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Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Wann werde ich es endlich schaffen...auf der Suche nach dem Weg

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Offline Olli

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Hi Bobert!

Zitat
Hat wer ähnliche Erfahrungen gemacht das sobald das Spielen eingestellt wird andere Probleme wieder "aufflammen",

Da ich mich mit Deinen weiteren Störungen nicht auskenne, habe ich nur mal den Satz von Dir zitiert.
Es gab einmal eine depressive Phase von zwei Wochen bei mir, die aber nach einer emotional sehr belastenden Situation aufgetreten ist. Zudem war ich einmal haarscharf vor eine Panik, die ich jedoch schnell umschiffen konnte. Beide Situationen sind aber garantiert nicht mit Deinen Störungen vergleichbar. Sie lassen mich wohl eher nur erahnen, wie Du Dich fühlst, wenn sie auftreten.

Zu Deiner Frage: Das ist, wie ich finde, völlig normal. Das Glücksspiel übt ja eine Funktion aus. Hier bei Dir sorgt das Glücksspiel dafür, dass Du weniger Attacken verspürst. Nun nimmst Du Dir mit der Abstinenz diese Funktion.
Die Funktion ist durch eine Gewöhnung an das Glücksspiel überhaupt erst entstanden. Gewohnheiten lassen sich aber ja bekanntlich ändern. Also wirst Du Dich wahrscheinlich auch auf die Umstellung einstellen und die Attacken werden wieder weniger werden.

Ein wenig Sorge macht mir, dass die Medis das momentan nicht auffangen können. Vielleicht lässt Du Dich da mal nachjustieren?
Gewisse Dinge müssen wir aushalten ... wir müssen aber auch nicht alles aushalten, wenn es dafür zumindest Teillösungen gibt.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Hi Bob

Zu mir, ich hab adhs, borderline, depressionen und kPtbs, Panikattacken sind mir auch nicht fremd - also, volles Programm ^^

Nach über 10 Jahren Therapien kenn ich mich SEHR gut aus mitlerweile was das Spektrum "neben/hinter der Sucht" betrifft und DAS ist nicht zu unterschätzen.

Im Gegensatz zu "normalen Suchtis" ist das bei uns, die ein "übles Paket" mitbringen alles noch um einiges Schwieriger als es das eh schon ist von der Sucht los zu lassen.
Das ist nicht verharmlosend gemeint, aber es gibt nunmal nicht "den Suchti" oder DIE Lösung für alle, so einfach ist es nunmal nicht....

Du beschreibst das es Dir gut geht wenn du zockst und beispielsweise deine Hyperchondrie in den Hintergrund rückt.

In dem Moment wo DU entscheidest (Letzenendes bist es immer du, ob vom Verstand oder den Emotionen gesteuert) los zu gehen ist Dein Verstand gaaaanz weit weg und Du bewegst Dich in Deinem emotionalen Bereich des Gehirns und wie meine Therapeutin gestern nett gesagt hat "Dieser Teil im Hirn ist dumm, der lernt nichts, der speichert nur ab" - Salopp gesagt... Ergo "musst" Du Übungen erlernen Dich SELBST aus dem emotionalen Bereich raus zu holen und Deinen Verstand wieder zu aktivieren der dann sagt STOP - ICH will doch gar nicht zocken gehen !

DAS hängt mit unserem Gehirn zusammen, denn, sobald Du Dich im emotionalen Bereich Deines Gehirns befindest schaltet der Verstand ab, da kannst Du machen was Du willst es IST so.
Allerdings kann man lernen damit umzugehen und auch wieder ein wenig Kontrolle darüber zu erlangen.
Dies kann man beispielsweise mit der "Breathball-app" üben.

Aus meiner SIcht kann ich Dir nur Raten ob Du vielleicht nochmal eine Therapie machst, unabhängig von der Sucht - die Sucht -so glaube mir, ich kenn das aus eigener Erfrahrung- ist manchmal nur die Spitze des Eisberges.
Ich war auch schon wieder so weit das ich vor lauter Panik nicht mehr vor die Tür gegangen bin und es ist sehr mühselig meine Übungen zu machen, es nervt, einfach nicht "einfach so" vor die Tür gehen zu können...

Ich hoffe Du kannst ein wenig damit anfangen und es hilft Dir ein wenig weiter. Es dauert ewig, aber aus meiner Erfahrung kann ich Dir sagen das soooooo laaaaangsaaaaaaam Licht am Ende des Tunnels erscheint....


Gruß Ralf

 

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