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Verzweifelt! Mein Freund ist spielsüchtig

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Offline Jessi

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Re: Verzweifelt! Mein Freund ist spielsüchtig
« Antwort #30 am: 23 Mai 2019, 21:03:45 »
Hi Jessi!

Gut reagiert ... :)

Und natürlich darfst Du Forderungen stellen!


Ich bleibe am Ball und werde auch morgen wieder nachfragen wenn nichts passiert...

@Jessi

Das war genau das, was ich mit meinem vorherigen Beiträgen zum Ausdruck bringen wollte... Sagen und tun sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe^^




Ich hoffe trotzdem noch dass etwas passiert  :-\

Re: Verzweifelt! Mein Freund ist spielsüchtig
« Antwort #31 am: 23 Mai 2019, 21:41:50 »
Das hoffen wir wohl alle für Jessi aber vor allem erhofft Jessi sich das selbst und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt wobei ich hier, wenn ich an Jessis Stelle wäre keine Kompromisse eingehen würde und mich vor solchen lapidaren Aussagen nicht abwimmeln lassen würde.

Friss oder stirb!

Fakt ist doch das Jessi sich schon mal getrennt hat und warum sollte Jessi sein Spiel weiter spielen!? Würde ich nicht mitmachen.
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Offline Jessi

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Re: Verzweifelt! Mein Freund ist spielsüchtig
« Antwort #32 am: 24 Mai 2019, 11:24:00 »
Hallo,
ich glaube das Blatt wendet sich...gestern haben wir kaum noch ein wort geredet. Er ist sogar ins Bett und hat dort TV geschaut und ich war im Wohnzimmer. Das hat er noch nie gemacht. Heute Morgen ist er aufgestanden hat sich fertig gemacht und mir einen schönen Tag gewünscht. Er müsste jetzt noch zu einem Freund was helfen und von da aus fährt er zur Spätschicht. Als er zur Tür ging habe ich gefragt ob er die Termine gemacht hat...er sagte dass er das jetzt macht und dann war die Tür auch schon zu. Kein Abschiedskuss, nichts.
Ich würde ihm jetzt am liebsten eine Nachricht schreiben aber ich weiss ja dass es nichts bringt.

Re: Verzweifelt! Mein Freund ist spielsüchtig
« Antwort #33 am: 24 Mai 2019, 12:20:11 »
Du glaubst?

Betrachte ich mir sein Verhalten so deutet, zumindest für mich, nichts darauf, das sich das Blatt zum positiven wendet zumal er bisher auch immer gesagt hat das er es macht aber passiert ist nichts. Erst wenn er wirklich Fakten präsentiert kann man sich auch etwas Hoffnungen machen...
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Offline Jessi

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Re: Verzweifelt! Mein Freund ist spielsüchtig
« Antwort #34 am: 24 Mai 2019, 18:29:23 »
Du glaubst?

Betrachte ich mir sein Verhalten so deutet, zumindest für mich, nichts darauf, das sich das Blatt zum positiven wendet zumal er bisher auch immer gesagt hat das er es macht aber passiert ist nichts. Erst wenn er wirklich Fakten präsentiert kann man sich auch etwas Hoffnungen machen...


Damit meine ich dass er sein Verhalten jetzt so dreht als wäre er sauer, obwohl er keinen Grund dazu hat. Ich bin ja die doofe die nur nervt und ihn unter Druck setzt. Er hatte jetzt die ganze Woche Zeit einen Termin zu machen. Ich kann mir vorstellen dass es Überwindung kostet, aber nur so zeigt man jemanden doch dass er es ernst meint!
Ich habe ihm jetzt die letzten Tage irgendwann auch einmal gesagt dass ich glaube dass ich ihm scheissegal bin und ihm die Beziehung scheissegal ist, sonst würde er was dagegen tun. Darauf ist er nicht eingegangen, ich soll nicht so ein Blödsinn reden!
Ihr habt gesagt ich soll Druck machen, aber ich habe das Gefühl dass ich es dadurch schlimmer mache, als würde er es genau deswegen hinauszögern. Ob er heute irgendwo angerufen hat weiss ich nicht, bisher hat er sich noch nicht gemeldet. Das ist alles so schlimm und unfassbar traurig

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Offline Olli

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Re: Verzweifelt! Mein Freund ist spielsüchtig
« Antwort #35 am: 25 Mai 2019, 06:26:59 »
Hi Jessi!

Zitat
Ihr habt gesagt ich soll Druck machen, aber ich habe das Gefühl dass ich es dadurch schlimmer mache, als würde er es genau deswegen hinauszögern.

Du bist nicht an Allem Schuld!
Du bist nicht die Böse!
Du setzt Eure Beziehung nicht aufs Spiel!

Merkst Du nicht, wie er Dich manipuliert?
Er spielt mit Dir ...
Er spielt auf Zeit ...
Er schaut, wie weit er bei Dir gehen kann ...
Er ist derjeninige, der alles schlimmer macht!

Es gibt leider diese Uneinsichtigen. Ich gehörte 2 Jahrzehnte lang auch zu ihnen.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Verzweifelt! Mein Freund ist spielsüchtig
« Antwort #36 am: 25 Mai 2019, 10:00:55 »
Zitat
Ich kann mir vorstellen dass es Überwindung kostet, aber nur so zeigt man jemanden doch dass er es ernst meint!

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es keinerlei Überwindung kostet, zumindest bei mir nicht. Wenn ich ein Problem habe dann stelle ich mich dem auch und gehe das auch an. Hatte auch gestern kein Problem zum Hausarzt zu gehen und mit den Schwestern über ein Gutachten hinsichtlich Spielsucht zu sprechen aber der Hausarzt war der falsche Ansprechpartner. Dann eben auf zum Nächsten. Letztendlich kommt es nur auf den Willen darauf an und wer nicht will dem kann auch nicht geholfen werden.
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Offline TAL

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Re: Verzweifelt! Mein Freund ist spielsüchtig
« Antwort #37 am: 25 Mai 2019, 16:44:46 »
Hallo Jessi,

Zitat
Damit meine ich dass er sein Verhalten jetzt so dreht als wäre er sauer, obwohl er keinen Grund dazu hat. Ich bin ja die doofe die nur nervt und ihn unter Druck setzt.

Ich dachte immer, nur ich wäre so ätzend gewesen, aber das scheint weit verbreitet zu sein.
Schiebe ich meinem Partner den 'schwarzen Peter' zu, habe ich am Ende einen Grund, die beleidigte Leberwurst zu spielen, und zu gehen... im Idealfall bekomme ich noch eine Entschuldigung, wenn ich wiederkomme, und es wird zurückgerudert. Mein Auftritt erzeugt schlechtes Gewissen, Reue, Zweifel, Unsicherheit und das Gefühl, zu weit gegangen zu sein und es übertrieben zu haben... was will ich mehr? Klippe umschifft. Alles gut. So kann ich mich in altbewährter Weise in meinem Selbstmitleid baden und werde darin noch bestärkt.
Ich muß mich doch gar nicht ändern, schließlich kann ich nichts dafür. Schuld sind die anderen, sie geben es ja sogar selbst zu!

Weißt du... das Schwierige ist nicht nur, anderen glaubhaft zu machen, daß alles in Ordnung ist.. ich muß es mir auch selbst irgendwie 'verkaufen'. Das nimmt mit der Zeit wirklich skurrile Formen an.

Es ist verletzend, manipulativ und einer Beziehung auf Augenhöhe nicht würdig. Ich weiß das auch, fühle mich mies und wertlos... bis zum nächsten Mal, wenn ich mich in die Enge getrieben fühle, und mein Verdrängungsmechanismus auf Autopilot schaltet. In dem Moment will ich dann alles, nur nicht die Wahrheit hören. Damit kann ich nämlich nicht umgehen. Denn das hieße, die Schuld läge bei mir, und ich müßte entsprechend handeln - nicht andere. Morgen vielleicht, heute habe ich keine Zeit dazu... dasselbe sage ich mir und anderen dann morgen wieder.

Eine Zukunft ohne Spielen machte mir Angst. Das durfte nicht sein, denn es würde meine persönliche Illusion zu Fall bringen, all das, woran ich all die Zeit so verzweifelt festgehalten habe, müßte ich ändern. Ich müßte mir eingestehen, daß es keinen Sinn macht. Das hat nichts damit zu tun, daß ich meinen Partner nicht liebe - ich versuche nur krampfhaft, beides zu bekommen, mich nicht entscheiden zu müssen. Meine verquere Logik zieht dabei die Gefühle des anderen nicht in Betracht, und schert sich nicht darum, daß es kaum eine funktionierende Partnerschaft ist, wenn einer davon immer auf Eierschalen laufen muß. Für mich ist es in dem Moment irrelevant, wie ich es erreiche, solange derjenige sich 'raushält', mich nicht 'nervt', aber weiterhin da ist - genauso wie die Möglichkeit meiner Suchtausübung. Solange ich das unter einen Hut kriege, ist doch alles bestens.
Und meine bessere Hälfte wußte nichtmal, was Sache war.

Zitat
Ihr habt gesagt ich soll Druck machen, aber ich habe das Gefühl dass ich es dadurch schlimmer mache, als würde er es genau deswegen hinauszögern. 

... und das ist so ziemlich genau das... leider funktioniert es.

Ja. Es kostete mich Überwindung, die Scheuklappen wegzuwerfen... und wie! Es war aber trotzdem nötig... und kein anderer konnte mir das abnehmen. Ich hatte die Technik, mich selbst kleinzumachen, bis dato quasi perfektioniert, trotzdem habe mich vorher nie so klein, hilflos und verletzlich gefühlt wie an dem Tag, an dem mir klarwurde, daß der einzige gangbare Weg in die entgegengesetzte Richtung führt. Es sollten noch unzählige weitere Situationen frustrierender Hilflosigkeit folgen, das war nur der Anfang. Allerdings lassen sich diese vermeiden, oder zumindest deutlich reduzieren... wenn man genug Hirn hat, das zu erkennen - was bei mir leider nicht der Fall war.

Ich kenne nur die 'andere Seite', aber ich kann mir trotzdem gut vorstellen, daß das hart ist. Das ist auch keine Rechtfertigung für sein Verhalten, ich versuche nur, zu zeigen, daß es eben krankheitsbedingt ist, und deshalb mit Logik nicht viel zu tun hat - ich verstehe es nichtmal selbst wirklich.

Wie bereits von den anderen gesagt: So, wie er sich verhält, kannst du nicht viel machen. Du beißt da auf Granit, und das ist emotional zermürbend und kostet Kraft.

 

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