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Mit 22 Jahren Leben verzockt?

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Mit 22 Jahren Leben verzockt?
« am: 11 Juni 2017, 03:13:37 »
Hi Leute, ich wollte euch mal erzählen wie die Spielsucht Menschenleben zerstören kann:

Ich (22jahre/M) war das erste Mal in meinem Leben im Juni 2015 mit ein paar Freunden in einer Staatlichen Spielbank. Damals konnte ich noch nicht im geringstem Ahnen welch ein Unheil das über mich bringen würde. Bei eben diesem ersten Casino Besuch gewann ich am Spielautomaten etwa 50 Euro. Ich konnte es kaum glauben 50 Euro einfach so geschenkt bekommen ::). Mir war eigentlich sofort nach dem verlassen des Casinos klar das ich Spielsuchtgefährdet bin und die Finger vom Glücksspiel lassen sollte, da es sofort eine starke Faszination auf mich ausübte.

Etwa eine Woche später fuhr trotzdem nochmals zum Casino, aus 100 Euro machte ich 400.
Ab diesem Zeitpunkt fühlte ich mich schon Spielsüchtig.

Ich war damals noch Azubi und verdiente so ca. 500 Euro im Monat. Ich hatte eine eigene Wohnung und ein eigenes Auto. Am ende des Monats fuhr ich meistens mit dem Fahrrad zur Arbeit, nicht weil das Auto Kaputt war, sondern weil kein Geld für Benzin da war!

Nach einem Monat waren die ersten 1.000 Euro Verzockt, doch anstatt die Notbremse zu ziehen, spielte ich immer mehr und überall wo ich nur konnte, jeden Tag.

Obwohl ich schon stark im Sog der Sucht gefangen war und alles um mich herum vernachlässigt habe, konnte ich meine Ausbildung grade so erfolgreich abschließen, ich wurde aber anschließend NICHT übernommen da ich ständig Krank gemacht habe und lieber zum Spielen gegangen bin anstatt zur Arbeit. Ich fand eine neue Arbeitsstelle und verdiente von nun an mein erstes richtige Geld.

Ab da fing es erst richtig an: Ich entdeckte Roulette und Black Jack für mich, vorher habe ich nur in Spielhallen am Automaten gespielt.

Die Einsätze stiegen bis zum Tischlimit, ich setzte oft 300-400 Euro Pro runde beim Roulette, ein paar mal auch 1.000 Euro auf Rot oder Schwarz. Beim Blackjack spielte ich einmal alle 7 Boxen auf 100 Euro Einsatz pro Box. An meinem schlimmsten Tag verlor ich ca 5.000 Euro in 3 Stunden.
Ich hab mit 500ern Scheinen um mich geworfen; 25 Euro Einsatz pro Umdrehung Am Automaten, 100 Euro Chips beim Roulette auf einzelne Zahlen gesetzt. Kompletter Kontrollverlust!!!!!!!!!

In diversen Online-Casinos verspielte ich mein hart erarbeitetes Geld jeden Monat.
Wenn kein Geld mehr da war, buchte ich eingezogene Lastschriften immer zurück (Strom, Internet, Handy, später auch die Miete).

Ein paar Monate ging dieses Spiel so bis ich bereits nach 3 Tagen nach Lohneingang kein Geld mehr hatte. Ich bekam einen Kredit (5.000 Euro) den ich in einer Woche Verzockte. Ich konnte meine Miete nicht mehr zahlen, ich blickte überhaupt nicht mehr durch wem ich wie viel Schuldete, mein Briefkasten quoll über vor Mahnschreiben.

Ich suchte mir Hilfe, bekam einen Gesetzlichen Betreuer der von nun an meine Finanzen regelte und mir nur kleine Geldbeträge pro Woche auszahlte; ich hatte keine EC-Karte mehr.

Die letzten 2 Jahre habe ich GARNICHTS gemacht außer zu spielen. Ich hab kaum noch was mit Freunden gemacht, eine Freundin hatte ich noch nie.

Wo stehe ich jetzt, 2 Jahre Später?
Habe meinen 2ten Job verloren, da ich eine Schwere Depression bekommen habe und nicht mehr Arbeiten konnte ich nehme Psychopharmaka, hab keine Freunde mehr, kein Auto mehr, 35.000 Euro=Verzockt, 10.000 Euro Schulden.
ICH HABE NICHTS MEHR!! ALLES VERZOCKT!!

Ich Plane in eine Suchtklinik zu gehen, da ich überhaut nicht weiß wie es weitergehen soll.

Ich bin 22 und hab mein Leben ruiniert!!! :'( :'( :'(
« Letzte Änderung: 11 Juni 2017, 03:45:32 von flashfc »

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Offline andreasg

  • *****
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Re: Mit 22 Jahren Leben verzockt?
« Antwort #1 am: 11 Juni 2017, 09:32:06 »
Hallo flashfe,

nein, Du hast Dein Leben vor Dir. Nimm die hellfende Hsnd des Betreuers, gib Deine Geldsorgen erst einmsl sb.
Du warst Dir Sicher, dsss Du nach dem 2. Erfolgreichen Casinobesuch eine Suchtstruktur hast, gibt es da Vorbelastungen für diese Annahme?

Wie konkret ist die Planung für einen Klinikbesuch?

Fragezeichen  -ende.

Erst einma vor allen Dingen ein Herzliches Willkommen hier im Forum. Ich freue  mich immer über rege Beteiligung, also wrnn die Depries drücken, drücke die Tasten. Gerne auch für die Hotline oben links, was ich mit einem Ausrufezeichen  versehe!

Ich glaube, ich ksnn Dich schon verstehen.

Viele Grüße  und schöne 24  Stunden
Andreas
« Letzte Änderung: 11 Juni 2017, 10:27:07 von andreasg »
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Olli

  • *****
  • 6.817
Re: Mit 22 Jahren Leben verzockt?
« Antwort #2 am: 11 Juni 2017, 10:01:50 »
Herzlich willkommen!

Zitat
Ich bin 22 und hab mein Leben ruiniert!!!

Ich darf Dir einmal ein "Quatsch!" entgegen schleudern.

Du hast Dein Leben noch vor Dir!

Ja, sei vielleicht sogar froh, dass es Dich in jungen Jahren so knüppeldick erwischt hat.
Das bietet Dir jetzt schon - und nicht etwa erst in 20 oder 30 Jahren - die Chance Dein Leben in die Hand zu nehmen.

Dazu gibt es Hilfe - und Du nutzt sie bereits!
Du hast einen gesetzlichen Betreuer, der Dir momentan Dein Suchtmittel reguliert.

Das verspielte Geld hat nun ein Anderer - die Schulden sind überschaubar und in relativ kurzer Zeit abbaubar.

Weiterhin strebst Du eine Therapie an.
Weisst Du eigentlich, wie oft ich mir hier den Mund fusselig rede, damit die Klienten wenigstens in eine SHG gehen?

Du nutzt diese Möglichkeiten - Du eierst nicht herum.
Hilfe anzunehmen ist keine Schande - sei stolz auf Dich.

Keiner von uns wollte spielsüchtig werden - aber wir sind es nun mal geworden.
Was soll´s? Dann ist es nun mal so.
Da hilft es nicht, Dich selbst herunter zu buttern.
Konzentriere Dich mit ganzem Herzen auf die angebotenen Hilfen.
Du wirst sehen, die Situation ist zwar alles Andere als schön, Du kannst sie aber bewältigen und hinter Dir lassen.

Du hattest bisher noch keine Freundin?
Hmmm ... dann hast Du für die Zeit nach Deiner Genesung noch ein wertvolles Gut zu verschenken.
Eines nach dem Anderen ... alles zu seiner Zeit.
Du brauchst Dich hier nicht unter Druck setzen.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

*

Ohne Seele

Re: Mit 22 Jahren Leben verzockt?
« Antwort #3 am: 11 Juni 2017, 20:43:44 »
Hallo flashfc!Gute entscheidung mit der Suchtklinik,hab es auch immer vor mich hergeschoben,
jetzt hast du ja zeit.
Ich hab auch,immer gesagt ne muss Arbeiten,hab keine zeit usw,aber mein Hausarzt sagte schon damals,pfeiff doch auf den Job,verspielst ja sowieso alles!
Und siehe da er hatte schon damals recht.
Könnte zwar wieder anfangen zu Arbeiten,aber hab jetzt beschlossen eine Stationäre Therapie zu machen.
Hab einfach kein Bock mehr für die Automaten zu Arbeiten.
Allso nimm dir die zeit für eine Therapie,wieso nicht hast ja nichts mehr zu verlieren,kannst ab jetzt nur noch gewinnen.
Gruss und machs gut

*

Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Mit 22 Jahren Leben verzockt?
« Antwort #4 am: 14 Juni 2017, 18:31:58 »
Hallo flashfc,

ich warte schon seit einigen Tagen gespannt auf deine Antwort. Du bist zwar öfter online, hast dich aber bisher leider nicht geäußert.

Ich würde dich nämlich gern fragen, ob du dich evtl. bei deiner Altersangabe vertippt hast? Das alles kannst du einfach nicht in diesem Alter erlebt haben. Der Geschichte nach müsstest du mindestens vierzig, wenn nicht älter, sein.

Sorry, ich kaufe dir das alles nicht ab und überlege, was dich motivieren könnte, hier eine derart übertriebene Geschichte einzustellen.

Ilona
Juristische Beratung: Kanzlei Kraft, Geil und Kollegen / Bielefeld http://www.kguk.de/
Ansprechpartnerinn: Dr. Iris Ober und Juliane Brauckmann  (Fachanwältinnen für Bankenrecht)  Terminanfragen: 0521-529930
Weitere Infos  hier: https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?topic=3737.0

Re: Mit 22 Jahren Leben verzockt?
« Antwort #5 am: 14 Juni 2017, 21:45:36 »
Hallo flashfc,

ich warte schon seit einigen Tagen gespannt auf deine Antwort. Du bist zwar öfter online, hast dich aber bisher leider nicht geäußert.

Ich würde dich nämlich gern fragen, ob du dich evtl. bei deiner Altersangabe vertippt hast? Das alles kannst du einfach nicht in diesem Alter erlebt haben. Der Geschichte nach müsstest du mindestens vierzig, wenn nicht älter, sein.

Sorry, ich kaufe dir das alles nicht ab und überlege, was dich motivieren könnte, hier eine derart übertriebene Geschichte einzustellen.

Ilona

Hallo,

danke für eure Antworten. Ich bin 22 Jahre alt, ich hab mich nicht vertippt. Und alles was ich geschrieben habe ist leider tatsächlich so passiert

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Offline andreasg

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Re: Mit 22 Jahren Leben verzockt?
« Antwort #6 am: 14 Juni 2017, 22:29:07 »


Hallo,

danke für eure Antworten. Ich bin 22 Jahre alt, ich hab mich nicht vertippt. Und alles was ich geschrieben habe ist leider tatsächlich so passiert

Das kommt mir vor wie ein alter Armeegeneral, der auf einer Militätparade seine Panzer - und Raketentransporter auf Hochglanz poliert, an sich vorrüber ziehen lässt.
Was passiert denn nun wirklich in Deinem Leben, flashbi?

Depressionen sind eine Ausdrucksform der Suchterkrankung, bestens bekannt bei mir. Aber mit meinen zarten 64 Jahren darf ich mir das auch erlauben.
Noch einmal: Du hast Dein Leben vor Dir, was willst Du, wenn Du Dich hier einloggst. Bereitest Du Dich auf Deine Therapie vor? Schreibst Du dazu einen Motivationsbericht, besuchst Du zut Vorbereitung eine Selbsthilfegruppe, ist Deine Vorgehensweise mit dem Betreuer abgestimmt?

Wenn Du eine Antriebsschwäche zu Schreiben haben solltest, kannst Du Dir selber die Fragen und kommende beantworten?

Und - wenn die Finger an der Tastatur jucken, lass es geschehen!

Viele Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas

Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

 

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