Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: Santiago am 23 Oktober 2017, 19:17:41

Titel: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 23 Oktober 2017, 19:17:41
Hallo ihr,

ich war gestern seit einiger Zeit wieder im Casino und habe recht schnell 700 Euro gewonnen. Jedoch zockte ich leider weiter anstatt die Anstalt zu verlassen. Und jetzt sitze ich hier mit dem Gedanken den Gewinn wieder zurückzuholen. Der hätte mir einfach so sehr über finanzielle Probleme geholfen. Was soll ich nun tun? Ich kann einfach nicht fassen, dass ich dort wieder 700 Euro reingesteckt habe. Bin am Boden zerstört. Weiß nicht wie ich mein Gefühl beschreiben soll. Wäre für jede Hilfe dankbar.

Lg Santiago
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 23 Oktober 2017, 19:43:30
Hi Santago!

Woher kommen denn Deine finanziellen Engpässe?
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 23 Oktober 2017, 19:51:44
Hallo Olli,

mein Konto ist um 2.000 Euro überzogen, dass rührt daher das ich nach meiner Ausbildung aus der WG raus musste und Küche etc kaufen musste. Des Weiteren habe ich noch einen Kredit am laufen von dem ein Teil damals verspielt wurde, dass war im Juli. Ich bin gerade einfach völlig fertig und kann absolut nicht nachvollziehen warum ich gestern nicht einfach mit den 700 Gewinn nachhausecgegangen bin und alles wäre gut gewesen. Ich komme mir echt dumm vor, warum habe ich bloß nicht nachgedacht was ich mit dem Geld ausgleichen kann.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 24 Oktober 2017, 07:01:39
Guten Morgen!

Was hilft es Dir denn jetzt dem verspielten Gewinn hinterher zu trauern und Dich selbst fertig zu machen?

Das Problem liegt nicht an den verspielten 700 €.

Das Konto überzogen wegen Küche und Co ... ein weiterer Kredit ist vorhanden wegen irgend etwas und dazu noch zum Teil verspielt. Somit spielst Du schon länger?

Gehe ich recht in der Annahme, dass Du gar keine Schulden hättest, wenn Du nie gespielt hättest?

Dann wäre das Spielen an sich nämlich das Problem.

Ich kann Deine Verzweiflung schon nachvollziehen - nur sehe ich den Grund ein wenig anders.

Erzähle doch bitte mal mehr von Dir ... wie alt Du bist ... Familienstand ... hast Du Arbeit ... wie lange spielst Du ... eben alles, was Dir so einfällt.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 31 Oktober 2017, 01:15:00
Hallo Olli,

Ja ich spiele immer mal wieder. Dann geht es ein paar Monate ohne gut und dann hänge ich wieder in der scheisse drin. Heute hat es mich wieder erwischt. Habe die 700 vom letzten Mal rausgeholt und komplett wieder rein geworfen und on top nochmal 300 von nir selbst. Jetzt sitze ich hier und bin komplett verzweifelt. Ich weiß jetzt schon das ich morgen bzw gleich um 6 wieder dort hin renne um das Geld zurück zu holen. Es ist gerade auch meine Freundin bei mir die fen ganzen Mist miterleben muss. Aber was soll ich tun? Ich muss das Geld doch iwie zurück holen. Es kann doch nicht sein, dass ich mal eben 950 Euro dort reinwerfe. Ich bin gerade einfach nur schockiert und ckann es noch nicht so wirklich realisieren. Komme mir vor wie der letzte Vollidiot. Was ist nur falsch mit mir. Ich habe eine gute Ausbildung abgeschlossen und arbeite auch weiterhin dort. Ja es klnnte durchaus alles okay sein, wenn ich nicht spielen würde. Aber nein, ich muss immer wieder Geld dort reinwerfen. Brauche echt dringend Hilfe. Weiß weder ein noch aus.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 31 Oktober 2017, 06:19:35
Hi Santiago!

Ich kann mich noch gut an meinen Suchtkreislauf erinnern.
Im Gegensatz zu Dir war mir das Geld vollkommen schnuppe.
Dadurch habe ich mich auch nicht so runter gezogen, wie Du es machst.

Brauchst Du dieses Gefühl "versagt" zu haben?
In meiner Erziehung wurde es mir einst eingetrichtert.
Daher kann ich Dir sagen: Ich brauche es nicht!
Habe dieses Gefühl gespürt für mindestens 2 Leben.

Allerdings - korrigiere mich bitte, wenn ich daneben liege - scheint mir, dass Du Phasen von Hochs und Tiefs extrem verspürst?
Oder woran liegt es, dass Du Dich verzweifelt vor über einer Woche meldest - dann herrscht Ruhe, und nun bist Du wieder hier?

Du kannst in der Halle kein Geld gewinnen.
Selbst wenn Du den Jackpot knackst und Deine ganzen Kredite auf einen Schlag begleichen könntest - Du würdest auch dann morgens um 6 vor der Halle stehen und weiter spielen.
Wahrscheinlich würdest Du Dir suggerieren, wenn es einmal geklappt hat ... wieso nicht auch ein zweites oder drittes Mal?
Du würdest träumen von einer größeren Wohnung ... einem Haus ... ein riesiges Auto ... Reisen ...
Doch tatsächlich geht es gar nicht ums Geld. Es geht ums Spielen an sich.
Es geht darum Dich zu beschäftigen, Dich zu spüren im Positiven und im Negativen.
Stress schüttet Hormone aus, die dies nur verstärken.
Das Spielen bezieht sich nicht dann nur auf die Tätigkeit an sich, sondern greift in all Deine Lebenslagen ein. Es beherrscht Deine Gedanken während der Arbeit ... im wachen Zustand und in Deinen Träumen.

Du trauerst dem Geld hinterher? Wieso?

Schaue auf das, was Du hast!
Du hast eine schicke Wohnung mit neuer Küche.
Aber vor Allem hast Du eine Freundin, die Dich liebt.
Sie liebt Dich, weil Du so bist, wie Du eben bist.
Das reicht ihr an Deinen "Gütern" vollkommen.

Wieso willst Du also mehr?

Sei Dir übrigens gewiss - wenn Du dem Spielen nicht mit allen Mitteln Einhalt gebietest, dann wirst Du sie verlieren über kurz oder lang.

Ist das Spielen es das wert?

Wenn Du das hier gelesen hast, dann gehe zu ihr hin und rede offen und ehrlich mit ihr.
Wenn Du bisher vielleicht noch ehrlich zu ihr warst - das wird sich ändern - Du wirst Dich verändern. Da geht es aber dann nur in eine Richtung ...
Unterbreche den Kreislauf - nicht morgen - nicht übermorgen oder nächste Woche - jetzt!
Rede mit ihr - gebe ihr Deine Finanzen, bis Du wieder gefestigt genug bist, um sie selbst ordnungsgemäß führen zu können.
Suche Dir eine SHG oder gehe in eine Suchtberatungsstelle. Mache was ... egal was ... halte den Wahnsinn der Abwärtsspirale auf!
Das kann Dir keiner abnehmen. Aber Du bekommst das schon hin.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Ilona am 31 Oktober 2017, 19:25:18
Hallo Santiago,
ich werde aus deinen Beiträgen nicht so richtig schlau, weil sich mir nicht erschließt, was du persönlich erreichen möchtest bzw. wo die Reise hingehen soll. Kannst du uns bitte noch mal kurz erläutern, was deine konkreten Ziele in Bezug auf das Glücksspielen sind?
Alles Gute und viele Grüße
Ilona
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 05 Februar 2018, 20:23:45
Hallo ihr,

mein Ziel wäre es komplett aufzuhören. Nachdem jetzt einige Zeit Ruhe war hat es mich nun jetzt wieder erwischt und ich habe 2650 Euro meines Sie los verzockt. Nun weiß ich nicht mehr weiter. Ich ärgere mich so über mich selbst und mache es immer nur noch schlimmer und enttäusche alle Personen in meinem Umfeld. Ich kann nicht mehr.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 05 Februar 2018, 20:33:23
Hi Santiago!

Tja ... seufz ... wenn Du in der Zeit nichts unternommen hast, wie so viele vor Dir, dann hat sich ja auch nicht geändert - oder?

Veränderungen kannst aber nur Du in Angriff nehmen. Das kann Dir keiner abnehmen - dabei helfen ja - aber nicht abnehmen.

Greifen wir doch mal die Sachen auf, die ich Dir bereits genannt habe, um für Dich einen Plan zu gestalten.

1. Offenbarung gegenüber der Freundin
2. Aufstellen eines Geldmanagement mit ihr.
3. regelmäßiger Besuch einer Selbsthilfegruppe.

Das wäre doch schon mal ein gigantischer Anfang ... oder?

Raffe Dich auf, Santiago ... ich kann es nur immer wieder betonen: Genesung macht Spaß!

Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 05 Februar 2018, 22:37:15
Hey Olli,

Ich habe versucht es selbst zu schaffen. Angefangen hat es jetzt am Samstag wieder damit das ich bei einem Sportwettenanbieter getippt hatte und kurz vor Schluss mein Schein kaputt ging daraufhin bin ich wieder ins Casino und wollte dort den Gewinn erzielen. Einfach fahrlässig und dumm das weis ich.

Morgen wollte ich sofort mit meiner Bank telefonieren und versuchen das ich den Dispo auf 0 bringe indem ich das Geld auf den Kredit aufschlagen lasse. Ob es der richtige Weg ist weiß ich noch nicht.

Zu 1. Meine Freunde, meine Familie und meine Freundin wissen über das Problem Bescheid.

Zu 2. Ich weis nicht wie wir das mit dem Geldmanagement handhaben sollen. Ich hatte schon die Idee ihr vorerst meine Bankkarte zu geben, sodass ich keinen Zugang zum Geld habe und es dadurch wieder lerne wie damit umzugehen ist.

Zu 3. Bei einer SHG war ich schon vor einiger Zeit mal. Dies gestaltet sich allerdings schwierig da ich kein Auto besitze und meine Eltern oder Bekannte mich nicht fahren können.

Ich habe gerade richtig Angst davor Probleme zu bekommen da eine Bank das Dispo ja auch wieder zurückfordern kann. Bin total hilflos. Und 2650 ist ja schon eine Riesenhausnummer.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Zero80 am 06 Februar 2018, 02:50:33
Total irre das man sich immer so abschießt das man mega Probleme bekommen kann und
nicht vorher aufhört, später aber dann denkt hätte ich wenigstens noch 3-400 behalten  :P

In dem Moment denkt man die helfen eh nicht und hofft doch noch nen gewinn zu erzielen und
wieder auf null zu kommen.

Hab das lange garnicht verstanden was da in einem vorgeht, aber eig ist es ja logisch, erst wenn alles
weg ist weiß man das der automat nix mehr gemacht hat, die Hoffnung stirbt halt immer zuletzt.

Würde mir jetzt keine panik machen, wenn man immer weiter zockt renkt sich ja auch immer alles wieder
ein, warum sollte die bank den dispo rückgängig machen, die verdienen ja ihr geld damit. Sowas machen die
nur wenn länger nix mehr eingeht, also über mehrere monate, sonst nicht.

Also bzgl geld mach dich nicht verrückt, überleg dir halt jetzt was sinnvoll für dich sein könnte das du es
Zukünftig schaffst.

Alles Gute.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 06 Februar 2018, 06:28:59
Guten Morgen Santiago!

zu 1: Prima. Wissen sie aber auch "alles"? Ist ihnen die Ernsthaftigkeit bewusst?

zu 2: Bevor Du Kredite aufstockst, sollte das Geldmanagement greifen.
Ich empfehle hier immer ein UND-Konto. Dabei wird die EC-Karte eingezogen und Du kannst nur am Schalter per Scheck Geld abheben. Deine Freundin, sofern sie dazu bereit ist, wird als unterschriftsberechtigte Person dem Konto hinzugefügt.
Auf dem Scheck müssen dann immer beide Unterschriften - von Dir und von ihr - sein.
Die Unterschriften werden immer mit Vergleichsproben abgeglichen.
Doch das ist nur die halbe Miete. Du solltest ein Haushalsbuch führen, in welches ihr beide gemeinsam alle Zu- und Abgänge notiert. Dazu lieferst Du lückenlos Nachweise.
Dir wird ein Taschengeld eingeteilt. Wie viel ist dem geschuldet, was Du innerhalb einer Woche benötigst.
Hält Dich das auch nicht vom Spielen ab, dann erhälst Du eben in kleineren Abständen Dein Taschengeld.
Den Dispo auf 0 setzen lassen, reicht m.E. nicht. Habe es damals auch gemacht und wie durch ein Wunder war auf einmal doch wieder einer da - den ich dann natürlich auch ausgenutzt habe.
Du kannst das Konto in ein reines Guthabenkonto wandeln. Ein Abhebungslimit per Geldbetrag und Zeitintervall kann vereinbart werden.

zu 3: Was ist denn schwieriger? Sich Bus und Bahn anzuvertrauen - Zeit für Deine Genesung zu investieren - oder sich nach dem Spiel zu überlegen, wie es denn finanziell weiter gehen soll?
Ich kenne genug Leute, die pro Strecke gerne eine Stunde und mehr Fahrzeit auf sich nehmen.
Ich sage immer: Wo ein Wille - da ein Weg ...
Da Du ja im Netz unterwegs bist, kannst Du ja gleich mal schauen, wann das nächste Treffen ist, und wie die Verbindungen des ÖPNV aussehen. Gut geplant ist schon halb angekommen ...

Zu Deiner Angst dass der Dispo gekündigt wird: Da Du ein geregeltes Einkommen hast, passiert das nicht so schnell.
Die Kassen wissen auch um die Gefahr einer Inso bei Spielern - da ist ihr Geld nämlich futsch.
Wenn Du ihnen mit dem UND-Konto und den anderen aufgezeigten Möglichkeiten aber verdeutlichst, dass Du etwas unternimmst um Deine Verbindlichkeiten zu regeln, werden sie die Hände still halten.

Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Zero80 am 06 Februar 2018, 07:30:16
Ist dieses und kto ein Guthaben kto ? Dann würde ich damit abwarten weil dann stellen
die den dispo auf null. Wenn das gemacht wird wenn der lohn gerade kommt wird wohl niemand
ne Insolvenz fürchten.

Ich weiß nicht, vielleicht ist sowas bei manchen wirklich nötig aber das is schon  nen crasser schritt der
sicher auch eine Beziehung gefährdet wenn man sich selbst als so krank hinstellt.
Auf der einen Seite sagst du man soll nicht kämpfen und hier stattdessen hoffnungslos kapitulieren.
Welche Frau macht das denn mit ? Die kommt sich doch vor wie ne Krankenpflege und nicht mehr wie
eine Frau die geliebt werden möchte.

Man macht es sich schön leicht und lässt andere die Verantwortung tragen, keine Ahnung.

Bisschen zusammenreissen wird man sich doch wohl können und kämpfen bis der scheiss
vorüber ist.

Also ich würde max meine bankkarte abgeben und mich auf ein Taschengeld einlassen am Anfang wenn
die freundin das denn machen möchte.
Überall outen nur wenn wirklich garnix mehr geht. Aber muss ja jd selbst wissen wie es um einen steht.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 06 Februar 2018, 12:24:00
Hi Neue Werte!

Jeder hat seine eigenen Grenzen, die er einhält, aufweicht oder ganz fallen lässt.

Wenn also bei Dir die Abgabe der EC-Karte und eine Taschengeldeinteilung reicht, dann hast Du noch Grenzen, die Du einhälst und alles ist gut.

Ich kenne sogar jemanden, der rigoros jedes Geldmanagement ablehnt mit der Begründung ein nasser Spieler organisiert sich (auch kriminell) immer Geld wenn er spielen möchte.
Das mag ja für ihn so korrekt sein, es zeigt aber auch, dass er den Sinn eines Geldmanagement nicht verstanden hat.

Was Du hier beschreibst/befürchtest, ist die Abgabe der finanziellen Kontrolle.
Natürlich beinhaltet dies auch ein "gemeinsames Geldmanagement" - es geht aber weit darüber hinaus.

Wenn ich nur die finanzielle Kontrolle abgebe, dann hast Du Recht - drückst Du Deine Verantwortung einer anderen Person auf.
Dies wird gerne benutzt um seine Lieben ruhig zu stellen und damit zu manipulieren.
Nebenher schützt es den Spieler ja auch vor allzu krassen finanziellen Verlusten.
Wenn die Sucht sich dann meldet, wird die kontrollierende Person unter Druck gesetzt um den Zugang zum Geld wieder zu erreichen.

Ein gemeinsames Geldmanagement geht, wie bereits gesagt, weit darüber hinaus.

Ein kleines Beispiel: Du hast Dir ein Bein gebrochen und kannst nun nicht mehr mit dem Auto fahren. Also bittest Du jemanden, Dich bis zu Deiner Genesung zu fahren.

Hättest Du hiermit ein Problem? Nein ... bestimmt nicht ...

Genauso ist es aber auch, wenn Du spielsüchtig bist.
Dich selber "ans Steuer" zu setzen wäre mehr als fahrlässig.

Also bittest Du jemanden, dies in Geldangelegenheiten für Dich zu tun!
Genau wie in dem Beispiel handelt es sich um eine temporäre Vereinbarung!
Auch eine Genesung von der Spielsucht benötigt Zeit - wie der Beinbruch.
Du bist in allen anderen Lebenslagen weiterhin selbstbestimmt.

Der "Fahrer" hat zudem jederzeit das Recht auch "nein" zu sagen.
Gründe dafür gibt es genug - so manches Mal liefert erst der Klient diese Gründe durch sein Verhalten.

Zitat
Bisschen zusammenreissen wird man sich doch wohl können und kämpfen bis der scheiss
vorüber ist.

Wir reden von Sucht!
Um den Vergleich noch mal heran zu ziehen ... das Bein ist gebrochen ... es wurde von oben bis unten eingegipst ... es gibt keinen Ersatzfahrer ... und Du steigst nun auf Dein Fahrrad und wunderst Dich, dass Du das eine Bein nicht gebeugt bekommst ...
Oder Du trittst nur mit dem gesunden Bein ins Pedal - was auch einem "Kampf" gleich kommt, wenn wir aus dem dunklen Tal wieder auf oder besser "über den Berg" wollen!

Ein Geldmanagement ist ein Werkzeug der Genesung.

Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Zero80 am 07 Februar 2018, 11:53:08


Wir reden von Sucht!




Ja und wenn ich das alles mache reden wir ja immernoch von sucht, also die bleibt es so oder so
da brauche ich mich und die eigene frau ja auch noch, nicht überall als total krank hinzustellen, das
ist doch für den partner auch mega peinlich für jd 100€ mit zur bank und unterschreiben müssen wie
bei nem kleinkind.
Bin mir ziemlich sicher dass das zusätzliche risse in eine Beziehung bringen würde..

Der Vergleich mit dem gebrochenem bein gefällt mir irgendwie nie so richtig, auch wenns darum geht das
man das bein nicht selbst behandeln würde.

Geldmanagement ok, das verstehe ich und das wird anfangs auch sinnvoll sein, aber im kleinen kreis und nicht
so das der Lebenspartner der nichts dafür kann nicht nur sämtliche Verantwortung übernehmen soll, sondern
sich auch noch schämen muss. Wenn das schief geht ist die Trennung sicher.
Und wenn ich den partner dazu bringe mir die karte wieder zu geben, bringe ich sie  auch dazu zu unterschreiben weil
ich dies oder das kaufen muss, das finde ich jetzt kein Argument.

Finde diesen schritt zu crazy ganz ehrlich. Und sucht bleibt es so oder so, am ende muss jd auf die Zähne beissen
egal wo man vorher schon überall zu kreuze kriecht, oder halt eben nicht. Keine Ahnung.

Guthaben kto macht aber auch für mich sinn, hier sollte man aber auch gut überlegen vorher wann man das
einrichten lässt, bzw wie der dispo aufgelöst wird und was man sich leisten kann und ob man sich das kurz nach
dem aufhören überhaupt leisten kann oder ob andere Sachen erstmal anstehen die man nicht bedient hat und nicht
gleich losrennen und sich den gelddruck wohlmöglich noch erhöhen und somit auch den druck das geld vermehren
zu wollen. Meiner Meinung nach zumindest...


Ich verurteile natürlich aber auch niemanden der es so macht. Ich bewunder aber jd beziehung die
dies dann übersteht.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 07 Februar 2018, 13:48:27
Hey ihr. Ich überlege jetzt die ganze Zeit da später nach Feierabend wieder hinzugehen und zu versuchen die 2650 Euro dort wieder heraus zu holen. Da ich da einfach drauf angewiesen bin. Was soll ich nur tun
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 07 Februar 2018, 13:51:06
Hi NW!

Mensch ... Deine Abscheu ist ja riesig ...  ;D

Zitat
Ja und wenn ich das alles mache reden wir ja immernoch von sucht, also die bleibt es so oder so

Korrekt! Ich sagte aber auch, dass man sich Hilfe suchen sollte.
Wenn ich dadurch die Spielsucht zum Stillstand bringen kann, dann ist Sucht ja auch nicht mehr gleich Sucht (Suchtausübung - Abstinenz).

Zitat
da brauche ich mich und die eigene frau ja auch noch, nicht überall als total krank hinzustellen, das ist doch für den partner auch mega peinlich für jd 100€ mit zur bank und unterschreiben müssen wie bei nem kleinkind.

 ;D Ich weiss, dass es peinlich ist - ich habe es ja damals mit meiner Mutter gemacht ...

Drei Dinge an dieser Stelle:
1. Meine Mutter hatte meiner Bitte entsprochen. Doch sie stand nicht dahinter. Sie raunte mir in einer kleinen Pause, als der Bankangestellte die Formulare holen ging, zu: Ich schäme mich so sehr für Dich ...
Aus heutiger Sicht würde ich ihr daher nahe legen es zu lassen!
Sie versteht bis heute noch nicht, dass Spielsucht eine Krankheit ist, für die weder sie sich - noch ich mich schämen muss.
2. Du brauchst beim Einrichten keinen Grund anzugeben, weshalb Du das Konto in ein UND-Konto wandeln möchtest. Es gibt sicherlich viele Gründe um so etwas zu machen - Spielsucht wäre nur ein Grund von Vielen.
3. Beim Einrichten werden die Unterschriften hinterlegt. Wenn Du mit einem Scheck ankommst, dann wird zu einem Karteischrank gegangen und die Unterschriften werden abgeglichen.
(Vielleicht läuft das heute schon über die EDV? Keine Ahnung ...)

Zitat
Geldmanagement ok, das verstehe ich und das wird anfangs auch sinnvoll sein, aber im kleinen kreis
Wie klein der Kreis sein sollte, hängt vom Spieler hauptsächlich ab.
Es gibt nun mal Leute, die sich bei Hinz und Kunz Geld leihen um zu spielen.
In solch einem Fall sollte der Kreis schon riesig sein.

Zitat
und nicht so das der Lebenspartner der nichts dafür kann

Wie kommst Du darauf, dass jemand dem Lebenspartner des Spielsüchtigen dessen Sucht vorwerfen könne?

Zitat
nur sämtliche Verantwortung übernehmen soll
Da hast Du mich leider gar nicht verstanden ...
Durch das gemeinsame temporäre Geldmanagement lernt der Spieler wieder Verantwortung zu übernehmen!
Sollte sich ein Spieler hier unverantwortlich zeigen, dann ist es das gute Recht des Lebenspartners das Geldmanagement auch wieder an den Nagel zu hängen!

Aber dann ist auch schon bald so gut wie:
Zitat
die Trennung sicher

Zitat
Finde diesen schritt zu crazy ganz ehrlich.
Ja er ist radikal! Und ich sagte es auch schon ... Du brauchst es ja nicht zu machen.
Wenn Dir Deine Regelung reicht, dann bin ich der Letzte, der daran rütteln möchte.
Schließlich geht es ja dabei um Deine Zufriedenheit - und nicht um meine ...  ;D

Weisst Du, was ich besonders crazy finde?
Wenn sich Leute erst mit zig "Rückfällen" und vielen kleinen Schritten an diesen Punkt heran arbeiten, an dem Du Dich gerade wohl fühlst und der funktioniert.
Sollte man da nicht eher ein wenig mehr Vorsicht walten lassen als Nachsicht?
Bis zu meiner Radikallösung gibt es ja bestimmt auch noch viele weitere, die ebenfalls über den besagten Punkt hinaus gehen, nur eben nicht so weit wie meine Lösung.

Man könnte sich ja auch für den krassesten Lösungsansatz entscheiden und sich dann heranarbeiten an den, der einem gefällt.
Im schlimmsten Fall gibt es dann nur einen Rückfall <feix>   ;D

Zitat
Guthaben kto macht aber auch für mich sinn, hier sollte man aber auch gut überlegen vorher wann man das einrichten lässt, bzw wie der dispo aufgelöst wird und was man sich leisten kann und ob man sich das kurz nach dem aufhören überhaupt leisten kann oder ob andere Sachen erstmal anstehen die man nicht bedient hat und nicht gleich losrennen und sich den gelddruck wohlmöglich noch erhöhen und somit auch den druck das geld vermehren zu wollen. Meiner Meinung nach zumindest...

Ja, absolut!

Zitat
Ich verurteile natürlich aber auch niemanden der es so macht. Ich bewunder aber jd beziehung die dies dann übersteht.

Ich kenne ein Pärchen, da hat sie rigoros das Geldmanagement abgelehnt.
Er hat sich dann für ein paar Jahre einen gerichtlich bestellten Betreuer für seine Finanzen genommen.
Auch das kann eine mögliche Lösung sein.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 07 Februar 2018, 14:01:35
Hi Santiago!

Was denkst Du denn, was dann passieren wird?
Wirst Du tatsächlich die "Bank knacken" können?
Wie viel Deines Geldes bist Du bereit dafür zu investieren?
Wirst Du Dich an Dein Limit halten?
Wenn Du jetzt schon auf das verlorene Geld "angewiesen" bist ... was passiert, wenn Deine "Investition" dann auch noch futsch ist?
Wie wirst Du Dich dann fühlen?

Santiago, wie können wir Dir helfen, dass Du das herumdümpeln sein lässt?
Ich weiss ganz genau wie schwierig Deine Situation Dir jetzt erscheint.
Da stehen riesige Berge vor Dir, die so unüberwindbar scheinen.

Weisst Du was das Verrückte bei mir damals war?
Im Nachhinein war es ganz einfach diese Berge zu erklimmen.
Eben immer nur einen Schritt nach dem Anderen Schritt.

Hast Du die EC-Karte abgegeben? Dann mache es ... sofort.
Das nimmt Dir ungemein den Druck des Chasens.

Und wenn Du magst, dann schreibe einfach hier weiter ...
Erzähle eine Anekdote ...
Erzähle ein Märchen ...

Erzähle irgend etwas ...

Du wirst sehen, der Druck lässt dabei nach ...
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Zero80 am 07 Februar 2018, 14:06:21
Ich hab dich schon verstanden, nur eben eine andere Denkweise, sei mir deshalb nicht böse.

Und ja, ich würde lieber 10 rückfalle a 1000€ haben bis ich zu dem punkt komme, als den partner und
den kompletten rückhalt zu verlieren.
Geld kommt und geht. Ein partner ist tausend mal mehr wert.
Natürlich sollte man im besten fall keine 10 rückfälle haben und ehrlich zu sich sein und seine rückfälle
beobachten, nur was nutzt mir spielfreiheit wenn ich am ende alleine dort stehe, ein gebrochener mensch bin
und ausser shgs und arbeit nichts mehr habe  ???

Sei mir da nicht  böse und ich hab ja nix gegen dich, im Gegenteil, ich schätze deine Mühe
hier, mache mir nur gerne immer selbst mein bild
und meine Gedanken und ja du hast recht, oft muss ich dadurch den gleichen Fehler erst dreimal macben, aber
damit komme ich für mich gut klar.

Wenn natürlich garnix mehr geht im zweifel dieses und kto, aber das kann man niemals jd gleich von Anfang an
empfehlen mmn. Zumindest sollte sich derjenige gut überlegen und dazu muss man natürlich ehrlich zu sich sein
das ist klar.

Ich sage nicht das man ihr dessen sucht vorwürft, die meisten werden sich diesen schuh selbst anziehen weil sie
keine geschulten fachpersonen sind sondern ehe oder Lebenspartner.
Dann lieber diesen vom gericht gestellten typ da mmn.

Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 24 Dezember 2020, 11:19:38
Hey, konnte in meinem neuen Thema das ich gestartet hatte nicht mehr antworten. Weiß nicht woran es liegt, ob es daran liegt das ich per Handy antworten wollte oder es gesperrt ist?

Deshalb würde ich es nun, falls in Ordnung hier erneut reinpassen.

Hey ihr,

bisher war ich nur stiller Mitleser hier im Forum, nun habe ich mich dazu entschlossen mich hier mal zu Wort zu melden, da ich komplett verzweifelt bin und mit der Situation gerade nicht umgehen kann.

Folgende Situation: Habe vor ca. einer Woche einen sehr hohen fünfstelligen Betrag im Online Casino gewonnen. Habe die Auszahlung auch darüber angefordert, jedoch nach ca. 16 Stunden wieder storniert und das ganze Geld innerhalb eines Tages komplett verspielt. Ich bin völlig am Ende mit meinen Nerven, kann dieses Gefühl auch gar nicht beschreiben. Ich kann kaum noch schlafen, wache Schweiß gebadet auf und verurteile mich aufs schärfste dafür das ich die Zeit bis zur Auszahlung nicht einfach abgewartet habe. Da ich dieses Geld hätte so gut gebrauchen können... mich würde interessieren, ob ihr evtl einen Lösungsansatz für mich habt wie ich den Verlust des Geldes vernünftig und ordentlich verarbeiten kann. Ich habe das Gefühl das ich mir das nun für den Rest meines Lebens vorwerfen werde. Ich kann an nichts anderes denken nur noch an das verlorene Geld.

Kurz zu meiner Person:

-Ende 20
-seit ca 12 Jahren Automatenspieler
-seit ca 3 Monaten in Online Casinos aktiv
-keine Schulden
-vor einigen Jahren schonmal eine Beratungsstelle aufgesucht und zur SHG gegangen

Im Voraus vielen Dank für euer Bemühen.


Da darauf ja schon einige Antworten kamen.

Ich habe nächste Woche wieder einen Termin bei einer Suchtberatung und auch bei einem Psychotherapeuten.

War seit 2017 zwischendurch auch mal knapp 1 1/2 Jahre Abstinent.

Ich habe ein sehr großes Problem momentan mit dem Verlust des hohen fünfstelligen Gewinns zurecht zu kommen. Es ist soweit das ich mich persönlich komplett zurückziehe, nur noch im Bett liege und weder Familie noch Freunde sehen will. Es dreht sich nur noch um das Geld was nun weg ist. Ich habe wirklich das Gefühl das ich mit diesem Gefühl des Verlustes nicht mehr klar kommen werde.

Hoffe ich kann nächste Woche in der Suchtberatung eine Lösung dafür erhalten wie ich damit umgehen kann, ich bin vollkommen erfüllt von Wut, Trauer und Selbsthass, da ich nicht verstehen kann wie ich so "dumm" sein konnte die Auszahlung zu stornieren. Es raubt mir den kompletten Schlaf.

Ich weiß allerdings auch das der verlorene Gewinn nicht das eigentliche Problem ist. Das Problem ist das ich mich intensiv mit meiner Sucht und den tieferliegenden Gründen hierfür auseinandersetzen muss.

Aber momentan fühle ich mich einfach so unfassbar machtlos und hilflos. Ich will dem Geld nicht hinterher trauern, aber ich kann es einfach nicht umsetzen.

Mir war selbst auch gar nicht mehr bewusst, dass ich hier im Forum schon 2017 einen Beitrag verfasst habe.

Bin euch für jegliche Hilfestellung und Anregungen sehr dankbar.

Wünsche euch allen ebenfalls Frohe Weihnachten
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Wolke am 24 Dezember 2020, 14:41:41
Hey Santiago,

wenn du diesen hohen fünfstelligen Betrag mit nur 5 € Einsatz als Beispiel gewonnen hast, dann hast du nur tatsächlich nur 5 € verloren. Wie du siehst, ist es dir weder jetzt noch in der Vergangenheit gelungen, die Gewinne zu behalten. Denn Gewinne sind keine Gewinne.

Gewinn=Einsatz= Spielzeit  ......und damit eigentlich nie real als Geld vorhanden.

Du musst “zwei Sorten von Geld“ abschreiben. Den Einsatz und die nicht real vorhandenen Gewinne.

Dein realer Einsatz ist weitaus sehr viel geringer, als der wiederholte Einsatz des nicht realen Gewinnes.
Also gar nicht soooo schlimm. Schreib beides ab. Worüber du dich aber freuen kannst, ist über das Geld, das reale Geld, welches erst gar nicht mehr in dem Automaten oder auf dem Konto des Online Casinos landet.

Und du solltest dir über reale,echte Hilfsmöglichkeiten Gedanken machen.....mit echten Menschen,denen du Auge in Auge von deinen Problemen und Sorgen erzählen kannst. Dieses Online Forum wollte nur der erste Schritt dazu sein.

Was sind deine nächsten Schritte zur Genesung? Die Suchtberatung ist der nächste Schritt,richtig,aber eine Lösung bekommst du da nicht. Du bekommst Hilfsangebote,mit denen du arbeiten kannst,mit denen du an dir arbeiten kannst. Das ist ein langer Weg,aber du musst ihn gehen. Einige gehen den Weg ein Stück mit dir,damit du nicht vom Weg abkommst,aber bis zum Gipfel musst du selber laufen.

Du schaffst das.

Frohe Weihnachten

LG Wolke
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 24 Dezember 2020, 14:49:05
Hi Santiago!

Dein anderer Thread war kurioser Weise abgeschlossen. Habe ihn wieder geöffnet.

Zitat
ich bin vollkommen erfüllt von Wut, Trauer und Selbsthass, da ich nicht verstehen kann wie ich so "dumm" sein konnte die Auszahlung zu stornieren.

Du weisst, dass das nichts mit Dummheit zu tun hat. Viel eher glaube ich, dass Du nicht akzeptieren kannst, dass Du süchtig bist. Klar - auf der rationalen Seite erklärt es sich ja durch Dein Verhalten - doch emotional?
Wieso solltest Du sonst immer wieder vor dem selben Problem stehen? Der geglaubten Unmöglichkeit der Verlustkontrolle nach dem vermeindlichen Erfolg, der zur möglichen höheren Auszahlung führte?

Du verkrichst Dich im Bett? Bedauerst Dich selbst? Verstehst Dich nicht? Hasst Dich und fühlst Dich mangelhaft?
Es hatte nichts mit Glückspiel am Hut, doch dies habe ich auch durchlebt. Gehe raus an die Luft - in die Natur hinein. Schließe die Augen und lasse die anderen Sinne ihre Arbeit tun.
Spüre das Leben um Dich herum - und in Dir selbst. Lausche Deiner Atmung - spüre den Wind - die Temperatur und die Nässe. in denen Du badest.

Was ist wirklich wichtig? Du bist körperlich gesund, nicht wahr? Du hast Familie und Freunde! Du wirst geliebt und Du liebst!
Braucht es denn mehr?

Kürzlich habe ich von den Silikonfugen geschrieben, die ich nicht hin bekomme. Ich kann sie einfach nicht. Natürlich habe ich es versucht - und es sieht nicht wirklich gut aus.
Es ist aber nicht schlimm, dass ich es nicht kann. Ich muss diese Fugen nicht selbst machen. Die, die ich versucht habe, liegen an versteckten Orten. Sie sieht auch keiner ...

Wieso kämpfst Du also darum etwas zu können, was Dir nicht in die Wiege gelegt wurde?
Was würde es Dir emotional bringen, wenn Du die Auszahlung gemacht hättest? Welchen Vorteil hättest Du?
Suchst Du nach Selbstbestätigung? Bekommst Du nicht genug Bestätigung in Deinem sozialen Umfeld?
Welche Erwartungen hast Du in Dich selbst?

Frohe Weihnachten wünsche ich Dir im Kreise Deiner Liebsten!
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 24 Dezember 2020, 19:03:42
Vielen lieben Dank für eure neutral realistische Betrachtungsweise.

Wünsche euch auch Frohe Weihnachten.

Aber selbst heute habe ich alles abgesagt und wollte nur noch alleine sein und mit dem erlebten iwie klar zu kommen.

Ich rechne das "verlorene" Geld immernoch darin um das es beispielsweise ein neues Auto, das Eigenkapital für ein Eigenheim oder sonst was hätte sein können.

Genau, momentan sehe ich wirklich nur das verlorene Geld. Ich sehe das andere alles gar nicht. Es gibt Menschen im Freundes und Familienkreis welche mir helfen wollen und ebenfalls sagen, dass ich mir um das Geld keine Gedanken mehr machen muss und sie es nicht verstehen können das mich dieser "Verlust" der eigentlich keiner war, so extrem belastet.

Da stehe ich irgendwie ganz alleine mit meiner Meinung dar und mit meinen Emotionen. Keine Ahnung.

Ich habe eigentlich alles was ich brauche, einen guten Job, Freunde und Familie die da sind. Aber stattdessen klammere ich mich nur an das Geld was nun weg ist. Vielleicht ist dieses Geldproblem auch das eigentliche. Ich weiß es noch nicht.

Ich bin einfach nur sehr entsetzt und schockiert über die unglaublich hohe Summe die einfach weg ist.

Genau, die Suchtberatung kann mir nur Hilfestellungen geben, daraus was machen muss ich selber etwas. Habe jetzt auch erstmal Geld welches ich noch auf dem Konto hatte einem Familienangehörigen aus Selbstschutz überwiesen. Somit ist der erste Schritt getan das es nicht noch schlimmer wird.

Ja Geld abschreiben ist ein guter Ansatz, nur bekomme ich diesen leider nicht umgesetzt und zwar so gar nicht...
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 24 Dezember 2020, 21:25:32
Hi Santiago!

Lieben Dank für Deine Weihnachtswünsche!

Weisst Du, die Sucht in uns ist immer nur ein Symptom. Daher glaube ich Dir zwar, dass Deine Gedanken sich permanent um den "Verlust" drehen, dies aber nicht das eigentliche Problem ist.
Es gibt z.B. Symptome, die auf Nieren- oder Lebererkrankungen hinweisen, tatsächlich sind es aber die Zähne, die nicht in Ordnung sind.
Daher macht es auch keinen Sinn, Dir Gedanken um den "Verlust" zu machen.
Stelle Dir also lieber mal die Frage, wieso Du so auf das Geld fixiert bist! Bei Glückspiel ist es nun mal so, dass die Bank immer gewinnt.
Was macht es also für einen Sinn, Geld für Glückspiel einzusetzen, wenn dieses doch besser für die Immobilie oder sonstige Wunschträume zurückgelegt werden sollte?
Oder ist es nicht eher so, dass Du lieber Risiken für das schnelle Geld eingehst, damit Dir Statussymbole in den Mund geflogen kommen, wie die sprichwörtlichen gebratenen Tauben?
Welchen Stellenwert hat Geld für Dich? Was erwartest Du emotional von dessen Vorhandensein?

Bei der Glückspielsucht rede ich immer von einem Symtom, welche Bedürfnisse von Defiziten befriedigt. Wieso hast Du also weiter gespielt? Welches Bedürfnis wurde hier befriedigt?
Ich erwarte hier keine Antwort von Dir, da ich mir denke, dass Du Dir diese erst erarbeiten musst/darfst!

Und nun rufe Deine Liebsten an und wünsche frohe Weihnachten! Lade Dich ruhig selbst zu einem morgigen Essen ein.
Ja, ich denke, dass Dir der Weg dorthin schwer fallen wird. Doch wenn Du erst einmal da bist, werden sich Deine düsteren Gedanken bald verziehen.
Genieße morgen einfach mal das Angenommenwerden, so, wie Du bist!
Keine Ausreden suchen - gehe hin!
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 26 Dezember 2020, 12:46:18
Hallo ihr,

konnte mich gestern mal aus meiner "Höhle" heraus bewegen und war bei meiner Mutter zum Mittagessen. Allerdings geht es mir nach wie vor richtig elendig.

Ich kann dieses Gefühl gar nicht genau beschreiben. Es ist immernoch wegen der unglaublich hohen Summe welche ich nicht ausgezahlt habe.

Was heißt auf Geld fixiert... Diese Summe hätte für die nächsten Jahre vieles einfacher gemacht und ich kann nach wie vor nicht nachvollziehen das ich es getan habe. Ich bin leider immernoch voll von Selbstvorwürfen und Hass erfüllt, auf mich selbst natürlich.

Aber ich weiß auch das es anderen mit dieser Sucht deutlich schlechter ergangen ist als mir. Dies ist mir bewusst. Es drehen sich trotzdem den ganzen Tag nur die Gedanken um das was weg ist. Ich würde mir auch wünschen das ich da anders mit umgehen könnte. Mir fehlt es aber offensichtlich weiterhin an dem richtigen Lösungsansatz dies zu verarbeiten. Das die Summe weg ist und nicht wieder kommen wird ist mir selbst bewusst. Aber ich kann es nicht annehmen und bin wirklich tief am Boden. Ich habe keinen Appetit, jegliche Freude ist weg, möchte weiterhin nur noch alleine sein und habe das Gefühl mein Leben ist nun vorbei.

Wenn ich dies Freunden oder Familie erzähle, sagen sie mir nur das sie mich nicht mehr verstehen können, da das Geld nicht meines war und ich es ohne Spielen nicht gehabt hätte. Allerdings ist es in meinem Kopf so festgebrannt das sich das Geld schon in der Auszahlung befunden hat und ich es gehabt hätte wenn ich diesen krassen Fehler nicht begangen hätte.

Ich betrachte dieses Geld welches da gewesen wäre einfach so das einem das vieles ermöglicht hätte. Es ist einfach ein Gefühl von Trauer, Wut, Hilflosigkeit.

Bin richtig enttäuscht von mir selber...

Ich finde da keinerlei Worte für.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Auskuriert1 am 26 Dezember 2020, 13:43:08
Du trauerst Geld hinterher welches überwiegend von kranken Menschen in den Casinos getragen wurde?
Willst dich von denen bereichern, obwohl hier eventuell ganze Familien zerstört wurden?

Ganz ehrlich, denk nochmals drüber nach und solltest Du dabei bleiben, dann SOLLTEST DU DICH SCHÄMEN!
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Somewhere87 am 26 Dezember 2020, 13:53:28
Hi Santiago.

Ich habe mal 9.000 Euro gewonnen und verspielt. Man was ging es mir da dreckig.

Irgendwann kam aber die Erkenntnis: Was hätte ich mit dem Geld denn gemacht? Natürlich hätte ich es verspielt. Ob ich es nun innerhalb von einem Tag oder einem Jahr komplett verspielt hätte ist völlig egal. Es wäre auch so wieder weg gewesen.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Wolke am 26 Dezember 2020, 14:58:51
Zitat
Ich betrachte dieses Geld welches da gewesen wäre einfach so das einem das vieles ermöglicht hätte

Hey,

du hättest das Geld ,genauso wie die  Gewinne all die Jahre zuvor,nur wieder verspielt oder wieviele Gewinne hast du noch? Auch wenn es eine hohe Summe war,deine Gier wär größer geworden,wie es deine Trauer zeigt.

Denn normalerweise trauert man seinen eigenen Verlusten/eigenem Geld hinterher und nicht den verloren Gewinnen.

Rumjammern und kurz in Selbstmitleid baden ist gut,aber jetzt tu was gegen deine Sucht. Sei froh,dass diese hohe Summe nicht dein eigenes Geld war. Komm in die Pötte,mach alle Hintertürchen zu und baue dir soviele Hürden wie möglich ein,um nicht zu mehr zocken zu können.

LG Wolke
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 26 Dezember 2020, 17:49:12
Hi Santiago!

Ich habe Dir schon so viele Fragen gestellt - und Du gehst nicht darauf ein. Was soll ich denn nun davon denken?
Anscheinend willst Du Dich in Deinem "Unglück" suhlen. In der ersten Antwort auf Deinen Beitrag aus diesem Jahr habe ich Dir geschrieben, dass Dein jetziges Verhalten ein Spiel mit Deinen Gefühlen sein könnte. Da lag ich wohl nicht daneben ...

Zitat
konnte mich gestern mal aus meiner "Höhle" heraus bewegen und war bei meiner Mutter zum Mittagessen. Allerdings geht es mir nach wie vor richtig elendig.

Zunächst mal prima, dass Du da warst. Wie ging es Dir denn dort? Warst Du abgelenkt? Wurdest Du nicht nur wortwörtlich in den Arm genommen und angenommen?
Wie hat sich das angefühlt?

Geht es Dir jetzt immer noch genau so mies, wie es Dir vorher ergangen ist? Oder ist da ein Unterschied zu spüren?
Wenn ja, dann wieso? Was ist wirklich wichtig?

Du möchtest Dich gerade scheisse fühlen - oder nicht? Wie all die letzten Jahre auch ...

Ich möchte hier auf gar keinen Fall diagnostizieren, wünsche mir aber von Dir, dass Du professionell prüfen lässt, ob Du eine depressive Disposition hast.
Glückspiel kann diese auslösen oder verstärken. Damit ist absolut nicht zu spaßen, also handele!

Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 15 Januar 2021, 22:17:31
Hey ihr,

als ich an Weihnachten bei meiner Mutter war, ging es mir trotzdem nach wie vor sehr übel. Ich kann das auch nicht genau beschreiben. Es fühlt sich an wie Dummheit, Wut, Ärger. Weil ich es einfach nicht nachvollziehen kann das man so einen Berg an Geld wieder verspielt.

Meine Mutter war da, sie kümmert sich auch. Das kann ich nicht bestreiten. Allerdings ist der Gedanke an das "verlorene Geld" so schlimm das es mich innerlich wirklich auffrisst. Weil ich mir jetzt erst bewusst werde was man damit hätte tun können.

Das schlimme ist das ich es nicht abhaken kann, ich würde es wirklich sehr gerne. Aber ich hasse mich wirklich selbst dafür sehr. Jeden Tag werfe ich mir dies vor.

Aber die Gedanken kreisen nur darum und das selbst nach nun über einem Monat noch. Ich habe tierische Angst das ich den Gedanken nie mehr loswerden werde.

Das eigentliche Problem an sich ist mir sehr bewusst, ich bin seitdem auch spielfrei. Das kann mich leider trotzdem nicht trösten.

Den Termin bei der Beratungsstelle habe ich ebenfalls wahrgenommen. Nächsten Monat habe ich den nächsten Termin. Hoffe das ich da eine Art Lösungsansatz bekommen könnte, wie ich mit dem was passiert umgehen kann. Bin wirklich verzweifelt und möchte den "verlorenen Gewinn " einfach nur vergessen. Allerdings ist es wirklich das erste womit ich morgens aufwache und mich richtig ärgere und es mir sehr zusetzt.

Ich kann auch jeden hier verstehen, der nicht verstehen kann das mir das so zusetzt...

Vielleicht bin ich da iwie anders oder etwas mit mir ist falsch. Ich weiß es nicht.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 16 Januar 2021, 07:33:15
Hi!

Und wieder ist Zeit verstrichen ... Zuletzt im Dezember stellte ich erneut Fragen und erhielt erneut keine Antworten.
Machst Du das in der Beratungsstelle jetzt genau so? Na, dann Prost Mahlzeit ...

Soll ich Dir nun wieder Fragen stellen, die Dich von den negativen Gedanken losreissen sollen?
Oder soll ich dieses Mal Deinen "Ich bin ein armes Würstchen"-Gedanken Futter geben?

Sag mir doch einfach mal, was Du willst! Dass Du diese Gedanken los werden willst, ist klar, damit kratzt Du aber nur an der Oberfläche.
Also ... was willst Du?
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 16 Januar 2021, 15:09:14
In der Beratungsstelle ging es bisher erstmal um das grundsätzliche Problem. Das mir ja bereits bekannt ist. Ich weiß das ich das einfach nicht unter Kontrolle habe und es eine Sucht ist.

Ich weiß auch das es Menschen gibt die es deutlich schlimmer getroffen hat als mich.

Was ich möchte? Ich will nie wieder rückfällig werden, das Problem das ich habe habe ich bereits erkannt und eingesehen.

Nein, ich will kein Mitleid oder sonstiges. Ich bin nur unheimlich verzweifelt und suche nach einem Weg mich nicht Tag für Tag damit auseinandersetzen zu müssen wie ich nun damit umgehe und wie ich dieses scheiss Geld aus meinem Kopf rausbekomme das ich "hätte haben können". Es ist ein beschissenes Gefühl jeden Tag damit aufzustehen und es nicht zu verstehen und sich dafür selbst zu hassen...
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 16 Januar 2021, 18:00:38
Hi Santiago!

Zitat
Ich weiß auch das es Menschen gibt die es deutlich schlimmer getroffen hat als mich.

Das ist doch vollkommen irrelevant! Es geht hier nicht um die anderen Menschen, sondern ganz alleine um Dich!
Wieso wird wohl immer von "unter einer Sucht leiden" gesprochen? Schaue hier auf Dich und Du kennst die Antwort!

Zitat
Ich will nie wieder rückfällig werden, das Problem das ich habe habe ich bereits erkannt und eingesehen.
Nein, das hast Du "noch" nicht! Das braucht Zeit und Du bist da auf Deinem Dir eigenen Weg!
Die Akzeptanz das Geld verspielt zu haben, ist Bestandteil der Problemlösung!

Was machst Du denn, wenn die Gedanken hoch kommen, wieder zu spielen?
Setzt Du den Fokus auf diese Gedanken, oder versuchst Du sie nicht eher zu verscheuchen?
Wie sieht das mit den Gedanken an das verlorene Geld aus? Helfen hier nicht vielleicht die gleichen Strategien? Hast Du es ausprobiert?


Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 16 Januar 2021, 19:52:32
Die Akzeptanz das das Geld weg ist habe ich. Das ich diesen Betrag verspielt habe, weil es sich um eine Sucht handelt ist mir auch bewusst.

Allerdings ist es wirklich so das ich jeden Tag mit dem Gedanken aufwache wie man so dumm sein kann, was man mit dem Geld hätte alles machen können, das es einige Probleme gelöst hätte etc. Ich verurteile mich selbst dafür und gehe sehr hart mit mir selbst ins Gericht. Meine Familie kann das nicht nachvollziehen. Fühle mich iwie nicht verstanden, als ob ich ein Mensch wäre der komplett am Leben vorbei läuft. Keine Ahnung.

Diese Gedanken habe ich momentan nicht. Ich weiß das dieser "Gewinn" ein einmaliges Ereignis war und habe momentan nicht dieses Change Verhalten, dass ich es wieder zurück holen will. Denn das würde nicht funktionieren. Das weiß ich.

Derzeit habe ich auch keinen Suchtdruck das ich spielen muss, obwohl ich derzeit sehr viel alleine bin und nachdenke.

Der Fokus liegt bei mir momentan nur auf Arbeit und das ich das verarbeitet bekomme. Diese Gedanken möchte ich iwann loswerden, da ich merke das mich das auch schon körperlich belastet. Fühle mich total erschöpft da die Gedanken nur darum kreisen.

Ich habe jegliche Dinge versucht...
Mit vor Augen zu führen das das Geld ohne Spielen nicht da gewesen wäre, das es kein echter Gewinn war, das, das es nicht mein Geld war...
Ich befürchte ich werde dies ein Leben lang mit mir nun rumschleppen.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Dennis47 am 16 Januar 2021, 22:59:00
Wenn man sich Gedanken macht über den Verlust von einem hohen Geldgewinn, spielt unterbewusst auch immer der Gedanke mit, weswegen man eigentlich anfangs überhaupt den verlorenen Gewinn erzielen konnte. Dadurch ist die Gefahr unausweichlich, das man auf kurz oder lang versucht den gleichen Gewinn auf gleicher Art und Weise erneut zu holen, aber "dann definitiv aufzuhören damit". Das bezeichnet man allgemein betrachtet als "Spielen um Verluste auszugleichen" und ist genau das was man niemals tun sollte.

Dazu kommt ja auch, das man gewonnenes Geld, vor allem in 5stelliger Summe, nur schwer aufs Sparbuch transferiert um damit seine Spieleraktivität zu beenden. Selbst wenn man es in dem Auszahlmoment schafft, wie ich, buchte ich es oft ein paar Tage wieder zurück aufs Girokonto, von dort aus dann direkt wieder zurück ins gleiche Casino. Gerade dieses gewonnene Geld setzt man doch, wenn wir mal ehrlich sind, noch wesentlich risikoreicher ein, um die Gewinnmöglichkeit noch zu steigern. Ich hab mir das früher immer so eingeredet, "dass das ja eh nicht mein erarbeitetes Geld war". Ich demzufolge auch keine Verluste in dem Moment riskiere. Eine große Dummheit so zu denken aber ich glaube damit bin ich nicht alleine.

Ich weiss nicht ob es bei dir auch zutreffen könnte, immerhin ist es ja auch meine eigene Erfahrung aus meiner eigenen problematischen Zeit. Ich habe irgendwann meine Konto bzw Kreditkartenauszüge betrachtet. Die Zahlungen insgesamt, die im Monat an die Casino´s gingen, das habe ich bis dahin immer gekonnt ignoriert bzw nicht lesen und nachrechnen wollen. Das waren am Ende die wahren Verluste. Denn immerhin sah ich Verluste von dem, wofür ich tagtäglich arbeiten gegangen bin. Geld was ich nicht gewonnen habe, sondern real erwirtschaftet habe.

Diese Situation hat mich u.a. zum Umdenken gebracht.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Somewhere87 am 16 Januar 2021, 23:33:59
Hi!

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du hier nur warme Worte suchst um mit deinem nicht existenten Verlust klar zu kommen. Du hast lediglich deine Einzahlung verloren und mehr nicht.

Meinst du wirklich du hättest die 50.000 Euro aufs Sparbuch gepackt und nie mehr gespielt? Mach dir doch nichts vor. Du hättest alles wieder verspielt! Sobald man soviel hat, sind alle anderen Gewinne nichts und lösen nicht annähernd einen Suchterfüllenden Reiz aus.

Das Geld hätte lediglich deine Spielzeit verlängert und nicht deine Probleme gelöst.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 08 Februar 2021, 19:46:03
Nach längerer Zeit nun auch noch etwas von mir...

Bin weiterhin Spielfrei, hege auch keinen Gedanken momentan es wieder zutun. Denke das ist erstmal das positive was ich durchaus schon sehen kann. Klar es sind nun erst 2 Monate und weiß selber das es bei mir immer so war das es eine gewisse Zeit gut geht und ich dann rückfällig geworden bin. Trotzdem möchte ich es auch sehen das es schon mal ein Anfang sein könnte.

Was mir persönlich dabei auch hilft, ist das ich immer wieder daran denke das ich mein Umfeld was mich unterstützt nicht wieder enttäuschen und verletzen möchte.

Zu dem hohen Gewinn welcher keiner war und es ebenfalls nicht mein Geld war, werden die Gedanken allerdings immer schlimmer. Ich würde auch gerne ganz offenen schreiben was dazu in meinem Kopf vorgeht, habe allerdings mittlerweile großen Respekt davor was ihr dazu sagen werdet. Da es nur mein persönliches Empfinden und meine Gedanken sind.

Ich suche absolut nicht nach warmen Worte. Das Problem der Sucht ist das Problem und nicht allein das Geld an sich.

Privat läuft es bei mir eigentlich soweit ganz gut, die Arbeit läuft, Freunde und soziale Kontakte sind nach wie vor da.

Wäre da nicht das Gedankenkarussel, das macht mir echt zu schaffen. Ich möchte einfach die Erinnerung daran vergessen. Es iwie verarbeiten.

Mein nächster Suchtberatungstermin steht auch schon, allerdings aufgrund von Corona nur telefonisch.

Mir ist es wirklich wichtig das es mir absolut nicht um warme Worte, sondern um Hilfestellungen oder Erfahrungen anderer geht wie sie damit klar gekommen sind es abhaken konnte oder sonstiges.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 08 Februar 2021, 21:46:12
Hi!

Zitat
habe allerdings mittlerweile großen Respekt davor was ihr dazu sagen werdet. Da es nur mein persönliches Empfinden und meine Gedanken sind.

Egal was wir schreiben - wird dadurch denn Deine Wahrnehmung irgentwie beeinträchtigt? Du fühlst eben, was Du fühlst. Du denkst, was Du denkst.
Für Dich ist das alles "real".
Wenn Du es nieder schreibst, dann realisierst Du auch. Du analysierst und bewertest. Das ist doch die größte Hilfe, die Du Dir gönnen kannst.
Ja, es wird auch andere Sichtweisen geben, das ist möglich. Es sind dann aber eben nur Sichtweisen - die Summe der eigenen Erfahrungen - die sich mit Deinen nicht decken müssen.
Du brauchst also weder Respekt haben, noch Angst. Nimm einfach nur das mit, was Du für Dich gebrauchen kannst. Den Rest, den lasse liegen.

Das hier ist Dein Thread. So lange Du authentisch bleibst, kannst Du hier alles schreiben, was Du möchtest.
Ich behaupte einmal, dass jeder, der sich in Folge dann hier einbringt, Dich unterstützen möchte. Das ist das Ziel dieser Gruppe.
Weg also mit dem Respekt oder der Angst und her mit der Neugier! :)

Und nun zeige ich Dir mal lächelnd den Zeigefinger: Was heisst denn hier "erst" zwei Monate?
Du bist zwei mal 31 Tage à 24 h spielfrei! Und das machst Du ja nicht, indem Du Dich einfach nur zurücklehnst und abwartest - Du bist aktiv!
Alles, was bisher Deine Zufriedenheit erhöht hat, das hast Du Dir erarbeitet! Weiter so!

Solltest Du Suchtdruck verspüren, dann melde Dich frühzeitig hier. Da ich im Homeoffice bin (außer Dienstags) und meine Arbeitszeit fast frei regulieren kann, kann ich Dir anbieten kurzfristig auch ein Webmeeting mit uns beiden oder auch noch Anderen anzusetzen. Melde Dich einfach.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 08 Februar 2021, 22:48:09
Vielen Dank für die Worte, ich sehe es jetzt nicht so wie du das es zwingend eine Gute Leistung ist das zwei Monate viel sind, denn mein Ziel ist es nie wieder zu spielen. Dazu ist es aber noch ein sehr weiter Weg. Ich schäme mich einfach sehr für meine Sucht. Außer meiner Familie möchte ich mich da keinem anvertrauen um mein Gesicht nicht zu verlieren.

Ja zu meinen Gedanken kann ich nur sagen das dieser hohe Gewinn der dann nicht bei mir schlussendlich gelandet ist, aus eigener Dummheit und der Sucht ziemlich viel mit mir macht.

- Wache täglich auf und hasse mich dafür, der erste Gedanke der mir kommt ist das was weg ist

- ständig denke ich das es mein eigenes Geld war und ich somit denke bzw es sich so anfühlt

- dieses Geld als Eigenkapital für meine Träume (Hausbau) neues Auto etc sehe

- ich befürchte bzw mir mittlerweile sehr sicher bin das ich mir das zukünftig immer vorwerfen werde

- ich es nicht verarbeitet bekomme da es sich um eine solch hohe Summe handelt.

Mir ist durchaus bewusst, dass diese Gefühle und Gedanken wahrscheinlich keiner von euch nachvollziehen kann und sich schon gar nicht wiederfinden wird.

Es sind auch nur meine Gedanken und das was mit mir momentan passiert...
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 09 Februar 2021, 06:27:57
Guten Morgen!

Na, war doch gar nicht so schlimm ... oder? :)

Ich sehe hier ein Problem, welches über Allem steht. Du kannst Dir selbst nicht verzeihen. Deine ganze Argumentationskette baut auf dieser Tatsache auf.

Doch wo kommt das her? Wo kommen die Erwartungen her, die Dich nun plagen? Welche Erfahrungen hast Du bisher mit "Fehler machen" gesammelt? Welche Resonanzen hast Du von Außen erfahren, dass Du solch ein starker eigener Kritiker geworden bist?

Erlaubst Du Dir überhaupt Fehler? Kannst Du Dir generell verzeihen? Und wo liegt da die Grenze zwischen? Ab wann wird eine schief gelaufene Lernerfahrung bei Dir unverzeihlich?

Wieso zerstörst Du Dir das Lob, welches ich Dir zuteil werden ließ?

Siehst Du den Bogen, der momentan alles bei Dir umspannt? Das sind alles keine "neuen" Themen. Viele Andere haben das vor Dir auch schon erlebt und gelebt. Schaue Dir die bisherigen Antworten aus diesen Aspekten noch einmal an. Hinter allen stehen immer unansgesprochen die eigenen Erfahrungen und sie wünschen Dir: Verzeihe Dir, damit Dein Leben weiter gehen kann!

Hier mal ein kleiner Auszug aus einer Interpretation der 12 Schritte, der ohne Vorkenntnisse jedoch recht schwer zu verstehen ist:

Zitat
2. Der neue Realismus
Akzeptieren - Verändern - Unterscheiden

An dieser Stelle kannst Du Dich nochmals fragen:
Kann ich mein Leben empfangen, oder muss ich es noch selbst kontrollieren?
Bin ich bereit, das Unveränderbare zu akzeptieren z .B. meine Spielabhängigkeit, meine finanziellen Verluste, die Scheidung eventuell, die mangelhafte Gesundheit, usw. ?
Bin ich bereit zu ändern, was ich ändern kann?
Welche konkreten Dinge möchte ich ändern?
Wo suche ich mir Hilfe für mein Urteil?


Abraham Lincoln sagte einst: Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie sein wollen.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Somewhere87 am 09 Februar 2021, 07:52:23
Du siehst dieses nicht existente Geld als Eigenkapital für ein Häuschen? Dass du kein Eigenkapital für ein Häuschen hast liegt doch nur daran, dass du seit 12 Jahren spielst und dein Problem nie angegangen bist.
Die über so lange Jahre aufgebaute Sucht verdreht dir deine Gedanken. Der Gewinn durchs Spielen ist nicht die Lösung, sondern dein eigentliches Problem.

Selbst wenn du das Geld zur Auszahlung gebracht hättest, wäre es zu 100% wieder dort gelandet wo du es her hast! Du hättest dieses Geld maximal 2 Wochen besessen.
Vielleicht ist es ja das Beste was passieren konnte, denn nun gehst du dein wahres Problem endlich an.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Helga5 am 09 Februar 2021, 09:53:08
Hi Santiago,

Ich finde mich sehr wohl in deinen Gedanken wieder. Habe genau wie du den Verlusten nachgetrauert. Und auch jetzt an manchen Tagen denke ich noch daran. Nur bin ich mir auch bewusst geworden das ich es ganz sicher wieder umgesetzt hätte, das unterm Strich wieder nichts da gewesen wäre, wenn nicht sogar Minus.

Du wirst sehen deine Gedanken und der Selbsthass verschwinden mit der Zeit, das dauert. Und sei dir Bewusst das genau diese Gedanken wieder dazu tragen können es doch noch einmal zu versuchen.

Bleib dran, du schaffst das und du wirst sehen es wird dir auch gedanklich wieder besser gehen.

Glg
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 09 Februar 2021, 20:10:13
Ja, das stimmt ich gehe mit mir und bei jedem meiner Fehler sehr hart mit mir ins Gericht. Ich habe die höchsten Erwartungen an mich selbst. Das ich dieses Problem habe zerstört das Bild das ich eigentlich von mir haben möchte.

Natürlich kann es durchaus sein, dass selbst wenn das Geld auf meinem Konto gelandet wäre, ich es hätte verspielen können. Dem will ich nicht unbedingt widersprechen.

Nur ein kleiner Auszug aus meinen Gedanken und meiner derzeitigen Gefühlswelt:...

Ich bin heute morgen wach geworden und wieder war der Erste Gedanke der 5 stellige Betrag der hätte da sein können. Wieder die Fragen warum ich so dumm war. Wieder die Gedanken was man alles damit hätte machen können. Wieder der Gedanke das dies eine 2. Chance für mein weiteres Leben hätte sein können, ohne finanzielle Probleme in den nächsten Jahren. Damit wären auf einen Schlag alle Verluste der vergangenen Jahre wieder drin gewesen. Für mich hat es sich so angefühlt als hätte ich eine Zweite Chance bekommen und diese weggeworfen.

Wie gesagt das sind nur meine Gedanken und vollkommen nicht meht normal für andere, was ich als normal denkender Mensch auch verstehen könnte.

Ich glaube das ich mir selbst nicht mehr helfen kann, sondern das ich da mehr Hilfe brauche, da ich deutlich das Gefühl habe als den Gedanken echt zu Grunde zu gehen. Es belastet mich wirklich stark. Geschätzt denke ich 14-16 Stunden!!! Am Tag nur an dieses scheiß Geld. Ich bin es wirklich satt.

Bei den vorherigen Verlusten war das Ganze nach einigen Wochen vorbei. Allerdings sind es nun schon knapp 2 Monate und ich komme nicht voran.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 10 Februar 2021, 05:17:47
Guten Morgen!

Deine Gedanken sind ein Konstrukt Deines Oberstübchens. Es versucht etwas zu begründen, was es eigentlich gar nicht versteht.
Da Du aber auch emotional auf diese Gedanken anspringst, fühlt es sich bestätigt.
Schaue Dir einmal an, wie viele Fragen ich Dir gestellt habe zum Thema Verzeihen. Darauf gehst Du im ersten Satz ein und schweifst dann komplett vom Thema ab. So gewaltig sind diese Gedanken, dass sie alles Andere verdrängen.
Wenn ich zu lange vorm Bildschirm sitze, dann schmerzen mir die Augen. Dann mache ich sofort eine Pause und mache ein paar Augenentspannungsübungen, recke und strecke mich ein paar Minuten lang. Es hilft ...
Bekomme ich aber durch die Überlastung Kopfschmerzen, dann bringt es nichts mir die Schläfen zu reiben oder mir den Kopf mit beiden Händen zu halten. Auch hier muss ich die genannten Übungen machen, damit die Kopfschmerzen weg gehen.
Gehe als ruhig wieder zurück zum Thema Verzeihen. Versuche mal meine Fragen detaillierter zu beantworten - selbst, wenn es schwer fällt.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 10 Februar 2021, 21:47:02
Guten Abend, hoffe ihr hattet einen guten Tag.

Also ich würde sagen das ich einfach unglaublich Hohe Ansprüche an mich selbst habe. Es gibt Dinge die ich mir selber verzeihen kann und andere nicht. Das liegt wahrscheinlich daran, welche Ausmaße diese Fehler haben können. Das ist für mich wirklich unverzeihlich. Mir selbst ist aber auch bewusst, dass es eine komplett falsche Denkweise ist.

Bestimmte Fehler ruinieren eine ganze Zukunft, wie beispielsweise die Spielsucht, andere Fehler bereue ich kurzzeitig und nach einer Weile sind diese vergessen bzw eher verziehen.

Mir selbst ist auch sehr bewusst, daß Fehler menschlich sind und sich davon niemand frei sprechen kann.

Ich assoziiere Geld auch mit Freiraum und Glück, würde ich mal so bezeichnen. Keine Ahnung.
Denn anders kann ich persönlich mir es nicht erklären, dass es mich Tag für Tag aufs neue belastet. Ich schleppe mich nur noch von Tag zu Tag und hoffe das die Gedanken vorbei gehen.

Habe verschiedene Lösungsmöglichkeiten ausprobiert, aber leider hilft keine so wirklich.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Born4Nothing am 11 Februar 2021, 10:08:54
Zitat
Ich assoziiere Geld auch mit Freiraum und Glück, würde ich mal so bezeichnen

Geld macht sicher nicht glücklich - hatte genug davon aber glücklich war ich mit der vielen Kohle nich. Daher ist es ein Trugschluss anzunehmen das Geld glücklich macht.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Balduin am 11 Februar 2021, 11:59:14
Hey,

ich selbst spiele seit ca. zwei Jahren nicht mehr, habe aber davor sechsstellig verspielt über einen Zeitraum von 35 Jahren.

Ich hatte vor ein paar Monaten ein Gespräch mit einem OC Spieler. Er hatte ca. 10.000 € gewonnen und war total niedergeschlagen. Nun kann man denken, alles klar, wieder verspielt. So war es aber nicht. Er hatte es auszahlen lassen und damit einen Teil seiner Schulden bezahlt. Er war niedergeschlagen, weil er gespielt hatte und weiß, dass ihnm die Sucht über kurz oder lang alles nimmt. Er konnte sich kein Stück freuen.

Du drehst dich seit Jahren im Kreis - Gewinnen - wieder verspielen. Das ist völlig normal für die Sucht. Freue dich auf die Spielfreiheit. Der Fehler war nicht das Verspielen, sondern der Beginn des Rückfalls. Du wolltest spielen, immer weiter. So lange bis alles weg ist. So war es zumindest bei mir.

Solange du noch Gewinnen hinterhertrauerst steckst du noch tief in der Sucht und musst weiter an dir arbeiten.

Vielleicht helfen dir folgende Gedanken: Wahrscheinlich hätte das Casino gar nicht ausgezahlt hätten. Falls doch, wäre alles wieder früher oder später im Casino gelandet. So hast du die Erfahrung gemacht, dass du keine Gewinne behalten kannst. Das bleibt so! Nutze deinen verspielten Gewinn als Erkenntnis für deine Zukunft.

Viele Grüße
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 12 Februar 2021, 15:56:34
Hey ihr,

sorry das ich nun ein ganz anderes Thema habe. Aber das beschäftigt mich nun sehr.
Hatte eben einen Brief meiner Bank in der Post. Ich soll durch den hohen Gewinn nun die Herkunft des Geldes mitteilen. Sowie es anhand von Kontoauszüge nachweisen.

Weiterhin möchten Sie die Einsätze und Gewinne wissen.

Habe Ihnen eine Rechnung meines Kreditkarteninstitutes zukommen lassen wovon das Geld eingezahlt wurde. Ich habe es nur über die Kreditkarte und das Girokonto dort eingezahlt.

Bin jetzt total verunsichert und habe etwas Angst ob da nun was auf mivh zukommt. Hattet ihr schonmal sowas ähnliches und hätte ich vielleicht erstmal mit einem Anwalt Rücksprache halten sollen, bevor ich da etwas hinschicken? Vielleicht habt ihr ja Erfahrungen.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Somewhere87 am 12 Februar 2021, 17:29:41
Hi.

Jetzt verwirrst du mich.
Du sollst die Herkunft des hohen Gewinns mitteilen? Welcher Hohe Gewinn denn ?
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Helga5 am 12 Februar 2021, 18:15:42
Ich habe mir gerade die selbe Frage gestellt. Ich dacht du hattest den Gewinn verzockt!?
Oder ist dies ein vorheriger Gewinn oder hast du wieder gespielt?
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: TAL am 12 Februar 2021, 19:05:42
Er hatte sich den Gewinn anscheinend auf sein Konto auszahlen lassen, bevor er ihn dann doch wieder verspielt hat.
Und jetzt ist die Bank wohl nachträglich über die Summe gefallen, und fragt sich, wo das Geld damals herkam.

So verstehe ich es zumindest.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Somewhere87 am 12 Februar 2021, 19:28:47
Er hatte sich den Gewinn anscheinend auf sein Konto auszahlen lassen, bevor er ihn dann doch wieder verspielt hat.
Und jetzt ist die Bank wohl nachträglich über die Summe gefallen, und fragt sich, wo das Geld damals herkam.

So verstehe ich es zumindest.

Nein er hatte den Gewinn im Casino storniert und dort verspielt.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: TAL am 12 Februar 2021, 19:36:55
Wie hat die Bank dann davon Wind bekommen?
Das ist seltsam...
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 12 Februar 2021, 19:50:43
Vor dem hohen Gewinn von dem ich hier erzählt habe hatte ich schon gewonnen was ich auch auszahlen ließ.

Danach kam der hohe Gewinn wovon die besagten ca 35 k wieder beim Casino gelandet sind. 11 waren noch übrig welche dann auch auf meinem Konto gelandet sind.

Von den 11 habe ich dann wieder 4 wieder eingezahlt. Bevor ich die Reißleine gezogen habe.

Hoffe man versteht mich da noch wie ich das erkläre und man blickt durch.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Somewhere87 am 12 Februar 2021, 19:56:57
Irgendwie blicke ich nicht durch.

Ich dachte du hättest alles verspielt. Wie du Jetzt sagst, sind ja immer noch 7.000 Euro übrig vom Gewinn.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 12 Februar 2021, 20:09:42
Dann habe ich mich falsch ausgedrückt.
Den größten Teil verspielt ist da wohl eher gemeint.
So um die 37 k müssten weg sein, 5 waren dann ca. übrig. Wenn ich bei den Einzahlungen richtig gerechnet habe.

Und vor dieser riesigen Summe war ja schon eine Auszahlung. Wahrscheinlich deshalb.
Frage mich kur Warum die Bank das wissen möchte, da das Geld von meinem normalen Girokonto abgebucht wurde zum Casino. Dann sehen Sie es doch automatisch und halt von meiner Kreditkarte.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Balduin am 13 Februar 2021, 10:57:13
Die wollen wissen, ob du illegales Glücksspiel betrieben hast und dafür das Konto nutzt. Sowohl die Teilnahme, als auch die Organisation der Geldflüsse ist verboten (von Ausnahmen abgesehen).
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 13 Februar 2021, 11:42:07
Bedeutet ich kann da nun mit Folgen rechnen und hätte ihnen besser keine Auskunft gegeben und vorher einen Anwalt konsultiert?

Mache mir gerade echt Sorgen und habe auch Angst was mir da nun bevorstehen könnte.

Die Buchungen vom Girokonto aus zum Casino per Sofortüberweisung hatten Sie ja schon gesehen. Die Kreditkartenabrechnung worüber ich ebenfalls eingezahlt habe, habe ich Ihnen auch zukommen lassen.

Weiß nicht, ob das nun der richtige Weg, ohne vorherigen anwaltlichen Rat, war.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Auskuriert1 am 13 Februar 2021, 12:38:25
Du hast wie Balduin schon erwähnt hat illegales Glücksspiel betrieben.
(Also sofern du nicht in SH wohnst?)

Deine Bank (was auch für dich gilt) sind Transaktionen betreffend online Glücksspiel untersagt bzw. verboten!

Was dir passieren kann? bis auf das dir die Bank das Konto kündigt, eigentlich nichts.

Also vergiss es ein Anwalt einzuschalten (wozu überhaupt?) und du solltest dich schonmal vorsorglich um ein neues Konto kümmern.

Und übrigens,- SPIELER/ZOCKER sind bei keiner Bank gerne gesehen.


Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 13 Februar 2021, 12:50:19
Klar, das die Bank Zocker nicht gerne sieht, kann man durchaus nachvollziehen.

Dann ist gut, hatte jetzt echt Angst das ich in irgendeiner Weise belangt werden würde, mit Anzeige etc. All das was da so dran hängt.

In Ordnung, dann sollte ich mich darum schonmal kümmern.

Denke aber auch das Banken untereinander korrespondieren. Hoffe dann werde ich bei einer anderen Bank ein neues Konto erhalten.

Hatte zuerst ein Gemeinsames Konto wo mein Gehalt drauf kam. Dann habe ich es geändert auf mein einzelnes Konto.
Und wenn ich nun wieder wechsel ich Angst davor habe das mein Arbeitgeber Verdacht schöpfen könnte wird.

Bedeutet es wäre jetzt der 3. Kontowechsel innerhalb kürzester Zeit.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Olli am 13 Februar 2021, 15:37:03
Hi Santiago!

Es kann durchaus sein, dass die Bank eine Anzeige stellt. Du hast ihnen ja schließlich Beweise geliefert, dass Du daran teilgenommen hast.
In D besteht aber kein Interesse daran Spieler vor den Kadi zu zerren. Mir ist nur ein Fall bekannt, wo dies gemacht wurde. Doch in 2*ter Instanz wurde er freigesprochen.
Du könntest lediglich verurteilt werden, wenn Dir ein Vorsatz nachgewiesen würde, also wenn bewiesen werden kann, dass Du im Wissen der Illegalität gespielt hast. Solch ein Beweis wäre z.B. ein Chargeback vor der ganzen Geschichte, um die es hier im Thread geht.
Jedoch streiten die Juristen mittlerweile, ob das Wissen um die Illegalität überhaupt einen Vorsatz auslöst.
Wichtig ist immer: unter allen Umständen ehrlich bleiben!
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 13 Februar 2021, 18:10:16
Dann hoffe ich mal nicht das sie eine stellen. Glaube sowas kann keiner gebrauchen.

Vielleicht war es dann ja doch gut, das ich gestern direkt nach Zugang des Schreibens reagiert habe und denen Nachweise gesendet habe.

Bleibt mir wohl nichts anderes übrig als nun abzuwarten und das ist nicht gerade meine Stärke, Geduld.

Würde es mir die Bank denn mitteilen wenn sie Anzeige gegen mich stellen würden oder würde ich dann direkt Post von den Behörden bekommen. Sorry für die vielen Fragen, aber msche mir echt Sorgen das mir nun was passieren wird.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 13 Februar 2021, 19:20:32
Ich bin auch weiterhin spielfrei und mir geht es sehr gut damit. Habe derzeit auch wirklich kein Spielverlangen oder das Gefühl das ich Geld zurückholen müsste. Gar nicht momentan.

Hatte gestern auch wieder meine telefonische Sprechstunde (coronabedingt) mit der Beratungsstelle.

Glaube das ich langsam auch an Akzeptanz dazu gewinne und einen nüchternen Blick auf die eigentliche Sache bzw das eigentliche Problem erhalte.

Vielleicht braucht das einfach eine gewisse Zeit.

Aber das da jetzt evtl eine Anzeige und Ärger auf mich zukommen könnte das beunruhigt mich schon sehr.

Geschätzt der Fall es kommt so. Gibt es hier jemanden der einen Anwalt bzw eine Kanzlei empfehlen kann die sich mit sowas wirklich aus kennen?

Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Ilona am 13 Februar 2021, 20:33:34
@Norddeutsch
Lügen sollte man nicht. Das rentiert sich nicht.

@Santiago
Das gilt auch für dich. Falls es so kommen sollte- was wir ja alle nicht wissen- und du ein neues Konto brauchst: Welche Sicherheitsleinen ziehst du ein? Hast du dir dazu schon was überlegt? Oder mit deinen Liebsten besprochen? Wissen die überhaupt von den Sorgen, die du aktuell wegen der Bank hast?

LG Ilona

LG Ilona
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 13 Februar 2021, 21:37:02
Ich habe ja zwei Konten bei dem Kreditinstitut.
Das eine war das Gemeinschaftskonto worauf sie sich jetzt beziehen. Darüber hatte ich auch das Geld zum Casino überwiesen und halt über meine Kreditkarte.

Das andere mein Einzelkonto das hatte ich aber erst später dort eröffnet.

Das Gemeinschaftskonto hatte ich aber damals schon von mir aus gekündigt.

Kann natürlich sein das sie, wie ich hier so höre, mir auch mein Einzelkonto nun kündigen.

Das Schreiben habe ich gestern erst erhalten und habe das bisher meiner Schwester und einem Freund erzählt.

Ich denke das es vielleicht eine Option wäre das ich mir das Geld einteilen lasse und meine Schwester dazu hinzuziehe.

Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Cecilia18 am 14 Februar 2021, 20:23:13
Was hätte die Bank davon, Dich anzuzeigen? Außerdem haben sie selbst am illegalen Glücksspiel mitgewirkt – auch das ist verboten.

Frag doch einfach mal nach, wieso sie diese Nachweise von Dir wollten. Vielleicht geht es denen um mögliche Geldwäsche? Da ist man nämlich deutlich sensibler (und gesetzeskonformer) als beim illegalen Glücksspiel.

Wie oft und warum Du Dein Gehaltskonto änderst, ist Deine Sache und geht den Arbeitgeber nichts an. Höchstens eine genervte Mail der Buchhaltung (“Entscheide Dich jetzt mal, wir haben hier unnötige Arbeit wegen Dir”) wäre vorstellbar.
Titel: Re: Automatenglücksspiel
Beitrag von: Santiago am 15 Februar 2021, 15:42:49
Werde jetzt erstmal abwarten.
Habe ja auch direkt auf das Schreiben reagiert und mich telefonisch gemeldet und Ihnen sofort die Abrechnung von meinem Kreditinstitut zukommen lassen.

Stimmt, vielleicht rufe ich morgen nochmal an und fragen nach dem genauen Grund wozu sie die Nachweise haben möchten. Steht auch im Schreiben drin, das sie mir gerne die genauen Gründe erläutern werden falls Fragen bestehen.

Bin weiterhin Spielfrei und habe derzeit auch keinen Spieldruck oder sonstiges. Hoffe ich bekomme es dieses Mal wirklich gelevelt mich davon fern zu halten und abstinent zu bleiben.

Habe mir außerdem eine Spardose angeschafft, die man nicht öffnen kann. Dort werfe ich das Geld rein wenn ich mal etwas über habe. Vielleicht ist das mental gar nicht so schlecht das man es lieber dort reinschmeisst als es für Casino zu verpulvern.

Hoffe euch allen geht es auch soweit gut. Vielen lieben Dank auch nochmal für eure Mühe, eure Infos und die ganzen Hilfestellungen.