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Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
DEKA:
Als Spielsüchtiger der auch im Kryptohandel aktiv war kann ich vieles davon absolut nachfühlen. Ich musste auch immer non-stop auf die Charts gucken. Wenn ich keine offenen Positionen hatte war ich total leer. Ich musste immer irgendwo drin involviert sein. Teilweise auch mit absurd hohen Hebeln während die Volatilität hoch wie nie zuvor war. Stop loss? Niemals.
Achso und natürlich ist es auch hier total präsent, dass man Verlusten hinterherjagt. Man hat gerade 10.000€ in einem Trade verloren? Total emotionsgeladen rein in den nächsten Trade mit hohem Hebel. Nächtelang Charts beobachtet und geschwitzt. Teilweise volles RIsiko 10.000€ rein um hier mal 200€ mitzunehmen und da mal 400€. Trading lässt sich nicht mit Emotionen vereinbaren. Habe daher auch aufgehört.
SuchtkrankerMensch:
Edit Olli: schädlichen Link entfernt
Der Beitrag ist SEHR gut und ich kannte Ihn schon, sehr empfehlenswert, ich hatte zwar mehr geschrieben habe das aber gelöscht und werde dir per pn antworten
SuchtkrankerMensch:
--- Zitat von: Aranyaka am 07 Juni 2023, 11:03:24 ---
Bis vor dem Schock vor zwei Wochen fand ich das nicht mal unrealistisch und selbst jetzt glaubt ein Teil von mir noch daran. Aber dem ziehe ich jetzt mal den Stecker.
Als meine nächsten Schritte halte ich eine stationäre Therapie oder das Übertragen meiner Finanzen an jemanden anderen für übertrieben. Möchte das aber zur Diskussion stellen weil es natürlich sein kann, dass ich mir da in die Tasche lüge.
--- Ende Zitat ---
Da du das SELBST zur Diskussion stellst, meine Meinung dazu...
Ich meine ganz klar, JA du lügst dir in deine eigene Tasche 8)
Ich denke, es verzögert nur die Zeit bis es dich wieder erwischt, KANN sein, MUSS nicht, keine Frage. Allerdings wage ich zu behaupten aufgrund deiner "grob beschriebenen Problematik" das es für dich nur das entweder oder gibt, die "KONTROLLE" hast du doch bereits einmal verloren, warum das Risiko eingehen sie ein zweites mal zu verlieren ???
Da möchte ich dir Wirklich mal ans HERZ legen was du selber schreibst...
Versuch doch mal zu FÜHLEN was du eigentlich hast auch wenn das für dich wahrscheinlich sehr sehr schwer sein wird, FÜHLE das WUNDERBAR mit deiner Tochter und vielleicht schraubst du hier und da ein gaaaaanz klein bischen deine "materiellen ansprüche" zurück; was nicht heisst das ich dich als gefühlskalt sehe, wollte das nur erwähnen für den ein oder anderen, du hast mich schon richtig verstanden, das weiß ich...
@anmerkung in eigener Sache... Ich bin ein kranker Mensch und alleine ein zwei kommentare reichen das eh so ziemlich jeder sich denken kann wer ich bin, ich bin es LEID mich verstecken zu müssen aus ANGST gebannt zu werden, ich kann sehr wohl VERNÜNFTIG !!! an einem Gruppengeschehen teilnehmen....
Aranyaka:
--- Zitat von: SuchtkrankerMensch am 07 Juni 2023, 15:12:47 ---Versuch doch mal zu FÜHLEN was du eigentlich hast auch wenn das für dich wahrscheinlich sehr sehr schwer sein wird, FÜHLE das WUNDERBAR mit deiner Tochter und vielleicht schraubst du hier und da ein gaaaaanz klein bischen deine "materiellen ansprüche" zurück; was nicht heisst das ich dich als gefühlskalt sehe, wollte das nur erwähnen für den ein oder anderen, du hast mich schon richtig verstanden, das weiß ich...
--- Ende Zitat ---
Das fällt mir tatsächlich überhaupt nicht schwer, 80% meiner Zeit lebe ich so. Auch meine materiellen Ansprüche sind nicht extravagant. Habe da nochmal reingespürt und sehe zwei Triebfedern für meine Suchtausübung:
1) Was ich nicht spüren will: Dass ich in einem Alltag lebe, in dem mich Dinge überfordern, die anderen ganz leicht fallen. Und umgekehrt Sachen längst verstanden habe, mit denen sich andere noch ewig beschäftigen - was bei mir ein Gefühl der Langeweile auslöst. Entweder überfordert oder unterfordert, dazwischen gibt es nicht viel bzw. gab es das nicht; seit meiner Beschäftigung mit ADHS und der Therapie ist dieser Grat breiter geworden. Aus der Vermeidung ist gewohnheitsmäßiges Trading geworden, das vor allem Zeit frisst und mich von meinem "Leid" ablenkt - wenn es eben gerade da ist. Wohlgemerkt im Bereich Arbeit und Haushalt, in meiner Freizeit kommt das nur sehr selten auf.
2) Was ich (bzw. ein Teil von mir) spüren will: Ein Trade der aufgeht. Einen Trend, den ich mit einem großen Volumen reite. Ich sehe, wie das Konto dicker und dicker wird. Vierstelliger, vielleicht fünfstelliger Gewinn. Dollarzeichen in den Augen. Dostojewski, Der Spieler, 14. Kapitel ab "Ein toller Gedanke blitzte in meinem Kopfe auf.": www.projekt-gutenberg.org/dostojew/spieler/chap14.html Einfach lesen. Wahrscheinlich kennen diesen Zustand hier ja sowieso die meisten. Um da hin zu kommen, bin ich inakzeptable Risiken eingegangen. In jüngerer Vergangenheit immer ausgeprägter, weil es auch öfter mal gut ging und ich diesem Erleben nachjagte. Das ist die Suchtspirale, das ist das finanziell schädliche weil das klare Denken komplett aussetzt. In dem Zustand verbringe ich aber nur einen klitzekleinen Teil meiner Lebenszeit.
Das sind zwei ziemlich unterschiedliche Energien, und ich meine mit beiden unterschiedlich umgehen zu müssen. 1) Erfordert, den Weg weiter zu gehen, den ich mit meiner ADHS-Therapie eingeschlagen habe. Das Ruder noch fester in die Hand zu nehmen und mich weniger von meinen Gefühlen der Über- oder Unterforderung bestimmen zu lassen. Und mich von meiner Vermeidungsstrategie zu entwöhnen. 2) Ist ein schlummerndes Monster. Da verstehe ich die Haltung die AA: Ich bin süchtig. Ich habe die Möglichkeit, meine Sucht nicht auszuüben. Aber einmal dort gewesen, scheint Heilung kaum möglich. Um damit zu leben, möchte ich gerne Hilfe annehmen.
SuchtkrankerMensch:
Das ist sehr schön zu lesen wenn du das wahrlich geniessen kannst, das können wenige Adhsler gerade weil der fokus so stark im kopf ist; aber das Spektrum ist auch riesig....
1. du könntest deinen fokus anders ausrichten, statt ebend zu schauen was für neuretypische menschen normal und einfach ist ist für DICH nunmal schwer, OK, aber dafür hast du 100% Stärken die für neurotypische menschen den supergau bedeuten, DARAUF solltest du dich fokusieren, das Positive deiner selbst...
2. da bin ich raus da dies so nie mein bestreben war. "Heilung" da könnten wir zwei wahrscheinlich ewig drüber philosophieren denke ich mal, wo fängt die "Krankheit" an und was wäre dann demzufolge "heilung" ? ... ;)
Um damit wirklich dauerhaft leben zu können in der Komplexität dich betreffend was ich so lese "rate" ich definitiv zu einer stationären Behandlung und weiterführend ambulant. Es wäre keine Schande solche Möglichkeiten in Anspruch zu nehmen, mit "unbehandeltem" Adhs mit Tendenz zur Sucht ist die "Rückfallquote" unwahrscheinlich hoch....
Was du letzenendes machst ist natürlich ohne wenn und aber deine sache ich teile nur meine erfahrung mit und was ich denke,...
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