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Hilfe meine Tochter spielt

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Hilfe meine Tochter spielt
« am: 26 Januar 2015, 18:20:02 »
Hallo, durch Zufall hab ich grad dieses Forum entdeckt. Ich bin verzweifelt. Meine 24 jährige Tochter spielt an Automaten in der Spielothek. Es ist mittlerweile so schlimm das sie sobald sie Geld in den Fingern hat spielt und sich nichts mehr zum Essen kaufen kann ( Hat eine eigene Wohnung ) Einen Teil ihrer Möbel hat sie schon verscherbelt. Ich hab sie in den letzten Monaten immer wieder unterstützt indem ich mit ihr Lebensmittel einkaufen gefahren bin. Ich weiß von Co Süchtiger. Aber welche Mutter sieht zu wie ihr Kind hungert? Sie hat sowieso schon rapide abgenommen weil sie kein Geld für Lebbensmittel hatte.

Heute war ich mit ihr bei einer Beratungsstelle. Termin hat sie selbst gemacht. Ich hatte nur angeboten sie zu begleiten weil sie eine stationäre Therapie machen will.

Tja nur soooo schnell wie sie sich das vorgestellt hat geht das nicht. Alleine die Anträge dauert bis zu 4 Wochen und dann noch Therapieplatz finden noch mal ca 2 Monate.
Und bis dahin?
Mein Vorschlag einer Psychiatrischen Klinik hat sie total abgeblockt.

Und Nu? Ich weiß daa ich ihr nicht helfe wenn ich sie weiter unterstütze aber es geht mir sauschlecht dabei!!!!!

Re: Hilfe meine Tochter spielt
« Antwort #1 am: 26 Januar 2015, 19:19:15 »
Hallo.... Nun als allererstes solltest du deiner Tochter vorschlagen das sie sich in der Spielothek sperren lässt. Das wäre schon mal ein guter Anfang. Und wenn es sein muss dann in allen Spielotheken in eurer Stadt. Sicher ist sicher. Auch wenn es sehr aufwendig ist. Als nächstes kann sie sich ja einer SelbsthilfeGruppe anschließen Erfahrungen sammeln und Austauschen. Wäre auch eine gute Vorbereitung bis die Therapie losgeht.

Als nächstes lass dir von deiner Tochter die Ec Karte aushändigen.Teile ihr das Geld ein.Macht euch einen festen Betrag aus.z.b 50 Euro die Woche.
Entweder sie verspielt es oder nicht. Das ist wirklich eine sehr schlimme Sache

Ich hoffe deine Tochter bekommt noch die Kurve. Alles Gute und viel Erfolg!


*

freitagessen

Re: Hilfe meine Tochter spielt
« Antwort #2 am: 26 Januar 2015, 20:49:16 »
Hallo Mutter,

So wie ich es heraus gelesen habe, hat Deine Tochter "IHR" Problem erkannt,
hat einen Termin bei einer Suchtberatung gemacht und strebt ein Stationäre Therapie an.
Nur mal so unter uns, das ist schon weitaus mehr, sogar vielmehr wie das was die meisten "Süchtigen" überhaupt auf der Reihe bekommen. (Hilfe holen und Hilfe zulassen)

Das sie Deinen Vorschlag (Psychiatrischen Klinik) abgeblockt hat...kann ich aber dennoch sehr gut verstehen. (Spieler/Spielerinnen weg zu sperren ist nun mal NICHT die Lösung bzw. wird das Problem nicht lösen)
Wie mein Vorschreiber schon erwähnte, eine SHG (Selbshilfegruppe für Spielsüchtige) könnte eine prima Übergangslösung bis hin zur Therapie sein. (wenn sie es möchte!!)

Eine Therapie wird mit Sicherheit für sie sehr Hilfreich sein und bestenfalls wird diese Sucht bei ihr zum "Stillstand" kommen.
Nicht nur davor, sondern auch danach ist eine SHG ein probates Mittel bzw. äußerst empfehlenswert. (später dann für die Nachsorge)   
Leider ist es so das wir unter einer Krankheit leiden die nicht Heilbar ist, zum Stillstand gebracht aber kann z.B auch ich, hier durchaus wie jeder andere "Normalo" prima mit leben.
Also HilfsloseMutter....nicht verzweifeln, es besteht durchaus noch große Hoffnung für Deine Tochter.

Alles wird wieder gut und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht zu ende!

LG Rainer
 
 
Vor das ich es vergesse

Zitat
Und Nu? Ich weiß daa ich ihr nicht helfe wenn ich sie weiter unterstütze aber es geht mir sauschlecht dabei!!!!!

Natürlich darfst Du Deine Tochter begleiten/helfen zu essen geben oder was auch immer,
nur Geld in ihren Händen, besser nicht!

« Letzte Änderung: 26 Januar 2015, 21:33:24 von freitagessen »

Re: Hilfe meine Tochter spielt
« Antwort #3 am: 27 Januar 2015, 11:51:48 »
Hallo, geht das so einfach sich in der Spielothek sperren lassen? Dachte das geht nur bei Spielbanken. Aber Danke guter Vorschag!
Selbstilfegruppe hat sie vor 1,5 Jahren besucht und war danach ein paar Monate spielfrei. Blockt sie aber auch ab. Bei uns  vor Ort gibt es zwar Selbsthhilfegruppen für Süchtige, aber keine speziell für Spielsüchtige. Sie meint das würde ihr nix bringen mit Alkoholikern zusammen in der Gruppe zu sein. Deshalb ja auch mein Vorschlag mit der Psychiatrischen Klinik. Will sie nicht wegsperren sonder denke das sie dort Pschologische Hilfe bekommt.
Kontokarte hat sie mir letzten Monat gegeben damit ich ihr Geld verwalte. Aber kaum hat sie ihr Gehalt bekommen hat sie sich Geld am Schalter dirket abgeholt. Da nützt mir dann auch die Bankkarte nix. Die Frau von der Beratungsstelle hat auch gestern vorgeschlagen das ich das Geld meiner Tochter verwalte. Aber sie meinte nur sie würde sowieso zum Schalter gehen.
Ich hab so das Gefühl meine Tochter versteift sich auf die stationäre Therapie und dann wid alles gut. Natürlich weiß ich das es schon ein großer Schritt ist. Aber ich kenne auch die Versprechungen eines Süchtigen nur um seine Sucht erst einmal weiter ausüben zu können. Mein Exmann ist Alkoholiker und ich hab das Spiel über 10 Jahre mitgemacht.

*

Offline Olli

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Re: Hilfe meine Tochter spielt
« Antwort #4 am: 27 Januar 2015, 19:11:32 »
Hallo und willkommen hilflose Mutter!

Für Deine Tochter Nahrungsmittel einzukaufen fördert nicht nur indirekt ihre Sucht, sondern direkt.
Natürlich willst Du sie nicht verhungern lassen - keine Frage.

Gehe bitte mit Deiner Tochter zusammen zu ihrer Bank oder Sparkasse.
Dort wandelt ihr ihr Konto in ein reines Guthabenkonto um.
Meine Eltern und ich haben damals mit der Bank ausgemacht, dass ...
1. meine EC-Karte vernichtet wurde.
2. Abhebungen am Schalter die Unterschrift meiner Mutter bedurfte.
Ich konnte also nur in einer Filiale, in der nämlich die Musterunterschrift meiner Mutter hinterlegt war, Geld abholen.

Mit ihrem - und nur mit ihrem Geld werden künftig alle Nahrungsmittel gekauft und alle Verpflichtungen bedient.

AA - SHG ...
Die GA haben vor vielen Jahren die Traditionen und die 12 Schritte der AA übernommen.
Sie arbeiten also heute synchron.
Da ist es vollkommen irrelevant, ob gespielt oder getrunken wird.
Spreche hier bitte noch einmal mit Deiner Tochter, da ich schwer vermute, dass sie sich auf die "feinen Unterschiede" als Ablehnungsgrund versteift, anstatt auf das große Ganze zu schauen.

Wegen der Selbstsperre ... stöbere bitte mal unter "Aktuelles und Termine" ... dort haben wir gerade eine Abstimmung laufen.
Die drei Bundesländer, in denen Deine Tochter sich in SH sperren lassen kann, sind dort genannt.
Hessen war dabei ...
In Baden-Würtenberg ist die Sperre gerade richterlich gekippt worden ...
Bleibt noch das Dritte ... suche bitte selbst.

Lebt Ihr in einem naderen Bundesland, dann kann sich Deine Tochter ein Hausverbot erteilen lassen. Dies müssen die Betreiber aber nicht machen - wenn, dann ist dies freiwillig.
Sollte sie trotzdem wieder in diese Halle gehen, dann begeht sie Hausfriedensbruch.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

 

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