Glücksspielsucht => Tagebuch => Thema gestartet von: Goldfield am 18 Januar 2018, 17:53:42

Titel: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Goldfield am 18 Januar 2018, 17:53:42
Am 07.01., also vor 11 Tagen, habe ich zum letzten Mal gespielt und mich zum wiederholten Mal in meinem Leben an den Rand meiner Existenz gebracht. Ich habe nun zum zigten Mal den Entschluss gefasst, mit dem Spielen aufzuhören. Ich möchte in diesem öffentlichen Tagebuch mit Gedanken niederschreiben und hoffe auf zahlreiche Kommentare, Tipps und Unterstützung.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 18 Januar 2018, 18:07:22
Ich habe nun 11 Tage nun nicht mehr gezockt. Der Schock sitzt immer noch so tief, so dass ich keinen Spieldruck spüre.

Mein Dispo ist komplett ausgereizt und mein Kreditkartenlimit erschöpft. Mein Gehalt wird nicht ausreichen, um die Kreditkartenrechnung abzudecken. Alle ausstehenden Zahlungen (Unterhalt, Miete, Kreditraten etc.) werde ich im nächsten Monat nicht bezahlen können, geschweige denn meinen übrigen Lebensunterhalt bestreiten.

Aber kein Problem. Ich habe einen guten, sicheren Job und ein gutes Gehalt - es wird sicherlich irgendeine Bank geben, die mir 5000 Euro leiht. Also  telefoniere ich mit Check24 und schwups stehen zig sehr günstige Kreditabgebote bereit. Einer will all meine Kredite zu einen Superkondition ablösen - ich zahle weniger als vorher und bekomme noch zusätzlich 5000 Euro ausgezahlt. Ich reiche alle meine Unterlagen ein und zum ersten Mal wird ein Kredit abgelehnt, weil auf meinem Kontoauszug das ganze Dilemma deutlich wird: Alleine zwischen dem 20.12. und 27.12. sind 3500 EUR an Online-Casinos gezahlt worden.

Inzwischen habe ich mir die 5000 EUR über einen Kreditvermittler zu miesen Konditionen besorgt. Ich hatte zwei Wochen jetzt wirklich richtigen Stress und große Angst um meine Existenz - diese Sorge ist nun zumindest beseitigt.

Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 18 Januar 2018, 18:26:48
Meine "Zocker-Karriere" währt schon 30 Jahre. Ich habe alles gespielt, was denkbar ist: Spielbanken, Daddelbuden, private Pokerrunden, Online-Casinos.

Von den Spielbanken habe ich mich vor etwa 10 Jahren per Selbstsperre verabschiedet. Ich hatte später mal eine Einladung zu einem Geschäftsessen in einer Spielbank, das habe ich aus Angst, dass es danach noch einem gemeinsamen Roulette-Zock geht, mit fadenscheiniger Begründung abgesagt.

Etwa vor zwei Jahren habe ich die Online-Casinos für mich entdeckt. Damit wurden Spielotheken-Besuche für mich irgendwie uninteressant. Allerdings waren die Beträge, die ich in Spielotheken verzockt habe, gegen das, was ich in Online-Casinos gelassen habe, Kinderkram. In den Spielhallen habe ich mich eh nicht wohlgefühlt.

Ab jetzt konnte ich bequem zu Hause spielen und das die ganze Nacht. Und es läuft nahezu immer nach dem gleichen Schema: Man meldet sich an und kassiert einen Bonus. In der Regel gewinnt man. In einem lichten Moment lässt man sich die Kohle auszahlen oder verzockt sie wieder. Wenn man eine Auszahlung angefordet hat, beginnt die Litanei mit der Bereitstellung von Dokumenten oder der möglichen Auszahlungsart (Die wissen natürlich, dass man auf deutsche Debitkarten keine Einzahlungen machen darf und wenn ich es Ihnen zu erklären versuche, ist nur noch ein englisch-sprachiger Support verfügbar...).

Diese Verzögerung führt häufig dazu, dass man Teile oder die komplette Kohle wieder einsetzt. Ich hatte letztes Jahr mal fast 20.000 Euro auf der Uhr, davon sind 6.000 dann schließlich noch auf meinem Konto angekommen.

Anschließend spielt man weiter, das Glück ist einem ja schließlich hold. Und man verzockt nicht nur den Gewinn, sondern verliert deutlich mehr. Wenn dann ein lichter Moment eintritt, zumeist dann wenn keine Einzahlung mehr möglich ist, lässt man sich sperren.

Da nutzt aber gar nichts, denn der Casinobetreiber hat am nächsten Tag unter einer neuen Domain ein "neues" Casino eröffnet, in dem die Sperre nicht zum Tragen kommt.

Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 18 Januar 2018, 18:39:43
So, jetzt wo das finanzielle Disaster zunächst abgewendet ist, muss ich mir eine Strategie zurechtlegen, die mir endgültig hilft, mit dem Spielen aufzuhören:

Ich bin ein Spieler und der Spieldruck wird irgendwann zurückkommen.

( ) Zunächst habe ich K9 Protect auf meinem PC und dem Tablet installiert. Noch kenne ich das Admin-Passwort. Ich muss zunächst einmal testen, wie die Software zu konfigurieren ist. Mit der Standard-Einstellung kann man keine Online-Casinos aufrufen. Aber mein EMail-Client und Youtube gehen auch nicht mehr...

( ) Ich führe ein Haushaltsbuch. Ich will in diesem Jahr einen großen Teil meiner Schulden zurückzahlen - dieses Jahr ist Schmalhans der Küchenmeister.

( ) Ich will mir fremde Hilfe suchen. Anlaufstellen und Kontaktdaten muss ich noch recherchieren.

( ) Ich gebe meine Kreditkarte zurück. Sollte ich irgendwann wieder eine brauchen (Urlaub etc.), bestelle ich eine Neue.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: stefant1 am 18 Januar 2018, 20:25:17
ja alles nicht so leicht. Es gibt keinen
100 % Schutz. Am besten das Geld unters Kopfkissen  :o :D
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: andreasg am 18 Januar 2018, 22:21:57
ja alles nicht so leicht. Es gibt keinen
100 % Schutz. Am besten das Geld unters Kopfkissen  :o :D

statt Kopfkissen könnte ich ja auch meine Kontonummer angeben? 8)

Dafür würde ich gerne Goldfield ein neues nur mir bekanntes Loggin für seine K9 - Software verpassen. ;D

Einen schönen Abend
Andreas
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Rainer am 18 Januar 2018, 23:37:16
Ich bin ein Spieler und der Spieldruck wird irgendwann zurückkommen.

Richtig!
 
Der meinst wirksame Schutz (den ich persönlich kenne), ist die Tägliche Auseinandersetzung mit deiner Sucht selbst.
Und um das etwas zu untermauern könntest du z.B hier im Forum ein Tagebuch führen.
Allerdings solltest du das Tagebuch auch wirklich Täglich füttern, ansonsten bringt es nichts!

Würde ich heute ein Tagebuch führen, erneut würde ich mir die W-Fragen stellen...

Warum? Wer? Was? Wann? Wozu? Wie? Wo? Wieso? usw.

Z.B.

Warum Spiele ich?
Was möchte ich hiermit kompensieren?
Wer könnte mir helfen?
Wann Wieso Warum bekomme ich Suchtdruck?

usw.

damit lassen sich schon etliche Tage "Spielfrei" füllen  ;)
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 19 Januar 2018, 10:50:20
Danke für den Tip.

12 Tage spielfrei.

Warum spiele ich ? Was will ich kompensieren ?

Ich glaube, ich brauche ständigen Antrieb. Wenn Action, wenn viel in meinem Leben los ist - denke ich wenig bis gar nicht ans Zocken. Wenn ich etwas besonders gut gemacht habe und erfolgreich war und das Gefühl habe, mich belohnen zu müssen, dann tue ich das häufig, indem ich spiele. Oder auch wenn es mir zu ruhig ist, kann ich das par tout nicht aushalten und hole mir Aktivierung beim Zocken.

Mir fehlt etwas, das mir sher großen Spaß macht, für das ich brennen kann und das an die Stelle des Spiels treten kann.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Olli am 19 Januar 2018, 15:22:29
Hi!

Teil 1 war ja schon echt gut ...  ;D

Beim 2. Teil besteht die Gefahr einer Suchtverlagerung ...

Teil 1 nenne ich : Sich selbst aushalten!

Das konnte ich damals auch nicht. Musste immer unter Stress stehen - egal ob positiver Stress oder negativer.
Beides zusammen ist aber nicht gut - weder mental, noch physisch.

Autogenes Training soll da oft Wunder helfen.
Vielleicht hilft Dir ja auch mal das entspannte Sitzen auf einer Parkbank, bei der man die Luft mit all ihren Gerüchen und die Geräusche bei geschlossen Augen auf sich wirken lässt.

Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Zero80 am 19 Januar 2018, 16:00:38
Ist denn eine Suchtverlagerung in diesem Falle wie er es beschreibt ,, ich brauche etwas was mich erfüllt, was
mir Spaß macht und mir was gibt" unbedingt schlecht, Oli ?

Klar, sollte es denn wirklich so sein das jd süchtiger ein seelisches Problem kompensieren will durch seine sucht,
besteht die Gefahr dieses evtl nicht zu erkennen.

Dennoch empfinde ich diesen Punkt als extrem wichtig für jeden, auch Leute die keine Sucht haben, jeder sollte
irgendwas in seinem Leben haben für das er brennt, etwas das einen erfüllt und somit auch der Seele gut tut und
nicht nur Malochen und erwachsen sein...

Ich muss ehrlich zugeben das ich das im kraftsport gefunden habe und auch das
mittlerweile eine Sucht wurde, aber ich empfinde diese als extrem positiv.
Fühle mich damit körperlich und seelisch besser denn je in meinem Leben und wirke auf andere im real life mit
dem sportlichen aussehen auch ganz anders und werde somit dank der oberflächlichkeit in Deutschland auch ganz
anders wahrgenommen und auch anders behandelt.
Traurig aber wahr. Ich habe mittlerweile gefallen daran gefunden und möchte es nicht mehr missen. Auf jd Fall
hat spielen seit dem nie wieder den Stellenwert für mich gehabt als vor dem sport.


Ich denke ja eher das sucht auch ein Stück weit Veranlagung ist und der eine leichter und der andere schwerer oder
garnicht dort reingeraten kann. Also von den Genen schon (natürlich nur teilweise) und nicht unbedingt immer
nur eine begleitErkrankung für was psychisches ist.
Ist aber meine Meinung als Laie, für mich passt zuviel bei diesem schwarz weiß aber nicht zusammen.

Aber gut, will hier nix falsches erzählen. Wird ja jeder erwachsene Mensch selbst wissen was evtl bei ihm
dahinterstecken könnte.

Ich zumindest würde aber auch punkt 2 unterschreiben und halte das für extrem wichtig wenns denn was
sinnvolles ist.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Olli am 19 Januar 2018, 23:25:23
Hi!

Ich bin ganz bei Deiner Argumentation!

Es gibt aber auch echte Suchtverlagerungen - z.B. die Onlinesucht ...
Auf so etwas zielte ich gedanklich ab.

So, wie Du es beschreibst, wirst Du ein für Dich gesundes und noch akzeptables Maß gefunden haben beim Kraftsport.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Zero80 am 19 Januar 2018, 23:59:04
Achso ok..
Auf eine Onlinesucht wäre ich aufgrund der Beschreibung, etwas das  mich erfüllt usw, jetzt
nicht gekommen.

Für mich wären das mehr sachen wie zb Motorrad, oder ich persönlich hätte zb auch Spaß mal
nen gleitschirmschein zu machen..
Glaube Segelflugscheine kann man auch relativ problemlos machen, kostet aber halt bisschen mehr..

Oder halt nen sport, muss sagen das ich schon tausend Sportarten ausprobiert habe und bei nix
geblieben bin weil mir immer aufn geist ging von dann bis dann, zb di und do von 18-20 uhr is Training ob
man lust hat oder nicht.
Das hab ich hier jetzt überhaupt nicht mehr, gehe vollkommen autonom und siehe da, über jahre jetzt schon
mind 5 mal die Woche, nur eben zu unterschiedlichen Uhrzeiten und hab ich mal kein bock geh ich eben nicht.

Jemand anderes hat vielleicht mehr Spaß am zusammenhalt in ner manschaft und nochmal jemand anderes vielleicht
an nem schachverein, oder fährt zu formel 1 rennen als Zuschauer..

Muss man für sich rausfinden und das ist garnicht so einfach heutzutage was zu finden, benötigt auch ein in sich
gehen, ist aber extrem wertvoll :-)
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 20 Januar 2018, 16:24:39
13 Tage spiefrei.

Gestern kam ein kleiner Anflug von Spieldruck auf. Ich konnte dem -noch- ziemlich leicht widerstehen.

Häufig habe ich in solchen Situationen gedacht „einmal ist keinmal“ - ein Hunderter geht immer. Ich konnte dann aber nicht aufhören.

Vorsatz: am Wochenende Kraft tanken und nächste Woche keine Gelegenheit zum Zocken aufkommen lassen.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Zero80 am 20 Januar 2018, 23:03:42
Hi super..

Hast dir denn nun schon was überlegt was dir Spaß machen könnte und etwas das dir
helfen könnte ?

Wie tankst du denn kraft am Wochenende ? :)

Wir sind genau gleich lange spielfrei, ich nen tag länger.. mal sehen wer es länger schafft.
Falls ich nen rückfall habe werd ichs ehrlich hier schreiben, falls nicht bin ich dir immer
24 std voraus die du überbrücken musst. Das passt doch wunderbar mit der 24std regel, les
dir das mal durch und seh es als herausforderung ;)

Zusammen schaffen wir das hier !
Aber überleg dir echt was das dir helfen könnte, scheiß egal inwiefern. In seiner konfortzone zu
verharren geht meist nie lange gut meiner Erfahrung nach.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 21 Januar 2018, 08:46:46
Neue Werte, ich werde länger durchhalten als Du, um was wetten wir ? ;-)

14 Tage spielfrei.

Ich lebe quasi in zwei Welten. Am Wochenende Familie und Tiere, um die ich mich kümmere. In der Woche bin ich viel unterwegs und abends oft allein.

Heute erinnere ich mal an ganz frühe Zockerfahrungen: Urlaub mit den Eltern in Spanien. Ich war vielleicht 14. Es gab überall öffentlich zugängliche Spielhallen. Dort gab es Geräte, in man oben Geld einwarf, das auf zwei sich bewegende Stufen fiel. Das Geld wurde von einer auf die andere Stufe geschoben und mit viel Glück wurde Geld über den unteren Rand geschoben und fiel in einen Ausgabeschacht. Ich konnte damals schon nicht damit aufhören....

Neue Werte, viel Erfolg beim Durchhalten-bis morgen !
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Zero80 am 21 Januar 2018, 09:53:54
Ist ja lustig, das gleiche habe ich mit 12 auch gespielt im Familienurlaub in belgien.. 1992 muss
das gewesen sein.

Diese Münzen (token) konnte man dann gegen Gegenstände tauschen. Glaube die Küchenuhr
meiner mutter ist noch von dort  :)

Familie und tiere ist natürlich top... na dann bin ich ja mal gespannt ob du länger durchhälst.. :)

Schönen Sonntag.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Olli am 21 Januar 2018, 11:37:18
Die gab es in meiner Kindheit bei uns auf der Kirmes.
Anstatt Geld gab es dann Plastikchips mit Punktwerten drauf, die man dann gegen Sachpreise eintauschen konnte.

Ich habe die bei einer Kirmes, da war ich auch so 14 oder 15, gesammelt ... und wollte sie im nächsten Jahr aufstocken und eintauschen.

Doch die Bude kam nie wieder und so habe ich die Chips weggeworfen ... ca. 25 Jahre später ...  ;D 
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: andreasg am 21 Januar 2018, 11:38:58
Neue Werte, ich werde länger durchhalten als Du, um was wetten wir ? ;-)

Hallo ihr Lieben,

denkt bitte an das Gewissen des Forums: SCHoKORIEGEL - natürlich; 8)
ist doch irgendwie logo, wer aus dem Strudel und dem unermüdlichen Karrussel der Glücksspielsucht kommt, daß sich alles ums Wetten dreht.
Also schreibt und bleibt, Einen Tag zur Zeit

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 22 Januar 2018, 12:42:14
14 Tage spielfrei

Man (ich) neigt dazu, dem Zocken etwas Romantisches zu verleihen. So wie bei Theo gegen den Rest der Welt, als Westernhagen das gesparte Geld für einen LKW verzockt und anschließend seinem Kompagnon Enno noch das Frühstücksbrot wegisst, habe ich sehr viele Erlebnisse rund um das Zocken gehabt, die mich heute noch zum Lachen bringen, wenn ich daran denke.

Die schlimmen Taten, Lügen und Betrügen, verklären irgendwie. Als meine Oma gestorben war, war mein erster Gang zu ihrem Küchenschrank, wo ich Geld aus ihrem Portemonnaie nahm, um es anschließend zu verspielen...
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Rainer am 22 Januar 2018, 12:49:00
Hey Goldfield,

dass machst du verdammt gut und 14 Tage Spielfrei,
den Goldenen Buzzer für dich ... du bist weiter :D

LG Rainer
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 23 Januar 2018, 08:21:26
Danke Rainer !

15 Tage spielfrei.

Bis auf einen kurzen Anflug letzte Woche habe ich keinen Drang zu spielen. Meine Stimmung ist latent auf einem 3+-Niveau. Die Schwelle zur 2- zu nehmen, bedingt, dass ich aus anderen Erlebnissen, abseits vom Zocken, Lebensfreude ziehe. Ich arbeite daran...
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Rainer am 23 Januar 2018, 08:47:50
Meine Stimmung ist latent auf einem 3+-Niveau.

Nicht einfach aber nehme das als eine Gegebenheit hin die du nicht ändern kannst.
Anfänglich signalisiert dein Körper ein Mangel im Entlohnungssystem, trübe Stimmung usw.
wird aber von Tag zu Tag besser...schaue mich mal an ;D

Alternativen zum spielen erarbeiten...sehr gut :)

LG Rainer 
   
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: andreasg am 23 Januar 2018, 09:57:03
Hallo Goldfield,

15 Tage spielfrei, Super!
Was besagt eine 3+? Ich meine, Gaß es Dir damit in guter Weise Befriedigend geht. Es geht Dir noch nicht stabil Gut, aber Du bist auf dem Weg, Frieden in Dir zu finden. ;)

Nur ein kleines Wortspiel von mir,
für Dich aber gerne Herzliche Grüße
Andreas
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: stefant1 am 23 Januar 2018, 16:15:35
weiter so

Grüsse
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 24 Januar 2018, 08:50:02
Stefan, Andreas - Danke !

16 Tage spielfrei.

Ich habe den gestrigen Tag krank auf dem Sofa, vor dem Fernseher zubringen müssen und festgestellt, welch große Menge Werbespots Online Casinos bzw. Wettanbieter geschaltet haben.

Wie geht das ? Ich dachte, OCs sind in Deutschland außer in Schleswig-Holstein illegal ? Warum dürfen die dann beworben werden ?

Ich bin sicher, dass Online Casinos die mit Abstand größte Gefahr für uns darstellen, unsere Existenzen zu vernichten. Angeblich gibt es in Deutschland 500.000 OC-Spieler, von denen die Hälfte süchtig ist. Haben die 250.000 Menschen keine ausreichende Lobby um konsequent gegen die Anbieter vorzugehen ?
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Ultima_Ratio am 24 Januar 2018, 14:22:19
Hallo Goldfield,

endlich hatte ich ein wenig Zeit weiter in deinem Tagebuch zu lesen. Wie wir schon festgestellt haben ähnelt sich unsere zuletzt ganz extremes Spielmuster auf unerklärliche Weise.

Der Witz dabei ist, vor einigen Wochen waren wir sicherlich beide noch der Meinung: "so ein extremes Verhalten in den OC's  wird niemand verstehen, so verrückt ist niemand anderes"

Dies hat für mich trotz des langsamen Erwachen den Schritt sich hier zu registrieren und einzubringen noch viel schwerer gemacht. Gedanken für die man sich schämt und der Glaube der einzige zu sein der innerhalb Minuten auf dem Höhepunkt des Realitätsverlustes  zig tausend Euro umsetzt. Wie soll man das nur mitteilen …

Und nun sind wir endlich hier, haben die Erfahrung gemacht nicht alleine zu sein und ich freue mich dir zu deinen 16 Tagen gratulieren zu können.

Auch 16 Tage wo einem bewusst wird, man hat mehr Zeit für andere Dinge und wie wichtig so ein Forum doch sein kann.

Zitat
Wie geht das ? Ich dachte, OCs sind in Deutschland außer in Schleswig-Holstein illegal ? Warum dürfen die dann beworben werden ?

Ist mir gestern Abend auch aufgefallen, mit einer enormen Wut im Bauch und wirkt eher Abstoßend auf mich.

Auf RT* bereits um 22 und ein paar kaputte die erste Werbung von "Wunder…." mit dem besonderen Hinweis auf die *.de Domain. Was so eine Werbung zu dieser Sendezeit kostet ist das eine und geht uns ja nichts an. Aber diese so clevere offizielle Darstellung der Legalität unter Verschleierung der Illegalität, grenzt nach rein subjektivem Empfinden schon an Betrug.

Dies wird dann noch von einem der größten Privatsender unterstützt, so fängt man neue Opfer. Es gab früher mal die Sendung, Nepper, Schlepper … Bauernfänger.

Ich frage mich auch wie so etwas überhaupt möglich ist, zumal man davon ausgehen sollte dass die Rechtsabteilung von RT* so etwas genau überprüft.

Geld regiert die Welt und so versuchen unter anderem auch unsere großen Sender leichtes Geld in der Grauzone zu verdienen ohne Rücksicht auf Verluste. Wo kein Kläger da kein …..

Etwas dagegen zu unternehmen wäre sehr reizvoll, bedarf jedoch einiger Experten und finanziellen Ressourcen.

Wenn man hier aktiv werden könnte wäre ich dabei, auch wenn wir uns hier mit einem Thema beschäftigen welches sicherlich schon einige durchgekaut haben und vielleicht sogar über unsere Naivität schmunzeln …

Dennoch bringt uns auch dies weiter, zum einen erkennen wir als "sicherlich nicht dumme Menschen" wie selbst unser Eins ferngesteuert wurde und den Bezug zur Realität verloren hat, zum anderen ist jede Minute mit diesem komplexen Thema eine ohne den Gedanken ans Spielen und ein Schritt auf dem richtigen Weg.   

Gruß Ultima_Ratio
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Olli am 24 Januar 2018, 16:04:26
Hi U_R!

Als Ergänzung:

Zitat
Dennoch bringt uns auch dies weiter, zum einen erkennen wir als "sicherlich nicht dumme Menschen" wie selbst unser Eins ferngesteuert wurde und den Bezug zur Realität verloren hat, zum anderen ist jede Minute mit diesem komplexen Thema eine ohne den Gedanken ans Spielen und ein Schritt auf dem richtigen Weg.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Für mich folgert aus dem Gelassenheitsgebet, dass ich zunächst die Dinge ändere, die ich ändern kann.
So kurz nach Beendigung der aktiven Suchtausübung steht da auf der Prioritätenliste ganz oben der eigene Genesungsweg.
Ihn kann ich auch kurzfristig beschreiten und an Veränderungen arbeiten.
Durch ihn erhalte ich wieder Stabilität und Normalität - doch es braucht eben seine Zeit.
Ist Beides gefestigt, DANN kann ich überlegen, wie ich den Ungerechtigkeiten begegnen oder sogar entgegen treten kann.

Dies ist nur eine Anmerkung meinerseits ... mich nerven die Werbungen auch gewaltig.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 24 Januar 2018, 18:28:54
Hier ein interessanter Artikel zum Thema Werbung:

http://www.onlinemarktplatz.de/80137/online-casinos-werben-fuer-sich-im-deutschen-fernsehen/
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 24 Januar 2018, 18:30:23
Die Werbung darf nicht irreführend sein, soso...
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 24 Januar 2018, 18:35:34
Olli, Du bist der Experte und hast vermutlich Recht. Allerdings glaube ich auch, dass ich meine aktuelle Wut im Bauch sehr gut für etwas Positives einsetzen könnte, solange sie noch vorhanden ist. Ich glaube, Ultima Ratio geht es genauso.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Ohne Seele am 24 Januar 2018, 18:44:20
Man hat doch eine Fernbedienung,man muss ja nicht mal ausftehen um die Werbung wegzudrücken

egal welche,ich kann zum beispiel die ganzen Spielhalenschilder nicht wegdrücken wenn ich durch die Stadt gehe,oder von der Wand reißen,einfach wegdrücken!
Und wenn sie nicht dafür werben dürften dan würden sie es auch nicht tun!

Als ob die Sender das juckt woher sie ihre Kohle herkriegen!

mich würde es auch nicht wundern wenn der Staat hintenrum mitverdienen würde bei den OC!

Mit Wut erreicht man garnichts ich weiß wovon ich spreche!


Gruss
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: andreasg am 24 Januar 2018, 23:31:52
Hallo ihr Lieben,

es gibt doch schlicht und einfach Haltverbotschilder. Also in schlafloser Nacht einige abmontieren und vor die Spielstätten einpflsnzen;
daheim beim Fernsehen ein Glas Sauerkrautsaft geniessen. Das erbibt eine befreiende Nebenwirkung bei Werbepausen,

Nun aber Gute Nacht
Andreas

editiert , da spät auf Tablet geschrieben
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 25 Januar 2018, 14:55:02
17 Tage spielfrei.

Null Spieldruck. Ich habe mich in den letzten beiden Jahren vermutlich bei jedem verfügbaren OnlineCasino angemeldet, irgendwann gesperrt oder einfach die EMail-Adresse gelöscht und eine Menge Datenmüll hinterlassen. Da die Telefonnummer häufig für die Registrierung benötigt wird, auch diese.

Gestern rief Sandra (?) vom ****casino an. Die Nummer sah gar nicht ausländisch aus, also bin ich rangegangen. Sie versprach einen Wahnsinns-Bonus und Freispiele bis zum Abwinken. Ich habe sie erzählen lassen, mich freundlich bedankt, aufgelegt und anschließend die Nummer im Router gesperrt.

Ich bete darum, dass ich diese Kraft und diese Abneigung noch ewig aufrechterhalten kann. Gibt es Erfahrungen, wie lange es dauert, bis das Gehirn beginnt, sich zu normalisieren ? Beim Rauchen spricht man von 6 - 12 Monaten, bis die kognitive Abhängigkeit überwunden ist.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Hakan 321 am 25 Januar 2018, 23:29:36
hi Goldfield, die erfahrung habe ich mit rauchen, ich habe mit dem rauchen vor fast 8 jahren aufgehört, ich habe noch zwei packung zigeretten in der schublade eine ist von damals aufgebrochen wegen entgewöhnung, ich könnte sofort wieder anfangen zu rauchen mein gehirn hat es nicht vergessen, man kann es nicht löschen aber man kann damit leben zb wenn man an das negative von rauchen denkt zb zigeretten kaufen, immer zigeretten feuerzeug mit schleppen,gesundheitliche nachteile,überall rauchverbot,dieser gestank überall an den klamotten in der wohnung usw ich habe dann keine lust mehr zu rauchen nur wenn ich das wort zigeretten höre sehe rieche oder lese dann erinnert mich an das rauchen, ich fühle mich dann als ob ich vor fünf minuten geraucht hätte, aber das vergeht auch wieder ganz schnell weg das negative am rauchen ist dann stärker, das mit dem zocken suchtspielen kann man auch vergleichen man vergisst das nicht einfah weg, ich bin seit über 19 monaten spielfrei mein gehirn hat sich noch nicht dran gewöhnt man muss damit leben in dem man das positive abstinent zeit sieht, zb diese freiheit kein zwang druck geld zu beschaffen diese wirtschafftliche positive soziale positive sich für jeden tag freuen über die abstinet es kann nur besser werden es wird besser man spürt es man seht es zb man kann seit langer zeit wieder urlaub fahren sein auto reparieren diese positive sachen geben enormen lust abstinent zu bleiben, das sind meine erfahrungen ich hoffe damit jeden etwas helfen zu können denn ich kenne diese spielsucht genau, ich bin selbst auch pathologisch spielsüchtig seit über 19 monaten abstinent, jeder spielfreier tag ist wichtig auch bei rückfall einfach weiter machen nicht aufhören nicht neu anfangen abstinent fortsetzen das gibt multivation und erfolg,ich wünsche jeden viel erfolg gegen die spielsucht. ;)
mfg
hakan 321
   
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 26 Januar 2018, 08:51:53
Hakan, ich glaube aber schon, dass Du nach 19 Monaten Abstinenz deutlich weniger Rückfall-gefährdet bist als ich.

18 Tage spielfrei.

Zocken und Geld beschaffen hat Jahrzehnte mein Leben dominiert. Als Student mit 1.000 Mark Monatsbudget bin ich mal in ein Casino geraten, in dem man Roulette spielen konnte. Die Betreiber ließen mich auf Kredit spielen und ich verlor in einer Nacht 4.000 Mark. Um das zurückzahlen zu können, nahm ich einen Job in einer Fabrik an, arbeitete nachts und ging tagsüber so gut es ging zur Uni. Ich habe mir damals geschworen, dass mir das nie wieder passieren wird. Der Vorsatz hat vielleicht 2 Jahre gehalten...
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Rainer am 26 Januar 2018, 19:54:04
Gibt es Erfahrungen, wie lange es dauert, bis das Gehirn beginnt, sich zu normalisieren ?

Sagen wir mal so (ist meine Erfahrung)

Wenn du angelernte nicht regelmäßig anwendest, dann kann es vergessen werden,
anders gesagt, du kannst dein "Suchtgedächtnis" überschreiben.

Wie lange das dauert ist wohl sehr unterschiedlich, ich persönlich würde sagen: je besser du deine Sucht verstehst (W-Fragen ;)) nicht zu vergessen auch die Körperlichen Vorgänge, umso besser kannst du auch mit deiner Sucht umgehen.

Tja und um das ganze noch etwas abzurunden, stabil im Sattel sitzt du erst dann wenn du einen Haufen Scheiße an den Backen hast -dass spielen trotzdem nicht mehr in betracht ziehst! 

Ebenso auch andersrum :)

Schönes und Spielfreies Wochenende 

LG Rainer
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 27 Januar 2018, 16:16:19
19 Tage spielfrei

Mit dem Zocken ist auch sehr häufig das Erschleichen von Zeit verbunden, die man eigentlich nicht hat. Meine Tochter hat mal gesagt, Papa du kommst immer zu spät. Viele Staus auf Autobahnen, wo gar keine waren - gerne genommen. Überstunden, längere Kundentermine - Lügen um Lügen und all das nur um Spielen zu können.

Damit ist jetzt Schluss - ich komme ab jetzt immer pünktlich zu meinen Verabredungen !
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: stefant1 am 27 Januar 2018, 23:17:42
schönes Wochenende
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 28 Januar 2018, 11:56:18
20 Tage spielfrei.

Heute kam mir urplötzlich ohne äußere Reize der Gedanke ans Spielen. Dieser Gedanke hat sich früher dann oft so festzementiert, dass ich irgendwann nicht mehr anders konnte, als Spielen. Was also tun, um diesen lästigen Begleiter abzuschütteln?

Habe dieses Video gefunden:

https://youtu.be/HMPnRdZh6Wc

Ich teste mal das Gummiband....
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Hakan 321 am 28 Januar 2018, 13:09:31
hallo goldfield,ich kenne viel bessere dinge dannach hat mein kein spiel druck mehr hier zb.essen gehen,einkaufen bummeln gehen unbedingt geld ausgeben was schönes kaufen woran man sich richtig immer freuen kann das kann auch richtig teuer sein zbs 55 zoll fernseher,oder klamotten handy usw,mit dem auto fahren irgend wo hin zum abschalten,zu bank gehen mehrere mal geld abheben aus dem automaten am besten überweisen auf kreditkarte das hilft auch,das abgehobene geld dann später gebrauchen für schöne sachen einkaufen usw,mach diese sachen es hilft wirklich,ich mache das immer wieder, mittlerweile habe ich viele sachen erneuert,
viel spass dabei  ;)
mfg hakan321
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Zero80 am 28 Januar 2018, 15:51:32
Naja dazu muss man das Geld aber auch übrig haben hakan, das wird bei den meisten wohl erstmal
nicht so sein so kurz nach dem aufhören..

Zocken geht man ja mit dem Geld das man eig garnicht über hat nur, weil man ja eig dorthin geht um es
zu vermehren und nicht weil man sich denkt, blos weg mit der kohle  ;D

Zumindest meinem Verständnis nach und mir ging es immer so..

Bei meinem letzten beiden rückfallen hatte ich schon geplant zocken zu gehen, hatte aber noch train auf dem
Programm und das auch erst durchgezogen, danach dann trotzdem zocken gefahren.

Es kommt also eher weniger drauf an was man macht und ob das was kostet, sondern nur darauf den Gedanken
schnellstmöglich wieder zu verwerfen und sich auf keinen Fall drauf zu versteifen.. also nur ne kopfsache eig.

Wenn ich nen 55 zoll Fernseher kaufen würde für den ich eig zur zeit die Kohle nicht habe, komm ich vielleicht auch
auf die idee diese kohle später wieder zurückgewinnen zu wollen, keine Ahnung.

Auf jd fall super goldfield.. :)
Weiter so !
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Hakan 321 am 28 Januar 2018, 22:51:12
hallo zusammen, das mit dem fernseher war nur ein beispiel oder bei längerer abstinent,aber wenn wir zocker geld zu verfügung haben viel oder wenig juckt es doch in der tasche darauf wollte ich hinweisen, das man das geld besser verwendet und lernt,und nicht einfach in so ein misst geldspielapparat füttert damit die barone 4 mal im jahr urlaub fahren können,ihr versteht  schon was ich meine,ich bin mit der taktik sehr zu frieden und habe sehr gute positive erfahrungen gemacht und das jeder davon nutzen zieht. ;)

mfg
hakan321
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 29 Januar 2018, 15:19:18
21 Tage spielfrei (3 Wochen - shaka !)

Die Zockerei beschert einem eine Menge "soziale" Kontakte, die ich nie haben wollte: Die liebe Spielotheken-Frau, die mich in der Stadt schon aus 100 Metern Entfernung winkend begrüßt hat oder das Ehepaar, das immer gemeinsam zocken ging, dessen wichtigste Kommunikation in den beiden "Sätzen" "Gehst Du nochmal wechseln ?" und "Jetzt Drück" bestand. Oder der Mitarbeiter, der mich kundorientiert mit Namen ansprach (den er von meiner ec-Karte kannte) und diesen lauthals durch die Spielhölle rief "... willst Du noch einen Kaffee ?", so dass alle anderen Besucher ab sofort auch meinen Vornamen kannten und ich alsbald schon Spitznamen verpasst bekam. Diese realen Gestalten wurden dann in der virtuellen Welt von Sarahs und Lisas in Chats oder eMails abgelöst, in denen mir zu meinem Super-VIP-Kundenstatus gratuliert oder ein Bonus aufgeschwätzt wurde.

War nicht mal nett mit Euch und ich will Euch auch ganz sicher nicht mehr hören oder sehen !
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: andreasg am 29 Januar 2018, 16:35:02
Hallo Goldfield,

3 Wochen ohne Spiel, super

Als ich früher meine Straßen ging schallte es erst "Hallo Doktor"! rüber, Ehre wem keine Ehre gebührt; später dann einfach und prägnant von der anderen Straßenseite: "Hallo Zocker"!, (meint der mich - schäm) und viel viel später kamen die Spieler direkt auf mich zu und fragten: "gehst du immer noch in die Selbsthilfegruppe und gibt es die noch?  8)

Da brauche ich dann auch nicht mehr Mantelkragen hoch und weg - sondern kann offen und ehrlich antworten, Ja, das bin ich , das tue ich gegen meine Suchtausübung.

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Olli am 29 Januar 2018, 16:55:09
Hi Goldfield!

21 * 24 h spielfrei! Coool ...  ;D

Ich musste gerade durch Deinen Beitrag über meine Assoziationen schmunzeln.

Damals in der Runde meiner Dartfreunde verbrachte ich einen netten Abend in der Kneipe.
Da kam jemand herein, den ich immer in meiner Stammspielhalle getroffen und mit unterhalten  hatte.
Er begrüßte mich freundlich - ich grüßte zurück!
"Wer ist das denn?" fragte jemand aus meiner Runde?
"Keine Ahnung ... kenne ich nicht ..."
;D

<grübel>
Ich hatte ja schon immer ein Problem mir Namen zu merken.
Doch bei den ehemaligen Zockerkumpanen habe ich das irgendwie perfektioniert - ich kenne keinen einzigen Namen mehr ...
OK ... mittlerweile sind ja auch ein paar Jährchen vergangen ... also verzeihe ich es mir ...  ;D

Ich glaube, dass es wichtig ist seine eigene innere Distanz und Ablehnung zum Spielen zu stärken.
Dieses spricht aus Deinem Beitrag - also: Prima!  ;D


Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 30 Januar 2018, 08:47:41
22 Tage spielfrei.

Wenn hier eine 100 steht, werde ich mir einen langgehegten Wunsch erfüllen. Etwas, was ich schon immer mal machen wollte, was aber auf der Strecke blieb, weil ich mein Geld lieber in Glücksspiel investiert habe.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: andreasg am 30 Januar 2018, 16:01:50
was tust Du bei 23, Goldfield? 8)
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Zero80 am 30 Januar 2018, 17:29:10
Was fürn Wunsch möchtest dir denn erfüllen ? Oder magste nicht schreiben ?

Aber sowas ist auch ne gute motivation, finde das für mich eig auch viel besser als jetzt
jd euro anderweitig sofort wieder fur konsumgüter rauszuhauen, meiner Meinung nach geht es (zumindest für mich) ja  auch
darum den wert des geldes und den Umgang damit wieder zu erlernen.

Wobei auf irgendwas sparen natürlich was anderes und sicher hilfreich ist. Am ende muss sowieso jd
seinen weg finden und du machst das schon :)

Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 30 Januar 2018, 17:39:59
Werde mir live ein Premier League-Spiel ansehen.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Ultima_Ratio am 30 Januar 2018, 18:12:31
Werde mir live ein Premier League-Spiel ansehen.
[/i]

Finde ich klasse, toller Wunsch ! 

Das schaffst du locker bis dahin und mittlerweile können wir auch wieder die Bio Eier kaufen  ;)
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: andreasg am 30 Januar 2018, 22:02:41
Werde mir live ein Premier League-Spiel ansehen.


The Blues vs. the Red Devils? Eine Klasse Idee von Dir, da schlägt mein Herz höher.

Ich hatte einmal das Vergnügen: Arsenal vs. West-Bromwich, (long time ago) eine Riesenstimmung im Stadion.

Ein wirklich lohnenswertes Ziel. 8)

schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 31 Januar 2018, 08:37:46
23 Tage spielfrei.

Anfield Road wäre toll - you'll never walk alone...

Zur 23 habe ich irgendwie eine besondere Beziehung. Hab immer gerne auf die 23 gesetzt oder das Spiel 23 ausgewählt.

Heute bringt sie mir ein kleines Glück, dann ich werde heute nicht spielen, ich habe keinerlei Verlangen zu spielen und das ist super !
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 01 Februar 2018, 18:51:40
24 Tage spielfrei.

Jetzt, wo ich das Forum geöffnet habe, denke ich heute zum ersten Mal an Zocken. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, jemals wieder Geld und Zeit in Spielcasinos zu verschwenden.

Auch wenn Wut kein guter Ratgeber ist, ich hege immer noch einen tiefen Hass gegen all diese Glücksspielbetreiber, deren wirtschaftlicher Erfolg auf Süchten und Schwächen anderer Menschen beruht und die dafür bewusst das Vernichten von Existenzen in Kauf nehmen.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Hakan 321 am 01 Februar 2018, 19:40:02
hallo goldfield,genau so siehe ich das auch,du hast vollkommen recht was für ein verlogener packt von Lords bewusst die menschen absichtlich täuschen und das noch als legalisierter betrug verkaufen,und werden noch von politikern gelobt und unterstüzt eine schande ist das,glückwunsch zu dein 24 spielfreien tagen,ich habe mir ein sprichwort angeeignet der mir sehr bei der abstinenz hilft, es wird alles wieder gut  8)

mfg
hakan321 
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 02 Februar 2018, 09:19:41
25 Tage spielfrei.

Ja, es wird alles wieder gut...
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Zero80 am 02 Februar 2018, 19:25:29
Das ist echt ein toller wunsch der auch realistisch umzusetzen ist, wenns auch zu der
Zeit von andreas sicher nochmal geiler war ohne Sitzplätze und schnick schnack, würde mir
sowas auch ganz gut abgehen  :)

Aber auch einfach so mal nach uk würde ich auch total gerne mal seit jahren schon.  Also :

Walk on, walk on, with hope in your heart and you'll never walk alone...!


Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 03 Februar 2018, 21:27:40
26 Tage spielfrei.

Ich bin ein rationaler Mensch. Ich liebe Zahlen und Daten und mein Hirn kann diese prima abspeichern. Und gerade deswegen will es mir par tout nicht in den Kopf, warum ich beim Spiel nicht aufhören kann. Es ist primär nicht der Hang zum Spielen, sondern der Kontrollverlust, den ich dabei regelmäßig erlitten habe, was für mich unbegreiflich ist.

Auch wenn ich mich über die Abstinenz freue, mir wird mehr und mehr klar, dass in meinem Oberstübchen etwas ziemlich daneben ist.

Übernächste Woche habe ich übrigens ein Date in einer Beratungsstelle.

Schönes Wochenende!
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Olli am 04 Februar 2018, 08:58:02
Hi Goldfield!

Glückwunsch zu Deinen abstnenten Tagen und zu Deinem Date! :-)

(Werde das zukünftig bei Dir abkupfern und als Hinweis verwenden! :-) )
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: andreasg am 04 Februar 2018, 10:19:19
Guten Morgen Goldfield,

in Deinem Tagebuch zu lesen tut mir gerade gut.
Ich freue mich für Deine spielfreien Tag,
ich denke Du bist auf einem Guten Weg. :)

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Ultima_Ratio am 05 Februar 2018, 01:51:06
Ich bin ein rationaler Mensch. Ich liebe Zahlen und Daten und mein Hirn kann diese prima abspeichern. Und gerade deswegen will es mir par tout nicht in den Kopf, warum ich beim Spiel nicht aufhören kann.

Es ist primär nicht der Hang zum Spielen, sondern der Kontrollverlust, den ich dabei regelmäßig erlitten habe, was für mich unbegreiflich ist.

Auch wenn ich mich über die Abstinenz freue, mir wird mehr und mehr klar, dass in meinem Oberstübchen etwas ziemlich daneben ist.


Erneutes Dé­jà-vu Goldfield ....

Befreie dich von diesen Gedanken Goldie, auch ich werde nie verstehen wie aus eben diesen, auch deinen Gründen die Kontrolle verloren ging ohne dass ich mir dessen vorher bewusst wurde.

Die Suche nach einer Erklärung für rational denkende Menschen ist vergeudete Energie!

Der Weg sich selbst zu verzeihen und Fehler jenseits rationalem Denkens eventuell mit geistiger Umnachtung zu umhüllen hilft Geschehenes zu verarbeiten und Energie für das kommende zu bewahren.

Für rational, logisch denkende zwar schwer aber wir erleben das jetzt und sollten für den Kampf frei von dem gestern und morgen sein.

Nebenbei, bei dir sind es ja heute schon 28 Tage auf dem richtigen Wege ...

U_R       

 

 
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 05 Februar 2018, 09:20:22
Ja, genau 28 Tage spielfrei.

Am Wochenende kam Spieldruck auf. Heute Abend muss ich aufpassen und alle Möglichkeiten für einen Internetzugang konsequent meiden...
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Zero80 am 05 Februar 2018, 11:05:52
Guten Morgen.

Guten Morgen.

Bei mir gestern genauso gewesen, zwar kein Druck, aber son bisschen lust zu zocken, weiß
nicht wie ichs sonst beschreiben soll.

Der geht aber irgendwann von alleine weg und man kann irgendwann garnicht mehr nachvollziehen wie
man so bescheuert sein konnte, bzw durch den kontrollverlusst kann man das ja meist am nächsten Tag
schon nicht mehr, aber nochmal anders halt.

Denk an mich beim nächsten Spieldruck, bin dir immer 24 std voraus und  diese 24std wirst Du dann ja wohl
auch schaffen wenn ich als völlig unrationaler, eher gefühlsmensch das schon schaffe ;)

Und denk dran, einmal unterbrochen fängt der mist mit dem spieldruck und auch dem verlusst zurück holen
schon wieder von vorne an.
Dran bleiben :)
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Olli am 05 Februar 2018, 12:42:33
Hi!

Auch mir macht es Spaß Euch Beide einfach nur beobachten zu dürfen!
Ich merke, wie Ihr Euch mit der Materie beschäftigt und damit Eure Abstinenzentscheidung festigt - weiter so ...

Zitat
wir erleben das jetzt und sollten für den Kampf frei von dem gestern und morgen sein.

Mich stört hier lediglich das Wort "Kampf".
Wir brauchen nicht zu kämpfen.
Sucht hier im Forum bitte mal nach "12 Schritte - aber wie?" und lest nur mal die Interpretation des 1. Schrittes.
Vielleicht könnt Ihr Euch daraus etwas für Euch mitnehmen.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 06 Februar 2018, 12:49:57
29 Tage spielfrei.

Und ich habe plötzlich Zeit. Das kann Fluch oder Segen sein. Keine Mammutsitzungen vor dem PC mit unendlich vielen Zigaretten, keine erstohlene, erlogene Zeit für Aufenthalte in Spielhöllen. Ich habe mich gestern Abend einfach mal um 8 ins Bett gelegt und 10 Stunden gepennt. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das das letzte mal getan habe. Und es hat mir sehr gut getan. Heute und morgen habe ich mich einfach mal verabredet, was ich auch lange nicht mehr getan habe. Ich habe vor diesen 29 Tagen bestimmt 20 Stunden in der Woche gezockt. Diese neu dazugewonnene Zeit muss ich jetzt  sinnvoll einsetzen.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Rainer am 06 Februar 2018, 13:13:15
Hey Goldfield,

so ganz nebenbei,

 " TOLL ... DAS MACHST DU BIS JETZT GANZ GUT :)"



Unbedingt dranbleiben wie bisher ;)

LG Rainer
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Ultima_Ratio am 06 Februar 2018, 13:40:21
Zitat
wir erleben das jetzt und sollten für den Kampf frei von dem gestern und morgen sein.
Mich stört hier lediglich das Wort "Kampf".
Wir brauchen nicht zu kämpfen.
Sucht hier im Forum bitte mal nach "12 Schritte - aber wie?" und lest nur mal die Interpretation des 1. Schrittes.
Vielleicht könnt Ihr Euch daraus etwas für Euch mitnehmen.

Hi Olli, jawohl Sir ... verstanden  ;D

... sollten die gewonnene Energie lieber ...

Lag wohl eher daran dass ich gerade den Kampf mit Bank etc. durchlebe ... ich verzeihe mir die falsche Wortwahl aber, schließlich sind wir ja alle nicht perfekt und in dem Zusammenhang ist ein Wort unbedeutend.

Hi Goldfield,

super und ich folge dir weiter mit einer Woche Abstand.

Das Konsequente eintragen in deinem Tagebuch zeigt wie ernst du es meinst und wie sinnvoll ein Teil der neu gewonnenen Zeit dadurch verbracht wird. Nebenbei motiviert und hilft mir das zusätzlich.

LG

Ultima_Ratio     
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Rainer am 06 Februar 2018, 15:26:46
Sehr gut Ultima_Ratio,  ebenso verfolge ich dich ;)
Halt auch mit einer Woche Abstand zu Goldfield, aber es macht richtig Laune euch zu lesen :D

LG Rainer 
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Olli am 06 Februar 2018, 16:51:25
OH GOTT! RAINER VERFOLGT EUCH! LAUFT ... RENNT WEG ... SCHNELL ... !

Er beißt nicht ... er will nur spielen ...  ;D  ;D  ;D

...

Cool ... was ich mir alles für Titel einfange ... ;D

Gestern war es noch König, Kaiser, Gott, Jesus von Rösrath, Arsch ... und heute bin ich im englischen Adel angekommen ...  ;D

Ich lasse mich mal am Fuße eines steilen und hohen Felsens begraben, das spart den Grabstein und schafft Platz für all die Titel.  Der Felsen wird dann als Mount-Olli bekannt ... ;D

Ach ... mir sitzt der Schalk im Nacken ...  ;D
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Rainer am 06 Februar 2018, 23:00:24
Oh Shit...sollte natürlich folge heißen ;)

folge dir folge dich? ... ich bekomme es immer noch nicht auf der reihe >:(

Ich verfolge hier also niemanden...naja höchstens das übergeschnappte Phantom-keine Ahnung wer ist das überhaupt? Olli oder so ähnlich :P
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 07 Februar 2018, 13:21:14
Liebe Follower: 30 Tage spielfrei

Ein ganzer Monat - es ist ewig her, dass ich einen Monat nicht gespielt habe. Ich mache daraus eine kleine Spontanfeier und gönne mir heute Abend ein richtig gutes Essen - ich glaube, ein 300g-Filetsteak wäre angebracht...
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Olli am 07 Februar 2018, 14:03:43
Happy Monthday to youuuuu ...
Happy Monthday to youuuuu ...
Happy Monthday - Happy Monthday
Happy Monthday to youuuuu ...
<träller>

 ;D
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 09 Februar 2018, 08:45:03
32 Tage spielfrei !

Wenn ich versuche, mich mit dem ipad in das Forum einzuloggen, kommt eine Meldung "Goldfield du wurdest aus diesem Forum verbannt"  :o

Scheint aber nicht so zu sein  :D - deswegen ein kurzes Resumee dieser Woche. Zu Wochenanfang habe ich recht starken Spieldruck verspürt, den ich mit einer Vermeidungsstrategie erfolgreich bekämpft habe: Abends kein Zugang zum Internet (außer über das Telefon) und mögliche Einzahlungsoptionen (Kreditkarte, Überweisung) blockiert. Ich weiß, für Zocker gibt es immer einen Weg... Aber wenn man einmal bewusst diesen Kampf aufgenommen hat, ist es ein wirklich erhabenes Gefühl, wenn man am nächsten Morgen wach wird und nicht gespielt hat. Seither habe ich kein Verlangen zu spielen. Ich merke, dass die Abstände, in denen ich mich mit dem Zocken beschäftige, größer werden.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 10 Februar 2018, 13:17:32
33 Tage spielfrei.

Ich bin überzeugt, dass die Gefahr, die von Online Casinos ausgeht, viel größer ist, als allgemein angenommen und das es eines regulativen Schutzes der gefährdeten Spieler bedarf. Wenn alle Banken, Kreditkartenfirmen und Zahlungsdienstanbieter, die Möglichkeit anbieten würden, sich für Zahlungen an Glücksspielanbieter zu sperren, wäre das ein erster Schritt. Ich habe bei Mastercard und Paypal nachgefragt, ob das geht und abschlägige Antworten erhalten.

Als vor einigen Jahren verboten wurde, in Spielotheken Geld via ec-Karte zu beschaffen, war das für mich ein Riesenschritt, die Kontrolle über mein Handeln wiederzuerlangen. Der Weg zum nächsten Geldautomaten brachte oft ausreichend Sauerstoff in mein Hirn...
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: andreasg am 11 Februar 2018, 10:28:14
Hallo Goldfield,

Herzlichen Glückwunsch für 33 Tage Spielfreiheit  und Heute wünsche ich Dir viel Kraft und Mut.
Ich lese Deinen Groll auf die Online-Casino - Anbieter heraus, so etwas im geschriebenen Wort möglich ist.
Also, ich würde Dir fast anraten, einmal in den Wald zu gehen und Bruchholz zu sägen und in Scheite zu hacken. Ich weiß, daß der Körper auf diese Art und Weise  mitreden will!

Der Charakter dieses Forums hat sich dahingehend gewandelt, daß mehr und mehr Forenteilnehmer ins Online-Spiel verstrickt sind und hoffentlich mehr denn  - waren.
Wer Online spielt, ist auch im Netz Zuhause. All' diese Geschichten von pay-pal und Chairgeback waren in meiner aktiven Automaten-Spielerzeit allenfalls Sience Fiktion.
Ich bin der Meinung, daß es hier für Dich viel Raum zum Lesen und zum Teilen gibt. Desweiteren wünsche ich Dir, daß Deine Finanzwelt wieder überschaubar wird.

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 11 Februar 2018, 16:24:35
34 Tage spielfrei

Andreas, meine finanzielle Situation ist natürlich weiter angespannt, aber unter Kontrolle. Im vergangenen Monat waren seit langer Zeit die Einnahmen höher als die Ausgaben und ich konnte einen kleinen Teil meiner Schulden zurückzahlen. Mein Ziel ist in diesem Jahr ein Drittel meiner Schulden zu reduzieren und mindestens einen Kredit komplett zu tilgen. Dann hätte ich im kommenden Jahr wieder etwas mehr Platz zu atmen.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 12 Februar 2018, 18:04:20
35 Tage spielfrei

5 Wochen - wow ! Am Wochenende hat mich meine Abhängigkeit fast gar nicht beschäftigt. Hab mir auf dem ipad ein Backgammon installiert, das ich ab und zu spiele. Heute wollte ich eigentlich zu einer offenen Sprechstunde gehen, die aber aufgrund des Rosenmontag nicht geöffnet hatte.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Rainer am 12 Februar 2018, 19:31:29
Echt...so lange schon? ... Hammer :D 

Heute wollte ich eigentlich zu einer offenen Sprechstunde gehen, die aber aufgrund des Rosenmontag nicht geöffnet hatte.

Sehr gut ... dauerhafte Beschäftigung mit dieser Sucht ist ein nächster Schritt in "dauerhaft" Spielfrei :)










Oh total überlesen das du dich am Wochenende nicht mit deiner Sucht befasst hast ;)


Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 13 Februar 2018, 18:40:18
Gestern ist es passiert - nach 5 Wochen Standhaftigkeit bin ich in mein altes Muster zurückgefallen. Alleine in einem Hotelzimmer hab ich meinen Arbeits-Laptop missbraucht, der nicht geschützt ist. Das war für mich immer ein Tabu. Hab mich bei so einem Drecksteil registriert und 100 Euro per PayPal eingezahlt und nochmal und nochmal und bis tief in die Nacht gezockt.

Bis sehr traurig....
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Rainer am 13 Februar 2018, 19:59:00
Weißt du Goldfield, nicht traurig sein ;)

Es sind sehr viele die immer wieder aufs neue "versuchen" ihre Sucht in den Griff zu bekommen.

Manche schaffen es nur einige stunden, manche ein paar Tage und andere so wie du ein paar Wochen.
Spielfrei fing allerdings für mich (und für meinen Verständnis) nicht mit den ersten Tag an dem ich nicht spielte,  sondern der fing an dem Tag an, an dem ich bei Suchtdruck "NEIN" gesagt habe und NEIN sagen konnte!

All diese Tage vorher konnte ich mich auf diesen besagten Tag vorbereiten, wobei es mich nach einige Wochen Spielfrei überraschend, aber dennoch auch mit voller Wucht traf.
(nix passiert, außer das ich mich noch mehr mit meiner Sucht auseinandergesetzt habe)

Ich habe dir, aber ebenso auch mir damals die W-Fragen untergejubelt und
bin mit Sicherheit nicht besser, schlechter oder standhafter wie du -und ganz explizit und erst recht nicht, wenn es unsere Sucht betrifft.
Vielleicht habe ich einfach nur besser zugehört wenn die "Alte Hasen" mir etwas mit auf meinem Weg gegeben haben.
Allerdings habe ich nicht nur gehört, kein dankendes jaja, sondern auch umgesetzt!

Ach ja, 35 Tage Spielfrei war trotzdem eine Tolle Leistung, auch eine prima Zeit um sich auf Eventualitäten vorzubereiten ;)

Dein erster Tag hast du versaut (wie gesagt für mein Verständnis), also nochmals von vorne  -liegenbleiber sind Versager ;)

LG Rainer
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Zero80 am 13 Februar 2018, 20:30:13
Ui.. das hätte ich bei dir jetzt nicht erwartet  :-\

Aber denke wie Rainer auch dass das so wild jetzt nicht ist, mach jetzt halt wieder
von vorne weiter.
Wichtig ist erstmal den prozess in gang zu setzen aufhören zu wollen und sich damit
zu beschäftigen. Ich hab auch mehrere anläufe gebraucht bis ich mir eingestehen konnte
das ich diesen kontrollverlusst wirklich immer wieder bekommen werde.

Hoffe war nicht soviel Geld das du verloren hast !? Ist ja kurz vorm 15. grad...

Wenigstens bin ich auf deine wette nicht eingegangen ;)
Eig aber weil ich dachte dass dabei eh nichts rum kommt weil ich dachte das wir beide nicht
mehr zocken werden.

Also kopf hoch und weitermachen !

Online hab ich übrigens noch nie gezockt, war mir immer zu gefährlich die spielothek mit ins
eigene haus zu holen, bin mir sicher dass das nochmal schwerer ist wie wenn man wie  ich jetzt
zb erstmal noch los muss zur spielothek. Schau dass du da keine Möglichkeit mehr hast drauf
zuzugreifen.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Olli am 14 Februar 2018, 10:28:34
Hi Goldfield!

Nachdem Du Dir selbst sicherlich die Haare gerauft hast, heisst es nun das Krönchen zu richten und weiter zu machen.
35 Tage haben Dir bewiesen, dass Du es KANNST - das spielfrei bleiben.
Der Rückfall hat Dir bewiesen, dass Du noch Hintertürchen offen hast, die verschlossen werden können.

Ansonsten schließe ich mich den Anderen natürlich an ...
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 14 Februar 2018, 18:32:51
Danke für Eure aufmunternden Worte...

Also beginne ich von vorne: 2 Tage spielfrei

Als ich gestern morgen aufwachte, war mein erster Impuls, dass ich das nie schaffen werde und ich mich mit meiner Sucht irgendwie arrangieren muss und tatsächlich irgendwann ganz unten bin und an einem Punkt ankomme, an dem ich einfach keine Kohle mehr habe, um zu spielen.

Dann ist aber gestern der Mut und der Willen zurückgekehrt, meine Sucht final zu besiegen:

- Ich bin ein Spieler und kann mein Spielverhalten nicht kontrollieren
- Ich weiß, dass man mit Glücksspielen am Ende immer verliert
- Wenn ich weiter spiele, werde ich meine Existenz ruinieren
- Spielen verleitet mir einen Kick und gibt mir Abwechslung vom tristen Alltag - diese Gefühle muss ich mir anderswo holen
- Ich benötige fremde Unterstützung
- Ich sage konsequent "NEIN" zu jeder Art von Glücksspiel
- Meine Internetzugänge können nicht auf OCs zugreifen

Good Luck !
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Zero80 am 14 Februar 2018, 20:28:19
Die punkte sind super, vor allem was finden dass dich anderweitig befriedigt war ja auch ganz am
Anfang hier Thema, da solltest du dich mmn unbedingt dran machen.

Und dass du das nicht schaffst, an dem Punkt war ich früher auch mal, aber das ist käse und gehört
vielleicht zur sucht sogar dazu, aber keine Ahnung.
Was ich aber sicher weiß, als ich 6,5 Jahre nicht gezockt habe war es erschreckend einfach als ich
damals zurückschaute und sowas hatte auch olli mal geschrieben.

Aller Anfang ist schwer das ist klar, aber ab einem gewissen Punkt läuft es dann völlig von alleine. Seh
es als erfahrung, meine Rückfälle tun mir mittlerweile nicht mehr wirklich leid, war nur anfangs problematisch
wegen dem geld das fehlt, aber ich habs halt gebraucht um nachhaltig zu verstehen.

Du liest dich zumindest so dass du das ,, locker " schaffst sofern man das rauslesen kann, war auch echt
verwundert, aber kein Problem, deine rangehensweise jetzt ist super :)
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: andreasg am 14 Februar 2018, 22:46:18
Hallo Goldfield,

mit Bedauern habe ich von Deinem Rückfall nach 35 Tagen gelesen. Na ja, nach 22 Tagen habe ich den mahnenden Zeigefinger Blickrichtung 100 erhoben. Ich weiß, meine eigenen stotterhaften Versuche, meine Spielfreiheit zu erlangen. Danke für diesen Spiegel. Es ist eigentlich nichts ungewöhnliches.

Unmögliches wird sofort erledigt,
Wunder dauern etwas länger.

Zwei Tage Luft holen für Genesungsschritte erstellen, da geht Dein Blick hin, weiter positiv denken, nicht dem Verlust nachjagen. Das ist allemale ein Wiederaufstehen.

Welcher Deiner Punkte ist Dir dabei am wichtigsten, und womit möchtest Du beginnen?

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Olli am 15 Februar 2018, 06:21:54
Guten Morgen!

Ich möchte Dir einfach nur ein paar Worte hier lassen:

Immer nur einen Tag zur Zeit!
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 17 Februar 2018, 11:28:57
5 Tage spielfrei

Weil ich mich jetzt seit 6 Wochen mit dem Thema intensiv auseinandersetze, habe ich schon diverse Maßnahmen aufgesetzt:

- Auf meinen privaten Rechnern ist K) Protect installiert, das Admin-PW verwaltet ein Freund
- Am Montag werde ich es hoffentlich schaffen, zur Sprechstunde der Suchtberatung zu gehen
- Ich führe ein Haushaltsbuch, um Schulden, Einnahmen und Ausgaben besser zu kontrollieren
- Ich führe regelmäßig dieses Tagebuch, um mir mein Problem regelmäßig vor Augen zu führen und Handeln transparent zu machen
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Rainer am 17 Februar 2018, 18:58:25
Prima Goldfield, dass hört sich sehr vernünftig und nach einen Re-Start an :)

Und schau nach all die Türchen, die du vor deinem Rückfall offen gelassen hast ;)

Schönes Wochenende @all

Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 19 Februar 2018, 18:20:22
7 Tage spielfrei

Ich kam am Wochenende sehr gut klar - hab mich wenig bis gar nicht mit dem Spielen beschäftigt. Heute wollte ich in der Suchtberatung vorstellig werden. Leider stimmte die tatsächliche Uhrzeit für die offene Sprechstunde nicht mit der im Internet veröffentlichten überein, so dass ich zu spät war. Ziel für diese Woche ist es, dort einen Termin zu vereinbaren !

In dieser Woche geht die Gefahr, dass ich aus Langeweile spielen werden, gegen Null. Ich hab beruflich einiges zu tun, was mich sehr fordern wird. Allerdings gab es in der Vergangenheit auch häufig Situationen, in denen ich mich für besondere Leistungen oder nach intensivem Stress mit einem Spielchen belohnen wollte. Ich bin aber sicher, dass mich meine Selbstschutzmechanismen in dieser Woche schützen werden und halte es mit Olli, von Tag zu Tag planen und machen. Mein Ziel ist es, das kommende Wochenende unfallfrei zu erreichen.

Sind eigentlich Nicht-Glücksspiele zur Ablenkung erlaubt ? So etwas wie Backgammon oder Skat ? Oder fördert das meinen Spieltrieb und ich sollte darauf auch gänzlich verzichten ?
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: andreasg am 19 Februar 2018, 19:24:13
Hallo Goldfield,

7 Tage ohne Spiel - weiter so!
Ich finde es gut, im vorhinein einen Termin mit der Suchtberatung festzulegen, dann hast Du wohl auch angemessene Zeit für Dein Anliegen.

Spielen ohne Glücksspiel, kein einfaches Thema: Ich habe ein Billardspiel auf dem PC, das ich umsonst online spiele,
und wenn ich bei meiner Schwester zu Besuch bin, dann spielen wir Scrabble auf etwas verrückte Art. Das entscheidende ist, daß kein Suchtdruck daraus erwächst. Ich vermeide daher Kartenspiele wie Poker, aber auch Skat, weil mich beides antriggert. :(
Der Grundsatz: - Spiele um nichts in der Welt - kann so bewahrt bleiben, wenn nicht der Zwang, also das Gewinnen wollen - und verlieren müssen in den Fokus rückt. :)

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas


Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 22 Februar 2018, 20:04:34
10 Tage spielfrei

Ich war gestern Nacht in einem Hotel und hatte einen fremden (ungeschützten) Laptop dabei, mit dem ich mir ungestört ein Online-Spiel-Erlebnis hätte holen können. Ich habe aber keine Sekunde daran gedacht zu spielen, erst gerade in diesem Moment ist mir das in den Sinn gekommen. Das macht mich stolz und nährt die Hoffnung, dass doch nicht Hopfen und Malz verloren sind.

Heute habe ich einfach mal früher Feierabend gemacht, bin mit dem Rad zu einer Bekannten gefahren und wir haben einen schönen 2-stündigen Spaziergang gemacht. Es geht mir jetzt richtig gut. Gedanken ans Spielen haben im Moment keinen Platz.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: harvey am 23 Februar 2018, 16:07:44
Hallo Goldfield!
Herzlichen Glückwunsch. Vor allem, dass du nach dem Rückschlag so schnell wieder auf die Beine gekommen bist.
Auch ich habe bei meinen ersten (auch längeren Versuchen) Abstinenzen auf eine Therapie verzichtet. Durch die regelmäßigen Besuche bei der Gruppe habe ich es letztendlich erst geschafft, dauerhaft spielfrei zu bleiben. Deshalb mein Tipp: Geh am Montag zur Sprechstunde, schau es dir an (auch die Gruppe). Du hast nichts zu verlieren, im Gegenteil: Wenn du dich darauf einlässt, kannst du nur gewinnen.
Ich drücke dir die Daumen für deinen weiteren Weg, ich werde mit großer Neugierde mitlesen und mitkommentieren :)
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 24 Februar 2018, 11:22:17
12 Tage spielfrei

Schönen Dank Harvey. Auf die Beine gekommen? Naja. Im Januar wurde ich mit jedem Tag euphorischer und war mir sicher, das mir mein momentaner Wille genug Kraft gibt, es zu schaffen. Mein Rückfall hat mir diese Illusion genommen. Da ist etwas in mir, das stärker ist als ich und ich stelle mich Tag für Tag neu diesem Kampf. Ich hatte im Kopf begonnen meine neuen Reichtümer zu verplanen und auszugeben- alles Quark. Das mache ich dann, wenn es so weit ist.

Die Beratungsstelle stellt sich leider tot. Montag war ich persönlich da - geschlossen. Ich hab mehrfach angerufen und keinen erreicht. Ich versuche es jetzt mal per Mail.

Vor vielen Jahren war ich mal im Außendienst tätig. Ich kannte jede Spielhölle an der Autobahn oder Raststätten mit Spielautomaten und auf dem Weg nach Hause war natürlich immer Stau. Ein typisches Muster war: Rein in die Raststätte und erst einmal Currywurst, Pommes, Mayo bestellen. Dann mit dem Mahl zu den Spielautomaten. Und da saß ich dann stundenlang. Wenn ich etwas gewann, war es immer eine Herausforderung die 2-Euro-Stücke irgendwo zu wechseln, oft kam ich mit prall gefüllten Anzugtaschen zum Auto zurück und versuchte dann in der folgenden Woche irgendwie unauffällig das Hartgeld auszugeben. Durch drei mal Currywurst-Pommes die Woche wurde ich auch immer dicker. Das änderte sich aber schlagartig, als ich dann ein letztes Mal aus einem „dicken“ Stau nach Hause kam und mir meine Frau eröffnete, künftig ohne mich weiterleben zu wollen. Da hab ich dann 2 Monate lang eigentlich nur geraucht und ratzfatz 15 Kilo verloren...
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Ilona am 24 Februar 2018, 15:18:04
Hier findest du Adressen von Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen.
LG Ilona

http://www.gluecksspielsucht.de/adr/index.php
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Olli am 24 Februar 2018, 16:01:22
Hi Goldfield!

Zitat
Im Januar wurde ich mit jedem Tag euphorischer und war mir sicher, das mir mein momentaner Wille genug Kraft gibt, es zu schaffen. Mein Rückfall hat mir diese Illusion genommen. Da ist etwas in mir, das stärker ist als ich und ich stelle mich Tag für Tag neu diesem Kampf. Ich hatte im Kopf begonnen meine neuen Reichtümer zu verplanen und auszugeben- alles Quark. Das mache ich dann, wenn es so weit ist.

Das ist ein wirklich schöner Absatz mit einer ebenso schönen Erkenntnis.

Der Wille ... was ist das eigentlich?
Gelten wir Spieler nicht generell als willensstark?
Wieso funktioniert der "eiserne" Wille dann nicht auch auf dem Genesungsweg?

Der Wille ist (in Kurzform) das Begehren von Wünschen, die auf ein vages Gefühl bis hin zu einer festen Überzeugung verbunden ist, in seinem Wollen frei zu sein.

Ich selbst habe das Spielen aber ja immer mit der Tatsache für mich verknüpft, dass ich durch das Spielen meine Freiheit lebe.
So habe ich meinen Willen zum Spielen genutzt.

Ein Wille ist aber nicht einfach da ... es bedarf zunächst einer Willensfindung und einer Willenserklärung/-entscheidung bevor es an die Umsetzung geht.
Da ich schon mit dem Eintritt in das Teenageralter alle Grundlagen für mein späteres Spielen geschaffen hatte, musste also etwas gewaltiges her, was auf meinem Genesungsweg dem Spielen erfolgreich entgegen stehen konnte.
Bei mir war das ein langer Prozess über Jahre in meiner aktiven Zeit.
Da ich Euch hier zu mir damals mit einem gewaltigen Vorsprung versehen sehe, überfällt es mich immer wieder einmal auch mehr von Euch zu verlangen ... :-)
Nun, es hat mich mehr und mehr geärgert, dass ich lügen musste, um mein Spielen zu verheimlichen.
In meiner Umgebung wurde geheiratet und Kinder erblickten das Licht der Welt, während ich meine Zeit in dunklen Höhlen verbrachte.
Einige schafften sich Eigentum an, während ich auf 11 m² bei meinen Eltern wohnte, was ja auch wieder meine so arg ersehnte Freiheit einschränkte.
Ich wurde beschuldigt meine Eltern bestohlen zu haben, obwohl ich es gar nicht war.

Viele Staubkörnchen sammelten sich so zu kleinen und größeren Gesteinsklumpen, bis die Abstinenzgravitation :-) wirksam wurde und sich ein Planetisimal bildete.
Von nun an saugte ich die kleineren Gesteinsklumpen der SHG und der SHFs auf und ich gewinne auch heute noch an Masse dazu.

Ob ich ohne die SHG damals spielfrei geblieben wäre ... ich weiss es nicht.
Ich habe aber wie gesagt viel für mich daraus heraus nehmen können, um meine Willensentscheidung zu festigen.

Von daher kann ich nur jedem raten, sich darüber bewusst zu werden, wieso man eigentlich spielfrei werden möchte.
Es einfach zu sagen und damit nur die negativen finanziellen Aspekte ausblenden zu wollen, reicht da m.E. absolut nicht aus.
Sobald ein Schuldendruck weg ist, wäre damit ja auch der Abstinenzgrund weg.

Also gilt es sich zu fragen, welche Werte ich leben möchte und wie ich sie ggf. erreichen kann (z.B. nicht Lügen -> gelebte Aufrichtigkeit)
Welche Ziele kann ich für mich definieren - in kleinen Dosen - und wie kann ich sie erreichen. (z.B: Einholen von Informationen -> SHG)

Hier steht bisher nirgendwo etwas von Kampf, womit ich zu Deinem Zitat zurück komme.
Er wird auch weiterhin gar nicht benötigt.
Wenn das Suchtteufelchen uns packt, dann gibt es allgemeine und persönliche Strategien, wie ich ihm begegnen kann ohne zu kämpfen. (z.B. Abstinenzkarte im Portemonnaie, ein Abstinenzkalender, eine Telefonliste, der Link zum Forum in den Favoriten ... das Wechseln der Staßenseite ...)

Wie die Gravitation im Universum über den Radius zunimmt, beeinflusst auch die Nähe zum Spiel unser Abstinenzverhalten.
Schaffen wir es einen realen und geistigen Abstand zum Spielen zu schaffen, dann haben wir es auch einfacher seiner Gravitation entgegen zu wirken.

So ... genug Geschwollenes geredet ... :-)
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 26 Februar 2018, 19:59:02
14 Tage spielfrei

Olaf, Du hast Recht, Geldnot darf nicht der einzige Motivator sein und ist er bei mir auch nicht. Meine Spielsucht hat mir eine Gleichgültigkeit gegenüber den kleinen Freuden des Lebens beschert. Das möchte ich gerne wiederhaben: Freunde empfinden, wenn ich Freunde wiedersehe oder einfach wenn die Sonne scheint.

Ilona, Danke für die Liste - die Beratungsstelle meiner Wahl, ist da enthalten und ich werde weiter beharrlich versuchen, einen Kontakt herzustellen.

Auch diese Woche will ich das Wochenende schadlos erreichen und bin mir sehr sicher, dass ich das schaffe...
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Olli am 27 Februar 2018, 08:45:45
Hi Goldfield!

Zitat
:-\Meine Spielsucht hat mir eine Gleichgültigkeit gegenüber den kleinen Freuden des Lebens beschert.

Ja, das bringt die Sucht nun mal so mit sich. Uns beherrscht da immer das Extreme.
Ich beschreibe meine Intention damals zu spielen immer mit den Worten: Ich wollte mich überhaupt fühlen.
Bei mir war es also nicht anders.

Zitat
Das möchte ich gerne wiederhaben: Freunde empfinden, wenn ich Freunde wiedersehe oder einfach wenn die Sonne scheint.

Diese gigantischen Kleinigkeiten ... :-)
Andreas hat auch hier im Forum mal einen Thread eröffnen: Leben in vollen Zügen.
Der Thread ist sehr lesenswert ...

Du beschreibst hier ein klares und schönes Ziel.
Wie könntest Du es erreichen?
Was könntest Du tun, um Dich vielleicht erst einmal nur zu nähern?

Da gibt es sicherlich eine Menge Möglichkeiten, die für Dich machbar sind ... oder nicht?

Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 01 März 2018, 10:01:53
17 Tage spielfrei

17 ! Und der Spieler setzt alles auf eine Zahl auf den höchsten Sieg und auf die tiefste Qual. Er setzt alles auf die 17 und 17 fällt - und mit einem Streich hat er das füfunddreißigfache Geld...

Ich streiche die 17 aus meinem Kalender, wie Fluggesellschaften die 13. Reihe und Hotels den 13. Stock !
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 04 März 2018, 11:01:57
20 Tage spielfrei

Sein Spiel einzuschränken, ist für einen Spielsüchtigen wie ein bisschen schwanger sein, das geht nicht. Ich hatte mir mal selbst auferlegt, die ec-Karte beim Gang in die Spielhölle zu Hause zu lassen und nur Bargeld mitzunehmen. Als dann der erste Hunni verspielt war, bin ich dann 10 Minuten nach Hause gegangen, um die Karte zu holen, dann 10 Minuten zum Geldautomaten, wieder zurück nach Hause, um die Karte dort wieder zu deponieren und dann zurück zur Spielhalle. Da ich dort Stammgast war, hatte die nette Aufsicht inzwischen bereits 100 Euro in „meine“ Automaten eingezahlt, so dass ich sofort weiterspielen konnte. Diesen paradoxen und völlig hirnrissigen Vorgang habe ich an manchen Abenden 4 oder 5 mal wiederholt....
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Ultima_Ratio am 05 März 2018, 16:43:06
Gestern ist es passiert - nach 5 Wochen Standhaftigkeit bin ich in mein altes Muster zurückgefallen. Alleine in einem Hotelzimmer hab ich meinen Arbeits-Laptop missbraucht, der nicht geschützt ist. Das war für mich immer ein Tabu. Hab mich bei so einem Drecksteil registriert und 100 Euro per PayPal eingezahlt und nochmal und nochmal und bis tief in die Nacht gezockt.
Bis sehr traurig....

Hallo Goldfield,

nachdem du schon wieder bei über 20 spielfreien Tagen angekommen bist hast du doch eindeutig bewiesen wie ernst dir das Ganze ist.
Hinfallen ist das eine und kann jedem passieren, danach aber nicht wieder Alles hinzuschmeißen und im liegen unterzugehen ist schon was ganz anderes.

Vielleicht solltest du in diesem Zusammenhang noch mal über PP nachdenken. Wenn diese Option nicht mehr zur Verfügung steht, ist auch das Risiko bei den OC's minimiert.

Gruß

U_R
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Zero80 am 05 März 2018, 17:05:55
20 Tage spielfrei

Sein Spiel einzuschränken, ist für einen Spielsüchtigen wie ein bisschen schwanger sein, das geht nicht. Ich hatte mir mal selbst auferlegt, die ec-Karte beim Gang in die Spielhölle zu Hause zu lassen und nur Bargeld mitzunehmen. Als dann der erste Hunni verspielt war, bin ich dann 10 Minuten nach Hause gegangen, um die Karte zu holen, dann 10 Minuten zum Geldautomaten, wieder zurück nach Hause, um die Karte dort wieder zu deponieren und dann zurück zur Spielhalle. Da ich dort Stammgast war, hatte die nette Aufsicht inzwischen bereits 100 Euro in „meine“ Automaten eingezahlt, so dass ich sofort weiterspielen konnte. Diesen paradoxen und völlig hirnrissigen Vorgang habe ich an manchen Abenden 4 oder 5 mal wiederholt....


Ich erinnere mich daran meine EC Karte am 4. als das kto wiedermal leer und der Lohn verspielt war mal in
der Mitte durchgebrochen zu haben um den Monat drauf gezwungen zu sein zum Schalter zu gehen.

Als der 30. gekommen war dachte ich mal wieder ich würde es schaffen ohne alles zu verballern und hab die
karte mit tesa wieder zusammengeklebt und funktionierte wunderbar... das war aber damals vor 10 Jahren
noch.

Geld holen fahren kenne ich auch, meine letzten 4000 hatte ich bei meiner Mutter in meinem alten zimmer
gebunkert. Spielo is von dort 6 km. Erstmal mit 100 hin, zur mutter wieder 100 zurück. Geld weg wieder
hin 200 geholt, danach 3 oder 400 usw. Teilweise auch 5-6 mal am abend und dabei noch mim Motorrad gefahren
wie ein irrer nachts  ::)
Hatte anfangs immer Glück und am ende immer wieder tausend rausgeholt und somit noch bisschen im plus
4-5 mal. Das geld wieder dort gebunkert und beim nächsten mal dann wieder das selbe. Bis alles weg war hab
ich bestimmt 100€ sprit verfahren auf diesen 6km :D

Wie geht's dir denn so ? Heute scheint die Sonne, hoffe das freut dich auch wieder etwas.. war gerade
mim hund 2 std im wald und war einfach hammer, hoffe es wird langsam mal frühling :)
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 06 März 2018, 07:13:38
22 Tage spielfrei

@U_R, NW: Danke für Eure Nachrichten !

Ich habe mich gegen ein Chargeback entschieden, über die Gründe kann und will ich mich hier nicht näher äußern.

Mir gehts ganz gut. Mein Beruf nimmt mich im Moment sehr in Anspruch, es macht aber Spaß und es bleibt wenig Zeit für andere Dinge. Spaziergänge mit dem Hund gehören auch zu meinen Highlights. Ans Spielen denke ich im Moment immer nur dann, wenn ich in diesem Tagebuch lese oder schreibe oder wenn sich ein Online-Casino-Spam in meinen E-Mails oder bei FB verirrt hat. Meine finanzielle Last ist nach wie vor hoch, aber unter Kontrolle, was mich wieder ruhiger schlafen lässt.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Goldfield am 09 März 2018, 07:15:46
26 Tage spielfrei

Natürlich denke ich häufig darüber nach, wieviel Geld mich meine Zockerkarriere gekostet hat: Einen Porsche gewiss, vielleicht auch eine Eigentumswohnung. Auch erinnern mich diverse Sachen mit denen ich mich nach großen Gewinnen belohnt habe an das Spielen und an das dann empfundene Hochgefühl.

Heute will ich aber einmal eine andere Rechnung aufmachen: 26 Tage ohne Spiel, sagen wir 2x 4 Stunden Spiel pro Woche - macht in 26 Tagen etwa 30 Stunden gewonnene Zeit. Das entspricht etwa 15 Kinobesuchen, 15 mal essen gehen, 30 Spaziergängen....
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Olli am 09 März 2018, 09:00:27
So ist es richtig ...  ;)

Auch ich könnte mir jetzt in den Allerwertesten beißen, wenn ich bedenke, dass mein Häuschen schon doppelt hätte bezahlt sein können.
Doch was bringt mir dieser Gedanke außer Selbstzerfleischung ... nichts.

Also konzentriere ich mich auf das Jetzt.
Heute wohne ich in meinen eigenen vier Wänden und bin dort mein eigener Herr.
10 der ursprünglichen 24 Jahre Schuldentilgung sind bald erreicht.
Nachdem ich in den ersten beiden Jahren die jährlichen Sonderzahlungen ausgelassen hatte (alles ist etwas teurer geworden als gedacht und meine Kredithöhe war mehr als blauäugig), habe ich das mittlerweile nachgeholt und noch ein paar wenige Tausender mehr eingezahlt.
Schaffe ich dies in den nächsten Jahren auch, wird die Gesamtlaufzeit sich um einiges verkürzen.

Auch wenn es sich vielleicht blöde anhört - ich habe damals eine Gegenleistung erhalten.
Meine Langeweile wurde bedient. Ich durfte meine damals eingeschränkte Gefühlspalette ausleben.
Ohne das Spielen hätte ich mich wohl nie dermaßen mit mir und anderen Menschen beschäftigt.

Somit pfeife ich heute auf das verspielte Geld. Mir geht es gut, was will ich mehr.
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: andreasg am 09 März 2018, 09:40:14
Hallo Goldfield,

26x24h= so geht meine Zeitrechnung. Das andauernde Denken und innere und äußere Einflüsse meiner Spielsucht haben mir viel Lebensqualität gekostet.
Deine positiven Sanktionen sind wunderbar! Essen gehen wäre für mich Heute eine davon.

und nicht mehr dem edlen Rennpferd nachjagen, das ich dem Spielhallenbetreiber ins Gestüt gestelt habe.

Liebe Grüsse und schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Zero80 am 09 März 2018, 09:47:53
Bei mir wäre es wohl auch nen haus gewesen wenn ich die Jahre zusammenrechne. Juckt
mich aber irgendwie auch nicht wirklich das Geld obwohl ich kein haus habe wie olli....

Sehe das genauso, zwar nicht direkt als Gegenleistung, dass is nämlich ne scheiß Rechnung  :P
Aber als ,,Lebensstil" , keine Ahnung kann man das so sagen ? Da ichs teilweise nicht mehr kontrollieren
konnte vielleicht doch nicht, aber dennoch, weg ist ohnehin weg, wichtig ist die Zukunft und geld war
irgendwie sowieso noch nie wichtig für mich und materielle dinge oder Statussymbole erst recht nicht,
 daher um so verwunderlicher das ich da reingerutscht bin..



Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Ultima_Ratio am 15 März 2018, 22:49:00
Hallo Goldfield,

ich hoffe dir zu 32 spielfreien Tagen gratulieren zu können.

Zitat
Spaziergänge mit dem Hund gehören auch zu meinen Highlights.

Auch mir sind die Spaziergänge mit meinem 13 jährigen Labrador Opa eine große Stütze. Dabei fällt mir immer wieder auf dass ich ihn oft vernachlässigt habe obwohl ich ihn unendlich liebe. Wie oft war ich doch mit ihm unter Zeitdruck unterwegs während im Online Casino das Geld im Automatik Betrieb vernichtet wurde.

Zitat
... oder wenn sich ein Online-Casino-Spam in meinen E-Mails oder bei FB verirrt hat.

Trotz eindeutiger Mails werde auch ich nach wie vor von diversen Casinos daran erinnert wie einfach es doch sein könnte ....

Zitat
Ans Spielen denke ich im Moment immer nur dann, wenn ich in diesem Tagebuch lese oder schreibe

In der heutigen, schnelllebigen Zeit sind leider nur wenige Dinge konstant. Dass das schreiben hier im Bezug auf deine Geschichte belastend sein könnte, kann ich absolut nachvollziehen. Auf der anderen Seite hoffe ich dass es dich nicht auf den Pfad des Verdrängens bringt.

Es gibt keinen Druck zu antworten, aber vielleicht liest du ja im Hintergrund mit und weißt dass du nach wie vor nicht alleine dastehst.

Ultima_Ratio

 



Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Goldfield am 19 März 2018, 14:50:35
36 Tage spielfrei

Ich war in der letzten Woche recht nachlässig, was das Tagebuch-Schreiben anging. Ich habe mich mit sehr vielen anderen schönen und weniger schönen Dingen beschäftigt und mich dabei kaum  meiner Sucht gewidmet.

Der Spaziergang gestern mit dem Hund kam mir dann aber vor wie ein Gleichnis: Ich ging einen steilen Berg hoch und war am Anfang extrem motiviert, so dass ich zunächst ein flottes Tempo an den Tag legte. Ich schaute nach oben und konnte das Ziel vage erkennen. Aber ich spürte, dass dieser Blick auf den weiten Weg bis zum Gipfel eher demotivierend wirkte. Daher nahm ich mir vor, mich auf meine einzelnen Schritte zu konzentrieren. Ich schaute ab und an zurück und merkte, dass ich schon ein ziemliches Stück geschafft hatte. Irgendwann musste ich anhalten, dem Tempo Tribut zollen und kräftig durchatmen. Zweifel plagten mich: Soll ich wieder umkehren ? Oder eine Abkürzung nehmen ? Irgendwann ging ich dann langsamer weiter und erreichte ziemlich außer Atem den Gipfel und es war ein tolles Gefühl, den inneren Schweinehund überwunden zu haben.

Ich bin jetzt in so einer Phase, in der meine Motivation langsam verfliegt und ich gut einen Antreiber gebrauchen könnte, zumal die finanzielle Notlage, die zunächst mein Hauptantreiber war, sich inzwischen deutlich entspannt hat. Vergangene Woche kam die Einkommensteuererstattung und ich habe einen schönen Urlaub gebucht, mit dem Rest eine Sondertilgung geleistet und keinen Cent verzockt !

Eine spiel-freie Woche Euch allen !
Titel: Re: Mein Tagebuch
Beitrag von: Ultima_Ratio am 19 März 2018, 15:09:01
Hallo Goldfield,

ich hoffe dir zu 32 spielfreien Tagen gratulieren zu können.


Noch besser, dann meinen Glückwunsch zu 36 Tagen

Ansonsten, es gibt noch viele Gipfel auf dem weiteren Weg die es zu erklimmen gilt.

Wenn die Motivation des einen Gipfels mit dem Namen Materielles bewältigt ist, kommt vielleicht die zusätzliche Motivation für den nächst höheren Gipfel mit dem Namen "zufriedenen Zeit mit sich selbst, frei von Langeweile ..."

welcome back



Ultima_Ratio

 




Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Olli am 19 März 2018, 15:56:16
Hi!

Zitat
Ich bin jetzt in so einer Phase, in der meine Motivation langsam verfliegt und ich gut einen Antreiber gebrauchen könnte, zumal die finanzielle Notlage, die zunächst mein Hauptantreiber war, sich inzwischen deutlich entspannt hat.

OK ... Du hast es ja nicht anders gewollt ... <Ärmel hochkrempel>

Zitat
Vergangene Woche kam die Einkommensteuererstattung und ich habe einen schönen Urlaub gebucht, mit dem Rest eine Sondertilgung geleistet und keinen Cent verzockt

Da hst Du Deine Motivation ...!  ;D
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Goldfield am 28 März 2018, 19:00:20
Letzte Woche war geprägt von zwei Ereignissen:

Nachdem ich mehrfach feststellen musste, dass die Beratungsstelle der Caritas in meinem Wohnort scheinbar nur auf dem Papier existiert, hatte ich einen Termin bei einem Psychotherapeuten, der sich auf Spielsucht spezialisiert hatte. Das war sehr ernüchternd: Wir führten ein Gespräch, in dem ich meine Situation schilderte. Anschließend eröffnete er mir, dass ich ein minderschwerer Fall sei und für eine Therapie nicht in Frage käme. Er wolle mich medikämentös behandeln.

Bevor ich mich in die Abhängigkeit irgendwelcher Psychopharmaka begebe, spiele ich lieber weiter ! Thema durch.

Dann am Sonntag der Klassiker. Autobahn gesperrt, nächste Abfahrt genommen, Autohof. Zur Wahl standen ein McDonald's, eine Tankstelle und eine Spielhölle. Und wo bin ich gelandet ? Natürlich in der Spielhölle. 60 Euro in der Tasche, rein und nach über 40 Tagen wieder gezockt. >:(

Nach etwa einer Stunde mit rund 400 Euro Gewinn wieder raus. Als wüssten die Glücksspielanbieter, dass es Zeit ist, die zeitweise Abstinenten wieder anzufixen.

Aber es kam noch viel doller...

Wieder völlig im Bann bin ich dann an meinem Wohnort angekommen und habe dort in zwei Tankstellen für 300 Euro Paysafecards gekauft. Dann ging ich in ein Internet-Cafe und habe mich bei einem Online-Casino registriert. Für die Einzahlung gab es 100 % Bonus und ich habe kräftig losgelegt. Ich habe permanent gewonnen und hatte fast 12.000 Euro auf der Uhr, wovon ich mir 10.000 Euro auszahlen ließ. Kaum waren die 10.000 Euro abgebucht, waren sie zunächst wieder auf dem Spielkonto, um dann komplett zu verschwinden. Inzwischen hatte ich eine E-Mail des Casinos erhalten, dass ich gegen die Bonusbedingungen verstoßen hätte, weil ich mit zu hohen Einsätzen gespielt habe...  :o

Ich könnt Euch sicherlich vorstellen, wie ich mich gefühlt habe. In einem Moment total euphorisch und schließlich in dem Bewusstsein, dass das Casino vermutlich formal im Recht ist, total frustriert. Nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen hatte, habe ich innerlich eher über mich gelacht - geschieht Dir Recht Du Volldepp. Dass diese Online-Casinowelt die pure Abzocke ist, weißt Du doch. Irgendwann fahr ich nach Malta und mach Euch alle platt... ;)

Die Nummer war auf jeden Fall eine erneute Lehre, die mich wieder sehr geerdet hat.

Ich werde jetzt nicht mehr spielfreie Tage zählen - Day by Day...
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Zero80 am 28 März 2018, 19:35:32
Hast du wenigstens nen teilgewinn bekommen oder garnichts ? Haste den einsatz wieder bekommen ?
Is ja richtig assi...

Mein ex chef wollte mir ja auch ma 200 € schenken wenn ich mich dort angemeldet hätte, also von seinem spielkto
dort dann rüberbuchen irgendwie glaube ich, kenn mich ja damit nich aus immer nur spielo weil zu riskant spielo ins
eigene heim mitholen für mich..
Auf jd fall hatte ich mich da bisschen eingelesen weil er mir auch vom bonus erzählt hat, dachte damals 200 von ihm
200 bonus spielste 50 runter auf nem eu wenn Bücher kommen perfekt wenn nich auch perfekt zahlste aus..

Aber das war so kompliziert, der bonus war meiner Rechnung nach nix wert bzw die Wahrscheinlichkeit damit zu
gewinnen extrem crass gering weil man den ich glaub 100 ma oder so erst umsetzen musste bevor man ihn auszahlen
kann (weiß die genaue zahl nicht mehr aber war mir zu gering und das risiko drauf hängen zu bleiben dann zu groß
weil ich damals ja jahre garnicht gespielt mehr hatte ) so dass ich mich dann nicht angemeldet hatte und ich weiß noch
das ich mir dachte es wäre dann besser bei Neuanmeldung auf den bonus zu verzichten und keine mindestumsatzzahl
zu haben..

Auf jd fall richtig assi und halt schade das du wieder drin warst.. is nich so einfach leider. Wenigstens haste keinen so
großen schaden diesmal.. weiter kämpfen und am ball bleiben ;)

PS.
Also mit Psychopharmaka finde ich ja übel crass. Nicht schlimm genug süchtig für Therapie aber mit Psychopharmaka
vollpumpen das du überhaupt nicht mehr du selbst bist  :o
Sowas würde ich auch nie im leben anfassen. Nicht wegen suchtgefahr, hätte da totale panik mich psychisch komplett
zu verändern. Hab ich noch nie gehört bei nem suchtproblem, vielleicht ma ne zweite Meinung einholen wenn du
denkst das könnte dir weiterhelfen.

Alles Gute.
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Ultima_Ratio am 28 März 2018, 22:03:14
Nabend Goldfield,

ich bin ehrlich gesagt ein wenig sprachlos was recht selten geschieht.

Weniger durch deine neuen Erfahrungen auf diesem schweren Weg, mehr durch die raffinierte Art der  Manipulation der wir mehr oder weniger häufig erliegen können … 

Letzte Woche war geprägt von zwei Ereignissen:
Nachdem ich mehrfach feststellen musste, dass die Beratungsstelle der Caritas in meinem Wohnort scheinbar nur auf dem Papier existiert, hatte ich einen Termin bei einem Psychotherapeuten, der sich auf Spielsucht spezialisiert hatte. Das war sehr ernüchternd: Wir führten ein Gespräch, in dem ich meine Situation schilderte. Anschließend eröffnete er mir, dass ich ein minderschwerer Fall sei und für eine Therapie nicht in Frage käme. Er wolle mich medikämentös behandeln.
Bevor ich mich in die Abhängigkeit irgendwelcher Psychopharmaka begebe, spiele ich lieber weiter ! Thema durch.

Abhacken und weiter suchen. In der heutigen Zeit wartet man in der Regel sehr lange auf einen Termin beim Psychotherapeuten, egal ob privat oder gesetzlich. Einen passenden Spezialisten zu finden Bedarf nicht nur Zeit, es muss auch zwischenmenschlich passen und das kann man erst nach einigen Gesprächen beurteilen. Dich im Erstgespräch als minderschweren Fall einzuordnen ist schon ein no go, gleichzeitig die Medikamentenschublade zu ziehen um dich als Karteileiche zu versorgen klingt dazu noch höchst unseriös. 

Dann am Sonntag der Klassiker. Autobahn gesperrt, nächste Abfahrt genommen, Autohof. Zur Wahl standen ein McDonald's, eine Tankstelle und eine Spielhölle. Und wo bin ich gelandet ? Natürlich in der Spielhölle. 60 Euro in der Tasche, rein und nach über 40 Tagen wieder gezockt. >:(
Nach etwa einer Stunde mit rund 400 Euro Gewinn wieder raus. Als wüssten die Glücksspielanbieter, dass es Zeit ist, die zeitweise Abstinenten wieder anzufixen.

Was hat dich bewegt dort einzukehren außer der Sperrung, die schlechte Erfahrung beim Therapeuten, der Gedanke das eh alles egal ist, das schönrechnen des schon gesparten durch die Abstinenz …. ???

Diese Momente als Falle zu enttarnen ist sicherlich nicht leicht, diesen Momenten keine Aufmerksamkeit zu schenken noch schwerer, aber du darfst diesen Momenten in der jeweiligen Situation die Umsetzung durch dich versagen. Am nächsten Tag sieht die Welt schon wieder anders aus.

Aber es kam noch viel doller...
Wieder völlig im Bann bin ich dann an meinem Wohnort angekommen und habe dort in zwei Tankstellen für 300 Euro Paysafecards gekauft. Dann ging ich in ein Internet-Cafe und habe mich bei einem Online-Casino registriert. Für die Einzahlung gab es 100 % Bonus und ich habe kräftig losgelegt. Ich habe permanent gewonnen und hatte fast 12.000 Euro auf der Uhr, wovon ich mir 10.000 Euro auszahlen ließ. Kaum waren die 10.000 Euro abgebucht, waren sie zunächst wieder auf dem Spielkonto, um dann komplett zu verschwinden. Inzwischen hatte ich eine E-Mail des Casinos erhalten, dass ich gegen die Bonusbedingungen verstoßen hätte, weil ich mit zu hohen Einsätzen gespielt habe...  :o
Ich könnt Euch sicherlich vorstellen, wie ich mich gefühlt habe. In einem Moment total euphorisch und schließlich in dem Bewusstsein, dass das Casino vermutlich formal im Recht ist, total frustriert. Nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen hatte, habe ich innerlich eher über mich gelacht - geschieht Dir Recht Du Volldepp. Dass diese Online-Casinowelt die pure Abzocke ist, weißt Du doch. Irgendwann fahr ich nach Malta und mach Euch alle platt... ;)
Die Nummer war auf jeden Fall eine erneute Lehre, die mich wieder sehr geerdet hat.
Ich werde jetzt nicht mehr spielfreie Tage zählen - Day by Day...

Erinnere dich an unsere Worte im Januar … Ich würde dir 100.000 mit garantiertem Transfer auf dein Konto wünschen wenn die Momente des Auslösens damit für immer verschwunden wären. Selbst wenn dein Gewinn ausgezahlt worden wäre hätte dieser Moment durch gestärkte euphorische Erlebnisse weitere Kettenreaktionen ausgelöst.

Die Einsätze wären wieder gestiegen und an den Eiern würde wieder gespart.

Versuche diesen Momenten mit all ihren Versprechungen für den jeweiligen Tag nicht zu folgen und der Hunger nach dem vorgegaukelten Glück im Außen wird day by day kleiner …

Ultima_Ratio 
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: andreasg am 29 März 2018, 09:15:57
Letzte Woche war geprägt von zwei Ereignissen:

Nachdem ich mehrfach feststellen musste, dass die Beratungsstelle der Caritas in meinem Wohnort scheinbar nur auf dem Papier existiert, hatte ich einen Termin bei einem Psychotherapeuten, der sich auf Spielsucht spezialisiert hatte. Das war sehr ernüchternd: Wir führten ein Gespräch, in dem ich meine Situation schilderte. Anschließend eröffnete er mir, dass ich ein minderschwerer Fall sei und für eine Therapie nicht in Frage käme.

Hallo Goldfield, ich möchte Deinem Therapeuten in diesem Punkt einmal Recht geben. Wenn Du noch ein solches Feuerwerk, wie von Dir beschrieben abfeuern kannst, dann bist Du wirklich noch nicht unten angekommen.
Tabletten reinstopfen und über das Kuckucksnest zu fliegen ist die denkbar billigste Möglichkeit, dieser "Manie" zu entkommen.

Du hast die Tage Deiner Spielfreiheit gezählt und bist im Heute angekommen. Was kann sich in Deinem Leben ändern, damit Du stabil Deinen Alltag bewältigen kannst?

Ich habe gerade z.B. mein Konto gesichtet, und schon für April mein Haushaltsbuch eingestellt, damit ich mir gewiß bin, ohne große euphorische Ausgaben aber mit Verstand mir schöne Ostern und einen erfrischenden Monat bereiten zu können.

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Goldfield am 22 April 2018, 11:40:24
Vor 4 Wochen habe zum letzten Mal gezockt. Über Ostern war ich ein paar Tage im Urlaub und konnte die Geschehnisse hier im Forum nicht verfolgen. Trotz Löschen des Browser-Cache durfte ich mich nicht einloggen.

Inzwischen ist so etwas wie Normalität eingetreten. Ich beschäftige mich nur sehr selten mit dem Spielen und habe auch keinen Spieldruck wahrgenommen. Ich hatte ein wenig Hemmungen, mich hier einzuloggen und Beiträge zu lesen, weil dann die Gedanken an das Spielen und meine Sucht wieder mehr werden.

@Andreas, definiere doch mal ganz unten ankommen ?? Ist das nur dann, wenn man seine Miete nicht mehr zahlen oder sich nichts mehr zu essen kaufen kann ? Ich habe die Mitte 40 genommen, einen recht exponierten Job mit einem 6-stelligen Jahresgehalt. Meine Assets sind ein 6 Jahre alter Mercedes und 200 Euro auf dem Sparbuch. Während meine Kollegen Golf spielen, ins Theater gehen oder ihre sozialen Bedürfnisse befriedigen, waren meine sozialen Kontakte Sarah in Immortal Romance oder Jack and die Beanstalk. In meiner Wahrnehmung geht es für mich nicht mehr sehr viel tiefer...

Was mir sehr hilft, ist den Tag gut zu strukturieren und dabei gut darauf zu achten, mich nicht zu überheben, aber auch Freiräume zu vermeiden. Es ist ein gutes Gefühl, abends zu Bett zu gehen und etwas geschafft zu haben. Diese Zufriedenheit ist ein Faktor gegen die Sucht, denn häufig waren Unzufriedenheit und Stress Anlässe zu spielen...

Eine gute Woche !
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Ilona am 22 April 2018, 12:16:21
Lieber Goldfield,
Sorry, dass du dich vom Urlaub aus nicht einloggen konntest. Ich versuche mal zu recherchieren, wie das passieren kann. Vielleicht hat unser Admin eine Idee. Was die Beratungsstelle angeht, bin ich ebenfalls ahnungslos. Einrichtungen, die in unserer Datei sind, sollte es auch geben. Es kann natürlich immer mal sein, dass eine Einrichtung schließt und ihre Adresse bei uns nicht löschen. Daher wäre es superlieb, wenn du kurz bei der Hotline anrufst (0800 0776611) und uns Bescheid gibst. Von dort werden die Adressen verwaltet. Da kann man dir auch helfen, eine andere Beratungsstelle zu finden.
Ansonsten gratuliere ich dir. 4 Wochen sind eine gute Basis, um die Zockerei hinter sich zu lassen. Alles Gute!
LG Ilona
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Zero80 am 22 April 2018, 13:49:35
Servus...

magst du denn golf spielen und ins Theater gehen selbst auch, oder gehts nur darum dazu zu gehören ?

Natürlich ist es so oder so mega dämlich sein geld so zu verprassen, aber bitte, finde deine Aussagen heute
etwas sehr überheblich, fast schon asozial...

Arbeite in der neuen Firma mit nem Mädel zusammen deren mutter hat 3 stellen und kommt damit gerade ma
auf 1200 netto. Da spart man auf einen solchen 6 jahre alten mercedes paar jahre hin und spart das noch vom
essen ab und da zockt niemand, sondern irgend so nen hans franz beschließt das 8,50 für manche genug sind
und verdient selbst ähnlich wie du..

Wenn du das unten angekommen nennst finde ich das schon dreist, meine geldsorgen könntest du mit dem gehalt
jd monat ausgleichen, da machen sich andere das halbe hirn matschig wie sie da wieder rauskommen trotz
vollzeitarbeit..
Auch ich bin froh und total zufrieden wenn ich 24 k netto im jahr verdiene, damit bin ich mehr als zufrieden und
sicher nicht unten angekommen.

Was ist denn dein Ziel ? Du bist doch in der besten position und mit mitte 40 noch jung genug alles locker
begradigen und nen super leben (zumindest materiell und finanziell, familiär haste ja nix gesagt zu) leben zu
können.

Wünsche dir alles gute dafür..

Mit dem triggern wenn man hier liest und sich länger als nötig damit auseinandersetzt statt neu  zu
beginnen und einfach abzuhaken habe ich bei mir auch festgestellt..
Gerade wo hier wenig los ist derzeit ist es mir wieder extrem aufgefallen das ich ans zocken garnicht
mehr dachte, naja..

All the best, du machst das schon.
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Olli am 22 April 2018, 18:31:54
Hi!

@NW
Ich glaube, er hatte das nicht überhebich, sondern eher destruktiv auf seine Person bezogen.

OK, dann möchte ich mal meinen Standpunkt zum Thema Lesen im Forum und Triggern darlegen:

Ich finde es eine gute Übung.
Na klar erscheint es einfacher gar nicht an die Sucht zu denken - abzuschalten - das Forum einfach Forum sein zu lassen.
Doch jeder hier hat ja irgendein Problem, welches er mit dem Spielen kompensiert.
Egal, was dieses Problem auch sein mag - ob klein - ob groß - es hat uns dazu gebracht in bestimmten Situationen immer gleich zu "funktionieren".
Durch die Beschäftigung mit der Thematik Sucht üben wir aus den Automatismen auszubrechen.
So mag der ein oder andere Beitrag eben eine persönliche Konfrontation sein - aber eben auch (hoffentlich!) eine Bewältigungserfahrung sein.

"Unten ankommen" ist eine sehr individuelle Erfahrung.
Das mag mit dem Verlust der Arbeit, der Wohnung, von Freunden und der Familie einher gehen - mit riesiger Verschuldung und Insolvenzverfahren - muss aber nicht.
So kann es durchaus auch sein, dass man sich selbst, bildlich gesprochen, nicht mehr im Spiegel betrachten mag.
Jede dieser Varianten führt dazu, dass es an die Substanz des Spielers geht und er so anfängt sich Alternativen zu suchen - Auswege - Lösungswege - egal, wie man es nennen mag.
Es ändern sich die Prioritäten.
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Goldfield am 22 April 2018, 19:10:14
@NW: mein assozialer Post bezog sich auf Andreas‘ Kommentar, ich sei noch nicht unten angekommen, weil ich vor 4 Wochen noch einmal sehr ausgiebig gezockt habe.

Nein, ich mag kein Golf - es war eine Metapher für ‚sich das leisten zu können, was einem Freude bereitet‘. Als Student mit 1000 Mark im Monat hab ich gezockt was ging und mehr. Als Familienvater hab ich, obwohl wir jeden Euro umdrehen mussten, durch das Spielen jede Menge Schulden verursacht. Heute könnte es mir materiell sehr gut gehen. Ich könnte tolle Reisen machen oder mir einfach ein Paar teure Schuhe kaufen oder müsste mir eine Karte für das Depeche Mode Konzert nicht verkneifen. All das geht nicht, weil ich meine Spielschulden bezahlen muss. Das ist die bittere Wahrheit, mindestens für die kommenden drei Jahre.

Will sagen: Die Menge an Geld, die du als Spieler verdienst, ist völlig egal. Du wirst immer so lange spielen, bis der letzte Rest Dispo aufgezehrt ist. Und selbst dann fällt dir noch eine Option ein, nochmal 50 Euro locker zu machen.
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Merias am 22 April 2018, 20:56:54
So spielt jeder nach seinen Möglichkeiten,

und das zieht sich ja schon meist durch das ganze Leben. Immer auf der Suche nach dem nächsten Kick. Was bedeutet schon unten. Es geht immer noch ein bischen mehr als man zu denken vermag. Die Frage wie weit willst du denn es kommen lassen. Die Entscheidung liegt bei einem selber. Und ich lese immer vom Rückfall, der mag zur Sucht gehören. Aber ist doch keine Bedingung.
Es fängt mit einem Wunsch an und entwickelt sich weiter. Der Weg aus der Sucht ist keine Sprint sondern ein Marathon. Und ich bereite mich nicht vor auf den Großen Knall. Sondern im richtigen Moment einfach mal nein zu sagen. Mir ist klar geworden das ich die Nachwirkungen einer Sucht einfach nicht mehr bereit bin zu tragen. Und das heißt ich möchte aufhören!
Aber auch ich musste erst einen gewissen Punkt erreichen, wo der Leidensdruck höher war, als die Angst zum aufhören. Und mit der Zeit wird die Abstinez auch belohnt. Ich habe mir zumindestens meinen Freiraum wieder erarbeitet. Und ohne Schmerzen und Verantwortung für sein Handeln der letzten Jahre. Wird kaum einer aus der Sucht aussteigen können.

Schönen Sonntag noch Merias
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Zero80 am 22 April 2018, 21:42:43
@NW: mein assozialer Post bezog sich auf Andreas‘ Kommentar, ich sei noch nicht unten angekommen, weil ich vor 4 Wochen noch einmal sehr ausgiebig gezockt habe.

Nein, ich mag kein Golf - es war eine Metapher für ‚sich das leisten zu können, was einem Freude bereitet‘. Als Student mit 1000 Mark im Monat hab ich gezockt was ging und mehr. Als Familienvater hab ich, obwohl wir jeden Euro umdrehen mussten, durch das Spielen jede Menge Schulden verursacht. Heute könnte es mir materiell sehr gut gehen. Ich könnte tolle Reisen machen oder mir einfach ein Paar teure Schuhe kaufen oder müsste mir eine Karte für das Depeche Mode Konzert nicht verkneifen. All das geht nicht, weil ich meine Spielschulden bezahlen muss. Das ist die bittere Wahrheit, mindestens für die kommenden drei Jahre.

Will sagen: Die Menge an Geld, die du als Spieler verdienst, ist völlig egal. Du wirst immer so lange spielen, bis der letzte Rest Dispo aufgezehrt ist. Und selbst dann fällt dir noch eine Option ein, nochmal 50 Euro locker zu machen.

Ich habe nicht geschrieben dein post ist asozial sondern eine Aussage darin fast schon..

So oder so, bei nem 6 stelligem Jahreseinkommen kann ich mir nicht vorstellen das du die nächsten Jahre groß
auf was verzichten musst beim abzahlen darum gings mir, nehmen wir an du verdienst 8k im Monat und zahlst
5 im monat ab, dann hättest in 3 jahren 180k abbezahlt und mit 3 k im monat noch ein leben wo du nicht jd euro
umdrehen musst und mehr geld als jd angestellte Handwerksmeister oder Arbeiter.

Wenn du das unten angekommen nennst dann tut es mir fast schon leid, das werden die meisten aus der aussterbenden
mittelschicht nie erreichen, genau wie deine Aussage das dein benz bereits 6 jahre alt ist, ich hatte noch nie nen
jüngeres auto und noch nie nen benz, aber naja....

Ausser du stehst eben auf golf, hummer essen und brauchst mio auf dem kto um dich wohl zu fühlen.. ne Depeche Mode karte und vernünftige schuhe sowie nen Sommerurlaub sollte ohne zocken auch die nächsten Jahre noch drin sein..

Denke andreas wollte dir damit nur sagen, pass auf dich auf, tiefer gehts immer, bis irgendwann eben wirklich nichts
mehr geht.

Alles Gute.
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: andreasg am 22 April 2018, 21:53:40
Hallo Goldfield,

das "Unten Ankommen" ist ein sehr persönliches Erlebnis. Bei mir war es nicht der totale Zusammenbruch.
Wenn ich mir einmal das Video auf der Site: www.verspiel-nicht-dein-leben.de ansehe, kann ich nur ernüchternd sagen:
- Ich habe nie ein Auto besessen;
ich habe nie ein Haus geerbt, oder gar gebaut;
ich habe keine eigene Familie gegründet.

Es gibt viele Gründe, daß oder warum  ich gespielt habe, aber ich bin Heute davon überzeugt, der Spielsucht nicht aus dem Weg gehen zu können, sie aber Heute, Einen Tag zur Zeit ruhen, zu lassen und nicht Spielen zu müssen.

Ich war davon fest überzeugt, wenn meine Art des Spielens auffällig wird, also daß ich als Spieler erkannt werde, suizidiere ich mich! Folgerichtig habe ich mich in den Morgenstunden eines bilderbuchschönen Augusttages an den Bahndamm gestellt, das Leben war stärker. 10 Tage später war ich bei der Kripo. dicht geschriebene 4 Seiten habe ich zu Protokoll gegeben, der Beamte wies auf das Aktenregal mit dem Verweis: "das sind alles Spielerakten". Kurze Zeit später war ich in der Selbsthilfegruppe, und ich war endlich nicht mehr alleine! 2 X 2 Stunden in der Woche ohne Spiel, das konnte ich ertragen, bin aber ehrlicherweise nur einmal nach dem Gruppentreffen in die Spielhalle gegangen.
Ich muß dieses Problem mein Leben lang aushalten, daß mich Spielautomaten antriggern, daß der Anblick von Spielstätten mir Groll bereitet. Erst diese Situation, der Ohnmacht brachte mich zur Kapitulation.  

Ich habe noch schwere Phasen erleben dürfen, um meine Spielfreiheit manifestieren zu können:
Mein damaliger Arbeitgeber, der mir nur ein kleines Gehalt vorher gezahlt hatte, sah sich jetzt meinen Forderungen nach Gehaltserhöhungen gegenüber. Ich lerne meine damalige Ehefrau kennen, alles für mich unbekanntes Terrain. Mir ging es gut, und ich hielt das nicht aus, wurde zwanghaft, suchte die Nähe einer versteckten Spielstätte (Imbissstube im Hauptbahnhof), und qualmte wie ein Schlot!
Dann kam im August 2000 die Insolvenz des Arbeitgebers. Mit einem 2,00 DM Stück in der Hand rannte ich aus dem Imbiss, das Spiel hat es nicht bekommen.
Zwei Jahre später verließ mich meine Frau nach 6 Jahren Zusammenlebens, davon 4 in der Ehe. Meine Schwester meinte vor einiger Zeit, daß sie in die Phase Angst um mich gehabt hat, es war dramatisch, aber ich hatte meine Freunde aus der Selbsthilfegruppe zur Seite.
Ich war bereit, in eine Psychosomatische Klinik zu gehen, von der ich so viel Gutes gehört habe.

Das war vor 15 Jahren, ich sehe mir gerne noch die Fotos aus diesem Aufenthalt an, ich habe damals einen wirklich interessanten Menschen kennen gelernt, mich selber...
Zur Zeit bin ich wieder an einem Tiefpunkt: Ich bin 65 Jahre mittlerweile an, und fühle mich aber wie ein 27 jähriger, wenn nur die Angina pectoris, die Athrosen, der Ischias, das überstandene Nierenkarzinom nicht wären. Mir fehlt es an Verständnis dafür, daß ich älter werde.
Ich glaube immer noch, daß ich mein verspieltes Leben zurück gewinnen könnte, wenn ich nur die Leitung dafür bringe. Die Sucht ist ein solch treuseliger Begleiter.
Ich fühle mich sicher im Sozialen Netz, habe keinerlei Gedanken mehr an irgendeinen Luxus, freue mich wenn ich meine Ruhe finde, und wünsche mir nur eines:
Es gibt einen Genesungsweg aus der Spielsucht, ich bin diesen Weg gegangen und gehe ihn weiter, bis ich abgerufen werde, aber ich wünsche mir so sehr, daß Viele auch ihren Weg finden, wie immer er auch aussehen mag.
Es gibt auf dem Weg der Genesung keine Vergleiche, kein Besserwissertum, keine Ressertiments. Es ist kein Wettkampf, geht ja nicht, das Spiel ist aus.
Es ist ein Weg, der mir zeigt, wie schön es ist, Erfahrung, Kraft und Hoffnung zu teilen.

Danke, daß ich das in Dein Tagebuch schreiben darf.

Liebe Grüße
Andreas
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Restart am 23 April 2018, 07:53:02
Guten Morgen alle zusammmen,

Andreas hat einen schönen und persönlichen Beitrag verfasst.

Die letzten Sätze sind tiefgründig und wahr ! Es ist kein Wettkampf und man sollte auch vieles relativ betrachten. Jeder Spieler ist im Kern mit der selben psychologischen Erkrankung und zwar dem zwanghaften Spielen konfrotiert. Wie sein sozialer und beruflicher Status im Vergleich zum Anderen sind, ist erstmal egal. Vor dem Automaten bzw. Bildschirmen sind wir alle gleich in diesem Zusammenhang.

Jeder hat seine eigenen Erwartungen und Ansprüche an das Leben. Jeder soll sein Glück finden, ob materiell oder spirituell, Hauptsache nicht im Glücksspiel !!!

Einen schönen Start in die neue Woche !
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Goldfield am 23 April 2018, 09:16:37
Guten Morgen,

@Andreas, Danke für Deinen Eintrag. Wie Du richtig festgestellt hast, ist die persönliche Wahrnehmung was "oben" und "unten" ist, individuell eine andere. Normen und Erwartungen und vielleicht auch Lebensalter und -erfahrungen prägen dein Selbstbild. Ich wollte häufig Besonderes und war aber meistens nur Durchschnitt.

@Ilona. Die Caritas-Beratungsstelle existiert noch, zumindest wenn man den Aushängen Glauben schenken darf. Es gibt eine offene Sprechstunde. Ich war zweimal dort - einmal war die Sprechstunde verkürzt worden und einmal fiel sie aus. Dann habe ich gewiss fünfmal versucht, telefonisch einen Termin zu vereinbaren, es ging nie jemand an die im Internet veröffentlichte Nummer.

@NW, ich wollte hier keine Verteilungs-Gerechtigkeits-Debatte lostreten, das ist hier sicherlich die falsche Plattform. Nur so viel: Von meinem Gehalt kommen gut 40 % der Allgemeinheit zu Gute. Von dem was übrig bleibt zahle ich Unterhalt, Miete und Kreditraten für meine Spielschulden. Mir bleiben aktuell noch etwa EUR 1.200 zum Leben. Damit komme ich klar, große Sprünge sind aber nicht drin.
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Ilona am 24 April 2018, 10:33:02
@Goldfield
Kannst du mir bitte per PN sagen, um welche Beratungsstelle es sich handelt. Falls dort eine Mailadresse angegeben ist, schreib die doch mal an. Dann würde ich noch versuchen die Zentrale oder eine andere Abteilung zu erreichen. Nicht aufgeben! Du schaffst das!
LG Ilona
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Zero80 am 25 April 2018, 11:16:02
Um Gottes willen, ich gönne dir dein Gehalt, von mir aus kannst du auch 7 stellig verdienen. Ich hab so
oder so nicht mehr egal was du verdienst, das is ja das lächerliche am deutschen Volk, den anderen nix
gönnen. Finde nicht das du zuviel verdienst, weiß ja nich ma was du machst und vor allem wieviel zeit du
dafür opferst, finde halt nur das viele jobs total unterbezahlt sind das interessiert mich, ob andere mehr haben
geht mir am arsch vorbei, ging nur um das unten angekommen sein, für 1200 netto arbeiten Menschen nen
ganzen monat und da geht dann nochmal alles ab von.

Und das sind berufe mit Ausbildung, zwar ohne Studium, aber trotzdem. Immerhin entscheidet schon wo du her kommst
welchen Bildungsweg du überhaupt gehen kannst, aber lassen wir das jetzt gut sein. Alles gut. :)

Vielleicht macht es die nächsten 3 jahre ja etwas leichter für dich wenn du es mal aus der seite betrachtest und du
weißt ja auch genau das es danach wieder steil aufwärts für dich geht :)
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Goldfield am 24 Mai 2018, 18:46:39
Seit meinem letzten Eintrag sind rund 4 Wochen vergangen und möchte mich mal wieder melden. Mir geht es gut und ich bin seit einigen Wochen abstinent. Wieviele Tage genau, weiß ich nicht - ich zähle sie nicht mehr. In meinem Kopf hat ein bemerkenswerter Switch stattgefunden: Anfang des Jahres war mein Haupttreiber, die Sucht anzugehen, meine desaströse finanzielle Situation und ich konnte mir nur schwer ein Leben ohne Spiel vorstellen. Inzwischen hat sich in mir eine tiefe innere Abneigung, geradezu ein Ekel gegen das Spielen entwickelt. Sehe ich irgendwo ein Spielotheken-Schild oder eine Online-Casino-Werbung überkommt mich ein Brechreiz und ich muss wegsehen.

Ich denke, das ist eine sehr gute Entwicklung, wenn gleich es kein Grund ist, anzunehmen, ich sei über den Berg. Ich hatte in meinem Leben immer wieder längere, abstinente Phasen, die immer nach dem gleichen Muster endeten: Irgendwann wieder ("zum Spaß") mit kleinem Einsatz gezockt, direkt sehr hohe Gewinne eingefahren und -schwups- wieder angefixt zu sein.

Drückt die Daumen, dass ich diesmal allen Verlockungen trotzen werde...
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: andreasg am 29 Mai 2018, 13:46:47
Hallo Goldfield,

den Brechreiz kenne ich von meinem Alkoholmißbrauch, liegt nun aber auch schon 33 + Jahre zurück. Ist mir beim Spielen nie passiert, immer nur das massive Scheißgefühl, - und dann weiter - wokrigtenundasgeldwiederher…??? -

Die Genesung von der Spielsucht ist vollbracht, wenn ich mich in eine Spielstätte setzten könnte, meinen Kaffee trinke, mich mit der Wechselmutti über das schöne Wetter unterhalte, und nichst blinken sehe, und nichts bimmeln höre. Gestern war ich in einem kleinen Kurort. Fußweg - Schattenseite, Spielhalle rückt näher - nur symbolisch die Seite gewechselt, "was wäre wenn"? fragt mein Hirn, nein, es war kein Sonnenstich, nur ein Schatten über meiner Seele.

Ich wünsche Dir Goldfield viele positive Eintragungen in Dein Tagebuch.

Liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Mein Tagebuch Goldfield
Beitrag von: Hafensänger am 13 Juli 2018, 07:56:35
Hallo Zusammen,
gibt es neuigkeiten? Bist du stark geblieben und noch Spielfrei? Wie ergeht es dir heute?

Liebe Grüße