Unterstützen Sie unsere Arbeit Jetzt spenden!
Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
» Mittwochsgruppe    |    » Samstagsgruppe
     

Anzeige aus Österreich gegen ein deutschen Zahlungsdienstleister

  • 0 Antworten
  • 1707 Aufrufe
Und hier die nächste Nachricht aus Österreich, die einen deutschen Zahlungsdienstleister wegen  Verstoß gegen Geldwäschegesetz Anzeige erstatten und auf Schadenersatz klagen wollen. Da wir deutsche nicht in der Lage sind so was zu tun, machen es uns die Österreicher vor.

Es handelt sich bei diesem Unternehmen um Wirecard, die z.B. die Kreditkartenzahlungen auf Online Glücksspielseiten abwickelt sowie Konten für i Glücksspielanbieter verwaltet.



Quelle: https://www.nebenwerte-magazin.com/tecdax-nachrichten/item/6537-tecdax-wirecard-l%C3%A4sst-sich-das-handelsblatt-vor-den-werbekarren-spannen

https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/zahlungsdienstleister-zahlungsabwicklung-fuer-hochrisikokunden-die-vergangenheit-holt-wirecard-ein/25605172.html?ticket=ST-3423994-Ont4Xogbr6XLwt4CpeGj-ap5



04.03.2020

Die Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) wieder mit Vorwürfen konfrontiert. Das Handelsblatt veröffentlcihte gestern über eine "Geldwäscheverdachtsanzeige" einer sog. Anlegerschutzorganisationin Wien gegen Wirecard. Die "European Funds Recovery Initiative" vertrete 780 Anleger, die Geld verloren hätten im Volumen von 28 Mio. EUR auf Binary-Trading-webseiten und Gambling-Seiten - und durch die fehlende Complianceprüfung Wirecards seine dessen Paymentdienstleistungen schadensersatzpflichtig gegenüber den Geschädigten. Dieses Thema ist nicht neu und wird immer wieder angeführt - erst am 22.01.2020 berichteten wir über ein erstinstanzliches Urteil des LG Ulm gegen Paypal - auch wegen Glücksspiel-Schadensersatzforderungen. Und bereits damals vermuteten wir: "Und durch die Verjährung (3 Jahre) wäre wohl auch insgesamt ein eher überschaubares Risiko vorhanden. Dennoch ein möglicher "Störfaktor" für die Börsenstory Wirecards. Anlegerschutzanwälte werden die Beute wittern und verstärkt auf Kundenfang gehen". Auch Zatarra im Februar 2016 befasste sich schon mit den Glücksspielvorwürfen - also nicht wirklich ein neues Thema.

Und genau das ist offensichtlich der EFRI gelungen: Das Handelsblatt titelte gestern: "Zahlungsabwicklung für Hochrisikokunden: Die Vergangenheit holt Wirecard ein" und beschrieb dann u.a. die Forderung der EFRI. Wobei die Vorwürfe und die aufgeführten Risiken nicht neu sind, bereits vor Monaten nahm Wirecard dazu allgemein Stellung. Es hieß, man wickle keine Zahlungen für illegale Geschäfte ab - seit wann diese Aussage Gültigkeit hat sei mal dahingestellt. Und bereits seit einigen Jahren wird/wurde diskutiert, ob diese Forderungen aus Glücksspielen gegen Zahlungsdienstleister überhaupt Aussicht auf Erfolg hätten: Deutschland stehe innerhalb der EU ohne regulierten Glücksspiel-Markt vor einem Problem. Laut EU-Recht seien Online Casinos nämlich nicht per se verboten. Auf dieses Argument stützten sich diverse Anbieter, die ihre Dienste an deutsche Zocker richten. Und eben auch Anbieter wie Wirecard. Die Argumentation hierbei sei es, dass das Deutsche Recht nicht etwas verbieten könne, was nach EU-Recht erlaubt sei. (bereits 08.04.2019, aktiencheck) Und auch Christian Schnall vom Handelsblatt stellte bereits am 31.01.2019 fest: "Häufig ging es dabei um Glücksspiel oder Pornografie. Das macht Wirecard auch heute noch, der Anteil am Gesamtumsatz ist jedoch mittlerweile überschaubar." Und dass dürfte eher heute noch wesentlich unbedeutender für den Umsatz sein, dass und die offensichtliche Anwaltsorientierung und Sammelklagenorientierung der EFRI, wie auf deren Homepage erkennbar, sollte den Geschmack dieser neuen, alten Vorwürfe relativieren.
« Letzte Änderung: 04 März 2020, 11:45:57 von kotek123 »

 

Wir danken dem AOK Bundesverband für die Finanzierung des technischen Updates dieses Forums