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Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Ich hatte Glück das war mein Pech

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Re: Ich hatte Glück das war mein Pech
« Antwort #15 am: 27 Juli 2017, 13:05:33 »
Hi LilSaint69

wenn ich deine letzte Frage beantworten müsste,

deine Sucht wird sich jetzt immer noch nicht in Luft auflösen!

Du bist Krank und dies gehört behandelt, für mich hat das damals bedeutet "ich muss aktiv etwas gegen meine Sucht bzw. gegen meine Krankheit unternehmen!
Eine Schuldenregulierung ist nur ein Anfang...damit ist aber noch lange nicht deine Krankheit behandelt...verstehst du?

LG Rainer   

« Letzte Änderung: 27 Juli 2017, 13:07:35 von Freitagessen »

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Offline Olli

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  • 6.850
Re: Ich hatte Glück das war mein Pech
« Antwort #16 am: 27 Juli 2017, 13:37:00 »
Hi!

Ich beantworte Deine Frage: Weil Du gerade nichts für Deine Gesundheit tust!

Das Einzige, was Du geschafft hast, ist den finanziellen Druck von Dir zu nehmen.

Das ursächliche Problem in Dir ... Deine Sucht und seine Hintergründe ... das steckt immer noch in Dir.

Seit etlichen Jahren begleite ich nun Leute durch die Foren.
Da kannst Du wirklich pauschal sagen: Wer nichts für seine Genesung macht, der wird rückfällig.
Solche Rückfälle sind dann heftiger als all die Spielexzesse zuvor.

Auf Dich übertragen bedeutet es, dass Du auf lange Sicht gesehen Deine Eltern irgendwann im Stich lassen wirst.

Spielsucht ist eine fortschreitende Krankheit.
Was Du jetzt noch vehement von Dir weist, das kann morgen, nächste Woche, nächsten Monat oder auch nächstes Jahr mit einem Handwisch übergangen werden.
Ist es da nicht sinnvoller JETZT wirklich aktiv zu werden?
Wie mit Deiner Umschuldung? Wie mit Deinen Offenbarungen? Nur eben ohne den bereits angesprochenen Druck von außen?

Bist Du bereit, Dir und den Deinen das Horrorszenario zu ersparen?

Nutze bitte freiwillig die Hilfsangebote, die es sicherlich auch in Deiner Nähe gibt.
Vielleicht existiert ja mittlerweile eine Spielergruppe vor Ort?
Wenn nicht, dann gehe zu den Anonymen Alkoholikern.
Warst Du damals in einer solchen Gruppe?
Aus eigener Erfahrung weis ich, dass ICH bei meinen ersten Besuchen in der SHG gar nichts verstanden hatte. War es bei Dir vielleicht genau so und Du hast Dir nur eine Begründung die SHG nicht mehr zu besuchen zusammen gelegt?

Wenn es keine passenden Gruppen gibt (diese Einschränkung muss eigentlich gar nicht sein), dann begebe Dich in die Hände der Profis. Suche eine Beratungsstelle auf und fordere für Dich das ein, wofür sie da sind (und gerne machen) --- lasse Dich beraten.
Vielleicht gehst Du dann zum Psychologen, Therapeuten oder Psychiater ... na und? Du machst es für Dich!
Du machst es für Deine Zukunft ...
Du machst es, damit Deine Eltern wieder stolz auf Dich sein können!

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Ilona

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  • 3.673
    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Ich hatte Glück das war mein Pech
« Antwort #17 am: 27 Juli 2017, 16:09:52 »
Die Frage kann ich dir gern beantworten. Zuerst aber zur Erläuterung: Ich habe nicht behauptet, dass du deine Eltern auf den Schulden hängen lässt. Ich habe dir geraten etwas gegen deine Spielsucht zu unternehmen, weil es schade wäre, wenn du deine Eltern hängen lassen würdest!
Das ist schon ein Unterschied.

Aber zurück. Es gibt ja Diagnosekriterien für Glücksspielsucht. Eines davon (nach DSM 5)lautet:
...
...
"Verlassen auf finanzielle Unterstützung durch andere, um die durch das Glücksspielen verursachte finanzielle Notlage zu überwinden"

Daher läuten natürlich alle Alarmglocken, wenn ein Betroffener, der nicht in Beratung oder Therapie ist, auf diese Weise seine Schulden reguliert. Davon raten wir ab! Wenn man aus einer Sucht aussteigen will, geht es ja darum wieder Verantwortung für sein Leben und damit für sein Tun zu übernehmen. Das heißt natürlich auch, dass man alles tut, um nicht wieder in so eine Situation zu kommen und dass man alles tut, um den entstandenen "Schaden" zu regulieren. Wenn du jetzt denkst, dass deine Spielsucht verschwindet nur weil deine Eltern dir die Schulden abgenommen haben, dann irrst du dich. Im Volksmund sagt man: Von Nix kommt nix! In diesem Sinne: Raff dich auf und geh in eine Selbsthilfegruppe und/oder Beratungsstelle!
Alles Gute
LG Ilona

Juristische Beratung: Kanzlei Kraft, Geil und Kollegen / Bielefeld http://www.kguk.de/
Ansprechpartnerinn: Dr. Iris Ober und Juliane Brauckmann  (Fachanwältinnen für Bankenrecht)  Terminanfragen: 0521-529930
Weitere Infos  hier: https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?topic=3737.0

 

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