Glücksspielsucht > Tagebuch
Ein kurzer Weg rein - Ein Langer Weg raus
Hannover83:
Bei mir hat ein 450 Euro Job kurzzeitig geholfen (neben meinen Hauptjob) ein realistisches Gefühl zum Geld wieder zu bekommen. Ich habe Regale eingeräumt morgens 4 Stunden lang - nur 9 Euro die Std. - es hat eine Zeit lang echt gut funktioniert. Aber auch leider nur ein paar Monate. Dann habe ich mal wieder den Dispo usw über 7k völlig ausgeschöpft... Hätte ich mir noch zu dem 2. Job paar Hobbies gesucht, so hätte ich wahrscheinlich garnicht die Zeit gehabt - zu solchen Dummheiten - das verlorene Geld mit allen möglichen Mitteln versuchen zurückzuholen... ein echter Teufelskreis ! Hutab ich dachte immer Alkoholkonsum oder Drogen sind schlimm und man wird bestimmt schnell süchtig - inzwischen denke ich, dass das OC noch viel schlimmer ist.
andreasg:
Nicht das Geld, nicht die OC,s tragen die Schuld, es ist virlmehr das kranke Hirn, daß einen Spiel - süchtigen steuert.
Deshalb ist es für mich immer wichtig meine Finsnzielle Inventur zu wiederholen, dh. auch täglich mein Haushaltsbuch zu aktualisieren.
Die Verstandeskräfte wollen geübt werden,
das Gehirn eines Spielers ist völlig überfrachtet, was im Gegensatz zum Alkoholismus eine Behandlung deutlich erschwert.
Sowrit aus einem Vortrag einer Neurologin,
Ich wünsche einen schönen Tag
Andreas
Thorsten123:
So,
das Wochenende ist rum und der Alttag kommt wieder. Das Wochenende war sehr entspannt. Ich konnte nach langer Zeit mal wieder mit meinem Lieblingsverein mitfiebern. Da ich in den letzten Wochen immer große Summen gegen Sie verwettet hatte. Auch konnte ich die gesamt BuLi Konferenz verfolgen ohne mir dadrüber Gedanken gemacht zu haben, was ich denn getippt hätte und ob ich gewonnen hätte. Es fühlt sich aktuell sehr gut an, da ich das Wetten am Ende auch nur noch als Last gesehen haben. Es hat mir keinen Spaß mehr gemacht, sogar beim Gewinnen hat mir der kick gefehlt. Er war einfach nicht mehr da. Ich bin sogar ein bisschen froh, dass ich jetzt mit dem Rücken zur Wand stehe, das klingt irgendwie komisch, aber so ist es. Bis jetzt bin ich spielfrei und fest entschlossen, dieses auch weiter durch zu ziehen. Auch in Sachen Romantik merke ich wieder wie gut es mir und meiner Partnerin tut. Als ich unkontrolliert gespielt habe hatte ich gar keine Lust auf romantische Zeit weil ich nur wissen wollte wie meine Wette ausgeht und jetzt seit dem ich den Schlussstrich für mich gezogen habe, kommt diese auch wieder. Ich merke wie sehr ich die Zeit mit meiner Freundin genieße. Ob es die Stunden auf dem Weihnachtsmarkt oder dass Arm in Arm liegen auf der Couch ist. Das ist das ein Mensch wirklich brauch. Die Geborgenheit die Vertrautheit, also so ist es bei mir auf jeden fall. Und dadurch wird mir mehr und mehr bewusst, was ich dabei bin aufs Spiel zu setzen. Und wenn man bedenkt was man gewinnen kann wenn man spielt und was man gewinnen kann wenn man nicht spielt bzw was ich verlieren könnte. Dann ist es der Einsatz definitv nicht wert.
Ich weiß aber auch dassnur ein kleiner Schritt ist und dass ich den Rest meines Lebens damit kämpfen werde. Die Schuldenlast ist zwar groß aber sie ist nicht un überbrückbar. Ich habe keinen Schufa Eintrag, ich habe ein Auto was komplett abbezhalt ist und ich habe eine Familie die hinter mir steht. Ich werde weiter alles geben und stark bleiben. ich wünsche euch allen eine Spielfreie Woche und ich melde mich am ende der Woche wieder bei euch.
Spielfrei seit 8 Tagen.
Wolke:
Hallo Thorsten,
sei mir bitte nicht böse,aber alle ,die in den ersten Tagen und Wochen so euphorisch klingen,da geht es meistens schief.
Deine finanzielle Kalkulation ist sehr knapp berechnet,du brauchst einen kleinen Puffer für unvorhergesehene Dinge die immer passieren können. Deine Ziele,da hat Norbert recht,sind was zu hoch gesteckt. Gib dir mehr Zeit zum Abbezahlen,lege Pufferzonen an,führe ein Haushaltsbuch,aber belohne dich auch immer wieder mit Kleinigkeiten.
Was unternimmst du gegen die Sucht? Beratungsstellen,SHG,Therapie ( ambulant,stationär oder eine Verhaltenstherapie)? Gibst du deine Karte ab,also übernimmt jemand deine finanziellen Dinge oder wurschtelst du da für dich weiter rum? Wer weiß von deiner Sucht,wen hast du zum Reden? Was ist dein.Notfallplan,wenn der Suchtdruck kommt?
Viele Fragen und ich würde mir wünschen,dass die dich zum Nachdenken anregen und du antwortest. Denn nur hier im Forum lesen ist zu wenig.
LG Wolke
Lexlander:
Guten Abend zusammen , ich muss da Wolke völlig Recht geben. Auch ich hab vor einem Monat gedacht , jetzt kannst du schön deine Schulden abbezahlen wenn du nicht mehr spielst. Aber es ist durchaus nicht einfach sich ein paar Groschen auf die Seite zu sparen . Ich persönlich habe das finanzielle mittlerweile etwas hinten angestellt , auch wenn es mich weiterhin sehr sehr stark belastet . Wichtig ist gerade meine Gesundheit . Ich habe gestern ein langes Gespräch mit meiner Frau geführt und beschlossen, bei meiner nächsten Sitzung bei meinem Therapeuten eine ambulante Therapie anzusprechen . Bei der Krankenkasse war ich dsbzgl. auch schon . Ich habe hier sehr viel Glück einen guten Berater zu haben , der mir diesen Schritt ebenfalls nahegelegt hat . Ich bin seit 01.11.2019 spielfrei, aber von Euphorie ist bei mir leider nicht wirklich was zu spüren . Aber ich spüre die magische Zeit , denn ich habe 3 wundervolle Kinder und eine wundervolle Frau die mir momentan sehr viel Kraft geben und mich daran glauben lassen den richtigen Weg zu gehen . Ich wünsche auch dir lieber Thorsten alles erdenklich Gute , aber alleine ist es sehr schwierig diesen steinigen Weg zu meistern . LG und einen schönen Abend .
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