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Mein Tagebuch Goldfield

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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #75 am: 12 Februar 2018, 18:04:20 »
35 Tage spielfrei

5 Wochen - wow ! Am Wochenende hat mich meine Abhängigkeit fast gar nicht beschäftigt. Hab mir auf dem ipad ein Backgammon installiert, das ich ab und zu spiele. Heute wollte ich eigentlich zu einer offenen Sprechstunde gehen, die aber aufgrund des Rosenmontag nicht geöffnet hatte.

*

Rainer

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #76 am: 12 Februar 2018, 19:31:29 »
Echt...so lange schon? ... Hammer :D 

Heute wollte ich eigentlich zu einer offenen Sprechstunde gehen, die aber aufgrund des Rosenmontag nicht geöffnet hatte.

Sehr gut ... dauerhafte Beschäftigung mit dieser Sucht ist ein nächster Schritt in "dauerhaft" Spielfrei :)










Oh total überlesen das du dich am Wochenende nicht mit deiner Sucht befasst hast ;)


« Letzte Änderung: 12 Februar 2018, 19:36:33 von Rainer »

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #77 am: 13 Februar 2018, 18:40:18 »
Gestern ist es passiert - nach 5 Wochen Standhaftigkeit bin ich in mein altes Muster zurückgefallen. Alleine in einem Hotelzimmer hab ich meinen Arbeits-Laptop missbraucht, der nicht geschützt ist. Das war für mich immer ein Tabu. Hab mich bei so einem Drecksteil registriert und 100 Euro per PayPal eingezahlt und nochmal und nochmal und bis tief in die Nacht gezockt.

Bis sehr traurig....

*

Rainer

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #78 am: 13 Februar 2018, 19:59:00 »
Weißt du Goldfield, nicht traurig sein ;)

Es sind sehr viele die immer wieder aufs neue "versuchen" ihre Sucht in den Griff zu bekommen.

Manche schaffen es nur einige stunden, manche ein paar Tage und andere so wie du ein paar Wochen.
Spielfrei fing allerdings für mich (und für meinen Verständnis) nicht mit den ersten Tag an dem ich nicht spielte,  sondern der fing an dem Tag an, an dem ich bei Suchtdruck "NEIN" gesagt habe und NEIN sagen konnte!

All diese Tage vorher konnte ich mich auf diesen besagten Tag vorbereiten, wobei es mich nach einige Wochen Spielfrei überraschend, aber dennoch auch mit voller Wucht traf.
(nix passiert, außer das ich mich noch mehr mit meiner Sucht auseinandergesetzt habe)

Ich habe dir, aber ebenso auch mir damals die W-Fragen untergejubelt und
bin mit Sicherheit nicht besser, schlechter oder standhafter wie du -und ganz explizit und erst recht nicht, wenn es unsere Sucht betrifft.
Vielleicht habe ich einfach nur besser zugehört wenn die "Alte Hasen" mir etwas mit auf meinem Weg gegeben haben.
Allerdings habe ich nicht nur gehört, kein dankendes jaja, sondern auch umgesetzt!

Ach ja, 35 Tage Spielfrei war trotzdem eine Tolle Leistung, auch eine prima Zeit um sich auf Eventualitäten vorzubereiten ;)

Dein erster Tag hast du versaut (wie gesagt für mein Verständnis), also nochmals von vorne  -liegenbleiber sind Versager ;)

LG Rainer
« Letzte Änderung: 13 Februar 2018, 20:11:51 von Rainer »

*

Zero80

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #79 am: 13 Februar 2018, 20:30:13 »
Ui.. das hätte ich bei dir jetzt nicht erwartet  :-\

Aber denke wie Rainer auch dass das so wild jetzt nicht ist, mach jetzt halt wieder
von vorne weiter.
Wichtig ist erstmal den prozess in gang zu setzen aufhören zu wollen und sich damit
zu beschäftigen. Ich hab auch mehrere anläufe gebraucht bis ich mir eingestehen konnte
das ich diesen kontrollverlusst wirklich immer wieder bekommen werde.

Hoffe war nicht soviel Geld das du verloren hast !? Ist ja kurz vorm 15. grad...

Wenigstens bin ich auf deine wette nicht eingegangen ;)
Eig aber weil ich dachte dass dabei eh nichts rum kommt weil ich dachte das wir beide nicht
mehr zocken werden.

Also kopf hoch und weitermachen !

Online hab ich übrigens noch nie gezockt, war mir immer zu gefährlich die spielothek mit ins
eigene haus zu holen, bin mir sicher dass das nochmal schwerer ist wie wenn man wie  ich jetzt
zb erstmal noch los muss zur spielothek. Schau dass du da keine Möglichkeit mehr hast drauf
zuzugreifen.
« Letzte Änderung: 13 Februar 2018, 20:32:00 von Neue Werte »

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Offline Olli

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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #80 am: 14 Februar 2018, 10:28:34 »
Hi Goldfield!

Nachdem Du Dir selbst sicherlich die Haare gerauft hast, heisst es nun das Krönchen zu richten und weiter zu machen.
35 Tage haben Dir bewiesen, dass Du es KANNST - das spielfrei bleiben.
Der Rückfall hat Dir bewiesen, dass Du noch Hintertürchen offen hast, die verschlossen werden können.

Ansonsten schließe ich mich den Anderen natürlich an ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #81 am: 14 Februar 2018, 18:32:51 »
Danke für Eure aufmunternden Worte...

Also beginne ich von vorne: 2 Tage spielfrei

Als ich gestern morgen aufwachte, war mein erster Impuls, dass ich das nie schaffen werde und ich mich mit meiner Sucht irgendwie arrangieren muss und tatsächlich irgendwann ganz unten bin und an einem Punkt ankomme, an dem ich einfach keine Kohle mehr habe, um zu spielen.

Dann ist aber gestern der Mut und der Willen zurückgekehrt, meine Sucht final zu besiegen:

- Ich bin ein Spieler und kann mein Spielverhalten nicht kontrollieren
- Ich weiß, dass man mit Glücksspielen am Ende immer verliert
- Wenn ich weiter spiele, werde ich meine Existenz ruinieren
- Spielen verleitet mir einen Kick und gibt mir Abwechslung vom tristen Alltag - diese Gefühle muss ich mir anderswo holen
- Ich benötige fremde Unterstützung
- Ich sage konsequent "NEIN" zu jeder Art von Glücksspiel
- Meine Internetzugänge können nicht auf OCs zugreifen

Good Luck !

*

Zero80

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #82 am: 14 Februar 2018, 20:28:19 »
Die punkte sind super, vor allem was finden dass dich anderweitig befriedigt war ja auch ganz am
Anfang hier Thema, da solltest du dich mmn unbedingt dran machen.

Und dass du das nicht schaffst, an dem Punkt war ich früher auch mal, aber das ist käse und gehört
vielleicht zur sucht sogar dazu, aber keine Ahnung.
Was ich aber sicher weiß, als ich 6,5 Jahre nicht gezockt habe war es erschreckend einfach als ich
damals zurückschaute und sowas hatte auch olli mal geschrieben.

Aller Anfang ist schwer das ist klar, aber ab einem gewissen Punkt läuft es dann völlig von alleine. Seh
es als erfahrung, meine Rückfälle tun mir mittlerweile nicht mehr wirklich leid, war nur anfangs problematisch
wegen dem geld das fehlt, aber ich habs halt gebraucht um nachhaltig zu verstehen.

Du liest dich zumindest so dass du das ,, locker " schaffst sofern man das rauslesen kann, war auch echt
verwundert, aber kein Problem, deine rangehensweise jetzt ist super :)

*

Offline andreasg

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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #83 am: 14 Februar 2018, 22:46:18 »
Hallo Goldfield,

mit Bedauern habe ich von Deinem Rückfall nach 35 Tagen gelesen. Na ja, nach 22 Tagen habe ich den mahnenden Zeigefinger Blickrichtung 100 erhoben. Ich weiß, meine eigenen stotterhaften Versuche, meine Spielfreiheit zu erlangen. Danke für diesen Spiegel. Es ist eigentlich nichts ungewöhnliches.

Unmögliches wird sofort erledigt,
Wunder dauern etwas länger.

Zwei Tage Luft holen für Genesungsschritte erstellen, da geht Dein Blick hin, weiter positiv denken, nicht dem Verlust nachjagen. Das ist allemale ein Wiederaufstehen.

Welcher Deiner Punkte ist Dir dabei am wichtigsten, und womit möchtest Du beginnen?

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

*

Offline Olli

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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #84 am: 15 Februar 2018, 06:21:54 »
Guten Morgen!

Ich möchte Dir einfach nur ein paar Worte hier lassen:

Immer nur einen Tag zur Zeit!
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #85 am: 17 Februar 2018, 11:28:57 »
5 Tage spielfrei

Weil ich mich jetzt seit 6 Wochen mit dem Thema intensiv auseinandersetze, habe ich schon diverse Maßnahmen aufgesetzt:

- Auf meinen privaten Rechnern ist K) Protect installiert, das Admin-PW verwaltet ein Freund
- Am Montag werde ich es hoffentlich schaffen, zur Sprechstunde der Suchtberatung zu gehen
- Ich führe ein Haushaltsbuch, um Schulden, Einnahmen und Ausgaben besser zu kontrollieren
- Ich führe regelmäßig dieses Tagebuch, um mir mein Problem regelmäßig vor Augen zu führen und Handeln transparent zu machen

*

Rainer

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #86 am: 17 Februar 2018, 18:58:25 »
Prima Goldfield, dass hört sich sehr vernünftig und nach einen Re-Start an :)

Und schau nach all die Türchen, die du vor deinem Rückfall offen gelassen hast ;)

Schönes Wochenende @all


Re: Mein Tagebuch
« Antwort #87 am: 19 Februar 2018, 18:20:22 »
7 Tage spielfrei

Ich kam am Wochenende sehr gut klar - hab mich wenig bis gar nicht mit dem Spielen beschäftigt. Heute wollte ich in der Suchtberatung vorstellig werden. Leider stimmte die tatsächliche Uhrzeit für die offene Sprechstunde nicht mit der im Internet veröffentlichten überein, so dass ich zu spät war. Ziel für diese Woche ist es, dort einen Termin zu vereinbaren !

In dieser Woche geht die Gefahr, dass ich aus Langeweile spielen werden, gegen Null. Ich hab beruflich einiges zu tun, was mich sehr fordern wird. Allerdings gab es in der Vergangenheit auch häufig Situationen, in denen ich mich für besondere Leistungen oder nach intensivem Stress mit einem Spielchen belohnen wollte. Ich bin aber sicher, dass mich meine Selbstschutzmechanismen in dieser Woche schützen werden und halte es mit Olli, von Tag zu Tag planen und machen. Mein Ziel ist es, das kommende Wochenende unfallfrei zu erreichen.

Sind eigentlich Nicht-Glücksspiele zur Ablenkung erlaubt ? So etwas wie Backgammon oder Skat ? Oder fördert das meinen Spieltrieb und ich sollte darauf auch gänzlich verzichten ?

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Offline andreasg

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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #88 am: 19 Februar 2018, 19:24:13 »
Hallo Goldfield,

7 Tage ohne Spiel - weiter so!
Ich finde es gut, im vorhinein einen Termin mit der Suchtberatung festzulegen, dann hast Du wohl auch angemessene Zeit für Dein Anliegen.

Spielen ohne Glücksspiel, kein einfaches Thema: Ich habe ein Billardspiel auf dem PC, das ich umsonst online spiele,
und wenn ich bei meiner Schwester zu Besuch bin, dann spielen wir Scrabble auf etwas verrückte Art. Das entscheidende ist, daß kein Suchtdruck daraus erwächst. Ich vermeide daher Kartenspiele wie Poker, aber auch Skat, weil mich beides antriggert. :(
Der Grundsatz: - Spiele um nichts in der Welt - kann so bewahrt bleiben, wenn nicht der Zwang, also das Gewinnen wollen - und verlieren müssen in den Fokus rückt. :)

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas


Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #89 am: 22 Februar 2018, 20:04:34 »
10 Tage spielfrei

Ich war gestern Nacht in einem Hotel und hatte einen fremden (ungeschützten) Laptop dabei, mit dem ich mir ungestört ein Online-Spiel-Erlebnis hätte holen können. Ich habe aber keine Sekunde daran gedacht zu spielen, erst gerade in diesem Moment ist mir das in den Sinn gekommen. Das macht mich stolz und nährt die Hoffnung, dass doch nicht Hopfen und Malz verloren sind.

Heute habe ich einfach mal früher Feierabend gemacht, bin mit dem Rad zu einer Bekannten gefahren und wir haben einen schönen 2-stündigen Spaziergang gemacht. Es geht mir jetzt richtig gut. Gedanken ans Spielen haben im Moment keinen Platz.

 

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