Glücksspielsucht > Tagebuch
Name ist Programm
Peter Schmidt:
Ich danke euch für eure Worte.
Ich hörte letztens folgenden Spruch:
Nicht Perfektion sondern Wachstum
Das würde ich mir gern auf die Fahne schreiben. Ich möchte alles immer sofort und auf einmal. Ich will ans Ziel und sprinte los, das Ziel ist aber 20km weit weg.
Dann noch etwas:
Ich bin müde. Müde diese ganze Sucht aufrecht zu erhalten. Ich muss viel tun um meine Sucht zu erhalten und ich hab zunehmend einfach keine Lust mehr bzw. möchte keine Energie mehr investieren.
Es ist zu verrückt. Ich kaufe Kaffee im Angebot, viel auf einmal, punkte 10fach bei Payback um Abends 400 wegzudrücken und frage mich ernsthaft ob und warum es mir nicht gut geht. Keine weiteren Fragen =)
Die von Olli beschriebene "Eigendynamik" ist mir auch aufgefallen. Ich verändere meine Einstellung zum Spielen wärenddessen, unmittelbar davor und auch danach. Es verändert meine Gedanken, das gefällt mir nicht.
Ich melde mich auf jeden Fall ab und zu.
Mir geht es schon besser. Ich hätte um mehr Geld spielen können. Ich hätte auch heute spielen können wenn ich wollte. Auch morgen. Ich will aber einfach nicht. Das ist scheinbar nur nicht immer so. ::)
Am besten finde ich wohl einen Weg wie ich das zu jeder Zeit an jedem Tag denke und dann ist auch irgendwie alles gut =)
Peter Schmidt:
Heute mal wieder ein Eintrag:
Hab ich seit meinem letzten Eintrag gespielt?
Nein
War das gut?
Ja
Heute also der 15. spielfreie Tag.
Mir geht es ansonsten nicht besonders gut, durch spielen dürfte das aber nicht besser werden. Also alles ok soweit.
Ich hab mal hier und da nachgedacht, vielleicht findet das hier Platz:
Ich kann alle 30 Sekunden meines Lebens über 1 Cent frei verfügen. Meine Rechnungen sind dann bezahlt. Das entspricht 1,20/Stunde oder einfach 864 Euro im Monat. Es schwankt ein wenig aber grob haut es hin. Davon zahle ich aktuell auch weiter Schulden ab.
Ich habe mir noch nie in meinem Leben etwas für mehr als 1500 Euro gekauft. Das war mein Fahrrad, das hab ich auch noch.
Ich habe aber schonmal 6500 Euro Strafe für etwas gezahlt, das ich nicht verbrochen habe.
Als Unternehmer habe ich mal in 1 guten Jahr 121 000 Euro Steuern gezahlt und genau nichts dafür bekommen.
Ich glaube langsam auch meine Gedankengänge sind eher ungesund. Ich definiere mich über Geld, davon hab ich aber keins (bis auf ca. 8000). Wie auch wenn man es verspielt. Ich fühle mich aber auch nicht besser wenn ich mehr habe.
Es bleibt alles ein großes Durcheinander...
Sollte ich meine Einnahmen/Ausgaben genauer notieren? Ich weiß es nicht, ich vermute aber es würde helfen.
Auch wenn ich hier und da in den letzten 1-2 Jahren etwas Geld verloren habe ist das mit früheren Zeiten nicht zu vergleichen und das Geld wird mehr obwohl ich mehr ausgebe.
Somewhere87:
Hi Peter.
Wieso definierst du dich denn über Geld?
Wie wäre die Definition von dir selbst, wenn du a) gar kein Geld, also wirklich 0 hättest und b) 50 Millionen Euro hättest?
Aciric:
--- Zitat von: Peter Schmidt am 15 März 2021, 20:31:40 ---Heute mal wieder ein Eintrag:
Hab ich seit meinem letzten Eintrag gespielt?
Nein
War das gut?
Ja
--- Ende Zitat ---
Vielen Dank für deinen Post - darf ich mir das als Mantra klauen?
Ab morgen werde ich mit folgendem aufstehen:
Habe ich gestern gespielt? Nein!
War das gut? Ja!
Peter Schmidt:
Heute also Tag 16
Hi,
Du kannst das natürlich für dich verwenden. In einem solchen Fall bin ich für Diebstahl =).
Ich versuche es mal etwas genauer. Ich definiere mich nicht unbedingt über das Geld das ich habe:
Ich gehe arbeiten. Dafür schuldet mir mein Chef Lohn. Ich brauche Geld um es gegen Waren und Dienstleistungen einzutauschen. Ich brauche eine Wohnung, Essen, ein paar Schuhe in denen ich laufen kann etc. Wenn ich also 1500 netto verdiene ist das erstmal die Gegenleistung für meine Arbeit für 1 Monat. Verdiene ich 1700 netto mache ich doch etwas "besser" als wenn ich nur 1500 bekomme? Natürlich nur wirtschaftlich, aber die Zahl ist größer und hat somit erstmal mehr Potential. Wenn ich nun von diesen 1500 nur 700 brauche habe ich 800 "über". So messe ich quasi meinen wirtschaftlichen Erfolg. Wie viel kann ich holen und mit wie wenig komme ich aus. Soweit vielleicht noch ok. Bisher habe ich aber jetzt öfter diese 800 weggedrückt und gehofft daraus 2000 zu machen. Das klappt durchaus mal, ist aber langfristig Blödsinn. Wissen wir hoffentlich alle.
Ich bin aber an dem Punkt irgendwie ausgehebelt. Was mache ich jetzt mit dem Geld? In die Ecke legen ist eher sinnlos weil Inflation etc.
Ich habe schon angefangen Geld in meine Beziehung zu investieren. Ich gehe zB. einkaufen, ersetze etwas das kaputt ist etc.
Das reicht mir aber alles nicht. Ich finde den Gedanken gruselig Geld zu verdienen um es dann monatlich komplett wieder auszugeben. Das widerstrebt mir irgendwie. Vielleicht macht mit mein Job dafür auch zu wenig Spaß.
Um auf die Frage zu Antworten:
Wenn ich heute genau 0 Euro hätte würde ich wie so oft anfangen Geld zu erwirtschaften. Ich hatte schon oft in meinem Leben 0, das ist erstmal nichts neues. Ich stehe auf und hole neues Geld. Hat jedes mal geklappt.
Wenn ich 50 000 000 hätte würde ich wohl meiner Vertrauensperson 49 990 000 geben und erstmal gucken wie gut ich mit 10 000 klarkomme, irgendwie so. Ich wäre aber Derselbe. Würde auch meinen Job erstmal behalten weil ich die Befürchtung hätte nicht gut klarzukommen. Ich hatte mal Einkommen und habe fast nichts dafür getan. Das ist mir eher nicht gut bekommen.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln