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Bin ich spielsüchtig?

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winnetou1

Re: Bin ich spielsüchtig?
« Antwort #15 am: 22 Juli 2007, 22:30:37 »
Hallo claus,
hier meine Antworten. Bitte tue mir ein gefallen und schreib neben Jürgen den Nick (Winnetou). Damit keine Verwechslungen entstehen falls es noch ein Jürgen gibt!Ich hoffe wir bekommen ein fertiges Exemplar.*grins*


Zu 1 : ich habe in einer größeren Automobil Firma mich des öfteren Krankschreiben lassen um spielen zu gehen. Meistens so am 1.2.3… des Monats!

Zu 2 : Alle meine bisherigen Partnerschaften sind aufgrund meines Verhaltens durch die Spielsucht beendet wurden Es gab oft Streitereien durch meine Lügerei.

Zu 3 :Ich würde sagen Ja, denn vor meinem ersten Spielhallen Besuch war ich sehr Zielstrebig und zuverlässig. Später entwickelte sich alles bei mir in einer Scheißegal Einstellung.

Zu 4: Auch schon öfters weil ich mal wieder gelogen und betrogen hatte.

Zu 5 : Die Anfangszeit war es immer die Begründung um wieder Spielen zu gehen.

Zu 6: Mein Ehrgeiz und meine Leistungsfähigkeit waren nur gut wenn ich Geld zum Spielen benötigte. Hatte ich Geld vernachlässigte ich beides.

Zu 7 : Auch der Gedanke war da, deswegen immer bis zum äußersten versucht hoch zu drücken.

Zu 8 : Ja, auch wenn ich mir vorher vorgenommen hatte bei z.b. 500 DM höre ich auf. Hatte ich die 500 DM dann erreicht wollte ich mehr.

Zu 9 : Und das nicht nur einmal! Obwohl Geld für Tabak lies ich meist übrig.

Zu 10 : Auch mehrmals, und da ich es nie pünktlich oder oft gar nicht zurück zahlte, sind einige Freundschaften kaputt gegangen. Aber ich habe immer Geschichten erfunden, nie die Wahrheit gesagt dass ich das Geld zum Spielen brauchte.

Zu 11 : In meiner extremen Zeit hatte ich alles zu Geld gemacht um Spielen zu gehen. Ich brauchte ja nichts außer die Spielerei.

Zu 12 : Meine alltäglichen ausgaben waren auf dem Minimum beschränkt. Wenn ich wollte kam ich mit 20 DM für Lebensmittel den ganzen Monat hin. Ich trank Leitungswasser um das Geld für Spielen zu haben.

Zu 13 : Natürlich! Wenn man seiner Ernährung nur auf das notwendigste umstellt, ist einem das Wohlbefinden wohl egal.

Zu 14 : Immer wieder! Zeit spielte keine Rolle, aufgehört hatte ich erst wenn das Geld alle war. Auch wenn ich es mir vorher öfters anders vorgenommen hatte.

Zu 15 : Ja ich bin öfters Spielen gegangen um Stress z.b. auf der Arbeit zu vergessen.

Zu 16 : Die Antwort hast Du schon 

Zu 17 : Nicht nur einmal! Sehr oft waren da Angstzustände und Schweißausbrüche. An einem Fall kann ich mich noch sehr genau erinnern. Da konnte ich Tagelang nicht schlafen weil ich Angst hatte Obdachlos zu werden.

Zu 18 : Ja, in Partnerschaften sehr oft vorgekommen. Ich kann mit Streit sehr schlecht umgehen, daher gehe ich ihn Heute lieber aus dem Weg.

Zu 19 : Auch! Zum Beispiel bei einer Zusage für einer Umschulung bin ich danach Spielen gewesen.

Zu 20 : Ja, aber erst in den letzten Jahren. Früher habe ich das nie so gesehen.


Liebe Grüße

Jürgen




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Offline Jörn

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Re: Bin ich spielsüchtig?
« Antwort #16 am: 23 Juli 2007, 21:20:52 »
Danke Claus...

Ich habe eine Durchschrift erhalten auf meiner e-Mail Addy  Was mich ärgert, ist, das ich leider dieses mal nicht in Freiburg mit von der Partie dabei sein kann. Schade. :'( Meinen Zimmernachbarn hatte ich in Euskirchen einen schön vorgeschnarcht.  ;D Erst am Schluss hatten sie mich durchschaut, warum ich immer der erste war, der seine Nachtruhe suchte.  :D ;) Na gut, es ist ja nicht das letzte Male, das es ein Deutschlandtreffen geben wird.
"Alte Türen werden sich schließen - neue Türen werden sich auftun - ich muss nur diese neue Türen nacheinander öffnen..."

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Offline andreasg

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Re: Bin ich spielsüchtig?
« Antwort #17 am: 24 Juli 2007, 09:29:10 »
@Jörn, ich kenne wenigstens 7 Mitscharcher und einen Schnarchverweigerer. Der Schnachverweigerer soll mir mal in die Quere kommen, einfach aufzubrechen - zu seiner geliebten Familie ... aber das werde ich ihm selber noch erzählen, freue mich darauf!!!
@Claus, werde weiter an an den 20 Fragen schreiben und ich finde es Klasse, sie der Gemeinschaft Anonyme Spieler zu überreichen.
Schöne 24 Stunden
Andreas

Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Bin ich spielsüchtig?
« Antwort #18 am: 26 Juli 2007, 13:30:02 »
Hallo winnteou,

Da frage ich Dich wozu eine Sperre wenn Du nicht Spielsüchtig bist??? Wenn man nicht Süchtig ist braucht man keine Sperre weil dann lässt man es einfach!!!
Passt vielleicht nicht ganz hier her, aber da gibts eine ganz merkwürdige Erscheinung:

Ich hab von Spielbank-Angestellten gehört, dass die Selbstsperre von einigen Spielern "missbraucht" wird. Diese sog. Wutsperren werden ganz spontan ausgesprochen und auch schriftlich fixiert, wenn Leute Geld verloren haben. Nach drei Tagen stehen sie dann wieder da, wollen wieder entsperrt werden, bringen brav alle Beweismittel ihrer Nicht-Sucht bzw. Schufaauskünfte und Einkommensnachweise mit (evtl. auch noch einen Schrieb vom Anwalt) und sagen: War nicht so gemeint, ich war nur sauer, dass ich so viel verloren hab. War im Affekt.

Einige Spieler wollen an diesem Sperr- und Entsperrspielchen sogar messen, wie gross der Aufwand der Spielbanken ist, den sie am Einzelnen betreiben (Gesprächstermin mit Saalchef, Direktor, Geschäftsführer usw.). Sie missbrauchen das Sperrsystem sozusagen als "Service-Meter".

Mal ganz davon abgesehen, wie perfide das für die wirklich ernsthaften Fälle ist. Solche Spielchen dienen doch bloss dazu, das so leidlich funktioniertende Instrument Spielbanksperre zu schwächen oder zumindest zu verwässern. Ich hoffe nur, dass Spielbanken da eine klare Sprache sprechen und konsequent auch diese Sperren einhalten.

BZH

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winnetou1

Re: Bin ich spielsüchtig?
« Antwort #19 am: 26 Juli 2007, 15:36:07 »
Hallo BzH,

zum Thema Sperre fällt mir auch so einiges ein. Ich als Spieler habe nicht nur um Geld gespielt sondern auch mit Menschen. Und da gab es keine ausnahmen, ob Eltern, Geschwister, Hausarzt, Ämter, Polizisten, Anwälte……..usw.
Ich höre öfters, ich habe mich Sperren lassen und bin trotzdem in die Spielbank gekommen. Leider habe ich mein ganzen Geld verzockt. Aber jetzt nehme ich mir ein Anwalt und verklag die Spielbank (sorry das ist für mich zocken auf höchsten Niveau).
Wenn ich mich sperren lasse und trotzdem hinterher eine Spielbank betrete, sollte ich mir kein Anwalt nehmen sondern ein Therapeuten. Das alles sind für mich so kleine Machtspielchen die zum Krankheitsbild eines Spielers dazu gehören.


Ich hoffe nur, dass Spielbanken da eine klare Sprache sprechen und konsequent auch diese Sperren einhalten.

Ich hoffe das gleiche für die Spielsüchtigen! Denn wenn die ihre Sperre konsequent einhalten würden währe alles Easy. 

Liebe Grüße
Jürgen

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Offline andreasg

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Re: Bin ich spielsüchtig?
« Antwort #20 am: 27 Juli 2007, 08:59:35 »
Hallo bzh, hallo Jürgen,
hab ein wenig zurückgeblättert -v und in diesem Tread geht es ursprünglich um Erkenntnis zur Kapitulation.Also was geschieht in mir, wie gehe ich mit mir um , wenn das Spielen mich ergreift.
Heute habe ich keine Nähe zu Spieleinrichtungen, weder zu Gaststätten mit Spielbetrieb, weder zu Spielhallen, weder zu Wettbüros, weder zu Rennbahnen , weder zu Casinos und auch nicht in den Kellerräumen im Rotlichtviertel.
Mein Glücksspiel fand überwiegend in Gaststätten und in Spielhallen statt. Eine Sperrung dort war für mich ausgeschlossen. Anfangs, als ich in meine SHG kam war ich neidisch auf Casino - Spieler. Die konnten sich doch einfach sperren lassen, ich aber nicht, Gemeinheit!
Dann habe ich den Casino - Spielern zugehört, wie sie kämpften; Sperren, Entsperren, Schadensersatz, Klage...
Und ich habe aber selber geübt: Mein Weg ging an einer Spielhalle vorbei - ich wechselte die Straßenseite. Ich schnitt das Rotlichtviertel aus der Straßenkarte meiner Heimatstadt aus, ich sprach im Meeting über meine Gefühle , meine Nähe, meine Distanz, meine Rückfälle, meine letzte Hintertür, der Kaffeestube im Bahnhof, bis sie sich schloß. Es war spannend in einem Café mit anderen Menschen zu sitzten und die Angst zu spüren wenn der "Kasten" anfing zu dudeln. Oder nehme den Ragtime aus dem Film "Der Clou" Ich weiß, daß ich den Film nicht mehr sehen kann, weil die Musik mich ambivalent an mein Ausleben der Spielsucht erinnert.Dann bekomme ich eine Gänsehaut und Nervenzittern.
Ich kann mich wirklich nur durch Distanz zu allen Spielstätten schützen und wenn ich einmal in Gefahr bin, bitte ich aufrichtig um offene Augen, Ohren und gute Worte.
Lieber Arbeit an mir selber, das gibt Selbst-Vertrauen, als mich an krankmachenenden Werten festhalten.
Ich wünsche uns einen friedlichen sonnigen Tag.
Schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Jörn

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Re: Bin ich spielsüchtig?
« Antwort #21 am: 27 Juli 2007, 18:59:55 »
Mir kommt die Frage auf, wenn jemand jahrelang Casino – Spieler war, süchtig, und sich sperren lässt, und dass das was bringt ?

Ich weiß doch als Spielsüchtiger, dass ich noch andere Alternativen hätte, wie z.B. Spielhalle.

Was nützt da mir eine Sperre, wenn ich auf andere Alternativen zurück greife..... Gibt es denn wirklich die Casino – Spielsüchtigen, die von Anfang an ihrer Karriere Casinos aufgesucht hatten, und nicht die Spielhalle als Sprungbrett nutzten, um noch mehr sich zu „bestrafen“ ?
« Letzte Änderung: 27 Juli 2007, 19:02:52 von Jörn »
"Alte Türen werden sich schließen - neue Türen werden sich auftun - ich muss nur diese neue Türen nacheinander öffnen..."

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winnetou1

Re: Bin ich spielsüchtig?
« Antwort #22 am: 27 Juli 2007, 19:32:08 »
Hallo Jörn,
ich für meine Person kann es nur verneinen! Verbote, Gesetzes Änderungen oder sperren helfen in meinen Augen einem Süchtigen gleich Null. Ich bekomme bei solchen Themen immer wieder das Gefühl das einige Spieler glauben ihre Sucht ist eine andere.

Sucht ist Sucht, egal ob Alkohol-, Drogen-, Arbeits-, Sex-, Kauf-……..Sucht!
Schauen wir doch alleine mal bei Drogen, vom Gesetzgeber verboten. Und gibt es dadurch weniger Drogensüchtige??
Ich gehe mal von mir aus, ich habe genügend Verbote und Sperren in meiner Kindheit erfahren. Gar nichts hat geholfen, ich konnte alles sehr gut umgehen.

Ein anderes Beispiel beim Alkohol, es gibt kein Bieralkoholiker, Wiskeyalkoholiker,Weinbrandalkoholiker……..Aber einige Spieler machen unterschiede beim Automatenspieler,Casinospieler,Sportwettenspieler,Onlinspieler,Roulettspieler,Pokerspieler……Am besten für jede Art von Spieler noch eine Extra Therapiestation.
Gehört das auch mit zum Krankheitsbild etwas Besonderes zu  sein(Narzissmus)???

Ich konzentriere mich lieber auf den Begriff „SUCHT“!

Liebe Grüße
Jürgen

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Offline andreasg

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Re: Bin ich spielsüchtig?
« Antwort #23 am: 27 Juli 2007, 23:31:56 »
Hallo ihr Lieben,
 :D
das ist doch großartig wenn ich schreibe, was ich alles süchtig gespielt habe und meine Verhaltensweisen aus das Ausleben meiner Spielsucht beziehe. Dann ist das eben so und basta! Schei... habe nie am Roulette - Kessel gestanden , so mit Anzug und schräg gebundenem Schlips. Ich habe es deshalb nie in meiner Spielerlaufbahn zu etwas besserem gebracht. Die Nacht ist lang, ich kann aber trotzdem mal damit anfangen, was ich alles gespielt habe, dann brauche ich bis 3:00 Uhr (wann schließen die Zockerläden?) nicht spielen gehen. Das Mangelgefühl an Schlaf nehmt ihr mir doch locker ab.
Irgendwann kam jemand in's Meeting und sagte: "Ich spiele kein Glücksspiel, ich spiele mit Menschen."
Ich habe ihm, solange er kam aufmerksam zugehört.
Nur einmal der Gedanke: Wenn ich mich größer gebe als andere um meine Fehler zu deckeln, wenn ich wissentlich vor einem anderen Lüge, wenn ich jemand anderern vor anderen blosstelle, wenn ich ihn an seine Feinde ausliefere aus Hass, Rachegelüsten - dann rollt die Kugel auch ohne Kessel - und der im Kessel schmort bin ich!
An Feinde ausliefern. Ist das Feindbild nicht in mir im Ausleben meiner Süchte? Wieder einmal ertappt, gnadenlos heruntergemacht, was immer ich auch unternehme.
Meine süchtigen Verhaltensweisen erkenne ich noch im Essen, in der Sexualität, in der Arbeit und in Beziehungen vor allem. Ein Freund erkennt bei mir eine Meetingssucht.
Eine Leidenssucht. Das mit dem Kaffee lassen wir mal, will ja noch genießen!
Nur Nahrungsaufnahme, sexuelle Lust und Tatenkraft gehören angeboren zum Menschen und ohne Beziehungen stirbt ein Mensch erbarmungslos.
Also habe ich Meetings für Esssüchtige, Sex - und Liebessüchtige, Arbeitssüchtige und Beziehungssüchtige&Co-Abhängige besucht. Summa summarum =Meetingssucht, die Gruppe mit Depressiionen und Ängsten liegt ja schon hinter mir. Alkohol, den muß ich noch unbedingt aufzählen und meine Zigarettenmarken auch ...konnte ich ebenso ablegen wie das Ausleben meiner Spielsucht.
Aber nicht Ausleben der Spielsucht heißt doch LEBEN! Also ist doch alles an mir dran!Der Bauch, die Muskeln, die Sinne, Verstand , nur das mit den Gefühlen braucht eine Stütze. Was tun, wenn sie mir wegbrechen und nächsten Tag überquellen? Wer gibt der mißbrauchten Seele den Halt? Soll ich meine Arten des Glücksspiels in verschiedenen Schriftarten darstellen, die Alkoholika farblich unterscheiden und die Zigarettenmarken in differenzierte Rahmen füllen?  :-X

Ich habe Heute Gott sei Dank nicht gepielt , ich habe Heute mein erstes Glas stehen gelassen ich habe Heute nicht geraucht, ich habe meine drei Mahlzeiten am Tag gegessen , ich habe kein Sexkino besucht und ich habe in der Arbeit Pausen eingelegt und mich auf Gott, wie ich ihn verstehe, besonnen. Mit einem Freund habe ich (nein er hat) meinen neuen Rechner Zuhause installiert, aber den Kaffee kochte ich ... Wir führten lebhafte Gespräche beim Installieren.Ich habe Gottes Führung auf einem wunderbaren Abendspaziergang mitgenommen und bin erquickt nach Hause gekommen, habe meine Lieblingssymphonie gehört, ruhig auf dem Bett liegend und nun bin ich aber wieder in meinem Element am Schreiben!!
Ich glaube, meine Glücksspielarten verschiebe ich auf später
Schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Bin ich spielsüchtig?
« Antwort #24 am: 27 Juli 2007, 23:38:01 »
Mir kommt die Frage auf, wenn jemand jahrelang Casino – Spieler war, süchtig, und sich sperren lässt, und dass das was bringt ?
Ich weiß doch als Spielsüchtiger, dass ich noch andere Alternativen hätte, wie z.B. Spielhalle.


Hallo Jörn,

"vielleicht" kann ich dir deine interessante Frage im Laufe der Zeit beantworten, weil ich mir diese Frage schon sehr oft gestellt habe und bei dem Gedanken ein schlechtes Gefühl bekomme. Da meine "nicht stoffgebundene Impulskontrollstörung, Sucht und/oder mein gestörtes Verhältnis zur Realität" ...gibt sicher noch mehr Begriffe  :o in den Spielhallen angefangen hat, beschäftigt mich gerade diese Sache schon...

In den letzten 10 Jahren haben mich die Spielhallen "gleich Null" gereizt und ich bin auf das "Casino spielen" (nur Automaten) umgestiegen bzw. meine Sucht hat sich verlagert ::)

Vor ca. 2 Monaten bin ich nochmal spontan, weiter ausserhalb meines Wohnortes" in eine Spielhalle gegangen (war von ausen aufgemacht wie ein casino)und habe festgestellt, dass mich diese Automaten durch ihre Supermoderne Bauart und Weise absolut nicht mehr reizen. Ich hoffe das bleibt so ???

Gesperrt habe ich mich noch nicht aber tief in mir fühle ich, dass ich die Sperre in den Casinos bald durchziehen werde auch wenn ich mich gegenüber vor 3 Wochen psychisch besser fühle (das ist ja immer das fatale). Ich hoffe natürlich das mir die "Sperre" etwas bringt und sehe es so oder so als Anfang...

Lieben Gruß
ICH SELBST

P.S. Natürlich hoffe ich, das ich dir oder hier nie antworten muss und dir schreiben müsste: Die Sperre in den Casinos bringt nichts weil ich jetzt wieder in den Spielhallen zocken geh"

Re: Bin ich spielsüchtig?
« Antwort #25 am: 28 Juli 2007, 00:40:17 »
Hallo Jürgen,

ich hoffe du bist nicht böse wenn ich dir auf deinen Beitrag antworte!?

Du hast sicher recht das dass Grundproblem "Sucht" ist aber dennoch wird die "Sucht" sicher für jeden anders sein. Es gibt sicher genügend Menschen die zu "Etwas Neigen", "Eine Leidenschaft" haben oder "Süchtig" nach etwas sind.

Mh, nur wie definiert man "Ganz Genau" das Wort "Sucht"??? Ich denke man könnte ewig über die "Definition" diskutieren, es sei den man akzeptiert sie ganz wissenschaftlich und/oder medizinisch ::)

Bei Wikipedia ist es interessant mal etwas über den Begriff "Sucht" zu lesen...

Und "Schade" das Wort steht leider nicht in Verbingung mit dem Wort "Suchen"  :) :) :)

Ich habe seit meiner Anmeldung einige Beiträge, Antworten, Meinungen und Bemerkungen gelesen und gebe zu, dass mir dieses Forum in irgendeiner Form etwas bringt oder hilft.

Beim lesen deiner Beiträge (habe mir auch deine website angeschaut) habe ich manchmal Angst bekommen. Verstehe es bitte nicht falsch, aber ich könnte dir ein Kompliment machen indem ich denke das du sicher schon vielen "anonymen Menschen" die Probleme (klein, mittel, groß oder riesig) haben mit deiner Lebensgeschichte geholfen hast, weil sie gelesen haben wie weit es gehen kann... und diese Menschen aus jeglicher Gesellschaftsschicht wirst du wahrscheinlich niemals treffen...

Nur trotzdem möchte ich anmerken das du manchmal das Gefühl vermittelst als ob man alles an der "Sucht" festmachen kann oder soll und du öfters sehr verbissen klingst bis hin zu dem Gefühl das man machmal denkt das du dich auch schon mal ein wenig bemitleidest. (ich kann mich natürlich auch täuschen).

Und du hast sicher recht das Verbote und Gesetzesänderungen einen "Süchtigen DER NICHT WEIS WEIS DAS ER SÜCHTIG IST ODER DER NICHT EINSIEHT DAS ER SÜCHTIG IST" nicht unbedingt helfen. Klar! Aber gehört nicht "Prävention" auch zu unserer Gesellschaft um "Süchte" so zu leben ohne sich oder andere zu schaden?

Denkst du wirklich, wenn "Drogenkonsum" erlaubt wäre, gäbe es die gleiche Anzahl von Drogensüchtigen wie heute?

Glaubst du wirklich wenn Glücksspiel schon ab 12 Jahren erlaubt wäre, dass es die gleiche Anzahl von "Spielsüchtigen" geben würde wie heute?

Glaubst Du wirklich das Alkohol wenn man ihn mit 10 Jahren schon kaufen könnte, dass es dann genau so viele "Alkoholsüchtige" geben würde wie heute?

Ich denke sicher nicht!!!

Ich für mich glaube das "Vorbeugungen" durch Gesetzte und Verbote sehr, sehr wichtig sind. Auch um potenzielle "Süchtige" (zu jeglicher Neigung) zu schützen. Auch wenn sie es vielleicht ihr ganzes Leben lang gar nicht wissen ;)

Stell dir mal vor es gäbe keine Geschwindikeitsbegrenzungen, würden wir dann nicht auch evtl. unter den "Süchtigen nach dem Geschwindigkeitsrausch" leiden??? Denkst du nicht das diese Bergrenzung viele aufhält ihren Rausch auszuleben?

Ich hoffe du verstehst mich nicht falsch ???

Und bitte setzte voraus das ich jedem (ausser den fakes) wirklich von Herzen wünsche von seiner "Sucht" (egal in welchem ausmass) loszukommen und/oder diese einzudämmen.

Liebe Grüße
ICH SELBST

P.S. Vielleicht gibt es auch "Süchtige" die mit ihrer "Spielsucht" andere Probleme kompensieren...
« Letzte Änderung: 28 Juli 2007, 01:12:56 von ICH SELBST »

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winnetou1

Re: Bin ich spielsüchtig?
« Antwort #26 am: 28 Juli 2007, 09:28:57 »
Hallo,

Hallo Jürgen,

ich hoffe du bist nicht böse wenn ich dir auf deinen Beitrag antworte!?

Gibt es da ein Grund für, habe ich irgendwas überlesen???

Zitat
Denkst du wirklich, wenn "Drogenkonsum" erlaubt wäre, gäbe es die gleiche Anzahl von Drogensüchtigen wie heute?

Glaubst du wirklich wenn Glücksspiel schon ab 12 Jahren erlaubt wäre, dass es die gleiche Anzahl von "Spielsüchtigen" geben würde wie heute?

Glaubst Du wirklich das Alkohol wenn man ihn mit 10 Jahren schon kaufen könnte, dass es dann genau so viele "Alkoholsüchtige" geben würde wie heute?

Ich glaube das diese Regelungen bei einem Menschen der Neigung zur Sucht hat keine Wirkung hat.
Auch in meiner Kindheit war das Glücksspiel mit 12 verboten, ich bin trotzdem Spielsüchtig. Auch ich bekam mit 10 Jahren noch kein Alkohol, bin trotzdem Heute Alkoholiker.
Und Drogen waren zu meiner Kindheit auch schon verboten, dazu habe ich aber kein Bezug gehabt. Aber nicht wegen dem Verbot, sondern durch Abschreckung beim Drogenkonsum meines Bruders.
Ich habe vor ein paar Jahren mit zwei weiteren Freunden aus der GA in einer Schule 1 Stunde lang Aufklärung über Spielsucht angeboten. Ich glaube unsere Lebensgeschichten hatten bei den Kindern mehr abschreckende Wirkung wie irgendwelche Gesetze.
Ich würde mir wünschen dass es in der Grundschule schon ein Unterrichtsfach für Sucht geben würde.

Liebe Grüße
Jürgen

Re: Bin ich spielsüchtig?
« Antwort #27 am: 28 Juli 2007, 10:11:26 »
Hallo Du selbst,

ein Satz in Eurer Diskussion hat mich sehr zum Nachdenken gebracht:
Zitat:
P.S. Vielleicht gibt es auch "Süchtige" die mit ihrer "Spielsucht" andere Probleme kompensieren

Sei mir jetzt nicht bös, Du selbst, aber ich glaube, Du stehst noch sowas am Anfang, Dein Problem in den Griff zu bekommen. Was unternimmst Du eigentlich sonst noch außer hier im Forum zu schreiben?

Und wenn Du Dir wissenschaftliche Publikationen durchliest, liest Du dann nicht alles?

Eine Sucht hat immer etwas mit anderen Problemen zu tun, so mal ganz lapidar gesagt. Bei den stoffgebundenen Süchten überdecken dies oft die damit körperlich einhergehenden Probleme. Spielsucht (egal welches Spiel) ist eine der reinsten Formen der Sucht, weil sie grundsätzlich über die Psyche eines jeden einzelnen Menschen läuft und eben direkt von dort aktiviert ist.

Wie wir alle wissen, ist jeder Mensch anders aber jeder spielsüchtige Mensch, der ernsthaft versucht, seine Sucht in den Griff zu bekommen, hat nur die Möglichkeit dieses in Angriff zu nehmen indem er direkt seine Psyche "unter die Lupe" nimmt. Das ist oft sehr schmerzhaft und mit vielen weiteren Problemen belastet. Das geht in den seltensten Fällen allein und oft bedarf es viel Fingerspitzengefühl und geht nicht mal ebenso nebenbei. Das dauert für die meisten Betroffenen den Rest ihres Lebens. Das kann mal ebenso selten ganz allein mit sich selbst abmachen, sondern man muß drüber reden - immer und immer wieder.

Tatsächlich hört es sich manchmal an wie Selbstmitleid aber in erster Linie handelt es sich um Selbster- und auch Bekenntnisse. Und alle, die es schaffen, diese ureigensten Erkenntnisse öffentlich zu bekennen, die sind in der Bemühung der Gesundung ein gutes Stück vorangekommen.

Ich wünsche Dir, dass auch Du irgendwann den Mut besitzen wirst, Dich mit Dir selbst vertraut zu machen.

Bis dahin weiterhin gute 24 Stunden

Pünktchen

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Offline andreasg

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Re: Bin ich spielsüchtig?
« Antwort #28 am: 28 Juli 2007, 11:59:33 »
Hallo ihr Lieben,
nach lang gesurfter Nacht bin ich Heute Morgen frisch aufgewacht und nach dem Frühstück zum Supermarkt.
Mir kam in den Sinn, daß ich letztens in der Zeitung las, daß jemand die Etiketten von Plastikflaschen fälschte um an den Rückgabeautomaten für Leergut sich eine entsprechend höhere Gutschrift zu ergaunern. Das ist natürlich ein Piratenstreich im Sinne des einfachen Mannes, der Frau, ein Genieblitz von Schläue. Aber es ist Fälschung, eine Straftat; Halt eine Gaunerei. Was liegt für ein Witz darin, Autoaten, sprich die Technik zu überlisten, auszutricksen? Früher wurden die Pfandflaschen an der Kasse zurückgegeben, ein kurzer Austausch mit der Kassiererin, Gutschrift an der Kasse, nicht geeignete Flaschen zurück, klare Ansage.
Ich weiß nicht, wie der Casino - Spieler sich fühlt wenn er im Büro des Casinos dem Mitarbeiter seinen Wunsch nach Eigensperre mitteilt. Trieft er vor Selbstmitleid oder ist er froh, daß jemand da ist, der ihn versteht, dem er sich anvertrauen kann?
Ich möchte diese Frage hier gerne in den Raum stellen. ???
In der Spielhalle konnte ich eben nicht über meine Verzweiflung sprechen, mein verlorenes Leben. Erst später , als ich den Weg in meine SHG fand.
Warum erinern mich solch banale Dinge wie leere Plastikflaschen daran, daß ich früher am Spielautomaten klebte und was kann ich Heute damit anfangen.
Als ich noch spielte blickte ich verächtlich nach Menschen, die in Mülltonnen suchten.
Heute bewundere ich insgeheim die Flaschensammler, habe schon einmal eine Tüte leerer Flaschen neben den Container gestellt.
Ich selber bin ja auch auf Kreativität angewiesen um neben ALGII noch ein paar Euro dazu zu verdienen. Das tue ich Nebenerwerblich nach §3 SGB II im Geschät eines Freundes. Wir führen korrekt Buch. Manipulationen kann ich so vermeiden. Damit geht es mir gut.
Mein Schutz vor dem Ausleben der Spielsucht ist der lebendige Austausch mit Menschen.
Schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Bin ich spielsüchtig?
« Antwort #29 am: 28 Juli 2007, 14:10:47 »
Hallo Pünktchen,

ich bin dir nicht böse aber ich habe hier in keinem Beitrag erwähnt das ich mein Problem im Griff habe und bin mir durchaus bewusst das ich am Anfang stehe mein Problem in den Griff zu bekommen.

Vielleicht hätte ich meinen letzten Satz anders formulieren sollen denn er war sicher etwas ironisch gemeint da mir durchaus klar ist das "Süchte" nicht einfach daher kommen und von selbst wieder verschwinden. Ich hatte das mehr auf den Beitrag von Jürgen bezogen weil ich den Eindruck habe das er nur grundsätzlich alles auf sich bezieht und mit sich vergleicht. Aber das ist sicher natürlich und menschlich.

Zu deiner Frage, was ich sonst noch untenehme... Das ich mich in naher Zukunft in den Casinos sperren lassen werde hast du ja sicherlich gelesen und zudem hat mir Ilona die Anschrift und Telefonnummer der Suchtberatungsstelle in meiner Nähe gegeben.

Ich setzte mich mit dem Thema "Spielsucht" nicht erst seit meiner Anmeldung hier im Forum sondern schon seit einigen Jahren auseinander und wenn du mit deinem Satz "Ich wünsche Dir, dass auch Du irgendwann den Mut besitzen wirst, Dich mit Dir selbst vertraut zu machen". meinst, dass eine therapeutische Behandlung unumgänglich ist dann danke ich dir und hoffe auch für mich das ich den Mut für diesen Schritt dann haben werde.

Nur denke ich das nicht jeder zwangsläufig sein Problem "Öffentlich" wie du schreibst bekennen muss denn "Spielsucht" ist ja nicht gesellschaftsfähig :o und ich würde z.B. meinem Arbeitgeber niemals davon erzählen. Da reichen mir "erstmal" ein paaar Vertraute aus der Familie und meinem Freundeskreis.

Zudem bin ich ja hier "Öffentlich" wenn auch anonym... ;D

Trotzdem danke für deine Anmerkungen...

Liebe Grüße
ICH SELBST



 

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