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Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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timme

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« am: 02 August 2014, 16:12:44 »
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« Letzte Änderung: 16 Februar 2017, 14:42:55 von timme »

Re: Spielsucht und andere Süchte
« Antwort #1 am: 31 Oktober 2014, 13:59:39 »
Lieber Timme

Ich meine sowieso dass jeder Sucht eine Verletzung der Seele zugrundeliegt. Und da ist der Seele alles recht, wenn sie meint, die Probleme müssen weggeschoben werden. Ob man sich mit Ritzen, Alkohol oder Spielen ablenkt, ist dann sekundär. Naja. Ich bin von allem möglichen frei gewesen und habe deshalb nicht erwartet, dass ich von einem kostenlosen Onlinespiel abhängig werden könnte. Stoffliche Süchte Habe ich alle umschiffen können. Aber die Angst steckt drin und schreit nach Ablenkung oder Fühlen. Komisch, dass hier kein anderer schreibt. Es gibt Viele mit Mehrfachbelastung oder Verschiebung. Ist alles ein Heilungsversuch. So paradox das klingt.

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Offline andreasg

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Re: Spielsucht und andere Süchte
« Antwort #2 am: 31 Oktober 2014, 20:10:54 »
Hallo Timme,

das ist eine wichtige und eunsichtige Frage. Nur, jede Sucht ist mit außerordentlich viel Scham belegt. Voran jene an der ich, oder insbesondere der Süchtige am meisten leidet.
Bei mir hat das auch nicht mit Stofflichen Süchten geklappt, trotz massivem Alkoholmissbrauchs, was mir aber die scheinbare Ruhe in der Spielstätte verschaffte.
Ich bin davon überzeugt, ein gutes darstellerisches Talent zu habe, besonders wenn ich den Thatralischen gebe, den Leidenden.... Vielleicht ist auch der kindgemäße Spieltrieb traumatisch gestört, daß es zu Beziehungssüchtigen Verhaltensmustern kommen kann, bsp die Co-Abhängigheit, also sich in der Identität des anderen zu integrieren. Der Mangel an Beziehungsfähigkeit wird reingefressen oder abgemagert...
Ich selber habe einmal in Powerpoint ein Ornigramm meiner versteckten Süchte erstellt, im Anschluß an einen Klinikaufenthalt vor 11 Jahren. Seit dieser Stationären Therapie bin ich rauchfrei.

Schöne 24 Stunden
Andreas

nur für Heute bin ich frei vom selbstzerstörerischen Glücksspiel
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Spielsucht und andere Süchte
« Antwort #3 am: 01 November 2014, 01:15:14 »
Hi

Also ich habe vorher schon geraucht und tue es immer noch...
ich habe vorher schon exesives Pc verhalten gehabt und habe es zeitweise immer noch...weil diese Beschäftigung mich erfüllt ...da ist dann kein Platz und kein Intresse mehr für anderes übrig. Zumindest wenig. Ich stehe aber dazu und will es noch nicht ändern. Ich habe Zeiten da schränke ich es freiwillig ein, wenn ich das gefühl habe ich übertreibe.

Die Frage ist..was ist Sucht ?? oder * nur* Sucht- artiges Verhalten ? worin liegt der Unterschied? Dhab ich mich auch beschäftigt.

Sucht ist für mich in erster Linie erstmal ein schädliches ungesundes Verhalten, was ich nicht beenden kann, obwohl ich es will. Das ist bei mir beim Rauchen noch der Fall.
Ich würde gerne aufhören, geht aber nicht, da ich in der Entscheidung auf zu hören ...in mir ...ambivalent bin.(So wie früher beim spielen auch)Das hängt nicht nur mit dem Willen zusammen...wie bei jeder Sucht..so wie ich es sehe. Da sind innere Zusammenhänge, die nicht so einfach durchschaubar und auch nicht so einfach auflösbar sind /scheinen.

Auf meinem Weg aus der Spielsucht..bin ich mir selber seelisch /psychisch immer näher gekommen...habe mich immer besser kennen gelernt. Das ist das Positive was ich heute noch daran empfinde.

In eine Abhängigkeit/Sucht kann jeder geraten...weil einfach kein Mensch keinen Mangel hat / Mängel hat... irgendwo..irgendwie...und kompensieren ist ein legitimes Mittel, um Mangel oder Mangelgefühle aus zu gleichen. Aber halt nur sooo lange..wie es nicht schadet. Dann ist es nicht mehr Lustig..aber auch schon zu spät...um einfach mal eben aufhören zu können...egal womit. So kann man vieles als Suchtverlagerung auch ansehen. es gibt soviele Süchte..das glaubt man ja gar nicht. Man / jedenfals ich...kann nur Eins nach dem Anderen angehen...mir bewusst werden und mit umgehen lernen. In meiner Zeit und wie es mir möglich ist. Jeder Mensch ist individuell. Das Wichtigste was ich mitgenommen habe ist das, dass man /ich (s) mich nicht mit anderen vergleichen soll und auch nicht kann !!Es gibt einfach kein Richtig oder Falsch was auf jeden gleich passt.

Sich zu schämen für eine Sucht..ist überflüssig ..wenn nicht sogar hinderlich zum Heilen
Obwohl auch menschlich verständlich...Weil Jeder nun mal positiv sein will und nicht negativ. Alles was gut ist . ist akzeptabel...das Gegenteil unakzeptabel und stößt auf Ablehnung.Die ganze Menschheit/ Gesellschaften ist so geprägt und auch manipulier-t(bar)

Etwas ab zu lehnen was nun mal da ist...macht keinen Sinn. Denn man /ich kann nichts loslassen was ich nicht erstmal annehmen kann !!
Es gibt nun mal Schwarz und Weiß , Gut und Schlecht, also die Polarität !
Genau diese Polarität nicht annehmen zu können..für sich..macht nähmlich krank.So hab ich das für mich erkannt und hilft mir seid dem, beim Heilen.

Diese Polarität ist an zu erkennen und an zu nehmen.. Nur das Ganze ergibt einen Sinn. Erst wenn ich das "Ganze/ Vollkommene* annehmen kann, kann ich daraus mir Anteile genauer und besser betrachten. All das gehört für mich..zur Sucht Aufarbeitung und Lebensaufgabe dazu. Sucht weißt darauf hin...das einiges nicht Rund in meinem Leben läuft. Da hängt mehr mit zusammen, als das Endergebnis Suchtverhalten.

So kann man sich/ich mich interssiert austauschen..das erweitert den eigenen Blickwinkel...aber mehr auch nicht. Ich kann meine Sucht/Süchte nicht durch andere in den Griff bekommen...das kann einem leider keiner abnehmen.Aber es kann dabei geholfen werden/ unterstützt und motiviert werden. Man/ich braucht darum seine Zeit...seine eigene Lebenszeit...mit sich und allem drumherum klar zu kommen und umgehen zu lernen...es gibt einfach zu viele alternative Möglichkeiten...und meißt sieht man erstmal gar keine :-(

Ich weiß nur Eines ! Alles hat einen Grund /Ursache !! Nichts ist umsonst, sondern kann auf etwas aufmerksam machen...wenn man sich intensiver mit beschäftigt.

So das wollte gerade mal wieder aus mir heraus...villt bissl weit ausgeholt...Villt interessiert es auch niemanden..aber mir tat es gut es mal wieder aus zu drücken.(für mich)

Kurz gefasst zum Thema : Suchtverlagerungen, sind normal und typisch...nix besonderes.
Ich oder auch mein unbewusstes Innere entscheidet für mich...wo ich noch drann *arbeiten* will / muss/ soll /kann...
Es kommt also nicht drauf an..wie andere etwas sehen und empfinden...sondern wie ich selber klar komme oder klar kommen will.Ich muss nicht perfekt sein...diesen Anspruch kann man nie erreichen...Also immer nur für Heute..in kleinen Schritten...gerade soviel tun, damit ich mit mir in Frieden sein kann.
Besser sein zu wollen, wie man eigendlich gerade ist...ist der Nährboden allen Übels.Man belügt damit nicht nur andere, sondern besonders auch sich selbst.
Aber das alles ist so menschlich natürlich...das kaum drüber nachgedacht, geschweige offen geredet wird /werden kann.

Jedenfals geht es mir innerlich bedeutend besser..seid ich das für mich durchschauen und akzeptieren konnte. Das Wissen, dass ich Negatives in mir selber, wie auch von außen auf mich einwirkend... genauso natürlich erleben und umgehen lerne..wie mit Positiven. Den Anspruch an mich selber nur positiv zu funktionieren und zu erleben..auf zu geben...macht mich langsam aber sicher innerlich gelassener und gesünder.Das wollte ich gern mal hier lassen und teilen. Villt kann ja der Ein oder andere für sich etwas mit anfangen  :)

lg libelle




 

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