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Mein Tagebuch Goldfield

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Goldfield:
22 Tage spielfrei

@U_R, NW: Danke für Eure Nachrichten !

Ich habe mich gegen ein Chargeback entschieden, über die Gründe kann und will ich mich hier nicht näher äußern.

Mir gehts ganz gut. Mein Beruf nimmt mich im Moment sehr in Anspruch, es macht aber Spaß und es bleibt wenig Zeit für andere Dinge. Spaziergänge mit dem Hund gehören auch zu meinen Highlights. Ans Spielen denke ich im Moment immer nur dann, wenn ich in diesem Tagebuch lese oder schreibe oder wenn sich ein Online-Casino-Spam in meinen E-Mails oder bei FB verirrt hat. Meine finanzielle Last ist nach wie vor hoch, aber unter Kontrolle, was mich wieder ruhiger schlafen lässt.

Goldfield:
26 Tage spielfrei

Natürlich denke ich häufig darüber nach, wieviel Geld mich meine Zockerkarriere gekostet hat: Einen Porsche gewiss, vielleicht auch eine Eigentumswohnung. Auch erinnern mich diverse Sachen mit denen ich mich nach großen Gewinnen belohnt habe an das Spielen und an das dann empfundene Hochgefühl.

Heute will ich aber einmal eine andere Rechnung aufmachen: 26 Tage ohne Spiel, sagen wir 2x 4 Stunden Spiel pro Woche - macht in 26 Tagen etwa 30 Stunden gewonnene Zeit. Das entspricht etwa 15 Kinobesuchen, 15 mal essen gehen, 30 Spaziergängen....

Olli:
So ist es richtig ...  ;)

Auch ich könnte mir jetzt in den Allerwertesten beißen, wenn ich bedenke, dass mein Häuschen schon doppelt hätte bezahlt sein können.
Doch was bringt mir dieser Gedanke außer Selbstzerfleischung ... nichts.

Also konzentriere ich mich auf das Jetzt.
Heute wohne ich in meinen eigenen vier Wänden und bin dort mein eigener Herr.
10 der ursprünglichen 24 Jahre Schuldentilgung sind bald erreicht.
Nachdem ich in den ersten beiden Jahren die jährlichen Sonderzahlungen ausgelassen hatte (alles ist etwas teurer geworden als gedacht und meine Kredithöhe war mehr als blauäugig), habe ich das mittlerweile nachgeholt und noch ein paar wenige Tausender mehr eingezahlt.
Schaffe ich dies in den nächsten Jahren auch, wird die Gesamtlaufzeit sich um einiges verkürzen.

Auch wenn es sich vielleicht blöde anhört - ich habe damals eine Gegenleistung erhalten.
Meine Langeweile wurde bedient. Ich durfte meine damals eingeschränkte Gefühlspalette ausleben.
Ohne das Spielen hätte ich mich wohl nie dermaßen mit mir und anderen Menschen beschäftigt.

Somit pfeife ich heute auf das verspielte Geld. Mir geht es gut, was will ich mehr.

andreasg:
Hallo Goldfield,

26x24h= so geht meine Zeitrechnung. Das andauernde Denken und innere und äußere Einflüsse meiner Spielsucht haben mir viel Lebensqualität gekostet.
Deine positiven Sanktionen sind wunderbar! Essen gehen wäre für mich Heute eine davon.

und nicht mehr dem edlen Rennpferd nachjagen, das ich dem Spielhallenbetreiber ins Gestüt gestelt habe.

Liebe Grüsse und schöne 24 Stunden
Andreas

Zero80:
Bei mir wäre es wohl auch nen haus gewesen wenn ich die Jahre zusammenrechne. Juckt
mich aber irgendwie auch nicht wirklich das Geld obwohl ich kein haus habe wie olli....

Sehe das genauso, zwar nicht direkt als Gegenleistung, dass is nämlich ne scheiß Rechnung  :P
Aber als ,,Lebensstil" , keine Ahnung kann man das so sagen ? Da ichs teilweise nicht mehr kontrollieren
konnte vielleicht doch nicht, aber dennoch, weg ist ohnehin weg, wichtig ist die Zukunft und geld war
irgendwie sowieso noch nie wichtig für mich und materielle dinge oder Statussymbole erst recht nicht,
 daher um so verwunderlicher das ich da reingerutscht bin..



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