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Mein Tagesbuch Hybabyba

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Offline Olli

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Re: Mein Tagesbuch Hybabyba
« Antwort #45 am: 10 März 2018, 10:44:47 »
Guten Morgen!

Zitat
ich will aber nicht akceptieren das sucht stärker als ich ist...Weil für mich bedeutet das es kein Ausweg raus vom Spielsücht gibt.

Ich sehe das genau anders herum.
Meine Sucht war eine immens lange Zeit stärker als ich.
Als ich mir dies eingestand, habe ich vor ihr, wie wir so schön sagen, kapituliert.
Das heisst aber nicht, wie Du es meinst, dass ich ihr freie Hand gelassen und nur noch gespielt habe.
Ganz im Gegenteil habe ich ihr einen Platz in mir geschaffen, in der sie sich austoben konnte, ohne dass ich ihr nachgeben brauchte.
Manche sprechen davon, dass sie die Sucht zum Freund gemacht haben.

Suche hier im Forum mal bitte nach "12 Schritte, aber wie?" und lese nur den 1. Schritt.

Wenn Du mit Deinem Freund heute spichst, dann verspreche nichts - außer Dein Bestes für Deine Genesung zu geben.
Lasse Dir von ihm helfen - Geldmanagement und Schutzsoftware ...

Verschließe Dir selbst im Rahmen der Kapitulation jedwedes Hintertürchen zum Spiel.

Auch Deine Bereitschaft, Dir nun externe Hilfe zu suchen ist ein Ausdruck der Kapitulation.

Wenn es dafür eines Rückfalls bedurfte, ist das zwar schade, aber Du kannst etwas Positives daraus ziehen.

 
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Zero80

Re: Mein Tagesbuch Hybabyba
« Antwort #46 am: 10 März 2018, 12:25:15 »
Rueckfall....
ich war keine ahnung als welche grung gebannt vom dem Forum...Hab mit mein Mutter jeden Tag gestritten und...ist passiert... ich war so motiviert...ich hab so viel geglaubt das ich das schaff....und hab wieder alles verspielt...ich werde es nicht in details erzahlen wie viel ich verspielt hab aber bin wieder am anfang...total angstlich was ich bis ende des Monats machen wuerde...wie ich mein Freund erzaehen kann das ich kein geld fuer Miete hab...wie ich mir Ticket fuer Zug kaufen wuerde das ich nach hause gehen kann...Jedes mal wird enger...jedes mal ist viel schlechta als letztes...ich sehe nix ich sehe nur schwarz...und alles ist so gut angefangen ich hab so viel hoffnung gesehen...und dann das wieder...das erste was ich gemacht hab, hab mit mein Bank geredet das die alle buchungen die verbunden mit Gluckspiel sind zu speren, ich hab mich in alle Casinos gesperrt...und wieder anfang...
Die Frage ist wieso hab ich das nicht davor gemacht, wieso hab ich mir diese kleine loch offen gelassen das ich wieder hinfallen kann..ich weiss es das ich solche momente hatte...wieso hab ich nicht davor alles gemacht...Morgen fahre ich nach Hause in Deutschland...und dann muss ich tausend erklarungen geben...ich hab vohber angst von das was mich dort erwartet...
Mein Freund hat mir paar mal gesagt das es letzte mal wird die er mir verzieht...und ich verstehe ihn...ich glaub ich hatte es nicht so lang gewartet wie er.
Was soll ich tun? Ich kann meine gedanke nicht in Ordung bringen...ich hab keine Ahnung... ich will nur im bett liegen und heulen jetzt...wieso hilft das nicht...

Добър ден Hybabyba,

zuerst einmal möchte ich dich beglückwünschen zu den vielen spielfreien Tage unter diesem enormen  Druck der eigenen Erwartungshaltung!

Ich hoffe du konntest ein wenig weinen und einfach nur mal loslassen ohne das ewige Gedankenkreisen.

Nun stellst du deinen Zähler wieder auf 0 und los geht's.

Kein Glück zu empfinden, nur Schwarz zu sehen, keine Hobbys usw. gepaart mit dem Bestreben nun auf einem ganz extremem Weg der Sucht zu entfliehen ist fast unmöglich. Das grenzt an Selbstbestrafung und wird gesteuert aus der im Kopf vorhandenen Erwartungshaltung anderer.

Wir sind stark, aber nicht stärker als die Sucht. Du solltest dich darauf besinnen was du unter diesen Umständen bereits erreicht hast.

Deine Angst vor dem was nun kommt kann ich verstehen, du musst jedoch ehrlich bleiben und darfst nichts verschönen.

Auch ich wollte immer alles sofort ändern, habe allen Menschen um mich herum das Gefühl gegeben wie stark ich doch bin und alles im Griff habe. Dadurch habe ich niemals zu mir selbst gefunden und mir selbst Hürden auferlegt die nicht bewältigen konnte. Letztendlich bin ich dadurch von einem Extrem ins nächste.

Unser Leben besteht nicht daraus anderen zu zeigen wie stark wir sind. Zu lernen sich selbst zu verzeihen und einen Ausrutscher nicht als Schwäche zu deuten ist der Weg, der nur ganz langsam vom Tag zu Tag von statten geht.

Du hast irgendwo geschrieben dass du stark bist, stärker als die Sucht. Natürlich bist du stark, sicherlich sogar stärker als du das selbst weißt.

Finde einen Weg zu dir selbst der ganz frei von dem ist, was andere von dir erwarten könnten.

Verspreche niemandem etwas um zu beruhigen, bemühe dich um die Ziele die du mit dir vereinbaren kannst. Dazu gehört auch sich selbst zu verzeihen wenn der Weg mal nicht ganz gerade verläuft.

In diesem Sinne, viel Erfolg - du schaffst das

Ultima_Ratio   


super antwort ultima :-)

Hi hybaba..

habe es schon befürchtet da du dich so lange nicht gemeldet hast :-(

Lass den kopf nicht hängen, wäre es einfach wären wir alle nicht hier. Drücke dir die
Daumen dass sich das mit deinem freund alles einränkt.. falls nicht, olli ist glaube ich single und
hat sicher platz in seinem häuschen :-P

Mach einfach wieder weiter das ist am wichtigsten, blos nicht aufgeben in dem sinne jetzt
einfach alles hinzuschmeissen. Am wichtigsten ist mmn die Selbsterkenntnis und den willen das
ganze zu ändern, da bist du schon sehr weit.

Wenn du was mit den 12 schritten und der kapitulation anfangen kannst versuche das was die erfahrenen
hier sagen, ich kann leider nichts damit anfangen und verstehe das kapitulieren irgendwie leider nicht, vielleicht
bin ich zu dumm keine Ahnung. Meiner Meinung nach bleibt es irgendwo immer ein kampf und braucht immer
wieder ein klares nein wenn die sucht sich meldet.

Also keine schande meine liebe, ich hab etliche rückfàlle gehabt, jetzt über zwei Monate spielfrei, hoffe es bleibt
dabei.

Alles liebe.

*

Zero80

Re: Mein Tagesbuch Hybabyba
« Antwort #47 am: 10 März 2018, 12:41:07 »
Guten Morgen!

Als ich mir dies eingestand, habe ich vor ihr, wie wir so schön sagen, kapituliert.
Das heisst aber nicht, wie Du es meinst, dass ich ihr freie Hand gelassen und nur noch gespielt habe.
Ganz im Gegenteil habe ich ihr einen Platz in mir geschaffen, in der sie sich austoben konnte, ohne dass ich ihr nachgeben brauchte.
Manche sprechen davon, dass sie die Sucht zum Freund gemacht haben.


Hi..

Kannst Du das ,, in mir einen Platz geschaffen habe in der sie sich austoben kann OHNE DAS ICH IHR NACHGEBEN BRAUCHTE" mal detailierter erklären Oli ?

Wie meinst du das genau ? Hört sich ja irgendwie so an als ob dir das dann leicht gefallen wäre und du irgendwo nicht dagegen ankämpfen brauchtest wenn der Spielteufel im kopf anklopfte !?

Fällt mir extrem schwer das zu verstehen, würde aber sicher helfen wenn ich es verstehen könnte.

Re: Mein Tagesbuch Hybabyba
« Antwort #48 am: 10 März 2018, 17:07:29 »
Vielen dank für alle Antworten...gestern war ich wirklich an Boden zerstört...Heute ist den Kopf wieder bischen ruhig...Ich bin ja für den rückfall auf jeden fall selber schuld ich hab mich nicht genuk gesichert und ich will es obwohl das was ich verloren hab vom dem gute Seite schauen...mir ist schwer das ich mein Freund gelögen hab letzte paar Monate...vllt ist doch besser das ich ihn jetzt alles erzählen soll...vllt ist das das grund...einfach kopf wieder hoch und wieder vom anfang...aufgeben darf ich nicht...Und bin erlich gesagt jetzt schon bischen an die meinung gekommen das vllt doch besser ist mit ein ambulante therapie oder so...werde mich diese woche mit das beschäftigen. Meinen Sie das ich mich selber belüge? Manchmal die andere Menschen sehen die sache klarer als wir selbst...

Re: Mein Tagesbuch Hybabyba
« Antwort #49 am: 10 März 2018, 17:19:18 »
Hallo Hybabyba,

also ich habe den Eindruck dass du sehr intelligent bist und einfach nur die damit verbundenen Möglichkeiten in dir nicht findest.

Ich kenne einige Mitmenschen aus Bulgarien, jedoch nur ganz wenige, die sich schriftlich in der deutschen Sprache so mitteilen können.     


… ich will aber nicht akceptieren das sucht stärker als ich ist...Weil für mich bedeutet das es kein Ausweg raus vom Spielsücht gibt. Ich will es nicht aufhören zu hoffen das ich es das trotzdem schaffen kann

Du darfst niemals aufhören zu hoffen denn dann ergibst du dich und wirst nicht erkennen wie einfach der Weg ohne Kampf sein könnte.

Ich versuche es mal ganz einfach zu erklären.

Die Sucht ist ein Teil von dir den du nicht bekämpfen kannst weil du dann gegen dich selbst kämpfen würdest. Du kannst nicht stärker sein als du selbst!

Beispiel:

Ich habe in meinem Leben oft mit dem Rauchen aufgehört. Die Versuche mit meinem Willen stärker zu sein als die Sucht scheiterten meist nach kurzer Zeit und waren sehr anstrengend. In meinem Kopf war immer die Stimme die sagte, du bist selbst schuld wenn es dir so schlecht geht … Lösung: Rauch doch eine Zigarette!

Meist habe ich dem Kampf schon nach wenigen Stunden, Tagen nachgegeben und fühlte mich dann noch schlechter, wie ein Versager der nicht stark genug ist.

Dann gab es 2 mal den Versuch der ohne Kampf von statten ging. Auch hier kam die innere Stimme (Suchtteufel) und versuchte mir Wege zu zeigen die viel einfacher sind. Ich habe der Sucht zugehört und war in der Lage aus dem "du armer darfst nicht rauchen" ein "mir geht es so gut ohne Zigarette weil ich nicht mehr rauchen möchte" gemacht.

Bei dem letzten Versuch habe ich es ohne inneren Kampf über ein Jahr geschafft und bin dann leider übermütig geworden weil ich glaubte die Kontrolle zu haben (nächster Fehler) und nur ab und an eine Zigarette rauchen zu können.

Die Sucht, egal in welcher Form, ist immer da. Die guten Ratschläge die uns die Suchtstimme macht kann man nicht einfach abstellen (Kampf, Wille, ich bin stärker)

Akzeptieren und verstehen, ist der Ansatz. Das braucht Zeit da man erst einmal verstehen muss dass unser innerer Freund mit all seinen angeblich guten Ratschlägen sich sehr gut tarnt (versteckt)

Wenn du lernst zu verstehen warum du wieder gespielt hast, dann hast du nicht verloren sondern etwas wichtiges gewonnen. Mach aus dem was passiert ist etwas positives für dich, dadurch wirst du stärker ohne zu kämpfen.

Die Lösungen bei Stress, Streit mit der Mutter, Langeweile usw. in Form von: "siehst du wie viel Stress du hast, ich weiß wie du den Kopf frei bekommst ….. " in dem Moment als innere Manipulation deines angeblich guten Beraters (Suchtteufel) zu erkennen braucht Zeit, Geduld und geht nur in kleinen Schritten.



Hab heute ganze Tag gedacht wie es weiter geht. Ich glaub ich muss mit mein Freund Morgen alles drübereden....wenn er mich verlassen will würde ich es akceptieren.

Vergeude deine Kraft bitte nicht mit dem was kommen könnte. Negative Gedanke wie "falls er mich verlassen würde, würde ich es akzeptieren …" lenken dich ab und eröffnen der Sucht vorher schon neue Lösungswege.

Was kommt kannst du vorher nicht beeinflussen.

Du bist auf einem guten Weg und benötigst Zeit und Aufmerksamkeit für dich selbst. Nur so kannst du erkennen dass die Sucht ein Teil von dir ist den du nicht mit Kampf besiegen oder einfach so ausschalten kannst.

Erkenne dass die guten Ratschläge (der inneren Stimme) um dem Stress zu entfliehen, den Kopf frei zu bekommen, ein Teil von dir sind dem du zuhören darfst aber nicht mehr folgen möchtest.

Falls dein Freund oder sonst jemand schlecht reagiert, versuche das zu verstehen und positiv für dich zu deuten. Wie sollen Menschen um uns herum etwas verstehen (?) - wenn wir selbst als Süchtige erst einmal lernen müssen wie hinterhältig die Sucht ist.

Ich hoffe das geschriebene ist für dich verständlich und du findest einen Weg ohne selbstgemachten Druck zu dir selbst.

Bleib bei dir und erkenne dass du noch viel stärker bist wie du selbst von dir glaubst ohne deine Energie zu verschwenden.         

Ultima_Ratio
Die perfide Sucht und ultima ratio ... (Letzter Ausweg ... ?)

Re: Mein Tagesbuch Hybabyba
« Antwort #50 am: 10 März 2018, 17:35:33 »
...Meinen Sie das ich mich selber belüge? Manchmal die andere Menschen sehen die sache klarer als wir selbst...

Nein du belügst dich nicht selbst! Du möchtest genauso wie viele andere die Sache sofort kontrollieren und dem Leid entfliehen. Der Wunsch ist da doch der Weg ist noch nicht der richtige.

Manchmal liegt das Glück so nahe vor uns und wir sehen es nicht weil wir zu schnell zu viel wollen und anderen zu viel versprechen.

Der Weg, das Glück und das Verstehen liegt in dir.

Gib dir die Zeit dich selbst zu verstehen und die Erkenntnis kommt in kleinen Schritten ...

Die perfide Sucht und ultima ratio ... (Letzter Ausweg ... ?)

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Offline Olli

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Re: Mein Tagesbuch Hybabyba
« Antwort #51 am: 10 März 2018, 20:59:08 »
Hi!

Ergänzend zu Ultimos Beitrag, hier der Auszug aus 12 Schritte, aber wie? von den Anonymen Spielern:

Schritt 1:
"AUFHÖREN ZU KÄMPFEN, ZUGEBEN, DASS WIR DEM SPIELEN GEGENÜBER MACHTLOS SIND"

Im ersten Teil von Schritt 1 kommt der Spielabhängige zum alles entscheidenden Punkt, wenn er bereit wird, zuzugeben, dass er dem Spielen gegenüber machtlos, d.h. vom Spielen abhängig ist. Dieser Schritt sieht so einfach aus, Ist aber doch für die meisten Spielsüchtigen so ungeheuer schwer, well soviel daran hängt:
Dieser Schritt ist so schwer, weil der Abhängige die Illusion für sich braucht, das Spielen zu beherrschen, um mit ihm weitermachen zu können. Ohne die Aussieht des Spielens scheint ihm das Leben keinen Sinn zu haben. Deshalb hält er, trotz aller gegenteiligen Erfahrungen an der Vorstellung fest, dass er das Spiel meistern kann, auch wenn es immer nur für "ein Spiel" ist, er in die Kneipe, die Spielstätte, Spielothek oder in das Casino geht, um sich dann nach Stunden oder Tagen in einem fürchterlichen Zustand wieder zu finden.
Er glaubt jedes Mal, dass dies nur ein momentaner Unfall gewesen ist und dass es das nächste Mal anders sein wird, bzw. dass seine Stabilität kurz vor der Türe steht.
Solange er diese Hoffnung noch hat, kann er das Spiel weiter gebrauchen, mit ihm experimentieren, mit ihm kämpfen. In diesem aussichtslosen Kampf gleicht ein Spieler einem Laienboxer, der gegen Cassius Clay in den Ring steigt. Nach wenigen Augenblicken ist er von den Füßen und liegt ohnmächtig im Ring, aber jedes Mal steht er wieder auf, um weiterzumachen, weil er sich weigert, das Handtuch zu werfen und zu kapitulieren.
Dieses Kapitulieren ist so schwer, weil es als Eingeständnis des eigenen Versagens erlebt wird. Unterstützt wird dieses Missverständnis durch die Vorwürfe und Ermahnungen, die der Spielabhängige von sich selbst und auch aus seiner Umgebung erfährt, dass sein Verhalten Ausdruck von Willensschwäche und Charaktermangel sei. Hat er nicht immer wieder versprochen, sich zu bessern und seine Versprechungen nicht eingehalten? ? Aber Machtlosigkeit dem Spielen gegenüber ist keine Willensschwäche und kein Charaktermangel (denn Abhängige sind oft sehr willensstarke Menschen). Zugeben der Machtlosigkeit ist der Ausdruck der Erfahrung, dass da etwas stärker ist als ich, das ich nicht kontrollieren kann.
Das Zugeben der Machtlosigkeit ist so schwer, weil manche Machtlosigkeit als Ohnmacht und Hilflosigkeit verstehen, missverstehen - wie wir meinen. Sie erleben Schritt 1 damit als Zumutung, sich als klein und hilflos darzustellen.
Zugeben der Machtlosigkeit ist aber genau das Gegenteil. Es bedeutet, dass ich aufhöre zu jammern und zu klagen und mich für das Opfer der Umstände, einer Erziehung oder sonstiger Widrigkeiten zu halten. Zugeben der Machtlosigkeit ist eine mutige Tat, dass ich mich meiner Realität stelle und sie nicht mehr beschönige.
Zugeben der Machtlosigkeit ist so schwer, well dieses unseren Stolz trifft, die Einbildung, unser Leben völlig zu kontrollieren und in der Hand zu haben.
Das trifft die Größtphantasien des Spielsüchtigen, der glaubt, es alleine schaffen zu können und keine Hilfe von anderen zu gebrauchen. Dieser Schritt fällt so schwer, weil wir nicht wissen, wie es dann weitergehen soll. Das Kämpfen gab uns wenigsten noch die Illusion, dass wir noch mitbestimmen, noch kontrollieren können. Wenn wir kapitulieren, geben wir uns auf. Was bleibt uns dann?
Dieser Schritt ist so schwer, weil er uns erinnert an die Erfahrungen in Grenzsituationen unseres Lebens, wie zum Beispiel bei Geburt und Tod, und auch beim Orgasmus in der sexuellen Vereinigung mit einem anderen Menschen.
In diesen Situationen haben wir nicht die Kontrolle des Geschehens in unserer Hand, sondern wir erleben, dass hier etwas stärker ist als wir selbst, dass hier etwas mit uns geschieht. Und davor haben wir alle Angst, der Abhängige offenbar in besonderer Weise (siehe Schritt 3). Um diese Angst zu vermelden, kämpft er gegen die Realität, bringt sich selbst in äußerste Gefahr und verbindet zugleich, dass Wachstum In Ihm geschieht.
Zugeben der Machtlosigkeit ist deshalb nicht nur angstvoller Abschied von Altem und Vertrautem, mit dessen Hilfe wir bisher unser Leben zu meistern versuchten, sondern auch der Anfang von etwas Neuem, durchaus einer Geburt vergleichbar.
Aufhören zu kämpfen schafft Raum für neues Leben, das ich bisher gerade durch mein Bemühen, nicht aufzugeben, verhindert habe. Das Zugeben der Machtlosigkeit ist deshalb eine ungeheure Befreiung die Erfahrung einer neuen Erlaubnis zum Leben:
- Ich brauche nicht mehr zu kämpfen!
- Ich brauche nicht mehr mich selbst zu zerstören, indem ich beweise, dass ich es doch schaffe!
- Ich darf leben, stabil leben!
Viele, die den ersten Schritt vollzogen haben, berichten, dass nach dem Auf und Ab von Angst, Trauer und Zweifeln ein starkes Gefühl der Freude, der Erleichterung und der Ruhe in ihnen Platzt ergriffen habe.

Nehme Dir einen Augenblick Zeit und frage Dich:
- Wo habe ich in meinem Leben Machtlosigkeit dem Spielen gegenüber und auch sonst erfahren?
- Wie habe ich mich gegen das Zugeben der Machtlosigkeit gewehrt?
- Welche Ängste, welche Trauer und welchen
Ärger spüre ich, wenn ich zugebe, dass ich machtlos bin ?


"… UND UNSER LEBEN NICHT MEHR MEISTERN KONNTEN"
Der zweite Teil von Schritt 1 weist darauf hin, dass Spielsucht/Spielabhängigkeit keine isolierte Sache ist, sondern immer etwas mit unserem ganzen Leben zu tun hat.
Nicht wenige Abhängige sagen am Anfang Ihrer Stabilität: "Sonst ist alles in Ordnung bei mir...... wenn nur das Spielen nicht wäre." - Sie wehren sich damit ihr Leben näher anzusehen und halten die Meinung aufrecht, es genüge, nur nicht mehr zu spielen.
Aber das hilft erfahrungsgemäß nicht weiter, wenn wir nur etwas weglassen, von dem wir uns sehr lange viel versprochen hatten. Die zwölf Schritte zielen auf eine Neuordnung unseres Lebens hin, und darum ist es wichtig zu wissen, wie unser gesamtes Leben mit dem Spielproblem verflochten ist.

Frage Dich deshalb?
- Was sind meine Probleme im Beruf?
- Wie komme ich mit mir selbst zurecht?
- Bitte darüber hinaus Deine Angehörigen, Deine Freunde und Kollegen am Arbeitsplatz um Rückmeldungen, was sie mit Dir erlebt haben und wie sie sich dabei fühlten.
- Wenn Du in einem Kuraufenthalt oder in einer Therapie bist, lasse Dir von den Betroffenen Briefe schreiben, bzw. gehe gemeinsam mit Deinen Angehörigen in ein Familien- oder Partnerseminar, wo diese Fragen bearbeitet werden können. Wenn Du bereit bist, diese Untersuchungen vorbehaltlos zu machen, wirst Du wahrnehmen, dass uns das Spielen unfähiger machte, mit unseren Problemen umzugehen.
- Vielleicht hatten wir uns mal versprochen, bestimmte Probleme durch das Spielen zu lösen (wie z.B. mehr als 10 Stunden zu arbeiten, besser zu schlafen, ruhiger zu argumentieren, gefälliger zu sein, uns von den Sorgen und Problemen des Alltags abzulenken); aber letzten Endes hat das Spielen doch nicht das gehalten, was es versprochen (was wir uns davon versprochen haben), denn die Probleme die wir hatten, sind am Ende größer geworden, anstatt kleiner.

Das ist die eine Seite der Bedeutung dieses Satzes, die besagt: Dann, wenn das Spiel in unser Leben kommt, können wir unser Leben nicht mehr meistern.
Schon lange bevor das Spiel sichtbar in unser Leben getreten ist, haben wir unser Leben nicht mehr meistern können. Dieser erweiterte Ansatz macht deutlich:

- dass es nicht nur darum geht, das Spielen aufzugeben, sondern, dass eine Neueinstellung unseres Lebens nötig Ist.
- dass Grundprobleme und Engpässe in unserem Leben vorhanden sind, auf die ich eine Antwort finden muss, um weiterhin stabil zu leben.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Re: Mein Tagesbuch Hybabyba
« Antwort #52 am: 26 März 2018, 11:29:02 »
Es ist lange zeit her seit ich hier geschrieben hab...die schäm gefühle lassen mich nicht los wegen mein letztes rückfall...es hat sich aber nicht viel geändert ...bin voll im stress wie immer mit freund nur streiterei viel arbeit und so weiter...hab angefangen mich umzuschauen für neue wohnung das ich vom hier ausziehe weil ich kann nicht mehr...bin zurzeit schon ziemlich negativ...obwohl ich mir hoffnungen mache wenn ich alleine bleibe weg vom mein freund alles besser wird...ich hab mich vom alle spiele gespert aber trotzdem kriege ich jeden tag verbungen für Angebote was mich noch dazu nervt. Verlangen an spielen hab ich gerade nicht aber mein konto ist ja sowieso gerade leer. Wie viel Tage bin ich spielfrei...ist mir erlich gesagt gerde egal...hupsache nicht mehr spielen...

Re: Mein Tagesbuch Hybabyba
« Antwort #53 am: 26 März 2018, 11:50:01 »
Hallo Hybabyba,

schön dass du dich wieder gemeldet hast.

Du wirst deinen Weg finden und auch die Werbung nervt bald nicht mehr.

Ich mag deine Art zu schreiben, du bist ehrlich zu dir selbst wenn du schreibst "Konto sowieso gerade leer, ich bin negativ" ...

Du machst nichts schöner wie es ist und das ist wichtig um auf den richtigen Weg zu finden.

Ich drücke dir die Daumen
Die perfide Sucht und ultima ratio ... (Letzter Ausweg ... ?)

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Zero80

Re: Mein Tagesbuch Hybabyba
« Antwort #54 am: 26 März 2018, 12:27:42 »
Hi..

Schön das du wieder da bist :)

Schämen brauchst du dich hier sicher nicht, wenn schon dann nur vor dir selbst, hier
ist niemand besser oder schlechter wie der andere.

Alles liebe..

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Offline Olli

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Re: Mein Tagesbuch Hybabyba
« Antwort #55 am: 26 März 2018, 13:18:38 »
Hallo Hybabyba,

es ist egal, wie viele spielfreien Tage vergangen sind.

Der heutige Tag ist wichtig - und nur der!


"Nur für heute erlaube ich mir spielfrei bleiben zu dürfen!"


Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Re: Mein Tagesbuch Hybabyba
« Antwort #56 am: 30 März 2018, 21:08:23 »
Hallo,
Mir geht zurzeit ziemlich schlecht und ich spiele mit gedanke das ich in eine psyhiatrie mich freiwillig einschreiben lasse...kennt sich jemand mit sowas. Ich bin so gestresst brauch ich bischen zeit zu ruhe zu kommen. Vllt denkt ihr diese hat jetzt neue idee...kommt mir für mich selber auch so aber ich kann zurzeit gar nicht klar mit mein leben kommen...

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Offline Olli

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Re: Mein Tagesbuch Hybabyba
« Antwort #57 am: 31 März 2018, 08:25:35 »
Frohe Ostern!

Möchtest Du ein wenig darüber reden, wieso es Dir so schlecht geht?

Wenn Du wirklich akut Hilfe in Anspruch nehmen möchtest, dann kontaktiere bitte Ilona.
Sie wird Dir zeitnah helfen eine Tagesklinik für Dich zu finden.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Re: Mein Tagesbuch Hybabyba
« Antwort #58 am: 06 April 2018, 20:10:43 »
Hallo, ich hab mich lange Zeit nicht gemeldet. Bin seit letzte Sonntag in eine Psyhiatrie...Bin in Notaufnahme vom selber gekommen weil ich hatte Angst das ich mich überlege...Hab gestern die Station gewechselt und ab nächste woche fangen meine Therapien an. Bin erlich gesagt ziemlich stolz das ich das endlich etwas unternehme gegen meine Depresionen und mein Sucht. Ärzte haben mich auch gelobt für meine Entscheidung. Hab super nette leute hier kennengelernt und bis jetzt geht mir schon besser...Aber wir alle wissen wie schwer diese weg ist. Ich fühle mich aber hier schon beruhigt bischen und jetzt kümmere mich um mich...vielen Dank Ultima das du mir geholfen hast mit dem suche und für dein Rat das ich nicht warte. Ich melde mich bald wieder.

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Offline Olli

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Re: Mein Tagesbuch Hybabyba
« Antwort #59 am: 07 April 2018, 07:55:49 »
Hi Hybabyba!

Vielen Dank für Deine Rückmeldung!

Ich wünsche Dir eine gute Besserung!
Gute 24 h
Olaf


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