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Verzweifelte Co Abhängigkeit

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Verzweifelte Co Abhängigkeit
« am: 30 Juni 2015, 14:18:32 »
Hallöchen,

dies ist mein erster Beitrag hier in diesen Forum (den ich eben gefunden habe).

Meine Beziehung mit einer Spielsüchtigen Lebensgefährtin läuft nun seit einigen Jahren mehr schlecht als recht.

Zum einen muss ich so einiges loswerden (Frust ablassen), zum anderen hoffe ich darauf das ich ein paar Tipps erhalte (vielleicht sogar von Betroffenen der Krankheit).

Anfangs der Beziehung lief zwischen uns alles ganz gut soweit, allerdings hatte sie um ihr druck zu befriedigen Ihre Eltern sowohl mich angelogen und gegeneinander ausgespielt. So das ich das Böse in der Familie war. Das konnte sich allerdings erholen, als wir herausfanden, dass Sie von der Spielsucht befallen war.

Nach einer Tragödie innerhalb meiner engsten Familie beschloss Sie eine Therapie zu machen. Das hat Sie auch gemacht. Zuerst war Sie in einer Psychatrie, danach in Rehabilitationsmaßnahmen und in einer langzeittherapie.
Auf der Bitte das ich ein Mitbetroffenenkurs machen soll, habe ich auch diesen mitgemacht und auch einiges gelernt, wie die Krankheit "Sucht" im Allgemeinen "funktioniert" und wie ich meine Partnerin helfen kann.
Allerdings ist irgendwann herausgekommen, das Sie vor und nach Gruppenterminen sowie Psychologentermine Spielen gegangen war. (Sie hatte ein eigenen Konto).

Während eines Paargespräches, hatte der Psychologe Ihr geraten das Konto zu kündigen um kein Zugriff auf Geld zu erhalten, anderweitig brauche sie sich nicht mehr melden. Den nä. Termin erhält Sie erst wieder, wenn Sie Ihr Konto gekündigt habe.
Naja das war dann auch der letzte Termin (rund 2 Jahre her).
Irgendwann hat Sie dann doch Ihr Konto gekündigt, da sie am 21.Dezember rund 900€ verloren hat, ich die "Verlobungsringe" zurückgebracht habe und sie vor der Entscheidung stand : mich oder ihr Konto.

Danach ging es eigentlich mit der "Sucht" immer weiter zurück.
Sie war zwar arbeitlos aber dennoch ich konnte das Geld, welches ich in Ihrer Genesung gesteckt habe (samt "spielgeld" rund 4.000-5.000€ meines eigenens Vermögens) ausgleichen und war nach 2 Jahren endlich das erste mal mit einem dicken Plus von 3€ aus dem Monat rausgekommen, und konnte endlich anfangen wieder zu sparen.(das war letztes Jahr)

Das ganze Jahr lief soweit ganz gut. Sie hatte zwar ausrutscher, aber wir konnten darüber reden. Bis Sie Arbeit gefunden hat. Dann fing alles an und es wurde schlimmer.

Sie fing an, da sie ja kein direkten Zugriff auf Geld hat, Ihre Freunde und Familie zu bestehlen. Bis Sie irgendwann fremde Personen bestohlen hat (Anzeige läuft).

Und nun ein Selbstmordversuch unternommen hatte, ich ihr das leben retten konnte und sie wieder in der Psychatrie (diesmal geschlossenen) landete.

Mittlerweile ist sie wieder daheim, und auf ein Reha / Langzeittherapieplatz wartend und arbeitslos.

Ich habe ihr während des Psychatrieaufenthalts gesagt, das wie von Vorne beginnen und vergangenes vergessen. Also vertraute ich (Idiot) ihr und gab ihr natürlich auch Geld z.B. für Nahrungsmitteleinkauf. Resultat: Kein Essen, aber Geld ist weg.
Sie hatte diverse Termine bei der KRankenkasse und sonstige Ämter, da das Arbeitsamt kein ALG bezahlt -> Sie ist ja Krank) Statt mit den Geld für Fahrkarten (genau passend) zu nutzen, geht Sie spielen oder liegt im Bett rum.
In den letzten 30 Tagen hat Sie genau 300€ verspielt (mehr als die hälfte Ihrer letzten ALG Leistung).

Dabei wundert Sie sich dann, das ich Ihr kein Geld mehr gebe, Sie sich nichts kaufen darf (wie bücher, Zigaretten, etc.) sondern ich mein Verdientes eher für Lebensmittel ausgebe.

Jetzt wollte Sie das ich Ihre Rechnungen(Telefon, Anwalt, Versicherungen) bezahle, was ich allerdings nicht mehr einsehe. Denn ich war schonmal vor Jahren wegen Ihr in der Schuldenfalle und werde dieses nicht mehr zulassen.

Vorallem würde Sie durch der Krankenkasse (lt. Arbeitsamt) Geld bekommen. Aber Sie schert sich nicht darum sondern meint, das ich ja alles zahlen kann. Sie war vor einigen Wochen beim Arzt(ohne Krankenkassenkarte), sie wurde mehrfach angerufen, das Sie einmal die Krankenkassenkarte vorzeigen soll. Hat Sie nicht gemacht, also wird wohl jetzt eine Arztrechnung reinfliegen.

Wie kann ich ihr nun noch helfen?
Also mit geld werde und will ich sie nicht mehr aushelfen. Bin froh endlich daraus zu sein.Zwischendurch habe ich das Gefühl, das Sie nichts unternimmt um Abstinenz zu werden, sondern eher alles versucht um ihre Sucht weiterhin zu behalten.

Liebe Grüße

Anob

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Offline Toni

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Re: Verzweifelte Co Abhängigkeit
« Antwort #1 am: 30 Juni 2015, 19:45:19 »
Herzlich Willkommen Anob

Also für mich liest sich der Fall ganz klar, sie will nicht aufhören zu Spielen um Geld und mit dir.

Bist du ihr hörig oder was ist los?

Ich würde ihr die Tür zeigen und tschüss.

Sie muss warscheinlich erstmal unter einer Brücke leben bis sie wirklich Lust hat etwas gegen die Sucht zu tun.

Wach auf die Fakten sind doch ganz klar.

Du kannst ihr ncht helfen nur sie selber wenn es erstmal richtig weh tut.

Viel Kraft für dich und ein klarer Kopf

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Offline andreasg

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  • 1.979
Re: Verzweifelte Co Abhängigkeit
« Antwort #2 am: 30 Juni 2015, 22:25:23 »
Hallo Anob,

ich bin Andreas, bin Spieler und süchtig.Diese Geschichte kenne ich teilweile sehr gut. Meine geschiedene Frau ist Psychiartrieerfahren und ich auch, als Besucher nachdem ich sie nach einem Suizidversuch in die Klinik begleitete.Das war 1999. Damals war ich schon stabil spielfrei, war erfahren in Selbsthilfegruppen, aber nicht im mesizinischen Sinne. Meine damalige Frau trennte sich plötzlich im Sommer 2002 von mir.  Im Sommer 2003 bekam ich    eine Klinische Therapie für Menschen mit Borderlinestörungen. Dort konnte ich hervorragend an meinem Ich-Bild arbeiten, bekam aber auch Gelegenheit meine Ehe aufzuarbeiten. Heute bin ich noch in Ambulanter Therapie und ich verstehe die Krankheit meiner Geschiedenen so gut, daß ich wieder losen Kontakt mit ihr habe, eine strukturierte Beziehung ist nicht (mehr) möglich. Das Wort des Arztes und mein Ego, Menschen zu beherrschen = Spiel mit Menschen bekommen immer noch Wendepunkte. Ich kann sie nun loslassen. Auch wenn ich nicht vergessen kann, wie ich sie damls vorfand. Das Trauma ist noch in mir.
Diese Kraft des Loslassens wünsche ich auch Dir.
Schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Verzweifelte Co Abhängigkeit
« Antwort #3 am: 17 September 2015, 12:57:14 »
Hallo anhob, ich weiß nicht, ob du noch in diesem Forum bist. Was ist unterdessen aus deiner Beziehung geworden? Ich habe ein ähnliches Problem wie du. Mit dem Unterschied, dass sich mein spielsüchtiger Partner von mir getrennt hat, und ich mit dieser Trennung nicht klarkomme. Falls es dich hier noch gibt, melde dich doch bitte. Evtl. können wir uns gegenseitig Kraft, vielleicht auch Tipps geben.

 

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