Glücksspielsucht > Tagebuch
Mein Weg in ein besseres Leben
Gobo2018:
Darum habe ich mich hier im Forum angemeldet damit man sich nach der Therapie weiter mit dem Thema auseinander setzten kann.
Das hilft mir persönlich sehr viel weil man leider die schlechten Sachen zu schnell vergisst (oder auch zum Glück).
Man hat in der Erinnerung viele "positive" Erlebnisse .. leider auch was das spielen angeht.
Hier im Forum bekommt man auch als trocknender Spieler alles mit.
Kein Geld... Schulden.. Problem in der Beziehung .. Depressionen .. Schlafmangel.. Keine Freunde mehr.. Straftaten usw.....
So sehe ich das viele die selben oder auch andere Problem haben oder auch hatten wie ich selber.
Das hält mich zusätzlich vom spielen ab obwohl ich überhaupt keinen Suchtdruck mehr verspüre.
Ich habe man meisten Angst davor das man in einem schwachen Moment (Ausnahmesituation) eine kleine Summe einsetzt und dann sofort wieder in dem Hamster Rad drin steckt.
Intel:
Hallo Gobo,
Ja absolut! Das ist auch einer meiner Beweggründe hier zu lesen und zu schreiben. Therapie zuhause auf der Couch.
Mahnmal und Gedankenaustausch.
Gr Intel
TAL:
Leider hab ich tatsächlich den langweiligsten Bürojob auf dem ganzen Planeten, aber das ist ja nunmal Eigenverschulden, habe nichtmal eine abgeschlossene Ausbildung und bin in meinen jetzigen Job durch eine Verkettung von Zufällen reingeraten, ich mußte da glücklicherweise nie eine Bewerbung schreiben. Wie so vieles andere heute in meinem Leben ist das ein Glück, was diesen Namen auch wirklich verdient hat. Ich kann wirklich froh sein über das, was ich jetzt habe. Um nichts in der Welt möchte ich das je wieder auf's Spiel setzen. Das wäre ein sehr tiefer Fall, den ich nicht aufhalten könnte, egal, was mir ein heimwehgeplagter Rentner mit krankhaftem Realitätsverlust in meinem Kopf auch immer zu suggerieren gedenkt.
In Wirklichkeit rede ich eher weniger... und schon gar nicht so. Ihr könnt das wenigstens irgendwie nachvollziehen, aber wie ist das bei jemandem, der das (zum Glück) gar nicht kennt? Das war eine rhetorische Frage, die keiner Antwort bedarf. Nur ein Gedanke.
Ja. Es ist sehr hilfreich, sich die eigene Vergangenheit in all ihrer Häßlichkeit wieder vor Augen zu führen. So, wie es wirklich war, und für viele leider immernoch ist, und nicht so, wie ich es gerne gehabt hätte, beziehungsweise ich mir gerne einrede, daß es war, um vielleicht irgendwann nur mal so zu sehen, was da so geht...
Selbstverachtung, Scham, Schuld, Hilflosigkeit... immer wieder am Weglaufen vor mir selbst, vor meinem eigenen Scherbenhaufen...
Nur darüber zu schreiben, und auch zu lesen, hilft so unglaublich manchmal, das könnt ihr euch vielleicht gar nicht vorstellen. Warum hab ich das nicht viel früher getan?
Ich habe kürzlich irgendwo gelesen "Wenn du einfach nur diese erste Wette vermeiden kannst, vermeidest du automatisch auch alle weiteren, die unausweichlich folgen würden."
Sehr weise Worte, auch wenn sie vermutlich irgendwo geklaut waren.
Es darf einfach nicht passieren. Es wäre mein Ende, nochmal packe ich das nicht.
So ist das nunmal. Besser für mich, das niemals zu vergessen. Ja. Es ist gut, gelegentlich daran erinnert zu werden.
Emell:
Hallo an alle.
Ich kann mich den vorherigen Beiträgen nur anschließen. Was auch mir hier hilft ist das regelmäßige Auseinandersetzen mit dieser Suchtproblematik. Es verhindert diesen sicherlich euch auch Bekannten Effekt, dass nach einer gewissen Zeit die schlechten Gedanken in Bezug auf das Spielen verfliegen, sich positive breitmachen und dann den Weg bereiten wieder zu spielen. Ihr kennt ja alle dieses miese Gefühl nach einem verlustreichen Spiel. Man schwört sich, das nie wieder zu tun. Man sieht klar das negative, weiss dass es aufhören muss. Aber nach einiger Zeit verändert sich dieses Bewusstsein und sagt einem: alles halb so schlimm. Und wenn du es nun nochmal probierst holst du wahrscheinlich den letzten Verlust zurück ( Stichwort Chasing). Um dem entgegenzuwirken hilft es, sich hier auszutauschen, mitzulesen und sich immer wieder bewusst zu machen was für eine zerstörerische Sucht es ist, um die es geht. Und wie wichtig es ist, dem Druck( wenn er denn nochmal auftaucht) eben nicht nachzugeben. Bleibt sauber , Leute!
Ich bin es im Übrigen nach wie vor. Und ich erfreue mich daran. Erfreue mich daran mir lieber etwas sinnvolles zu gönnen für das Geld was sonst einfach sinnlos vergeudet wurde. Einfach mal Essen zu gehen mit dem guten Gewissen dass ich mir das nun, in meinem " besseren Leben" problemlos leisten kann.
Es fühlt sich gut an. Und das motiviert mich wiederum noch mehr.
Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag.
LG
Emell
NW:
--- Zitat ---Ich hab das genau andersrum erlebt. Für mich war es nach jedem Rückfall schwerer, wieder 'auf Spur' zu kommen. Es hat mich nur immer wieder in meiner eigenen Sichtweise bestärkt. "Was machst du dir vor? Du schaffst es eh nicht."...und das ist nur die blumig zensierte Variante meiner Selbstwahrnehmung in einem solchen Fall.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---In dem Punkt teile ich die Meinung von Jens. Wenn ich mir erlaube, zu sagen "Ajo... passiert eben. Gehört halt dazu.", dann ist es wahrscheinlicher, daß ich in einem solchen Fall 'einknicke'.
--- Ende Zitat ---
Findest Du nicht dass sich das hier beisst ?
Ich kenne beide Gedanken und bei den schlechten ,, schaffst Du eh nicht mehr " , ,,wirst dein leben lang zocken", habe ich auch noch Jahre lang weitergezockt.
Wenn ich heute nen Rückfall hätte, dann wäre das für mich auch ok, es gehört halt dazu und immerhin hätte ich dann zumindest 6 monate, oder keine Ahnung wie lange nicht gezockt und vielleicht 6 Monate nach diesem tag wieder. (Vielleicht danach auch für immer)
Das hab ich mit den schlechten Gedanken nie geschafft, immer nur wie du auch, solange wie kein geld mehr da war und als neues kam, wieder von vorne.
Man akzeptiert damit ja auch das man es ,,eh nicht schafft".
In Depressionen fallen würde ich nach nem Rückfall sicher nicht, auch würde ich dies auch nicht als versagen empfinden, eher auch denken : ,, es gehört zu dieser Krankheit eben dazu" Ursachen analysieren und WEITER MACHEN. Denn einfach nur als Spielpause würde ich die spielfreie zeit auch nicht bezeichnen wie es fachlich vielleicht korrekt hieße. Spielpause ist für mich die zeit in der man kein geld hat und/oder geld hat aber zb 6 monate garkein bock bzw druck.
Also Zeiten in denen man nich spielt, aber auch nicht bewusst aufhören will.
Sobald jemand bewusst und ehrlich aufhören will, sind das für mich unabhängig der länge, spielfreie zeiten und rückfälle und es gibt null grund das runterzureden, selbst wenns nur ne woche war bei jemandem der vorher keine 12 std ohne aushielt.
Finde das ist sehr wichtig, positiv zu denken und sich nicht noch runter zu machen. Das is alles kein leichter weg wenn man da ma so tief drin steckte, wichtig ist nur dranzubleiben und wenn dann ma nen Rückfall passiert ist es eben so, dann macht man halt danach wieder weiter und wirft nicht alles in den sand, irgendwann klappt es dann auch bei jedem.
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