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Das Spiel und Glück

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Offline Jojan

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Das Spiel und Glück
« am: 20 September 2018, 17:05:53 »
Hallo an alle Betroffenen und helfenden Seelen hier im Forum. Ich möchte mich kurz vorstellen und vielleicht interessiert sich der ein oder andere im Laufe der Zeit für meine Beiträge.

Ich bin 26 Jahre alt und komme aus einem Haus guter Erziehung, ich würde mich als sehr freundlich und hilfsbereit beschreiben. Mein Leben wird seit der Pupertät von sozialen Ängsten begleitet, die ich jedoch bisher gut bestreiten konnte, sodass ich bis heute in einem anspruchsvollen Job arbeiten kann, was ich mir damals niemals vorstellen konnte.
Leider habe ich damals meinen ersten Kontakt mit online Poker gemacht und konnte dort erfolgreich große Gewinne einfahren, welche ich natürlich Monate später auf viel zu hohen Limits verzockt habe. Casinospiele waren zu der Zeit die reinste Abzocke für mich, leider habe ich es dann vor 2 Jahren doch einmal probiert und die Folgen könnt ihr euch sicher vorstellen.

Aktuell bin ich hier gelandet, da ich die plusMinus Reportage über Glücksspiel gesehen habe... Ich habe die letzten Jahre nicht einmal den Mumm gehabt, das Wort Glücksspielsucht zu googlen, geschweige denn an das permanente Aufhören zu denken... Ich habe mir vor einigen Monaten nur gesagt " mach jetzt eine Pause und wenn du wieder flüssig bist, kannst du ja weiterschauen". Gesagt, getan und ich war für ca. 6 Wochen Glücksspielfrei, ich hatte wieder gute Laune, ich habe vernünftig geschlafen, ich bin endlich Mal wieder Kleidung kaufen gegangen und ich habe mich gut gefühlt. In den Casinos die ich bis dahin genutzt habe, habe ich mich sperren lassen. Doch dann kam der Gedanke, dass ich es ja noch einmal bei einer anderen Plattform mit Kleingeld probieren könnte und Zack war ich wieder drin. Das Geld was ich die letzten Jahre mit Dispo,Kredit usw verspielt habe, hätte auch besser investiert werden können.

Nun habe ich aufgrund eines geplanten Chargebacks eine Auflistung der letzten Transaktionen gemacht und ich könnte kotzen, ich brauche garnicht weiter zurück zurechnen, da ich mir die Summe vorstellen kann.

Nun gut, eigentlich bin ich niemand, der Wert auf Luxusgegenstände, Protz und Proll legt, trotzdem faszinierten mich die großen Summen, die ich gewinnen konnte.

Ich bin nun an dem Punkt angekommen, wo ich mich das erste Mal Frage, warum es eigentlich Glücksspiel heißt? Ist es das Spiel um das eigene Glück? (Freude, guter Schlaf, sich und der Partnerin etwas gönnen, sich auf etwas anderes freuen als auf das Zocken - genau dieses Glück aufs Spiel zu setzen)
Ist es das Spiel um fremdes Glück zu steigern, indem sich der Betreiber die Taschen voll macht?

Ich möchte das ganze jetzt hinter mir lassen, auch wenn viele Meinungen sagen, dass der Chargeback nicht für das Aufhören verantwortlich sein kann, sehe ich dies als große Chance.
Im Prinzip hat mich das Wort "Chargeback" überhaupt hier her geführt  und war schoneinmal ein Anstoß zum Aufhören.

Ich habe große Zweifel an mir selber, dass dieser gelingen wird. Verstärkt durch meine sozialen Ängste, hat es mich ungeheure Kraft gekostet eben mit der Bankberaterin zu sprechen. Ich weiß allerdings, dass die Konfrontationstherapie die erfolgreichste ist und diese hat mich bis heute weit gebracht.

Ich sollte also positiv vermerken, dass ich mich dieser Situation gestellt habe. Der ein oder andere wird vielleicht denken :Ja klar, der Junge will ja auch sein Geld zurück haben, dann ist es ja nicht schwer sich der Situation zu stellen. Andere die eventuell auch unter Ängsten leiden, können mich sicher verstehen.

Die Bankberaterin hat das Büro verlassen und durch die Milchgläser konnte ich sehen wie immer mehr Kollegen einen Gesprächskreis bildeten und über mich redeten. Vermutlich kam da auch eine Bemerkung wie " Ahja verzockt sein Geld und will das jetzt so zurück holen!" Ich habe mich wirklich wie ein Junky gefühlt. Bin ich das auch? Oder habe ich bereits den Absprung geschafft?Das wird die Zukunft zeigen.

Ob der Chargeback durchgeht oder nicht, ich werde die Finger vom Spielen lassen. Ich muss mir eine Therapie suchen und mit dem Thema abschließen. Aktuell kotzt es mich an, wenn ich MrGreen-Werbung,Wunderino oder ähnliche Schei*e im Fernsehen sehe.

Ich weiß gar nicht, warum ich jetzt hier ein Tagebuch eröffne und ob das vielleicht Mist ist, was ich schreibe, aber es fühlt sich gut an. ;D

« Letzte Änderung: 20 September 2018, 17:11:27 von Jackynas »

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Offline Jojan

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Re: Das Spiel und Glück
« Antwort #1 am: 20 September 2018, 17:07:16 »
Oh eigentlich sollte der Titel "Das Spiel UMS Glück heißen"   ??? ;D

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Offline Olli

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Re: Das Spiel und Glück
« Antwort #2 am: 20 September 2018, 17:52:52 »
Hi!

Vielen Dank für den Einblick in Deine Gedanken.

Was ich mich sofort fragte ... hast Du Dir schon einmal therapeutische Hilfe wegen Deinen Ängsten gesucht?

Wenn Du Dich wegen der Spielsuchttherapie erkundigst, kannst Du das Thema ja gleich auch noch einmal ansprechen, damit es begleitend behandelt wird.

Natürlich kann ich mir Deine Gedanken und Gefühle bei der Bank sehr gut vorstellen.
Hervor sticht ganz deutlich: "Was denken die von mir?"
Diese Frage zeugt nicht nur von den angesprochenen Ängsten, sondern auch mit dem einhergehenden verminderten Selbstwert.
"Stop it!" - diesen Sketch habe ich parallel eingefügt.
Natürlich spiegelt er nicht ein reales Gespräch mit einem Therapeuten wieder.
Man kann aber sehr wohl sagen, dass dieses "Stoppe es" ein Startschuss ist für Veränderungen.
Du hast es getan und Du wirst noch mehr tun ...
Was wünscht sich ein helfendes Herz denn mehr?

Wie sieht es denn mit Deinem sozialen Umfeld aus? Könntest Du Dir vorstellen dort Hilfe zu erfahren? Gespräche, Geldmanagement und Ähnliches?

« Letzte Änderung: 20 September 2018, 18:52:50 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Jojan

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Re: Das Spiel und Glück
« Antwort #3 am: 20 September 2018, 18:14:44 »
Hallo Olli,
Danke für deinen Beitrag!

Ja ich habe damals eine Therapie gemacht als auch eine Klinik für 6 oder 7 Wochen besucht. Das liegt beides weit in der Vergangenheit. Meine Erfahrungen in der Klinik waren damals mit den Therapeuten sehr gut, die mit der wöchentlichen Therapie eher schlecht, da die Therapeutin jede Woche die gleichen Fragen gestellt hat und garnicht mehr wusste, was ich die vorherige Woche erzählt habe... Dementsprechend sind meine Gedanken hin und her gerissen, dass eine Therapie zwecks Ängsten eine Zeitverschwendung wäre.

Du triffst den Nagel auf den Kopf,  mangelndes Selbstbewusstsein führt mich durch jeden Tag.

DO IT! Ist ein gutes Motto, wenn man es auf die richtigen Taten bezieht. ;D
Ja meine Familie ist immer für mich da, jedoch ist aktuell die Scharm zu groß, da ich bereits vor einiger Zeit schon Gespräche und ein wenig Geld zur Unterstützung bekommen habe. Es ist mir aktuell noch zu unangenehm zu erläutern, dass ich doch wieder gespielt habe. Mein Vater würde vermutlich soweit es geht alle meine Schulden bezahlen, da ich von 5 Jungs als jüngster immer mein Geld selber verdient und gespart habe, während die Geschwister sich ständig etwas von den Eltern geholt haben. ;D Das kommt für mich allerdings nicht in Frage und ich möchte nicht in die Situation kommen, wo einem das Geld aufgedrängt wird.

Ich werde meinen nächst älteren Bruder in der nächsten Woche bei einem Bier ansprechen, oder vielleicht doch erst nach ein paar mehr Bier ::) ;D




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Offline andreasg

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Re: Das Spiel und Glück
« Antwort #4 am: 20 September 2018, 18:22:07 »
Hallo Jacky,

Herzlich Willkommen.

Soziale Ängste und Strukturelle Mängel sind der Ausfruck einer schweren Persönlichkeitsstörung - bei mir! Ich bin vor 15 Jahren in einer Fachklinik für Menschen mit Borderlinestörungen gewesen, da wurde mir einiges deutlich.

Das Annehmen der Spielsucht, das Eingeständnis ist elementar wichtig für den / die Betroffene. Erst wenn gar nichts mehr geht, dann erfolgt die Kapitulation.
Wenn Du Heute schon soweit bist, um so besser!

Meine Meinung zum Chairgebäck: Erst die Therapie, auch eine erneute, dann therapiebegleitend das Chairgeback angehen.
Aber lies Dich darin ruhig einmal durch und schreibe getrost weiter.

Liebe Grüße
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Jojan

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Re: Das Spiel und Glück
« Antwort #5 am: 21 September 2018, 10:47:52 »
Hallo Andreas,
Danke für deinen Beitrag.

Ob die Einsicht bei mir rechtzeitig kam, weiß ich nicht. Viel Geld ist bisher geflossen und dementsprechend mehrere Kleinkredite,Kredite,Dispo sind offen, wobei ich bisher diese irgendwie bedienen konnte.

Bei mir hat man damals "nur" die soziale Phobie diagnostiziert und mit den typischen Symptomen/Anzeichen kann ich mich gut identifizieren.

Der Chargeback ist bei mir schon ins Rollen gekommen und muss dementsprechend jetzt ohne Therapiebegleitung ablaufen. Jetzt warte ich gerade gespannt auf den Anruf der Sparkasse, ob und wie der Chef auf die Lastschriftrückbuchung reagiert. Ich hoffe der Anruf kommt noch bevor ich zur Spätschicht muss. Angeblich wolle man sich spätestens Montag bei mir melden.

Ich habe jetzt das letzte Mal vor 7 Tagen gespielt, es fühlt sich gut an. Ich habe Elan den Haushalt zu schmeißen und klare Ziele vor Augen, die ich weiter verfolgen möchte.

Ich war bis zu dem Freitag letzte Woche 3 Monate rauchfrei, mit der Spielextase habe ich leider einen Rückfall des Rauchens erlitten, werde dieses aber wieder in den Angriff nehmen.


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Offline andreasg

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Re: Das Spiel und Glück
« Antwort #6 am: 21 September 2018, 17:23:37 »
Hallo Jacky,

Sieben Tage bewußt spielfrei, das ist ein guter Anfang. Ich hoffe auf baldige Antwort der Sparkasse. Da ich keinen Bezug zu dem Thema Chaigebäck habe, hann ich Dir nur Kraft, Spielfreiheit und Durchhaltevermögen wünschen.

Wenn die Zigarette nicht mehr ausreicht, den Druck zu kompensieren, falls diese das bewirken soll, dann lege ich Dir die Hotline oben rechts auf dieser Seite nahe.
Die Sucht verlagert sich, bei mir ist es so,
aber eins nach dem anderen, und das wichtigste zuerst. :)

Weiter viel Kraft und ich freue mich auf Deine Beiträge
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Olli

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Re: Das Spiel und Glück
« Antwort #7 am: 21 September 2018, 22:30:09 »
Hi Jacky!

Mit Bedauern lese ich, wie Dein Vater in diesem Coabhängigkeitsverhältnis steht.

Was aber, wenn Du ihn aufklärst? Auf keinen Fall weitere Geldgeschenke mehr machen, weil es Deine Sucht nur fördert?
Ihm sagen, dass es Dir vollkommen reicht, mit ihm offen über Deine Nöte und Ängste zu sprechen?
Wenn er Dir hilft ein Geldmanagement auf die Beine zu stellen?

Das ist mehr als genug, was er für Dich tun kann - da sein - Dich lieben, so wie Du bist!
Aber ohne selber sich eventuell in finanzielle oder emotionale Schieflage zu bringen!

Wir hatten auf dem Seminar eine wunderschöne "körperliche" Erfahrung.

Stelle Dir vor, Dein Vater und Du stehen gegenüber. Beide Handflächen nach vorne gehalten - beide Personen - der Angehörige und der Spieler stützen sich so, wenn sie sich nach vorne beugen.
Dieses Bildnis zeigt schön, wie der Angehörige den Spieler - aber auch anders herum stützt.
Doch beide stehen in Schieflage - für Beide ist es anstrengend, diese Position bei zu behalten.

Nehmen wir einmal an, Du könntest Deinen Vater bewegen, seine Hände überraschend weg zu nehmen?
Was würde geschehen?
Betrachten wir zunächst ihn: Er selbst steht wieder gerade. Die Anstrengung des Stützens ist verflogen.
Du selbst kommst erst einmal ins Straucheln, doch Dein Bein schnellt schnell nach vorne und Du fängst Dich selbst vor dem Sturz ab.
Auch Du stehst jetzt gerade und auch bei Dir ist die Anstrengung nicht mehr existent.
Du kannst Dich um wichtigere Dinge kümmern, die Deine Kraft beanspruchen.

Rede mit ihm - kläre ihn auf, damit keine "Haltungsschäden" entstehen - weder bei Dir, noch bei ihm!

Dazu brauchst Du ein wenig Mut Deine Scham zu überbrücken.
Ich glaube aber, dass es Dir hilft und ihm auch.

"Stop it!" - diese doch nu wirklich "bescheidene" Haltung von Euch beiden, die leider sehr verbreitet ist.

Du kannst das ändern! Also "Do it!" ...  8)
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Jojan

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Re: Das Spiel und Glück
« Antwort #8 am: 22 September 2018, 22:13:10 »
Hallo Andreas,
Danke für deine aufbauenden Worte.
Bisher halte ich den Druck aus und ich bin nach wie vor guter Dinge und habe meine Ziele vor den Augen. 
Die Suchtverlagerung von einer zur nächsten kenne ich gut von mir. Da liegt sicher auch ein Stück Gefahr bei.
Stück für Stück und ich werde alle Süchte ablegen!

Hallo Olli,

Auch dir danke für deinen Beitrag.
Es ist richtig, dass mein Vater nach einem Gespräch mit Sicherheit hilfreich bei organisatorischen Sachen zwecks Geldmanagement helfen kann und auch wird. Die Scharm zu überwinden, kostet keine Kraft sondern Nur, wie du es auch schreibst. Nur Mut bei jemanden zu finden, der sowieso kaum Selbstbewusstsein hat, ist schwierig.- aber nicht unmöglich. Ich halte momentan sehr stark am Chargeback fest, dieser würde mich ein wenig auffangen. Ob das richtig ist, kann ich nicht sagen, es wäre falsch zu glauben, dass es die Probleme aufhebt.

Ich kann mir deine Übung der gegenseitigen Stützung vorstellen, aber ich glaube man muss diese selbst ausgeführt haben. Gegenseitiges Vertrauen scheint mir hier das Ziel der Übung zu sein. Ich vertraue meinem Vater, allerdings will ich ihn nicht enttäuschen.

Meine Sparkasse hat sich gestern leider nicht mehr gemeldet.


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PAYSAFEMASTER

Re: Das Spiel und Glück
« Antwort #9 am: 25 September 2018, 03:45:18 »
Zitat
warum es eigentlich Glücksspiel heißt? Ist es das Spiel um das eigene Glück?

beim roulette zumindest habe ich mich irgendwann auch ernsthaft mit dieser frage auseinandergesetzt. denn bei diesem spiel kann man auch das glücksprinzip umdrehen und es als "pechspiel" spielen (z.B.: 35 Zahlen mit 100€ setzen, ergibt eine wahrscheinlichkeit von rund 94,6% dass man gewinnt)

immer wenn es um die debatte mit glück, chancen und risiko geht, würde ich stets für das roulettespiel einstehen

vom philosophischen aspekt des glücks kann man beliebig lange diskutieren, das ist ne sache für sich.

schlussendlich hat mir das jahrelange tägliche roulettespiel gezeigt: es ist alles nur eine frage der gesamtspieldauer. desto mehr, desto extremer die abweichungen. alles andere ist subjektive wahrnehmung und ggf. zufall.


bezüglich chargeback: scheinbar bin ich hier der einzige, der davon erst in diesem forum erstmals davon gehört hat..

ansonsten alles gute für die zukunft

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Offline TAL

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Re: Das Spiel und Glück
« Antwort #10 am: 25 September 2018, 12:38:59 »
Zitat
bezüglich chargeback: scheinbar bin ich hier der einzige, der davon erst in diesem forum erstmals davon gehört hat..

Nein, das bist du nicht. Geht mir genauso.
Scheint aber ein hohes Konfliktpotential zu haben...

Glück... mhh... ich denke, es ist genau andersrum. Je öfter man etwas macht, desto näher kommt man an das statistische Mittel, man kann also nur von der Norm abweichen (und Gewinnen ist nicht die Norm, wenn man bedenkt, daß im Schnitt ein bestimmter Prozentsatz an das Haus / die Bank geht, auch wenn dieser im genannten Fall von Roulette vergleichsweise gering ist), wenn man es selten genug macht, um sich nicht in der Mitte einzupendeln. Wenn ich also bedenke, daß mein eigener Verlust über die Jahre nur einen Bruchteil des Gesamteinsatzes beträgt... sollte man den Gedanken an der Stelle doch am besten gleich wieder beenden.

Letztlich ist es alles eine Frage von Wahrscheinlichkeiten... die noch nie zu unseren Gunsten ausfielen...

Glück ist was anderes. Was genau... keine Ahnung. Da braucht's wohl eher nen Philosophen... oder Buddhisten.

DAS jedenfalls nicht.


@Jackynas: Auch ich kann deine Ängste sehr gut verstehen. Ich kann dir aber auch sagen, daß es vieles deutlich leichter machen würde, wenn du dich diesbezüglich mitteilst. Mir fehlt da leider bis heute der Mut, und letztes Wochenende hab ich grad nach langer Zeit mal wieder die Quittung dafür bekommen.
Nein, ich war nicht spielen. Aber all die aufgestaute Enttäuschung und Frustration bei mir zu Hause sind immernoch da, das ist mir drastisch vor Augen geführt worden. Das ist nur alles völlig fehlgelenkt.
Habe ich die 'Eier', den Irrtum aufzuklären? Nein...
Mach nicht denselben Fehler. Spring über deinen Schatten. Es macht es obendrein auch noch sehr viel einfacher für dich selbst, grad am Anfang, wenn du jemanden hast, der ab und an mal ein kritisches Auge auf dich wirft und mit dem du reden kannst.

Letztlich ist es für alle Beteiligten einfacher, zu wissen, was der Elefant im Porzellanladen eigentlich genau ist, und wie man mit ihm umgeht

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Offline taro

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Re: Das Spiel und Glück
« Antwort #11 am: 25 September 2018, 13:02:58 »
Beim Lesen fällt mir ein Spruch von Walther Lechner ein:

"Es ist keine Schande Krank zu sein, es ist eine Schande nichts dagegen zu tun"

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PAYSAFEMASTER

Re: Das Spiel und Glück
« Antwort #12 am: 25 September 2018, 15:24:02 »
Ich gehe mal stark davon aus dass dies im entsprechenden Zusammenhang so genannt wurde und gemeint ist.

Ansonsten fällt mir oft das Zitat eines Bekannten ein (welcher an Krebs erkrankt war) wenn es um Themen dieser Art geht:

"Erzähl das mal den Kindern auf der Kinderkrebsstation"

Auch eine banale Phrase aber fruher oder später erkennt man es zwangsläufig:

Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles Nichts.

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Offline taro

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Re: Das Spiel und Glück
« Antwort #13 am: 25 September 2018, 16:17:18 »
Das Zitat bezieht sich auf Suchterkrankungen.

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Offline Jojan

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Re: Das Spiel und Glück
« Antwort #14 am: 25 September 2018, 19:28:09 »
"Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende." habe ich gerade in einer Zitate Sammlung gefunden und es beschreibt wohl meine jetzige Situtation - insofern ich aus diesem Sumpf entweiche, in dem ich mich aktuell noch befinde.

Hallo Paysafemaster.

dein Roulettebeispiel kann ich nachvollziehen, live Roulette im Internet hat mich vor vielen Monaten in den Bann des onlinecasinos gezogen...

Danke für deine Zukunftswünsche, auch dir alles Gute für die Zukunft.

Hallo TAL,

deine Situation mit dem Frust, der von dem Thema kommt, welches uns hier vermutlich fast alle betrifft, kann ich nachvollziehen. Es ist schwierig Situationen zu erklären oder darzustellen, wenn man etwas verheimlicht. Das Verheimlichen bringt in einen immer wieder in schwierige Situationen oder gar noch tiefer in diese. Ich wünsche dir alles Gute, dass sich deine Lebensumstände wieder bessern.


Hi Taro,
dein Zitat ist interessant : "Es ist keine Schande Krank zu sein, es ist eine Schande nichts dagegen zu tun"
Sollten wir das Zitat nicht abändern: "Es ist keine Schande Krank zu sein, es ist eine Schande dies nicht einzusehen" Ich denke, dass es somit auch Krankheiten einschließt, wo nur noch die Einsicht hilft, mit der Krankheit umzugehen, jedoch kein Weg aus dieser Krankheit herausführt - Die Einsicht jedoch dabei hilft mit dieser umzugehen.  Nicht auf unsere Situation bezogen! :)

 

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