Unterstützen Sie unsere Arbeit Jetzt spenden!
Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
» Mittwochsgruppe    |    » Samstagsgruppe
     

Bitte um Handlungsempfehlung

  • 14 Antworten
  • 5291 Aufrufe
Bitte um Handlungsempfehlung
« am: 19 Juli 2018, 13:47:33 »
Hallo zusammen,

ich bin 30 Jahre alt, in einer glücklichen Beziehung und aus Dummheit/Neugier oder was auch immer, habe ich plötzlich mit dem Spielen im Onlinecasino angefangen.
Am Anfang habe ich mich überall angemeldet, wo es nur für die Registrierung schon ein Guthaben gab.
Zu erst dachte ich, wer ist denn so dumm und schmeißt echtes Geld in einen Onlineautomaten, das kann ja nur schief gehen. Naja, aber einige Spiele habe mich dann doch irgendwie gepackt und am Anfang war es noch lustig, aber dann wurden die Einsätze immer höher und höher und es ist alles außer Kontrolle geraten. Ich hatte immer das Ziel zumindest auf 0 zu kommen und dann aufzuhören, aber wenn es dann mal fast so weit war, habe ich dann doch wieder alles verzockt...

Ich hatte dann vor einer Woche alle Seiten, auf denen ich registriert war sperren lassen, also in Form des Selbstausschlusses, aber vor einigen Tagen, habe ich dann wie vom Teufel getrieben nach weiteren Anbietern gesucht, um noch einmal auf die Kacke zu hauen... Habe dabei natürlich wieder ordentlich Geld verloren.

Ich habe das Geld wirklich nicht über und mir wird schlecht beim Gedanken daran, wenn es um die nächste Urlaubsplanung mit der Freundin geht oder um irgendwelche Sonderausgaben. Habe erst gestern frisch mein Gehalt bekommen, was noch nicht einmal meinen Dispo ausgeglichen hat... Keiner weiß davon und ich versuche nun durch Nebenjobs, Dinge zu verkaufen oder dergleichen mir wieder bißchen was anzusparen.

Habe überlegt den Dispo irgendwie umzuschulden, aber habe auch Angst, dass dies nur die nächste Spirale auslöst und versuche daher mit dem Dispo als eine Art Bestrafung zu Leben und leiste mir seit einiger Zeit gar nichts mehr, was nicht wirklich notwendig ist.

Was ich mir aktuell von Euch erhoffe ist, dass ihr mir evtl. konkrete weitere Tipps geben könnt?
Habe immer nur über mein Handy gespielt (Android), habe kein PC/Tablet, bin super gestresst von der Situation und will endlich einen Schlussstrich ziehen, verstehe mich selbst gar nicht. Mir macht es auch gar nicht mehr so viel Spaß wie noch am Anfang.

Es gibt doch einige Software und andere Sperrmöglichkeiten oder? Hat da jemand Erfahrungen mit und kann mir hierzu was empfehlen?

Freue mich auf Eure Antworten.

Lieben Gruß

Patrick

*

Offline Olli

  • *****
  • 6.759
Re: Bitte um Handlungsempfehlung
« Antwort #1 am: 19 Juli 2018, 14:24:16 »
Hi Patrick!

Herzlich willkommen!

k9webprotection bietet was fürs Handy (kostenlos) an.

Hmmm ... eine Handlungsempfehlung wünschst Du Dir also ...

OK, dann werfe ich Dich jetzt mal ins kalte Wasser: Offenbare Dich Deiner Freundin und lasse Dir von ihr helfen.
Das kann die Verwaltung des Passwortes für die Software sein und ein Geldmanagement.
Letzteres kann von einem regelmäßigen Blick auf das Konto reichen bis hin zu Haushaltsbuch, Taschengeldeinteilung etc. Was da für Dich das Beste ist, werdet Ihr zwei im Gespräch heraus finden.
Sie kann Dir aber auch der erste Ansprechpartner sein, wenn es Dir mal dreckig geht.
Sie kann Dich trösten oder Dir in den Allerwertesten treten.

Weisst Du ... ich interessiere mich gerade für ein Seminar, welches im Titel das Wort "Selbstfürsorge" enthält.

Es gibt viele Lebensbereiche, in denen wir sie ausführen.

Im Grunde, auch wenn die Suchtausübung selbstzerstörerisch ist, ist auch das Spielen eine Form der Selbstfürsorge.
Da wird irgend etwas kompensiert. Z.B. Abschalten vom Arbeitsstress, Füllen des Lebens mit "Anreizen", Langeweile, sich selbst nicht aushalten können ... und und und ...

Aber dieses Verhalten ist destruktiv - es schadet uns. Schaue Dir Deine finanzielle Situation an und den Wust an Gedanken, die sich nur noch um Schuldenregulierung, Lügen und das nächste Spiel drehen.

Zitat
Habe überlegt den Dispo irgendwie umzuschulden, aber habe auch Angst, dass dies nur die nächste Spirale auslöst

Da hast Du vollkommen Recht! Mit Deiner Befürchtung zeigst Du Selbstfürsoge!

A b e r:

Zitat
und versuche daher mit dem Dispo als eine Art Bestrafung zu Leben und leiste mir seit einiger Zeit gar nichts mehr, was nicht wirklich notwendig ist.

Und hiermit zerstörst Du sie gleich wieder!

Mit dieser Bestrafung sorgt Dein Suchtgedächtnis dafür, dass Du es künftig vielleicht doch noch mal versuchen solltest. Schließlich hast Du Dich ja eingeschränkt und bestraft und verdienst nun eine Belohnung!

So könnte der Gedankengang aussehen.

Ein weiteres Thema, welches Du mit ihr besprechen kannst ist ein potentielles Chargeback.
Hier müsste man mal prüfen, ob es für Dich Sinn macht in vielfältiger Weise - auch in Form der Selbstfürsorge!

Mir persönlich hat damals, nach anfänglichen Schwierigkeiten, die in mir begründet waren, meine SHG sehr gut geholfen.
Daher lege ich Dir auch nahe, Dir eine solche zu suchen oder/und eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen.
Selbst wenn das jetzt ein einmaliger Vorfall war - weder die SHG, noch eine Beratungsstelle können da schaden. Ganz im Gegenteil kann man dort viel für sich mitnehmen!

« Letzte Änderung: 19 Juli 2018, 14:32:32 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Bitte um Handlungsempfehlung
« Antwort #2 am: 20 Juli 2018, 09:49:55 »
Hallo Olli,

vielen Dank für deine schnelle Rückmeldung und deine Ratschläge.

Hast du einen Link zu dieser k9webprotection für Android? Irgendwie hat das bei mir nicht funktioniert.

Ich habe mich meiner Freundin bisher nicht offenbart, da ich mich natürlich schäme und gleichzeitig wollte ich "es" auch nicht größer machen als es ist. Es würde dann vermutlich noch viel mehr an Macht gewinnen glaub ich... Mag sich vielleicht paradox anhören, aber ich bin schon der Meinung, dass wenn Menschen einen Stempel aufgesetzt bekommen z.B. von einem Psychotherapeuten die Diagnose Depression, bipolare Störung oder dergleichen erhalten, dann auch entsprechend danach leben und sich viel mehr damit beschäftigen. Zumindest war es in meinem Freundes- und Bekanntenkreis häufig so.
Es wäre für mich der allerletzte Ausweg und ich sehe mich noch weit davon entfernt.

Ich habe gestern früh das letzte Mal gespielt und wirklich die Schnauze voll. Zocken macht gar keinen Sinn. Warum sollte man mit dem Spielen aufhören, wenn man z.B. 1.000,00 EUR im plus ist, man würde am Ende dann doch alles wieder verzocken, weil man denkt, man hätte plötzlich eine Glückssträhne oder dergleichen.

Ich war auch schon einmal ne zeitlang an der Börse aktiv, das ist auch nichts anderes als Roulette in meinen Augen. Hätte mir eigentlich eine Lehre sein sollen.

Deinen Ansatz mit der Selbstfürsorge trifft es wohl auf den Punkt. Ich werde in der nächsten Zeit versuchen den Blick mehr nach innen zu richten und zu schauen, was meine tatsächlichen Ängst/Sorgen/Bedürfnisse eigentlich sind.

Es hat mir zumindest jetzt gut getan mich hier einmal anonym zu öffnen und ich werde weiterhin mitlesen, damit ich mir immer vor Augen führe, dass es eine Sucht ist.

Viele Grüße und und nochmal herzlichen Dank Olli.












Re: Bitte um Handlungsempfehlung
« Antwort #3 am: 20 Juli 2018, 12:38:45 »
Hallo Patrick,
ich kenne die Situation die du gerade durch machst, und versuchst mit dir selber auszumachen, das habe ich ebenfalls hintermir. Es hat bei mir NIE funktioniert die Finger vom Spielen zulassen. Ganz im Gegenteil es wurde über die Zeit immer schlimmer, immer mehr Geld, immer neue Ideen an Geld zukommen und einzusätzen. Immer mehr Lügen usw. Ich habe mir tausend mal selber gesagt und geschworen ich höre auf zu spielen. Nach einigen Tagen, kam dieses Gefühl von Macht und Gewinn wieder hoch und ich habe wieder gespielt.

Eines Tages, war der Tag, der Tag wo ich keinen Ausweg gesehen habe, ich habe mich meiner engsten vertrauten, meiner Freundin, gesagt dass ich Spielsüchtig bin, und ich muss sagen, es hat einiges in MIR gelöst und mich befreit. Sie hat absolut verständnisvoll reagiert und steht mir immer noch jeden Tag bei Seite. Seid Februar werden ebenfalls meine Finanzen verwaltet um keine Chance haben zuspielen. Ebenfalls besuche ich mindestens 1x im Monat eine Suchtberatungsgespräch. Nehme dort hilfreiche Tipps auf...
Auch wenn ich 1x Rückfällig geworden bin, ist es kein Grund aufzugeben. Einfach da weiter machen wo man aufgehört hat, denn wir wollen uns doch alle ändern. Ich muss sagen es geht mir deutlich besser, lass Zeit vergehen und öffne dich jemanden damit du lernst mit der Situation umzugehen. Und vorallem, versuch nichts mehr einzuzahlen bei Online Casinos, Sportwetten oder Spielhallen. DU wirst definitv verlieren, wenn nicht jetzt, dann beim nächsten oder übernächsten mal.

Wünsche alles Gute und Spielfreie 24h.

Lg. Phil

*

Offline Olli

  • *****
  • 6.759
Re: Bitte um Handlungsempfehlung
« Antwort #4 am: 20 Juli 2018, 15:40:01 »
Hi Patrick!

Hier der Link: http://www1.k9webprotection.com/k9-android-updated-1.1.92

Ich sage immer, ich habe nie einen Rückfall gebaut.
Doch es ist eine Frage der Betrachtungsweise.
Jetzt im Nachhinein weiss ich nämlich erst, wie es ist, eine "aufrichtige" Abstinenzentscheidung zu treffen.
Jetzt versuche ich mich aber mal in die Zeit davor zu versetzen.
Über Jahre gab es immer wieder ups und downs.
Ich spielte, bis der Dispo nichts mehr hergab und ich sogar mein Haushaltsgeld nicht mehr abgeben konnte.
So musste ich mich offenbaren - es blieb mir nichts Anderes übrig - und versprach hoch und heilig nie mehr zu spielen.
Daraufhin folgten abstinente Phasen, die denn doch wieder mit Spielen endeten.
Nenne sie Rückfälle oder Spielpausenbeendigungen.
Es war ein Karussel, welches sich mal schneller und mal langsamer drehte.
Doch die Spielpausen basierten nicht auf fundamentalen Abstinenzentscheidungen.
Es waren "Launen", um dem familiären Mißkredit duch meine Sucht zu entfliehen.
Wusste ich das damals? Keine Spur!
Heute weiss ich, dass ich mich permanent selbst belogen habe. Das war alles suchtgesteuert.
So war ich es, der sich 20 Jahre selbst gefangen gehalten hat in der Sucht.

Das ist meine Erfahrung! Doch diese wünsche ich niemanden anderen sonst.
Wenn hier also jemand her kommt und Hilfe sucht, dann plädiere ich doch gerne auf "ganz oder gar nicht".
Ein Mitglied eines anderen Forums hatte da einen passenden Spruch, mit dem er seine Beiträge immer endete: Kapiere oder krepiere!
Das klingt auf den ersten Blick ziemlich brutal - und niemand möchte so angesprochen werden.
Doch wenn man sich mal zurücklehnt und diese drei Worte in Ruhe betrachtet, dann ergeben sie einen Sinn.
Brutal wird es erst, wenn man sich für das "krepieren" entscheidet.
Ob, wann und wie man "kapiert" dagegen hängt davon ab, ob man es sich wert ist auch "Unannehmlichkeiten" zu stellen!

Zitat
und gleichzeitig wollte ich "es" auch nicht größer machen als es ist.

Möchtest Du einen einstigen Meister dieser Denkweise kennen lernen? Guten Tag, ich heisse Olaf! :)

Ich habe mich Zeit meines Lebens immer zurück genommen!
Doch dabei bin ich selbst auf der Strecke geblieben.
Du machst nicht aus einer Mücke einen Elefanten. Du solltest bedenken, dass der Elefant ein Elefant ist - groß, gewaltig, erdrückend, gefährlich!
Lasse ihn los und er wird alles niederwalzen.
Lege ihn an die nur sprichwörtliche Kette und umsorge ihn wie einen Freund - und Du wirst ihn bändigen können.

Auch wenn ich Dich nicht persönlich kenne: DU BIST WICHTIG!

Also behandle Du Dich bitte auch so!

Zitat
Ich habe gestern früh das letzte Mal gespielt und wirklich die Schnauze voll. Zocken macht gar keinen Sinn. Warum sollte man mit dem Spielen aufhören, wenn man z.B. 1.000,00 EUR im plus ist, man würde am Ende dann doch alles wieder verzocken, weil man denkt, man hätte plötzlich eine Glückssträhne oder dergleichen.

Na klar denken wir das! Doch dieser Gedanke verschleiert und rechtfertigt nur unser internes Belohnungssystem weiter auszukosten.
Wir sind Dopaminjunkies!

Stelle Dir vor, Deine Sucht wären Legosteine, die den Eifelturm formen.
Nun nimmst Du dieser Sucht durch Offenheit und Ehrlichkeit ein paar Steine aus dem Modell.
Dann steht die Sucht nicht mehr auf stabilen Beinen. Sie droht einzuknicken.
Und je mehr Werkzeuge Du benutzt, desdo mehr Steine wirst Du entfernen können.
Einige Steine wirst Du gar nicht entfernen brauchen, weil sie eigentlich richtig fabriziert - nur durch Dich falsch benutzt wurden. (Mit falsch meine ich: nicht anders gelernt zu nutzen)

Ehrlichkeit nach Innen und nach Außen sind die Basis für Abstinenz.

Du hast die Wahl. Nimmst Du den einfachen Weg - oder doch eher den erfolgversprechenderen und dafür unangenehmeren Weg?
« Letzte Änderung: 20 Juli 2018, 18:44:02 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

*

NW

Re: Bitte um Handlungsempfehlung
« Antwort #5 am: 20 Juli 2018, 16:09:07 »
Jetzt stellt sich mir die frage was der einfache weg sein soll ? Einfach ist das alles nicht, aber wenn schon ist es einfacher
sämtliche Verantwortung an dritte abzugeben in meiner welt.

Auch wenns nur ne Metapher ist, es gibt nix schlimmeres als wilde Tiere an ne kette zu legen, lass uns da bitte andere
Metaphern benutzen.  :-\



*

Offline andreasg

  • *****
  • 1.967
Re: Bitte um Handlungsempfehlung
« Antwort #7 am: 20 Juli 2018, 19:29:44 »
Hallo NW, in meiner Jugend ging ich oft in den Zoo, das Wichtigste waren immer die Dickhäuter. Wir hatten dort einen Afrikanischen Elefantenbullen, Tembo, der mir aud der Hand per Rüssel futter nahm. Meine Lieblingstiere aber waren und sind die Nashörner!
Nur ein Link, wie die Natur alles von alleine regelt:

https://www.sueddeutsche.de/wissen/suedafrika-loewen-fressen-wilderer-auf-1.4044159

Die Tierliebe aber, ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Genesung. ;)

Liebe Grüße
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

*

NW

Re: Bitte um Handlungsempfehlung
« Antwort #8 am: 20 Juli 2018, 21:56:13 »
Tiere sind gold für die seele und geben so verdammt viel zurück ohne damit irgendwas bezwecken oder irgendwelche
vOrteile daraus ziehen zu wollen ( von nem leckerlie ma abgesehen ;D ) einfach unglaublich ehrlich..♥

Hier ma nen foto von meinem Baby von gestern. Den ham wir mit einem jahr in Portugal aus ner tötungsstation geholt und
er is so ein hammer und dankbarer, lieber hund ♡♥







« Letzte Änderung: 20 Juli 2018, 21:57:55 von NW »

Re: Bitte um Handlungsempfehlung
« Antwort #9 am: 31 Juli 2018, 17:26:08 »
Hallo zusammen,

sorry, dass ich mich erst jetzt melde.

Bin tatsächlich wieder rückfällig geworden und bin deswegen auch etwas depri. Befinde mich sozusagen mittendrin im Rückfall...
Ich konnte diese k 9 Software auch nicht auf meine Android (Samsung) installieren, es funktioniert nicht. Im Google Playstore zeigt er auch nichts an.
Das soll natürlich keine Entschuldigung dafür sein, aber die bisherigen Sperren der Casinos und Lottoanbieter, in denen ich gezockt habe, hat eigentlich ganz gut funktioniert, bis sozusagen JETZT, da hätte es eine weitere Blockade für mich gebraucht.

Wurde die Software vielleicht für Androids eingestellt? Bin ich vielleicht einfach zu dämlich?

Die einzige Möglichkeit, mit der ich derzeit spielen kann ist mein verkacktes Handy und ich muss das irgendwie in den Griff bekommen.

Mein Rückfall lief so ab, dass ich mich in einigen Onlinecasinos wieder angemeldet habe, Geld verzockt und wieder sperren lassen haben, um mich kurz danach wieder neu irgendwo anzumelden. Habe sogar extra so einen bescheuerten Neteller Account erstellt, ahhhh.
Habe schon überlegt mich pro aktiv einfach überall anzumelden und einfach sperren zu lassen, wobei das jetzt eher ironisch gemeint ist oder hat das jemand schon einmal getan? Wenn ich wenigstens das Geld über hätte und es mir wirklich Spaß machen würde, aber dem ist nicht so.

Könnt ihr mir vielleicht weitere Tipps geben, wie ich mein Android "Onlinecasinosicher" mache?

Es geht mir hier primär wirklich nur um die Onlinecasinos...

Wenn ich diese Software erfolgreich installiert habe, werde ich mich glaube ich auch meiner Freundin  offenbaren, wenn Olli meint, dass das der beste Weg ist! Alleine schon wegen der Passwortverwaltung.

Bin echt etwas deprimiert :'(, zumal ich sogar während des Spielens so viel Gewinn gemacht habe, dass ich eigentlich im Plus hätte rausgehen können. Habe dann aber irgendwie gemerkt, dass es echt auf die Selbstzerstörung hinausläuft und ich wie im Wahn gespielt habe.
Was für eine Scheisse.

Hoffe, dass ihr mir helfen könnt.

Ganz liebe Grüße und vielen Dank schon mal.

Patrick

Re: Bitte um Handlungsempfehlung
« Antwort #10 am: 02 August 2018, 09:01:19 »
Moin zusammen,

ich wollte Euch nur darüber informieren, dass ich mit der App Secureteen es nunmehr geschafft habe, dass ich keinen Zugriff mehr von meinem Androidhandy auf Onlinecasinos, Lottostellen etc. habe.
Paradoxerweise auch nicht mehr auf dieses Forum (schreibe gerade von der Arbeit, wo aber zum Glück Onlinecasinos etc. nicht zugänglich sind).

Wichtig bei der Installation der Secureteen App (Child Version) ist aber, dass man die App direkt von der Homepage herunterlädt und nicht im Googleplaystore, weil dann auch automatisch eingestellt wird, dass man die App nicht gleich wieder löschen kann.

Für die Registrierung habe ich eine Wegwerfadresse über Byom eingerichtet und das Passwort vernichtet. Kann die Software de facto also derzeit nicht mehr löschen. Zumindest wüsste ich nicht mehr wie und möchte auch von Euch hierzu keine "Lücke" erfahren.

Ich bin ab Samstag im Urlaub und ich freue mich, dass ich nunmehr eine Lösung gefunden habe, da ich die Urlaubszeit als sehr gefährlich eingestuft hätte mit dem Handy hier und da doch mal zu zocken.

Habe bei der App nur die Rubrik "Gambling" blockieren lassen und zusätzlich, wie von dem Forummitglied "HardyK" am 01.05.2017 empfohlen, die URLS, über die die Spiele gehostet werden, einzeln eingegeben und ebenfalls blockieren lassen.

Erste Tests haben ergeben, dass ich wirklich nirgendswo mehr reinkomme und wie gesagt, keinen Weg gefunden habe die App zu löschen!

Vielleicht hilft es dem einen oder anderen, der auch Probleme damit hatte die K9 Software auf ein Android zu installieren und nach einer Alternativen sucht.

Wünsche Euch und auch mir weiterhin gutes Gelingen beim dem Ausstieg aus der Sucht!

Liebe Grüße

Patrick



« Letzte Änderung: 02 August 2018, 09:03:48 von Patrick1988 »

*

Offline andreasg

  • *****
  • 1.967
Re: Bitte um Handlungsempfehlung
« Antwort #11 am: 02 August 2018, 09:20:07 »
Hallo Patrick,

da hadt Du dem Spielteufel viele Deiner EDV Kenntnisse entgegen gesetzt. 
Ich hoffe für Dich,
dass Du sowohl die geschilderten Erfahrungen,  die Mühe und die Erleichterung mit in den Urlaub nehmen kannst
und einfach Neu Beginnen.

Liebe Grüße Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Bitte um Handlungsempfehlung
« Antwort #12 am: 16 August 2018, 16:18:50 »
Hallo zusammen,

es hat bei mir leider nicht ganz so funktioniert wie ich mir das vorgestellt habe...
Habe tatsächlich eine Lücke gefunden mein Sicherheitssystem zu umgehen und diese genutzt. Habe immer wieder versucht die Lücke zu schließen, aber habe trotz Suche im Internet keine Lösung gefunden und die letzten Wochen wieder mehrere hundert Euro in den Sand gesetzt...

Habe mit Hilfe einer Kindersicherung (Kisi2018) aber nunmehr all meine Einstellung des Handys sperren lassen, sodass auch diese Lücke geschlossen wurde und ich nun seit zwei Tagen spielfrei bin. Das Passwort habe ich hinter meinen Kleiderschrank geworfen, den ich alleine nicht bewegen kann -_-.
Wenn ich das so schreibe, merke ich erst, wie bescheuert ich bin... Vielleicht sollte ich mir noch Fäustlinge kaufen, damit ich nicht an mein Handy kann?!

Ich muss sagen, dass ich mich wirklich akut süchtig fühle und froh bin, dass meine Freundin mich nahezu 24 Stunden umgibt und ich hoffe, dass meine mir selbst aufgestellten Hürden Wirkung zeigen.

Mir fällt gerade ein, dass ich, als ich noch Raucher war und mehrfach versucht habe aufzuhören, manchmal aus purer Sucht noch nach rauchbaren Zigarettenstummel im Aschenbecher gesucht habe, weil die Sucht einfach zu groß wurde... Heute rauche ich übrigens seit 3 Jahren nicht mehr, die Anfangszeit war aber nicht ohne...

Wollte einfach mal von mir hören lassen und hoffe, dass es viele stille Mitleser gibt, die unsere Geschichten hier als Warnung betrachten und sich noch rechtzeitig vom Spielen distanzieren.

Ich hoffe, dass ich euch nächste Woche davon berichten kann, dass ich nach wie vor spielfrei bin.

Liebe Grüße

Patrick



*

NW

Re: Bitte um Handlungsempfehlung
« Antwort #13 am: 16 August 2018, 19:51:46 »
Hatte ma geld hinter meinen Schrank geworfen um zu sparen, gleicher Gedanken wie du, aber als es eng wurde hab ich halt kleider rausgenommen, schrank vor und kohle doch ausgegeben.
Warum hast das passwort nicht das klo runtergepült, bzw warum überhaupt aufgeschrieben ?
Es ist ne Hintertür aufhalten für bessere zeiten wenn alles wieder halbwegs läuft, leider schafft man es bei sucht aber nicht immer auch solange, also wenigstens mal nen jahr zu warten, daher lieber garnicht aufschreiben und in 1-2 Jahren wenn man denn dann noch möchte, neues handy holen.

Wenn man aber ma nen jahr geschafft hat, sieht man das ganze aber meist ohnehin von ner anderen seite und hat vielleicht garkein interesse mehr.
Ich hätte das aber vermutlich ähnlich gemacht, habe mir auch immer irgend ne Hintertür offen gelassen, nimmt irgendwie etwas den zwang, ist aber, gerade am Anfang sehr gefährlich.

Ich hab schonmal 7,5 jahre geschafft aufzuhören und bin durch nen blöden Zufall wieder dazu gekommen, habs aber bis heute nicht geschafft mim Rauchen aufzuhören und es fällt mir extrem schwer bzw stelle ich es mir derzeit fast als unmöglich vor, aber das war beim spielen einst auch ma so und dann über 7 jahre auf einmal komplett problemlos. Alles nur eine frage des ehrlichen wollens.

Respekt für 3 jahre rauchfrei und viel Erfolg fürs spielfrei bleiben. Meiner Meinung nach ist rauchen aufhören schwerer vom kopf her.. solange man noch gesund ist zumindest.
Wenn du das geschafft hast, schaffste das zocken auch. Wenns dir zu schwer fällt, hol dir am anfang irgendwie was an Unterstützung.
« Letzte Änderung: 16 August 2018, 19:56:24 von NW »

*

Offline Mo von Glückszone

  • **
  • 49
  • Hallo mein Name ist Mo von Glückszone.
    • Glückszone
Re: Bitte um Handlungsempfehlung
« Antwort #14 am: 05 September 2018, 12:18:48 »
Hallo Patrick,

ich hätte da eine ganz simple Lösung für Dich - Weg mit dem Smartphone!
Brauchst Du es unbedingt, außer natürlich fürs Zocken? Reicht nicht auch ein
einfaches Handy ohne Internetfunktion? Denk Mal drüber nach. Ansonsten, musst Du
auf jeden Fall eine Therapie machen. Ohne wirst Du da nicht heraus kommen und ein Forum kann
Dir da auch nur bedingt helfen. Außerdem reagierst Du nur auf Spielattacken und agierst nicht vorher.

Wie Olli schon gesagt hat, es ist eine bewusste Abstinenzentscheidung. Du musst diesen Gedanken immer
in Dir tragen und nicht nur, wenn mal wieder ein Rückfall kam und alles scheiße ist. Geh zu einer Selbsthilfegruppe
und zwar mindestens einmal die Woche, wenn es sehr akut ist.

Das allererste, was Du machen solltest, ist, mit Deiner Freundin sprechen. Ich weiß, wie schwer das ist. Das habe ich
alles aber hinter mir und das war das Beste, das ich hätte machen können. Du brauchst Unterstützung und wer, wenn nicht
die Menschen, die Dich lieben, sollten sie Dir geben?

Denk Mal drüber nach!

LG Mo von Glückszone
Mo von Glückszone

 

Wir danken dem AOK Bundesverband für die Finanzierung des technischen Updates dieses Forums