Sorry, wenn der Satz nicht von dir stammt. Ich war der Meinung, es heute irgendwo gelesen zu haben, finde es aber grad nicht wieder. Und an sich ist er ja auch absolut richtig. Ich bin 'schuld', und niemand anders.
Ach du Elend, was'n das hier...
Was Banken angeht, so halte ich auch nicht viel davon. Ich erinnere mich sehr gut an einen Tag, mein Konto war nach dem letzten Gehaltseingang zwar wieder entsperrt, aber dennoch bis zum Anschlag (und drüber hinaus) überzogen. Da rief mich mein Bankberater an. "Wir müßten uns mal dringend unterhalten. Wie sieht es am Dienstag bei Ihnen aus?"
Naja... hatte ich eine Wahl? Ich fuhr hin. Ans andere Ende der Stadt. Hatte eigentlich nichtmal Geld für die Fahrkarte, zum Glück wurde ich nicht kontrolliert. Ich saß an seinem Schreibtisch und überlegte fieberhaft, wie ich mich aus der Kacke, die da kommen möge, wie auch immer sie denn diesmal aussehen sollte, wieder rauswinde. Da sieht er von seinem Monitor auf und sagt mit einem einnehmenden Lächeln....
"Haben Sie schonmal über eine Krankenhaustagegeldversicherung nachgedacht?"
Ich mußte lachen. Oh. Mein. Gott. Ich war erleichtert, und zugleich wütend über diese Zeitverschwendung. Hab wortlos die Filiale verlassen. Er rief mir noch was von wegen und man wisse ja nie, unvorhersehbare Krankenhausaufenthalte können nach Ablauf der Zahlfrist der Krankenkasse teuer werden, hinterher. Ich hab mich nur umgedreht und ihn gebeten, sich meinen Kontostand anzusehen. Weg war ich.
Was für ein Trottel.
Ein andernmal ging es um eine etwa ein halbes Jahr zurückliegende Zinsausschüttung für eine Spareinlage, die ich, natürlich, schon längst nicht mehr hatte. Die Bank war unfähig, nachzuweisen, daß diese Zinsen über einen Zeitraum von 20 Jahren angefallen waren, meine Oma hatte das Konto zu meiner Geburt eingerichtet und regelmäßig eingezahlt. Das Bafög-Amt fand die Höhe der Ausschüttung suspekt und wollte wissen, wo das dazugehörige Kapital lag. Der Fall landete bei der Staatsanwaltschaft. Ein schwebendes Verfahren wegen Betrugs und Unterschlagung... in dem wahrscheinlich einzig denkbaren Fall, in dem ich absolut gar nichts getan hatte. Welch Ironie...
Das sind beileibe nicht die einzigen Vorfälle, aber es sprengt mal wieder den Rahmen.
In meinem Fall war es aber wohl auch weniger offensichtlich für die Bank als bei dir, da es zumindest keine Transaktionen an Onlinecasinos gab.
Aber ja... auch ich liebe Banken. Für meine Spielsucht können sie aber ausnahmsweise mal nichts, auch wenn das natürlich praktisch wäre.
In deinem konkreten Mafia-Beispiel... da hast du auch selbst das Geschäft mit der Mafia gemacht. Du kannst dem Richter da sicher nicht kommen mit "He... klar... dumm von mir, aber die Bank ist Schuld, weil sie mich nicht aufgehalten hat."
Oder "Wenn der Postbote ins Paket geguckt hätte, hätte er die von mir verschickten Drogen ja gefunden und nicht ausgeliefert. Was kann ich also dafür, daß sie beim Käufer angekommen sind?"
Ich sage nicht, daß Banken keine Mitschuld trifft - ganz im Gegenteil. Aber sich darauf zu versteifen ist meiner Meinung nach ein Irrweg.
Ich hatte mich nicht unter Kontrolle... aber mein bräsiger Bankberater kann da mal noch am wenigsten für. Der kann schon froh sein, wenn er es schafft, seinen Hamster regelmäßig zu füttern. Mit der Vormundschaft für mich wäre er wohl maßlos überfordert.
Es geht auch gar nicht um schlechtes Gewissen, um Schuldzuweisungen etc... und wenn es nach mir ginge, sollen Banken, Zahlungsdienstleister und alle anderen Beteiligten gerne auf ihren Kosten sitzenbleiben, bis es sich eines Tages nicht mehr lohnt. Ich finde es gut, daß man dort was bewegen kann, auch wenn die Beschäftigung mit der Materie aufgrund meiner Vorgeschichte jetzt nicht so meins ist.
Was mich einfach nur beunruhigt, ist die Leichtfertigkeit, mit der so viele damit umgehen.
Ich schreibe das nicht, um jemanden zu beschuldigen. Herrgott nochmal, ich wäre überhaupt nicht in der Position, das zu tun, sondern ich wünsche mir halt, daß die Leute es ernstnehmen, damit es kein Bumerang wird. Das wünsche ich mir ernsthaft. Dazu gehört dann aber eben auch ein gewisses Maß an Einsicht und Selbstreflektion.
Das ist eigentlich alles, was ich sagen wollte.