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Spielsperrvertrag
Mike:
Hi Jacky,
wieso hast Du kein Verständnis für dich? Für mich erklärt sich vieles aufgrund Deiner Geschichte von selbst. Und genau da ist die Ursache verborgen. Nicht das es keinen Aufwand bedeutet etwas zu ändern, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Meine eigenen Erfahrungen haben mir das eindrucksvoll bestätigt. Ich kann Dir nur sagen, ändere etwas an Dir u. es wird sich auch etwas um Dich herum ändern.
Ilona hat Dir einige Ansatzpunkte, man könnte fast glauben Sie kennt sich da aus-grins*, geliefert.
Fakt ist doch, wenn ich Dich richtig verstanden habe, Du fühlst Dich so nicht wohl u. möchtest so auch nicht weitermachen. Du wirst viele Gründe finden, warum es so schwer ist etwas zu ändern. Es gibt aber auch genügend Gründe warum Du etwas ändern solltest,oder?
Wenn Du glaubst nichts zu ändern wäre der einfacher Weg, dann muß ich Dich enttäuschen. Das erscheint Dir nur im ersten Moment u. vielleicht auch noch ein paar Monate o. Jahre so. Aber glaube mir, die Endrechnung wird jedem präsentiert.
Stell Dir doch mal vor, wenn Du willst, Deine Argumente werden Dir irgendwann einmal von einem Deiner Kinder vorgehalten. Oder eines Deiner Kinder kommt in eine ähnliche Situation. Würdest Du Ihm dann raten einfach so weiter zu machen?
Es liegt an Dir, ob Du Deine Stärken in Zukunft "sinnvoll" einsetzt.
Ich wünsche Dir u. Deinen Kindern eine gute Zukunft u. eine weise Entscheidung.
Liebe Grüsse
Mike
Jacky:
Hallo Ilona und Mike !
Danke für Euere Zeit und Kommentare zu meinem Fall.
Ich denke, daß ich wohl noch nicht bereit bin, etwas zu ändern, weil auch viel Angst und viel Geld eine Rolle spielt. Außerdem - bitte - wie soll das gehen, wenn Kinder in eine Klinik mit aufgenommen werden? Sie müssen hier in die Schule gehen und ihr gewohntes Umfeld, Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung haben. Die kleine Tochter möchte nächstes Jahr auf das Gymnasium gehen und ich möchte ihr bei dem geforderten Notendurchschnitt 2,33 beistehen und sie unterstützen.
Ja, ich habe leider schon beobachtet, daß genau diese kleine Tochter bereits mit meinem Bruder um Geld Mau-Mau spielt. Ich war totat entsetzt. Deshalb Mike: Neeeeiiiin, ich darf auf keinen Fall dulden, daß ihr dasselbe passiert wie mir. Natürlich gehe ich dagegen an. Und ich bin 1000%ig sicher, daß meine Kinder keine Ahnung haben, was mit der Mutter los ist. Ich spiele nachts, wenn sie schlafen und sie wissen definitv nichts.
Ein weiterer Punkt ist meine geschäftliche Existenz. Wer soll denn die Geschäfte führen, wenn ich längere Zeit in der Klinik bin? Mein Therapeut hat mir gesagt, daß es mit Sicherheit nicht geduldet wird, daß andauernd das Handy klingelt, um evtl. Entscheidungen / Anweisungen anzufragen.
Wenn ich etwas ändern möchte, dann kostet das unheimlich viel Kraft, die ich derzeit nicht habe. Ein weiterer Faktor ist Geld, was ich im Moment noch einigermaßen im Griff habe, aber ich kann niemanden auszahlen. Die Kraft, die ich habe, gehört einzig und allein meinen Kindern. Hier mache ich einen guten Job und schon allein deshalb kann ich nicht in die Klinik gehen. Ich bräuchte eine Person, die Mama, Papa, Oma, Kummerkastentante, beste Freundin ist - die gibt es nicht. Ich kann meine Kiddies nicht 4 oder 6 Monate alleine lassen. Mitnehmen lehne ich kategorisch ab. Die Mama ist die Anlaufstelle für alle große und kleine Sorgen; und außerdem handelt es sich um eine voll coole Mama, auf die man sehr stolz ist.
Eventuell klärt sich alles von selbst, wenn mich der Richter bei meiner bevorstehenden Verhandlung zu einer stationären Therapie verdonnert. Aber wahrscheinlich weiß niemand besser als ihr selbst, daß eine erzwungene Therapie nicht den Erfolg bringt als eine freiwillige. Mein Kopf wäre ja nicht bei der Sache! Ich wäre mental zuhause und würde mir Sorgen machen. Wie soll ich mich auf mich konzentrieren?
Ich habe einfach zuviele Verpflichtungen und Aufgaben zu erfüllen, die eine evtl. 6monatige Abwesenheit unmöglich machen. Nur zur Info, die Kinder sind 15, 9 und 7. Ich kann und will sie nicht alleine lassen! Meine Mutter hat mich verlassen als ich 10 Jahre alt war. No way, daß ich dasselbe tue. Niemals.
LG - Blondie
Harry:
Hallo Jacky,
wenn du meinst dass es nichts bringt wenn man zu einer Therapie gwezwungen wird, dann muss ich hier wiedersprechen. Ich hatte vor 24 Jahren die Alternative Knast oder Entziehungskur (so nannte man das damals). Nach 4 1/2 Monaten dann ist mir klargeworden dass irgendwas mit mir nicht stimmt. and die letzten 6 Wochen haben dann gereicht das ich bis heute trocken bin. Das war die Geschichte Alkohol. Bei der Zockerei bezahlt mir niemand die Therapie also muss ich da alleine zurecht kommen. Zumindest weiss ich was Sucht ist, und eines weiss ich auch, hät ich die stationäre Therapie damals nicht gemacht würtd ich heut noch saufen.
Alles was du anführst sind nichts anderes als Erklärungen warum du weiterspielen musst. Ich habe auch Mio verspielt and dann irgendwann Insolvenz beantragen müssen. Wenn du wirklich deinen Kindern und dir helfen willst, dann ab in die Therapie, es wird sich schon alles regeln irgendwie. Wenn du das tust lässt du deine Kinder auf gar keinen Fall im Stich. Im Stich lässt du sie wenn du weiterzockst und dich zu Grunde richtest.
Bei mir hat sich zum Glück trotzdem noch mal alles zum Guten gewandelt, ich renn heute nicht mehr dem Geld hinterher, und führe eine sehr glückliche Ehe.
Bei mir kann ja auch die ganze Zockerei nichts bringen, ich habe mein Glück aufgebraucht als ich meine Frau Heidi gefunden habe.
Liebe Grüße
Harry
muc:
;) Hi,
also ich denke mir man muss sich vielleicht auch klar darüber sein, das die Vergangenheit nicht wieder gut zu machen ist. Man kann es drehen und wenden wie man will, die Vergangenheit ist vorbei und nicht zu ändern. Die Konsequenzen muss man jetzt tragen. Das einzige was man an der Zockerei ändern kann ist das Heute. Heute gehe ich nicht hin. Die Gegenwart und die Probleme die ich heute habe kann ich ändern, auch kann ich mich ja bewußt entscheiden, da mich niemand zwingt. Vielleich hilft es dir ein Buch zu lesen.
" 7 Wege zur Effektivität " Der Titel klingt komisch, das Buch ist aber spitze, es half mir mich bewußt für mein Verhalten heute zu entscheiden. Ich habe auch lange der Vergangenheit und dem verlorenen Geld hinterhergeweint. Gestern war ich bei einem Anwalt und habe mich entschieden die Dinge zu ändern die ich heute beinflussen kann. Ich verklage die Spielbank. Meinen Verlust habe ich innerlich abgeschrieben unter Lebenserfahrung und heute bringt mich niemand in die Nähe eines Glücksspiels. Mehr kann ich nicht machen, da ich nur heute lebe. Morgen schau ich weiter mit dem selben Vorsatz. Und seitdem gehts mir wesentlich besser. Natürlich schäme ich mich für mein Verhalten aber schlimmer ist es immer weiter zu machen, den dann kann nichts sich ändern und der Berg wird noch größer. Für mich waren meine Kinder die Kraft jetzt aufzuhören und den Kreislauf zu durchbrechen. Das Leben ist zu wertvoll um s in einen dämlichen Plastikkasten zu stecken.
Ilona:
Hi Jacky,
bin momentan etwas gestresst, daher nur ganz kurz: Eine stationäre Therapie bei Glücksspielsucht dauert 6-12 Wochen. Nicht länger.
Meine Info, dass es Kliniken gibt, die auch Kinder aufnehmen sollte nicht unbedingt für dich eine Empfehlung sein, dass du deine Kinder mitnimmst. Ich wollte eine Perspektive für lösungsorientierte Ansätze bieten. es schien mir so, dass du darauf fixiert bist, was alles nicht geht. Manchmal erleichtert es ein Problem schon, wenn man den Blickwinkel ändert.
Und zu den Kindern: du bist sooo überzeugt, dass die nix von deinem Problem mitkriegen. Wenn du dich da mal nicht vertust. Kinder haben so feine Sensoren. Für Stimmungen, für atmosphärische Veränderungen, Gefühlschwankungen, gereizte Stimmung, gebrochene Versprechen, Geldknappheit etc. Sie können vielleicht nicht mit Bestimmtheit sagen, was für ein Problem die Eltern haben, sie wissen aber, dass da ein Problem ist. Das Fatale an der Situation ist, dass Kinder in so einer Situation insgeheim dazu tendieren, sich selbst als Verursacher bzw. Schuldige dieses diffusen Problems zu sehen. Das wiederum führt dazu, dass die Kinder versuchen zur Lösung dieses "Konflikts" beizutragen, womit sie natürlich heillos überfordert sind.
Unsere Angehörigengruppe hatte mal einige Kinder in die Gruppe eingeladen. Es war ein sehr bewegender Abend. die Kinder haben aus ihrer Sicht geschildert, wie sie die allmähliche Suchtentwicklung des jeweiligen Elternteils erlebt haben. Die Eltern waren natürlich auch davon auisgegangen, dass die Kinder nichts mitgekriegt hatten, weil die Glücksspielsucht ja so schön unauffällig ist. Pustekuchen! Die Kinder hatten ganz viel mitgekriegt.
Soviel auf die Schnelle
Liebe Grüße, Ilona
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