Hallo ihr Lieben,

ich war lange nicht mehr hier. Nun haben mich die momentanen Umstände daran erinnert, dass hier ein Forum ist, das mir damals vor ca. 4 Jahren so geholfen hatte.

Zur derzeitigen Krise muss ich etwas ausholen (ich hoffe ihr lest es trotzdem):

Es begann im September, dass mein Mann komisch zu mir wurde und mir gesagt hat, dass er unglücklich ist und er nicht weiß ob er mich noch liebt. Das abgekühlte Verhältnis (von ihm aus) ging dann bis Ende Oktober 14 so weiter, bis er von sich aus gesagt hat er hält es nicht mehr aus und ist für 1 Woche zu nem Freund gezogen. Nach der Woche kam er wieder heim aber es war nicht besser (wie auch?). Er blieb 2 Wochen zuhause. Wir sind uns aus dem Weg gegangen. War er da dann war ich nicht da und umgekehrt. Wir haben auch ein bisschen gestritten (3 x um genau zu sein). Nach diesen beiden Wochen ist er wieder zum Freund gezogen. Das ist jetzt 3 Wochen her. Die ersten 2 Wochen war fast funkstille. Ab und zu eine Mail. Er begründet seine erloschenen Gefühle damit, dass ich mich so verändert habe. Im Dezember 2010 ist mein Papa unerwartet nach kurzer Leidensdauer gestorben. Ich bin danach in ein Loch gefallen. Die Trauer hatte mich fest am Wickel. Unser zweiter Sohn war grade geboren, meine Mama brauchte mich. Arbeiten musste ich auch noch gehen und Haushalt usw. Das war halt viel für mich. Das hält er mir jetzt vor. Ich habe ihn vernachlässigt. In gewisser Weise verstehe ich ihn. Aber nicht so ganz. (habe ich alles in meinem alten Thread von vor 3-4 Jahren schon geschrieben, damals hat er auch gezockt)
Jedenfalls sind seine Gefühle für mich verschwunden. Er denkt durch den Abstand wird das wieder. Jetzt treffen wir uns ab und zu und unternehmen was mit und ohne Kinder. Aber es ist komisch.
Jetzt ist er weg. Kommt nur noch ab und zu. Am WE unternimmt er was mit den Kindern. Aber sonst hängt alles an mir. Wir sind im März 14 noch umgezogen in ein Reihenhaus. Ich frag mich langsam warum. Angeblich sind da seine Gefühle schon verschwunden gewesen. Durch dem Umzug dachte er es wird besser....
Naja jedenfalls habe ich im Oktober schon entdeckt dass er viel Geld verbraucht. Er hat es mit Geschäftsessen begründet wegen Kundenaquise. Es waren im Oktober schon so 1000 Euro, die er für sich verbrauchte. Er holt es bei den Spesenabrechnung wieder hat er gesagt. Spesen wurden aber nur 226 Euro erstattet?!
Der Rest kommt noch angeblich. Im November hat er dann schon mehr Geld für sich verbraucht. Und jetzt im Dezember hat er trotz dem Weihnachtsgeld und Erstattung aus einem alten Kreditvertrag, das waren extra nochmal ca. 3000 Euro alles verbraucht!
Die Abhebungen sind fast täglich. Mal morgens, mal abends. Mal zweimal am Tag.
Immer 100 oder 150 Euro!
Ich befürchte er verspielt es wieder!
Ist er deshalb so Gefühlskalt? Kann das sein dass das mit der Zockerei zusammenhängt?
Wie im alten Thread von mir steht, hat er auch eine schlimme Kindheit gehabt, die er bis heute nicht per Therapie verarbeiten wollte. All das spielt irgendwie zusammen?!
Ich versteh es nicht. Wir wohnen jett so schön, das hat er sich auch immer gewünscht, die Kinder sind jetzt keine Kleinkinder mehr, wir hätten mehr Zeit für uns, der alte Kredit ist weg usw. Und jetzt ? Ich versteh die Welt nicht mehr.

Danke fürs Lesen. Vielleicht kann mir jemand was dazu schreiben?

LG Karin

Da ich ja schon in anderen Foren als jemand bekannt bin, der seinen Abschied verkündet und trotzdem nicht geht, versuche ich diesen Ruf jetzt mal so richtig zu untermauern.

Nein, Spass bei Seite...Hallo Karin, Dein Post hat mich sehr berührt.

Ich wollte nur mal einige Fragen in den Raum stellen, die mir bei Deiner (traurigen) Beschreibung der aktuellen Situation in den Kopf geschossen sind. Beantworte Dir diese Fragen mal in Gedanken!

- Wie bequem macht es sich Dein Mann allgemein? Ist die Beziehung und das zusammenleben, z.B. durch die Nähe zu den Kindern, für ihn vielleicht auch einfach nur bequem?
- Machst Du es ihm eventuell leicht, seine egoistische Seite auszuleben - weil Du eine sehr liebe und verständnisvolle Person bist?
- Fühlt es sich für dich richtig oder gut an, Gefühlskälte mit Spielsucht zu entschuldigen?
- Wieso soll es schlecht sein, dass du Dich verändert hast. Wieso hat Dein Mann sich nicht einfach mitverändert?
- Hat Dein Mann eigentlich noch alle Tassen im Schrank?

Ich weiss wie es ist, wenn man einen Menschen liebt. Was man alles bereit ist mitzumachen - und worüber man im Sinne der Beziehung hinwegschaut. Jede Analyse Eurer Gefühlswelt ist vergebens, denn Du hast Deine ganz eigenen Gründe, weshalb Du viel für die Beziehung gibst - und er hat seine Gründe, weshalb er (derzeit) wenig für die Beziehung gibt. Und ich habe meine Zweifel, dass die Spielsucht Deines Mannes ein ausschlaggebender Faktor ist. Solange Dein Mann zwar Gefühlskalt ist, aber zumindest nicht Euren materiellen Reichtum beschädigt, kannst Du ja auf eine bessere (gefühlswärmere) Zukunft hoffen.

Aber ich vermute bzw. befürchte, dass die Pros dieses Forums Dir sagen werden, dass es keinen Sinn macht, einfach nur auf eine bessere Zukunft zu hoffen bzw. dass das ein Fehler wäre. Ich drücke Dir wirklich alle Daumen, dass er diese Schritte auch mitträgt und bei Euch noch etwas zu retten ist!!

Hallo jennerjan,

erstmal danke für Deine Antwort.
Du hast absolut recht mit dem was Du schreibst. Ich hab meinem Mann immer alles abgenommen. Die Sorge um die Kinder, Haushalt, Geldsachen, usw. Das war ein riesen Fehler. Jetzt hätte ich gerne, dass mehr von ihm kommt - tuts aber nicht.
Kann ich wohl auch nicht mehr erwarten. Ja er ist sehr bequem. Die Kinder nerven ihn momentan. Er schimpft sehr schnell und hat nicht so viel Verständnis für sie. Der große Sohn ( leidet schon darunter dass er nicht bei uns wohnt, aber er kann nicht wirklich drauf eingehen.
Spielsucht mit Gefühlskälte zu entschuldigen ist nicht richtig. Ich hab mir nur gedacht es könnte damit zusammenhängen. Zugeben tut ers ja nicht.
Ich habe mich verändert, weil der Tod meines Papas mich ziemlich mitgenommen hat. Das erste Jahr hab ichs noch nicht so begriffen. Im 2.Jahr kam die Erkenntnis erst zu mir durch, dass mein Papa nicht mehr da ist. Das hat mich verändert. Ich war depressiv. Hab ihm zu wenig Aufmerksamkeit gegeben. Nur meinen Kindern, meiner Mama, meiner Arbeit usw. Er blieb auf der Strecke. So hat er es empfunden. Und jetzt sind seine Gefühle weg für mich.
Jetzt ist er ja die 5. Woche ausgezogen und ich habe das Gefühl er entfernt sich noch mehr. Er sagt auch es hat sich noch nichts geändert.
Ich bin halt viel traurig. Das steht uns wohl im Weg. Oft wenn wir uns sehen könnte ich in Tränen ausbrechen und immer gelingt mir das nicht es runterzuschlucken. Das ist sehr schwierig für ihn, sagt er, weil ihn das noch weiter weg treibt von mir.

Und jetzt mache ich mir noch Gedanken darüber, ob er wieder spielt! Er braucht so viel Geld. Ich seh ihn ja nur noch 1-2 x die Woche und weiß nicht was er tut. Er hebt im Abstand von 1-2 Tagen ständig Geld ab. Ich weiss nicht was ich tun soll.

- Wieso soll es schlecht sein, dass du Dich verändert hast. Wieso hat Dein Mann sich nicht einfach mitverändert?

Hallo Cake! Mit der obenstehenden Frage wollte ich eigentlich auf meinen Eindruck anspielen, dass Du die Schuld viel zu sehr bei Dir suchst. Ich wollte das nur nicht so aussprechen, weil ich Eure Beziehung als Aussenstehender überhaupt nicht beurteilen kann. Aber ich finde es schon immer grundsätzlich schwierig, wenn ein Partner sich verändert und ihm das dann zum Vorwurf gemacht wird. Mensch verändert sich halt - besonders durch Schicksalsschläge. Und das gilt natürlich noch viel mehr, wenn sich Mensch in einer Beziehung findet - und mit vielen Problemen und Sorgen trotzdem alleine darsteht. Und wenn der Partner dann kein Verständnis hat....

Leider kann man ja nicht wirklich sagen, was Dein Mann mit den Abhebnungen anfängt. Aber er wird vielleicht zocken gehen! Dem zufolge belügt er Dich  - und das auch noch mit einer gefühlskalten Art. Für mich ist das ein Hinweis darauf, dass Dein Mann vielleicht nicht mal mehr ein schlechtes Gewissen hat! Und das wäre schlimm, weil es sein könnte, dass er einfach nur noch seine Sucht ausleben will. Er will seine Ruhe haben- und es ist ihm egal, dass er nicht nur sein Leben zerstört. Er hat keinen richtigen Respekt mehr vor Dir und keine Sorge um die Beziehung, die er offensichtlich nach seinem Gutdünken steuert. Das ist alles extrem einseitig. Und Du investierst Deine Energien und auch einen Teil Deines Lebens - mit einem Resultat, dass jetzt schon mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit absehbar ist.

Es kann aber auch alles ganz anders sein. Deswegen bin ich auch auf eine Meinung der Pros gespannt. Ich weiss nicht, ob es "Spielertypen" gibt, die vielleicht eine allgemeine Gefühlskälte entwickeln, wenn sie ihrem Rausch nachgehen. Ich glaube nur in diesem Fall macht es überhaupt Sinn, noch viel Energie in die Beziehung zu investieren.

Love Sucks - und Du befindest Dich in einer undankbaren Situation, auch weil Ihr gemeinsame Kinder habt. Meine Exfreundin hat damals genau das richtige gemacht - als es zu viel wurde, konnte sie wegen der Lügen etc eine zwischenmenschliche Distanz entwickeln - und hat sich dann gefühlstechnisch anderweitig orientiert. Dann hat sie ihre Koffer gepackt und lebt seit dem in einer glücklichen Beziehung. Sie hat es zwar nie geäussert - ich bin mir doch sicher, dass sie diese Entscheidung nie bereut hat. Sie hat in der neuen Beziehung einige Abschnitte gemacht und gerne hingenommen, nur der Lebensplaungssicherheit wegen.  Aber es ist auch einfach, eine zwischenmenschliche Distanz aufzubauen, wenn man z.B. keine gemeinsamen Kinder hat. Oder wenn man wegen der vielen Lügen nicht mehr so sehr an dem Partner oder an der Beziehung hängt. Bei Dir scheint das Faß ja (leider) noch nicht übergelaufen zu sein.

Ich würde nie irgend jemandem raten, sich von seinem Partner zu trennen, besonders wenn ich die Beziehung nicht richtig beurteilen kann. Du weisst, was ich damit sagen will.... mach Dir einfach Gedanken über die gemeinsamen Möglichkeiten - und mach Dir Gedanken darüber, ob Du Dir nicht auch ein vollkommen anderes Leben vorstellen kannst. Auch wenn Dir ein gebrochenes Herz den Weg dahin erstmal ordentlich verleiden würde!

Die Pros werden Dir sicherlich noch ein paar verbindlichere Tipps geben können.

Dir nur das Beste!!

Hallo jennerjan,

ich weiß ja nicht ob er spielt?! Ich vermute es sehr stark. Er hat vor 4 Jahren das gleiche Muster gehabt mit den Abhebungen. Nur noch extremer. Ich frage mich dauernd, was er sonst mit dem ganzen Geld macht. Mir ist klar dass er mehr braucht, weil er nicht zuhause wohnt. Es sind aber schon 100-300 Euro jeden 2.-3. Tag. Das finde ich unbegreiflich. Darum kam ich darauf dass er wieder spielt.

Du hast recht ich suche den Fehler bei mir. Er hat mir das ja auch wortwörtlich gesagt, dass ich daran schuld bin, dass ich die letzten 4 Jahre so depressiv war und er mir raushelfen wollte aber ich nicht konnte. Ich habe nichts unternommen. Das ist halt schon auch Fakt. Ich habe Antidepressiva verschrieben bekommen.

Weißt du als mein Papa starb im Dezember 2010 hat er auch gespielt ca. von Oktober 2010 bis März/April 2011. Er hat sich ein richtiges Lügengerüst gebastelt. Irre Geschichten, wo das Geld abgeblieben ist damals. Das kam dann fast alles raus, dass es Lügen waren. Das hat mich schon sehr von ihm weggetrieben. Es war eigentlich nur das Lügen, dass ich am schlimmsten fand. Tja und darum war ich wahrscheinlich auch depressiv. Nicht nur wegen dem Todesfall.

Also das Fass der Lügen ist schon längst voll. Ich verstehe nur nicht warum er nicht mal die Karten auf den Tisch legen kann? Ich würde so gerne mal richtig über alles sprechen, was er "hinterm Berg hält", aber da kommt nur immer der gleiche Satz: "Willst jetzt schon wieder über das Thema sprechen, das haben wir doch schon genug. Du weisst dass die Gefühle nicht mehr da sind und ich kann sie nicht herzaubern. Ich brauche Zeit, vielleicht wird's ja wieder."

Ach man, ich weiss nicht was ich tun soll. Manchmal denke ich mir schon er benutzt mich als Hintertürchen.

Hi Karin,

 
Ich habe mal flüchtig Deinen Thread von vor 3 Jahren durchgelesen und wundere mich ein bisschen über Deine Fragestellung.
Eigentlich weißt Du doch alles schon, wenigstens konnte ich sehr vieles "für Dich" herauslesen.
Nur soviel noch...wenn er jetzt sagt das er keine Gefühle herbeizaubern kann, dann kann ich mir das sehr gut vorstellen, auch wenn es nur ein Bruchteilchen von seiner Wahrheit ist!
Naja weiter vermute ich mal das er momentan seine Sucht auslebt, Du jedenfalls nicht der Grund bist für seinen momentanen Alleingang, aber das wirst Du noch schnell genug feststellen/erfahren.
Und auch wenn Du schreibst das Du nicht weißt was du jetzt tuen sollst, denke ich das Du schon ganz genau weißt wie zu verfahren ist....ist nicht einfach...aber lässt oder hast Du überhaupt eine andere Wahl?
Die Co-Abhängigkeit hat Dich schon lange erreicht, Eins kannst Du mir wirklich glauben....mit einen aktiven Spieler gibt es für niemand von euch eine Zukunft...spielen Liebe, Spielen Zukunft, hier gibt es wahrlich nichts was zusammen passt.

Jetzt seit ihr dran, Du und Deine Kinder, dann geht es auch weiter!

Rainer

Hallo Rainer,

vorgestern war ich im onlinebanking, weil ich was überweisen wollte und da hab ich gesehen, dass der Dispo von unserem Konto um 2.500 erhöht wurde! Gestern hab ich mit der Bank gesprochen, die haben den Dispo um 1.500 runtergetan. Ich hab gefragt wie sie dazu kommen den Dispo zu erhöhen. Mein Mann hat 2 x angerufen und wollte das!!!!
Jetzt muss ich darauf auch noch aufpassen.

Ich weiss, dass es schwierig ist mit ihm. Ich häng auch total in der Luft. Weiß nicht ob mit oder ohne ihn.
Die Zukunft macht mir Angst.

Grade hab ich erfahren, dass er Weihnachten da ist aber über die Feiertage hat er was anderes ausgemacht. Sylvester (hab ich auch noch Geburtstag) unternimmt er lieber was mit seinem Freund. Er hat angeboten dass er kommt zum reinfeiern. Aber das ist auch nicht das was ich mir vorgestellt habe.

Die Kinder sind auch nur noch Nebensache.

LG Karin

Hi Karin,

Wirklich ein übles "Spielchen" welches Dein Mann mit euch treibt, er ist wirklich sehr sehr Krank!
Gegen diese Krankheit hast "Du" überhaupt keine Chance und stehst Salopp gesagt auf verlorenen Posten.
Es gibt momentan auch nicht viel was Du tun könntest (für ihm schon ganz und gar nichts) aber für Dich....grenze Dich um Himmelswillen schnellstmöglich ab!
Dein Mann wird 100%tig gnadenlos aufschlagen und Du musst jetzt zusehen das er euch nicht mit in seinen "Dreck" zieht.
Er will reinfeiern...wie Bitte... wie Krank es das denn?...er zerstört gerade seine Familie!
Weißt Du Karin, ich habe selber lange Zeit gespielt und weiß genau was ein Spieler alles anrichten kann....und das ist wirklich Böse.
Du musst ihm nicht helfen...außerdem kannst Du es auch nicht, distanziere dich von Ihm!
Das ist vielleicht die einzige und eventuell auch letzte Möglichkeit ihm zu helfen.....alles andere wirst Du bereuen.
Sorry Karin, viel lieber hätte Dir ich etwas anderes geschrieben....aber so wie "ER" jetzt ist, solltest Du Dich und unbedingt auch Deine Kinder schützen!
Dein Mann hatte die Wahl......."euer leben zu Gestalten oder zu Zerstören"
Seine Sucht kennt keine Gnade, keine Grenzen und er wird zerstören bis alles zerstört ist.
Schau nicht mehr zu...handele endlich!

Rainer

Hi Rainer,

danke dass du mir immer so schnell antwortest.

Ich kann das einfach nicht verstehen wie das auf einmal so sein kann. 4 Jahre war nichts gravierendes vorgefallen mit der Spielerei. Jetzt auf einmal wieder extrem?
Das Geldabhebungsmuster deutet das überhaupt darauf hin dass er spielt? Er hebt fast täglich 100 oder 150 Euro ab. Manchmal aber eher seltener hebt er auch 2x am Tag was ab. Das kann dann morgens und spät nachmittags sein, kann aber auch im Abstand von 1,5 Stunden sein. Ich zweifle an meinem Verstand und hab dann wieder ein schlechtes Gewissen, dass ich ihm unrecht tue. Ich hab versucht ihm zu helfen vor vier Jahren schon. Wir waren bei der Diakonie zur Beratung dann war er bei der SHG und danach war alles ok. Er war zu der Zeit auch nicht so wie er jetzt ist, er hatte Angst uns zu verlieren. Jetzt ist das ganz anders. Er kapselt sich ab.
Jetzt steht Weihnachten vor der Türe. Die Kinder wünschen sich dass er da ist... Was ist am Besten? Nur für ein paar Stunden zu kommen? Oder den ganzen Tag? Soll ich da schon Grenzen setzen? Ich bin irgendwie total hilflos wie ich mich verhalten soll.

Karin

Hi Karin,

Ich kenne dieses so wie Du es beschreibst "Geldabhebungsmuster"  aus meiner Vergangenheit nur allzu gut.
Schaue ich auf Kontoauszüge da wo ich noch spielte, ist es wirklich erschreckend wie oft ich mehrmals täglich Geld abhob.
Monatlich 50, 60 und sogar noch mehr Bargeld Abhebungen, diese menge an Abhebungen habe ich seit ich Spielfrei bin noch nicht mal in ein halbes Jahr!
Was meine Erfahrung betrifft (auch mit anderen Spielern)....regelmäßig mehrmals täglich Geld "ziehen".....typisch Spieler!

Grenzen werden sich immer weiter nach hinten verschieben und was Ihm vor ein paar Jahre noch wichtig war/wurde (Du und seine/eure Kinder), in der aktiven Sucht wird alles zunehmend  bedeutungsloser.
Auch ich kapselte mich damals von meiner Familie ab, konnte mich selber kaum ertragen, funktionierte nur noch.....tat alles nur um zu spielen und der "Rest" ging mir am A.... vorbei.
Er ist ein Spieler und er ist "KRANK" -und natürlich sollte er seine Kinder sehen bzw. besuchen dürfen.

Ich habe noch ein paar Tipps für Dich im Netz gefunden!

Wie soll ich mich verhalten?

Ich überdenke meine Beschützerrolle.
Ich bleibe selber im Gleichgewicht mit Freunden, Hobbies und
bin körperlich aktiv.
Ich setzte Grenzen und formuliere Konsequenzen, die ich
auch umsetzen kann.
Ich hole mir professionelle Hilfe.
Ich schütze mich und meine Familie vor existenziellen Nöten:
Lohnauszahlung auf zugriffsicheres Konto (Kontakt mit Arbeitgeber).
 

Was sollte ich möglichst unterlassen?

Spielenden Person in irgendwelcher Form Geld leihen.
Für die spielende Person lügen, vertuschen und Belastungen
bagatellisieren.
Kontrolle und Vorwürfe gegenüber Person, die spielt. Diese
macht sich die spielende Person selber schon.
Verantwortung für sein oder ihr Spielverhalten übernehmen.
Ich kann ihn/sie nicht heilen.

erst mal bis hierhin....
und egal was Du wissen möchtest "frage einfach"

LG Rainer

Hallo Rainer,

das Schwierige in meiner Situation ist, dass er sich so entfernt von uns. Damals hatte er Angst uns zu verlieren.
Jetzt weiss er momentan, dass wir wollen, dass er zurück kommt. Ich denke das gibt ihm Sicherheit.
Da er seit 4 Wochen bei einem Spezi wohnt, und in der Zeit vielleicht 3x mit den Kindern was unternommen hat (Wochenende) und 2-3x unter der Woche hier war, merke ich dass ihm das Leben das er ohne uns führt scheinbar besser findet. Er schiebt das alles darauf, dass er eben die letzten 3 Jahre wenig Zuneigung von mir bekommen hat. Kann das denn sein? Das gibt mir die Schuldrolle in gewisser Weise. Die letzen Monate hab ich wirklich nur Rücksicht genommen und viel Verständnis aufgebracht, aber allmählich kann ich das nicht mehr, weil mich sein Verhalten sehr verletzt und mittlerweile auch ärgert. Ich hatte in den letzten Wochen wirklich sehr gelitten unter der Situation. Hab mich ständig gefragt, ob ich wirklich so schlimm war? Teilweise war ich depressiv aber ich habe getrauert. Ist das denn kein Beweis für Zuneigung, wenn man alles macht dafür dass es allen gut geht. Alles hab ich für ihn gemacht. Er hatte zuhause keine zwingenden Aufgaben. Er hatte seine Ruhe wenn er von der Arbeit kam, er konnte auch was unternehmen, alles kein Problem. Jedem seine Freiheit. Er wirft mir vor, dass ich nichts mehr unternommen habe.
Diese Schuldrolle die er mir gibt, macht mich noch ganz krank. Ich habe Angst, wenn ich Grenzen abstecke und mich abgrenze, dass er sich dann von mir zurückgestossen fühlt. Scheinbar müsste ich auf ihn zugehen und mich bemühen usw. aber wenn von ihm nicht viel kommt außer ein Mail wie es uns geht oder nett und freundlich sein wenn er dann mal kommt um dann klar zu sagen dass er dann wieder dringend noch woanders hin muss, macht das dann überhaupt Sinn? Meine Therapeutin hat mir gesagt ich müsste Abstand nehmen. Ihn eine Zeit lang gar nicht sehen oder hören. Er kommt dann erst in den "Schmerz" wie es ohne uns ist. Ich bin total im Zweifel.
Wegen seiner Spielsucht müsste ich das machen. Ich weiß. Ich häng halt an ihm. Möchte am liebsten dass er "normal" wird und wieder bei uns ist.
Jedesmal wenn er dann herkommt für paar Stunden und dann wieder geht, fall ich wieder in das "Loch" und unser großer Sohn ist dann traurig und weint.

Jedenfalls habe ich mich um das Konto gekümmert. Der Geldhahn ist jetzt zu.

LG Karin

Hi Karin

Bein lesen deines Beitrages dachte ich gerade "Mann oh Mann"....viel mehr hätte sie in Bezug auf ihren spielenden Ehegatte nicht falsch machen können.

Zu Deinen Schuldgefühlen,

als aktiver Spieler gehörte es zu meinen Muster Mitmenschen zu manipulieren, besonders die die mir sehr nahe stehen!
Grundsätzlich gehe ich davon aus das diese mich nicht fallen lassen, glaube so nebenbei auch das sie von mir abhängig sind (was meine Familie betrifft) und besonders einfach wird es für mich wenn sie mir sagen das sie mich Lieben! (was mit Sicherheit auch so ist)
Über meine Sucht muss ich mir dann keine Gedanken mehr machen, kann schließlich tun und lassen was ich will, Konsequenzen sind für mich "Gottseidank" ein Fremdwort.
Achso ja "Schuldgefühle".....die sollen doch mal lieber die anderen haben und was das zuweisen von "Schuldgefühlen" betrifft bin ich ein absoluter Spezialist!
Das geht sogar soweit das ich selber noch daran glaube  "DAS NICHT ICH"  sondern  "ALL DIE ANDEREN"  Schuld an meiner Sucht sind.
Bei nahe stehenden schaffe ich es diese soweit zu manipulieren das sie sich tatsächlich eine Mitschuld einräumen, wenn nicht sogar die ganze Schuld.

Fazit: Spieler sein ist einfach, vor allem dann wenn "andere" mitspielen!

Was aber wenn ?

Was aber wenn mir meine Frau Konsequenzen androht -und diese die sie mir androht auch tatsächlich umsetzt?
Wenn sie z.B. zu mir sagen würde "entweder du lässt dich helfen oder mit dir als Spieler gibt es für uns keine Zukunft mehr"..... was dann?
Dann müsste ich wirklich überlegen was wichtiger ist, sind es meine Frau und eventuell auch die Kinder, vielleicht bin ich erst dann bereit alles zu tun um meine Sucht in den Griff zu bekommen?....oder waren mir die nie so wichtig wie ich vorgab, dann entscheide ich mich für........was auch immer!

Meine Therapeutin hat mir gesagt ich müsste Abstand nehmen.

Deine Therapeutin hat vollkommen recht!

Wegen seiner Spielsucht müsste ich das machen. Ich weiß. Ich häng halt an ihm. Möchte am liebsten dass er "normal" wird und wieder bei uns ist.

Ich verstehe Dich....ist aber nicht ganz so einfach und erzwingen kannst Du hier auch nichts.
Außerdem, für ein Spieler/in wird es lange Zeit dauern bis er/sie wieder einigermaßen in der "Normalität" zurückfindet "gilt genauso für Dich"  (vorausgesetzt bei euch) "ER" will gegen seiner Sucht die ihm leider auch ein Leben lang erhalten bleibt vorgehen und möchte seine Familie nicht verlieren!

Nein Deine Kinder verlieren nicht ihren Vater, er ist nur nicht da wo sie ihm wünschen,
er ist da wo er nicht sein Leben verbringen möchte.......sehr traurig aber die Wahrheit!

Jedenfalls habe ich mich um das Konto gekümmert. Der Geldhahn ist jetzt zu.

Dann ist er bald wieder zuhause !

LG Rainer

Hallo ihr Lieben,

da bin ich wieder. Neuerster Stand der Dinge ist, dass mein Mann und ich uns getrennt haben.

Er war am Sonntag vor Weihnachten (21.12.) bei uns um die Kinder zu besuchen.
Er hat dann gesagt alles wird anders. Er wird wieder mehr zuhause sein und nicht so viel unterwegs. Einziehen aber nicht.
Er hat aber klar gesagt dass sich nichts verändert hat gefühlsmäßig. Er liebt mich nicht mehr. Aber vielleicht kommt das dann wieder.
Für mich war klar das will ich nicht. Ich hab ihm das dann auch gesagt. Entweder versuchen wir's nochmal aber dann nur wenn er da 100% dahinter steht oder trennen. Ich kann nicht dauernd warten von Woche zu Woche was er will oder nicht will. Auch Silvester (mein Geburtstag ) hat er klar gesagt er feiert mit wem anders. Er fühlt nichts mehr für mich.
Dann war klar dass es nur Trennung gibt.
Jetzt ist er weg. Zieht in eine Wohnung und holt seine Sachen.
Es ist sehr schwer für mich das alles zu akzeptieren und nun meinen Weg alleine mit den Kindern zu gehen .  Ich versteh es auch nicht. Ich war immer für ihn da. Egal was war ich bin mit ihm dadurch gegangen. Ich hab wirklich alles getan für ihn. Ich verstehs nicht.
Geld braucht er nach wie vor sehr viel. Er geht zusätzlich noch viel feiern.
Vielleicht liest jemand aus dem Forum meine Geschichte der ähnliches erlebt hat und mir helfen kann?

Danke und frohes neues Jahr euch allen.

Hallo Karain,

wenn ich Dir duch Lesen helfen kann.... Mich macht es traurig, was Du schreibst. Du benennst Deine Gefühle auch richtig. Da ist es wichtig, HALT zu suchen, also mehr als digitaler Austausch.
Ich erlebe mehr und mehr, daß es die Angehörigen sind, die in ihrem Kummer einfach nur verstehen wollen, wie ein Spieler eigentlich tickt. Das Entscheidende ist: was geht in Dir vor.
Meine Eltern haben sich 1963 scheiden lassen, damals ein Novom. Meine 6 jährige Ehe wurde 2002 geschieden. Da war und blieb  ich gottlob spielfrei.
Es ist vor allem wichtig, den Kindern ein neues Zuhause zu geben, gerade wenn die Fragen kommen... , vielleicht die Wohnung umzugestalten.
Nein ich mag keine leeren  Ratschläge abgeben, vielleicht nur mitteilen, daß im Digitalen Raum jemand sitzt, der Dir viel Beistand wünscht.
Schöne 24 Stunden und liebe Grüße
Andreas

Lieber Andreas,

zu allererst wünsche ich Dir ein frohes und gutes neues Jahr!


Es ist schwer Halt zu finden. In meiner Umgebung reden sich alle leicht. Mein Herz hängt noch an ihm. Es ist zwar etwas leichter geworden aber wenn ich ihn seh wenn er die Kinder holt ist alles wieder da. Klar hatte ich in der ganzen Zeit immer zu kämpfen aber es waren doch 13 Jahre und es gab auch schöne Zeiten.

Mittlerweile kapselt er sich total ab. SMS Kontakt ist nur noch wegen den Kindern. Ansonsten ist funkstille.

Er sucht auch keinen Kontakt zu mir.

Ich hatte ein bisschen die Hoffnung, dass er jetzt, wo wir keinen Kontakt mehr haben merkt dass er uns vermisst - seine Familie. Aber das ist nicht so.
Es ist sehr traurig.

LG Karin