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ich möchte, dass es endlich vorbei ist ...

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Re: ich möchte, dass es endlich vorbei ist ...
« Antwort #75 am: 15 Juni 2015, 00:12:16 »
Hallo

Danke Rainer, für deinen Hiweis mit dem limbischen Systhem. Es hat mir ein paar intressante Stunden geschenkt, mich damit nochmal zu beschäftigen und zu informieren.
Immer wieder , wenn mir bestimmte Themen "geschickt" werden (ich sehe darin immer Botschaften der höheren Macht ;-) ) endecke ich immer wieder auch Neues, was ich zuvor noch nicht so wahrnehmen konnte, wie das mal davor. Es ist wie eine never ending story :-)
 
hier ein paar interessnte Informationen zum "limbischen-Systhem" und das Belohnugszentrum:

https://www.dasgehirn.info/denken/motivation/schaltkreise-der-motivation-986

https://www.youtube.com/watch?v=MoEe-FzoczU

Ich möchte nun dazu gern meine Überlegungen mit euch teilen....

In der Erklärung im Video fiel mir mal wieder sehr bewusst Zusammenhänge auf und eine Antwort auf das " Warum bin ich süchtig" oder besser gesagt "warum hielt ich solange an dem kranken Spielverhalten von mir fest ? "

Ich erkannte zum Beispiel, dass ich so ein Löwe bin, der aufgegeben hatte und der tiefen Überzeugung war/ist im realen Leben "meins" nicht verteidigen zu können. ( was ich aber mit beginn der Auseinanderstzung mit mir und der Abstinenz immer erfolgreicher übe )

Einen Angsthasen habe ich natürlich auch, sogar einen der besonders sensibel und ängstlich geworden ist, durch negative Erfahrungen und den entsprechend dramatischen inneren Filmen die bei Auslösern ablaufen...

Neu lernte ich nun den Fuchs kennen..und somit auch diesen Anteil in mir besser einordnen.
Ja klar den habe ich auch...er ist unermüdlich auf der Suche nach Herausforderung...nach "Erfolgen"
Das reale Leben hatte für meine begrenzten Möglichkeiten ( durch zuviel Ängste) keinen Raum dafür mehr. Ich endeckte ihn nebenbei von Anfangan bei Glücksspielautomaten...
Und mein Ehrgeitz ( den ich dachte, den ich nie hätte) brachte mich dazu...bei Verlusten immer weiter zu kämpfen. Ich konnte und wollte nicht aufgeben. Ich wollte Erfog um jeden Preis. Das ich mich dabei dumm und dusselig spielte und nie an mein Ziel kommen könnte...konnte und wollte ich nicht sehen bzw wahrnehmen.
Hier wollte wohl mein "Löwe" endlich mal als Gewinner hervorgehen...es kam aber wieder dabei heraus..dass ich aufgeben musste. Ein scheußliches Gefühl, was lange Widerstand in mir auslöste und die ambivalenten Gefühle.

Mir ist durch die Suchtverarbeitung so deutlich klar geworden, wie auch in anderen Situationen im realen Leben, zusammenhängen und miteinander reagieren. Diese neue Bewusstheit und mit neuer Achtsamkeit, lässt es zu, dass ich immer besser lerne auf automatischen Abläufen / Auslöser gegen reagieren/steuern kann.
Es ist das Verstehen der Zusammenhänge, die Annahme der Dinge wie sie sind und damit neu und anders umgehen zu lernen,.... sie praktisch an meine Hand zu nehmen / zu meinen bewussten wirklich willendlichen  Entscheidungen zu machen...was mir nun mein Leben leichter gestalten lässt. Nicht nur, dass ich nicht mehr spielen brauche, nein es geht weit darüber hinaus.

Es war ein sehr langer Prozess, er ging über Jahrzehnte. Aber das nennt man wohl Entwicklung...die bei mir wohl etwas langsamer und länger braucht, weil ich mir alles allein und selber zusammen suchen muss. Ich bekam es leider nicht vorgelebt und/oder erklärt...was für ein gesundes Ich _Gefühl...und für sich sorgen...und für sich Verantwortung tragen...und was weiß ich nicht noch alles ...notwendig gewesen wäre.Im Gegenteil.

Ich finde , kein Süchtiger braucht sich wegen seiner Sucht nicht zu schämen. Im Gegentei ! das Suchtverhalten ist der Versuch zu überleben und zu kompensieren. Noch weniger brauchen Süchtige, die es schaffen abstinet zu leben, sich der Fehl-Versuche des Überlebens zu schämen.
Denn Schuldgefühle sind destruktiv und machen es nicht besser. Auch hier..im Gegenteil!
Um gesund werden zu können, braucht kein Mensch Schuldgefühle !!
Eher das Annehmen der Realität, die Akzeptanz zu sich stehen zu können und den Mut es anders zu wagen. Den Mut Verantwortung zu tragen und den Preis für sein tun oder nicht tun zu zahlen, im Rahmen des Möglichen, ohne sich dabei weiter zu schädigen.

Danke für die Möglichkeit, meine Gedanken mit euch zu teilen :-)

lg libelle
« Letzte Änderung: 15 Juni 2015, 00:18:25 von libelle »

 

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