Ich bin noch ein Schüler doch weis ich mittlerweile, dass ich spielsüchtig bin. Ich habe früher an Spielautomatnen meine Zeit verbracht - was ein Fehler war, wie ich jetzt feststelle. Ich wurde süchtig und habe mein ganzes Geld in diese Automaten gesteckt. Um aus dieser Sucht herauszukommen, wollte ich mich ablenken. Ich dachte mir, wenn ich andere Glücksspiele betreibe werde ich schon die Lust am Spielen verlieren und aufhören - ein dummer Gedanke. Nun Tippe ich mit hohem Einsatz. Da ich mit vielen Misserfolgen bei der Bekämpfung der Spielsucht zu tun hatte, entschloss ich mich heut für dieses Forum um Rat zu bekommen.
Wenn ich mehr als 50 Euro habe fühl ich in mir ein Verlangen spielen zu müssen. Ich kann noch klar denken, jedoch lass ich mich immer wieder davon überzeugen schnelles Geld zu machen. Erst im nachhinein fällt mir wieder ein, was ich für einen Fehler getan habe. Da ich zurzeit keine Geld habe, bemerke ich keine Suchtgefühle, doch wie soll ich reagieren wenn diese auftauchen und ich genug Geld zur verfügung habe?
Bitte helft mir!

Hi PV!

Herzlich willkommen!

Wow ... Du bist noch Schüler - also sehr jung - und Du zeigst Eigenverantwortung!
Ich selbst habe dies damals nicht getan und ich habe erst 20 Jahre lang spielen müssen, bevor mein Umdenken begann.

Wie sieht Dein soziales Umfeld aus? Eltern, Geschwister, weitere Verwandte, Freund?
Wenn ich Deinen Beitrag lese, dann sehe ich, dass Du leidest.
Magst Du Dich da nicht einem Deiner Lieben offenbaren?

Du brauchst jemanden, der Dich mit Rat und Tat unterstützt.
Du siehst ja selbst, wo diese Selbstversuche hinführen.

Nenne doch bitte Deinen Vornamen. Ich finde es persönlicher. Anonym bleibst Du ja trotzdem.

Erstmal danke für deine Antwort!
Ich heiße Marvin,
und hab eigendlich ein ganz gutes Umfeld und auch viele Hobbys. Bei meinen Mitmenschen bin ich eigendlich beliebt. Das einzige Problem könnte evtl. mein Sport sein. In diesem bin ich sehr gut jedoch habe ich auch sehr gute Konkurrenz, um von dem Druck zu entfliehen könnte das vielleicht der Grund sein warum ich spiele. Ich würde jetzt mal sagen das ich nicht sehr tief in der Sucht stecke. Doch bemerke ich, wenn es so weiter geht, dass es bald keinen Ausweg mehr gibt. Ich will jetzt durchgreifen und die Sucht nicht mehr an mich ran lassen und am besten niewieder spielen. Ein Hauptproblem ist jedoch, dass ich meine Sucht immer verschönige und mir keine weiteren Gedanken mache. Ich hab mir gedacht mich lieber in diesem Forum zu öffnen als einem Freund oder Bekannten.

Hi Marvin!

Dankeschön!

dass ich meine Sucht immer verschönige und mir keine weiteren Gedanken mache.

#schmunzel# Der Gedanke ging mir beim Lesen Deines Beitrages einmal kurz durch den Kopf.

Aber hey! - Du änderst das gerade!

OK ... die Gründe einer Sucht können mannigfaltig sein.
Manchmal müssen sie ergründet und verarbeitet werden - manchmal eben nicht.

Mir geht es jetzt darum, dass Du Dich schützt - vor Dir selber.

Das geht zunächst einmal am Besten, wenn Du die Menschen. die Dir nahe stehen, ins Vertrauen ziehst.
Es geht dabei z.B. um das Thema Aufrichtigkeit.
Momentan weiss keiner Bescheid - Du verheimlichst Deinen Gemüts- und Gesundheitszustand.
Dadurch, dass Du dies bewusst machst, belügst Du Deine Eltern willentlich.
Was folgert daraus für Dich?
In Dir wird über Dich eine Unzufriedenheit wachsen, die es Dir immer schwerer werden lässt, mit der Wahrheit heraus zu rücken.
Du wirst Dich in Dich zurück ziehen. Du wirst weitere - diesmal aktive Lügen - aus dem Ärmel schütten müssen.
Denke nur mal an die harmlose Frage: "Wo warst Du?" oder "Wo kommst Du her?"
Diese Fragen werden dann erweitert durch: "Wieso konnte ich Dich nicht erreichen?"
Diese Spirale geht nur nach unten - aber Du kannst sie jetzt schon verlassen durch ... die Wahrheit!

Ich hab mir gedacht mich lieber in diesem Forum zu öffnen als einem Freund oder Bekannten.

Das ist für den Anfang vollkommen in Ordnung.
Drum herum kommst Du aber auf lange Sicht nicht.

Glaube mir #grins# es kommt immer raus ...

Nur dann - dann wirst Du zusätzlich noch gefragt, wieso Du kein Vertrauen z.B. in Deine Eltern gesetzt hast. Sie sind dann nicht nur schockiert über Deinen Leidensweg - sie sind dann auch noch persönlich verletzt.
Die Gefahr, dass dies dann wieder auf Dich transportiert wird, ist dann immens hoch.

Also, wie wäre es denn, für heute ein kleines Ziel zu setzen?
Wie wäre es, wenn Du Dich heute Deinen Eltern offenbarst?

Da ich weiss, wie schwer das ist, hier noch eine Bitte an Dich: Schiebe es nicht vor Dir her ...

Hi Olaf,
meine  Sucht ist meiner Meinung nach nicht so hoch, dass ich mein Leben oder sonstiges verspiele. Ich hätte da aber einen Vorschlag wenn ich bemerke (durch dieses Forum), dass ich keine chance mehr habe bzw. immer wieder weiter spiele, schlage ich den Weg ein meine Sucht meiner Familie mitzuteilen. Zur Zeit habe ich das Gefühl mit Hilfe dieses Forums (vielleicht sogar mit dir) meine Sucht zu überwinden. Ich weis das die Vorrausetzung ehrlich zu sein ist und dies werde ich hier stehts bleiben. Meinen Elter über mein Problem bescheid zu geben ist meiner Meinung nach übertrieben zum jetztigen Zeitpunkt. Sollte ich bemerken, dass es keinen selbstständigen Ausweg gibt, werde ich alle Verwandten informiere.

P.S. ist es inordnung wenn ich dich persönlich anschreiben und dir ggf. persönliche Fragen stellen kann?

Mi Marvin!

Natürlich darfst Du ... aber bitte auch nur dann, wenn es extrem persönlich ist.
Alles Andere wäre mir lieber, wenn wir es hier diskutieren.
Wieso? Weil ich nur eine Meinung habe - von vielen Möglichen.
Hier lesen und schreiben noch einige Personen, deren Standpunkte Dir auch helfen könnten.
Wie schon erwähnt, Deine Anonymität ist gesichert.

Zu Deinem letzten Post:

Abwehrhaltung und Verharmlosung als Begriffe fallen mir da ein.
Aber darüber schwebt ein Wort, welches die Ersten erst geboren hat: Angst.

Marvin ... diese Angst habe ich auch verspürt.
Diese Angst ist vollkommen normal - aber sie darf nicht zum Normalzustand werden.

Sie kann dazu führen, dass Du Dich einigelst - einen Kokon schaffst, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt.

Du hast in Deinem ersten Beitrag und im Titel einige Dinge beschrieben, die Dir zu Recht Sorge bereiten.

Sie sind jetzt nicht weniger gewichtig, wenn ich Dich bitte, Dich Deinen Eltern zu offenbaren.

Du hast die Suchtleiter betreten - die, die runter in die Hölle führt.
Vielleicht bist Du erst zwei oder drei Sprossen hinab gestiegen.
Es reicht aber schon, um das Feuer dort unten zu spüren.
Es reicht aber auch noch eine Dir helfend entgegengestreckte Hand zu ergreifen.

Das ist virtuell extrem schwer - real aber machbar.

Es ist absolut nicht schlimm anderen zu gestehen, dass ich schwach bin.
Denn dieses Zugeben ist wiederum ein Zeichen von Stärke.

Darf ich Dich fragen, wie alt Du bist?

Teile mir bitte per PN mit aus welchem Ort Du stammst.

Hi Marvin!

Alles klar bei Dir?