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Erfahrungen mit der Beantragung einer Spielsperre

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Online Ilona

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Erfahrungen mit der Beantragung einer Spielsperre
« am: 02 September 2015, 22:25:18 »
Hallo zusammen,
ich habe in der letzten Zeit einige sehr skurrile Berichte von Glücksspielsüchtigen und Angehörigen über ihre Erfahrungen bei der Beantragung einer Spielsperre gehört. Zum Beispiel sagte mir jemand, dass bei dieser Gelegenheit in einer Spielbank erst mal ein Sekt eingeschenkt wurde. Dann wurde gefragt, ob die Sperre denn ab sofort gelten solle. Es würde mich sehr interessieren, welche Erfahrungen ihr konkret gemacht habt? Schreibt es doch bitte hier auf. Alles was positiv war. Und alles, was ihr als negativ erlebt habt. Daraus leiten wir unsere Forderungen an die Politik ab!
Danke für die Unterstützung!
LG Ilona
Juristische Beratung: Kanzlei Kraft, Geil und Kollegen / Bielefeld http://www.kguk.de/
Ansprechpartnerinn: Dr. Iris Ober und Juliane Brauckmann  (Fachanwältinnen für Bankenrecht)  Terminanfragen: 0521-529930
Weitere Infos  hier: https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?topic=3737.0

Re: Erfahrungen mit der Beantragung einer Spielsperre
« Antwort #1 am: 26 September 2015, 09:29:49 »
Hallo,

ich habe ebenfalls eine Sperre einrichten lassen. Ich wohne in Hamburg.
Ich war lange Zeit sehr beliebt in der Spielbank weil ich wo mir jetzt noch speiübel wird, Haufen Weise Kohle gelassen habe.
Ich kam rein und wurde erstmal begrüßt und es hies : Wie immer ? Ich : Nein ich will mich sperren lassen. Zack wenige Minuten später kamen 3 Angestellte ( die ich zu gut kenne und die mich auch kennen) und haben mich total freundlich , ja überfreundlich gefragt ob ich erstmal was zu trinken haben will.

Ich habe alles verneint und weiß Gott war das alles andere als einfach standhaft zu bleiben.
Nachdem ich mehrmals hintereinander betont habe das ich die >Sperre gerne einrichten lassen will, haben Sie mir erst mal überhaupt ein Formular zum Ausfülen gegeben.

Nun ja , der eine meinte , dass ich heute noch mein Glückstag haben könnte und ich auf jeden Fall das wahrnehmen soll. Er meinte sogar heute gehen die ersten Chips aufs Haus ...soweit dazu..

letztendlich konnte ich mich erfolgreich sperren, nachdem das passiert war hörte die Freundlichkeit sofort auf , genau das gegenteil kalt und <abgewandt als hätten Sie mich nie gesehen...aber diese Reaktion freut mich sehr  ;D
 Ich fühlte mch gleich ne große Runde freier.
Aber was für Tricks sie haben und wie sie alles versuchen jemanden noch da zu behalten ist wahnsinn !

Das darf eigentlich in keinster Weise passieren.


Viele Grüße aus Hamburg

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Offline Gameover

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    • Selbsthilfegruppe GameOver in Bielefeld
Re: Erfahrungen mit der Beantragung einer Spielsperre
« Antwort #2 am: 12 Oktober 2015, 14:14:19 »
Hallo zusammen,
Als Begleiter der von GameOver Gütersloh bin ich mit einem Betroffenen auf dessen Wunsch mit in die Spielhallen gegangen um Sperren zu beantragen.
Nach Absprache mit D. war ich der Wortführer. Ich stellte uns als Mitglieder der Selbsthilfe laut vor und bat darum, dass sich mein Begleiter sperren lassen wollte. Was müssen wir tun?

1. Halle: Eine junge Aufsicht war noch nicht geschult, hatte aber von der Schulung gehört. der Chef war nicht erreichbar. Meinen Einwand: "Glücksspielsucht ist eine Krankheit, sie haben auch eine Fürsorgepflicht", verwies sie auf Ihren Chef.

2. Halle: Die aufsicht war sichtlich nervös. Ja, er wisse davon, wir haben ein Hausverbotsformular, welches er uns nach ein paar minuten suchen im Ordner fand. Wir nahmen das formular mit und fragten nach der E-Mail Adresse mit der Begründung, dass doch ein aufsuchen von diesen Hallen für Betroffenen sehr gefährlich sei. Hier erhielt D. ein Hausverbot ausgesprochen nach E-Mail Kontakt. Unserem Wunsche, dies doch für alle Hallen dieses betreibers zu tun, kamen sie nicht nach.

3. Halle: Aufsicht mit schlechter Deutscher Sprache. Hatte keine Ahnung (wohl auch nicht geschult. Aber sie schickte uns zu Ihrer Chefin, welche alleine in einer 2. Halle nicht weit entfernt, war.
Dort vertröstete man uns auf "Espelkamp", alles dort einreichen. Meine Frage auf die Homepage und dort herunterladbarem formular beantwortete sie falsch mit "Ja." E-Mails aus Espelkamp blieben unbeantwortet, obwohl ich keine Info meines E-mail anbieters hatte, dass die Mail nicht zugestellt werden kann. Auf die Nachfrage: ob 'Sie Menschen mit spielproblemen erkenne!!, sagte sie Ja, es seien auch betroffene hier, die über die therapeuten schimpften.

4. Halle dort war D. bekannt. Die junge Aufsichtsperson hatte davon gehört und war freundlich. Sie rief Ihre Chefin an und meinte, sie käme in ca. 30-45 min. Es dauerte 1,5 Stunden. Angebot von Kaffee. Sie meinte im Gespräch auf meine Nachfrage falsch, dass eine Sperre auch in anderen Hallen damit abgegolten ist. In den Anschreiben an diesen Anbieter habe ich mich von GameOver im auftrag von D. gemeldet. D. wurde durch ein anschrteiben über das Hausverbot in dieser Halle informiert. Meiner bitte, um rückmeldung über E-Mail kam man nicht nach mit der Begründung, Schweigepflicht.

D. hatte leider später einen zum Glück einmaligen vorfall. Wäre dies passiert, wenn eine Sperre in allen Hallen möglich wäre?

Dieter
Gameover Bielefelde und Gütersloh www.gameoverweb.de
SPuH NRW e.V. www.SpuH.de

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freitagessen

Re: Erfahrungen mit der Beantragung einer Spielsperre
« Antwort #3 am: 12 Oktober 2015, 16:12:55 »
Moin Dieter,


immerhin hast Du in 4 Spielotheken das geschulte/nicht geschulte Personal wachgerüttelt, so auch auf deren "Fürsorgepflicht" hingewiesen :)


na, und was der Rückfall betrifft.... (wir wissen es doch besser) wer spielen will der spielt!

LG Rainer

Re: Erfahrungen mit der Beantragung einer Spielsperre
« Antwort #4 am: 13 Oktober 2015, 08:15:59 »
Ich habe in Bremen auf der Homepage meiner Selbsthilfegruppe (http://www.ggg-bremen-nord.de/gluecksspielsucht/selbsthilfegruppe/erste-hilfe-gefallig/) ein Formular zur Selbstsperre in Spielhallen in Zusammenarbeit mit der Bremer Fachstelle Glücksspielsucht.

Das Formular wurde in zwei Jahren ca. 400 Mal abgerufen. Von seinem Einsatz weiß ich persönlich nur in fünf Fällen. Es scheint ausnahmslos kein Problem gewesen zu sein: Reingehen, auf den Tisch legen, Ausweis vorlegen, unterschreiben lassen, rausgehen!

Das Formular kann schon am Bildschirm ausgefüllt werden, damit es dann mit allen Daten ausgedruckt werden kann.

Wahrscheinlich wussten die Angestellten selbst nicht, was sie da tun, aber da schon alles fertig ausgefüllt und angegeben war, ist keiner der fünf Spieler abgewiesen worden.

Ich finde jedoch, dass es unverantwortlich ist, einen Glücksspielsüchtigen in die Spielhalle zu schicken, um sich sperren zu lassen. So viele Schlüsselreize auf einmal, das geht ja gar nicht.

Es sollte eine zentrale Sperrdatei errichtet werden, für die niemand in eine Spielhalle gehen muss.
Wer mit dem Leben spielt,
kommt nie zurecht;
wer sich selbst nicht befiehlt,
bleibt immer Knecht.

J.W. Goethe

Mein Buch jetzt auch als eBook!
Mein Blog über meine Therapie: http://www.suchtbericht.de

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Offline Gameover

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Re: Erfahrungen mit der Beantragung einer Spielsperre
« Antwort #5 am: 14 Oktober 2015, 09:36:55 »
Moin Dieter,


immerhin hast Du in 4 Spielotheken das geschulte/nicht geschulte Personal wachgerüttelt, so auch auf deren "Fürsorgepflicht" hingewiesen :)


na, und was der Rückfall betrifft.... (wir wissen es doch besser) wer spielen will der spielt!

LG Rainer

Sehen wir uns wieder in Berlin?

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Offline Gameover

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Re: Erfahrungen mit der Beantragung einer Spielsperre
« Antwort #6 am: 14 Oktober 2015, 09:47:16 »
Unsinn und Gefahr einer "Halben" (Hausverbot in einzelnen Spielhallen).
In unserer Gruppe war letztes Jahr ein 22 jähriger Betroffener, verh. 1. Kind und in der Lehre. Zu seinem Schutz hat er sich in seinem Umkreis durch Hausverbot schützen lassen.
Spieldruck, ab ins Auto, 20 km weiter in die Halle.
Sein schlechtes 'gewissen führte zum Kurzschluss und wollte sich das Leben nehmen. Seine Schwiegermutter und Ehefrau mussten ihn am Türrahmen abschneiden und retten.
Dies ist für mich ein Grund, für den Schutz Betroffener mehr Achtsamkeit zu fordern. Sicher ist das Sperren nicht das einzige, aber besonders für junge Menschen und Partner eine Hilfeststellung.
Dieter Gameover bielefeld

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Offline andreasg

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Re: Erfahrungen mit der Beantragung einer Spielsperre
« Antwort #7 am: 14 Oktober 2015, 11:35:40 »
Hallo Gameover,

der Raum Ostwestfahlen hat fast so viele Sonnen wie unsere Milchstraße und wie diese ein großes Schwarzes Loch inmitten!

Magst Du berichten, oder weiß hier ein anderer Forist, ob und welche Spieler Spieler - Selbsthilfegruppen in diesem Raum aktiv sind?

Schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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freitagessen

Re: Erfahrungen mit der Beantragung einer Spielsperre
« Antwort #8 am: 16 Oktober 2015, 06:11:25 »
Hi Dieter,

Dieses Jahr wird Berlin für mich ausfallen, da parallel zu Berlin mein Suchtkrankenhelfer Seminar läuft.
Über ein wiedersehen würde ich mich trotzdem freuen und vielleicht lädst Du mich mal zu eure Gruppe in Bielefeld ein?

LG Rainer
   

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Offline Gameover

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Re: Erfahrungen mit der Beantragung einer Spielsperre
« Antwort #9 am: 21 Oktober 2015, 09:50:26 »
Hi Dieter,

Dieses Jahr wird Berlin für mich ausfallen, da parallel zu Berlin mein Suchtkrankenhelfer Seminar läuft.
Über ein wiedersehen würde ich mich trotzdem freuen und vielleicht lädst Du mich mal zu eure Gruppe in Bielefeld ein?

LG Rainer
   


Schade, dann ein anderes mal. Dieter

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Offline Gameover

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Re: Erfahrungen mit der Beantragung einer Spielsperre
« Antwort #10 am: 21 Oktober 2015, 09:52:08 »
Hi Dieter,

Dieses Jahr wird Berlin für mich ausfallen, da parallel zu Berlin mein Suchtkrankenhelfer Seminar läuft.
Über ein wiedersehen würde ich mich trotzdem freuen und vielleicht lädst Du mich mal zu eure Gruppe in Bielefeld ein?

LG Rainer
   

Mach doch eionfach mal Terminvorschläge, wir werden uns schon einigen. Gäste sind willkommen, über schweigepflicht brauche ich Dich nicht aufzuklären. Lg Dieter

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Offline Gameover

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Re: Erfahrungen mit der Beantragung einer Spielsperre
« Antwort #11 am: 21 Oktober 2015, 09:53:40 »
Hi Dieter,

Dieses Jahr wird Berlin für mich ausfallen, da parallel zu Berlin mein Suchtkrankenhelfer Seminar läuft.
Über ein wiedersehen würde ich mich trotzdem freuen und vielleicht lädst Du mich mal zu eure Gruppe in Bielefeld ein?

LG Rainer
   
Meine E-Mail: gameover_blfd@web.de oder 01787712449

Mach doch eionfach mal Terminvorschläge, wir werden uns schon einigen. Gäste sind willkommen, über schweigepflicht brauche ich Dich nicht aufzuklären. Lg Dieter

Re: Erfahrungen mit der Beantragung einer Spielsperre
« Antwort #12 am: 10 November 2018, 21:25:52 »
der Raum Ostwestfahlen hat fast so viele Sonnen wie unsere Milchstraße und wie diese ein großes Schwarzes Loch inmitten!

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