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Meine Geschichte unter Gleichgesinnten

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Quintus1

Meine Geschichte unter Gleichgesinnten
« am: 28 April 2018, 09:52:09 »
Hallo liebe Kollegen und Mitspieler,

möchte euch meine Geschichte erzählen, die wohl sovielen bekannt sein dürfte.
Zunächst vorn weg: Habe viele Threads gelesen und es ist erstaunlich, wieiviele Parallelen es zu einem selbst gibt und wo man zunickend vorm Monitor sitzt und denkt:
"Diese Scheisse habe ich auch erlebt."

Es ist erstaunlich, wie viele intelligente Menschen, die die eigene Story hören, sofort sagen würden, "wie blöd bist du, hör sofort auf".
Man hätte kein Verständnis dafür und würde sich an den Kopf greifen, lauschend dem Horror, der einem da ins Ohr getragen wird.

Warum sind wir zwar selbst-reflektierend, aber ändern doch nichts? Warum können wir nicht Stopp sagen, wenn wir wissen, dass es uns nicht gut tut?
Schließlich schmeisst man doch auch keine 500 Euro in den Müll, man ist aber bereit, 500 Euro in einen Kasten zu schieben...

Angefangen wie so oft aus purer Neugier, einfach mal rein in die Spielbank, zum Zeitvertreib. Einfach mal das "Vegas-Feeling" schnuppern, es ist ja schließlich "cool" mal zocken zu gehen. Wieviel nehmen wir mit? Höchstens 20, maximal 50. Erstmal sehen, wie alles ist.
20 Euro in den Automaten, der einem damals fremd war.

Was waren das für Zeiten. Heute erkennen wir bereits im Nebenraum am Geräusch die Höhe des Gewinns oder können Freispiel-Sounds den richtigen Spielen zuordnen.
Wär doch mal was für "Wetten dass", - Erkenne das Freispiel am Geräusch...
Heute wissen wir, wie die Kisten funktionieren und glauben an angeblichen Hokuspokus wie den Stand des Geldspeichers in den Spielotheken. Wir glauben, oder wollen glauben, wenn der nichts geschmissen hat, dass jeden Moment ein Freispiel kommen muss. Wir wollen glauben, dass wir Verluste wieder reinholen, indem wir den Einsatz erhöhen oder gar nochmal kommen.

Alles Quatsch. Trotzdem versuchen wirs.
Hin - und Wieder wird man auch mal belohnt.

Meine schönsten Gewinne waren bei Sizzling Hot in der Spielbank auf 5 Euro 5mal die Sieben , 5000 Euro.
Hinzu auf 20 Euro Einsatz 4 mal die Sieben mit 4000 Euro gefolgt von einer 4-er Linie jede voll aus Pflaumen zu je 800 Euro, also nochmal 3200 Euro obendrauf.

Ich hatte alles bei den Scatterspielen, 5 Muscheln bei Dolphins auf 10 Euro im Freispiel, Vollbild Mumien bei Book of Ra auf 5 Euro, unzählige Male 5 Forscher auf einer Linie bei bis zu 10 Euro Einsatz und somit 10 000 Euro auf einen Schlag.
Was ein Gefühl, wenn einem quasi ein Monatslohn für viele von einem Vierteljahr fein säuberlich ausgezahlt wird.
Ich habe die Brieftasche nicht mehr zugekriegt. Bin sofort auf die Toilette und habe eifrig nachgezählt. Ein Bündel ins Jacket, das "rühre ich auf keinen Fall an".
Jetzt bin ich dick im Plus, komm probiers weiter, heute ist dein Glückstag.
Oft landeten wieder viele Tausend Euro im Automaten.

Wenn man Sizzling Hot auf 20 Euro spielt, 1000 Euro sind in weniger als 8 Minuten weg.

Richtig gemerkt habe ich, dass etwas schief läuft, als ich mit wirklich viel Geld spielen ging und im Nachhinein gerade noch das Geld fürs Parkhaus hatte. Ich war frustriert, innerlich wie tot und habe mich vor mir selbst geschämt. Was nützen mir Gewinne, wenn sie doch schließlich verteilt wieder im Automaten landen...
Es ist doch im Prinzip wie ein Kredit von der Spielbank. Alles kommt zurück und die Zinsen holen sie sich durch neues Geld.

Ich habe sicherlich über 100 000 Euro gewonnen, aber weit weit mehr verspielt. Zum Glück verdiene ich gut und musste nicht Schulden machen oder gar soziale Kontakte bemühen, um mir neues Spielkapital zu besorgen.

Es bleibt dennoch eine Leere in Einem, die irgendwie nicht gefüllt wird. Ich kann auch nicht behaupten, dass ich Freude vor den Automaten empfinde, es war oder ist einfach eine in sich geschlossene Welt.
Man kennt die Spielerkollegen, keiner ist besser oder schlechter. Jeder versteht einen dort und jeder ist auf der Jagd nach dem schnellen Euro. Es gibt auch viele, die tagelang nur der Anwesenheit da sind, auf 5 Cent drehen und sich freuen, wenn sie im Freispiel 4 Euro errangen, da die nächste halbe Stunde somit gesichert ist.
Man bekommt Getränk, Knabbereien, alles ist dunkel und gemütlich. Man wird vom Chef per Handschlag begrüsst, an der Rezeption wird kein Ausweis mehr verlangt. Man wird durchgewunken, schließlich kennt man einen ja.

Warum höre ich nicht auf ?
Ich weiß es nicht. Ich war sicher 5 mal die Woche spielen. Inzwischen gehe ich maximal 1 mal, manchmal auch 3 Wochen nicht. Bin ich spielsüchtig?
Wahrscheinlich klares ja, auch wenn ich es aus eigener Kraft schaffe, mal wie erwähnt wochenlang nicht zu spielen, ohne das mir etwas fehlt.

Ich kann nur jedem raten, nicht anzufangen. Es ist wirklich der Anfang vom Ende und man hält sich nicht daran, bei kleinen Einsätzen zu bleiben. NIE. Zumindest ich. Anfangs vielleicht die erste halbe Stunde.

Passt auf euch auf und versucht was ihr könnt, das Ganze zu minimieren.

Grüße
Quintus

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Offline Olli

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Re: Meine Geschichte unter Gleichgesinnten
« Antwort #1 am: 28 April 2018, 14:33:55 »
Hi Quitus!

Herzlich willkommen!

Schöner Beitrag, der mich bewegt zu fragen, wieso Du ihn geschrieben hast?

Gehe bitte nicht so hart mit Dir zu Gericht!

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Zero80

Re: Meine Geschichte unter Gleichgesinnten
« Antwort #2 am: 28 April 2018, 16:31:05 »
Er geht doch nicht zu hart mit sich ins gericht, er sagt es so wie es ist, dem müssen wir auch
realistisch ins auge sehen...

Mit dem gewinn aufteilen in - noch versuchen und - hier geh ich auf keinen Fall mehr ran "
Kenne ich auch, geklappt hat es aber immer nur wenn ich nach nem großen gewinn sofort
gefahren bin.  ;)

Sind schon crasse summe bei nem vollbild auf solchen Einsätzen, puh..

höher wie 2€ pro Umdrehung hab ich noch nie gezockt und das is schon heftig. Spiele normal mit
40 cent, dafür aber an mehreren automaten was dann auch ruck zuck geht wenn nix kommt..

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Quintus1

Re: Meine Geschichte unter Gleichgesinnten
« Antwort #3 am: 29 April 2018, 15:24:27 »
Hallo und vielen Dank für eure Antworten... und danke für das Lob Ollie.

Warum ich den Beitrag geschrieben habe ?
Ich kann darauf keine rationale Antwort geben. Vielleicht hat es mir gut getan, einfach mal das, was mich bewegt jemanden mitzuteilen, der vor dem Monitor sitzt und einem unbekannt zunickt. Menschen, die dasselbe kennen und sich vielleicht nicht offenbaren wollen.
Spieler, die zwar spielen, aber noch nicht gar so tief abgerutscht sind.

Ich wollte eigentlich dezent ausdrücken, dass selbst bei meinen hohenn Gewinnen KEINE Chance besteht, im Plus zu sein oder im Plus zu bleiben.

Am meisten ärgert mich - und ich hasse mich dafür - dass man nicht einfach nach einem Gewinn geht.
Gestern wieder erlebt: Von 300 auf 900 rauf. Statt die 900 zu nehmen, weitergespielt, es könnten ja 1000 werden... und es wurden keine 1000. Am Ende mit 0 aus der Spielbank.

Das sehe ich als mein größtes Laster, nicht der dauerhafte Druck spielen zu gehen.
Ich kann auch sagen, ich gehe erst im Oktober wieder, ohne das mich mental fasst.
Es ist dieses, "jetzt hast du doch schön Gewinn- geh" !
Nein, man zockt eben weiter.
Da ist das in der Spielothek super, durch das Rüberbuchen sichert man sich eben den Gewinn, während man in der Spielbank einfach weiterzockt.

Hat jemand ähnliches erlebt und einen Tipp, wie man diesen Punkt erreicht, wo man einfach aufhört und geht ?

Danke und einen schönen Sonntag an alle!

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Offline Olli

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Re: Meine Geschichte unter Gleichgesinnten
« Antwort #4 am: 29 April 2018, 15:48:42 »
Hi Quintus!

Zitat
Hat jemand ähnliches erlebt und einen Tipp, wie man diesen Punkt erreicht, wo man einfach aufhört und geht ?

Nun, wir befinden uns in einem Suchtforum.
Als neues Mitglied hast Du Dir also eingestanden, dass da etwas aus dem Ruder gelaufen ist - Du eventuell ebenfalls bereits süchtig bist.

Spielsucht ist eine schleichende Erkrankung.
Der Übergang zur Sucht wird bei dem einstigen "Hobby" von einem selbst gar nicht wahr genommen.
Erst irgendwann viel später folgt die Erkenntnis.

Es existiert eine vorherrschende Meinung, der ich mich anschließe, dass es irgendwann einen point of no return gibt.
Ab diesem Zeitpunkt ist kontrolliertes Spielen einfach nicht mehr möglich.

Ich denke, Du befindest Dich gerade auf einem Scheideweg, bei dem es entweder nur Schwarz oder nur Weiss geben kann - also weiter spielen oder die absolute Abstinenz.

Für welche Seite magst Du Dich wohl entscheiden wollen?
Und wie wirst Du Deine Wahl Dir gegenüber begründen wollen?

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Quintus1

Re: Meine Geschichte unter Gleichgesinnten
« Antwort #5 am: 30 April 2018, 17:21:45 »
Es fällt mir schwer, mich in ein Raster einzugliedern, schließlich sind mit Sicherheit andere Spieler schlimmer betroffen als ich.

Würde ich an einen Punkt geraten, wo ich beispielsweise andere Dinge finanziell aufgebe, nur um Geld fürs Spielen zu haben würde ich mich sofort in Therapie begeben.
Natürlich ist es trotzdem schade um das Geld. Es ist einfach ein teures "Hobby".

Ich überlege auch, wirklich nie mehr zu gehen.
Ich war einmal über ein Jahr nicht und es hat mir nicht gefehlt. Warum bin ich wieder gegangen?
Lacht mich aus, aber der soziale Kontakt zu den anderen Spielern hat mir gefehlt. Vielleicht ist das Wort Freundschaft etwas hoch gegriffen, aber ich wage zu behaupten, dass sich sowas mit anderen Spielern aufgebaut hat.

Ich bin zum Beispiel ein Typ Spieler der selten bis nie allein spielen geht nur um die Sucht zu befriedigen.

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Offline Olli

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Re: Meine Geschichte unter Gleichgesinnten
« Antwort #6 am: 30 April 2018, 19:36:42 »
Hi Quintus!

Lese ich da gerade einen Rückzieher?  ;D

Es ist doch egal, was wir hier wollen oder Dir wünschen - Du entscheidest ganz alleine Dein weiteres Vorgehen.

Übrigens:
Ich habe auch immer nur zusammen mit anderen gespielt - bis ich das änderte.
Ich habe mich auch nie als "exzessiven" Spieler gesehen - in Summe ist da aber trotzdem eine Eigentumswohnung zusammen gekommen.
Gerade in den ersten Jahren hatte ich "Freunde" in allen möglichen Spielstätten.

Es sind also schon mal ein Parallelen vorhanden.

Schockt es Dich jetzt, wenn ich preis gebe insgesamt 20 Jahre gespielt zu haben?

Nun ... in der SHG besteht kein Wettstreit, wer an wieviel Automaten gespielt oder wieviel Wetten getippt hat ... oder dergleichen ...
In der SHG ist jeder gleich, denn jeder hat seinen Erfahrungs"schatz", aus dem er berichten kann.
Jeder hat sein Päckchen zu tragen und kann schildern, wie er es weiter zu tragen versucht.

Aber das Wichtigste kommt nun: Jeder kann das für sich mitnehmen, was er gebrauchen kann - den Rest lässt er im Meetingraum.

Ich weiss nicht, wie oft ich schon gehört habe: Wenn dies oder jenes passiert, dann gehe ich sofort in Therapie ...
Im Grunde ist es - ohne Dir zu nahe treten zu wollen - eine Hinhaltetaktik.

Entweder ist das Mädchen schwanger - oder eben nicht.

Wie immer Dein Weg aussehen mag, es wird für Dich der Richtige sein!
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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Quintus1

Re: Meine Geschichte unter Gleichgesinnten
« Antwort #7 am: 02 Mai 2018, 18:09:26 »
Hallo Olli und danke für deine direkten Worte.

Wahrscheinlich hast du Recht. Es sollte kein Grau geben, sondern nur schwarz oder Weiss.
Im "normalen" Leben bin ich jemand, der sehr entscheidungsfreudig ist und den Mittelweg scheut.
Beim Spielen suche ich vielleicht, bewusst oder unbewusst Argumente, um es noch nicht ganz aufzugeben. Das ist mit Sicherheit falsch.

Ich werde den Schritt gehen und mich in der Spielbank sperren lassen. Damit ist ein Hauptanlaufpunkt von mir schon mal gestorben, denn ich gehe eher selten in eine Spielothek.
Im Internet habe ich noch nie gespielt und werde ich auch nie. Das reizt mich einfach nicht.

Es ist eher mal während der Arbeit, zwischen 2 Terminen mit einem Zeitfenster, wo mehr die Langweile gepaart mit dem Tatendrang eines kleinen Gewinns frohlocken. Hier muss ich stärker sein und da nicht nachgeben.

Dankeschön für dein Posting.

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Offline Olli

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Re: Meine Geschichte unter Gleichgesinnten
« Antwort #8 am: 02 Mai 2018, 19:49:26 »
Hi Quitus!

Auf der Hauptseite hier von fags gibt es Formulare zur Selbstsperre in Spielbanken.
Du brauchst also noch nicht einmal den Weg dorthin zu machen - der Post sei dank.

Zitat
Beim Spielen suche ich vielleicht, bewusst oder unbewusst Argumente, um es noch nicht ganz aufzugeben. Das ist mit Sicherheit falsch.

Das zu erkennen ist mit Sicherheit richtig.  ;D

Weiter so ...
Gute 24 h
Olaf


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Quintus1

Re: Meine Geschichte unter Gleichgesinnten
« Antwort #9 am: 03 Mai 2018, 18:02:53 »
War heute bei der Spielbank und NICHT DRIN... im Laufe der Zeit kennt man ja die Leute.Habe einen langen Plausch mit dem Chef gehalten und ihm dargelegt, dass ich gerne eine längere Pause machen würde und daher gebeten, meine Eintritts-Karte zurückzunehmen und mich für 1 Jahr zu sperren.

Sicher erstmal nur ein Schritt, aber es ist ein Schritt.


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Quintus1

Re: Meine Geschichte unter Gleichgesinnten
« Antwort #10 am: 06 Mai 2018, 16:09:57 »
Leider gestern aufgrund eines Zeitfensters, wo ich warten musste, in der Spielhalle gewesen. Insgesamt 80 Euro verspielt und das - obwohl ich zwischendurch bei 120 stand. Wieder einmal war die Gier größer als die Freude, die 40 mehr gehabt zu haben.

Am meisten ärgert mich aber, dass ich überhaupt wieder gegangen bin. Dieses schönreden ist furchtbar a la "Komm, ist doch nur Zeitüberbrücken".

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Offline andreasg

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Re: Meine Geschichte unter Gleichgesinnten
« Antwort #11 am: 06 Mai 2018, 16:35:28 »
Hallo Quintus, ich muß gleich los. Auf meinem Weg zu den Gruppenräumen einer Sozial-Psychiartrischen Beratungsstelle komme ich "Hinter dem Bahnhof"an einem Spielcasino und an meiner ehemaligen Lieblingshalle vorbei.
Ich möchte mir das nicht mehr antun, also mache ich einen Umweg. Das nimmt zwar mehr Zeit in Anspruch, aber ich habe die Wahl, meinen Weg erholsamer zu gestalten. Bin ja auf dem Weg zu meiner Esssuchtgruppe, und "Vor dem Bahnhof" steht eine ellenlange Schlange am Eiscafé. Übermäßiges Essen erachte ich nicht so existenziell schlimm wie Spielen, aber meine Leber... ich brauche immer Distanz zu meinen Suchtmitteln, damit mein Verstand sich auf die real wichtigen Themen zurück besinnt.
Also einfach raus an die frische Luft,unter Menschen,  und den Tag frei genießen, ohne Suchtdruck.
Heute kann das funktionieren.

Schöne Grüße
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Olli

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Re: Meine Geschichte unter Gleichgesinnten
« Antwort #12 am: 06 Mai 2018, 17:06:02 »
Hi Quintus!

Zitat
Leider gestern aufgrund eines Zeitfensters, wo ich warten musste, in der Spielhalle gewesen. Insgesamt 80 Euro verspielt ...

Wir wollen ja gemeinsam ein wenig Achtsamkeit üben.
Daher meine Fragen an Dich:

1. Wieso hattest Du so viel Geld dabei?
2. Lag es wirklich nur an dem Zeitfenster?

Wenn ich 1. und 2. kombiniere, stellt sich die Frage:

3. Könnte es sein, dass das Spielen auf irgend eine Weise "geplant" war?

Wie Andreas die Nähe zu Spielstätten meidet, so gibt es viele kleine Werkzeuge, die Dich vom Spielen abhalten können.
Mit welchen Werkzeugen könntest Du Dir vorstellen künftig zu arbeiten?

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Zero80

Re: Meine Geschichte unter Gleichgesinnten
« Antwort #13 am: 06 Mai 2018, 21:15:22 »
Ich hatte gestern auch vor nen 100er zu setzen..

 Bin dann zu meiner spielo und siehe da, sie wurde wirklich endgültig geschlossen  :)

Muss sagen dass sich das irgendwie komisch anfühlte und mir irgendwie nicht wirklich gut passte, bzw
es passt mir schon, immerhin das beste was mir passieren konnte da ich für meine andere hausverbot
verlangt habe und sonst nirgendwo zocke, es fühlt sich aber irgendwie nicht wirklich gut an ehrlich gesagt, macht
mir irgendwie druck..
Habe mir wohl unterbewusst immer ne Türe aufgehalten um doch mal  zocken zu können..

Ist wohl der wunsch kontrolliert zocken zu können statt es ganz aufzugeben, keine Ahnung.
Jetzt geht's ohnehin nicht mehr.. bin aber froh wenn ich mal wieder nen jahr rum habe und garnicht mehr darüber
nachdenke... schwerer als man denkt.
80€ sind ja noch harmlos, versuche daraus was zu lernen dann war es irgendwann vielleicht sogar diese
80€ wert ;)


Hallo Andreas, schön von dir zu lesen und das es dir gut geht, habe dich schon länger vermisst hier :)

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Quintus1

Re: Meine Geschichte unter Gleichgesinnten
« Antwort #14 am: 07 Mai 2018, 17:58:55 »
Ich habe immer etwas Geld bei mir, mindestens um die 100 Euro, hat aber gar nichts mit dem Plan zu tun, Spielen gehen zu wollen.
Vielleicht wäre das hier auch ein Ansatz, einfach weniger dabei zu haben.

Ja, das Zeitfenster war wirklich der einzige Grund. Hätte ich dies nicht gehabt, hätte ich definitiv nicht gehalten. Ich ärgere mich auch nicht über die 80 Euro, da sind schon ganz andere Summen über den Jordan gegangen, ich ärgere mich, dass ich wieder so schwach war statt einfach nur im Auto zu sitzen.

Mit dem Umweg laufen - so "schlimm" es bei mir nicht. Ich könnte auch über der Spielbank wohnen und müsste da nicht jedesmal rein. In letzter Zeit bin ich nicht einmal gezielt spielen gegangen. Auch nicht der Sucht oder des Reizes wegen.
Dennoch schäme ich mich, dass ich aufgrund der Langeweile wieder vor diesen Kisten saß.

Bin auch direkt bestraft worden:
50 Cent Book of Ra Freispiel vorletzte Drehung mit 1 Euro Guthaben, 80 waren weg...
Dachte, wenigstens kriegste deine Kohle bisschen wieder, Vollbild wären 75 Euro.

NICHT EINMAL 3 Stück bekommen, Freispielgewinn 1 Euro durch 3mal "Q".

War der Wink der Götter für meine Dummheit, dass ich nichts Besseres verdient habe.

 

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