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Ehemann ist Spielsüchtig und leugnet alles

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Re: Ehemann ist Spielsüchtig und leugnet alles
« Antwort #30 am: 05 Juni 2020, 23:05:27 »
Danke euch allen und vor allen den Beratern am Telefon. Mein nächster Weg ist zur Beratungsstelle

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Offline Rosa

  • ***
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  • Lass los!!!
Re: Ehemann ist Spielsüchtig und leugnet alles
« Antwort #31 am: 06 Juni 2020, 10:15:57 »
Hi,

Mal anders gefragt- und ich bin jetzt auch kein beziehungs Experte oder so - aber wenn du mal versuchst ( was aktuell schwierig ist durch das gefühlschaos ich weiß) das ganze neutral zu betrachten - hat dein Mann mit den Äußerungen recht? Von wegen das eure ehe langweilig ist? Das der Pepp fehlt? Ich kenne das eben selber - Kind - job - haushalt - irgendwann ist der Alltag da und sich selber als Paar hat man mein den ganzen organisatorischen Dingen vergessen
Wenn du mal versuchst dich selbst zu reflektieren - wieviel ist an der aussage die dein Mann dir entgegen bringt dran? Also ich will das mit der „ spielsucht“ jetzt nicht schön reden - oder für gut heißen

Aber wenn du zb schreibst gemeinsam baden - war aber vor der spielsucht schon nicht sein Ding - hmm 🤔 wieso sollte es denn jetzt sein Ding sein ? Ich will jetzt nicht sagen das du an allem schuld bist bitte nicht falsch verstehen - ich war auch in dieser Phase - mein Mann und ich haben zwar immer drauf geachtet das wir als paar auch unsere Zeiten haben dennoch war die Umsetzung schwer - aus einem geplanten romantischen abend wurde ein ich gehe früher ins Bett zb

Oder aus dem ich mache mich schicke und auf mein äußeres wurde ein ich rasiere mich mal eine Woche nicht und meine Jogging ist mein lieblingskleidungsstück

Mein Mann und ich sind was Freizeit Aktivitäten angeht nie auf einer Wellen Länge gewesen von daher war es schwierig gemeinsam zeit zu verbringen wo wir beide gefallen hatten - somit machen wir zwar viel gemeinsam aber eben im Wechsel was die Aktivität angeht und wir sind so eben Kompromisse eingegangen


Und ja das tat unserer Beziehung gut 😊 vielleicht auch da in die Richtung mal denken - und nicht jetzt der spielsucht hauptsächlich die schuld geben - also hmm vielleicht falsch ausgedrückt aber eben auch mal die andere seite beleuchten


Ich wünsche dir viel kraft und viel Energie für deinen weg egal wie er aussieht
Blicke nicht zurück - nur nach vorn - du fühlst dich wie neu geboren

Re: Ehemann ist Spielsüchtig und leugnet alles
« Antwort #32 am: 08 Juni 2020, 18:35:35 »
Hi,

Mal anders gefragt- und ich bin jetzt auch kein beziehungs Experte oder so - aber wenn du mal versuchst ( was aktuell schwierig ist durch das gefühlschaos ich weiß) das ganze neutral zu betrachten - hat dein Mann mit den Äußerungen recht? Von wegen das eure ehe langweilig ist? Das der Pepp fehlt? Ich kenne das eben selber - Kind - job - haushalt - irgendwann ist der Alltag da und sich selber als Paar hat man mein den ganzen organisatorischen Dingen vergessen
Wenn du mal versuchst dich selbst zu reflektieren - wieviel ist an der aussage die dein Mann dir entgegen bringt dran? Also ich will das mit der „ spielsucht“ jetzt nicht schön reden - oder für gut heißen

Aber wenn du zb schreibst gemeinsam baden - war aber vor der spielsucht schon nicht sein Ding - hmm 🤔 wieso sollte es denn jetzt sein Ding sein ? Ich will jetzt nicht sagen das du an allem schuld bist bitte nicht falsch verstehen - ich war auch in dieser Phase - mein Mann und ich haben zwar immer drauf geachtet das wir als paar auch unsere Zeiten haben dennoch war die Umsetzung schwer - aus einem geplanten romantischen abend wurde ein ich gehe früher ins Bett zb

Oder aus dem ich mache mich schicke und auf mein äußeres wurde ein ich rasiere mich mal eine Woche nicht und meine Jogging ist mein lieblingskleidungsstück

Mein Mann und ich sind was Freizeit Aktivitäten angeht nie auf einer Wellen Länge gewesen von daher war es schwierig gemeinsam zeit zu verbringen wo wir beide gefallen hatten - somit machen wir zwar viel gemeinsam aber eben im Wechsel was die Aktivität angeht und wir sind so eben Kompromisse eingegangen


Und ja das tat unserer Beziehung gut 😊 vielleicht auch da in die Richtung mal denken - und nicht jetzt der spielsucht hauptsächlich die schuld geben - also hmm vielleicht falsch ausgedrückt aber eben auch mal die andere seite beleuchten


Ich wünsche dir viel kraft und viel Energie für deinen weg egal wie er aussieht

Hallo, ja du hast Recht , genau das wirft er mir vor; das ich spiessig und langweilig bin. Er hat keine Lust auf so ein Leben. Am liebsten jeden Tag was unternehmen  oder Besuch oder sonst was. Er hat keine Lust mehr auf unsere bisherigen Freunde (wo eigentlich seine Freunde sind), da gibt es nur Themen wie Kinder oder Schule. Gemeinsam Kaffeetrinken mit anderen Familien ist nur öde. Er war noch nie auf einen Elternabend der Kinder ( mittlerweile sind sie auf weiterführenden Schulen!) zu allen Schulveranstaltungen musste ich ihn schleppen.

Das schlimme ist das seine Familie genau an diesem Thema zerbrochen ist, weil seine Eltern die Kinder den Grosseltern abgegeben haben und nur selten für ihn da waren. Wir haben keine Grosseltern in der Nähe und somit mache ich diese Aufgaben alleine , den ganzen Haushalt und arbeite auch noch .  Was das Aussehen / Herrichten angeht, würde ich sagen das ich mich nach fast 20 Jahren Ehe nie habe gehen lassen, ich bin schlank und gepflegt. Was Unternehmungen angeht, wir unternehmen echt viel, was echt fehlt ist gemeinsame Zeit zu Hause ohne Besuch .

Re: Ehemann ist Spielsüchtig und leugnet alles
« Antwort #33 am: 09 April 2021, 23:27:02 »
Es ist jetzt fast ein Jahr her das ich hier das erste Mal geschrieben habe. Bin gerade echt erschrocken...Leider hat sich die Lage nur verschlimmert.

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Offline Olli

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Re: Ehemann ist Spielsüchtig und leugnet alles
« Antwort #34 am: 10 April 2021, 06:33:03 »
Hi Marieclaire!

Magst Du uns nicht darüber berichten?
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Ehemann ist Spielsüchtig und leugnet alles
« Antwort #35 am: 10 April 2021, 10:31:05 »
Leider bin das klassische Beispiel für eine Co Abhängige.
In der Beratungsstelle haben sie mir immer nahegelegt das Gespräch mit meinen Mann zu suchen. Ein Jahr später reden wir nun fast garnicht mehr sondern leben wie in einer Zwangs WG.
Das einzige was ich in den letzten Monaten anders gemacht habe ist mein eigenes Geld besser zu verwalten um mir eine Rücklage zu bilden. Leider kann ich nur kleine Beträge zur Seite legen, für mich ist es aber ein Anfang. Ein Anfrag für einen möglichen Neuanfang für mich.
Mein Mann schweigt sich weiterhin aus, und spielt jetzt immer offener auf dem Handy (hauptsächlich Wetten und Slotmaschinen). Behandelt mich oft wie Luft und nutzen jede Gelegenheit von zu Hause zu flüchten.
Was ich auch geändert habe ist das ich ihm nich hinterher telefoniere wann er denn nach Hause kommt. Ich fühle mich mies aber manchmal bin ich froh wenn er weg ist. Früher habe ich mir die Augen ausgeweint und ich angerufen wenn es schon nach Mitternacht war.
Am meisten weh tut mir wenn er mir zeigt wie unwichtig ich bin und nur für wenige seiner Notwendigkeiten zu gebrauchen.
Die Lügen sind so verletztend das ich mittlerweile alles anzweifle was er sagt und mich immer frage warum sagt er das jetzt.
Er ist nachwie vor der Meinung das er jetzt endlich "lebt" und er sich an meinen spiessigen Leben nicht beteiligen will.
Das schreckliche dabei ist das er es mir nicht selbst sagt sondern anderen erzählt, oder nur dann sagt wenn wir in Gesellschaft sind.

Gestern habe ich also gemerkt das sich nach einem Jahr kaum was geändert hat, viele Dinge leider verschlimmert was unser Verhältnis angeht.

Die Angehörigengruppe hilft mir als einzige
« Letzte Änderung: 10 April 2021, 15:36:08 von Marieclaire »

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Offline Olli

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Re: Ehemann ist Spielsüchtig und leugnet alles
« Antwort #36 am: 12 April 2021, 08:55:45 »
Hi Marieclaire!

Puh ... ist das das Leben, welches Du Dir erhofft hast?
Mißachtung, Erniedrigung, Verhöhnung ... ?
Ich habe Dir einst geschrieben, dass Glückspielsucht fortschreitend ist. Leider hat sich dies auch hier in seinem Verhalten Dir gegenüber bestätigt.
Woran hälst Du also noch fest?

Jetzt wirst Du mir sicher antworten, dass Du Dich ja auf eine Trennung vorbereitest. Legst Geld an Seite für den Fall der Fälle.
Mal ehrlich ... wie viel Geld möchtest Du denn erst ansparen? 1.000 €? 2.000 ? 5.000? 10.000? 100.000? ...
Du hast Dir eine Hinhaltestrategie ersonnen. Ist es nicht so?
Da passt es, wenn Du Dir selbst genehmigst, eine Co-Abhängige zu sein. Das wäre ja dann ein unumstößlicher Fakt, der durch nichts zu ändern wäre?
So habe ich damals als Glückspieler gedacht - 20 Jahre lang. Und dann habe ich doch eine Entscheidung getroffen und siehe da, Veränderung funktionierte doch.
Natürlich habe ich dem Glückspiel auch hinterher getrauert, so, wie Du es bei Deiner Ehe machen wirst. Da habe ich mir aber vor Augen geführt, dass es mir ohne Glückspiel weitaus besser geht. Das Glückspiel führt zu einer inneren Täuschung - einer Verzerrung der Realität. Diese Täuschung verblasste mit der Zeit.
Nicht dass sie heute ganz verschwunden wären, doch mittlerweile kann ich hier differenzieren. Mir geht es gut ohne Glückspiel - ja sogar hervorragend.

Deine Kinder gehen auf weiterführenden Schulen. Sie sind also groß genug mitzubekommen, dass Eure Ehe alles andere als harmonisch ist.
Doch sie kennen es nicht anders aus erster Hand. Für sie ist Euer Verhalten selbstverständlich - Normalität. Erinnert Dich das nicht an die Erfahrungen Deines Mannes und sein heutiges Verhalten?
Sollen sie auch so werden? Einer Sucht verfallen? Sollen sie ihre künftigen Partner genauso behandeln, wie Du gerade behandelt wirst?

Du hast das in der Hand. Wenn Du schon keine Veränderungen für Dich möchtest, dann doch vielleicht zum Wohle Deiner Kinder?

Ja, entschuldige, ich weiss ... das klingt unfair ...
Ich möchte keinesfalls unterstellen, dass Du eine schlechte Mutter bist. Die Statistiken über die Weitergabe von Süchten innerhalb von Suchtfamilien sprechen aber nun mal eine deutliche Sprache. Unterstütze dies bei Euch nicht, indem Du zögerst und zögerst ... handele.
Deine Tochter wird ihren Vater auch weiterhin lieben können. Du stiehlst ihr also nicht diese Liebe mit einer Trennung.

Und wie ich schon mal sagte, vielleicht bringt ihn dies ja zum Umdenken. Wenn ja, dann wäre eine Trennung vielleicht nur temporär. Wenn nicht ... dann hat er Dich eben nicht verdient ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Ehemann ist Spielsüchtig und leugnet alles
« Antwort #37 am: 12 April 2021, 09:20:43 »
Hallo Marieclaire

Zitat
Das einzige was ich in den letzten Monaten anders gemacht habe ist mein eigenes Geld besser zu verwalten um mir eine Rücklage zu bilden. Leider kann ich nur kleine Beträge zur Seite legen, für mich ist es aber ein Anfang.
Denke bitte daran das so einzurichten, dass er da nicht rankommt (ich nehme mal an, das hast du schon gemacht).

Zitat
Ich fühle mich mies aber manchmal bin ich froh wenn er weg ist.
wieso fühlst du dich deswegen mies? Bei dem von dir beschriebenen Miteinander finde ich es wenig überraschend dass du erleichtert bist, wenn dein Mann mal weg ist. Und mal andersherum gefragt: fühlt dein Mann sich denn mies? Ich denke nämlich nicht. Hör daher bitte unbedingt auf, dir weiter Schuldgefühle einzureden.

Zitat
Mal anders gefragt- und ich bin jetzt auch kein beziehungs Experte oder so - aber wenn du mal versuchst ( was aktuell schwierig ist durch das gefühlschaos ich weiß) das ganze neutral zu betrachten - hat dein Mann mit den Äußerungen recht? Von wegen das eure ehe langweilig ist?[...] vielleicht auch da in die Richtung mal denken - und nicht jetzt der spielsucht hauptsächlich die schuld geben

Tut mir leid, aber das kann ich nicht so ganz nachvollziehen.. selbst wenn die Antwort auf die erste Frage ja lauten sollte, was dann? Um neuen Schwung in die Beziehung zu bringen, benötigt es nun mal zwei und ich habe nicht den Eindruck, dass der hier beschriebene Mann da Interesse dran gezeigt hat. Stattdessen schiebt er Langeweile in der Beziehung als Grund vor, um zu Spielen. Mag ja sein, dass die Beziehung auch unabhängig vom Spielen schon nicht mehr lief. So lange er spielt, wird sie aber auch nicht laufen. Und die Entscheidung zum Spielen lag bei ihm, nicht in der Beziehung oder bei Marieclaire.
Der erste Schritt muss sein, dass er das Spielen in den Griff bekommt. Danach kann man schauen, ob man die Beziehung wieder hinbekommt. Aber offensichtlich (so hart das auch klingt) möchte er gerade weder das eine noch das andere. Hier den Ratschlag zu geben, dass man sich fragen soll, ob der Mann nicht auch noch recht haben könnte, gehen daher m.M.n. in die falsche Richtung. Vielleicht habe ich das aber auch nur falsch verstanden.

Zitat
Die Lügen sind so verletztend das ich mittlerweile alles anzweifle was er sagt und mich immer frage warum sagt er das jetzt.
Er ist nachwie vor der Meinung das er jetzt endlich "lebt" und er sich an meinen spiessigen Leben nicht beteiligen will.
Das schreckliche dabei ist das er es mir nicht selbst sagt sondern anderen erzählt, oder nur dann sagt wenn wir in Gesellschaft sind.
Was genau hält dich in der Beziehung mit einem Mann, der ganz offen und dreist vor anderen (das macht mich fassungslos) sagt, dass er sich nicht an deinem Leben beteiligen will? Das ist doch absolute Demütigung. Er hat offensichtlich jeglichen Respekt vor dir verloren, so hart das jetzt auch klingt. Bleibst du da wegen der Kinder?


Liebe Grüße und bleib stark!

Re: Ehemann ist Spielsüchtig und leugnet alles
« Antwort #38 am: 18 Juni 2022, 22:52:41 »
Hallo zusammen,  ich bin noch da und es ist nicht besser geworden ( ich lese immer still mit).
Wieso tut er mir das an und lacht dabei und geniesst es????

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Offline Wolke 7

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Re: Ehemann ist Spielsüchtig und leugnet alles
« Antwort #39 am: 19 Juni 2022, 00:41:53 »
Schütze dich und deine Kinder und zieh aus!!!
Das ist mit Aufwand und finanzieller Unsicherheit am Anfang verbunden, aber er muss dir Unterhalt für die Kinder zahlen. Und danach kannst du wieder leben......

Er ist Suchtkrank und wenn er nicht selber aufhören will,kannst du eh nichts machen. Er nutzt deine Trägheit der Veränderung aus,denn so hat er mehr Geld zum Zocken. Er ändert nichts am Zockverhalten,du änderst nichts an den Lebensumständen, die dich und deine Kinder leiden lassen. 

Geh zum Amt, frag nach finanzieller Unterstützung, wenn du nicht so viel verdienst und dann lauf weg da.

LG Wolke

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Offline Wolke 7

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Offline Olli

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Re: Ehemann ist Spielsüchtig und leugnet alles
« Antwort #41 am: 19 Juni 2022, 10:29:26 »
Noch ein Fan von Casy ... :)

Die erste und zentrale Frage wiederhole ich hier noch mal:

Was hast Du davon, wenn alles bleibt, wie es ist?


Zitat
Wieso tut er mir das an und lacht dabei und geniesst es????

Weil er in seiner eigenen Mickrigkeit jemanden hat, bei dem er seine Macht ausspielen und dann auch noch genießen kann! Da ist jemand noch wehrloser - noch unschlüssiger in seiner Entscheidungsfindung, als er selbst. Das Glücksspiel wird ausgweitet auf die Menschen, die ihn lieben und von denen er eigentlich auch geliebt werden möchte.

Die Hölle wird nicht besser werden. Wenn Du bleibst, dann kannst Du Dich in ihr einrichten. Du kannst lernen die Qualen zu ertragen, gehst aber dabei mehr und mehr kaputt, wie eine Wachsfigur, die auf dem Fensterbrett direkt über der Heizung steht. Hat sie einmal die Form verloren, wird sie nie mehr so "schön" sein, wie sie einst war.

Bitte setze Dich mal mit den anderen Angehörigen hier zusammen und organisiert ein Onlinemeeting. Ich habe eine Lizenz - ich kann es starten, den "Host" (die Macht über die Einstellungsmöglichkeiten des laufenden Meetings) dann auf jemanden übertragen und mich verabschieden, wenn das gewünscht wird.
Wir haben hier so viele Angehörige ... da macht eine eigene Gruppe Sinn! Was diese Gruppe dann aber auch braucht, das ist Kontinuität!
Es ist schön und nett mal seinen Frust und seine Traurigkeit etc. zu teilen. Dadurch wird aber 1. keine wirkliche Gruppe mit eigener Dynamik entstehen und 2. bringt es Euch langfristig auch nicht weiter.
Tauscht Euch aus und geht einen "Pakt" ein mindestens 3 Monate regelmäßg in der Gruppe zu sein! Und dann ... schaut weiter ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Ehemann ist Spielsüchtig und leugnet alles
« Antwort #42 am: 03 März 2023, 07:18:14 »
Hallo, wie geht es Dir???

Re: Ehemann ist Spielsüchtig und leugnet alles
« Antwort #43 am: 19 März 2023, 10:05:01 »
Hallo, sorry ich lese hier oft mit, habe deine Nachricht aber übersehen.
Leider gibt es bei mir nichts neues.
Ich versuche mein Leben für mich neu zu organisieren. Ich bin regelmässig in einen Angehörigengruppe was mir sehr hilft.
Es tut sehr weh zu sehen wie kalt und abwesend mein Mann zu mir ist. Er hat einfach kein Bock mehr auf mich. Obwohl wir noch gemeinsame Aufgaben wie die Kinder haben, ist er einfach nicht mehr interessiert.  Ich bin total langweilig und die Spassbremse. Reden tut er fast garnicht mehr mit mir. In der Angehörigengruppe hat man mir auch dazu geraten nicht mehr von mir aus die Gespräche einzuleiten.
Ich versuche alles für mich neu zu ordnen, es tut unendlich weh das alles in sich einstürzen zu sehen. Ich habe die ganze Zeit das Gefühl das er  mich rausekeln will

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Re: Ehemann ist Spielsüchtig und leugnet alles
« Antwort #44 am: 19 März 2023, 13:53:35 »
Liebe Marieclaire,
ich hab mir alles durchgelesen und gesehen, dass Deine Bemühungen um Eure Ehe und Deinen Mann und Dein großer Wunsch, von ihm die gewünschte und ZURECHT geforderte Aufmerksamkeit und Zuwendung nun schon mindestens 3 Jahre andauert. Erst mal möchte ich sagen: Du bist sehr ausdauernd!
Dann hat mich erschreckt, wie sehr Du Dich herablassend und ignoriert und würdelos behandelt fühlst.
An einer Stelle, die ich jetzt leider nicht mehr finde, hast Du geschrieben, dass er Dir mal erzählt hatte von Kritik (auf der Arbeit?), die ihm vorkam, als sei er vor einem Kriegsgericht.
Hammer!
Er macht Dich lächerlich vor Freunden und/oder Familie? Ihm ist Deine schlechte Laune Anlass, pfeifend durch die Wohnung zu laufen, um das/Dich nicht ertragen zu müssen? Auf die Frage, wieviel er wohl verspielt hat, sagt er sowas wie: 'Guck doch selber'? Du fühlst Dich als sein Ballast? Denkst, dass er Dich loswerden will? Aussprechen, gemeinsame Unternehmungen (außer mit Pärchen aus seinem derzeitigen Umfeld) , Interesse an den gemeinsamen Kindern oder an Dir und Deiner Gefühlswelt 'sind nicht sein Ding'?

Du machst Dir Sorgen, möchtest die Ehe retten, rasierst ihm den Rücken (immer noch?), übernimmst seit schon sehr langer Zeit alle Verantwortung und  das Management für die Kinder? Besuchst eine Suchberatungsstelle für Angehörige? Holst Dir Unterstützung bei einer Suchtberatungsstelle für Angehörige? Leidest über 3 Jahre schon? Fühlst Dich unge- bzw. missachtet, als seine 'Spaßbremse'?

Ich könnte noch weiterschreiben, aber ich fürchte, es könnten Dir dann die Tränen kommen, und das will ich auf keinen Fall!!

Ich möchte Dir meine Gedanken mitteilen:
Dein Mann grenzt Dich völlig aus seinem Leben aus. Wahrscheinlich denkt er sich: Was will sie denn eigentlich? Ich geh mit meinem Geld zocken, na und? Das macht mir eben Spaß, und mit den Leuten um mich zocken wir gern gemeinsam und tauschen uns aus - ganz locker. Was ist daran verwerflich? Mann-mann, die geht mir echt auf'n Geist. Ich fühl mich schon wieder wie nach einem Kriegsverbrechen, dabei ist das völliger Quatsch. Sie hat da ihr Ding mit dem Haushalt und den Kindern, soll sie doch machen!-ich jedenfalls will Spaß. Gut, kostet Geld, aber das ist allein mein Ding und geht sie nix an. Leck mich doch mit Deiner kack Laune. Geh doch, wenn's Dir nicht passt.

Du versuchst was zu retten, einen tollen Mann zu haben, gemeinsam ins Glück zu finden, Harmonie (wieder)herzustellen, ihm erfolgreich aufzuzeigen, dass er ein Problem hat, ihn zurück- oder überhaupt zu finden, brav bist Du seine Körperpflegerin, Hausfrau, Mutter, auf dass er das alles eines Tages erkennt und Dich über alles schätzt und liebt und Dir auch sagt: Ich bin Dir so dankbar, dass Du das mit mir so lange ausgehalten hast, obwohl ich erst nach vielen Jahren der Spielsucht eingesehen habe, dass ich mich verrannt und Dich entwürdigt habe. Du bist eine tolle Frau - ich hab Dich gar nicht verdient, ab jetzt bist Du mir das Liebste auf der Welt. Bitte verzeih mir - es kommt nie wieder vor. Ich will immer für Dich und unsere Kinder da sein.

Und ich denke: Das wird zu lange dauern, als dass Du es aushalten wirst, und es ist ja auch gar nicht absehbar und wahrscheinlich, es ist 'nur' Dein Wunsch.
Selbst wenn das geschähe, wärest Du immer unsicher, ob sich das wieder ändert, ob Du das glauben 'darfst' oder nicht, dass er sein Leben eines Tages wirklich so umstellt. Derweil harrst Du dennoch aus. Aber Du weißt auch, dass Du seine Zuwendung nicht 'einklagen' kannst. Nach außen ist er freundlich, wenn Besuch da ist z.B., keiner will so recht glauben, dass er diese beiden Seiten hat. Und die 'Schattenseite' ist ignorant, verletztend, demütigend, fordernd, emotional ist er GEWALTTÄTIG, denn Du bist ihm auf für ihn vllt. unangehme Weise doch die nächste Person im Leben und die, die ihn am besten kennt.  Und ihn kritisierst.

Ich will  nicht darüber spekulieren, welche andere Krankheit von der Spielsucht überlagert wird, und es ist auch nicht Aufgabe von irgendjemand außer Deinem Mann und einer psychologischen Begleitperson für ihn, das herauszufinden. Ob er mal den Weg in eine Therapie sucht, steht auch offen - derzeit gehe ich nicht davon aus, denn statt derer hat er ja seinen 'Spaß'. Psychotherapie oder -analyse macht keinen Spaß, auch nicht die Auseinandersetzung und Spiegelung seines Verhaltens Dir oder der Familie gegenüber.

Zurück zu Dir: Du bist Deiner Lebensfreude - SOLANGE, wie sie in Deinen Gedanken von ihm abhängt - beraubt, wohl nahezu völlig. Dir bleibt, um sie zu erlangen, doch nur, Dich von dieser Vorstellung zu befreien, sie hinge an ihm und seinem Verhalten. Deshalb könntest Du jedoch auch Deinen Fokus erweitern und gucken, WAS DIR DENN EIGENTLICH SPASS! BRINGEN KÖNNTE, ihn völlig ausklammernd. Er ist seit Jahren nämlich schon 'weg von Dir und den Kindern'. Das ist sein Problem, ganz allein seins, denn er formt sein Leben und Du Deines. Ich möchte Dir empfehlen, Dich umzusehen in Deinem Leben, ob sich durch Freundinnen, durch evtl. mal Tanzen gehen oder einen Kurs, den Du schon immer mal machen wolltest und der Freude, keinen Stress verursacht, zu suchen.
Lass' ihn doch sein Leben leben, es ist ja sein Wunsch. Leb' Du Deines. Die Kinder können besser mit allem umgehen, wenn sie Klarheit haben, sonst werden sie total irritiert und bekommen keine Vorstellung davon, wie eine gesunde Beziehung eigentlich aufgebaut ist, und Deine Tochter, die ihn so liebt...:
Sie scheint sich da schon ihr Bild zu machen, und vllt. sucht sie sich auch mal einen Partner, der eigentlich nicht erreichbar ist. Vllt. hat sie aber auch den innigen Wunsch, ihre leidende Mutter zu unterstützen und die Eltern wieder zu vereinen und versucht durch Anhänglichkeit an ihren Vater ihm zu vermitteln, dass er zu Hause bleiben soll. Kinder fühlen sich leicht verantwortlich für diese Basis-Probleme und wollen helfen.

So .. viele Worte. Ich hoffe, sie können Dir nutzen.
Ich wünsche Euch allen alles Gute, Dir und den Kindern natürlich am meisten.
Ich würde mich an Deiner Stelle wirklich trennen. Ihr könnten dennoch weiter unter einem Dach leben, als Wohngemeinschaft. Nur, dass schon mal klar ist: Ihr seid kein Paar mehr.

Viele liebe Grüße
R

Ich könnte noch weiterschreiben
« Letzte Änderung: 19 März 2023, 14:03:47 von Rubbel »
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