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Habt ihr alles für euren Tod geregelt? Habt ihr euer Leben geregelt?

  • 11 Antworten
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Offline Wolke 7

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  • 1.209
Hallo zusammen,

mal ne Frage an alle hier.....eine ernste und unangenehme Frage.

Habt ihr alles für euch selbst geregelt ,so das ihr zufrieden seid und nichts mehr hektisch machen müsst ,wenn ihr jetzt wissen würdet, ihr würdet in den nächsten Tagen sterben?

Vom Testament angefangen, über das Finanzielle für die Familie, über Organspende ,die eigene Beerdigung, Patientenverfügung,überflüssiges aus der Wohnung raus,Papiere, Haustiere .....usw

Partner , Kinder ,Freunde......seid ihr mit euch und allen im Reinen ? 

Wenn man älter wird ,man selbst erkrankt ,Familie, Freunde sterben weg ,dann fühlt und denkt man schon anders.... ist das richtig so ,hab ich was vergessen oder hab ich jemanden vergessen?

Wie geht ihr damit um ,wie regelt ihr das oder nach mir die Sintflut? Was löst das bei euch für Gefühle aus?
Sehr intensiv über den Tod nachzudenken bringt ein komisches Gefühl mit sich ,was nach einiger Zeit unerträglich wird und ich mich ablenken muss. Ist nicht nur ein Angstgefühl.....kann ich gar nicht beschreiben.....das Gefühl habe ich nur beim Tod.

Habt ihr das Gefühl,  ihr solltet bestimmte Dinge jetzt noch machen und nicht aufschieben? Sollte man jemals was aufschieben,egal ob es positiv oder negativ ist. Es anders machen zu wollen und es dann wirklich zu ändern ,sind auch noch 2 Paar verschiedene Schuhe......

LG Wolke




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Offline Olli

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  • 6.936
Vergiss nicht zu leben, liebe Wolke!

Der Tod gehört zum Leben dazu! Wenn Du heute ein Leben in die Welt setzt, dann muss Dir auch bewusst sein, dass auch dieses Leben irgendwann enden wird. Was uns bleibt, das ist die Zeit zweischen Geburt und Tod!
Das Leben ist endlich, daher bringt es doch nichts, sich mit dem ewigen Tod mehr zu belasten, als es nötig ist.

Wenn ich meine Dinge regele, dann mache ich das nicht mehr für mich, sondern für die nach mir.

Sowohl mein Opa, als auch mein Vater waren einst im Gesangsverein. Damals trafen sich die Freunde und Verwandten noch zum Reuessen in einer Gaststätte. Dabei floss viel Alkohol und es wurde dabei auch gesungen. Mein Vater erzählte in meinen jungen Jahren von solch einem Reuessen und auch vom Gesang. Am Besten hatte ihm gefallen: "So ein Tag, so wunderschön, wie heute!"

Keiner weiss, was nach dem Tode kommt. Die einen glauben an Auferstehung, die nächsten an Reinkarnation. Ich gehe da die physikalische Schiene: E=m*c² ... Energie ist Masse und Masse ist Energie. Die Energie wird also umgewandelt. Was passiert mit unserer Seele? Wird sie vielleicht auch nur umgewandelt? Sogar Informationen sollen nicht verloren gehen. So gibt es die These, dass die Information eines Teilchens beim Eintritt in ein schwarzes Loch auf dem Ereignishorizont verbleibt, wenn auch die Information nicht mehr zusammengesetzt werden kann. Sogar unsere vierdimensionale Welt könnte tatsächlich nur eine zweidimensionale Holographie auf dem Ereignishorizont eines schwarzen Loches sein.

Wir wissen, dass wir nichts wissen ... wieso also in Panik geraten? (Den Eindruck habe ich gerade von Dir gehabt beim Lesen Deines Beitrages)!

Vor Kurzem bin ich mal über unseren Friedhof gelaufen. Wie viele bekannte Namen mich da von den Grabsteinen ansprangen. Da liegt der Herr Pelzer. Als ihm gegenüber gebaut worden war, da kam ein LKW mit Hänger in unsere Sackgasse. Er lud eine Palette Material auf eine Deckenplatte im 2. OG des Neubaus ab, hob sie wieder runter ... hin und her ... und erfreute sich an den Anwohnern, die nach getaner Arbeit endlich nach Hause wollten, aber wegen des LKWs nicht konnten. Die herbeigerufene Polizei blieb untätig. Herr Pelzer kam an den Gartenzaun, rief einen der Polizisten zu sich und zeigte unter den LKW ... er verlor Öl ...
Auf einmal wurde der Fahrer hektisch und beendete sein Späßchen ... was ihn aber nicht vor der Knolle schützte.
Da liegt Herr Schüller, der Anfang des Jahres verstorben ist. Sein Sohn war der "Mann" meiner kleinen Schwester bis zur Einschulung ...
Da ... Toni, der Elektriker ... und daneben Frau Weiss ... beide im Tode noch Nachbarn ... Der Nachbarssohn im Alter von 50 Jahren ... meine Oma, mein Opa ... mehrere Tanten und ein Onkel ... meine Eltern ...
Ich könnte auch von den Todesanzeigen meines AG reden, der uns beim Tode von Kollegen Gelegenheit geben möchte Abschied zu nehmen. Die letzten Wochen waren folgende Alter dabei: 50, 56, 60, 64, 67 ...
"Die Einschläge kommen näher!" sagte dazu einmal ein berenteter Nachbar ...

Heute habe ich den ersten Tag der Schulung zum Thema Selbstwert gehabt. Sich mit dem Leben zu beschäftigen ist weitaus interessanter ... und es ist ein komplexes Thema ... Heute werde ich gut schlafen können ... :)
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Rubbel

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  • 762
Hallo Ihr!
Ich bewege mich zwischen Euren Posts:
Durch den plötzlichen Tod des Erzeugers meiner Tochter kurz nach meiner damaligen Krebs-OP hab ich noch in bester Erinnerung, wie viel 'Arbeit', wie viel Lauferei und Schreiberei meine Tochter als seine 'Alleinerbin' hatte und wie sehr gestresst sie war nervlich. Sie musste alle möglichen Papiere beantragen usw., denn sie hat zwar einen älteren Stiefbruder, aber der war auch nicht gewollt und wurde schon früh von dem späteren Ehemann seiner Mutter adoptiert. Also kein Erbe rechtlich, obwohl - meine Tochter hat die paar Habseligkeiten dann mit ihrem Halbbruder geteilt. Dadurch haben die beiden überhaupt jetzt ganz guten Kontakt!
Und dazu fällt mir dann ein: Durch die Umzüge, die ich hatte, ist z.B. meine Geb.-Urkunde nicht auffindbar. Die ist verschollen irgendwie .... und um meiner Tochter das bei mir leichter zu machen, sollte ich eine neue besorgen und überhaupt mal alles aufschreiben und für sie verfügbar machen, auch das Geld, was evtl. übrig bleibt, sollte sie ohne Aufwand kriegen. Da muss ich mal mit der Bank sprechen oder sie einfach als Kontobevollmächtigte schon mal eintragen lassen.
Das sind so die Dinge, die mir dazu durch den Kopf gehen.
Früher hatte ich mal Versicherungen, auch eine Sterbeversicherung, aber durch diese Zockerei ... weg! Es geht nur noch um das auf dem Konto!
Sie hat mich sogar schon öfters ganz emotionslos drauf angesprochen, dass es schön wäre, wenn ich das alles mal vorbereiten würde und mir geagt, dass selbst sie das schon gemacht hat für mich, falls ihr was passieren sollte ... der Gedanke ist mir unerträglich. Das würde ich nicht packen, nicht verschmerzen. Wird auch nicht so kommen ...
Was das 'Nach-dem-Tod' angeht, denke ich ganz simpel:
Solange jemand in Erinnerung bleibt, ist er für die anderen Menschen noch 'lebendig', und diesen Gedanken finde ich schön. Ich werde ihr in Erinnerung bleiben, schließlich bin ich ihre Mutter und da ist das ganz 'normal'. Auch, wenn vielleicht nicht alles nur positiv war, aber auch das ist 'normal'.
Ansonsten denke ich nicht an Wiedergeburt oder so was Übersinnliches. Wir sind Materie, die vergammelt, verwest - und was ist die Seele? Das müsste erst mal definiert werden - wohl eigentlich eher Nervenzellen, DNA, Gehirn usw. Auch das vergammelt. Es bleiben die Erinnerungen, und die sind je nach Verhältnis zum nicht mehr Lebenden verfärbt, eingefärbt, wie auch immer. Den Menschen, jedem, kann nur aus dem anderen Menschen Struktur bzw. ein Bild gegeben werden, und so ist alles eine Frage des Verhältnisses zueinander.
Naja. So irgendwie.
Gruß, Rubbel
--Meist ist Geist geil--

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Offline Wolke 7

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  • 1.209
Hallo ihr zwei,

natürlich gehören Leben und Tod zusammen,das ist mir bewusst. Wenn Menschen ein gewisses Alter erreicht haben ,ihr Leben gelebt haben ,ist es erträglicher für die Hinterbliebenen. Je jünger diese Menschen sind ,desto wütender macht es mich und Kinder sollten nie vor ihren Eltern sterben.

Wer in jungen Jahren schon für sich und die Familie alles regelt ,so dass die Angehörigen in der größtenTrauer so gut wie nix mehr regeln müssen....Respekt.  Auch wenn alle Ordner und Papiere sortiert und auffindbar sind. Ich muss das selbst noch machen....

Ebenso möchte ich niemanden nötigen, welche Lebensverlängernden Maßnahmen für mich die richtigen sind. Ich möchte niemandem als Pflegefall zur Last fallen. 

Was grad so alles zusammen kommt ,sind Todesfälle , Menschen die kurz vor dem Tod stehen ,die Sorge um sie und einige andere Probleme, die meine Zukunft betreffen ( haben nix mit dem Tod zu tun), bei denen ich aber grad irgendwie nicht so ganz in der Lage bin, diese anzugehen,abzuarbeiten, Fristen einzuhalten und ich fühle mich tierisch gestresst. Alles drückt . Und ich steh mir dabei selbst im Weg. Frei und unbeschwert ist momentan selten und dann denke ich danach ,scheisse ,in dieser Zeit hättest du das und das machen müssen ( hätte ich aber wahrscheinlich eh nicht gemacht)....und dieser scheiss Schlafmangel......(sorry für meine Ausdrucksweise).....der raubt echt Energie. Hab versucht mein Zeitmanagement zu ändern. Zeit fehlt nicht ,Energie aber.

Deswegen gibt es grad auch ein häufiges hochladen und wieder löschen von kostenlosen Automatenapps auf meinem Handy (auch ein Zeit und Energiefresser).....trotzdem fühle ich mich sicher ,was die Spielsucht angeht.

Gibt es eine Seele, ein Leben danach ? Niemand weiß es ,es ist nicht nachweisbar. Wie sie aussehen könnte ,keine Ahnung.
Als Kind habe ich mir die Seele immer wie einen Rippenbogen mit Auge vorgestellt. Dicke Rippchen mit Auge auf der Kante ( ohje 🙈).....mein tröstender Gedanke und Wunsch ist ,dass sich alle Verstorbenen da oben oder wo auch immer dieser Ort ist, wieder treffen können. Sie können aber auch jederzeit ,aber unsichtbar,  ihre lebenden Angehörigen auf der Erde besuchen. 

Ich träume oft von jemandem, der schon einige Jahre tot ist, bei mir im Traum aber immer lebt . Ich weiß im Traum ,dass er schon mal tot war ,die anderen aber nicht. Fühlt sich verwirrend und schön an.

Verwirrend ist wahrscheinlich auch dieser Beitrag hier.....egal, alles grad was durcheinander.

Ich wünsche allen eine gute N8 .
 
Und dir,Rubbel ,alles Gute für die OP und deine Gesundheit. 

LG Wolke






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Offline Rubbel

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  • 762
Läuft Dir wirklich was weg, wenn nicht alle Zeit mit  Aufgaben ausgefüllt ist? Oder vernünftig mit der Zeit umgegangen wird, alles 'genutzt' wird an Ressourcen? Und wenn nicht - sind Vorwürfe irgendwie nützlich? Verausgabst Du Dich vielleicht und findest keine Ruhe, darüber nachzudenken?
1 Tag die Woche einfach nur Blödsinn machen ... wär das nicht toll? Nix Vernünftiges, keine Planung, nix Ernsthaftes, nur so was wie Kirmes oder auf'n Spielplatz gehen und schaukeln ... alleine möglichst. Wär das nicht schön?

- Danke für Deine guten Wünsche -

Gruß, R
--Meist ist Geist geil--

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Offline Olli

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  • 6.936
Nachtrag: Ich habe eine Patientenverfügung und ein Testament. Zudem hat eine meiner Schwestern und mein Schwager Zugriff auf mein Konto. Eine Sterbeversicherung habe ich nicht, um die Kosten für die Beerdigung zu decken, existiert ja genug Kapital. Auch was mit mir passieren soll, ist bekannt. Alle Ordner sind an einer Stelle, das unnütze Zeug auf dem Speicher und im Keller hält sich in Grenzen. Da entsorge ich immer wieder mal, was nicht spätestens nach 2 Jahren einmal angepackt wurde.

Vor ein paar Jahren hatte ich auch mal Schlafprobleme. Das fraß ganz schön an der Kraft, die ich doch eigentlich tagsüber benötigte. Doch mich selbst unter Druck zu setzen zerrt nur an meinem Selbstbild. Es folgen destruktive Gedanken, die mich auch nur auslaugen.
Klein denken hilft hier. Teile Deine zu erledigenden Aufgaben in kleine Teile. Dadurch wird die Liste zwar länger, die Erfolge werden aber sichtbarer. Blicke nicht auf den Berg, den Du erklimmen möchtest, sondern auf Deine Füße und beobachte, wie sie Schritt für Schritt voran kommen. Ich weiss, es klingt abgedroschen ... aber es hilft ...

Zitat
Was grad so alles zusammen kommt ,sind Todesfälle , Menschen die kurz vor dem Tod stehen ,die Sorge um sie
Wir werden älter und genau solche Dinge macht uns unsere eigene Sterblichkeit bewusst. Wenn ich an meine jungen Jahre zurückdenke ... da sind auch Menschen gestorben, die wir betrauert haben. Doch selbst sterben? Das war gaaaaanz weit weg ...
Ein Klassenkamerad, der auf dem LRad auf dem Weg nach Paris auf der Autobahn eingeschlafen ist ... der junge Mann, der mit mir auf die Berufsschule ging, ebenfalls einen Unfall hatte ... der immer lachende Hans, der mit Anfang 40 von uns ging ... Albert mit 50 Jahren ... vielleicht arbeitet auch die Summe solcher Erfahrungen in uns?

Meine Eltern hatten ein Haus voller Zeug, was sie eigentlich gar nicht gebraucht hatten. Doch es hatte sich nun mal angesammelt. Wir haben diese Dinge fast allesamt entsorgt. Teils haben wir sie uns genommen, anderes haben wir verkauft und den Rest gaben wir dem Sperrmüll. Gerade der letzte Punkt hat mir zunächst Schwierigkeiten bereitet. Doch meine Eltern hatten sie sich gekauft und haben sich ihr Leben dadurch verschönert. Diesen Zweck haben sie erfüllt. Nun ist die Verbindung zu meinen Eltern gekappt ... also erfüllen sie auch keinen Zweck mehr. Weg damit ...
Ich habe mir die drei alten Schränke geschnappt und jede Menge Werkzeug. Meine Geschwister wissen wo es ist, wenn sie es brauchen sollten. Dann habe ich noch ein Dampfbügeleisen und 2 alte Ofenplatten, die auch durchaus Fake sein können, an mich genommen. Zu guter Letzt habe ich noch ein paar polierte Granitplatten, hätte besser mal mehr mitgenommen, an mich genommen, um die Wangen an den Kellerfenstern außen zu verkleiden. Wenn mit da eine Platte kaputt geht beim Schneiden, kann ich ein Fenster vergessen ...

Diese Position steht übrigens auf meiner ToDo-Liste, die ein ganzes Blatt füllt. Ob ich das aber heute oder morgen verkleide ... oder gar nicht ... ist unerheblich. Auf meiner Liste habe ich viele solcher Punkte. Das ist wohl auch der Grund, weshalb sie auch nicht wirklich weniger wird ... :)
Dafür steht momentan eben die Küche und das WZ an ... da muss ich doch noch mal zum 1. Küchenbauer, damit er mir da ein besseres Angebot unterbreiten kann. Irgendwie nagt es in mir, die Vorarbeit des 2. an den 1. weiter zu leiten, doch Geld bleibt Geld und muss nicht am Fenster hinausgeworfen werden. Wir werden sehen, was dabei raus kommt ...



Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Offline Wolke 7

  • *****
  • 1.209
Moin,

Zitat
Läuft Dir wirklich was weg, wenn nicht alle Zeit mit  Aufgaben ausgefüllt ist?

Nein ,ich muss nicht meine ganze Zeit mit Aufgaben gefüllt haben . Sie kommen momentan in großer Anzahl auf einmal ,aber durch Schlafmangel und Familie und Krankheit und Tod verschieben sich Prioritäten und vor manchen Aufgaben  bzw deren Folgen mach ich mir große Gedanken und schiebe diese nach hinten, was aber den Kopf weiter arbeiten lässt und das sorgt für Druck ....selbstgemachten Druck.

Das ist wie ein Gully,der durch Blätter und Müll leicht verdreckt ist und bei leichtem Regen ist alles gut,aber bei Starkregen  läuft das Wasser nicht mehr so schnell ab und die Wassermassen bringen noch mehr und größere Äste mit,bis die ganze Straße unter Wasser steht und man nicht mehr erkennen ,wo der Gully überhaupt ist.
Ich hab verpasst , diese kleinen und wenigen Verschmutzungen  wegzumachen und dann verliert man den Überblick,wenn das Wasser da ist.

Zitat
1 Tag die Woche einfach nur Blödsinn machen ... wär das nicht toll? Nix Vernünftiges, keine Planung, nix Ernsthaftes, nur so was wie Kirmes oder auf'n Spielplatz gehen und schaukeln ...

Ja,das ist schön ,aber wenn ich es mal mache dann kommt das schlechte Gewissen, warum haste nicht versucht den Gully zu finden.
Aber im Moment der Ablenkung, des Blödsinnmachens ,ist der Kopf frei. Bemerkt man erst hinterher .
Wie die Entspannungsübung bei der Therapeutin.....angespannt ohne Ende,tausend Gedanken und dann kommt doch eine Phase ,wo man es plötzlich merkt ,da war kurz die Entspannung , ohne an irgendwas zu denken.

Ich versuche alles nochmal ,ähnlich bei der Suchtbekämpfung ,in vielen kleinen Schritten zu erledigen.....schon zig mal probiert,angefangen und gegangen, aber vielleicht schaffe ich 5 Schrittchen mehr.....

Und am Schlafmangel muss ich was tun.....deswegen jetzt gute N8 zusammen.

LG Wolke




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Offline Rokk

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  • 41
Hi, wieder mal,

Wolke,das mit dem Schlafmangel kenn/kannte ich nur zu gut.

Es gab Zeiten letztes Jahr wo meine Schlafenszeit in der Nacht nicht mehr als 2h betrug....dann um 5:00 zur Arbeit, wie ein Zombie, möchte man sagen....

Bis mir bewusst wurde das ich großteils selbst Schuld daran war, ich hab mir die Fallstricke selbst gelegt, durch meine Spielsucht und den daraus resultierenden Problemen konnte ich nicht mehr abschalten, bis ich fast daran zerbrach, und das mein ich so wie ich es schreibe.....

Sicher, es sind jetzt auch immer wieder Problemchen die kommen, aber diese hab ich nicht selbst herbeigeführt und die kann ich bewältigen, das Problem mit meiner Spielsucht zerstörte mich fast gänzlich.

Heute gehts mir wieder gut, ausgeglichen, mental stark und in meiner Beziehung glücklich, ich musste mich wieder selbst Lieben lernen,  bis ich wieder für meine Familie da sein konnte....

Hätte mich vor einem Jahr wer gefragt ???mmhhh

Alles Gute, und Kopf hoch, es kommen definitiv wieder bessere Zeiten, lg






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Offline Wolke 7

  • *****
  • 1.209
Moin Rokk,

während meiner aktiven Spielsucht war das mit dem Schlaf ähnlich wie bei dir. Damals 2-3 h Schlaf, jetzt bin ich bei 5,5.
Tabletten habe ich hier liegen....Antidepressiva . Die wirken Schlafanstossend.  Aber der Schlaf verändert sich damit.....keine Träume mehr und ich muss die sehr früh nehmen, damit ich am nächsten Tag überhaupt aus dem Bett komme....und den Vormittag bin ich dann irgendwie noch platt . Kein Wunder das Depressive oft erst mittags aufstehen und nix geregelt kriegen. ....liegt an den Tabletten

Ich hab die wieder abgesetzt....nehme ich nur im Notfall . Aber wenn man die nicht regelmäßig nimmt ....ist man eigentlich 2 Tage ausgeknockt. Arbeiten gehen könnte ich so nicht ,geschweige denn Auto fahren. 

Die Hypnosetraumreisen ,die ich höre, helfen mir wieder schneller einzuschlafen, aber ich brauche noch 2 h Stunden mehr Schlaf .....und regelmäßig mehr Schlaf ....mal 3,mal 4 ,mal 5 Stunden, wenn ich Glück habe mal 6....aber die bräuchte ich dauerhaft, nicht mal so ,mal so......

Muss jetzt zur Arbeit, dank Kaffee jetzt fit.

LG Wolke

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Offline Olli

  • *****
  • 6.936
Hi Wolke!

In Bezug auf die Spiele-Apps:

Ist die Glücksspielsucht eine Tatsache oder ein Problem?

Ist all das Negative, was Du hier anreißt eine Tatsache oder sind es Probleme?

Verändern die Spiele-Apps Tatsachen? Lösen sie Probleme? (Bitte versuchen kein "aber" zu formulieren!)

Hast Du das Absetzen der Antidepressiva mit Deinem Arzt abgestimmt? Habt Ihr andere Medis ausprobiert, die Dir helfen, aber trotzdem nicht so reinknallen?

Mache Dir bitte eine ToDo-Liste. Splitte das zu Erledigende ruhig dabei auf. Mache Einzelschritte daraus. Die Liste wird dadurch zwar länger, beim Abhaken siehst Du aber besser Deine Erfolge.
 
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Rubbel

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  • 762
Hallo Wolke,  ... (ich schreibe meine ganz persönlichen Eindrücke, vllt. helfen sie Dir ein wenig ...)

das mit dem Schlaf und den Bemühungen darum scheint etwas zu sein, das Dich sehr quält. Wenn Du jetzt Deine Phantasiereisen machst und schlafanstoßende Antidepressiva nimmst, um dem entgegenzuwirken, denke ich mir, es entwickelt sich parallel dazu eine mehr oder minder große Erwartungshaltung, dass sich der Schlaf dadurch auch einstellt. Überzogen gibt es für mich das Bild: Diese Übungen machen und die Antidepressiva nehmen, hinlegen, auf die Wirkung warten, dabei unruhig werden und vielleicht Spannung aufbauen innerlich mit den Gedanken, wann das wohl wirkt, wann wohl und ob überhaupt endlich der Schlaf kommt.
Das ist eine, finde ich, zusätzliche Stress-Situation, genau genommen. Du tust etwas, um ...
Etwa wie wenn jemand in die SHG geht und denkt: So, das muss mir jetzt was bringen, wenn ich hierher komme. Ich bin ganz kribbelig - wann wird das endlich so sein und ich keine Gedanken mehr haben ans Zocken - schließlich ist die SHG doch genau dafür da.
(Mir fällt jetzt nichts anderes ein gerade, ich weiß, Du hast das erfolgreich gemacht und bist kurz davor, alle Schulden getilgt zu haben und fühlst Dich dann frei und davon gelöst. Aber: ist das so? Du schreibst so manche Frage hier hinein, also solche allgemeingültigen wie: 'Für immer SHG oder ?' - ich weiß gar nicht mehr, wie das Thema weitergeht. Es sind jedenfalls Fragen aus so einer Serie von Fragen, die Du 'wieder hochgeholt' hast, wie Du irgendwo schriebst.) 'Wieder hochgeholt' ... das blieb mir in Erinnerung. Die Ausdrucksweise.
Vielleicht hast Du für Dich selbst eine Art 'Loslass-Problem'? Vielleicht sammeln sich diese Dinge und füllen Deinen Kopf zu sehr und bilden auch jetzt allgemein das Problem einzuschlafen?? Einige Male ist mir schon aufgefallen (ich lese ja nahezu alle Posts), dass Du genau weißt und oft in dem Ductus antwortest, was zu tun ist, wenn jemand spielsüchtig ist - Du zählst es wirklich oft auf: Tu dies, tu das, es gibt dies und das ... alles sind Praxistipps und gut gemeint ... und sie klingen wie - ich meine das nicht negativ - vom Tonband. Es sprudelt so raus wie 'aufgesagt' und es ist merkbar: Du hast Dich damit vernunftgsgemäß von A bis Z auseinander gesetzt. Es gibt manches, davon hab z.B. ich keine (große) Ahnung, Du aber 'weißt' ... mit 'Struktur'.
Eines fehlt mir dabei: Deine eigene verdiente pure, wirkliche Riesen-Freude, diesen steinigen Weg selbst erfolgreich gegangen zu sein!! Du scheinst mir darüber hinaus weiterhin zu graben und darin keine Loslösung zu sehen. Irre ich mich? - Jedenfalls nehme ich das so auf.
Du hast nun kürzlich angedeutet, dass in Deinem Umfeld Dinge 'passieren', die Dich dazu anstoßen, über den Sinn des Lebens und die Ablösung von Menschen, die vllt. nicht mehr lange leben werden, nachzudenken. Das ist alles auch nachvollziehbar, und auch ich habe damit Probleme, vor allem familiengeschichtliche. Dinge, die ich nicht 'verarbeiten' kann, und ich glaube, ich will sie nicht mal verarbeiten - keine Ahnung. Sie bleiben in gewisser Weise präsent und beeinflussen mich in meinen Emotionen deutlich. Eines jedoch kann ich gut loslassen und das gibt mir ein wirklich gutes Gefühl: Die Zockerei  - von der ich schon völlig verzweifelt gedacht habe, ich würde eine konstante Spielfreiheit nie wirklich erreichen können! Ich bin darüber heute total 'glücklich', dass ich das geschafft habe. Und aus diesem Glück heraus und aus dieser Dankbarkeit, dass ich auch in guten Händen war betreuungstechnisch mit meiner Analytikerin und später für die Reststunden nach ihrem mehr oder minder plötzlichen Versterben mit dem Therapeuten, an den sie mich zuvor weiter vermittelt hat. Ich fühlte mich bestens begleitet und das macht meinen Dank aus.
Zurück zu Dir: Ich vermute, das Loslassen ist (auch) für Dich das große Problem. Es fängt an mit der Schlafproblematik, mit der Du Dich unter Druck setzt und zieht sich über einen Wust von für Dein Gefühl unerledigter Dinge und der Verabschiedung von Menschen, die 'gehen' werden, die etwas abschließen für Dich, eine Phase, eine Lebensphase - und evtl. glaubst Du, Du musst unbedingt 'reinen Tisch' machen. Manchmal geht das alles nicht so. Das bedingt Akzeptanz und auch in gewisser Weise Respekt. Auch vor Dir selbst. Für Dich selbst. Und vor dem, was war und was nicht änderbar ist.
War das nicht auch eine der 'Regeln' für die Spielfreiheit sogar: Die Unterscheidung, was änderbar ist und was nicht? - DAS ist doch was für Dich sicher wieder voll Vertrautes! :)
Ich schreibe immer viel zu viel ... Alles Gute!
LG, Rubbel
« Letzte Änderung: Gestern um 20:24:44 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

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Offline Wolke 7

  • *****
  • 1.209
Moin,

ich antworte heute Abend,muss jetzt arbeiten und so zwischen Tür und Angel ist doof.

Wünsche euch einen schönen Feiertag.

LG Wolke

 

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