Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: novruhr am 16 Juli 2017, 23:48:35

Titel: Unheilbar?
Beitrag von: novruhr am 16 Juli 2017, 23:48:35
Hallo zusammen

aktuell habe ich mehrere tausend euro verspielt und nach vielen jahren sich stetig steigender Summen ernsthaft beschlossen aufzuhören.

Das hat sicherlich jeder schön öfters gesagt nur habe ich angst langsam wirklich heim und hof zu verspielen - besonders angst macht mir der kontrollverlust.

maßnahmen von mir:

Konto ohne onlinebanking
kreditkartenlimit auf minimum
bücher über spielsucht am lesen
termin beim psychologen
paypal um dauerhafte sperrung gebeten


aktuell habe ich mehrfach gelesen spielsucht sei unheilbar. dies klingt für mich ein wenig danach das man immer entzug haben wird ist dem so? wie habt ihr eure sucht stoppen können? muss es immer erst ganz schlimm kommen oder schaffen es viele aufzuhören bevor sie pleite sind.

danke im voraus
Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: andreasg am 17 Juli 2017, 09:09:10
Hallo Novruhr,

Herzlich Willkommen im Forum.
Spielsucht  ist eine fortschreitende  Krankheit, die aber zum Stillstand  gebracht werden kann.
Das wichtigste ist der Wunsch nach Spielabstinenz.
 Den erreichen wir Betroffenen durch Austausch untereinander.

Spielsucht fügt uns emotionale und finanzielle Schäden zu.
Magst Du erzählen, in wrlcher Beziehung Du lebst, ausser zum Glücksspiel?
Das ist schon wichtig, weil das Finanzmanagment vertrauenswürdige Begleiter braucht.
Unser ! Mein Selbstvertrauen mußte ich ja in Therapie  und Selbsthilfegruppen neu aufbauen.
Jede jeder hat einen individuellen Tiefpunkt, um mit dem Spielen aufhören zu können.

Ich wünsche Dir ekn gutes Ankommen
Andreas


Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: Ilona am 17 Juli 2017, 18:19:31
Hallo novruhr,

willkommen in unserem Forum. Da hast du ja schon einiges in die Wege geleitet. Respekt. Zu deiner Frage: Jeder hat seinen eigenen Tiefpunkt. Das kann man nicht so verallgemeinern. Manche können auch dann nicht aufhören, wenn sie mehr als pleite sind, andere schaffen es vorher.

Wenn man es einigermaßen rechtzeitg schafft auszusteigen, kann man den finanziellen und familiären Schaden etwas begrenzen. Von daher gilt hier: Aussteigen so früh wie möglich!

Hast du schon mal darüber nachgedacht in eine Selbsthilfegruppe zu gehen? Falls ja. Hier findest du entsprechende Adressen: http://www.gluecksspielsucht.de/adr/index.php?cmd=suchen

Erzähl doch mal ein bissc hen von dir.
LG Ilona
Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: novruhr am 19 Juli 2017, 19:48:30
Hallo,

danke für eure Antworten. :)

Finanziell geht es mir sehr gut - aktuell war nur es das erste mal das ich auch an erspartes gegangen bin + es war ein Phase wo ich defacto merkte ich habe keine Kontrolle mehr > Jegliches Geld wo ich direkten Zugriff drauf hatte wurde verspielt > es ging sich noch nicht mal mehr ums gewinnen. In den letzten 10 Jahren waren es aber bestimmt ca. 50.000€ die ich verspielt habe.
Oftmals kommt es schleichend mal hier 100€ mal da 200€ - mein Problem sind/waren Onlinecasinos.

> Das führte mich dazu mich intensiv mit dem Thema Spielsucht zu beschäftigten und hat mir hoffe ich die Augen geöffnet.


Aktuell bin ich an dem Punkt wo ich sage "Ja ich bin süchtig" - das schmerzt ganz schön + zumal man sich sehr schwach und ohne Selbstwertgefühl vorkommt.

Mein Ziel ist es einfach - aufhören - ohne das man immer dran denken muss und ohne das man am Ende alles verliert.

Auch wenn ich Spielsucht aus der Familie kenne und auch sonst viele Schicksalsschläge hinter mir habe will ich nicht akzeptieren, dass man immer am Boden enden muss (obige Summe ist schlimm genug).

Meine Therapie:

- Einschränkung von Zugriff auf direkte Bezahlmethoden (Onlinebanking, Kreditkarte)
- Einschränkung im Aktienhandeln (Handel + Zugriff) unklar ob hier auch eine Sucht vorliegt + hier werde ich das Risiko im Depot bewerten.
-> Fokussierung auf Umgang mit Bargeld > digitales Geld geht deutlich schneller von der Hand. Klar habe ich auch mit Paysafe und co. gespielt aber die Summen sind hier weniger als wenn man auf eine Kreditkarte mit hohem Limit Zugriff hat.
- Genereller Verzicht aufs spielen > im Zweifel kommt man an Geld > Paysafe, Bargeld.... daher reiner Verzicht
- Einarbeitung in Spielsucht als Thema > Versch. Bücher gekauft
(Hoffnung: Wissen schaft Erkenntnis > Erkenntnis unterstützt das aufhören)
- Aufarbeitung mit meiner Therapeutin (habe hier einen gute - die ich schon vorher kannte - nicht ganz günstig aber Geld lieber hier investieren als am Automaten zu eliminieren)
- Einbeziehung meiner Partner, nicht um sie zu belasten, sondern um sie um Trost zu bitten und um emotionalen Beistand + Sensibilisierung das es nicht okay ist wenn ich mal was verspiele sondern auch ihr verdeutlicht "ich habe hier ein Problem" bitte hilf mir bevor es für uns, unser Heim, unsere Familie zum, Problem wird.

Angst habe ich vor der Zeit - der Zeit die immer kommt in der man denkt man hat es hinter sich und nach Jahren dann doch langsam wieder anfängt.

Ggf. bin ich durch aktuellen Lesebücher ein wenig negativ und beängstigend eingestellt, aber ich habe Angst so zu enden wie viele andere. Angst alles zu verlieren was man sich aufgebaut hat - Angst ein Leben zu verlieren, dass man trotz aller Widerstände und Probleme aufgebaut hat um sie am Ende an ein Glücksspiel zu verlieren.
Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: novruhr am 30 Juli 2017, 22:37:40
Kurzes Feedback nach der ersten Sitzung zum Thema Spielsucht:

Therapeutin hat einen sehr guten Ansatz - nebst Spielsucht basieren alle Problem auf der darunterliegenden Ebene > Angst davor sich seinen Gedanken zu stellen > alleine zu sein / Ruhe genießen daher Flucht ins Spiel.

Wirkliche Spielsucht gibt es laut Ihren Aussagen nur bedingt, da man mit dem spielen nur eine Rolle annimmt und man lernen muss die Rollen (nicht nur diese > alle Rollen) aktiverer selbst zu wählen. Eine Krankheit sieht sie so gesehen nicht - da man hier die Rolle aktiv kreieren würden (die des Süchtigen und man sich somit selbst entmachtet wenn man sagt man ist spielsüchtig) - sicherlich sieht sie ein Problem was aber lösbar ist wenn man generell lernt zu sich zu finden und sich selbst in die Macht (raus aus der Ohnmacht) zu bringen.

Schutzmaßnahmen finanzieller Art (keine Kreditkarte... findet sie gut würde sie aufrecht erhalten > sie hat mir ein paar todos gegeben und meinte wenn ich wieder spiele soll ich mir bewusst werden was ich mache und es hinterher nicht bereuen sonst benutzt man irgendwann das spielen als art Selbstbestrafung.

Meiner Meinung nach steckt viel richtiges in dem Ansatz - sicherlich nicht allgemeingültig aber es geht ja darum das "mir" > in dem Sinne matched es


Heute war ich seit 1,5 Wochen leider rückfällig - 80€ - Schutzmaßnahmen haben gegriffen - daher nicht mehr als 80€ - schlechte Gewissen ist da - aber auch die Erkenntnis ich hätte mehr verspielen können habe es aber nicht und die Gewissheit am Ball zu bleiben.

Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: misterhappy am 03 August 2017, 20:43:37
Hallo Novruhr,

ich wünsche dir ganz herzliche 24 weitere Stunden Abstinenz!

Ich habe letztes Jahr mitte April,
von jetzt auf gleich aufgehört.
Davor natürlich einen Beachtlichen Betrag verzockt.
Was soll ich sagen. Ich war ein Jahr abstinent. Ende Mai diesen Jahres habe ich mich "sicher" gefühlt. Erst waren es Sportwetten. Zack 2x200€ mit 5€ Einsatz gewonnen. Dann hat es langsam angefangen. Während ich so auf meinen Schein gewartet habe, dachte ich mir "why not.." und bin an einen Automaten. SCHWERER FEHLER! Alles was ich in diesem Jahr wieder aufgebaut habe ist futsch.. und ich stehe am Anfang.
Das Wettbüro meide ich mittlerweile.. Die Spielos aber nicht. Ich will dir damit sagen, entweder du hörst ganz auf, oder spielst weiter. Dazwischen gibt es für Persönlichkeiten wie uns nichts.

Und das alles ist passiert, obwohl ich es besser wusste.. Ich habe mich immer weiter damit getriggert. War nur eine Frage der Zeit, bis die Bombe hochgeht.
Ich werde die nächsten 24 Stunden spielfrei bleiben. Nächste Woche habe ich einen Termin in der SHG. Ich habe es geschafft und ich werde es nochmal schaffen!

Gruß
Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: andreasg am 03 August 2017, 22:59:52
Hallo Novruhr,

schön daß Du Dich aus der Therapie meldest. Die Ausführungen Deiner Therapeutin sind wirklich interessant, und sie haben auch wirklich etwas von Theatralik, wenn Du es magst.
Nur bitte eines: Zum Thema Krankheit - Spielsucht habe ich z.B. den Beitrag von Sucht Hamburg gefunden, hier der Link:

http://www.automatisch-verloren.de/de/gluecksspielsucht-eine-anerkannte-krankheit

Das was uns Spielsüchtigen aber verbinden sollte, ist die Erkenntnis, daß es kein kontrolliertes Glücksspiel, wo auch immer und wie auch immer für uns Betroffene gibt. 8)

Danke für Dein Posting Miterhappy. Dir wünsche ich wieder den Mut und die Lebensfreude zurück.

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: Olli am 04 August 2017, 07:33:41
Hi!

Erst kürzlich habe ich einen Bericht über einen Spielsüchtigen gesehen.
Dieser hatte das Spielen zwar eingestellt, besuchte jedoch regelmäßig seine "Freunde" in seiner Stammhalle.
Ziemlich bescheiden großkotzig kam er rüber, da er für sich darin kein Problem sah den Leuten auch zuzusehen.

Gerne würde ich ein Jahr nach der Reportage Mäuschen spielen und schauen, was aus ihm geworden ist.

Aus meiner Sicht scheint er sich Kontrolle beweisen zu wollen.
Gerade das, was uns im Spiel ja gerade fehlt.
Alles Show ... um nu ja keine wirklichen Veränderungen herbei zu führen.

Lieber MisterHappy ... es gibt viele Wege sich anzutriggern und es gibt nur eine Erkenntnis sich aufrichtig Hilfe zu suchen.

Diese Erkenntnis braucht Zeit um sich zu entwickeln.

Nun wünsche ich Dir noch die Freude an der Arbeit in und mit der SHG zu finden.

Du hast bewiesen, dass Du spielfrei sein kannst. Vielleicht braucht es ja nur ein Quentchen dieser Arbeit, damit Du die Abstinenz auf Dauer aufrecht erhalten kannst.


Danke fürs Teilen und gute 24 h
Olaf
Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: misterhappy am 04 August 2017, 09:43:13
Hallo Zusammen,

ich werde es auch diesmal wieder schaffen!
Wäre ja gelacht wenn nicht. :-D

Ich frage mich häufig, ob ich es wirklich so geil finde,
mir selbst Leid zuzufügen. Da ich es ja besser weiß..
Seltsam diese Verhaltensstörung.

Ich finde es wirklich schade, dass dieses "OASIS" noch nicht deutschlandweit eingeführt wurde. Würde vielen Spielern helfen. Und die Begründung "..Spieler wandern dann in die illegalen Onlinecasinos ab.." finde ich zwar logisch, aber eher scheinheilig.
Ich muss zugeben, auch ich habe diese Onlinecasinos probiert.
Aber die haben mich mal garnicht gereizt!
Auch Sportwetten und Lotto reizen mich nicht wirklich..

Nur diese verfluchten Daddelkisten.  ::)

Ich habe gestern sehr lange über einen Satz nachgedacht, den "Freitagessen" hier mal gepostet hat. Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, aber so ähnlich war es: "..An diesen Spielautomaten kannst du nicht gewinnen. Du verlierst. Du verlierst Geld und du verlierst Zeit. Und selbst wenn du gewinnst, dann gibt dir der Automat nicht mehr, als ein paar Münzen aus Eisen..". Hat mich wirklich tief getroffen..

Ich muss aber wirklich sagen, dass es mir vergleichsweise "gut" geht! Ich habe zwar viel Geld verspielt, aber es ging jetzt nicht so weit, dass ich Kredite in höhe von mehreren Tausend € am laufen habe. Ich habe zwar (Spiel)Schulden (welcher Spieler nicht?), aber die lassen sich glücklicherweise innerhalb von zwei Monaten abbauen. Bin auch eher ein "vorsichtiger Spieler". Habe noch nie über 0,80€ Einsatz gespielt...

Ab 1.September trete ich eine neue Stelle an. Habe ja endlich ausgelernt!!! ;D
Und dann sehen wir weiter. Aufjedenfall werde ich heute spielfrei bleiben!

Meine Lebensfreude nimmt mir keiner!

Gute 24h :)

Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: andreasg am 04 August 2017, 14:30:56
Hallo Misterhappy,

ich beim Lesen Deines Postings bei dem kopierten Absatz hängen geblieben:

Ich frage mich häufig, ob ich es wirklich so geil finde,
mir selbst Leid zuzufügen. Da ich es ja besser weiß..
Seltsam diese Verhaltensstörung.



Die Lust auf Schmerz? Heute sah ich in der Stadtbahn eine junge Frau, die hatte eine große vernarbte Brandwunde oberhalb des inneren Handgelenks. Ich kenne solche Menschen aus meinem Klinikaufenthalt vor 14 Jahren. Die spürten wirklich beim Brennen und Ritzen Lustgewinn. Wenn ich gegen die Eisenkiste geschlagen habe, war das ja auch eine Befreiung für meine Aggressionen. Soll der Schei.s Automat doch seine Serie für sich behalten!....

Schmerz und Scham sitzen tiefer als der finanzielle Verlust? Ich habe schlußendlich - und zugegebenermaßen Heute Morgen mehr über die verlorene Zeit geklagt, als über die Schulden. Die lassen sich regeln, es sind bei mir noch ein paar private, meinen Schwestern gegenüber, die aber nichts mehr mit meiner Spielschuld zu tun haben; - oder im Gewissen doch noch.

Wir können unsere Spielbesessenheit nicht einfach wegwischen. Es ist viel Arbeit an uns selbst, die ist ja bekanntlich die allerschwerste.
Freust Du Dich auf Deinen Job, hast Du noch etwas für die Vorbereitung zu tun, gibt es weitere berufliche Ziele?

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: misterhappy am 04 August 2017, 15:54:25
Hallo andreasg,

dass es vorallem Arbeit an uns selbst ist, ist mir vollkommen klar!
Kenne es noch aus dem letzten Jahr! :-D

Ich habe mich gerade eben mal zwecks ambulanter Therapie erkundigt.
Termin für SHG steht schon. Der 1. ist am 09.08.2017, werde da mal vorbeischauen.

Werde heute Abend noch so ein Zettel zwecks Selbstsperre in meiner Lieblingshalle ausfüllen. Oder besser gesagt, ich fülle den Zettel zu Hause aus und schmeiße ihn nach 00:00 Uhr in den Briefkasten! :-D Einfach um mich selbst nicht zu triggern.

Beruflich:

Eigentlich bin ich einer dieser Menschen, die von irgendwelchen Abschlüssen nicht viel halten... Ich habe zwei mal die Fachhochschulreife abgebrochen, trotz guter Noten.
Beim zweiten mal hatte ich einen 1,9 Schnitt! Ich lebe zwar nicht in Bayern, aber in BaWü ist es auch noch beachtlich!  ;D
Habe mich einfach zu unterfordert gefühlt. Bin irgendwann nur noch zu den Klausurterminen erschienen.

Auf meine neue Stelle freue ich mich bereits! Da habe ich endlich wieder ein Team! Die letzten 1,5 Jahre war ich komplett alleine im Büro. Bedeutet quasi das Mädchen für alles.
Azubi, der eine Stelle als Niederlassungsleiter inne hatte. Meine Kunden hatten sich verdammt oft über mich gewundert! Bin ja noch 23 Jahre jung! Ich zitiere einen Geschäftspartner: "..Sowas wie dich habe ich ja mein Lebtag noch nicht gesehen!.."

Vor ca. einem Monat wurde mir das ganze zu blöd. Habe jetzt am Montag gekündigt.

Ich liebäugel gerade damit den Personalfachkaufmann zu machen. Der kostet aber eine ordentliche Stange Geld. Trotz Meisterbafög müsste ich monatlich eine gute Rate blechen.
Leider herrschen im Netz unterschiedliche Meinungen zu diesem Personalfachkaufmann.
Ich will nicht, dass ich das Dingens mache und es mir letzenendlich gehaltstechnisch nichts bringt. Wäre schade um die Zeit. Aber mal schauen!  ;D

Beim neuen Arbeitgeber geht's auch nach 2 Wochen direkt in den ersten Urlaub! ;D ;D ;D
Ich habe ihm angeboten ab dem 1.10. einzusteigen. Er wollte mich aber bereits zum 01.09., trotz meines Urlaubs.

Also viel vor die nächste Zeit!  ;D
Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: Freitagessen am 05 August 2017, 10:47:11
Hi Mister Happy :)

Kaffee und währenddessen habe ich einige Beiträge die du in der Vergangenheit geschrieben hast überflogen.
Wobei mich deine Konversation mit Julian sehr gut gefallen hat und ich dachte, der Typ bringt wirklich alles mit um sein Leben spielfrei zu gestalten.
Dein Rückfall aus meiner Sicht, ok das war nur eine Frage der Zeit und warum? ich Zitiere dich..

Entgegen den anderen Meinungen,
möchte ich dir sagen, dass es auch möglich ist "alleine" aufzuhören.


Mag schon sein, aber das sind keine die hier mal mehr oder weniger oder überhaupt aktiv sind -und erst recht keine drei Jahre  ;)
Ebenso (so habe ich es damals schon gedeutet) wolltest du dein Spielfrei mit dir selber ausmachen (abgesehen davon das du hier im Forum schreibst), deswegen meine obere Zeile...... "nur eine Frage der Zeit" ;)

Unser Olli bzw. Andreas schreibt es jeden der es hören oder auch nicht hören will, also warum diese Sucht mit sich selber ausmachen, geht überwiegend eh ins Höschen -wenn du mit Hilfe auf lange Sicht viel erfolgreicher sein kannst, was spricht außer dein Ego dagegen? 

Wie auch immer,
zu dieser Erkenntnis scheinst du nun auch gekommen zu sein und ich dachte gerade "sehr gut Mister Happy, jetzt fängt er an zu kapieren :D"

Wie gesagt, ich weiß ganz genau wohin "aktive" Sucht steuert, Blech für ein Leben im Orkus und wenn ich das im nachhinein betrachte......... vollkommen irre :( :( >:(

Zusammengefasst, dein erneuter Anlauf könnte sehr erfolgreich werden, unterschätzte jedoch niemals diese Sucht, nicht einen, keinen einzigen Tag!

Und um dir noch etwas mit aufn deinen Weg zu geben,
"Spielfrei" ist wenn du Suchtdruck widerstehen kannst, die Zeit vorher solltest du nutzen um dich darauf vorzubereiten!

LG Rainer
Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: andreasg am 07 August 2017, 09:14:51
Hallo ihr Lieben,

ich bin gerade auf 180 gepolt, d.h. ich rege mich über Dinge auf, die ich nicht ändern kann. Also wenn z.B. das Forum getrollt wird, wer lacht dann über meine durchaus ernst gemeinten Beiträge?

Das Spiel mit den Menschen, für mich heisst dss, sich über andere hinwegsetzen,  aber auch auf Jammertour gehen.

Heute Morgen habe ich mich gefragt, ob Prinzipien über Personen stehen sollten, oder ob ich aus Prinzip Menschen in Augenhöhe sehen sollte.
Das am Telefon zu klären, würde einen Leitungsschaden verursachen, also bitte, in allen Sinnen im persönlichen Treffen, ein einander zugewsndt.
Diese Zeit will ich mir nehmen, um meine phrasenweise Metapher mit Inhalt zu füllen.

Denn gerade Vermutungen, Dünkel, Voreingenommenheit sind der Zunder für meine Spielsucht.
Ich werde Heute zu diesem Thema etwas Schreiben, und das Geschriebene mit Freunden teilen.

Kurz und gut, wenn ich meine Errungenschaften für mich behalte, sind sie nichts wert.
In aufrichtigen Mitteilen geschieht Veränderung.

Liebe Grüße s24h Andreas
Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: novruhr am 19 November 2017, 13:29:53
Schwierig das ganze - bei mir waren es nun leider wieder mehrere Tage / 2 Wochen intensiven Spielens - Schaden ca. 4.000€

Habe nun noch K9 installiert und einen Paypalchargeback am laufen*

* Nebst Geld will ich auch endlich dauerhaft gesperrt werden > Paypal weigert sich hier > selbst nach dem ich dem Service mitgeteilt habe "es liegt eine Spielsucht" vor - konnte ich weiter problemlos per Lastschrift in Casinos einzahlen > einen Teil werde ich dem Forum spenden - wenn der Chargeback durch ist.

Weiter belastend für mich: "Du bist ein lebenlang ein Spieler/Looser"
Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: andreasg am 19 November 2017, 15:49:40
Weiter belastend für mich: "Du bist ein lebenlang ein Spieler/Looser"

[/quote]

Hallo novruhr

Diese Belastung lässt sich aber besser händeln, als K9 und Chairgebäck, sie richtet sich nicht mehr nach Außen. Das Spielen wurde zur Symbiose, zum eigenen bestimmenden Lebensinhalt.
Wir Betroffenen sprechen von Pathologischer Spielsucht.

Mir hat diese Aussage letztendlich geholfen, mich fest an meine Spieler - Selbsthilfegemeinschaft zu binden, mich für Therapiemöglichkeiten zu öffnen und final den Wunsch begebracht, mit dem zwanghaften Spielen aufzuhören, d.H. durch die Angst, mein Leben lang weiter spielen zu müssen, bin ich mit Hilfe meiner Spielsuchtgruppen - Freunde spielfrei geworden.

Nimm Deinen Satz bitte nicht als Belastung an, es kann eine Chance für Dich sein.

Liebe Grüße und
schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: novruhr am 19 November 2017, 16:11:01
Hi Andreas klingt gut - alles eine Frage der Perspektive :)
Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: novruhr am 29 Oktober 2018, 20:21:55
Nun hat es mich wieder erwischt - eigtl. hatte ich die ganze Zeit weitergespielt.

Es nervt einfach nur - neben dem Geld vor allem die Zeit

Aktuell bin ich selbstständig im Homeoffice - da sind die Onlinecasinos permanent dabei.

Eine Therapie vor Ort will ich nicht machen - ich muss es irgendwie selbst in den Griff kriegen
Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: Mo von Glückszone am 29 Oktober 2018, 21:26:12
Hi Novruhr,

was siehst Du denn für eine andere Möglichkeit, als eine Therapie vor Ort?

Eine SHG hat eine ganz eigene Dynamik und Macht. So empfand ich das zumindest. Das ist nochmal
was anderes, als mit einem "Außenstehenden" zu sprechen. Damit meine ich Psychotherapeuten und Konsorten.
Die kennen die Spielsucht nur aus Büchern, können sich aber nur zu einem gewissen Teil in Dich hineinversetzen.
Andere Spieler verstehen Dich, sie kennen Deine Gefühle und Deine Gedanken. Wenn man sich darauf einlässt,
gibt es meiner Meinung nach keine effektivere Methode, um spielfrei zu bleiben.

Was hast Du denn zu verlieren? Schaus Dir mal an und wenn es nichts für Dich ist, dann gehst Du eben wieder!

Nur so als Anstoß.

LG
Mo von Glückszone
Titel: Re: Unheilbar?
Beitrag von: Olli am 30 Oktober 2018, 06:48:27
Hi Mo!

Zitat
Die kennen die Spielsucht nur aus Büchern, können sich aber nur zu einem gewissen Teil in Dich hineinversetzen.

Ich glaube, da irrst Du Dich gewaltig!

Korrekt ist - sie teilen nicht die Erfahrung des Spielens mit uns - das ist aber auch alles.
Auch in der SHG teilen wir Erfahrungen untereinander und lernen daraus ohne ggf. die Erfahrung selbst gemacht zu haben.

Aus Büchern ... na klar und mitnichten ... sie lernen aus Büchern und sie lernen in der Praxis - nicht nur Bücher zu lesen, sondern auch in anderen Menschen zu lesen.

Sie erkennen Hintergründe, die uns in einer SHG, wenn überhaupt, erst durch viel Arbeit erschlossen wird.

Das ist aber genau das, was uns abstößt - wie "oberflächlich" gelesen zu werden. Mit unseren Schwächen und Fehlern konfrontiert zu werden.
Es ist aber immer auch das Ziel die Stärken hervor zu heben ... doch die tun ja nicht weh und daher vernachlässigen wir sie gerne in der Betrachtung der Profis.
Ebenso, wie das "verstanden werden" ... diese Wortwahl wird von Spielern zumeist nur im Zusammenhang von SHGs benutzt.
Die Profis verstehen einen besser, als wir uns selbst.

Was ich gemerkt habe in den Gesprächen mit den Profis ist, dass sie sich an einigen unserer negativeren Eigenschaften reiben.
Narzismus ist z.B. sehr verbreitet - wie mir immer wieder gesagt wird.
Sie können ihm entgegen treten oder ihn schlicht ignorieren.
Es ist unsere Fähigkeit zu kanalisieren, wo Objektivität eigentlich gefragt ist. Dadurch begeben wir uns z.B. in eine Opferrolle.

Wenn wir mit diesen Dingen konfrontiert werden, dann kann dies in uns sehr wohl auf Ablehnung stoßen und das Gefühl erzeugen unverstanden zu sein.
Doch sind wir Letzteres wirklich? Ich glaube nein.

Ich meine mich zu erinnern, Mo, dass Du eine Therapie gemacht hattest.
Wo fühltest Du Dich unverstanden bei dem Profi?

Jetzt negiere ich zwar die ganze Zeit Deine Worte - es ist jedoch auch nur mein Empfinden - welches Deines keinesfalls schmälern sollte.

@Novruhr

Zitat
Eine Therapie vor Ort will ich nicht machen - ich muss es irgendwie selbst in den Griff kriegen

Du hast jederzeit die Wahl - zwischen weiter spielen und die Abstinenz anstreben.
Wohin hat Dich das "selbst in den Griff kriegen" bisher gebracht?
Meinst Du nicht, es wäre mal an der Zeit etwas Anderes zu probieren?

Ja ... "probieren" ... denn auch hier hast Du jederzeit wieder eine Wahl es weiter zu führen oder zu beenden.
Habe bitte nicht so viel Angst vor Dir selbst - Du bist garantiert stärker als Du denkst.

Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird ... also beweg Deinen Hintern ... :)