Hallo allerseits, mein erster Kontakt mit Glücksspiel war in einem klassichen Casino mit 30€ Bankroll. Beim ersten Besuch natürlich gewonnen und sofort Blut geleckt. Das ganze war 2016. Die Jahre vergingen aber das spielen war nie exzessive. Bis 2020 wo ich das erste Mal Rapunzel ( ein Krypto Casino) endeckt habe. Bis dahin hab ich nur ca. 1500-2000€ verspielt.

So angemeldet bei Rapunzel und gespielt. Ich hatte den krassesten Lauf. Zum Höhepunkt war ich gut 300k€ im Plus. Das alles hab ich innerhalb 1 Monats wieder verspielt. Plus nochmals gut 100k€ aus eigener Tasche. Ich fühlte mich so mies wie nie zuvor und schwor mir nie wieder zu spielen.

Ich hatte in den letzten 2 Jahren sicher gut 10 Rückfälle und eben heute wo ich 4k€ verspielt habe Ich fühle mich wieder einmal Hundsmiserabel und denke mir nur wie kann ich den so blöd sein und was ich nicht alles mit dem Geld hätte machen können. Schulden hab ich noch keine aber wenn ich daran denke wie schnell man dort 5-6 stellige Summen verspielen kann dann könnte es bald soweit sein….

Ich freue mich über jeden Ratschlag oder Tipp
Vielen Dank

Edit Olli: Anbieternamen entfernt

Hi und herzlich willkommen!

Nun, wer sich so hoch in die Verluste spielt, der hat da ein Problem. Da hilft es auch sehr häufig nicht, wenn man die Vorurteile bedient und "einfach nicht spielt". Das Problem besteht weiter. Da Du Dich nicht auf die Suche nach den Ursachen begeben hast. hattest Du nach der gängigen Definition keine Rückfälle, sondern Du hattest lediglich Spielpausen beendet. Dass Du dabei mit weniger Einsatz gespielt zu haben scheinst, ist irrelevant.

Heute hast Du Dich auf die Suche nach Antworten begeben. Damit begibst Du Dich aus deiner Komfortzone. Was soll ich da noch sagen ... vor Dir liegt der Anfang Deines Genesungsweges ...

Und nein ... wer in eine Sucht rutscht, der ist nicht blöde ... er hat eine Störung der Gefühlsregulation. Das lässt sich ändern.

Komme am Samstag ins Webmeeting, suche Dir eine SHG und/oder gehe in eine Beratungsstelle. All die Personen dort haben sich entschieden Hilfe zu geben. Wir brauchen nur zuzugreifen ...

Update:

Bin diesen Monat leider wieder rückfällig geworden. Insgesamt gut 20k verspielt. Wenn ich überleg was ich mit der Kohle alles machen hätt können. Tja weg is weg. So ein Rückfall fühlt sich richtig elend an. Jetzt heißt es nur nicht wieder in alte Muster zurück zu fallen und den Verlusten hinterherjagen.

Werd aufjedenfall stark bleiben und mir mal ein paar Tage Auszeit nehmen.

Wie sich das so anhört, sitzt du scheinbar auf einem beträchtlichen Betrag an Bitcoins oder einer anderen Kryptowährung.
Ich kann dir nur raten, die Verfügung abzugeben, also alle Möglichkeiten auf die Börse oder dein Wallet deinen Eltern oder einer Person deines Vertrauens zu geben.
Ich persönlich kann nur sagen, der Tiefpunkt war einfach kein Geld und keine Möglichkeit ohne andere Personen an Geld ranzukommen. Wenn du ständig Zugriff auf die Bitcoins oder so hast, musst du entweder eisern aufhören, was wahrscheinlich sehr schwer ist, weil der Gedanke "Ich setze jetzt einen mega Berg und mit paar gewonnenen Wetten" hole ich die Verluste zurück. Das wird nicht passieren. Wie du ja siehst, 300k im plus und trotzdem gab es kein Ende. Mit 300k hättest du dir einen Porsche 911 Turbo S kaufen, und mit dem Rest eine ganze Weile unterhalten können. Verzock den Rest nicht auch noch.

Hallo und Willkommen und jetzt mal Klartext.......

10 Rückfälle in 2 Jahren ,das sind Spielpausen von 2,5 Monaten in denen du Geld sammelst. Jetzt wieder im Januar und März gezockt......du hast nie aufgehört, so wie Olli schon geschrieben hat.

Jetzt willst du dir eine Auszeit nehmen?? Wofür ? Um zur Ruhe zur kommen? Vergiss es ! Nimm dir die Auszeit um Termine in Beratungsstellen Termine zu machen  ,heute noch und dann gehst du diese Woche noch dahin . Dann machst du Termine für SHGs ,sperrst dich bei OASIS, sperrst dein Onlinebanking,. Rechnungen per Dauerauftrag oder am Bankautomaten bezahlen und dich jemandem im Familien oder Freundeskreis anvertrauen.  Reden hilft.....vor dem Rückfall,wenn der Suchtdruck kommt,der erste Gedanke ans Zocken aufblitzt.

Was hast du bisher für deine Genesung getan ? Du willst stark bleiben? Schaffst du nicht .....würde ich mein Jahresgehalt drauf verwetten, aber auch das mach ich nicht mehr ,seit ich spielfrei bin.

LG Wolke

Hi
Der Name, den Du Dir hier gegeben hast, ist aussagekräftig, deshalb mach ich mir jetzt nicht die Mühe, Dich so anzusprechen... Identifizierst Dich nicht echt über finanzielle Liquidität?
Denn eines solltest Du wissen: Du bist auch ohne gewonnene Bitcoins ein vollständiger und sicher auch liebenswerter Mensch wie jeder andere auch (was schreib ich da zusammen tsss, weißt Du selber ...), und Du solltest Dich nicht messen an der Menge und dem Wert von so nem *sch...*.
Schreib doch mal etwas mehr über Dich selbst.
Wohnst Du allein? Bist Du verliebt und/oder in einer Partnerschaft? Was machst Du so, außer Kryptowährung-Rechnereien  *smile* ? Gibt es eine (andere) Leidenschaft, der Du gern frönst? Sport, Kunst, Basteln, Schrauben, etc.?
Was hat Dich bewogen, mit dem Spielen zu beginnen - kannst Du Dich erinnern? So'n bisschen denke ich, Du hast vllt. irritierende 'Vorbilder'?
Oder das Gefühl, Dein menschlicher Wert ist (nicht) mit Gold aufzuwiegen ... also DAS und OHNE Klammer STIMMT!!!
Es wäre toll, Du würdest Dich etwas kenntlich machen, so angefangen über Alter, Geschlecht, Werdegang ...
Magst Du??
Ganz viele Grüße
R.

Hi!

Ich bin da voll bei meinen Vorrednern.

So ein Rückfall fühlt sich richtig elend an.

Na klar tut er das. Aber er bedient ja trotzdem Deine Gefühle. Somit hast Du doppelt davon ... das Hoch beim Zocken und das Tief danach.
Ich habe ja auch aus heutiger Sicht viel zu lange in der Sucht verweilt. Aber ich bin dermaßen froh, dass ich denn doch irgendwann den Absprung gemacht und auch geschafft habe.
Du darfst nicht vergessen: Die Gefühle, die Du da empfindest, sind Extrema. Sie sind sozusagen ausgesucht - gefiltert - beschränkt - wie auch immer Du das benennen möchtest. Doch Deine Gefühlspalette ist weit breiter gefächert und diese wieder zu entdecken, das macht viel mehr Spaß als das rumgehure mit Bitcoins, Sportwetten und Automaten jedweder Art.

Das muss aber erst in Deinen Schädel hineinwachsen, diese Erkenntnis. Dann wirst Du auch bereit sein, Dir Hilfe zu organisieren und zu gönnen.

Gut, dass Rubbel gerade schneller war mit Schreiben ... mich interessieren Deine Antworten auf ihre Fragen auch ...

Vielen Dank für die vielen Antworten. Und danke Rubbel für die Fragen, beantworte ich gerne. Ich wohn zurzeit alleine und hab keine Partnerin. Bin 26 Jahre alt, männlich und mein eigentliches Ziel war es immer meine Kryptobestände zu halten und irgendwann nicht mehr arbeiten zu müssen. (Wenn ich das so schreib merk ich erst wieder welchen Mist ich da die ganzen Zeit verbock). Hab mich schon sehr früh damit beschäftigt und irgendwie durch Zufall diese blöden Casinos entdeckt. Wobei meine erste Berührung damit ganz harmlos war, mit 17 oder 18 war ich mit Freunden das erste mal im Casino bei uns in der Nähe und ich war davon ganz fasziniert und natürlich hab ich auch gewonnen. Das Ende vom Lied kennt ihr ja.

In meiner Freizeit treff ich mich gerne mit Freunden oder geh joggen. So ne richtige Leidenschaft hab ich zurzeit leider nicht. Und du hast Recht Geld ist definitiv nicht alles im Leben, gibt viel schönere Dinge.

Liebe Grüße zurück

Oh, dankeschön,
das freut mich, Dich persönlich zu lesen.
Weißt Du, was ich nach meiner Antwort an Dich gedacht habe?
Wenn DU das überwindest bzw. überwunden hast, also die Sucht! ... mit Deinem Know-How der Begriffe - was ich gar nicht habe - wärest Du hier ein sehr, sehr wertvoller Helfer für andere Spieler!
Ich hatte auch gedacht: wow - ich kenn die ganze Sprache gar nicht, also: ich hab sie schon gehört/gelesen, aber hab keine Ahnung, was das alles ist. Und Du schreibst das so runter ...
Deshalb hab ich hier auch schon gepostet, dass ich mir wünschte, wir hätten hier so was wie ein kleines Lexikon, was im Online-Bereich wie bezeichnet wird bzw. was es bedeutet.
*Hättest Du da Lust drauf? Auch Angehörigen würde das bestimmt helfen, wenn der/die Spielende darüber spricht - eines Tages.*
EDIT!!!**hab gerade von Olli gelesen, dass das nicht sein soll, weil es triggern könnte - schade!**
Also jedenfalls:
Es freut mich, Dich kennenzulernen. Die anderen Menschen hier freut das sicher auch.
Viele Grüße
R.

Hallo Rubbel,

ein klitschnasser Spieler sollte nicht über das Schreiben, was ihn fasziniert, was ihn begeistert ,was ihn am Spielen hält. Mit einem Alkoholiker sprichst du ja auch nicht  über das Bier.....wie es langsam in das Glas fließt, wie es riecht ,wie die Schaumkrone knistert, wie erfrischend es aussieht......

Warum interessieren dich andere Spielsuchtarten?

Was soll das bringen?  Wie soll das Angehörigen helfen?

Es da um Gefühle, was es auslöst ,warum man zum Zocken gekommen ist ,was Suchtdruck macht......aber eine Bedienungsanleitung der Zockerspiele hilft hier niemandem, es schadet nur.

LG Wolke

Lieber L.A.M. - fast hab ich jetzt doch Deinen Anmeldenamen schreiben müssen
Tut mir leid, dass Dein Thread hier gerade verschandelt wird, denn es ist DEIN Raum! Leider ist hier was aus dem  Ruder gelaufen, weil mein letzter Post an Dich den einen (oder anderen) 'triggern' könnte bzw. getriggert hat. So kann's kommen: jeder ist auf seine Weise sensibel/verwundbar.
Lass' Dich davon bloß nicht abschrecken, weiter am Forum teilzunehmen.

Ich wollte Dich noch was fragen, nachdem Du ja nun verinnerlicht hast , dass Du doch noch ein wenig arbeiten wirst in Deinem Leben...:

Gefällt Dir eigentlich Dein Job? Oder ist der gar nicht der richtige für Dich?
Und Dein Wohnort? - Du bist ja nicht ortsgebunden ohne derzeitige Liebesbeziehung (außer Du hast Familie, dort, wo Du wohnst).
Wäre es evtl. ganz gut, eine andere Stelle zu haben, eine, die Dir  mit angenehmeren Inhalten oder Deinen Qualifikationen mehr entspricht?,
Vielleicht könntest Du dadurch mehr Zufriedenheit erlangen und wieder gerne dorthin gehen?
Ich freu mich für Dich, dass Du einen kleinen Kreis von guten Bekannten/Freunden hast (die, so hoffe ich, nicht spielen). Das macht und hält den Kopf beweglich/er
Kannst Du mit den Freunden offen reden?
Wenn nicht, kannst Du's hier. Olli bietet Gesprächsgruppen an, s.o. auf dieser Website. Ansonsten gibt es ja auch Selbsthilfegruppen, wo Du nicht allein bist und alle Teilnehmenden dasselbe Problem haben - da lernt auch jede/r von jede/m und - so hab ich das in Erinnerung - gibt es dort auch guten Zusammenhalt und viel Mit-Denken und -Fühlen.Und das ist ein 'Raum', wo alle sich eben auf einer ganz anderen Basis kennenlernen als auf einer vergleichenden. Ich hab das als sehr angenehm empfunden, dass es auch einen Psychologen gab in der Gruppe, der moderiert hat und für alle und alles ein offenes Ohr hatte.
Auch Entspannungstechniken oder eine Suchtklinik oder eine Einzeltherapie können helfen. Also - was ich sagen will: Gönn Dir doch die Zeit und stabilisiere Dich, damit Du Dir etwas Neues eröffnen kannst im Leben, was Dich erfüllt, damit Du die Gedanken ans Spielen los wirst und spielfrei wirst und bleibst.
Hast Du doch verdient!
Ich wünsch Dir noch einen schönen Abend,
viele Grüße
R.