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Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel

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Offline Olli

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Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
« Antwort #15 am: 13 Februar 2020, 18:09:18 »
Hi Max!

Zitat
bin momentan aber auch einfach an den Punkt wo mir die Kraft zum "kämpfen" fehlt, weil es sowieso schon 100x schief gegangen ist

Wenn Du trotzdem spielfrei bist, ist dies genau der richtige Weg.

Schau mal hier: (aus "12 Schritte, aber wie?" der AS)

Zitat
Schritt 1:

"AUFHÖREN ZU KÄMPFEN, ZUGEBEN, DASS WIR DEM SPIELEN GEGENÜBER MACHTLOS SIND"

Im ersten Teil von Schritt l kommt der Spielabhängige zum alles entscheidenden Punkt, wenn er bereit wird, zuzugeben, dass er dem Spielen gegenüber machtlos, d.h. vom Spielen abhängig ist. Dieser Schritt sieht so einfach aus, Ist aber doch für die meisten Spielsüchtigen so ungeheuer schwer, weil soviel daran hängt:
Dieser Schritt ist so schwer, weil der Abhängige die Illusion für sich braucht, das Spielen zu beherrschen, um mit ihm weitermachen zu können. Ohne die Aussieht des Spielens scheint ihm das Leben keinen Sinn zu haben. Deshalb hält er, trotz aller gegenteiligen Erfahrungen an der Vorstellung fest, dass er das Spiel meistern kann, auch wenn es immer nur für "ein Spiel" ist, er in die Kneipe, die Spielstätte oder in das Casino geht, um sich dann nach Stunden oder Tagen in einem fürchterlichen Zustand wieder zu finden.
Er glaubt jedes Mal, dass dies nur ein momentaner Unfall gewesen ist und dass es das nächste Mal anders sein wird, bzw. dass seine Stabilität kurz vor der Tür steht.
Solange er diese Hoffnung noch hat, kann er das Spiel weiter gebrauchen, mit ihm experimentieren, mit ihm kämpfen. In diesem aussichtslosen Kampf gleicht ein Spieler einem Laienboxer, der gegen Cassius Clay in den Ring steigt. Nach wenigen Augenblicken ist er von den Füßen und liegt ohnmächtig im Ring, aber jedes Mal steht er wieder auf, um weiterzumachen, weil er sich weigert, das Handtuch zu werfen und zu kapitulieren.
Dieses Kapitulieren ist so schwer, weil es als Eingeständnis des eigenen Versagens erlebt wird. Unterstützt wird dieses Missverständnis durch die Vorwürfe und Ermahnungen, die der Spielabhängige von sich selbst und auch aus seiner Umgebung erfährt, dass sein Verhalten Ausdruck von Willensschwäche und Charaktermangel sei. Hat er nicht immer wieder versprochen, sich zu bessern und seine Versprechungen nicht eingehalten?  Aber Machtlosigkeit dem Spielen gegenüber ist keine Willensschwäche und kein Charaktermangel (denn Abhängige sind oft sehr willensstarke Menschen). Zugeben der Machtlosigkeit ist der Ausdruck der Erfahrung, dass da etwas stärker ist als ich, das ich nicht kontrollieren kann.
Das Zugeben der Machtlosigkeit ist so schwer, weil manche Machtlosigkeit als Ohnmacht und Hilflosigkeit verstehen, missverstehen - wie wir meinen. Sie erleben Schritt 1 damit als Zumutung, sich als klein und hilflos darzustellen.
Zugeben der Machtlosigkeit ist aber genau das Gegenteil. Es bedeutet, dass ich aufhöre zu jammern und zu klagen und mich für das Opfer der Umstände, einer Erziehung oder sonstiger Widrigkeiten zu halten. Zugeben der Machtlosigkeit ist eine mutige Tat, dass ich mich meiner Realität stelle und sie nicht mehr beschönige.
Zugeben der Machtlosigkeit ist so schwer, well dieses unseren Stolz trifft, die Einbildung, unser Leben völlig zu kontrollieren und in der Hand zu haben.
Das trifft die Größtphantasien des Spielsüchtigen, der glaubt, es alleine schaffen zu können und keine Hilfe von anderen zu gebrauchen. Dieser Schritt fällt so schwer, weil wir nicht wissen, wie es dann weitergehen soll. Das kämpfen gab uns wenigsten noch die Illusion, dass wir noch mitbestimmen, noch kontrollieren können. Wenn wir kapitulieren, geben wir uns auf. Was bleibt uns dann?
Dieser Schritt ist so schwer, weil er uns erinnert an die Erfahrungen in Grenzsituationen unseres Lebens, wie zum Beispiel bei Geburt und Tod, und auch beim Orgasmus in der sexuellen Vereinigung mit einem anderen Menschen.
In diesen Situationen haben wir nicht die Kontrolle des Geschehens in unserer Hand, sondern wir erleben, dass hier etwas stärker ist als wir selbst, dass hier etwas mit uns geschieht. Und davor haben wir alle Angst, der Abhängige offenbar in besonderer Weise (siehe Schritt 3). Um diese Angst zu vermelden, kämpft er gegen die Realität, bringt sich selbst in äußerste Gefahr und verbindet zugleich, dass Wachstum In Ihm geschieht.
Zugeben der Machtlosigkeit ist deshalb nicht nur angstvoller Abschied von Altem und Vertrautem, mit dessen Hilfe wir bisher unser Leben zu meistern versuchten, sondern auch der Anfang von etwas Neuem, durchaus einer Geburt vergleichbar.
Aufhören zu kämpfen schafft Raum für neues Leben, das ich bisher gerade durch mein Bemühen, nicht aufzugeben, verhindert habe. Das Zugeben der Machtlosigkeit ist deshalb eine ungeheure Befreiung die Erfahrung einer neuen Erlaubnis zum Leben:
- Ich brauche nicht mehr zu kämpfen!
- ich brauche nicht mehr mich selbst zu zerstören, indem ich beweise, dass ich es doch schaffe!
- Ich darf leben, stabil leben!
 Viele, die den ersten Schritt vollzogen haben, berichten, dass nach dem Auf und Ab von Angst, Trauer und Zweifeln ein starkes Gefühl der Freude, der Erleichterung und der Ruhe in ihnen Platzt ergriffen habe.

Nehme Dir einen Augenblick Zeit und frage Dich:
- Wo habe ich in meinem Leben Machtlosigkeit
dem Spielen gegenüber und auch sonst erfahren?
- Wie habe ich mich gegen das Zugeben der Machtlosigkeit gewehrt?
- Welche Ängste, welche Trauer und welchen
Ärger spüre ich, wenn ich zugebe, dass ich machtlos bin ?

"... UND UNSER LEBEN NICHT MEHR MEISTERN KONNTEN"

Der zweite Teil von Schritt 1 weist darauf hin, dass Spielsucht/Spielabhängigkeit keine isolierte Sache ist, sondern immer etwas mit unserem ganzen Leben zu tun hat.
Nicht wenige Abhängige sagen am Anfang Ihrer Stabilität: "Sonst ist alles in Ordnung bei mir...... wenn nur das Spielen nicht wäre." - Sie wehren sich damit ihr Leben näher anzusehen und halten die Meinung aufrecht, es genüge, nur nicht mehr zu spielen.
Aber das hilft erfahrungsgemäß nicht weiter, wenn wir nur etwas weglassen, von dem wir uns sehr lange viel versprochen hatten. Die zwölf Schritte zielen auf eine Neuordnung unseres Lebens hin, und darum ist es wichtig zu wissen, wie unser gesamtes Leben mit dem Spielproblem verflochten ist.

Frage Dich deshalb?
- Was sind meine Probleme im Beruf?
- Wie komme ich mit mir selbst zurecht?
- Bitte darüber hinaus Deine Angehörigen, Deine Freunde und Kollegen am Arbeitsplatz um Rückmeldungen, was sie mit Dir erlebt haben und wie sie sich dabei fühlten.
- Wenn Du in einem Kuraufenthalt oder in einer Therapie bist, lasse Dir von den Betroffenen Briefe schreiben, bzw. gehe gemeinsam mit Deinen Angehörigen in ein Familien- oder Partnerseminar, wo diese Fragen bearbeitet werden können. Wenn Du bereit bist, diese Untersuchungen vorbehaltlos zu machen, wirst Du wahrnehmen, dass uns das Spielen unfähiger machte, mit unseren Problemen umzugehen.
- Vielleicht hatten wir uns mal versprochen, bestimmte Probleme durch das Spielen zu lösen (wie z.B. mehr als 10 Stunden zu arbeiten, besser zu schlafen, ruhiger zu argumentieren, gefälliger zu sein, uns von den Sorgen und Problemen des Alltags abzulenken); aber letzten Endes hat das Spielen doch nicht das gehalten, was es versprochen (was wir uns davon versprochen haben), denn die Probleme die wir hatten, sind am Ende größer geworden, anstatt kleiner.

Das ist die eine Seite der Bedeutung dieses Satzes, die besagt: Dann, wenn das Spiel in unser Leben kommt, können wir unser Leben nicht mehr meistern.
Schon lange bevor das Spiel sichtbar in unser Leben getreten ist, haben wir unser Leben nicht mehr meistern können. Dieser erweiterte Ansatz macht deutlich:

- dass es nicht nur darum geht, das Spielen aufzugeben, sondern, dass eine Neueinstellung unseres Lebens nötig Ist.
- dass Grundprobleme und Engpässe in unserem Leben vorhanden sind, auf die ich eine Antwort finden muss, um weiterhin stabil zu leben.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
« Antwort #16 am: 03 März 2020, 00:12:05 »
Aktuell Garnichts mehr außer mit Leuten aus ner SHG im Kontakt zu sein, bin momentan aber auch einfach an den Punkt wo mir die Kraft zum "kämpfen" fehlt, weil es sowieso schon 100x schief gegangen ist.

Hallo Max? Nichts mehr von dir gehört. Hat ein Admin des Forums allenfalls mehr angaben zB private email zum nachfragen wies geht?

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Offline Olli

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Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
« Antwort #17 am: 03 März 2020, 06:34:16 »
Wenn Du magst, dann schreibe eine Email an ihn über das Forum.
Gute 24 h
Olaf


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Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
« Antwort #18 am: 03 März 2020, 11:31:10 »
Wenn Du magst, dann schreibe eine Email an ihn über das Forum.

Habe ich bereits, hoffte das ihr admins allenfalls eine private email habt um mal hallo zusagen....

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Offline Olli

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Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
« Antwort #19 am: 03 März 2020, 12:04:33 »
Hi!

Ich meinte nicht die PN-Funktion.
Wenn Du ihm eine EMail über das Forum sendest, dann erhält er sie auf seinen EMail-Account.
Lediglich Deine Adresse wird dann mit einer Forenadresse verschleiert.
Möchtest Du privat eine Antwort erhalten, dann kannst Du Deine EMailadresse ja in das Schreiben einfügen.

Manchmal besorgen sich User eine anonymisierte EMailadresse.
Dort wird dann nicht regelmäßig nachgesehen.
Wenn er Dir also noch nicht geantwortet hat, übe Dich bitte etwas in Geduld.

Wir selbst nutzen die EMailadressen der User nur in absoluten Ausnahmefällen.
Sei es, wenn Gefahr in Vollzug ist oder die Person z.B. durch eine Sperrung nicht mehr in das Forum hinein kann.
Ansonsten wahren wir die Anonymität der User.
Gute 24 h
Olaf


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Offline M95ax

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Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
« Antwort #20 am: 03 März 2020, 22:57:45 »
Hallo Leute,

sorry das ich mich so lange nicht gemeldet habe aber ich lebe noch mehr oder weniger. Spielfrei bin ich leider immernoch nicht habe aber meine Finanzkontrolle nun meiner Partnerin überlassen. Bin derzeit jedoch leider an dem Punkt wo ich mich aufgegeben habe, einfach aus dem Grund das ich es 100x versucht habe unf 100x gescheitert bin. Es dauert außerdem wenn alles so läuft wie ich es mir vorstelle 8 Jahre um von meinen Schulden loszukommen. Was ist das für ein Leben? Richtig garkeins. Leider.

Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
« Antwort #21 am: 03 März 2020, 23:10:27 »
Ich muss sagen, ich sehe das teilweise noch wie du.
Was ich aber ebenfalls denke, wenn ich jetzt aufhöre, habe ich in 8 Jahren ein normales Leben. Noch dazu, wenn du weiter machst, wird das Leben ja noch Schlimmer. So ist es vielleicht noch auszuhalten und was zu retten.

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Offline M95ax

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Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
« Antwort #22 am: 04 März 2020, 00:09:52 »
Ja da hast du schon Recht aber es ist so unglaublich schwer für mich das zocken sein zu lassen:( wenn ich die Aussicht hätte „ok wenn du aufhörst wird ja alles gut“ hätte ich vielleicht mehr Motivation (ich weiß es nicht, muss auch nicht sein) aber so denke ich mir „Wofür?“ ob ich jetzt 50,60 oder 100K Schulden habe macht den Braten auch nicht mehr wirklich dick

Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
« Antwort #23 am: 04 März 2020, 00:17:44 »
Sprichst mir aus der Seele^^.Ich fühle mich halt 24/7 mega gelangweilt. Dachte auch, wozu zurückhalten....könnte ja auch noch einen draufsetzen. Aber bisher bleib ich stark. Mir hat das Forum hier schon echt geholfen.
Und der Unterschied? Nunja, 8 oder 10 Jahre abzahlen. Geld für die eigene Wohnung übig haben oder nicht. Geld für die Freundin haben oder nicht. Bei mir laufen die Kredite halt so, das mein Überleben noch nicht gefährdet ist. Sprich es ist und wird alles bezahlt was eben nötig ist. setze ich einen oben drauf, wäre das dann schon wirklich wirklich grenzwertig. Zum Glück verdien ich als Dauernachtwache genug^^ sonst wäre ich schon jetzt am Arsch.

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Offline Olli

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Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
« Antwort #24 am: 04 März 2020, 06:05:54 »
Guten Morgen!

Ihr kennt die Reklame: Kindern wird ein Überraschungsei vorgesetzt.
Wenn es eine bestimmte Zeit schafft das Ei nicht zu esssen, bekommt es ein Zweites.

Max, Du denkst Dir - ach was solls ... lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach - und fängst an zu mampfen.
RagexD hingegen denkt sich - ich halte es mal aus und schaue, was da noch kommt.

Wir reden hier aber nicht von einem Überraschngsei, was da noch kommt - es sind dutzende - hunderte - tausende ...

Du Max, musst nur den Anfang machen.

Bäh, Langeweile ... Was machst Du denn, wenn Du kein Geld mehr zum Zocken hast?
Dann verspürst Du auch Langeweile - und kannst sie auf einmal aushalten.
Langeweile kann also als Grund fürs Zocken gar nicht erst herhalten.

Langeweile ist die Herausforderung sich selbst auszuhalten - oder/und sich Beschäftigung suchen zu können.
Bei Letzterem gibt es aber doch Millionen von anderen Möglichkeiten, die nicht selbstzerstörerische Auswirkungen auf Dich haben.
Jedes Mal, wenn Du Dich fürs Spielen entscheidest, dann gibst Du Dich ein Stück mehr auf - reitest Dich immer tiefer in den Mist der Verschuldung,

Ja klar, ab einem gewissen Punkt der Verschuldung erscheint alles so aussichtslos.
8 Jahre alleine für die Rückzahlung sind eine lange Zeit, die mit Entbehrungen einher gehen.
Doch wie sieht es aus, wenn Du weiter dem Glückspiel frönst?
Du schiebst die 8 Jahre vor Dir her. Doch die Schulden werden ja nicht geringer, sie werden mehr.
Wenn Du als Beispiel erst in 2 Jahren mit der Abstinenz beginnst, dann werden sich Deine Schulden auch erhöht haben und Du benötigst dann schon 10 Jahre für die Rückzahlung.
Also dauert die Zeit der Entbehrung dann schon 12 Jahre von heute aus betrachtet.

Max - Du bleibst auch nicht ewig jung. Mit dem Glückspiel beraubst Du Dich wertvoller Lebenszeit.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline M95ax

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Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
« Antwort #25 am: 04 März 2020, 11:24:32 »
Was macht ihr den gegen die Langeweile? Ist ja ein Teufelskreis was gegen die Langeweile suchen kostet Geld.. welches man nicht hat deswegen lässt man es sein. Bei mir zumindest so!

Naja ich habe im bald 2 schöne Urlaube vor der Tür (zum Glück alles schon komplett bezahlt, habe ich damals schon von meinem großen Gewinn gemacht war so ziemlich das einzige was ich mir davon gekauft habe) freu mich darauf echt total, weil der letzte Urlaub außerhalb von Deutschland ist schon ne Weile her... Hoffe das ich da vielleicht mal zu mir finden kann und etwas abschalten kann.

Habe gerade nochmal durchgerechnet, mit Sonderzahlung und Einhaltung meines Plans könnte ich sogar in 7 Jahren schuldenfrei sein! Zum Leben hätte ich nach Abzug der Fixkosten 600€ für Essen, Freizeit, rauchen (drehe aber selber) zwar nicht viel aber machbar oder was meint ihr!?

Es darf halt nur nichts dazwischen kommen. Ich will jetzt wirklich nochmal versuchen von der Zockerei loszukommen, nachdem ich eure Beiträge so gelesen habt. Ich hätte da aber zwei Fragen an die Leute die schon etwas länger spielfrei sind:

1. Wie geht ihr mit akuten Spieldruck um? Den habe ich z.B oft auf der Arbeit.. kann da, ja dann aber nicht weg. Ich arbeite meist im Büro (habe ein eigenes) und es ist sehr wenig zu tun
2. Bei mir kommt ständig dieser Gedanke "Scheiße... hast jetzt 20€ fürs Kino ausgegeben, dass musst du dir wieder durch spiele zurück holen" wisst ihr was ich meine oder kennt ihr das? Und dann denke ich mir immer... hmm 20€ Gewinnen ist ja nicht schwer ist durchaus machbar... aber zu 95% zocke ich selbst weiter wenn ich die 20€ gewinne... Denke mir beim nächsten mal nur wieder, hmm diesmal wird es dir nicht passieren.

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Offline Olli

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Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
« Antwort #26 am: 04 März 2020, 12:02:37 »
Zitat
Was macht ihr den gegen die Langeweile? Ist ja ein Teufelskreis was gegen die Langeweile suchen kostet Geld.. welches man nicht hat deswegen lässt man es sein. Bei mir zumindest so!

Also echt jetzt? Hast Du keine Phantasie?
Ein Spaziergang im Wald kostet nichts.
Freunde anrufen und sich privat treffen kostet nichts.
Sich einen Verein suchen, der vielleicht noch nicht einmal Mitgliedsbeiträge nimmt, kostet nichts.
Ein Hobby suchen, wie z.B. Nähen, Stricken, Häkeln - ja auch Männer können dies lieben - kostet fast nichts.
Andere Hobbies wie basteln, sich karitativ in der Gemeinde einbringen - kostet nichts oder fast nichts!

Dazu muss man aber mal den eigenen Pöppes bewegen! Sich aufraffen - aktiv werden ...

Spieler gehen da aber wie üblich den einfachen Weg - durch Nichtstun und Jammern.
Da "bleibt einem ja nichts Anderes übrig", als zu zocken.

Zu 1 und 2:
Suchtdruck kommt und Suchtdruck geht auch wieder!
Je mehr Abstand wir vom Glückspielen nehmen und die "Langeweile" mit Dingen begegnen, die uns ausfüllen - uns Spaß machen und vielleicht sogar glücklich, desdo seltener tritt Suchtdruck auf.
Seit Jahren schon verspüre ich keinen Suchtdruck mehr.
Und selbst als ich ihn noch verspürte - er geht doch wieder vorbei!
Hier habe ich mir meine Ziele vor Augen geführt. Ziele auf einer Prioritätenliste.
Glückspiel ist da ganz schnell ans untere Ende gerutscht.

Der Suchtdruck gehört mir ganz alleine. Er ist ein Zusammenspiel der Gedanken und Gefühle - meiner Gedanken und Gefühle.
Ich weiss ja, dass ich spielsüchtig bin. Also gehört er dazu - also zu mir.
Irgendwann habe ich es schon mal geschrieben: Ich kann ihn wie einen Freund annehmen, den man reden lässt, wenn er nervt.
Es dauert nicht lange, und ihm geht die Puste aus.
Also lächele ich ihm zu und warte einfach ab.
Hatte ich es schon gesagt? Spieldruck endet so schnell, wie er gekommen ist.

Zu Punkt 2 - wieso kommt bloß dieser Gedanke, das Geld durch Glückspiel wieder rein zu holen?
Geld ist unser Suchtmittel.
Geben wir Geld für Alltägliches aus, dann fehlt es als Suchtmittel.
Wie oft habe ich mir billigen Ramsch gekauft - nach Angeboten geschaut, nur um mehr Suchtmittel zu haben ...
Die Gedanken das Geld zurück zu gewinnen, sind der Sucht geschuldet.
Das Gehirn verlangt etwas Bekanntes, bei dem wir abschalten können - bestimmte Gefühle durchleben können.
Das ist etwas Antrainiertes - und es lässt sich auch wieder abtrainieren.
Das heisst aber, dass wir Ritualen und Automatismen bewusst und aktiv begegnen müssen, damit dies geschieht.

In Deinem Beispiel heisst das, den Kinobesuch und die damit verbundenen Kosten zu akzeptieren als etwas, was Du Dir gegönnt hast und nun mal eben Kosten verursacht hat.
Im Moment führst Du Deine Belohnung ad absurdum, wenn Du den Kosten hinterher jagst.
Sie wird nämlich zur Nebensächlichkeit - Du würdigst sie nicht, da sie bereits in der Vergangenheit liegt.

Das Ganze lässt sich ja noch vertiefen ... wenn Du "Deine" Belohnung nicht würdigst, würdigst Du Dich dann überhaupt noch selbst?
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
« Antwort #27 am: 04 März 2020, 12:57:04 »
Hallo Max, schön von zu lesen, tut mir sehr leid wegen deinem Rückfall. Aber ja, man muss sich eine Aktivität suchen, die man ausüben kann während der Zeit, die man sonst am spielen war. Als ich vor gefühlt 100 Jahren aufhörte zu rauchen war das grösste problem (neben dem körperlichen) die Routine. Man hat fixe Zeiten sich eine Zigi anzustecken, und dies muss MUSS muss man durchbrechen. Auch wenn es bedeutet, mit Kollegen zu brechen und alte Gewohnheiten abzulegen. Genau diese Mischung aus gewohnheit (kollegen wenn man zusammen ins Casino geht) und eigenen Problemen muss man ablegen.

Wenn du so weitermachst wie bisher stehst du genau da, wo du jetzt bist (bzw weiter hinten, 1 Schritt vor und 2 zurück)

Du weisst nicht was mit dir anzufangen und fällst wieder in die alten Gewohnheiten zurück und opferst dein geld. Also, komm von deinem Arsch hoch und such dir neue Gewohnheiten, die dir Freude machen.
Neue Sportart: ideal auch um neue Leute kennenzulernen, aber damit ist nicht einfach die Muckibude gemeint. Spring über deinen Schatten und fang an zB mit teamsport oder fang mit kampfsport an. Da ist man nicht gleich ein Team wie beim Fussball begegnet aber gleichgesinnten Leuten und muss sich austauschen. Klar, kostet Geld, ist aber übersichtlich und wesentlich weniger als was du bisher superblödsinning verfeuert hast.

Handwerk? Kochen? In der Schweiz haben wir übrigens viele Vereine zu praktisch jedem Thema, wo man sich ausserberuflich trifft, habt ihr in DE sicher auch. Hier gibts auch Computerclubs, wo sich die Gamer (nicht gambler) treffen um Board-Games zu spielen oder gemeinsam LAN Partys organisieren. In der Regel kostenfrei! Hey RageXD, wäre auch was für dich?

Mach dir einen Plan, nimm dir doch vor einmal die Woche etwas neues zu versuchen. Ist spannend, abenteuerlich und kann dir zu ganz neuen Horizonten verhelfen. Aber hör auf, dein Geld den fetten Casinobossen  zu geben!

 

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