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Freund ist spielsüchtig und zerstört Familie

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Freund ist spielsüchtig und zerstört Familie
« am: 12 Juli 2020, 23:28:41 »
Hallo alle zusammen, ich habe hier schon von vielen anderen Betroffenen gelesen und benötige bitte auch einen Rat oder einen Tipp. Mein Freund und ich sind seit 10 Jahren zusammen, kennen uns durch die Arbeit seit 17 Jahren und haben zwei kleine gemeinsame Kinder. Wir wollten die Familie und die Kinder beide und ich habe ihn niemals vor vollendete Tatsachen gestellt. Wir haben bisher jede Entscheidung die uns beide betroffen hat, immer zusammen getroffen. Mein Freund war schon vor Beginn unserer Beziehung spielsüchtig, was ich nicht wusste. Ich habe es auch lange Zeit gar nicht gewusst oder gemerkt, da ich noch nie Berührungspunkte mit dieser Sucht hatte und nichts über Automatenspieler wusste. Selbst als er mir zu Beginn der Beziehung mal 20€ geklaut hat und viele Zigaretten bei mir geschnorrt hat, habe ich mir nichts gedacht. Ich ging immer von aus, dass er wenig Geld hat, weil er seine Familie unterstützt. Allerdings häuften sich die merkwürdigen Aktionen von ihm irgendwann und ich stellte Fragen. Ich ging davon aus, dass er mich mit anderen Frauen betrügen würde oder in den Puff gehen würde. Allerdings habe ich nach einem Streit durch Zufall gesehen, wie er in einem Kiosk an einem Automaten hin und da daddelte. Ich frage, ob er das oft tun würde und er meinte natürlich nein und das Thema war erst mal vergessen. Manchmal meinte er, er geht seine Familie besuchen, wenn er wusste, dass ich etwas anderes vor habe und kam dann Stunden später wieder, hatte aber Dinge, die ich für die Familie mitgegeben hatte, irgendwo in der Wohnung versteckt. Als ich diese Sachen gefunden habe, meinte er immer, dass er es vergessen hat und ich nicht böse werden sollte und er es deswegen versteckt hat. Ich konnte es aber nicht als richtige Sucht zuordnen und tat es einfach ab als er daddelt halt gerne.
Nach der Geburt unseres ersten Kindes kam plötzlich ein Schreiben vom Amtsgericht über eine Zwangsvollstreckung und Zahlungsaufforderungen usw. Er hatte sich vorher Ewigkeiten nie umgemeldet in unsere gemeinsame Wohnung und ich dachte, dass er dies nicht tun würde, weil er keine deutsche Staatsbürgerschaft hat und er noch Dokumente aus der Heimat zum ummelden braucht oder was auch immer. Jedenfalls wurde er durch die Ummeldung wohl für die Behörden quasi wieder sichtbar und durfte für Vergehen (alles wegen dem Spielen entstanden) von der Zeit vor unserer Beziehung dann zahlen. Ich habe wirklich versucht alles am Laufen zu halten und habe dann mit meinem Teilzeitgehalt auch alles knapp geschafft. Er hat nur seinen Teil zur Miete gezahlt und das war’s eigentlich meistens. Er versprach mir natürlich das alles Vergangenheit ist und er nicht mehr spielt. Lange Zeit glaubte ich auch alles wäre gut, habe keine Fragen gestellt und mühsam alles am Laufen gehalten. Geredet habe ich niemals mit jemandem darüber. Wäre mir viel zu peinlich gewesen und ich hätte nicht gewusst, was ich sagen hätte sollen, wenn alle gefordert hätten, dass ich ihn vor die Tür setzen soll. Ich liebe ihn. Er ist die Liebe meines Lebens und ein guter Vater für unsere Kinder. Er ist hilfsbereit und auf keinen Fall ein schlechter Mensch. Aber diese Spielsucht geht nicht mehr.
Nachdem mir gegen Ende der zweiten Schwangerschaft zufällig (beim Wäsche machen, weil er sie in der Hosentasche vergessen hatte) Kontoauszüge von ihm in die Hände geflogen sind, und dort viele Abbuchungen eines Internetcafes drauf waren und ich ihn zur Rede stellte, meinte er, er hätte kurz Panik gehabt, ob wir wirklich mit zwei Kindern alles schaffen. Aber es sei alles gut und es passiert nicht wieder.
Jetzt gegen Ende meiner Elternzeit, wo ich bald wieder Teilzeitgehalt verdienen werde und er schon rechnet, wie viel Geld wir dann haben und das mein Geld ja schon für fast alles reichen würde, weiß ich, dass ich bald wieder finanziell alleine alles schaffen muss. Die Bank hatte jetzt öfter bei ihm angerufen und auf dem Handy und er geht nicht ran. Er meinte, die würden ihm einen neuen Kredit aufquatschen  wollen und er will das nicht. Bei einem Blick in seine Jackentasche habe ich einen Brief der Bank gesehen, dass er scheinbar seine Kreditraten jetzt nicht mehr zahlt. Ich weiß dass das nicht okay war ihm nachzuspionieren , aber was soll ich tun? Ich kann ihm kaum noch trauen oder glauben. Nach unserem letzten Streit wegen dem Spielen meinte er, dass ich immer Schuld wäre, dass er dahin geht. Wenn ich zickig wäre oder schlechte Laune hätte, dann würde ich ihn so abnerven, dass er dahin geht. Wenn ich meine Sorgen bei ihm abladen würde, wie wir finanziell alles schaffen oder so, dann würde ich wieder Schuld an allem sein. Er würde dann nicht nach Hause wollen und geht dann dorthin. Ich habe ihn gefragt, ob wir uns trennen sollen, aber er möchte unsere Familie und würde mich lieben. Ich kann nicht mehr. Was soll ich tun? Kann ich einen Termin irgendwo in einer Suchtberatung oder bei einem Therapeuten machen und ihn hinbringen und dort quasi vor vollendete Tatsachen stellen? Entweder lässt er sich helfen oder die Kinder und ich sind weg. Mache ich dadurch alles noch schlimmer? Ich habe Angst, dass egal was ich tue, ich ihn immer mehr dahin treibe. Aber wenn er jetzt alles wieder nicht zahlt und ich bald die Miete auch nicht mehr alleine aufbringen kann und schon das ersparte der Kinder für Lebensmittel nehmen musste, was soll das für ein Familienleben sein? Alle denken wir sind eine Bilderbuchfamilie und wir beide als Paar schaffen alles, aber mittlerweile ist es nur noch Fassade. Ich liebe ihn trotzdem über alles, aber ich muss jeden Tag Angst haben, dass ich wieder zu nervig war und er wieder wegen mir alles Geld verdaddelt. Ist das wirklich alles meine Schuld? Warum hat er immer neue Ausreden für alles? Wie soll ich ihm bloß helfen?
Vielen Dank für eure Zeit und Hilfe.

*

Bastian0307

Re: Freund ist spielsüchtig und zerstört Familie
« Antwort #1 am: 12 Juli 2020, 23:44:50 »
Hi Anna,

zum Thema Suchtbeartung / Selbsthilfegruppe kann ich dir leider nicht viel sagen, dazu werden sich bestimmt Ilona oder Olli äußern. Ich denke nur das du ihn nicht vor vollendete Tatsachen stellen kannst weil er muss es wollen, du bist nicht sein Vormund also hast du da auch keine Möglichkeit ihn hin zu verfrachten. Ich denke eher du musst ihm da einfach mal deinen Standpunkt klar machen und deine Ängste und im Gegenzug ihm mitteilen das dir sehr viel dran läge wenn er sich helfen lassen würde.

Ob es jetzt ein Kavaliersdelikt war oder was anderes das du die Sachen beim Waschen gefunden hast wahr wohl absehbar und kann dir in keinster Weise Schuldgefühle machen, im Gegenteil du bist ja besorgt um Ihn.

Schweres Unterfangen. Ich kenne eure Privaten Verhältnisse nicht, vor allem Ihn nicht. Dem Anschein nach hat er keine Arbeit (bitte nicht falsch verstehen)? Er sollte seine Energie und seine Zeit darein investieren zum Wohle seiner Familie und vor allem ihm selbst.

Diese Zocker Gedanken sind meist nur kurz gedacht, wenn man sich selbst einen längerfristigen Anreiz schafft dann kommt man davon auch ab. Es gibt kein schnelles Geld o. ä. mann muss sich alles Stück für Stück aufbauen.

Ich weis nur das ich dir sagen kann das er verdammt froh sein muss so eine Frau wie dich zu haben. Mir ging es ganz ähnlich und meine Freundin ist genauso wie du, bloß habe ich mein Glück beim Schopfe gepackt und meinen "Ausrutscher akzeptiert" und es nun besser gemacht.

Das ist eure Ziel und vor allem sollte es sein Ziel sein. Ein guter Anfang wäre natürlich auch wenn du ihn hier einbringen würdest als Start oder einen guten Freund von Ihm den du auch gut kennst und der dich unterstützen könnte.

Re: Freund ist spielsüchtig und zerstört Familie
« Antwort #2 am: 13 Juli 2020, 00:04:53 »
Hallo, vielen Dank für die Antwort.
So habe ich auch immer gedacht, ich habe kein Recht dazu, ihn zu irgendwas zu zwingen. Sei es eine Therapie oder sonst irgendwas. Daher habe ich auch immer versucht, alles für uns zu regeln und er soll sich um seine Sachen kümmern. Ihn bloß nicht mit etwas belasten oder ihn mit meinen Sorgen zu nerven. Aber wir sind eine Familie und er muss auch seinen Teil dazu beitragen und dazu reicht auch irgendwann nicht mehr, dass er einfach nur ein toller Vater im Umgang mit den Kindern ist. Es gehört auch dazu, dass man die Familie finanziell versorgt. Nicht falsch verstehen, ich war schon immer finanziell von allen unabhängig und wollte das auch immer so und wollte alles alleine schaffen und gehe für mein Geld immer selbst arbeiten, doch ich kann nicht für alle alleine zahlen. Er arbeitet auch und das sogar in einem guten Job. Er findet ihn zwar langweilig, hat aber ein sicheres Einkommen, gute Arbeitsbedingungen und der Chef in seiner Abteilung ist auch okay. Wir arbeiten beide in der gleichen Firma. In unterschiedlichen Abteilungen und er in Vollzeit und ich durch die Kinder in Teilzeit. Er geht auch eigentlich „nur“ in sein Stammladen zum daddeln, der bei der Nähe der Arbeit ist. In der Mittagspause oder vor oder nach der Arbeit. Ich versuche schon oft ihn anzurufen dann oder ihm Aufgaben für die Mittagspause zu geben, kleine Besorgungen oder so etwas. Aber wahrscheinlich stresse ich ihn dadurch auch nur zusätzlich und mache alles schlimmer. Ich könnte keinen Freund oder Familienangehörigen von ihm dazu bringen, mich in der Sache zu unterstützen. Wenn ich mit anderen sprechen würde, mein Freund würde mir das niemals verzeihen. Und ich möchte ihn auch nicht vor irgendwem bloß stellen oder absichtlich verletzen.

Re: Freund ist spielsüchtig und zerstört Familie
« Antwort #3 am: 13 Juli 2020, 04:15:20 »
Liebe Anna,

Eure Familie wäre nicht die erste, die durch spielsucht zerstört würde!! Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es in dir aussieht. Zumachst solltest du dir über 2 Punkte im Klaren werden:
Egal was du für ihn gegen seine Sucht unternimmst, ist von vorne weg zum scheitern verurteilt. Ich kenne spiele die haben Zum Schein mehrere Therapien gemacht, damit sie dann in Ruhe weiterspielen konnten. Ich kann dich verstehen, wenn du versuchst gegen sein spielproblem vorzugehen, aber solange er es nicht erkennt oder wahrhaben möchte, dass er süchtig ist und gewillt ist mit aller macht dagegen vorzugehen, wird er weiterspielen! Die Sucht ist stark - leider!
Jetzt zum positiven: die bist und bleibst Herrin über dein eigenes Leben! Du kannst frei für dich und deiner kinder entscheiden. Du trägst hier eine große Verantwortung! Was für ein liebevoller Ehemann und toller Vater er auch sein mag, solange er seiner Sucht nachgeht, wird er über kurz oder lang für eure Familie nicht tragbar sein! Die Sucht wird alles zerstören, sei dir dem bewusst! Solange keine Einsicht bei ihm kommt, wird sich nix ändern, sondern eher verschlimmern! Er wird noch mehr spielen, wenn die Probleme größer werden, nach mehr flüchten vor der Realität! Anna, du kannst ihm nicht mehr über den Weg trauen - wobei das Vertrauen doch die Basis einer jeden Beziehung ist!?
Rede nochmal mit ihm Tacheles! Mach ihm klar, dass es kurz vor 12 ist! Halte ihm einen Spiegel vor und hoffe, dass er erkennt, was er tun muss! Wenn sich nix ändert, dann ziehe bitte Konsequenzen und trenne dich von ihm zum Schutz deiner Kinder! Tut mir leid, dass ich nicht hoffnungsvoller schreiben kann...
Sende dir ein paar Sonnenstrahlen!
aT

*

Wolke

Re: Freund ist spielsüchtig und zerstört Familie
« Antwort #4 am: 13 Juli 2020, 06:32:36 »
Hallo Anna,

mach ihm bitte keine Vorwürfe,sprich von deinen Ängsten und Sorgen,dass du auch Angst um ihn hast,so bewegst du ihn am Besten dazu ,sich selber zu helfen und Hilfe zu suchen. Biete ihm deine Unterstützung an,wenn du es kannst,wenn er sich denn auch professionelle Hilfe sucht. Wenn du ihn nicht unterstützen kannst und damit meine ich kein Geld!! ,dann ist das auch ok. Denn du musst  im erster Linie auf dich und die Kinder achten. Drohe ihm nicht mit Sachen,die du nicht auch ernsthaft durchziehen kannst.
Er muss einsehen,dass er ein Suchtproblem hat,ansonsten kannst du ihm nicht helfen und er würde auch keine Hilfe annehmen,sondern nur dir Vorwürfe machen,weil du ihm was wegnehmen möchtest,was ihm gut tut.

LG Wolke

*

Offline Olli

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Re: Freund ist spielsüchtig und zerstört Familie
« Antwort #5 am: 13 Juli 2020, 12:51:54 »
Hi Anna!

Herzlich willkommen!

Es kommt in Deinen wenigen Beiträgen immer wieder durch und daher muss ich Dir das jetzt mal deutlich sagen:

Dich trifft keine Schuld!

Grundsätzlich ist es ja nicht verkehrt zuerst einmal auf sich selbst zu schauen, wenn es um  diese Frage geht ... Schuld!
Doch Du selbst sagst ja, dass er bereits vor Eurer Beziehung spielsüchtig war.
Selbst wenn es mal zu Streitereien kommt, ist es nicht gesund, seinen Kummer in Glückspiel zu versenken.
Probleme gibt es überall - das gehört zum "Leben" nun mal dazu.
Doch die Probleme werden nicht kleiner, wenn man (wir Spielsüchtigen) uns ihnen nicht stellen. Im Gegenteil - sie werden mehr.
Es sind immer seine Entscheidungen, wenn er Glückspiel betreibt. Es sind weder direkt Deine, noch Auswirkungen Deines Handelns. Oder schmeisst Du ihn bei einem Streit raus und sagst ihm, er solle gefälligst zocken gehen? Wohl kaum ... oder?

Daher noch einmal: Dich trifft keine Schuld!

Ihr müsst natürlich miteinander reden - ob er das möchte oder nicht. Denn wie Du bereits weisst, tragt Ihr beide momentan die Verantwortung für Euch selbst, aber auch für die Kinder.
Sollte er also erneut mit Vorwürfen gegen Dich ankommen, so unterbreche ihn und mache rigoros klar, dass Du diese Art der Manipulation nicht mit Dir machen lässt. Nehme ihm den Nährboden für solche Vorwürfe!
Es ist egal, wie man es beschreibt - als Ablenkung von der eigenen Person, als "Angriff ist die beste Verteidigung oder wie auch immer - es ist Dir gegenüber nicht fair!
Dies ist ein Vertrauensbruch, der sich einreiht in viele kleinere mehr, die Du hier schilderst.

Und daher ist es vollkommen in Ordnung, wenn Du ihm Deine Grenzen zeigst!

Nein - entschuldige - er ist kein guter Ehemann und Vater, wenn er sich derart verantwortungslos verhält - Dir und Euren Kindern gegenüber.

Du schreibst, dass Du Dich schämst darüber zu sprechen.
Nun - wieso schämst Du Dich? Hatte ich es schon gesagt: Du trägst doch keine Schuld!

Im Gegenteil machst Du Dich schuldig wenn Du schweigst!
Damit unterstützt Du nämlich aktiv seine Sucht, die von Verheimlichung bis hin zu Lügen genährt wird.
Da ist es egal, was er davon hält! Du bist gerade jetzt mit der Situation total überfordert und da ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Du Dir Hilfe in Form von Gesprächen suchst.
Das kann hier im Forum sein - mit Deiner Familie - mit seiner Familie - oder in einer SHG/Beratungsstellle o.Ä.
Vermutlich hast Du beim Schreiben schon gemerkt, dass sich in Dir ein Druck gelöst hat. "Endlich ist es mal raus ..."
Hast Du ein Gefühl der Erleichterung gespürt?

Wie gesagt: Eure Ehe - Eure Beziehung - dreht sich nicht nur um ihn.
Auch Du bist ein gleichwertig wichtiges Mitglied darin.
Er zeigt Dir, dass er spielen möchte - dann zeige Du ihm, dass Du dies nicht wünschst.
Es gibt hier viele Ansatzpunkte, doch den Wichtigsten nenne ich mal zuerst:
Er hat gefälligst seine Kosten zu tragen und nicht auf Dich abzuwälzen!
Indem Du dies nämlich machst und zulässt, unterstützt Du wiederum seine Sucht.
Mache ihm klar, dass diese Zeiten nun vorbei sind.

Dann wünschst Du Dir, dass er zur Suchtberatung geht.
Dies kann im Gespräch eine Bedingung sein für den Fortbestand Deiner Ehe.
Ob er das dann als Alibi nutzt um die Beziehung zu retten, ist vollkommen unerheblich.
Auch gegen seinen Willen eröffnest Du ihm eine Chance für das dringend notwendige Umdenken.
Was er in Zukunft daraus macht, ist ungeschrieben - genauso wie Deine Entscheidung zum Fortbestand Eurer Ehe.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Freund ist spielsüchtig und zerstört Familie
« Antwort #6 am: 13 Juli 2020, 15:52:52 »
hallo Anna
Zu dem bereits gesagten will ich dir noch die traurige Sicht eines Spielers geben, also von mir: Es war so, dass ich meine Sucht und Fehler selber meiner Partnerin eingestehen konnte. ABER, falls sie es vor diesem zeitpunkt entdeckt hätte, also ein Bankauszug oder ähnliches gesehen hätte, ich würde anders reagieren als heute. Ich hätte mich geschämt, kopf hängen lassen und wäre vielleicht sogar am anfang willens gewesen aufzuhören. Aber früher oder später hätte ich wieder die Gelegenheiten ergriffen. Weil ich meine Sucht, mein Problem selber nicht eingesehen habe. Ich war noch nicht an diesem Punkt.

Aber du bist jetzt an diesem Punkt, vor deinem spielsüchtigen Partner. Lass dich nicht beeindrucken von Worten, sondern schaue auf die Taten (ein guter Rat übrigens den wir alle auch auf unsere Politiker anwenden sollten, aber ich schweife ab). Und seine Taten scheinen derzeit nicht auf eine Lösung oder wenigstens Bemühungen hinzudeuten.

Wie Ollie sagt, erstens bist nicht du schuld. zweitens bist du ein gleichberechtigter Mensch der auch für sich selbst schauen kann.
Und drittens: Du kannst ihm nicht helfen wenn er sich nicht helfen lassen will.

Definiert zusammen die nächsten Schritte, zusammen mit einer Drittperson. Dies kann auch bedeuten, dass du eine Trennung in erwägung ziehen musst wenn er schritte und vorgehen nicht einhält. Eine Trennung kann ja auch temporär sein.
Wünsche dir viel erfolg und kraft!

Re: Freund ist spielsüchtig und zerstört Familie
« Antwort #7 am: 13 Juli 2020, 23:42:11 »
Vielen Dank für all eure Worte und die Hilfe. Es stimmt, es tat irgendwie gut all dies hier aufzuschreiben und es irgendwie los zu werden. Manchmal hat man das Gefühl man schreit laut um Hilfe und es interessiert niemanden bzw. nicht einmal den Menschen, den man so sehr liebt. Egal wie sehr man irgendwas versucht, es wird nichts angenommen und mittlerweile habe ich auch bei jedem Wort, was man sagt Angst, dass ich ihn jetzt wieder verärgere und er dann wieder wegen meiner Schuld (wie er es sieht) spielen geht.
Er hat von jetzt auf gleich aufgehört zu Rauchen und er hat wirklich viele Jahre geraucht, warum ist ihm das gelungen und das mit dem Spielen  kann er nicht beenden? Er hat mich mit seinem Rauchstopp damals beeindruckt und ich habe auch aufgehört. Wir haben es dann quasi zusammen geschafft und durchgestanden. Warum ging das? Warum konnten wir uns da gegenseitig unterstützen und bei dem Thema spielen lässt er mich einfach nicht an sich ran? Ich würde ihm gerne so viele Fragen stellen, aber kann es nicht. Ich weiß, dass er jetzt komplett dicht machen würde, wenn ich noch einmal mit dem Thema anfangen würde und es alles keine Hilfe für ihn wäre. Ich würde ganz genau das Gegenteil erreichen. Da ich ja bereits weiß, dass er seine Raten für seinen Kredit nicht zahlt, wird sich die Bank ja sicherlich nicht mehr lange Zeit lassen, bis sie weitere Schritte einleiten werden. Weiß jemand, wie viele Raten nicht gezahlt werden, bis irgendwas weiter passiert? Was passiert dann überhaupt? Ich kann es einfach nicht verhindern, das ist mir klar und da wir getrennte Konten haben, habe ich auch keinerlei Recht einen Einblick oder sonst was zu bekommen. Ich kann einfach nur hoffen, dass wenn ihm jetzt bald alles um die Ohren fliegt, er dann aufwacht und er sich mir öffnet und mich endlich an sich ran lässt. Und dann kann ich wohl einfach nur für ihn da sein und ihm anbieten, ihn zu unterstützen, wenn er sich Hilfe suchen möchte. Oder ich muss dann die Reißleine ziehen und mit den Kindern ausziehen und ihn sein Leben leben lassen. Obwohl ich weiß, dass er dann wohl ganz verloren wäre und nur noch spielen und sich ruinieren würde. Ich würde das so gerne verhindern und ihm helfen.
Was fühlt so jemand? Sind seine Gefühle für uns überhaupt echt? Was fühlt er, wenn er spielt? Worum geht es da? Ich kann es nicht mal verstehen, warum er das macht.

*

Wolke

Re: Freund ist spielsüchtig und zerstört Familie
« Antwort #8 am: 14 Juli 2020, 02:51:19 »
Hsllo Anna,

rauchen und spielen kannst du nicht vergleichen. Die Spielsucht ist sehr viel stärker. Dafür brauchst du nicht nur Willenskraft,sondern du musst dein Verhalten wieder ändern,deine Gewohnheiten,an den Problemen arbeiten,die der eigentliche Grund fürs Zocken sind.
Ich wollte meine Gefühle nicht fühlen,nicht über Probleme nachdenken,einfach abschalten,die Halle war mein Rückzugsort,da fühlte ich mich Geborgen und in Sicherheit,konnte den Kopf abschalten. Und wenn einem nicht bewusst ist,dass man süchtig ist und jemand kommt und sagt ,du musst damit aufhören,weil es nicht gut ist und es dir aber gut tut,dann reagiert man ärgerlich,aggressiv und spielt weiter,um abzuschalten.

Bei mir hat sich das Glücksgefühl irgendwann gewandelt. Während des Zockens war alles gut,danach ging es mir schlecht. Atemnot,Herzrasen,Schlaflosigkeit (eigentlich gar kein Schlaf mehr),Sorgen ohne Ende,Erbrechen,Albträume,......von da an wollte ich aufhören,erst alleine dann mit Hilfe,dann mit mehreren professionellen Hilfen. Ich wollte aufhören,aber ich hatte Rückfälle,die Sucht ist anfangs oft stärker,bis man gelernt hat,die professionelle Hilfe,die Werkzeuge einzusetzen. Man muss an sich arbeiten,viel lernen,mit Unterstützung dann klappt es irgendwann. Es dauert aber,jeder Spieler ist anders. Viele kleine Schritte führen zum Erfolg.

Du kannst ihn unterstützen,wenn er aufhören will,aber auf gar keinen Fall mit Geld. Zahl keine Rechnungen oder Raten für ihn,denn damit unterstützt du seine Sucht. Unterstütze ihn so wie du kannst,aber nur soweit,wie es dir und deinem Kind nicht schadet. Achte auf dich. Er muss dich im Hilfe bitte,zwing sie ihm nicht auf,er wird sie als Angriff werten,wenn er seine Sucht noch nicht erkannt und eingesehen hat.

Sei stark für dich und das Kind.

LG Wolke

*

Offline Olli

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Re: Freund ist spielsüchtig und zerstört Familie
« Antwort #9 am: 14 Juli 2020, 06:51:52 »
Hi Anna!

Schreibst Du nur, wenn er im Bett ist und schläft? Du Dir sicher sein kannst, dass "er" nichts davon mitbekommt? "Er" seine Ruhe weiter behält?
Wenn ich Deinen Beitrag lese, dann ist da ganz klar viel Deiner Gefühlswelt zu lesen. Aber sie dreht sich nur um ihn. "Er" hier und "er" da - ketten sich aneinander.Was aber ist mit Dir? Wo bleibst Du und die Kinder? Ganz zum Schluss erst - in wenigen kleinen Sätzen, ist von Dir und den Kindern zu lesen.Doch selbst da rückst Du Euch in den Hintergrund.
Da drängt sich mir sofort ein Wort auf: Coabhängigkeit!

Bleibe bitte bei Dir! Bleibe bei den Kindern! So lange er spielt - Deine Gefühle in vielen Varianten verletzt - ist es vollkommen egal, was er macht - was er denkt - was er fühlt! All das ist suchtdurchtränkt und hat nichts - absolut gar nichts mit wahrer Liebe zu tun.

Du stehst an einem Wendepunkt, an dem alles so weiter geht, wie bisher, oder sogar noch schlimmer wird - oder Du selbst wachst auf und handelst, damit es Dir und den Kindern besser geht.
Du fragst im Grunde, wieso er nicht selbst handelt - wieso er nicht erkennt, was er da macht. Wieso er nicht die Reißleine zieht, damit Dein Schmerz aufhört.
Doch Du stehst an einem vergleichbaren Punkt ... und machst ebenfalls nichts.

Was möchtest Du denn retten? Was möchtest Du behalten? Das ist alles ein Luftschloss, welches Du da aufrecht erhälst - genau wie er, wenn er spielt.

Zitat
Was fühlt so jemand? Sind seine Gefühle für uns überhaupt echt? Was fühlt er, wenn er spielt? Worum geht es da? Ich kann es nicht mal verstehen, warum er das macht.

Worum es geht, weiss er wahrscheinlich selbst nicht! Das Glückspiel in dieser exzessiven Form ist eine Ersatzhandlung, mit welchem er versucht seine unentdeckten Defizite zu vertuschen - intuitiv. Irgend etwas ist bei ihm aus dem Gleichgewicht und es ist seine Aufgabe daran zu arbeiten - nicht Deine.
Was er fühlt ... ist nicht echt, fühlt sich aber echt an. Beim Glückspiel werden Teile der Gefühlswelt ausgelebt - aber eben nur Teile. Ob positiv oder negativ, es werden nur die Extreme wahr genommen.
Dies reduziert sich aber nicht nur auf das Spielen selbst - es überträgt sich auf den Alltag.
Dadurch behaupte ich, dass er Dich und die Kinder gar nicht wahrhaftig lieben kann. Ja, es wird einen Teil Liebe für Euch geben. Doch Du siehst es ja an seinen Lügen und der emotionalen Gewalt, die er Dir antut - sie wird zur Nebensache.
Ich kenne einige, die, nachdem sie spielfrei waren und genesen sind, gesagt haben, dass sie ihre Partner nie geliebt haben. Sie haben es geglaubt - doch die Liebe war nicht echt. Einige haben sich daraufhin tatsächlich in ihre Partner verliebt - andere Partnerschaften gingen auseinander.
Dann wieder gibt es die, die sehr wohl ihre Partner liebten und diesen Menschen haben die Grenzen ihrer Partner geholfen sich zu besinnen, was ihnen wirklich wichtig ist.
Dazwischen gibt es viele Schattierungen.

Es ist mir klar, dass Du verstehen möchtest. Das ist vollkommen in Ordnung. Aber ich sage Dir gleich, dass Du niemals voll und ganz verstehen wirst.
Du kannst nicht in seinen Kopf schauen - seine Gedanken denken und seine Gefühle fühlen.

Dies kannst Du nur bei Dir alleine. Und wie Du siehst, ist auch das nicht so einfach. Wirst Du Dich je selbst verstehen können und das dann auch noch kommunizieren, so, dass ein Anderer, im wahrsten Sinne ein "Außenstehender" es versteht?
So wirst Du Dich also bei Deinem Freund auch damit zufriedengeben können, vielleicht irgendwann ein paar kleine Einblicke zu bekommen.
Doch das ist jetzt nicht möglich, so lange er mauert.

Zitat
habe ich auch keinerlei Recht einen Einblick oder sonst was zu bekommen
Vor dem Gesetz mag das ja vielleicht so sein - keine Ahnung. Durch Eure Lebensgemeinschaft und vor Allem die Kinder hast Du aber sehr wohl das Recht darauf zu bestehen, dass er Dir alles offen legt.

Ei, ei, ei ... liebe Anna ... ich stelle Dir jetzt einmal eine Frage, die in Deinem Gefühlschaos nicht einfach zu beantworten ist:
Was bist Du Dir eigentlich wert?

Und nun noch eine, für die ich mich schon jetzt entschuldige, da sie Deine Gefühle verletzen wird:
Was sind Dir Deine Kinder wert?

Dies sind die Fragen die Du Dir stellen musst. Nicht, wie es "ihm" geht ... nicht, wie Du es umgehst von ihm wieder verletzt zu werden. Er ist jetzt gerade vollkommen unwichtig.

Aber Ihr drei - Du und die Kinder - Ihr seid das nicht. Im Gegenteil - Ihr seid wichtig!

Hier im Forum lässt sich das gar nicht so recht in Worte fassen. Bitte mache Du für Dich einen Termin in einer Suchtberatungsstelle aus.
Du musst Dir über viele Dinge erst einmal klar werden und dabei hilft ein persönliches Gespräche nun mal viel besser.
Bleibe bitte nicht weiter passiv, sondern werde aktiv.

Deine Kinder sind klein, sagst Du. Ab einem gewissen Alter haben sie ein Gespür dafür, wenn irgend etwas nicht stimmt.
Sie bekommen schon mit, dass die Mama permanent traurig ist. Sie bekommen mit, wenn die Eltern sich streiten.
Sie tragen das mit sich rum - ihr Leben lang ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Freund ist spielsüchtig und zerstört Familie
« Antwort #10 am: 14 Juli 2020, 08:56:24 »
. Weiß jemand, wie viele Raten nicht gezahlt werden, bis irgendwas weiter passiert? Was passiert dann überhaupt?

Nach zwei fehlenden Raten kann die Bank die Kredite kündigen und fällig stellen. Danach erfolgen rechtliche Schritte, die auch schon mal ein paar Monate länger dauern können. D. h. Mahn- und Vollstreckungsbescheide - danach Gerichtsvollzieher und ggf. Konto- und Lohnpfändungen.
Du solltest zumindest kontrollieren ob die Miete und Energiekosten immer bezahlt werden.

Bzgl. der Vorwürfe, die er dir macht (das du Schuld bist, dass er spielen geht) erinnert es mich an die Berichte von Frauen, die von Ihren Männern geschlagen wurden.
Da ist auch die übliche Ausrede: "Wenn du mich nicht so provoziert hättest, hätte ich dich nicht schlagen müssen"
Absurd...
Solange du voller Ängste bist, kannst du dich nicht befreien. Du brauchst Unterstützung von Freunden und Angehörigen.
Und viel Kraft...

Re: Freund ist spielsüchtig und zerstört Familie
« Antwort #11 am: 14 Juli 2020, 09:26:34 »
Liebe Anni,

ich fühle mit dir! Ich fühle jedes einzelne Wort! Wenn ich deinen ersten Beitrag lese, sehe ich mich vor 2-3 Jahren (mein Thread hast du ja direkt unter deinem). Verständnisvoll, sich immer bemühen um zu verstehen was er fühlt, wieso er spielt, was hat ihn dazu getrieben usw. So oft versucht mit ihm zu reden, meine Hand strecken, liebevoll, ohne Vorwürfe. Hat alles nicht gebracht. Wie es geendet ist, kannst du lesen.

Ich bin erst am Anfang aber ich bin der Meinung, dass auch wir Angehörige dieses Stadium erreichen müssen- unsere aller letzte persönliche Grenze die überschritten ist. Natürlich habe ich auch vor Jahren hier alle Beiträge gelesen, Erfahrungen von anderen gehört, viel geredet. Und jede/r hat das Gleiche gesagt- wenn er nicht will, kannst du rein gar nichts machen. Und diese Erfahrung musste ich offensichtlich  auch für mich selber machen. Ich musste auf den Boden fallen um zu merken, dass es nicht geht und wenn er nichts ändern will, dann muss ich es für MICH.

Ich wünsche dir sehr viel Kraft, finde eine Vertrauensperson mit der du reden kannst (mir hat es in den letzten Tagen geholfen) und konzentriere dich auf dich und die Kinder. Du bist es Wert, deine Kinder sind es Wert! Alles Liebe!

Re: Freund ist spielsüchtig und zerstört Familie
« Antwort #12 am: 14 Juli 2020, 10:19:40 »
Als Angehörige/r ist man in dieser Situation am Anfang leider hilflos und was viele Angehörige nicht verstehen ist die Tatsache das man niemanden dazu zwingen kann, egal wieviel man an Hilfe auch selbst bereit ist zu geben, der Betroffene muss die Hilfe auch selber wollen und auch annehmen.

Erst wenn der Betroffen diesen wichtigen Schritt macht kann es weitergehen. Vorher muss man sich als Angehöriger, so hart es auch sein mag, lernen, damit umzugehen und das ist hart denn man liebt einen Menschen und kann nichts, aber auch Garnichts tun um dieser Person zu helfen...

Wie lange man diese Hilflosigkeit ertragen kann ist immer unterschiedlich aber es gibt nur zwei Möglichkeiten:

a) der Betroffene verlangt nach Hilfe
b) der Betroffene tut nichts und alles geht den Bach runter - evtl. wird er, wenn er alles verloren hat gescheit und besinnt sich wieder - sofern es nicht schon zu spät dafür ist.

In beiden Fällen triffst du die Entscheidung wann für dich der Punkt gekommen ist dein Leben alleine weiter zu gehen....
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Re: Freund ist spielsüchtig und zerstört Familie
« Antwort #13 am: 15 Juli 2020, 23:16:05 »
Vielen lieben Dank für all eure Worte und Hilfe.
Dass ich nur abends/nachts schreiben kann, liegt eigentlich nur daran, dass ich tagsüber wegen der Kinder kaum ins Internet gehe. Möchte kein schlechtes Vorbild sein, aber das ist ein anderes Thema.
Miete und sonstige Kosten gehen Gott sei Dank schon immer alles von meinem Konto ab, so dass ich da den kompletten Überblick habe. Da kann ich nur von Glück reden, dass ich immer gerne die Kontrolle bei solchen Angelegenheiten behalten wollte.
Ich habe viel nachgedacht, aber letztlich bringt es alles nichts, wenn er sich nicht helfen lassen will und ich habe durch eure Worte gemerkt, dass ich absolut nichts tun kann, um ihm zu helfen. Und alles noch schlimmer machen möchte ich jetzt auch nicht. Ich denke ihm wird ja bald alles um die Ohren fliegen mit seinem nicht gezahlten Kredit usw. und dann wird es den Knall geben, bei dem ich dann mit den Kindern gehen werde, wenn er nicht von sich aus etwas ändern möchte und er sich wirklich Hilfe sucht. Geld werde und würde ich ihm niemals fürs spielen oder seine Raten oder Rechnungen geben. Das habe ich auch noch nie. Ich habe immer nur alles am Laufen gehalten und für mich auf alles verzichtet. Dadurch habe ich es immer irgendwie geschafft.
Gott sei Dank habe ich meine Eltern in der Nähe. Wenn ich mich dazu durchringen könnte, dass ich denen alles erzähle, dann würden sie mich und die Kinder aufnehmen, bis wir alleine auf die Beine kommen. Meine Kinder sind mein Leben und ich bin es ihnen schuldig, dass sie auch mal ein erspartes haben dürfen, dass sie auch mal einfach ein Spielzeug zwischendurch beikommen und dass nicht permanent immer das gesparte für Lebensmittel usw drauf geht.
Ich danke euch allen und wünsche euch nur das Beste.

 

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