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Erster Schritt in die SHG

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Offline Olli

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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #90 am: 25 Juni 2019, 14:49:02 »
von NW:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #104 am: 30 März 2019, 09:39:02 »
Zitat von: Skip am 15 März 2019, 21:53:36... Ich glaub, manchmal beginnt man auch einfach grundlos zu spielen ...Warum sollte den ein erfülltes Leben mit dem Spielen beginnen,  das passt da doch überhaupt nicht rein. ...Taro


Also das finde ich jetzt wieder quatsch,  ein erfülltes leben bedeutet ja nicht dasman nniemals langweile hat,  gerade im Winter hat sich der ein oder andere mal langweile der ein erfülltes leben hat..

Und um irgendwas zu kompensieren fängt ja niemand an zu zocken, darüber bleibt der ein oder andere sicher beim zocken, aber anfangs ist doch immer erstmal der Spaß im Vordergrund und die Aussicht vielleicht was zu gewinnen. . Wie beim lotto usw halt auch, welche krassen auswirkungen das ganze mit sich bringen kann, ist sich doch kein Mensch anfangs bewusst, glaube ich nicht.   :P

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Olli

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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #91 am: 25 Juni 2019, 14:49:25 »
von TAL:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #105 am: 08 April 2019, 03:25:06 »
Danke für das Update. Ich persönlich hoffe, daß der Schuß vor den Bug auf Dauer etwas gebracht hat.

Gezogen hätte ich auch nicht. Wenn man aber gelegentlich sinnlose Grundsatzdiskussionen über Banalitäten führt, weil sich einem der Sinn nicht erschließt, würde sich auch keiner darüber wundern, wenn ich irritiert frage, was das bitte bringen soll. Ich verstehe halt so einiges nicht, da fällt das dann nicht weiter auf. Das ist bei sowas immer von Vorteil.

Zum Glück mußte ich noch nie jemandem einen Casinobesuch ausreden, nicht direkt jedenfalls. Vor etwa anderthalb Jahren allerdings brachte eine Freundin meiner Schwägerin, die ich auch gut kenne, das Thema auf, sie würde gern mal nach Las Vegas fliegen.
Sowohl ihr Mann, als auch meine bessere Hälfte, hatten dazu keine wirkliche Meinung. Meine Schwägerin, die sich in diesem Falle finanziell von uns allen 'aushaltenlassen' müßte, ebenfalls nicht.
Es galt für sie von daher, mich zu überzeugen.
Ich war ziemlich betrunken und dachte mir, das gälte wohl für alle Beteiligten, deshalb sagte ich nur "Das sind mindestens zwölf Stunden Flug. Wofür? Was zum Geier willst du da überhaupt? Ist doch stinklangweilig."
Ich dachte, das Thema sei am nächsten Tag eh vergessen.
Sie wertete das allerdings scheinbar irgendwie als Zustimmung und erstellte ein paar Tage später eine WhatsApp-Gruppe.
Somit kommt das Thema immer mal wieder auf. Glücklicherweise bin ich aber nicht der Einzige, dessen Begeisterung sich in Grenzen hält. Meine Schwägerin würde wahrscheinlich mitkommen, findet die Idee, zwei Wochen in der Wüste abzuhängen, allerdings auch nicht sehr spannend. Der Rest hält sich aber bedeckt ("Wie ihr wollt."), und die andere bleibt hartnäckig. Spätestens im Juni sehen wir uns alle wieder, wir fahren auf ein Festival. Ich kann mich also darauf gefaßt machen, daß das wieder zur Sprache kommt. Sie ist da wirklich Feuer und Flamme.

Es wäre ganz einfach. Ich könnte sagen, warum das, zusätzlich zu der Tatsache, daß ich in ein Flugzeug steigen müßte (was an sich schon wirklich schwer für mich ist, sie weiß aber, daß ich das trotzdem gelegentlich doch getan habe), für mich nicht in Frage kommt. Sie würde es wohl nicht wirklich nachvollziehen können, es wäre aber trotzdem ein Totschlagargument. Selbst wenn ich es nur zu Hause sagen würde, hätte ich zumindest jemanden auf meiner Seite.
Da ich das aber nicht tun werde, werde ich das ein verlängertes Wochenende lang um den heißen Brei herum ausdiskutieren müssen.
Ich freue mich da jetzt schon drauf...

Denn eins steht fest: DAS wäre definitiv zuviel des Guten, und für mich nicht händelbar.
Es darf nicht passieren, das bekäme ich beim besten Willen nicht hin. Mein gewohnter (und den meisten Leuten leider auch bekannter) Weg, auf den sie hier auch abzielt, nämlich nachzugeben um des lieben Friedens Willen, ist in diesem Fall also absolut keine Option.

Es gab Zeiten, da hätte ich hier irgendwann nachgegeben. Was soll's? Das überstehst du schon irgendwie. Du willst doch nicht der Spielverderber sein. Stell dich nicht an, andere kriegen das auch hin.
Somit isses zumindest gut, daß sie damit jetzt erst kommt.

Denn jeder hat wohl seine individuellen Grenzen, ich empfand es aber als äußerst schwierig, sie für mich zu ziehen. Einerseits hatte ich phasenweise fast schon panische Angst vor Fehltritten, andererseits habe ich mich immer darauf verlassen, daß sich alles schon irgendwie ergibt. Die Situation mit dem Skatturnier war zwar an sich unangenehm, und mir war sofort klar, daß sie es werden würde, ich habe aber trotzdem lieber gehofft, das irgendwie hinter mich zu bringen, statt zu sagen "Nein. Das kommt nicht in Frage!"

Ich habe es also vermieden, früh genug bewußt zu reflektieren, statt mich dem auszusetzen, weil es ja nunmal komisch und auffällig wäre, sich hier 'anzustellen'.
Somit habe ich erst angefangen, nachzudenken, wenn ich unmittelbar bemerkte, daß das, was grad passiert, gar nicht gut für mich ist, und nicht schon vorher, als es sich noch eher vermeiden ließ - Wenn das Sinn macht.
Klingt banal, ist aber doch irgendwie ein Unterschied, den ich grad nur nicht so richtig beschreiben kann.
Wenn ich früher anfange, mir Gedanken zu machen, kann ich Situationen besser vermeiden, in denen es dann schwierig werden könnte - denn eigentlich weiß ich ja, was für mich in diese Kategorie fällt.
Ich habe es aber trotzdem immer auf mich zukommen lassen, das wird sich irgendwie in Wohlgefallen auflösen, reiß dich zusammen, paßt schon.
Das tut es dann natürlich eher selten.
Schalte ich aber früher mein Hirn ein, weil ich weiß, daß ich ein Problem habe, und es Sachen gibt, mit denen ich nicht umgehen kann, statt darauf zu hoffen, daß es sich irgendwie von selbst klärt, gehe ich gleich auf Nummer Sicher.
Meine Angst davor, anders zu sein, macht es mir oft nur unnötig schwer.
Und ich bin nur ein armseliger Spieler, solche Situationen sind daher zum Glück vergleichsweise selten. Wie ätzend muß es da sein, trockener Alkoholiker zu sein...

Ich bin es gewohnt, als grober Klotz bezeichnet zu werden. Das ist okay, ich kann sehr gut verstehen, warum. In gewisser Weise kommt es mir sogar sehr gelegen, wenn ich ehrlich bin. So erwartet auch niemand irgendwas von mir.
Manchmal, so wie heute Morgen, bin ich aber doch etwas verwirrt.
"Ich vergesse halt manchmal, daß du keine Topfpflanze bist, sondern eher ein... mhhh... Elefant. Der sagt auch nie was, ist aber trotzdem nicht doof, und vergißt selten etwas."
Es ging darum, daß ich vor ein paar Wochen auf Nachfrage sagte, daß ich nicht so gerne mit der Schwiegerfamilie in den Urlaub fahren würde. Als es die nächste Male aufkam, hab ich es dann nicht erneut kommentiert.
Heute kam dann "Warum sagst du nichts? Ich hätte das fast gebucht. Na toll, jetzt muß ich absagen."
"Nein. Wenn du unbedingt willst, dann okay. Ich dachte nur, du hättest jetzt auch nicht so Lust nach dem letzten Mal... und ich hab's gesagt."
"Nein. Du hast nie widersprochen."
"Doch. Ich dachte nur, einmal reicht. Wenn du das dann übergehst, ist das eben so. Ist okay, ist ja deine Familie."
"Mhhh... vielleicht sollte ich aufhören, immer Sachen in dich reininterpretieren zu wollen."
"Ja. Das wäre ein Anfang. Ich sage normal, was ich denke. Jede weitere Diskussion ist dann überflüssig."
Und dann war ich eine Begonie... oder Dumbo... oder beides.
Scheint also wirklich nicht leicht zu sein mit mir. Mir fehlt da aber leider das Feingegühl irgendwie... und die Begabung, mich vernünftig auszudrücken.
Ist aber noch glimpflich ausgegangen. Die letzte Diskussion dieser Art endete damit, daß ich ein Wochenende allein war. Hat mich jetzt nicht sonderlich gestört, aber trotzdem... war das mal nicht so geplant.
Von daher weiß ich aber, daß das mit dem Nicht-Mehr-Reininterpretieren eh keinen Bestand hat.

Naja, wieder viel Gequatsche, also falls jemand jetzt noch nicht eingeschlafen ist... gute Nacht allerseits, und einen angenehmen Wochenstart.
Gute 24 h
Olaf


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Offline Olli

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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #92 am: 25 Juni 2019, 14:49:46 »
von Peter02:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #106 am: 11 April 2019, 22:48:47 »
Heute hab ich mal Zeit um in Ruhe zu antworten....

@taro.... find ich voll ok das dein Sohn keine Anzeige macht, weil eh nix nachhaltiges dabei raus kommen würde,  nur Bürokratie . Mal fünfe gerade sein zu lassen,  wird ihm ein gutes Gefühl geben.

@Tal..... dein Kopfkino beim Skatturnier, so schön und detailliert wie du schreibst, da geht Drama und Komödie zu Verfilmung  beides gleich.

Ich gehe mit 3 Arbeitskollegen alle 3 Monate Snooker spielen , das letzte mal vor 3 Wochen,. Ich hab das aber nie als Spiel gesehen im Sinne von Zocken,  eher als nen gemütliches Treffen mit Freunden. Unser Treffen findet immer Samstag um 15 Uhr statt, da um halb 4 die Bundesliga beginnt haben wir auch immer drauf gewettet.  Als ich beim letzten mal sagte das ich nicht mehr spiele,  alle wussten das ich ein  extremer spieler war/bin... wurde das ohne Diskussion direkt akzeptiert . Fand ich super.  Alle Wetten gingen natürlich verloren,  aber ich hätte es ihnen gegönnt zu gewinnen ohne Neid . Kennt ihr das stolz drauf zu sein wiederstehen zu können, mich macht nein zu sagen , zufriedener als nachzugeben. Ansonsten spiele ich nur Schach als Ausgleich,  auch das kann ich nicht in Verbindung bringen mit Spielen im Sinn von Zocken. Unterm Strich bin ich zufrieden und im reinen mit mir...weil mir das Leben ohne spielen soviel mehr zu bieten hat.


Grüße Peter
Gute 24 h
Olaf


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Offline Olli

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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #93 am: 25 Juni 2019, 14:50:04 »
von Taro:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #107 am: 12 April 2019, 13:05:14 »
Moin  zusammen,

ja TAL hat es toll beschrieben,  für mich wäre es nur Drama.  Ja,  es ist ein tolles Gefühl Nein zu sagen,  ich muss es mich aber auch trauen.
Als meine alte Firma Jubiläum feierte,  ging ich mit meiner Partnerin und meinen Eltern zur Feier. Mein Chef und seine Frau hat jeden feierlich begrüßt.  Wir bekamen ein Glas Champagner und JEDER ein Los. Ich sagte meinem Chef,  das ich kein Los möchte.  Sichtlicj irritiert sagte er, jedes Los würde Gewinnen. Aus den Augenwinkeln sah ich,  das meiner Mutter das ganze unsagbar peinlich ist. Ich erwiederte, das ich gerne ein Geschenk annehme, ein Los sei dafür nicht erforderlich. Er wies auf den stark unterschiedlichen Wert der Gewinne hin. Ich verzichtete dann dankend.

Meine Mutter und meine Partnerin könnten das nicht nachvollziehen.
Obwohl ich einiges an tuschelein durch mein Verhalten ausgelöst habe, fühlte es sich trotzdem gut an.

Meine heutige Partnerin weiß,  das bei allem was mit dem Spielen zu tun hat Ihre Meinung keine Wichtigkeit hat. Ich Handel wie ich es mache, ein Urteil von Ihr ist nicht von Interesse.
Es gibt genügend Prüfungen auf dem Weg, da brauche ich mich nicht auch noch von aussen eingebrachte Dinge mit Menschen auszudiskutieren,  die es letztlich eh nicht verstehen können.

Das gilt übrigens auch in die andere Richtung. Als ich Geld an der Börse und in Edelmetall anlegte, fragte sie, ob das nicht spielen sei.  Ich sagte Ihr Nein und beendete das Gespräch.

Taro
Gute 24 h
Olaf


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Offline Olli

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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #94 am: 25 Juni 2019, 14:50:25 »
von TAL:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #108 am: 17 April 2019, 18:32:28 »
Das mit dem Trauen ist eben so eine Sache. Bei Sachen wie Brettspielen steht mir manchmal mein Wunsch nach Unauffälligkeit im Wege, wenn ich nicht rechtzeitig wegkomme. Loskäufe oder sowas hingegen lehne ich auch offen ab. Ich will nicht, was soll der Unsinn? Widerstehen im klassischen Sinn mußte ich schon länger nicht mehr, es war bei mir aber eh immer ein längerer Prozeß, nur selten sind es wirklich irgendwelche spontanen 'Trigger' gewesen. Eher abstruse Gedanken oder wirre Phantasien, die zum Selbstläufer wurden, wenn ich nicht aufgepaßt habe. Oftmals begann es mit "Du bist eh am Arsch, also was soll's?", oder "Könnte doch nicht schaden, vielleicht geht es dann besser.", was sich schnell verselbständigte, wenn ich es nicht unterband. Ebenso konnte es auch passieren, wenn es mir 'zu gut ging', dann kam die Nachlässigkeit "Wäre doch eigentlich gar nichts dabei..." Die Stimme wurde immer lauter und selbstbewußter, und je länger ich es zuließ, desto schwerer wurde es, aus der Nummer wieder rauszukommen, ohne dabei Federn zu lassen.

Auch wenn es durchaus schon Onlineangebote gab, mußte ich immer einen Ortswechsel vornehmen, bevor überhaupt etwas passieren konnte. Für mein Unterbewußtsein galt es dann also, erstmal nur ganz subtil, mich selbst zu überzeugen, daß das doch absolut okay war, jetzt nochmal loszugehen, und rein gar nichts damit zu tun hatte, daß ich eventuell spielen wollte. Das war natürlich total abwegig, ich doch nicht! So begann es also schon weit früher als in dem Moment, wo es wirklich gefährlich wurde. Ich konnte sehr kreativ werden, mir Gründe einfallen zu lassen, zu seltsamen Zeiten das Haus zu verlassen, oder eigentlich völlig sinnfreie Umwege zu nehmen. Ziemlich armselig eigentlich.

Natürlich war ich immer erleichtert, wenn ich einen Stolperstein umschifft hatte, ich habe es trotzdem gehaßt, diese Schwäche wieder aufgezeigt zu bekommen, das nagte sehr am Selbstwertgefühl und ließ mich gelegentlich ehrlicherweise sogar an meinem Verstand zweifeln. Ja, ich hatte es nicht getan, aber warum war das bloß so schwer? Was stimmt nicht mit mir? Armseliger Trottel, reiß dich gefälligst zusammen!
Von Stolz konnte da keine Rede sein.
Ich wollte es vergessen, und nicht daran erinnert werden, das zog mich runter, und ich fühlte mich hilflos und fremd. Hörte das denn nie auf?

So schnell wie möglich Nein zu sagen ist also gewissermaßen eine Entscheidung im Interesse meines inneren Gleichgewichts, auch wenn es kurzzeitig unangenehm sein kann. Ich ziehe dann letztlich doch lieber das gleichmäßige Dahingeplätscher dem unberechenbaren Chaos vor, das früher oder später zwangsweise im Desaster enden würde.
Eine Vernunftentscheidung sozusagen, eigentlich sollte das ja selbstverständlich sein.
Eigentlich...
Tief im Innern klingt Vernunft aber halt leider manchmal eben doch so spießig und langweilig.

Börsenspekulationen und Aktiengeschäfte... mit sowas will ich so wenig wie möglich zu tun haben, oder besser gesagt, ich will mich damit nicht beschäftigen.
Ich habe zwar ein Sparkonto, aber aus anderen Gründen. 'Überschüssiges' Geld ist so erstmal aus dem Weg...
Auch etwas, was sich schwer vermitteln läßt. Unser letzter Autokauf hat sich dadurch etwas verzögert, das stieß, mal wieder, auf mehr als nur leichtes Unverständnis.
Die Handhabung meines eigenen Geldes ist aber etwas, was ich tatsächlich auch nicht diskutiere. Ich erkläre mich da nicht. Ist eben so. Punkt.
Ich zucke dann mit den Schultern - Gespräch beendet. Ist zwar nicht nett, aber ich weiß mir da leider nicht anders zu helfen.

Ich stelle es mir eben extrem unangenehm vor, wenn Leute in einer solchen Situation wissen, warum ich nicht unnötig Geld 'rumliegen lassen' will, oder das Los nicht haben will. Unschöne Fragen würden da mit Sicherheit kommen, weil der ein oder andere es unbedingt verstehen wollen würde. Das muß aber letztlich eben keiner, und ich würde mich auch nicht erkären wollen. Wie auch?
Davor hätte ich Angst, vor unangenehmen Fragen und den Versuchen anderer, Verständnis aufzubringen für etwas, über das ich nicht reden will, und das ich auch gar nicht in Worte fassen kann. Wenn ich darüber nachdenke, und auch schreibe, klingt es schon so unendlich bizarr, ich verstehe es ja nichtmal selbst. Außerdem geht das niemanden etwas an, und ich möchte es nicht aufwühlen. Ich sage mir immer gerne selber, daß ich es mir inzwischen doch irgendwo verdient habe, die Vergangenheit ruhenlassen zu dürfen.
Ich will auch gar kein Verständnis, das wäre wohl mehr als unangemessen.

Ich bin halt doch irgendwie anders. Wenn meine bessere Hälfte mal in einen Lottoladen geht, und dann auf die Idee kommt, vom Wechselgeld ein paar Rubbellose zu kaufen, gehe ich einfach raus, um zu verhindern, eins in die Hand gedrückt zu bekommen. "Du hast doch immer Glück." Nein danke, das ist doch Blödsinn, ich warte draußen.
Diese Situation hatten wir schon zwei- oder dreimal. Die anschließende Unterhaltung war immer dieselbe, wir haben definitiv verschiedene Ansichten dazu, ob es irgendwie bekloppt ist, bei einem Gewinn gleich neue zu holen.
"Das ist doch bescheuert. Warum tust du das überhaupt?"
"Warum nicht?"
"Du sagst, du hattest beim ersten Mal zwei Euro gewonnen, immerhin besser als nichts mehr zu haben, da hättest du doch rausgehen können, oder dir ein Eis kaufen, statt dafür nochmal Lose zu nehmen."
"Nee. Was soll ich damit?"
"Warum machst du es dann?"
"Keine Ahnung. So ist das eben. Ist doch auch egal, gewinnen tut man eh nichts."
"Mhhh..."
Wir wissen ja eigentlich beide ganz genau, daß man nie gewinnt.
Und ich würde mir mit Sicherheit auch kein Eis vom Gewinn kaufen.
Dennoch ist da ein gravierender Unterschied: die unterbewußte Herangehensweise. Einer von uns beiden rechnet bei sowas eben nicht wirklich damit, tatsächlich etwas zu gewinnen, das Geld ist als Zeitvertreib bereits vorher abgeschrieben, es fehlt die Erwartungshaltung... oder so ähnlich.

Ich kann das ganz einfach nicht, auch wenn ich's mir manchmal einreden will. Könnte ich es, würde ich mich das nämlich erst gar nicht fragen müssen.
Ein Rubbellos wäre wahrscheinlich nichtmal problematisch, aber ich habe zuviel Respekt vor dem, was passieren könnte, um mich einfach mal zu testen.

Das 'Warum tut man es dann überhaupt erst?' irritiert mich da trotzdem jedes Mal.
Wenn jemand nicht spielt, um zu gewinnen (zumindest als persönliche Rechtfertigung), warum dann?

Dazwischen liegen Welten, für die es keine wirklich passenden Worte gibt. Es ist nicht greifbar, ich ticke halt eben nur irgendwie falsch.

Ich wünsche allen einen sonnigen Abend. :)
Gute 24 h
Olaf


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Offline Olli

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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #95 am: 25 Juni 2019, 14:50:45 »
von Taro:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #109 am: 18 April 2019, 23:03:03 »
Moin Tal,

ich komme immer an all mein Geld, das ist für mich der Schutz, ich kann mir jeder Zeit alles nehmen wenn ich wieder spiele, ein guter Grund es nicht zu tun, wie ich finde.

Zu Anfang meiner spielfreien Zeit, ich arbeitete noch auf dem Bau, kam mein Lehrling morgens mit seinem neuen Auto, einen Golf. Er war kurz vor der Gesellenprüfung.
Am nächsten Tag kam er mit einen total aufgemotzt Golf GTI. Er erzählte, er hätte auf den Nachhauseweg ein Rubbellos gekauft und 25.000 DM gewonnen. Er ist sofort wieder zum Autohändler und hat seinen Wagen gegen den GTI getauscht.

Zwei Wochen später hatte er auf der Landstraße einen Unfall, er überschlug sich und kam ins Krankenhaus. An der Gesellenprüfung konnte er erst ein halbes Jahr später teilnehmen. Der Wagen war ein Totalschaden. So richtig gelohnt hat sich der Gewinn irgendwie nicht, wie ich finde.

Ein sehr guter Freund bei GA hatte eine Freundin die Lotto spielte. Er war schon 4 Jahr trocken. Sie hatte dann 5 richtige, erfüllte auch Ihm kleine Wünsche, ein neues Fahrrad und andere Kleinigkeiten. Bis dahin war er für mich ein Vorbild auf meinen Weg in die Spielfreiheit. Plötzlich spielte er wieder, der Rückfall dauerte ungefähr 20 Jahre. Er hatte immer wieder kürzere Spielpausen. Die Möglichkeit aus einer Sucht auszusteigen hat immer ein Zeitfenster, ist eins geschlossen muss ich warten bis sich eines öffnet.

Jeder hat seine Geschichte, sicher hat auch dieses Erleben damit zu tun, dass ich schon erwarte, dass ihre Frau nicht gedankenlos einfach Rubbellos kauft. Das war zum Glück auch nie irgendein Problem.

Taro
Gute 24 h
Olaf


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Offline Olli

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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #96 am: 25 Juni 2019, 14:51:05 »
von TAL:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #110 am: 23 April 2019, 18:32:10 »
Ja, ohne Geld geht es nunmal nicht, das läßt sich nicht vermeiden. Ich mußte da irgendwie durch. Für mich war da die logische Lösung "Aus den Augen, aus dem Sinn."
Zumindest in der Theorie, denn auch das klappt nur bedingt.
Ich wußte nur, ich muß etwas tun, und da kann mir keiner bei helfen - so dachte ich jedenfalls.

Mein Hauptjob war im Einzelhandel. Ich habe also, wenn ich was brauchte, direkt dort eingekauft, und mein Portemonnaie nach Feierabend immer in meinem Spind gelassen. Nicht ideal, nicht narrensicher (aber was ist das schon?), aber besser als nichts. Ich habe sehr oft in der Umkleide gestanden und mit mir gerungen, das auch wirklich zu tun. Was soll der Unsinn? Nimm wenigstens ein bißchen was mit, nur für den Notfall, du gehst doch sowieso gleich nach Hause... Ist doch nicht nötig... Mach dich doch nicht lächerlich...
Geld in der Tasche, oder schneller Zugriff, war nicht gut für mich. Und auch wenn das keine absolute Sicherheit gibt, so gibt es wenigstens Zeit, wenn man nicht sofort 'aus einer Laune heraus' agieren kann.

Heute mache ich das natürlich nicht mehr, 'unnötige Risiken' vermeide ich aber aus reiner Gewohnheit nach wie vor. Auch das ist irgendwie 'einprogrammiert' bei mir.

Nach Zahlungseingang auf meinem Konto räume ich heute noch alles, bis auf das, was ich etwa im Monat brauche, auf ein seperates Sparkonto. Jede Transaktion hin oder zurück dauert einen oder zwei Werktage, direkt abheben geht dort nicht.
Zusätzlich habe einen maximalen Betrag pro Tag, der von meinem Konto abgehoben oder überwiesen werden kann.
Auch das System hat Lücken, da es bei EC-Kartenzahlungen nicht zieht, wie ich einmal bei Ikea an der Kasse festgestellt habe, als jemand seine Karte vergessen hatte - ich konnte trotzdem zahlen... und natürlich bin am Ende ich selbst derjenige, der einfach in die Bank laufen und all das aufheben kann.
Aber das kostet Zeit.
Ich mußte das Limit auch schon ein paarmal kurzzeitig rausnehmen, um einen höheren Betrag abzuheben oder zu überweisen.
Auf die Frage der Bankangestellten "Dauerhaft? Oder nur für heute?" sagte ich nach kurzem Zögern bisher jedes Mal "Nur für heute".
Mich hat bei der Bank übrigens noch nie jemand gefragt, warum ich das tue. Es ist auch nicht mehr dieselbe Bank wie damals. Sobald ich wieder im Plus war, bin ich von der alten Bank weg. Die hab ich gefressen bis an mein Lebensende.
Ich besitze auch keine Kreditkarte und keinen Dispo mehr.
Außerdem arbeite ich Vollzeit auf Lohnsteuerklasse 5. War so mit das erste, was wir nach der Hochzeit gemacht haben.
"Bist du sicher?"
"Klar, du verdienst doch mehr, und meine Nebenjobs betrifft das nicht."
Ich habe keine Nebenjobs mehr, trotzdem haben wir es so gelassen. Für mich ist das mehr als nur in Ordnung.
Das Einzige, was ich inzwischen wieder habe, ist Onlinebanking, allerdings nur an festen PCs oder Laptops, für mobile Endgeräte wie Handies oder Tablets ist es gesperrt.

Mich würde ein Geldmanagement, welcher Art auch immer, sicher nicht aufhalten, wenn die Klappe erstmal gefallen ist. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Es dient lediglich dazu, Zeit zu haben, um durchzuatmen und sich alles durch den Kopf gehen zu lassen.
Es gab aber auch schon Monate, wo ich vergessen hatte, mein Konto zu räumen, und ich hatte es nichtmal bemerkt. Als es mir dann auffiel, war ich jedes Mal ziemlich erschrocken. Puh... Glück gehabt, das ist nochmal gutgegangen.
Mich einzuschränken ist nie eine Garantie. Es ist auch mehr Gewohnheit als alles andere, aber warum sollte ich es ändern?

Und sobald ich wieder mit dem Spielen anfangen sollte, würde ich die Beschränkungen sowieso aufheben... also was soll das?
Vielleicht habe ich immernoch Angst vor mir selbst... nein, nicht nur vielleicht... und vielleicht brauche ich es, um mich sicher zu fühlen. Es bringt rein gar nichts, das weiß ich selbst, beruhigt mich aber trotzdem irgendwie. Komfortable Routine ist für mich vom Gefühl her sowas wie ein sicherer Hafen.

Fremdverwaltung hingegen... mhhh... das würde mein Ego nicht zulassen, heute wie damals. Jemanden meine Kontobewegungen sehen zu lassen... auf keinen Fall, das würde mich total verunsichern. Ich empfinde das immernoch als sehr privat, selbst innerhalb einer Beziehung, und da würde sich etwas sehr lautstark gegen sträuben, auch wenn ich eigentlich gar nichts zu verbergen habe. Andererseits hatte ich sowas auch nie auf dem Zettel, daran hatte ich nichtmal gedacht. Und mal ehrlich... wer hätte das auch für mich machen sollen?

Verstehen kann ich's aber, wenn jemand das für sich so handhaben möchte, und es für den Partner in Ordnung geht. Ich weiß, wozu ich fähig bin, also wäre es doch besser, mir einfach den Hahn abzudrehen, und es mir schwerer zu machen, es zu verheimlichen. Klingt vernünfig, man sollte es nur nicht nutzen, um die Verantwortung auf andere abzuwälzen, da liegt wohl auch eine Gefahr, zumindest wäre das wohl bei mir so gewesen. Denn dummerweise kann ich leider auch ungemütlich werden, wenn der Gedanke erstmal eine Eigendynamik entwickelt hat, das wäre der Nachteil für den 'Verwalter'. Es gäbe mir die komfortablee Gelegenheit, einen Egotrip zu starten, und meinem Gegenüber Kontrollzwang oder Bevormundung vorzuwerfen - eine weitere Möglichkeit, die Verantwortung abzuschieben, was mir da sehr entgegengekommen wäre. Einen Schuldigen zu haben kam mir da immer sehr gelegen.
Zu meiner aktiven Zeit hätte derjenige ein dickes Fell und viel Rückgrat gebraucht - also gut, daß ich mir das nie verscherzt habe.
Aufgehalten hätte es mich im Ernstfall eh nicht.

Also ja, wenn ich spielen wollte, würde mich ein Geldmanagement jedweder Art auch nicht stoppen, das weiß ich. Sobald ich etwas tue, um mich einzuschränken, habe ich im Hinterkopf auch schon eine 'Strategie', wie ich es 'notfalls' aushebeln könnte. Mir selbst einen Schritt vorauszusein ist deshab oftmals leider schlichtweg unmöglich. Ich kann das auch nicht abstellen, also könnte ich es eigentlich auch ganz lassen, das ist richtig, da mache ich mir auch nichts vor.

Ich kam natürlich irgendwann auch nicht mehr drumherum, mich zu fragen... Habe ich ein gestörtes Verhältnis zu Geld?
Ja, offenbar schon...
Ich erwische mich auch heute ab und an oft dabei, daß ich im Laden anfange, mir selbst zu sagen, diese oder jene Ausgabe sei doch eigentlich total unnötig. Nicht im Sinne von "Das ist zu teuer.", sondern eher sowas wie "Brauchst du das wirkich?".
Das kann ewig so gehen. Ich ringe mit mir selbst - absolut unnötigerweise muß ich mich selbst überzeugen, daß ich tatsächlich neue Schuhe brauche. Wozu? Das geht doch noch, da kannste auch noch mit warten.
Wenn das mal nicht bescheuert ist... Die Prioritätenliste in meinem Kopf wird offenbar von einem knauserigen Bilanzbuchhalter organisiert, der augenscheinlich zuviel Zeit und einen verschrobenen Sinn für Humor hat. Es macht absolut null Sinn, aber ich kriege es nicht raus. Warum muß ich alles rechtfertigen? Vor wem? Meinem inneren Geizhals?
Sagt mir aber jemand "Bring mal das oder das mit.", oder "Kannst du meiner Schwester Geld überweisen? Mein Onlinebanking funktioniert übers Osterwochenende nicht.", dann mache ich das ohne Nachzudenken. Die Entscheidung darüber, für etwas Geld auszugeben, besonders wenn's um mich selbst geht, selber zu treffen, fällt mir hingegen schwer... auch wenn das irgendwie seltsam klingt.
Andere Leute haben einen steigenden Lebensstandard, je mehr sie verdienen, er paßt sich automatisch an. Das einzige, was sich da bei mir ändert, ist die Summe, die ich jeden Monat zur Seite schaffe...

Und das, obwohl Geld mir eigentlich egal ist, das ist schon paradox. Mich irritiert jede Art von Gerede darüber, egal ob es Gejammer ist, weil einer meint, zuwenig zu haben, oder Geprahle, wie gut es jemandem doch finanziell geht. Ich habe genug Lebenszeit verschwendet, mir einzureden, ich hätte nicht genug davon, ohne eigentlich zu wissen, was ich überhaupt damit will.
Nein, danke.

Das mit den Rubbellosen war keine Ignoranz oder auch nur Gedankenlosigkeit, sondern schlichtweg Unwissenheit. Ich habe mich tatsächlich noch nie gefragt, was wäre, wenn jemand in meinem Umfeld etwas gewinnen würde...
Ich habe mich wohl innerlich entschieden, diese Möglichkeit einfach kategorisch auszuschließen.
Glücklich macht es jedenfalls nicht.

An der Sache mit dem Fenster ist viel Wahres dran.
Es gibt Dinge, die ich nicht gerne lese. Sowas trifft ins Schwarze. Ich finde es immer schwer zu sehen, wenn feste Überzeugungen und gute Vorsätze am Ende doch nicht reichen, das ist so unglaublich bitter.
"Was kümmert dich das? Mach dir keinen Kopf... :)"
"Wer hat dich denn gefragt?"

Kann man nichts machen, aber das gehört zu den Dingen, die ich nicht hören will.

Schönen Feierabend euch. :)
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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Offline Olli

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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #97 am: 25 Juni 2019, 14:51:25 »
von Taro:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #111 am: 24 April 2019, 23:17:10 »
Moin Tal,

ich darf jeder Zeit spielen wenn ich vorher jemand anderen berichtet habe warum ich jetzt spielen muss.
Das ist bei mir gesetzt und meine "Verzögerung" um den ersten Impuls zu überbrücken. Eine finanzielle Kontrolle kam für mich auch nie in Frage. Freiheit ist der Grund warum ich spielfrei geworden bin.
Von meiner Frau ist es auch nicht die Aufgabe, ich habe eine Partnerin und keine Mama.

Mit Geld hatte ich auch lange eine Störung. Ein einschneidende Erlebnis, ich wollte mir ein neues Wohnzimmer kaufen. Schaute mir eines aus das mir gefiel. Ich kaufte aber nicht Komode Schrank und Tisch, was ich brauchte, ich kaufte nur die Komode um erstmal zu schauen wie es sich anfühlt. Wochen später nachdem ich ein gutes Gefühl zur Komode hatte kaufte ich den Rest.
Vom Grundsatz her mache ich das heute noch, was sich gut anfühlt wird gekauft. Was sich schlecht anfühlt kommt weg. Hilft mir sehr, da spielt Geld keine Rolle.
Den einzigen Tick den ich vielleicht habe, mein Sicherheitspolster ist schon extrem hoch. Ich will nicht mehr kein Geld haben.
Dem widersprechend ist es mir sehr wichtig, dass Geld nicht wichtig ist. Klingt paradox ist aber so.
Oft habe ich die schönsten Erfahrungen bei Reisen oder Wochendausflüge ohne oder mit deutlich zu wenig Geld. Ohne Geld muss ich einfach in Bewegung kommen.

Taro
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #98 am: 25 Juni 2019, 14:51:45 »
von Taro:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #112 am: 26 April 2019, 23:51:22 »
Ich wollte noch etwas zum offenen Fenster sagen.
Als ich in die shg kam habe habe ich mit einem Freund der da schon 2,5 Jahre trocken war viel unternommen. Die am längsten dabei waren, waren 4 Jahre Spielfrei. Vieles auf meinem Weg in die Spielfreiheit habe ich von Ihm gelernt. Nach einem Lottogewinn seiner Freundin wurde er rückfällig. Alles was er mir beigebracht schien nun bei ihm nicht mehr zu fruchten. Trotz vielen Bemühungen spielte er noch viele Jahre.

Mir selber ging es beim Rauchen so, ich hörte auf und es war so einfach. Meine damalige Freundin ließ sie Ihr Zigaretten auf dem Tisch liegen. Ich probierte eine, hatte keine Angst, wußte ja das das Aufhören einfach war. Leider rauchte ich danach über 10 Jahre weiter, das Fenster war verschlossen.

Im laufe der Zeit habe ich viele Menschen vor das geschlossene Fenster laufen sehen. Alles Bemühen hat dann keinen Sinn.

In dem Moment wo ich mir das erste mal Hilfe hohle war bei mir und ist bei vielen anderen das Fenster offen. Dann gilt es alles an Hilfe anzunehmen was mir möglich ist. Es braucht meine ganze Energie. Wenn ich dann hier lese " ich mache erstmal cb, dann kümmere ich mich um meine Sucht" oder "ich versuche es erstmal alleine". Dann ist das nur schwer zu ertragen, muss ich doch immer wieder erkennen, ich bin dem spielen gegenüber machtlos.

Trotzdem kann ich das Fenster auch für mich nutzen um nicht fruchten, wenn Eugen mir etwas einflüstern will. Die Angst vor dem verschlossenen Fenster kann mich trocken halten.

Taro
Gute 24 h
Olaf


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Offline Olli

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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #99 am: 25 Juni 2019, 14:52:09 »
von TAL:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #113 am: 27 April 2019, 20:03:58 »
Hallo Taro,

das würde bei mir nicht klappen, denn, wem auch immer ich das berichten würde, die Antwort wäre wohl immer sowas wie "Ja, dann mach doch.", eventuell vielleicht noch begleitet von einem irritierten Stirnrunzeln.
Schon allein deshalb wäre es Selbstbetrug, die Verantwortung abzugeben - denn es würde ja nichtmal als eine solche aufgefaßt werden.
"Nun halt mich auf."
"Ähhh... was??"
Mal ganz davon abgesehen ist das ganz allein mein Problem.

Zitat

    Ich will nicht mehr kein Geld haben.

Ja, absolut. Ich habe ein gutes Polster, trotzdem kann ich mit wenig auskommen, ich tue es sogar irgendwie ganz unbewußt automatisch. Was mich aber echt ängstigen würde, wäre der Gedanke, es tatsächlich wieder zu "müssen".
Das ist nämlich etwas, was ich nie wieder erleben will. Diesen Zustand zu beenden hat mich viel Kraft gekostet, weit über meine aktive Zeit hinaus.
Heute muß ich mir nichts kaufen, ich weiß aber, daß ich es könnte, das gibt tatsächlich sowas wie ein Gefühl von Sicherheit.

Auch in knappen Zeiten kann man gut auskommen und schöne Dinge erleben, dazu braucht es nicht viel Geld. Seit ich nicht mehr spiele, habe ich immer lieber verzichtet, als 'über meine Verhältnisse' zu leben - oder halt eine Alternative gesucht. Meine bessere Hälfte ist da eher "Ach, was soll's? Was kostet die Welt?!", und hat das nie verstanden.
Wenn ich mit anderen was Essen gehe, oder ins Kino oder so, denke ich nie darüber nach, was das kostet - ich mache es einfach. Andere haben mir da quasi die Entscheidung abgenommen.
Ich führe auch kein Buch oder so.
Für mich selbst allerdings, naja... die Wahl zwischen zwei Extremen ist immer angenehm einfach - was mir hier fehlt, ist, wie so oft, der gesunde Mittelweg - Was brauch ich, und was brauch ich nicht? "Brauchen"... mhhh...
Was Ausgaben für mich selbst angeht, ist es also der Komfort, eine Wahl zu haben, selbst wenn mir die andere Option nichtmal zusagt. - Auch das scheint mit dem positiven Gefühl persönlicher Selbstbestimmung zusammenzuhängen, selbst wenn mein Verständnis davon etwas seltsam ist.

Ich will nicht mehr als nötig mit Geld zu tun haben, es ist mir egal, und wenn jemand etwas braucht, kein Problem.
Ich muß nur wissen, daß genug da ist, da interessiert mich die genaue Summe nichtmal.
Ansonsten laßt mich einfach damit in Ruhe.

Tja, und das merke ich gerade... wir sind nämlich am Überlegen, umzuziehen.
Meine bessere Hälfte ist immer schon sorglos mit Geld gewesen, was da ist, wird ausgegeben... und die Wohnungsidee hat sich offenbar manifestiert.
Erst dachte ich... "Ajo... mir egal", dann hab ich drüber geschlafen... oder eher gesagt 'gebrütet' und gerechnet, an sich schon eine schlechte Idee. Das Ergebnis war dann auch: Ich will nicht!

Denn es ist ein ungünstiger Zeitpunkt.
Die neue Wohnung steht momentan leer, wir müßtens uns, wenn wir sie bekommen, also schnell entscheiden, und haben hier drei Monate Kündigungsfrist. Das wären drei doppelte Mietzahlungen. Außerdem müßten wir 4.000€ Mietkaution stellen, fahren im Juli in den Urlaub, der bisher nur mit 100€ angezahlt ist, im Juni auf ein Festival in Nürnberg, im Mai ist der TÜV bei meiner 20 Jahre alten Karre fällig (plus Reparaturen), und die Renovierung des Flures hier müßten wir zum Teil auch machen lassen, da es eine Maisonettewohnung ist, da komme ich im Treppenaufgang nicht ran. Wir bräuchten auch neue Schlafzimmermöbel, weil das hier angepaßt ist an die Dachschrägen.
Das zusätzlich zu den Kosten, die dabei sowieso anfallen würden.

Kurz gesagt: Da sträubt sich etwas, und zwar gewaltig. :(

Ich hab also getan, was ich bei sowas immer mache; ich habe angefangen, gegenanzureden, Gründe dagegen zu finden, um nicht sagen zu müssen, was für mich das eigentliche Problem ist, denn das bekomme ich erfahrungsgemäß nicht vermittelt - es endet dann in einer sinnlosen Diskussion über meine seltsame Einstellung, Grünpflanzen und Gott und die Welt an sich, aus der ich mich dann recht schnell wortlos ausklinken würde. Nicht gut. Lassen wir lieber.
Dann kam "Laß uns doch mal ne Exceltabelle machen, um zu sehen, ob es geht. Was hast du eigentlich überhaupt an Einkommen und Rücklagen?"
Weia... scheiße... mhhh... okay, die Frage machte ja schon irgendwie Sinn. Also hab ich nachgesehen. Das war mir sehr unangenehm. Warum eigentlich? Weil jetzt jemand meinen Kontostand kennt?
"Oh..."
"Ja. Der Autokauf letztes Jahr hat das etwas reduziert."
"Ernsthaft... Au Mann... das ist dann doch wirklich kein Problem. Packste zur Not etwas davon als Reserve aufs Konto und nimmst diese bescheuerte Sperre raus, dann paßt das. Das ist eh total hirnrissig."
"Naja..."

Fakt ist: Wir könnten uns das locker leisten. Trotzdem gefällt mir die Idee absolut nicht. Ein mehr als ausreichendes Polster ist da, aber wir hätten bei Einnahmen und Ausgaben auf die drei Monate gerechnet eine Bilanz von etwa +/-0, bei moderater Lebenshaltung. Aber... diese sinnlose Sparsamkeit in der Lebensführung existiert nur in meinem Fall. Also ist da ein weiterer 'Risikofaktor', und alles, was über 'moderat' hinausginge, müßte ich tragen. Mein Problem ist da nicht die Sache an sich, sondern, daß ich das irgendwie händeln müßte, und dazu bräuchte ich ein offenes Scheunentor.

Ich konnte die letzten Nächte nicht gut schlafen, da mein Kopf mir in einer Tour einflüsterte, was alles dagegenspricht. Das hat sich überschlagen. Immer wieder. Ich bin erschrocken, daß mich das echt so aus der Bahn wirft, denn ich weiß ja letztlich genau, was mich daran wirklich verunsichert...
Es sind die drei Monate Verpflichtungen, drei Monate Verantwortung, drei Monate, in denen ich auf's Geld achten müßte... denn das Polster liegt ja bei mir und die Summe ist jetzt bekannt.
Dafür bräuchte ich schnelleren Zugriff.
Das macht mich nervös. Ich will das nicht!

Das wäre das erste Mal seit langem, daß ich einen (wenn auch diesmal nur gefühlten) finanziellen Engpaß in meinen Einkünften hätte, und dann soll ich den komfortablen Schutzmechanismus abstellen?
Es wäre logisch, es so zu machen, aber alles in mir schreit "Halt! Du kannst das nicht tun."

Seitdem bete ich, daß wir den Zuschlag nicht bekommen. Bisher mit Erfolg.

Tja, so ist das bei mir. Irgendwas ist immer im Aufruhr da oben. Ist wohl ein generelles Problem. Aber du hast es gut getroffen. Sobald ich mir meine Unzulänglichkeiten ins Bewußtsein rufe, entwickelt mein Selbstschutzinstinkt eine Eigendynamik. Ich habe es nie herausgefordert, und im Zweifelsfall bringt es eh nichts, aber ich halte irgendwie daran fest, daß es für meinen Seelenfrieden erforderlich ist.

Das mit dem Rauchen kenne ich genauso auch. Da ist viel Wahrheit dran. Ich war anderthalb Jahre rauchfrei, meine bessere Hälfte hatte aufgehört. Erst hielt ich es für eine Phase, aber als es anhielt, hörte ich auch auf. Das war nichtmal schwer. Ab und an, wenn ich auf den Bus wartete oder so, war es komisch ohne, aber sonst...
Dann flogen wir letztes Jahr in den Urlaub. Am Flughafen war ich so nervös, daß ich mir eine Schachtel gekauft habe. Es hat sich langsam gesteigert, mal ein paar Tage gar nicht... inzwischen bin ich fast auf demselben Level wie vorher. Wieder aufzuhören allerdings versuche ich gar nicht erst, es würde momentan eh nicht funktionieren.

Denn ja, verdammt. Genau das ist es.
Lese ich, daß jemand einen Rückfall hatte, denke ich "Steh auf, scheiß auf den Rest."
Bloß nicht aufgeben... bitte!

Wenn man das schafft, ist es gar nicht so schlimm.
Wenn...

Ich verstehe, warum jemand sagen würde "In einem Monat sage ich es meiner Freundin", oder "Ich versuche das erstmal so". Sehr gut sogar.
Ich weiß aber auch genau, aus welcher Ecke solche Gedanken kommen, also warum ich sie habe, und zu welchem Zweck.
Genau wie bei deinem Freund sorgt aber auch bei mir das Wissen nicht automatisch dafür, auch entsprechend zu handeln.
Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

Die erste prsönliche Geschichte, die ich je las, war der Spieler aus Birmingham. Zwischenzeitlich war er in einer seiner trockenen Phasen auch als Suchtberater für eine gemeinnützige Organisation tätig. Für diesen Job mußte er ein Formular unterschreiben, um zu bestätigen, daß man, falls man ein Suchtproblem hatte, zu Vertragsbeginn mindestens anderthalb Jahre suchtfrei (außer Rauchen) war. Das war er auch, also kein Problem.
Dann hatte er einen Rückfall (das war von außen betrachtet mehr als abzusehen), er erzählte es seiner Chefin, und die sagte ihm "Ist in Ordnung, keine Panik, das bekommen wir irgendwie hin. Wichtig ist erstmal, daß du dich darum kümmerst, dann ist es nur eine einmalige Sache."
Er hatte es nicht hinbekommen, obwohl er im Prinzip an der Quelle saß.
Seine Familie wohnt am anderen Ende des Landes, wenn sie länger nichts von ihm hört, schickt seine Schwester ihm einen Lebensmittelgutschein für den Supermarkt.
All sein Wissen nützt ihm nichts, er spielt heute noch.
Er hat resigniert, Hilfe kommt für ihn nicht in Frage, das ist 'nicht so sein Ding', und außerdem schämt er sich vielzu sehr.
Normal bin ich eher nicht so wirklich empathisch veranlagt, aber während des Lesens hatte ich immer wieder das Bedürfnis, hinzufahren und ihn mal ordentlich zu schütteln. Das rührte wohl aus dem ohnmächtigen Bewußtsein heraus, nichts tun zu können...
Kürzlich hat er wieder einen Versuch gestartet, das hinter sich zu lassen. Ich würd's ihm so sehr wünschen...

Auch er hatte es für Außenstehende 'gepackt'. Drei Jahre spielfrei. Herzlichen Glückwunsch.
Lese ich seine Tagebucheinträge aus der Zeit, weiß ich aber sofort, daß dem nie so war, es war nur eine Frage der Zeit.
Ich hätte sie selbst geschrieben haben können.

Für mich hat es noch nie ein 'Einfach-Wieder-Aufstehen' gegeben. Das wurde jedes Mal schwerer, selbst wenn meine Pause nur drei Tage gedauert hatte. Ich konnte das noch nie wegstecken. Nach so langer Zeit wäre es der Supergau.
Ich weiß ja nichtmal, wie ich es überhaupt geschafft habe, daß ich heute hier sitze.
Mein Fenster wäre zu. Das weiß ich. Darum habe ich so eine Angst davor.
Ich würde es nicht packen... nicht nochmal.
Es wäre kein Zwischenfall, es wäre ein Neustart.

Und ich hätte nicht die Eier, das einzugestehen, nichtmal vor mir selbst.

Diese Angst in meinem Hinterkopf ist nicht neu. Sie ist aber auch nicht immer da. Oft geht es monatelang ohne.
Aber bei sowas wie der Sache mit der Wohnung kommt sie wieder, was unsinnig ist, denn ich hatte schon so oft Gelegenheiten, die meist gar nicht in meinem Ermessen lagen, an denen ich aber nichtmal dran gedacht habe, absolut gar nicht.

Ich denke auch jetzt nicht dran, nur daran, was wäre, wenn ich es einer solchen Situation dann plötzlich doch täte...
... und ich könnte den Hahn nichtmal wieder zudrehen, weil keiner verstehen würde, warum.
Mal abgesehen davon, daß ich das dann auch gar nicht mehr schaffen würde.

Das wird sich wohl auch nie ändern. Ich habe nur diese eine Chance.
Gute 24 h
Olaf


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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #100 am: 25 Juni 2019, 14:52:34 »
von Taro:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #114 am: 30 April 2019, 22:48:16 »
Zitat TAL:
"das würde bei mir nicht klappen, denn, wem auch immer ich das berichten würde, die Antwort wäre wohl immer sowas wie "Ja, dann mach doch.", eventuell vielleicht noch begleitet von einem irritierten Stirnrunzeln.
Schon allein deshalb wäre es Selbstbetrug, die Verantwortung abzugeben - denn es würde ja nichtmal als eine solche aufgefaßt werden.
"Nun halt mich auf."
"Ähhh... was??"
Mal ganz davon abgesehen ist das ganz allein mein Problem."

Moin TAL,
bei dem von Dir zitierten liegt ein typisches Missverständnis vor. Natürlich bin nur ich ganz allein verantwortlich. Ich könnte das was ich sage auch einer Wand erzählen, nur das mache ich ja nicht. Es geht nicht darum was der Zuhörer sagt, sondern das ich den Unsinn ausspreche den ich in solchen Momenten im Kopf habe. Es geht darum den Moment zu überbrücken. Zu erklären warum ich spielen gehen muß gelingt mir nicht.
Es ist doch das was oft missverständlich ist, es kann mir kein Therapeut, keine Beratungsstelle und keine SHG helfen. Ich kann mir immer nur selber helfen. Der Therapeut kann mir am besten Techniken beibringen Dinge von einer anderen Position anzuschauen. Die Beratungsstelle kann mir alle Möglichkeiten aufzeigen. In der SHG kann ich von den hunderten Möglichkeiten meines Handels auf eine Situation und deren Folgen hören. Machen und entscheiden muss ich immer selber. Im 5 Schritt der GA heißt es, "wir gaben Gott uns selbst und einem anderen Menschen gegenüber unverhüllt unsere Fehler zu"
Nun Gott weiß es sowieso, dem anderen Menschen ist es idealer Weise egal. Wichtig ist, daß wir es uns gegenüber eingestehen.
Der andere und Gott dienen nur dazu damit das auch gelingt. Ich habe mir als Spieler ein raffiniertes System angewöhnt, das ich gerade nicht diesen unverhüllten Blick habe.
Darum ist es ja auch so blödsinnig in so einem Forum anderen zu erzählen wer Sie sind, erstens weiß das sowieso keiner, und selbst wenn hat es nie einen Wert, es schadet nur.

Ich brauche auch nicht versuchen mich selbst zu schützen. Wenn ich einen Blocker installiere, dann weiß ich ja das er drauf ist. Wenn ich spieldruck habe, wird mein Eugen nicht sagen, fahr doch Deinen Rechner hoch und versuch Dich einzulocken, oh geht nicht dann hör ich mal auf. Wenn überhaupt fängt das Spiel schon damit an, Eugen sagt mal gucken welche Seiten das Programm nicht blickt. B4N hat davon berichtet, dann ist das so eine Milchkanne, das der Laden auch noch betrügt, dann habe ich wegen solch ein Programm noch ein Problem mehr.

Ich muss so für mich sorgen, das ich nicht mehr spiele. Risiken kann ich dabei nicht immer vermeiden.

Genau wie du weiß ich natürlich auch warum viele aufschieben, nicht in die Gruppe gehen, sich aufs cb stürzen. Leider bin ich dem Spielen gegenüber machtlos.

Taro
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Olaf


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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #101 am: 25 Juni 2019, 14:52:55 »
von TAL:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #115 am: 02 Mai 2019, 19:14:41 »
Guten Tag allerseits,

"Erzähl einfach mal jemand völlig Unbeteiligtem, was in dir vorgeht, wenn du glaubst, spielen zu müssen. Und dann erzähl ihm, wie es für dich ist, wenn du es dann tatsächlich tust. Einfach mal so."
War zwar nicht an mich gerichtet, aber das habe ich schonmal gelesen.
Ich dachte nur: Warum sollte ich? Das will ich doch gar nicht. Macht ja auch gar keinen Sinn. Der Andere versteht es nicht, wie auch... und ich käme mir dämlich vor. Zudem wäre das doch ziemlich beschämend... und außerdem mache ich das doch gar nicht mehr... also gäbe es da gar keinen Grund, warum ich mir diese Blöße geben sollte.

Daß es dabei eigentlich nur darum geht, sich selbst den eigenen Irrsinn vor Augen zu führen, kam mir da nichtmal in den Sinn.
Aber ja, es stimmt. Da hätte ich nichtmal Worte für. In meinem Kopf klingt dann alles ganz logisch, ich weiß, wie ich meine innere Stimme beruhigen kann, wie ich mich selbst dazu bewege, die Weichen zu stellen, noch während ich mir einrede, daß ja nun wirklich gar nichts los ist. Es hatte immer mit widersprüchlichen Gefühlen, sich überschlagenden Gedanken, Beschönigungen, Ignoranz, selektivem Gedächtnis, unterschwelliger freudiger Erwartung und lächerlichen Ausreden zu tun. Immer schön ein Schritt nach dem anderen - und nicht unbedingt immer in dieser Reihenfolge.
Ich könnte diesen Vorgang, und besonders das Ergebnis, zu dem er führt, was dann am Ende immer das genaue Gegenteil dessen ist, was ich mir einredete, zu wollen, aber gar nicht rational erklären oder gar rechtfertigen, und wenn ich es laut aussprechen würde, noch viel weniger. Es macht eben einfach so gar keinen Sinn.

Ja. Das sage ich mir auch immer: Da muß ich jetzt durch, es kann mir sowieso keiner helfen außer mir selbst. Das ist schon fast sowas wie ein Mantra bei mir. Nur habe ich das nie wirklich gut hinbekommen, das fängt ja schon mit der Ignoranz an. Denn eigentlich ist doch alles roger bei mir...
Das führte dann in der Vergangenheit oft zu dem Schluß "Mir ist sowieso nicht zu helfen."
Auch das kommt dem, den du Eugen nennst, doch sehr gelegen.
Manchmal denke ich heute noch so. Nicht unbedingt in Bezug auf das Spielen an sich, sondern eher wenn es darum geht, mich mit meinen verschrobenen Denkmustern zu arrangieren.

Ich hatte zugegebenermaßen auch schon den Gedanken, die Einschränkungen besser rauszunehmen... wer weiß, auf welche Ideen ich stattdessen käme. Naja, eigentlich weiß ich das sogar ziemlich genau, es gibt nämlich immer einen Plan B, da kann ich gar nichts gegen machen. Denn ja, sobald ich versuche, mich einzuschränken, kenne ich bereits die Hintertür... oder weiß zumindest, wo ich anfangen würde, danach zu suchen. Die finale Entscheidung aus den eigenen Händen zu geben wird jedenfalls nie funktionieren. Fasse ich heute, hier und jetzt den Entschluß, oder besser gesagt, lasse ich die entsprechenden Gedanken zu, die letztlich unweigerlich dazu führen würden, würde ich nicht lange brauchen, es umzusetzen, Einschränkung hin oder her.
Logisch handeln und denken war aber noch nie meine Stärke, auch wenn ich nach außen hin wohl den Eindruck erwecke. Außerdem halte ich leider immer an Gewohnheiten fest. Eine leise Stimme sagt mir dann "Experimente? Willst du das wirklich?"
Wie gesagt... es ist schon recht nutzlos, eigentlich ist das ein Selbstläufer, es ist einfach da, im Alltag schränkt es mich auch nicht wirklich ein... und die meiste Zeit denke ich gar nicht daran.
Wenn ich es dann doch mal tue, verwirrt mich das auch eher, als daß es mir nützt.
Warum mißtraue ich mir in einer beliebigen Situation, ohne konkreten Anlaß, in zig anderen habe ich doch auch nie an irgendwas Dummes gedacht? Ich hab's doch auch bisher nie getan, warum sollte sich das plötzlich ändern? Es gibt doch gar keinen Grund, vor mir selbst Angst zu haben. Oder doch?

Ich entscheide selber, ich bestimme selber über mein Handeln, und ich bin so unendlich dankbar dafür, daß ich dort angelangt bin... aber manchmal traue ich mir das irgendwie plötzlich nicht mehr zu. Was für ein Unsinn eigentlich... das versteh mal einer...

Mentaler Kreisverkehr, und ich verpasse immer wieder die Ausfahrt, weil ich mich auf der falschen Spur befinde. Manchmal werde ich halt leider wieder daran erinnert, auf welch wackeligen Beinen das Ganze mitunter immernoch zu stehen scheint.
Das ist schon ziemlich armselig. Irgendwie mag ich nicht darüber nachdenken, das war früher einfacher.

Ja, ganz klar: Wenn ich mit mir im Reinen bin, ist Spielen keine Option.
Ist es für mich auch nicht.
Auf Dauer gibt es dafür nur keine Garantie... und das ist schon ein ziemlicher Brocken.
Gute 24 h
Olaf


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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #102 am: 25 Juni 2019, 14:53:23 »
von Taro:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #116 am: 04 Mai 2019, 00:47:10 »
Schon interessant was durch eine kleine Änderung von Paypal im Schreiben hier abgeht.
Ich gebe zu, als ich am Anfang vom cb gehört habe, ging Mein Kopfkino schon ganz schön ab. Sich da auf sicher eine große Summe abzugreifen, da kann der Kopf schon mal anfangen zu rattern. Meine Angst war nur, daß der OC betrügt und nicht auszahlt, oder das sich rechtlich etwas ändert, die harmlosigkeit von Paypal fand ich verdächtig, zumal ich sie bei einem anderen Fall schon mal ganz anders kennengelernt habe.

Was ich nachfolgend schreibe ist ausschließlich meine persönliche Meinung und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Nun da ja hier im Forum fast ausschließlich eine Rechtsauffasung geäußert wird, habe ich schon öfters eine Auffassung geäußert wie sie Paypal nennen könnte in der Hoffnung das sachlich die Gegenargumente dabei ausgearbeitet werden können. Nun habe ich wiederholt eine aggressive pn von der Betreiberin bekommen. Es wird dort behauptet ich hätte von den juristischen Standpunkten keine Ahnung und ich solle mich nicht dazu äußern. Überhaupt sei es eine Lüge was ich behaupte.
Ich antworte wiederholt freundlich und erkläre das meine Behauptungen nachweislich richtig sind, dann bekomme ich als Antwort sie hätte viel mehr juristische Kenntnis weil sie schon beim Bundesverfassungsgericht hätte sprechen dürfen. Ich habe dann noch mal bemerkt das genau jeder darf der eine Verfassungsbeschwerde hat.

Wovor sie den Angst hat, wenn ich die Argumente der Gegenseite hier nenne hat Sie mir zum wiederholten Male nicht nennen (können). Zumal für jeden der sich etwas mit der Thematik befasst klar ist warum man Paypals AGBs rechtlich angreifen kann.
Auf jeden Fall haben meine Nachweislich richtigen Antworten Ihr nicht gepasst das ich auch wiederholt sanktioniert werde. Warum wurde natürlich auch nicht benannt. Ich darf jetzt nur noch 2 Beiträge pro Tag schreiben. Der Sinn bleibt mir fern, sagt wohl mehr über Sie aus.

Es sagt auch immer eine Menge aus, das ich immer gebeten werde schnell zu antworten, nur um die Antworten zu sanktionieren. Angstfreis Kommunikation sieht anders aus...

Nun, ich finde es immer wichtig Dinge öffentlich zu machen. Immer wenn ich erwähne das meine wie ich meine wichtigen Beiträge gelöscht wurden wird mir das als Aggression ausgelegt. Schon interessant, wieder etwas mehr Klarheit über den Gegenüber.

Ich finde es schade, daß Menschen die ja alle das selbe wollen und für den Erfolg gemeinsam eine Menge erreichen könnten so aufgerieben werden, ich bin ja nicht der erste und werde auch nicht der letzte sein.

Taro
Gute 24 h
Olaf


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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #103 am: 25 Juni 2019, 14:53:46 »
von Ilona:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #117 am: 04 Mai 2019, 08:20:15 »
Guten Morgen Taro,
wir sind wiederholt aneinandergeraten und ich habe dich gebeten, zu akzeptieren, dass wir ein Verbraucherschutzverband sind. Hinzugefügt habe ich, dass du bitte weniger impulsiv und eher sachlich schreibst und den Beitrag vor dem Posten noch einmal liest.
Du magst das Instrument des Chargebacks nicht. Das merkt man sehr deutlich. Diese Meinung zu äußern, ist dein gutes Recht. Ich frage mich nur, warum du das hier tust. Dies ist das Forum des FAGS.
Und warum zitierst du falsch aus einer PN, die wir ausgetauscht haben und nennst das dann Transparenz?
Was ist das für ein Umgangsstil? Ich schreibe das hier nicht als Beginn einer Auseinandersetzung mit dir. In diesem Thread geht es um ein anderes Thema. Dabei sollten wir es belassen.
Ilona
Gute 24 h
Olaf


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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #104 am: 25 Juni 2019, 14:54:10 »
von Peter02
Mit der Zensur hier , geht gar nicht. Unter einem Forum verstehe ich einen Austausch um anderen zu helfen , ggf. zu kritisieren aber auch um zu loben oder es einfach nur im Raum stehen zu lassen und sich seine Eigene Meinung zu bilden. Nur einseitige Ansichten zuzulassen werden keinen weiterbringen.  Deine Meinung zu SHG wird hier gerne gesehen,  deine kritische Meinung zum CB nicht. Das ist nicht gerade sozial.  Ich selbst teile deine Meinung zum CB auch nicht , akzeptiere sie aber und lass sie einfach im Raum stehen,  wer das nicht will hat ja hier  auch die Möglichkeit zu widersprechen und seine Meinung kundzutun , dafür ist ein Forum ja da.ich hoffe Ilona sieht das du dich hier Themenübergreifend für Menschen einsetzt und dich nicht nur auf deine CB Meinung reduziert.  Bleib wie du bist.

Gruß Peter
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