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Für immer SHG oder besser ganz abschalten?

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Wolke

Re: Für immer SHG oder besser ganz abschalten?
« Antwort #60 am: 26 Dezember 2019, 11:49:47 »
Danke Olli,werde beim nächsten Traum noch besser drauf achten und alles in meinem Buch aufschreiben. Der nächste Traum wird ja nicht lange auf sich warten lassen.

Eins kann ich aber jetzt schon sagen,der Traum vom Spielen ist nicht so Druckauslösend,wie z.B einige Dinge und Ereignisse in meinem Leben.

Und ich weiß nicht,ob ich Stolz aufs nicht spielen sein darf...........darf man das,obwohl man selber schuld ist ,dass es soweit gekommen ist?
Vielleicht etwas Stolz ,dass ich mir Hilfe gesucht habe,trotz Angst und sie dann auch angenommen habe.
Man wird durch schlimme Ereignisse,die einen in die Sucht führen, die man nie erleben möchte und man seinem schlimmsten Feind nicht wünscht,ein anderer Mensch. Ich denke und  handel jetzt in vielen Dingen anders,bevor sich mein Leben  plötzlich veränderte. Ich würde,wenn ich könnte,alles Rückgängig machen,aber den Reifungsprozess,den man durchlebt,nicht.

Hallo Taro,

ob ich nach der betreuten Gruppe nochmal in eine andere Gruppe gehe,weiß ich noch nicht. Habe schon mal flüchtig über eine ehrenamtliche Tätigkeit in diese Richtung nachgedacht. Keine Ahnung ,ob es sowas gibt und ob es wirklich was für mich ist,noch fühle ich mich nicht bereit dafür.
 Wir sprechen in dieser Gruppe oft über Gefühle,da dass alles zusammenhängt und die Unterdrückung und das Vergessen der Gefühle auch fast immer der Grund für eine Sucht sind. Nur durch das erneute erlernte Fühlen kommt man wieder in Kontakt zu sich und kann sich gegen die Sucht stellen. 

Ja,es ist schade,dass viele hier nur kurz schreiben und dann wieder weg sind.
Ich finde aber gut,wenn manche hier Rückmeldung geben,auch wenn sie negativ sind. Daraus lernen andere und sie selber wiederum auch,weil das Herz dieses Forums,wozu du auch zählst, immer wieder Hilfestellungen und Tipps gebt. Hier helfen Menschen anderen Menschen ohne Vorurteile oder selber etwas dafür zu verlangen. Vielen Dank dafür. Das macht die Welt ein kleines bisschen besser.
 
Hallo Tal,auch dir vielen lieben Dank für deine Worte. Du zählst für mich ,wie noch einige andere hier,auch zum Herz des Forums .
Ja,ich muss  akzeptieren,dass ich nicht so schnell zum Ziel komme ,wie andere und das ich damit mehr an mir arbeiten muss. Wünsche dir noch einen schönen Urlaub.

Nun werde ich mal einen Spaziergang machen,frische Luft tut gut.

LG Wolke

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Offline andreasg

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Re: Für immer SHG oder besser ganz abschalten?
« Antwort #61 am: 26 Dezember 2019, 11:59:00 »
Hallo Wolke,

das kenne ich von mir: ein befriedigendes höhnisches Grinsen, anderen beim Daddeln in der Kaffeestube zuzusehen -  ich habe es knapp überlebt.
Das ist mein Hauptmotiv im September 2020 zum GA Deutschlandtreffen zu fahren, weil es dann 20 Jahre her ist, als ich es aufarbeiten konnte, eben auf der Ebernburg.

Heute habe ich einen Respekt vor den Automaten,, und den Wunsch, denjenigen zu begegnen, die Abstand vom Glücksspiel suchen.

Sylvester möchte ich in meiner SHG meine " erste Spielmünze 2019" meiner liebenden Höheren Kraft übergeben, ein Ritual, dass ich seit nunmehr jeweils fortlaufend 29Jahren plege.

Heute habe ich eine Kerze angezündet, für alle Menschen, die unter Strukturmängeln und Sozialen Ängsten -  als Krankheitsbild leiden, mich selber eingeschlossen.  Es idt ein eher intimes Bekenntnis,  wad aber aus meibem Herzen kommt.

Schöne 24 Stunden
Andreas
« Letzte Änderung: 26 Dezember 2019, 22:04:17 von andreasg »
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline taro

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Re: Für immer SHG oder besser ganz abschalten?
« Antwort #62 am: 26 Dezember 2019, 12:24:20 »
Vor Stolz hüte ich mich als süchtiger. Es muss mich nicht immer in einem Rückfall führen, es sorgt aber für einen Stillstand in dem Bereich wo ich Stolz bin. Ich weiß das es nicht mein verdienst war, das ich spielfrei werden durfte, das ich nicht für viele Jahre ins Gefängnis kam. Ich verspüre ein Tiefe Dankbarkeit für das Leben das ich heute führen darf. Auf mein weiteres Leben und allem was mir noch begegnet freue ich wie ein kleines Kind auf Weihnachten. Die Jahre haben mich gelehrt, das ich mich über wirklich jedes Geschenk des Lebens freue.

Taro

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Offline Olli

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Re: Für immer SHG oder besser ganz abschalten?
« Antwort #63 am: 26 Dezember 2019, 14:51:59 »
Auch Dir frohe Weihnachten, Taro!

Zitat
Vor Stolz hüte ich mich als süchtiger. Es muss mich nicht immer in einem Rückfall führen, es sorgt aber für einen Stillstand in dem Bereich wo ich Stolz bin.

Interessante Sichtweise ...

Ich denke schon, dass wir auch ruhig einmal stolz sein dürfen auf das Geleistete. Allerdings im Sinne einfach mal inne zu halten, den Moment zu genießen, um dann weiter zu schreiten.

Soweit ich mich erinnere, ist Stolz eine der elementaren Emotionen, die bereits angeboren ist.

Hier zielt er nach innen und soll über das selbst Erlangte oder Geleistete eine Bestätigung geben.
Aus ihm kann man so Gelassenheit, Ruhe und Selbstvertrauen schöpfen.

Gefährlich wird der Stolz erst, wenn er sich in Hochmut steigert oder andere destruktive Verhaltensmuster aus ihm geboren werden.
Doch dann ist er nicht mehr "gesund", wie ich ihn gemeint habe.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Wolke

Re: Für immer SHG oder besser ganz abschalten?
« Antwort #64 am: 26 Dezember 2019, 17:37:35 »
Das Spielen ist der größte Fehler ,den ich mir selbst bisher angetan habe. Und wenn man mit etwas aufhört ,was ganz großer Mist ist,scheint das erstmal nichts zu sein,worauf man Stolz sein sollte. Es ist selbstverständlich ,sowas nicht zu tun.

Aber es stimmt schon,dass,wenn wir mal innehalten und zurückblicken,eine Menge Veränderungen sehen,die wir mit sehr viel Arbeit,Tränen,Anstrengungen,Wut,Angst und Stress  gemeistert haben,Rückschläge inklusive. Aber vor uns liegt auch viel Arbeit,aber die stillen Momente gehören zu den guten Gefühlen und die genieße ich.

LG Wolke







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Offline taro

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Re: Für immer SHG oder besser ganz abschalten?
« Antwort #65 am: 26 Dezember 2019, 22:27:28 »
Frohe Weihnacht Olli.

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Offline andreasg

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Re: Für immer SHG oder besser ganz abschalten?
« Antwort #66 am: 31 Dezember 2019, 16:27:17 »
Hallo ihr Lieben,

ich bin gerade dankbar, weiß auch nicht warum, aber ich habe ein Lied zum Altjahresabend auf den Lippen: "Der du die Zeit in Händen hast" von Jochen Klepper (EG 64) und bin innerlich schon auf den Weg in meine Selbsthilfegruppe.
Ich freue mich, mit Menschen zusammen zu sein, zu trauern, zu feiern, Menschen, die ihr Leben in die Hand nehmen, Werkzeuge der Genesung nutzen,
und daraus etwas sehr wertvolles formen:

Das eigene ich kennen zu lernen, ist immer wieder eine faszinierene Angelegenheit, eine Auf - Gabe, wenn ich es so betrachten will:

eine kitzekleine Geschichte dazu: Im August dieses Jahres hatte ich eine Einladung zu einem wunderschönen Wochenende. Es war sehr feierlich und voller Vertrauen. Im Vorfeld war ich in einer großen gotischen Kirche, die von einer unendlichen Besucherschar und tausenden und abertausenden Kerzen auf den Altären geflutet war. Auf einmal stockte ich, als unmittelbar vor mir Ordensschwestern standen, sich zum Altar bückten. Die alte Angst, die ich aus meiner Kindheit bis dahin mitgenommen habe, verstzte mich in die gewohnte Starre. Nein das Heim ist weit weg, ist Geschichte, das Leben ist Heute. Die Ordensschwestern drehten sich um, das Gesicht dem meinen zugewandt, und ich sah darin auf einmal Liebe, Es war nur ein kleiner Moment, ein junges mädchenhaftes Lächeln, und strahlende Augen, ein junger Mensch aus einem fernen Land, vielleicht - und nun so nah, nur eine kleine Kerze entfernt, , die diesen Moment entzündete, und hat doch mein Herz erreicht.

Das Genesungsprogramm ist für mich ein Ort der Begegnungen, darum mache ich mich Heute auf den Weg,
Einen Tag zur Zeit.

Guten Rutsch ins Neue Jahr
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Wolke

Re: Für immer SHG oder besser ganz abschalten?
« Antwort #67 am: 01 Januar 2020, 01:01:28 »
Frohes neues Jahr euch allen!!

Einer meiner vielen Tiefpunkte war eine Silvesternacht in der Spielhalle .
Spielend ins neue Jahr gerutscht. Nie wieder bitte!!



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Offline andreasg

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Re: Für immer SHG oder besser ganz abschalten?
« Antwort #68 am: 01 Januar 2020, 10:27:55 »
Ich hoffe Wokke, diese durchwachte Nacht liegt lange zurück?
Mir ist in Erinnerungen geblieben, daß die Hallen um 18: Uhr schlossen,  ich sogar mut "Gewinn"  rauskomplimentiert wurde, und dann die furchtbare Leere draußen mich nieder drückte.

Heute bin ich von der SHG gestärkt, habe noch viele Fragen, (warum verziehen sich Menychen in präkären Lebensphasen?)
freue mich aber gerade auf meinen Neujahrsspaziergang.

Frohes Neues
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Wolke

Re: Für immer SHG oder besser ganz abschalten?
« Antwort #69 am: 01 Januar 2020, 14:03:55 »
Hallo Andreas,

die Nacht liegt 5 Jahre zurück. Die Spielotheken hatten bis 1 Uhr geöffnet.

Menschen ziehen sich aus manchen Lebensphasen und Lagen zurück,weil sie die Gefühle nicht aushalten,nicht verstehen. Sie blockieren die Gefühle und dann macht man Sachen,wo man nicht fühlen muss. Die Sucht fühlt für einen......Automaten,Alkohol,Drogen. Und das selber fühlen wieder zu erlernen oder überhaupt erstmalig zu erlernen dauert leider sehr sehr lange und bedeutet Arbeit an sich selbst und die tut oftmals weh und da befindet man sich wieder an der Grenze zur Sucht.

LG Wolke


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Offline taro

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Re: Für immer SHG oder besser ganz abschalten?
« Antwort #70 am: 01 Januar 2020, 15:53:36 »
Mein Wolke,

der Weg ist das Ziel. Schmerz im Ziel ist kein Grund für ein Zurück in die Sucht.


Taro

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Wolke

Re: Für immer SHG oder besser ganz abschalten?
« Antwort #71 am: 02 Januar 2020, 17:33:41 »
Hallo Taro,

ich hoffe du hast recht,wenn es mehr Schmerz auf dem Weg gibt,geht man ihn nicht nochmal zurück. Aber das könnte auch bedeuten ,und da habe ich Angst vor,habe ich einen Rückfall,gehe ich den schmerzhaften Weg zur Genesung nicht noch einmal.

Hab heut die Gruppe abgesagt,bin dann erst nächste Woche,nach 3 Wochen Pause wieder dabei. Oh ha. Mal sehen.

LG Wolke


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Offline taro

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Re: Für immer SHG oder besser ganz abschalten?
« Antwort #72 am: 02 Januar 2020, 19:15:30 »
Moin Wolke,

der Weg in die Spielfreiheit ist doch im Vergleich zum Leben was Du zurückbekommst überhaupt nicht schmerzhaft. Ich musste mich nur ans Leben gewöhnen, weil ich es nicht gewohnt war.
Ich weiß noch die vielen, vielen Ängste die ich am Anfang hatte. Zum Beispiel die Einladung der Bank zum zweiten Gespräch als nach dem ersten noch mal ein Stapel Schecks kamen. Das was ich in meinem Kopf mir zurechtgegrübelt hatte war immer viel schlimmer als die Wirklichkeit. Das ist bei mir scheinbar ein Naturgesetz. Ich denke erstmal immer im worst-case, das hat mich früher immer am Leben gehindert.

Jeder geht seinen eigenen Weg und doch sind wir Spieler miteinander verbunden. Es gibt viele Möglichkeiten aber doch auch für alle Spieler geltende Fakten. Es kann kein Geld durch Spielen oder cb gewonnen werden. Scharfes Essen schützt nicht vor Spielen und wenn wir uns verrant haben und von unserem Stolz geblendet sind wollen wir diese einfachen Fakten immer löschen.

Ich wünsche euch ein spielfrei es und darum glückliches 2020.

Taro

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Offline Olli

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Re: Für immer SHG oder besser ganz abschalten?
« Antwort #73 am: 03 Januar 2020, 08:19:21 »
Guten Morgen Wolke!

Zitat
ich hoffe du hast recht,wenn es mehr Schmerz auf dem Weg gibt,geht man ihn nicht nochmal zurück. Aber das könnte auch bedeuten ,und da habe ich Angst vor,habe ich einen Rückfall,gehe ich den schmerzhaften Weg zur Genesung nicht noch einmal.

Eine kleine Anekdote:
Als mein Patenkind so ca. 5 Jahre alt war, rief mich meine Schwester gegen Mitternacht an, ich müsse sofort zu ihnen kommen.
Mein Schwager war dienstlich unterwegs, sie musste mit dem Kind ins Krankenhaus und ich sollte auf meine jüngste Nichte in der Zeit aufpassen.
Mein Patenkind durfte in dieser Nacht bei meiner Schwester schlafen, kletterte einmal über sie drüber hinweg, verlor den Halt und knallte mit dem Kinn auf die Kante des Holzbettes.
Das Ergebnis war ein tiefer Cut direkt über der Kinnfalte.
Als ich ankam war die Kleine immer noch total geschockt - vom Schmerz und dem ganzen Blut, welches sich im Elternschlafzimmer mittlerweile verteilte.
Als dann der Krankenwagen eintraf, da wusste sie nicht, was mit ihr geschah und Angst machte sich in ihr breit.
Im Krankenhaus wurde ihr dann ein kleiner Holzsplitter entfernt und die Wunde genäht.
Doch leider war damit die Geschichte noch nicht am Ende.
Denn die Wunde schmerzte ihr auch nach Wochen noch.
Nach etlichen Arztgängen entschloss man sich die Wunde noch einmal zu öffnen und siehe da, ein weiterer Kawenzmann von Splitter wurde noch gefunden und entfernt.

Mit gewissen Gefühlslagen nicht umgehen zu können, ist in meinen Augen auch immer der Grund für eine Sucht.
Man kann hier mal den "Splitter" entfernen, doch man weiss nie, ob sich nicht noch Reste eines weiteren in der Wunde befindet, der uns denn doch wieder spielen lassen wird.
Doch mit jeder OP wird die Wunde mehr gesäubert und irgendwann sind alle Fremdkörper entfernt.
Was bleibt, das ist die Wunde. Sie hinterlässt nicht nur eine Narbe, sondern auch Ängste.
Ist es jetzt wirklich vorbei? Muss ich noch einmal unters Messer?
Dies überdeckt aber auch gerne die guten Aspekte.
Die Splitter, die raus sind, sind eben weg - sie machen keine Beschwerden mehr.
Es ist ja auch nicht so, dass der Arztgang nur mit Erinnerungen gespickt ist, wie der Arzt das Skalpell schwingt.
Da sind Menschen, denen wir begegnen.
Arzthelfer, die Ärzte selbst, versuchen Dir das Procedere einfühlsam zu erklären. Sie versuchen Dir die Angst zu nehmen dem Ganzen hilflos ausgeliefert zu sein.
Du wirst einbezogen in die gesammten Abläufe.
Im Wartezimmer sitzen aber auch noch andere Patienten. Der Eine hat sich ne Murmel in die Nase gesteckt, der nächste hat sich den Fuß verstaucht oder es sind sogar Bänder gerissen. Wieder der Nächste bekommt heute die Nähte gezogen.
Da sitzen Menschen, die am Beginn ihres Behandlungskonzeptes stehen, einige sind mittendrin, andere stehen kurz vor dem Abschluss und weitere, die zu regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen kommen.

Bei einem Rückfall, vor dem Du so sehr Angst hast, kennst Du bereits all die Örtlichkeiten, Du kennst die Arbeitsabläufe, Du kennst die Menschen, die Dich wieder auffangen können.
Es gibt kein täglich grüßendes Murmeltier.

Ich bin mir sicher, dass Du alles Dir Mögliche tun wirst, um einen Rückfall zu vermeiden.
Doch wenn er geschieht, dann geht das Leben trotzdem weiter.
Du hast Deinen Genesungsweg bereits ein gutes Stück beschritten.
Deine dabei gemachten Erfahrungen lassen sich nicht mehr einfach so wegdrücken.
Deine Erfahrungen - Dein Lernprozess - dies lässt sich nicht mehr rückgängig machen.

Deine Angst vor dem "Danach" ist also ein großes Stück unbegründet.

Zum Schluss möchte ich noch einmal auf die Worte "schmerzhafter Weg" zurück kommen.
Natürlich müssen wir uns mit unseren wunden Punkten beschäftigen und dies kann durchaus schmerzhaft sein.
Doch neben ihnen gibt es noch viele andere blinde Pflecke, derren Entdeckung alles andere als schmerzhaft ist.
Sie sind interessant - sie machen mir sogar Spaß - und sie machen den Großteil des sich selbst kennenlernens aus.
Und wenn dabei dann mal ein Splitter entfernt wird - was solls ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Wolke

Re: Für immer SHG oder besser ganz abschalten?
« Antwort #74 am: 03 Januar 2020, 18:34:15 »
Hey Olli,

ja, ich habe Angst vor einem Rückfall, da ich bei manchen Dingen merke,dass ich sie nicht mit der Ernsthaftigkeit angehe ,wie ich es eigentlich sollte. Bei manchen Sachen wird mir das erst hinterher bewusst und dann erschreckt man sich doch sehr, wenn jemand einen darauf aufmerksam macht und bei manchen Sachen sehe ich es lockerer als andere,ähnlich wie Born mit dem Spiel mit dem geschenkten Bonus.
Diese Gefühle/ Probleme ,die man nicht spüren/sehen möchte ,die ICH nicht möchte,halten mich noch irgendwie in der Nähe der Sucht  fest. Ich weiß,dass ich an beiden Sachen arbeiten muss,aber bei der einen Sache stecke ich, trotz Hilfe, fest.

Ja ,ich kenne die Prozesse des wieder Spielfreiwerdens,wenn es zu einem Rückfall kommt,ich sehe aber auch in der Gruppe,dass es Menschen nach Jahren der Spielfreiheit wieder in die Tiefe reißt. Und das kam nicht nur einmal vor. Und bei manchen war der Rückfall nicht ein Spielabend mit ein paar hundert Euro Verlust,sondern ein monatelanges versinken in der Sucht.
Bei meinen ersten Rückfällen, wo noch niemand wusste, dass ich spielsüchtig bin,außer meiner besten Freundin ( meine EC Karten hatte sie da schon )und ich auch noch in keiner SHG war,hat es lange gedauert,bis ich es gebeichtet habe. Habe  lange weiter gespielt und mir immer wieder was neues einfallen lassen,wie ich ohne Karte an Geld komme. Man wird zum perfekten Lügner und Schauspieler,vertuscht alles.

Ich weiß,ich sollte mich nicht mit anderen vergleichen,jeder Rückfall ist unterschiedlich ,jeder Mensch ist es. Noch bin ich in der betreuten Gruppe,aber ich nehme schon Abstand davon in eine richtige selbstgeführte  SHG zu gehen,12 Schritte usw.
Wie viele Jahre sind die Mitglieder in deiner SHG durchschnittlich schon in der Gruppe und wie viele Mitglieder verlassen sie nach 1-2 Jahren oder kürzer?  Habt ihr das Gefühl ,ohne Gruppe wärt ihr rückfällig geworden oder anders, zu wie viel Prozent verdankt ihr der Gruppe eure Gesundheit?

Etwas konfus dieser Text hier,aber ich hoffe doch ein bisschen verständlich.

LG Wolke

 

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