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Mein Tagebuch Goldfield
Zero80:
Servus...
magst du denn golf spielen und ins Theater gehen selbst auch, oder gehts nur darum dazu zu gehören ?
Natürlich ist es so oder so mega dämlich sein geld so zu verprassen, aber bitte, finde deine Aussagen heute
etwas sehr überheblich, fast schon asozial...
Arbeite in der neuen Firma mit nem Mädel zusammen deren mutter hat 3 stellen und kommt damit gerade ma
auf 1200 netto. Da spart man auf einen solchen 6 jahre alten mercedes paar jahre hin und spart das noch vom
essen ab und da zockt niemand, sondern irgend so nen hans franz beschließt das 8,50 für manche genug sind
und verdient selbst ähnlich wie du..
Wenn du das unten angekommen nennst finde ich das schon dreist, meine geldsorgen könntest du mit dem gehalt
jd monat ausgleichen, da machen sich andere das halbe hirn matschig wie sie da wieder rauskommen trotz
vollzeitarbeit..
Auch ich bin froh und total zufrieden wenn ich 24 k netto im jahr verdiene, damit bin ich mehr als zufrieden und
sicher nicht unten angekommen.
Was ist denn dein Ziel ? Du bist doch in der besten position und mit mitte 40 noch jung genug alles locker
begradigen und nen super leben (zumindest materiell und finanziell, familiär haste ja nix gesagt zu) leben zu
können.
Wünsche dir alles gute dafür..
Mit dem triggern wenn man hier liest und sich länger als nötig damit auseinandersetzt statt neu zu
beginnen und einfach abzuhaken habe ich bei mir auch festgestellt..
Gerade wo hier wenig los ist derzeit ist es mir wieder extrem aufgefallen das ich ans zocken garnicht
mehr dachte, naja..
All the best, du machst das schon.
Olli:
Hi!
@NW
Ich glaube, er hatte das nicht überhebich, sondern eher destruktiv auf seine Person bezogen.
OK, dann möchte ich mal meinen Standpunkt zum Thema Lesen im Forum und Triggern darlegen:
Ich finde es eine gute Übung.
Na klar erscheint es einfacher gar nicht an die Sucht zu denken - abzuschalten - das Forum einfach Forum sein zu lassen.
Doch jeder hier hat ja irgendein Problem, welches er mit dem Spielen kompensiert.
Egal, was dieses Problem auch sein mag - ob klein - ob groß - es hat uns dazu gebracht in bestimmten Situationen immer gleich zu "funktionieren".
Durch die Beschäftigung mit der Thematik Sucht üben wir aus den Automatismen auszubrechen.
So mag der ein oder andere Beitrag eben eine persönliche Konfrontation sein - aber eben auch (hoffentlich!) eine Bewältigungserfahrung sein.
"Unten ankommen" ist eine sehr individuelle Erfahrung.
Das mag mit dem Verlust der Arbeit, der Wohnung, von Freunden und der Familie einher gehen - mit riesiger Verschuldung und Insolvenzverfahren - muss aber nicht.
So kann es durchaus auch sein, dass man sich selbst, bildlich gesprochen, nicht mehr im Spiegel betrachten mag.
Jede dieser Varianten führt dazu, dass es an die Substanz des Spielers geht und er so anfängt sich Alternativen zu suchen - Auswege - Lösungswege - egal, wie man es nennen mag.
Es ändern sich die Prioritäten.
Goldfield:
@NW: mein assozialer Post bezog sich auf Andreas‘ Kommentar, ich sei noch nicht unten angekommen, weil ich vor 4 Wochen noch einmal sehr ausgiebig gezockt habe.
Nein, ich mag kein Golf - es war eine Metapher für ‚sich das leisten zu können, was einem Freude bereitet‘. Als Student mit 1000 Mark im Monat hab ich gezockt was ging und mehr. Als Familienvater hab ich, obwohl wir jeden Euro umdrehen mussten, durch das Spielen jede Menge Schulden verursacht. Heute könnte es mir materiell sehr gut gehen. Ich könnte tolle Reisen machen oder mir einfach ein Paar teure Schuhe kaufen oder müsste mir eine Karte für das Depeche Mode Konzert nicht verkneifen. All das geht nicht, weil ich meine Spielschulden bezahlen muss. Das ist die bittere Wahrheit, mindestens für die kommenden drei Jahre.
Will sagen: Die Menge an Geld, die du als Spieler verdienst, ist völlig egal. Du wirst immer so lange spielen, bis der letzte Rest Dispo aufgezehrt ist. Und selbst dann fällt dir noch eine Option ein, nochmal 50 Euro locker zu machen.
Merias:
So spielt jeder nach seinen Möglichkeiten,
und das zieht sich ja schon meist durch das ganze Leben. Immer auf der Suche nach dem nächsten Kick. Was bedeutet schon unten. Es geht immer noch ein bischen mehr als man zu denken vermag. Die Frage wie weit willst du denn es kommen lassen. Die Entscheidung liegt bei einem selber. Und ich lese immer vom Rückfall, der mag zur Sucht gehören. Aber ist doch keine Bedingung.
Es fängt mit einem Wunsch an und entwickelt sich weiter. Der Weg aus der Sucht ist keine Sprint sondern ein Marathon. Und ich bereite mich nicht vor auf den Großen Knall. Sondern im richtigen Moment einfach mal nein zu sagen. Mir ist klar geworden das ich die Nachwirkungen einer Sucht einfach nicht mehr bereit bin zu tragen. Und das heißt ich möchte aufhören!
Aber auch ich musste erst einen gewissen Punkt erreichen, wo der Leidensdruck höher war, als die Angst zum aufhören. Und mit der Zeit wird die Abstinez auch belohnt. Ich habe mir zumindestens meinen Freiraum wieder erarbeitet. Und ohne Schmerzen und Verantwortung für sein Handeln der letzten Jahre. Wird kaum einer aus der Sucht aussteigen können.
Schönen Sonntag noch Merias
Zero80:
--- Zitat von: Goldfield am 22 April 2018, 19:10:14 ---@NW: mein assozialer Post bezog sich auf Andreas‘ Kommentar, ich sei noch nicht unten angekommen, weil ich vor 4 Wochen noch einmal sehr ausgiebig gezockt habe.
Nein, ich mag kein Golf - es war eine Metapher für ‚sich das leisten zu können, was einem Freude bereitet‘. Als Student mit 1000 Mark im Monat hab ich gezockt was ging und mehr. Als Familienvater hab ich, obwohl wir jeden Euro umdrehen mussten, durch das Spielen jede Menge Schulden verursacht. Heute könnte es mir materiell sehr gut gehen. Ich könnte tolle Reisen machen oder mir einfach ein Paar teure Schuhe kaufen oder müsste mir eine Karte für das Depeche Mode Konzert nicht verkneifen. All das geht nicht, weil ich meine Spielschulden bezahlen muss. Das ist die bittere Wahrheit, mindestens für die kommenden drei Jahre.
Will sagen: Die Menge an Geld, die du als Spieler verdienst, ist völlig egal. Du wirst immer so lange spielen, bis der letzte Rest Dispo aufgezehrt ist. Und selbst dann fällt dir noch eine Option ein, nochmal 50 Euro locker zu machen.
--- Ende Zitat ---
Ich habe nicht geschrieben dein post ist asozial sondern eine Aussage darin fast schon..
So oder so, bei nem 6 stelligem Jahreseinkommen kann ich mir nicht vorstellen das du die nächsten Jahre groß
auf was verzichten musst beim abzahlen darum gings mir, nehmen wir an du verdienst 8k im Monat und zahlst
5 im monat ab, dann hättest in 3 jahren 180k abbezahlt und mit 3 k im monat noch ein leben wo du nicht jd euro
umdrehen musst und mehr geld als jd angestellte Handwerksmeister oder Arbeiter.
Wenn du das unten angekommen nennst dann tut es mir fast schon leid, das werden die meisten aus der aussterbenden
mittelschicht nie erreichen, genau wie deine Aussage das dein benz bereits 6 jahre alt ist, ich hatte noch nie nen
jüngeres auto und noch nie nen benz, aber naja....
Ausser du stehst eben auf golf, hummer essen und brauchst mio auf dem kto um dich wohl zu fühlen.. ne Depeche Mode karte und vernünftige schuhe sowie nen Sommerurlaub sollte ohne zocken auch die nächsten Jahre noch drin sein..
Denke andreas wollte dir damit nur sagen, pass auf dich auf, tiefer gehts immer, bis irgendwann eben wirklich nichts
mehr geht.
Alles Gute.
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