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Möchte mich vorstellen, ich und meine Spielsucht

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Möchte mich vorstellen, ich und meine Spielsucht
« am: 01 April 2015, 15:37:31 »
Hallo ihr lieben, lange habe ich ein Forum gesucht, wo ich mich evtl richtig aufgehoben fühle. Ich bin froh, dass ich hier bin - da ich einfach einen Rat und eine Meinung suche.
Zu mir, ich bin weiblich, 23jahre alt, bin ledig und habe keine kinder! Ich spiele seit meinem 19ten lebensjahr, wie es natürlich kommen sollte war ich damals mit meinem ex freund zum ersten mal in meinem leben (er war davor schon spieler) in einer Spielhalle. Habe zugeschaut und aus jux ein paar Euro rein geschmissen, und natürlich gleich gewonnen, kennt ja sicher jeder. Das ging auch erstmal eine Weile so, bin sehr oft mit meinem ex freund da rein, und habe gute beträge gesehen und auch raus genommen, irgendwann mal wurde alles schlimmer, mein ex freund hat seine wohnung wo wir damals gelebt haben, nicht mehr gezahlt, er war damals eher der süchtige und ich sah es nicht so schlimm, wir waren fast täglich in der Spielhalle und haben gespielt, auch verspielt dann irgendwann mal. Mussten dann bei meinen oder seinen Eltern geld borgen, oder zum teil auch seine Oma beklauen - und das in einem halben Jahr, wir haben uns täglich gestritten und es war nur noch reine spielbeziehung, 3 monate ging das gut - dann mussten wir ausziehen da wir die wohnung und kaution nicht gezahlt haben, also haben sich schulden angehäuft. Ich habe mich letzendlich dann von meinem EX Freund getrennt, weil er immer bis zum schluß das geld verspielen wollte, so war ich nicht, ich wollt es immer mitnehmen. Trennung kam - und es wurde erstmal ruhig... Habe lange nicht mehr gespielt und wenn bewusst und wenig, da bin ich ehrlich, natürlich kam es vor das ich auch mal 50Eu verspielt habe, aber es wurde noch nicht zur Last. 1Jahr ging es gut, und ich hatte alles im Griff... Ich habe mich danach in einem Mann verliebt, der mir endlich gut getan hat, sein leben in den griff hatte arbeit keine schulden, einfach perfekt. ca ein halbes jahr später ziehte ich zu ihm, und habe ihn LEIDER mal vorgeschlagen in die Spielhalle zu gehen (Er ist 30) .. Er ist mir, damals war mir nicht bewusst in was für ein Chaos das endet. Habe ihn also verführt zum spielen, es kam so dass er gewonnen hat, bei mir lief alles ab da schlechter, kaum gewinne, viele verluste... Er nahm seinen Gewinn mit, aber ich die blöde - habe ihm das fast alles verspielt, es ging eine weile so, dass wir einmal in der woche gespielt haben, noch hatte er kein problem mit, aber nach einem jahr lief alles scheiße, ich bin richtig depri geworden, war nie so - wollt nie oft spielen, mein jetziger freund (bin immer noch mit ihm zusammen) war das irgendwann mal zu blöd und wollte die Spielhalle vermeiden (Grund: Wenn man gewinnt, schmeißt man eh alles wieder rein) Wir haben uns oft gestritten da ich spielen gehen wollte, er aber nicht. Innerhalb 2 Jahren hat er zwei Bausparverträge wegen mir auflösen müssen, sein Dispo auf 500 erhöhren müssen, obwohl er alles im Griff hatte, und genug geld hatte als ich ihn kennengelernt habe...  :( Es war mir einfach nicht bewusst... Ich wollte täglich spielen gehen, habe mit ihm sehr gestritten - bis er nach gegeben hatte... Er tut mir so leid, weil wir jetzt 3 jahre zusammen sind, 2 jahre ca läuft es nun so. Das letzte jahr bis jetzt umso schlimmer, habe nur noch verluste, fühle mich unverstanden,habe vieles verkauft um spielen gehen zu können, und verfall immer in der Depression, weil mein jetziger Freund einfach mich nicht versteht, hört sich blöd an, ich weiß.. aber ich kann auch nix für, dass ich da einfach rein will  :-\ Er ist seit dem oft gereizt, sehr geizig, sehr sparsam und sucht immer nach Gründe zum streiten, und hält mir das immer vor wie viel ich an seinem Geld verzockt habe, immer wieder!!  :'( Wir hatten oft diesen einen Punkt , wo wir uns fast getrennt hätten - aber immer einen Weg gefunden haben, habe oft ihm versprochen mich zu ändern, war auch oft mal ne woche oder paar tage nicht spielen, aber wenn ich war ist fast immer 50Eu von seinem Geld rein gelandet.. Was ich noch dazu sagen wollte, ich bin gerade auf Arbeitssuche, habe keine abgeschlossene Ausbildung und bisher nicht viel für meine 23 Jahre erreicht.  :'( Ich bin also abhängig von ihm, und bin sehr Charakterschwach (schwere Kindheit, Soziale phobie) Mir einzugestehen , dass ich Spielsüchtig bin , fällt mir echt schwer, zu dem ich vor 3 jahren nicht so war, und mein Ex Freund so war, jetzt bin ich so und mein jetziger freund muss das alles mitmachen...  :-[ Er hat das alles nicht verdient, zu dem er ein sehr zivilisierter Mensch ist, der immer gespart hat - sich vieles aufbauen möchte, und und und.... Ich habe leider meinen Lebensmut verloren  :'( Und kann mich auf garnichts mehr richtig freuen, ich bin bisher so dankbar dass er trotzdem hinter mir steht, und versucht mich auf den richtigen Weg zu bringen. Er ist CO Abhängig würde ich mal sagen, er hält nix mehr von der Spielhalle - will da nicht mehr rein, er will keine Verluste mal sehen, aber MIR fällt es so schwer!! Obwohl ich zwischenzeitlich weiß, dass es nichts bringt..

Gestern hatten wir mal wieder so einen Höhepunkt, und ich habe von seinem Geld aber IMMER mit ihm.. 55 Eu verspielt, es ist Zuhause eskaliert und er fast geheult, und wir haben bis spät in die Nacht geredet, und er hat mir den Tipp gegeben, mir endlich hilfe zu holen, sonst kann er nicht mehr, ich solle mir auch ein Forum suchen, die mir mal paar meinungen geben, wie eurer eindruck ist, wenn ihr meine geschichte so hört.  ???

Ich sitze nun hier, alleine - mein Freund ist auf Arbeit - und ich möchte endlich einen AUSWEG finden. Keiner unseren Freunde, Familie etc weiß von meinem spielen, dass wir kaum geld haben nur noch zuhause hocken. Ganz ehrlich, ich bin auch sehr nervös, ich muss endlich abschied nehmen von dieser scheiße, die mich ruiniert, die meinem leben sehr viel genommen hat, ich war immer ein mädchen die gerne weg war, gefeiert hat, geld sinnvoll ausgegeben, jetzt schätze ich es nicht mehr, meine beziehung läuft schräg (er vertraut mir nicht so ganz ) gute laune hebt bei uns kurz, und naja das liebenleben leidet für diese 3 jahre sehr dran, einfach keine harmonie mehr  :'(

Ich habe mich kaputt gemacht, und ihn ebenfalls, der unschuldig war und ist!  :(


Ich wäre über jede meinung sehr dankbar, es ist mir sehr wichtig zu hören, was andere darüber denken! vielen lieben dank, fürs zu ende lesen, auch wenn es zu lang geworden ist.
liebe grüße

Re: Möchte mich vorstellen, ich und meine Spielsucht
« Antwort #1 am: 02 April 2015, 05:29:10 »
Hallo Maria

was soll man denn dazu meinen?? nichts anderes wie du...Das ist großer Mist..wie du dein Leben gestaltest. ...und eines kann man Vorhersagen: Es wird nicht besser, wenn du dich nicht vom Spielen verabschieden kannst. Im Gegenteil...es kann immer schlimmer werden..schlimmer las man sich je vorstellen kann :-(

Und sage nicht..ich kann nichts dafür..ich muss das tun !!! das fühlt sich zwar so an...aber DU musste es eben nicht !! bzw nur wenn du dem Bedürfnis immer wieder unreflektiert nachgibst.

Was bist du denn bereit zu tun ? Darüber solltest du dir erstmal genau klar werden. Denn danach wird es sich richten, wie es weiter geht.

Was ist dir wichtig ??...wo liegen deine Prioritäten??...mach sie dir klar...und auch die Konsequnezen deines Handelns..wo du es mit erreichen kannst oder nicht.Schreib es dir zur Erinnerung auf, wenn es hilft.
Stell dir Werkzeuge zusammen, die dir dabei helfen können...Unruhe und spieldrang zu überwinden. Suche dir andere Belohnungsysteme und Herausforderungen , wo du positiv drann wachsen kannst. Suche den Austausch weiter mit anderen die diese Probleme kennen und für sich Lösungen gefunden haben..villt ist auch etwas für dich dabei.

Nimm das Problem nicht auf die leichte Schulter...und vedränge weiter...mach dir nix vor..sei oder werden ehrlich..dir gegenüber. Lerne deine Stärken kennen und mit deinen Schwächen gut umgehen. ...sonst könnte es dir wie mir ergehen...und du stehst bzw sitzt mit über 50 immer noch mit der gleichen Problematik da...das Leben ist an dir vorbei gezogen...und du kannst keinen Tag nachholen. Das ist mehr als traurig!!

Was dein Freund mit macht oder nicht..liegt in seiner Verantwortung, nicht in deiner...die trägst nicht du.
Du musst dich nicht auch noch deshalb schuldig fühlen. Wenn er "richtig" (nach meiner persönlichen Meinung)  handeln würde..würde er dein Verhalten in keinster Weise mehr unterstützen, sondern auch für sich seine Konsequenzen ziehen. Das unten aufkommen...muss manchmal heftigst weh tun, damit man wach werden kann.Das Gleiche gilt für ihn als Angehörigen.  Das wünsche ich dir so bald wie möglich....Nicht das weh tun..aber das wach werden !!

lg libelle
« Letzte Änderung: 02 April 2015, 05:35:46 von libelle »

Re: Möchte mich vorstellen, ich und meine Spielsucht
« Antwort #2 am: 02 April 2015, 10:34:59 »
Hallo Maria,habe jetzt nicht deinen kompletten Beitrag gelesen,nur das Nötigste,aber das reicht meist auch ;-).
Bin selber Spieler seit 2008 und habe Monat für Monat mein Lohn verzockt,hatte nichts mehr zu Essen im Kühlschrank und musste irgendwie zusehen wie ich zurecht komme.Meine Laune wurde immer schlechter und meine Aktivitäten ebenfalls weniger.
Damals war ich so wie du.Bin gerne in die Disco gegangen oder Sonstiges.
Habe halt einfach mein Geld sinnvoll ausgegeben.
War über die Jahre dann mehrfach zur Suchtberatung und bin dann irgendwann nicht mehr hin gegangen,weil ich gedacht habe ich hätte die Sucht im Griff.Falsch gedacht.Ich würde,obwohl ich mehrfach über Monate spielfrei gelebt habe immer wieder rückfällig.
Bis ich Ende Dezember 2014 gesagt habe so geht es nicht weiter.
Ich habe auch zu viel über die Jahre verloren,als das ich ewig so weiter machen könnte.
Meine Beraterin hat mir dann eine Therapie empfohlen,die ich bereits am 17.02.15 angetreten bin und für mich am 20.03.15 erfolgreich für mich abgeschlossen habe.
Was du für dich tust bleibt deine Entscheidung,aber ich würde dir raten auch zur Suchtberatung zu gehen um dieses Problem anzugehen.
Liebe Grüße

EDIT:Habe es eben doch mal komplett gelesen.
Wenn du sagst,du kannst dir die Sucht nicht eingestehen ist das schon eine riesengroße Gefahr,weil man eben selbige unterschätzt und nicht wahrnimmt.
Ich lese immer aus deinem Text du warst nie so,sondern dein Ex.
Fakt ist DU bist nun auch so.
Du bist ein Spieler.
Und ich würde vielleicht wirklich zu einer Therapie raten,da man zwischen den Zeilen auch gut lesen kann,was das Spielen(wie bei den Meisten) so bei dir angerichtet hat.
« Letzte Änderung: 02 April 2015, 10:41:06 von DennisK611 »

*

Offline Olli

  • *****
  • 7.670
Re: Möchte mich vorstellen, ich und meine Spielsucht
« Antwort #3 am: 02 April 2015, 10:47:03 »
Guten Morgen!

Zitat
Hallo ihr lieben, lange habe ich ein Forum gesucht, wo ich mich evtl richtig aufgehoben fühle. Ich bin froh, dass ich hier bin - da ich einfach einen Rat und eine Meinung suche.

Hmmmmm ... so ausgedrückt klingt das ja schon ein wenig scheinheilig ... aber was soll´s ... beim Thema Sucht ist Crossposting auch mit identischen Texten durchaus erlaubt  ;D

Zu Beginn eine kleine Bitte: Nutze bitte hier und da die ENTER-Taste um Absätze zu erzeugen.
Dies erleichtert die Lesbarkeit - gerade bei mir, da ich ein Augenzucken habe.
Bei solchen Buchstabenblöcken springe ich da immer zwischen den Zeilen hin und her ... rauf und runter, kreuz und quer ...  ::)

So...
Du hast da, wie ich finde, einen sehr offenen und (gnadenlos) ehrlichen Beitrag geschrieben.
Dies und das Crossposting zeigen, dass Du ernsthaft etwas verändern willst.
Wie man immer so schön sagt: Du hast Dich auf den Weg gemacht.

Ich möchte an dieser Stelle gar nicht auf das Geschriebene und damit die Vergangenheit eingehen.
Dies können wir beruhigt erst einmal an Seite legen und uns später damit befassen.

Wichtig ist wie immer erst einmal das Jetzt.
Hier können wir etwas bewirken, was sowohl Einfluss auf die Zukunft, als auch auf die künftige Vergangenheit hat.

Du hast da einen wohl echten Schatz an Deiner Seite - das ist gut - sehr sogar.
Er weis über Deine Sucht bescheid - ihr könnt darüber reden - Euch gegenseitig unterstützen - Euch motivieren.

Bitte ihn sich auch in den Foren zu registrieren und auch dort zu schreiben.
Auch für ihn ist es wichtig sich als Angehöriger zu informieren.
So kann er lernen, sich von Deinen suchtgeprägten Verhaltensmustern emotional zu distanzieren.
Er kann lernen, uns ein Stück weit zu verstehen und ggf. entsprechend zu reagieren.

Es empfiehlt sich z.B. immer ein Geldmanagement einzuführen.
Leider lässt sich Dein Freund aber wohl zu sehr von Dir beeinflussen, bzw. er kann sich Dir gegenüber nicht durchsetzen.
Von daher solltest Du überlegen, ob nicht doch die "unwissende" Familie eingeweiht werden sollte.

Alle Familienmitglieder incl. Deinem Freund und Dir bilden ein Familiensystem, welches durch Deine Sucht beeinflusst wird.
Wenn sie aber dazu bereit sind, dann können sie durch externe Informationen und internem Austausch Kompetenzen erwerben, mit Dir und mit sich selbst (in Bezug auf Deine Sucht) besser umzugehen.

Dir selbst lege ich natürlich auch nahe, Dein stilles Kämmerlein zu verlassen und reale Menschen aus der Suchthilfe zu kontaktieren.
Hier wirst Du ganz schnell feststellen, dass Du nicht alleine bist mit Deinen Problemen und Sorgen.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Hallöchen
« Antwort #4 am: 02 April 2015, 12:20:12 »
Vielen lieben dank, erstmal für eure Antworten, habe mich sehr gefreut und habe mir alles genau durchgelesen.

Ja, absofort benutze ich die ENTER Taste auch, das war eigentlich so nicht geplant (ist mir erst beim durchlesen selbst auch aufgefallen)  :P

So, mit allem was ihr mir geschrieben habt, habt ihr Recht. Familie bescheid zu sagen, kommt garnicht in Frage erst recht nicht meinem Freund seine Eltern. Die würden das evtl niemals verstehen, und würden ihm evtl auch zu einer Trennung raten, da diese ganz anders aufgewachsen sind, Umgang mit Geld wichtig ist und im Leben man sparen - arbeiten und diszipliniert sein muss... Naja  :-X
Meine Eltern hingegen wussten (!!) dass ich spiele - aber das juckt die eh nicht, sage ich mal so hart, wenn ich ihnen das erzählen würde, würden die eher sagen, ja das ist ja dein geld - nur dumme machen sowas, bla bla.. (aber wenn ich am boden liegen würde, wären sie selbstverständlich da) Komische Logik..

Der einzige der überhaupt noch hinter mir steht, ist wie gesagt mein freund, freunde habe ich meist verloren und keinen kontakt mehr, seit ich spiele (ich mache das nicht absichtig sondern mir fehlt einfach die lust zu, LEIDER!!!)  :-\

Ich war schon auf einer Sitzung bei der Suchtberatung - einmal, danach bin ich nicht mehr hin, die Psychologin wusste irgendwie selbst nicht was ich sagen soll, das war sehr komisch, und habe mich sehr unangenehm gefühlt - da sie selbst jung war und ich mir nur dachte sie wird das auf die welt setzen - und jeder kennt mich und mein problem dann! :-X


Was mir wichtig ist
Endlich das spielen zu vergessen, so tun - als würde es dieses nicht geben. Ich möchte endlich eine Ausbildung anfangen wo ich auch durchziehe. Jeder Niederschlag in der Spielhalle - hält mich auf GUTES im Leben zu tun, ich denke man kennt es. Man hat keine Motivation mehr, alles ist blöd, langweilig... Ich möchte Glücklich sein, ohne Probleme - ohne diese sinnlose Geldverluste, ich möchte heiraten - kinder - urlaub - keine sorgen! Aber diese Spielhalle hindert mich, ich weiß nicht wieso, und täglich versuche ich dieses zu verstehen, da es doch NICHT SEIN KANN, dass dieser kleine Chip uns Menschen (Spielern) so beeinflußt und so kaputt macht, und wir nicht loslassen können. Manchmal frage ich mich wieso! WIR ALLE SPIELER DIE NASS sind, wissen doch eh dass uns alles genommen wird, und trotzdem müssen wir erst tief fallen, bis wir es KAPIEREN! :-[



Ich möchte mich erstmal die Tage (wieder) selbst testen - wie weit ich ''spielfrei'' sein kann. Das höchste war eine Woche (nur!!) diesesmal, mit Hilfe von meinem Freund, möchte ich es schaffen, schaffe ich es? Ich weiß es nicht. Mein Freund zumindest ist so ''angepisst'' dass er da nicht mehr rein will, er steht auch dazu, solange ICH ihn nicht überreden muss! Ich will IHN zumindest in Ruhe lassen,und ich muss mich einfach nur dran gewöhnen, ich meine es geht mir gut dabei, nur ich werde leicht nervös.

Ich überlege natürlich auch, dass ich wieder eine Therapie wahr nehme, aber dann wo anders.
So, gestern Spielfrei gewesen, und heute hoffe ich auch. (Geld habe ich ja keins) :-\

Lieben Dank, fürs lesen. :)

*

Offline Olli

  • *****
  • 7.670
Re: Möchte mich vorstellen, ich und meine Spielsucht
« Antwort #5 am: 02 April 2015, 16:52:49 »
Hi Maria!

Ich muss immer wieder schmunzeln, wie sehr sich die Beiträge inhaltlich gleichen ...  ;D

Zitat
So, mit allem was ihr mir geschrieben habt, habt ihr Recht. Familie bescheid zu sagen, kommt garnicht in Frage erst recht nicht meinem Freund seine Eltern. Die würden das evtl niemals verstehen, und würden ihm evtl auch zu einer Trennung raten, da diese ganz anders aufgewachsen sind, Umgang mit Geld wichtig ist und im Leben man sparen - arbeiten und diszipliniert sein muss... Naja  Schweigend

Verstehst Du Dich denn mit seinen Eltern?
Wenn ja - dann sind Deine Ablehnungsgründe lediglich ein ... nicht böse sein ... egoistischer Selbstschutz vor der potentiellen Trennung.

Wenn Du es aber einmal von einer anderen Warte siehst, einen Teil habe ich ja schon beschrieben, dann kann deren Wissen über Deine Sucht bei Dir Motivation auslösen. Du baust innere Blockaden auf (i.S.v. Du willst Dir keine Blöße geben ...).

Du benötigst Hilfe für ein Geldmanagement - und Dein Freund scheint nicht der Richtige dafür zu sein.

Ja natürlich - dort draußen in der Welt hat sich die Spielsucht als Krankheit immer noch nicht in den Köpfen der Menschen festgesetzt.
Gerade die Älteren argumentieren dann in ihrer Unwissenheit von fehlender Stärke, fehlendem Willen - asozialem Verhalten und und und ...
Mit einem bisschen Gutwill der Personen läßt sich dies aber durch sachliche fachliche Informationen schon ändern.

Zitat
(aber wenn ich am boden liegen würde, wären sie selbstverständlich da)

Liegst Du denn nicht gerade am Boden?
Es muss ja nicht immer gleich der finanzielle Ruin sein - reicht da nicht Dein Seelenscherbenhaufen um Dich an sie zu wenden?

Zitat
da sie selbst jung war und ich mir nur dachte sie wird das auf die welt setzen - und jeder kennt mich und mein problem dann!

Hmmm ... ich kenne Deine Eltern nicht - nicht die Deines Freundes, noch die gute Dame.
Kann es sein, dass Du mittlerweile Ausreden gefunden hast, an die Du selbst nun glaubst?
Die Suchtberaterin unterliegt der Schweigepflicht - da dringt nichts nach draußen.
Da wäre sie ganz schnell ihren Job los.

Klar kann es sein, dass die Chemie untereinander nicht passt.
Aber kannst Du dies mit Bestimmtheit nach einem Besuch schon sagen?
Müsst Ihr Euch nicht erst einmal kennenlernen in mehreren Sitzungen?
Naja ... und selbst wenn dem so ist ... wie wäre es mit einem Wechsel des Beraters?

Wenn Du da so schnell aufgegeben hast - wie hoch war denn Deine Motivation Dir Hilfe zu gönnen?

Zitat
Endlich das spielen zu vergessen, so tun - als würde es dieses nicht geben

Sorry ... das ist Utopie.
Als suchtkranker Mensch hast Verhalten jahrelang aufgebaut, die Du wahrscheinlich viel länger wieder abtrainieren kannst.
Weiterhin hast Du aber auch ein Suchtgedächtnis aufgebaut.
Vieles davon kannst Du mit entsprechender Einstellung und Hilfe überschreiben.
Aber alles - das wird niemals passieren.
Du wirst wie jeder von uns immer wieder in Situationen kommen, in denen Dein Suchtgedächtnis reaktiviert wird - es Dich quält und Dinge tun lässt, die Du hinterher bereust.
Daher ist genau das Gegenteil wichtig - sich mit sich selbst auseinander setzen!
Und dazu gehört nun mal auch alles rund ums Spielen!

Zitat
Ich möchte mich erstmal die Tage (wieder) selbst testen - wie weit ich ''spielfrei'' sein kann.

Fange doch bitte gar nicht erst mit diesen sinnfreien Selbsttests an.
Sie binden Deine Kraft und Energie und lenken Dich von wichtigeren Dingen ab.
Du brauchst Dir nichts zu beweisen - das hast Du schon längst erledigt.

Kleine Ziele setzen heißt es nun.
Ziele, die Du erreichen kannst - und genießen.
Hier noch einmal mein Mantra: Ich erlaube mir nur für heute spielfrei bleiben zu dürfen!

Suche Dir eine SHG und gehe hin - nicht nur einmal - regelmäßig.
Wenn ich an meine eigene Zeit damals zurückdenke, da muss ich Dir gestehen - habe ich erst gar nicht viel von dem verstanden, was da erzählt wurde.
Das kam erst im Laufe der Zeit - also gönne sie Dir - diese Zeit!
Nehme am Besten auch Deinen Freund mit - auch er braucht ja dringend Hilfe!

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Möchte mich vorstellen, ich und meine Spielsucht
« Antwort #6 am: 03 April 2015, 02:11:05 »
Hallo Maria

ich lese aus deinen Worten, dass du noch nicht bereit bist , Alles für eine Spielfreiheit  tun zu wollen.Überall noch Ausreden, Rechtfetrigungen und Gründe, die dich dacon abhalten...das Nötige zu tun. Natürlich ist es nicht leicht über den eigenen Schatten zu springen und schwerere Wege zu benutzen..als die leichteren. Aber wo die hingeführt haben, siehst du ja selber....oder findest du das alles niocht nicht sooo schlimm? Ich denke, dass du das Ausmass einer Sucht noch nicht wirklich erfasst...sondern lediglich..dir das Verlieren auf den Kecks geht. Du willst ein Sorgenfreies Leben....Alles soll leicht gehen...Sorry...das wird auf Dauer nie sein können. So funktioniert Leben nunmal nicht !
Selbst nicht bei Spielabstinenz.

Das soll kein Vorwurf sein oder Kritik..lediglich , das was ich daraus wahrnehme. Und genau das kenne ich von mir selber..und von vielen anderen...die noch lange Zeit brauchten, um endlich wirklich bereit zu sein. So wie ich und andere...muss auch bei dir der Punkt kommen, damit sich etwas ändern kann. Sonst bleibt es , wie es ist...man dreht sich im Kreis..statt zu wachsen und voran zu kommen. Du willst es den Eltern deines Freundes nicht beichten...weil deren Einstellung nicht zu deinem Spielen wollen..passt. Denn wärst du inzwischen gleicher Meinung, dürfte dich deren Einstellung nicht stören. Außerdem widersprichst du dir auch ganz schön in deinen Aussagen. All das zeigt mir die Ambivalent..die es schwer macht...ein Suchtverhalten wirklich dauerhaft in den Griff bekommen zu können. Du wirst noch mehr negative Erfahrungen sammeln müssen, befürchte ich. Würde mich aber freuen, wenn es eben nicht so ist und du anderes berichten wirst. Bin sehr gespannt, wie das weiter verläuft...bei dir.
Verabschiede dich aber mal davon...das es leicht ist/ sein wird. Denn gerade am Anfang ist es das nicht..es wird leichter..ja...aber dazu brauchst du erstmal neue Erfahrungen....die über ein paar Wochen hinausgehen. Nicht zu spielen, weil eh pleite..ist keine Leistung und keine Kunst. Es bleibt dann ja keine Wahl. Und genau das brauchte ich, damit ich spielfrei bleiben kann...keine Wahl mir mehr einräumen...das hält mich leichter spielfrei.Ich muss aber auch dafür sorgen..das diese Wahl...mir verschlossen bleibt.  Diesen Weg der Erleichterung...gönne ich mir..und finde ich legitim. Wenn du verstehst was ich meine ??

Ich muss tun..und anderes lassen....und nicht andere. ich muss wissen was ich will..und genau darauf hinarbeiten.

Sich Testen ??? was willst du testen ? ....wie oft hast du dich schon getestet?

lg libelle

Hier bin ich wieder
« Antwort #7 am: 06 April 2015, 02:29:53 »
Hallo ihr lieben, ich wünsche euch erstmal frohe ostern, wenn auch etwas spät :) hoffe ihr habt ein paar ruhige Tage (gehabt)  :)

Habe mir gründlich alles durch gelesen, und werde nächste woche, mal einen Termin aufsuchen, für eine SHG!
Bin leider nach einem Tag wieder rückfällig geworden, ohman - fühle mich schlecht, will aber ehrlich sein. Habe wieder 100,. liegen lassen, aber nicht von meinem geld, sondern von meinem freund, natürlich riesen theater, und schlechtes gewissen..
Werde den Weg nun gehen, keine lust mehr - immer streit, schlechte laune, und ärger, zum kotzen!!
Ich möchte und ich werde! Werde ehrlich noch verrückt deswegen ...  :-\

Ich bin bereit, mich zu ändern.

Ich verstehe mich mit meinem Freund seinen Eltern, aber meiner Meinung nach - müssen die nix von wissen, da mein Freund das selber auch nicht will, dass seine Eltern ja wissen, was er für eine <spielsüchtige'' freundin er hat. Spieler sind ja so dumm, so dann die sätze, nichts erreicht aber geld verspielen, das kann man sich immer anhören, das macht mich einfach fertig, und ich weiß dass ich NICHT dumm bin, aber so deren Meinungen von Leuten die halt eben das nicht verstehen, ja ich kanns mir auch aussuchen ein besseres leben zu haben, und ja ich kann auch was für wenn ich geld reinschmeiße, aber deshalb erniedrigt zu werden, und ein schlechter mensch sein? ist das normal?  :'(


Ich bin heute so traurig, und so selber von mir enttäuscht..
Bin gerade einfach nur noch negativ eingestellt, und hoffe das es besser wird! nicht ich hoffe, sondern es muss und ICH will!! :-\


Schönen Feiertag noch! :-*

*

Offline Olli

  • *****
  • 7.670
Re: Möchte mich vorstellen, ich und meine Spielsucht
« Antwort #8 am: 06 April 2015, 08:25:40 »
Guten Morgen und auch Dir noch einen schönen Ostermontag!

Schuld und das Wissen versagt zu haben sind auch Gefühle.
Oftmals machen wir Spieler Dinge, die diese bei uns auslösen.
Viele von uns haben Probleme beim Empfinden von Gefühlen und wissen nicht damit umzugehen.
Erscheinen nun diese Zwei, dann sind sie in diesem Moment wahr - sie sind real.
Wir merken, dass sie extrem sind und meinen alle Gefühle müssen so sein.
Also besteht die Gefahr, dass wir genau diese Gefühle suchen um unsere Existenz zu spüren.

In Wahrheit aber ist auch dies wieder nur einmal ein gigantisches Spiel mit uns selbst.

Ich beglückwünsche Dich daher zu Deinem Entschluss die SHG aufzusuchen.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

*

freitagessen

Re: Möchte mich vorstellen, ich und meine Spielsucht
« Antwort #9 am: 06 April 2015, 10:16:38 »
Wir alle wissen welches Leid diese Sucht verursacht, verstehen uns überwiegend selber nicht, erwarten aber das andere Verständnis für uns aufbringen, immerhin sind wir es die Süchtig sind!?

Das wird auch so bleiben, wenigstens solange bis wir beschließen dieses bzw. uns zu ändern.
Das hört sich auch erst mal einfach an zu sagen "ich spiel nicht mehr", außer mit dem umsetzten, hier werden wir schell eines besseren belehrt und merken das es doch nicht so einfach ist wie wir uns das zuerst ausgedacht haben.
Immerhin, mit dem wissen das es doch nicht so einfach ist, nur woran hat es den gelegen, an mir, an den anderen?
Ich kann diese Frage natürlich für keinen anderen beantworten, für mich selber war die/meine Antwort übrigens eine relativ einfache die damals noch lautete  "weil ich noch nicht aufhören wollte" !!
Eines Tages "wohlüberlegt" ich "ernsthaft" beschoss aufzuhören und es diesmal wirklich ernst meinte, auch bereit war hier alles für zu tun, ich wusste das es wird nicht leicht, ich es unbedingt wollte, da kam es dann auch so wie es kommen musste!
Ob das jetzt die Grundvoraussetzung ist, es unbedingt zu wollen, hierfür auch alles zu tun?
Mir jedenfalls hat es gereicht !
 
Es gab allerdings ein Gedanke wo ich etwas länger dran geknabbert habe "niemals durfte ich wieder spielen, überhaupt ein Spielautomat anfassen" (welch ein Scheiß Gedanke dachte ich damals noch ::))

Heutzutage sind diese Automaten für mich wie die giftigsten schlangen dieser Welt, fasse ich sie sie an weiß ich nur allzu gut aus meiner Vergangenheit was mich erwartet.
Das beste was sie allerdings kann (es ist das was ich nicht wahrhaben wollte, verdrängte), zum überleben bietet dir diese Schlange Spiel -Spaß -Unterhaltung und Verdrängung an, im Gegenzug vernichtet und zerstört sie aber dein restliches Leben......ein durchaus sehr hoher Preis!
Nun gut, jeder sollte für sich entscheiden wie lange er diese Schlange noch füttern möchte, das Blatt (wenigstens bei mir) hat sich gewendet und jetzt liegt dieser Wurm irgendwo in der Ecke, krümmt sich vor lauter Schmerz und wartet.
Und Du, möchtest Du sein nächstes Opfer sein?      

Frohe Ostern

Rainer
« Letzte Änderung: 06 April 2015, 12:43:03 von freitagessen »

 

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