Unterstützen Sie unsere Arbeit Jetzt spenden!
Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
» Mittwochsgruppe    |    » Samstagsgruppe
     

spielsüchtiger Partner - verzweifelt

  • 55 Antworten
  • 12131 Aufrufe
*

Lakota

Re: spielsüchtiger Partner - verzweifelt
« Antwort #15 am: 23 November 2020, 08:05:15 »
Zitat
" weder Therapie , noch Beratung oder sonstiges. . er meint , er weiß dass er nicht mehr spielen kann und will und bekommt das alleine hin . Das Problem ist , ich glaube ihm nicht wirklich . "

Zitat
" ich war ja bereit ihn auch in seinem Alleingang zu unterstützen , aber da muss ich doch dann auch darauf vertrauen können , dass er mir die Wahrheit sagt " .


Moin , das sind zwei sich einander widersprechende Aussagen und in jedem Fall der falsche Ansatz . Er achtet dich nicht
« Letzte Änderung: 23 November 2020, 08:07:11 von Lakota »

*

Somewhere87

Re: spielsüchtiger Partner - verzweifelt
« Antwort #16 am: 23 November 2020, 08:20:37 »
Hi Levi.

Du fragst warum er weiter spielt?
Weil er nicht aufhören will. So einfach ist das.

Du, also der Grund warum er kurzzeitig aufgehört hat, warst endlich weg und es stand keiner mehr zwischen ihm und seinem Casino.

Hab ich alles selbst schon durch;-)

*

Offline Olli

  • *****
  • 6.759
Re: spielsüchtiger Partner - verzweifelt
« Antwort #17 am: 23 November 2020, 10:46:46 »
Hi Wolke!

Ich bin gerade wegen Deiner Worte ziemlich baff ... zum Einen bin ich geflasht durch Deine Ehrlichkeit - auf der anderen Seite frage ich mich, ob diese Überzeugung auf der eigenen Angst beruht erwischt zu werden?

Hi Levi!

Woran messen wir den Wahrheitsgehalt von Worten eine Spielers? An seinen Taten. Die Bankdaten und der EMailverkehr und was sonst noch, belegen diese Taten.
War es jetzt verwerflich dies alles ohne sein Wissen einzusehen? Keine Ahnung ... bin da zwiegespalten.
Jetzt ist das Kind im Brunnen und Du kannst ein wenig noch kitten indem Du es ihm sagst.
Auf jeden Fall hast Du nun Gewissheit bekommen - er lügt Dich weiter an.

Erst am WE habe ich in einem anderen Forum von der wichtigsten aller Fragen gesprochen. Es ist das schlichte: Warum?
Da gibt es ein Thema, welches Dich berührt? Dann stelle die Frage. Du wirst eine Antwort finden. Doch nun vertiefe das Thema und frage zu der Antwort: Warum?
Die nächsten Antworten werden langsam aber sicher immer schwerer zu finden sein. Irgendwann nämlich tangieren sie Deine Emotionen und den Handlungen, die daraus resultieren.

Du, liebe Levi, steckst genau dort drin in dieser Fragerunde. Damit komme ich zu dem, was ich Dir auf Deine Fragen im Beitrag gerne sagen möchte:

Du bewegst Dich weiter - er nicht! Die "Kluft" zwischen Euch wird immer größer. Schon bald wird Dir das letzte "Warum?" durch die Gedanken geistern und dann wirst Du feststellen, dass weitere Fragen keinen Sinn mehr ergeben. Dann helfen nur noch Entscheidungen!

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: spielsüchtiger Partner - verzweifelt
« Antwort #18 am: 23 November 2020, 13:22:37 »


aber in seinen Sachen zu wühlen geht gar nicht. Du hintergehst und lügst ihn grad genauso an,wie er dich. Keine gute Basis eine Beziehung weiter zu führen.

Natürlich zockt er weiter.....du hast ihn vor einiger Zeit erwischt,der Impuls aufzuhören kam und kommt nicht von ihm. Er will keine Hilfe,er bittet dich auch nicht um Hilfe.Er ist noch nicht soweit.

Nicht grad das was du hören wolltest,aber das ist mein Eindruck.

LG Wolke




Hallo Wolke, das gleiche Problem habe ich ja auch. Was wäre denn richtig gewesen?

Mein Mann ist spielsüchtig, ich habe ( allerdings waren mir diese Unterlagen  offen zugänglich bzw unser gemeinsames Sparbuch) auch nachkontrolliert da er nichts sagen wollte. Ich hatte so eine Vermutung und habe mir die Unterlagen angeschaut da ich ihn nicht falsch beschuldigen wollte . Es liegt offen in unserem gemeinsamen Schrank. Er ist der Meinung das es sein Geld ist und er damit machen kann was er will. Dazu gehört wohl auch das er Kredite aufnimmmt. Wir haben Kinder und viel Verantwortung.
Was wäre den richtig gewesen wenn ich ihn darauf anspreche und er mir nur entnervt sagt im Schrank ist alles und nicht weiter darüber reden will?

Re: spielsüchtiger Partner - verzweifelt
« Antwort #19 am: 23 November 2020, 13:56:56 »
Ich finde es nicht falsch, wenn man schon mehrfach und dauerhaft belogen wurde, auch ohne Rücksprache zu kontrollieren.

Wie soll man sonst eine Sicherheit gewinnen? Trauen kann man ihm in der Hinsicht bestimmt nicht.

Das Lügen und Verheimlichen ist weitergegangen, weil er Spielen will. Wenn er herausfindet, wie du ihn durchschaut hast, wird er sich geschickter verhalten, damit er nicht so leicht erwischt wird.

Erst wenn er handelt: Freiwillig Kontrolle abgeben, Hilfe suchen... besteht Anlass zur Hoffnung.

Re: spielsüchtiger Partner - verzweifelt
« Antwort #20 am: 23 November 2020, 14:31:46 »
Ich fühle mich nicht gut dabei, sein Handy habe ich beispielsweise nie angerührt, nicht das ich nicht neugierig bin, sondern aus Angst was ich dort finden werde. Bin sicher das da noch mehr ist.

*

Wolke

Re: spielsüchtiger Partner - verzweifelt
« Antwort #21 am: 23 November 2020, 14:43:57 »
Hey Levi,

ok ,ein gemeinsames Konto ist ja schon was anderes,da hast du genauso ein Recht drauf es einzusehen. Handy und e-mail sollte aber tabu sein.
Ich würde ihn drauf ansprechen,ob er sich nicht mit dir zusammen hinsetzen möchte ,damit ihr mal zusammen eine Übersicht der kompletten finanziellen Situation bekommt. Die hat er mit Sicherheit nämlich nicht.
Also Kredite,Kreditabzahlungen,Dispo,was noch eventuell an Guthaben da ist,Fixkosten usw. Dann habt ihr beide eine Übersicht,wisst was Sache ist und was wie abbezahlt werden kann. Vielleicht kommt dann auch das Gespräch darauf,ob er die vielleicht eine Zeitlang das Geldmanagement überlässt. Er sollte sein Online-Banking sperren,Fixkosten werden abgebucht und die Bankkarte bekommst du.
Wäre vielleicht mal ein Anfang und wenn er dem zustimmt,merkst du auch,ob seine Absichten  ernster werden,mit der Zockerei aufzuhören.

LG Wolke

*

Wolke

Re: spielsüchtiger Partner - verzweifelt
« Antwort #22 am: 23 November 2020, 15:04:12 »
Zitat
Hi Wolke!

Ich bin gerade wegen Deiner Worte ziemlich baff ... zum Einen bin ich geflasht durch Deine Ehrlichkeit - auf der anderen Seite frage ich mich, ob diese Überzeugung auf der eigenen Angst beruht erwischt zu werden?

Hallo Olaf,

ich kann nur “erwischt“ werden,wenn ich jetzt aktuell spielen würde. Aber da ich 3 Jahre clean bin und wir noch nicht zusammen waren,als ich noch spielte,lüge ich nicht und mache auch nichts ,was die Beziehung gefährdet.
Das ist spielsüchtig war,ist nicht Beziehungsrelevant,wenn ich morgen wieder zocken würde,dann ja. Und dann würde ich nochmal ganz tief in mich gehen und es ihm vielleicht doch erzählen. Aber nicht,wenn es so bleibt wie jetzt.

LG Wolke

Re: spielsüchtiger Partner - verzweifelt
« Antwort #23 am: 23 November 2020, 15:27:08 »
Hallo Levi,

wie du vllt gesehen hast, bin ich seid ca.20 Tagen hier und auch Spielfrei. Ich mache quasi das, was dein Partner auch machen möchte. Ich versuche es alleine. Warum? Weil ich niemanden davon erzählen möchte. Es weiß halt nur mein Bruder davon. Selbst meine Freundin, mit der ich über 8 Jahre zusammen bin, habe ich nichts gesagt. Ich habe knappe 20.000€ verspielt. Ich habe lange Zeit gespielt , schon vor meiner jetzigen Freundin. Ich kann deinen Partner also verstehen warum er nichts gesagt hat. Meine jetzige Freundin hatte auch mal einen Kontoauszug gesehen wo ich im OC 4.000€ gewonnen hatte und wieder komplett eingezahlt hatte. Ich habe danach auch 3 Monate nicht mehr gespielt und als ich mir sicher war, dass sie mir wieder vertraut, war mein erster Weg in die Spielo. Ich habe es noch nicht geschafft und ich bin noch weit weg vom clean sein. Ich will dir damit nur sagen, dass er weiter lügen wird, wenn er nicht eingesehen hat, das was falsch läuft. Ich will dir da keine Hoffnung machen. Eins haben wir alle gemeinsam: wir sind und waren Spieler und süchtige Menschen sind die besten Lügner. In seinem Fall hat er aber Glück - er hat eine tolle Frau an seiner Seite die von allem weiß und er könnte sich so sehr gut auf Eike Therapie konzentrieren. Ich könnte dieses Glück auch haben - will es aber nicht meiner Freundin Beichten. Sprich mit ihm das du hier im Forum bist und er kann sich vllt auch dazu äußern. Es muss einen Grund geben für das Spielen. Mann kann tausend mal ein Feuer löschen, wenn man nicht die Ursache dessen sucht. Pass auf DICH auf. Denn das ist dein Weg den du gehen solltest. Bisher hast du alles getan was möglich war. Jetzt ist ER am Zug. Sag ihm das du die Sachen durchsucht hast und weißt das er dich weiter anlügt. Stell ihn vor die Wahl. Therapie , oder aber er ist alleine. Wenn er dich liebt und du ihn was bedeutest, dann macht er es. Wenn nicht, dann ist er nicht bereit das spielen aufzuhören!

Re: spielsüchtiger Partner - verzweifelt
« Antwort #24 am: 24 November 2020, 08:01:42 »
Vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen und Meinungen.
Ich kann es durchaus verstehen, dass man es verwerflich findet, wenn Mails etc. durchsucht werden, prinzipiell sehe ich das auch so. Da wir allerdings ja auch zusammen leben, dementsprechend Miete, Versicherungen usw. von beiden getragen werden müssen, fand ich es in dem Fall legitim mal nachzusehen, ob da nicht doch das letzte Geld verspielt wurde. Immerhin betrifft es mich ja nun mal, wenn mein Partner für seinen Anteil nicht mehr aufkommen kann, auch wenn wir kein gemeinsames Konto haben.
@Marieclaire, bei dir ist es meiner Meinung nach ja nochmal eine ganz andere Lage, wenn da gemeinsam Erspartes und vor allem Kinder im Spiel sind. Da steht dann denke ich auch einfach dein Recht und vor allem deine Verantwortung gegenüber den Kindern über seinem Recht auf Privatsphäre, da er immerhin ja eure Existenz durch seine Krankheit gefährdet ist.
Das mit dem Handy kann ich allerdings verstehen. Mich juckt es auch in den Fingern, mit Sicherheit würde ich da auch noch so einiges finden. Allerdings habe ich über Mails, Paypal-Abrechnungen etc. das gefunden, was mich ebenfalls betreffen kann, und alles was darüber hinaus geht, liegt dann nun wirklich absolut in seiner Privatsphäre. Wir haben allerdings auch keine Kinder.

@Mailisi, wow, das ist mal eine ehrliche Einsicht und du beschreibst ja quasi genau meine Situation, nur eben nicht aus meiner Sicht. Darf ich mal fragen, warum du niemandem davon erzählen möchtest, auch nicht einem Therapeuten oder so? Ist das Scham, keine Lust oder was steckt dahinter? Du sagst selber, das Feuer zu löschen bringt nichts, so lange man nicht an die Ursache geht. Was tust du, um diese allein rauszufinden und vor allem, um daran zu arbeiten? Verstehe das bitte nicht als Urteil, ich meine das wirklich als sachliche Frage, das ist nur schwer schriftlich rüberzubringen. Ich möchte es nur gerne verstehen, weil mein Freund ja eben auch so denkt. Auch bei deiner Freundin frage ich mich, warum genau du ihr das nicht erzählen möchtest. Von Beichte würde ich da noch nicht einmal sprechen, denn es ist ja nun mal eine Krankheit und kein Vergehen. Hast du Angst vor ihrer Reaktion?
Unabhängig davon wünsche ich dir natürlich alles Gute und viel Stärke für den weiteren Weg!

*

Offline taro

  • *****
  • 726
Re: spielsüchtiger Partner - verzweifelt
« Antwort #25 am: 24 November 2020, 12:34:30 »
Moin Levi,

wenn ein Spieler sich vom Spielen lossagen will, wirst Du es an seinem überraschend starken Einsatz merken. Nach den Gang zur Beratungsstelle sucht er sich eine SHG er informiert sich um einen Therapieplatz. Die Beziehung muss dann erstmal hinten an stehen.
Wenn es so ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß er aufhört. Wenn er Dir dann von einem Rückfall nicht erzählt, dann weil Du dafür nicht der richtige Ansprechpartner bist, weil Deine Vorwürfe auf seinen Weg in die spielfreiheit nur hinderlich sind.

Wenn er jedoch sagt er macht das alleine, dann spielt er natürlich weiter, da braucht es keine Kontrolle.

Dein schnüffeln in seinen Unterlagen ist ein schwerer Vertrauensbruch. Er ist krank wie ist es bei Dir. Du solltest reinen Tisch machen, sonst hat eure Beziehung sicher keine Zukunft.

Taro

*

Lakota

Re: spielsüchtiger Partner - verzweifelt
« Antwort #26 am: 24 November 2020, 13:30:59 »
Hallo Levi , ist nicht böse gemeint , was aber möchtest du mit deinem Geschreibsel in Wahrheit zum Ausdruck bringen , wie tolerant du mit Suchtproblematiken im Allgemeinen umzugehen verstehst ? Ich verstehe die inhaltlichen Widersprüche in deinen Aussagen einfach nicht . Du unterstreichst z.B. in deinen Beiträgen mehrfach den Streitpunkt Geld , und würdest deinem Freund im selben Moment den Therapieplatz bezahlen ? Nachfolgend versuchst du das Einsehen seiner Mails und seiner Kontoverbindungen zu begründen , mit der Erklärung ,  das Miete und Nebenkosten von euch beiden getragen werden .

In Wahrheit ist Geld für einen Spieler nie von zentraler Bedeutung , denke ich . Geld ist für einen Spielsüchtigen allein ein Werkzeug , ein Werkzeug wie das Spiel selbst . Ein Werkzeug mit dessen Hilfe man zu Beginn  glaubt  dieser Welt zu genügen und gegenüber dem zu bestehen , was einem abseits seiner Sucht in seinem Leben ins Gesicht schlägt … und am Anfang fühlt sich das leider so an , - hat es sich für mich so angefühlt .
Vor diesem Hintergrund versuchen wir uns abzugrenzen und insbesondere die Menschen auf Distanz zu halten , welche versuchen uns vom Spielen abzuhalten und dieses " tolle Gefühl " gefährden könnten … und das , bis das eigene Leben irgendwann in sich zusammenbricht und vielleicht auch das Leben derer , die versucht haben dem Menschen eine Hilfe zu sein .

Mache dich nicht zu einem Handlanger eines Süchtigen , das hat nie eine Zukunft … und Vertrauen und Achtung sind das Fundament einer jeden zwischenmenschlichen Beziehung
« Letzte Änderung: 24 November 2020, 13:33:58 von Lakota »

Re: spielsüchtiger Partner - verzweifelt
« Antwort #27 am: 24 November 2020, 14:37:29 »
Hallo Levi, ich gehe mal auf deine Fragen ein  :)


@Mailisi, wow, das ist mal eine ehrliche Einsicht und du beschreibst ja quasi genau meine Situation, nur eben nicht aus meiner Sicht. Darf ich mal fragen, warum du niemandem davon erzählen möchtest, auch nicht einem Therapeuten oder so? Ist das Scham, keine Lust oder was steckt dahinter?


Keine Lust schließe ich einfach mal aus :P. Das ist eine gute Frage, welche ich mir oft schon selbst gestellt habe. Als ich von meiner Situation und dem verschweigen dem gegenüber meiner Freundin hier erzählt habe, bin ich auf großen Gegenwind gestoßen. Ich kann die Denkweise aller hier verstehen und wäre wahrscheinlich an Stelle meiner Freundin genauso sauer auf sie, wenn sie mir sowas verschweigen würde. Ich kann mich in ihre Lage versetzen und wäre wahrscheinlich ziemlich sauer. Würde ich sie verlassen? NIEMALS. Ich weiß insgeheim auch, dass sie mich niemals deshalb verlassen würde. Mein allergrößtes Problem sind nicht meine Freunde, sondern eher meine Freundin. Sollte ich es meinen Freunden erzählen ( wir haben den selben Freundeskreis ) dann würde ich der Person, der ich das sagen würde, genau in dieselbe Position schieben wie ich sie habe. Ich will keinem Freund etwas anvertrauen, der es dann genauso vor ihr verheimlichen muss wie ich es mache. Ich schäme mich geringfügig dafür – es gibt einen Grund warum ich so viel gezockt habe:
Ich habe nie viel gehabt. Schon als Kind hatten mein Bruder und ich kaum Möglichkeiten Freunde zu gewinnen. Wir waren die „Assis“ unter allen Schülern. Aufgrund der Situation haben wir es meiner Mutter auch nicht leicht gemacht. Schlussendlich haben wir sie verschuldet. Geld war schon immer primär in meinem Kopf vorhanden. Ich bin, seitdem ich 16Jahre alt bin, verschuldet. Meine erste Wohnung – Kredit / Führerschein – Kredit / zweite Wohung – Kredit usw… so zog sich das bis heute hin. Mein größtes Bedürfnis war und ist es, dass ich endlich mal mein Gehalt für mich habe und nicht unzählige Euros zurückzahlen muss. Das war mein Antrieb, mit dieser Denkweise habe ich den Suchtmotor angeschmissen. Was ist dabei rum gekommen? 20.000€ mehr Schulden :D. Jetzt lache ich über meine Dummheit. Ich habe erkannt, dass es wichtigeres gibt als Geld.

Um auf den Punkt zu kommen und um deine Frage zu beantworten:
Ich sage es ihr nicht, weil ich Angst habe davor was passiert. Ich habe Angst dass all die schönen Momente und Zukunftspläne auf Eis gelegt werden. Ich sollte in 3-4 Jahren schuldenfrei sein und meine ekelhaftes Spielverhalten bis dahin völlig aus meinem Leben verdrängt haben. Ich weiß das meine Art und Weise wie ich darüber Denke und damit verbundene Lügen gegenüber dem Menschen, den ich über alles Liebe, nicht in Ordnung ist. Aber ich bringe es einfach nicht übers Herz.

Du sagst selber, das Feuer zu löschen bringt nichts, so lange man nicht an die Ursache geht. Was tust du, um diese allein rauszufinden und vor allem, um daran zu arbeiten?

Die Ursache für mein Spielverhalten habe ich ja erläutert. Ich habe so viel Scheiße gefressen und bin immer alleine durch all die schwierigen Tage gegangen. Ich weiß, dass ich das einfach nicht mehr will. Ich will nicht immer gucken wo ich Geld hernehmen muss um schöne Dinge mit meiner Freundin zu unternehmen. Ich muss dazu sagen, dass ich nie Miete oder andere Verpflichtungen verzockt habe. Ich habe dann halt einfach n Kredit aufgenommen um die Verluste wieder rein zu holen. Mein Wille ist soweit, dass ich es schaffe. Er ist intrinisch und nicht von außen bewirkt. Das ist es, was mich daran glauben lässt. Solange man es nicht selber will und der Wille von Außen kommt, bringt es nichts.

Verstehe das bitte nicht als Urteil, ich meine das wirklich als sachliche Frage, das ist nur schwer schriftlich rüberzubringen. Ich möchte es nur gerne verstehen, weil mein Freund ja eben auch so denkt. Auch bei deiner Freundin frage ich mich, warum genau du ihr das nicht erzählen möchtest. Von Beichte würde ich da noch nicht einmal sprechen, denn es ist ja nun mal eine Krankheit und kein Vergehen. Hast du Angst vor ihrer Reaktion?


Ich hatte es glaube ich schon mal erwähnt: ich habe mich halt immer selbst gefragt ob ich krankhaft spiele bzw. gespielt habe, oder einfach nur dumm war. Liegt alles sehr nah beieinander. Ich habe Angst, all die Energie und das Vertrauen von Ihr zu verlieren. Wir sind ein tolles Team, harmonieren auf jeder Ebene. Das will ich nicht aufgeben. Ich werde es ihr irgendwann sagen, aber nicht jetzt.

Unabhängig davon wünsche ich dir natürlich alles Gute und viel Stärke für den weiteren Weg!

Ich danke dir. Ich bin dir gerne Rede und Antwort schuldig. Frag mich ruhig alles was du möchtest.
LG Mailisi

Re: spielsüchtiger Partner - verzweifelt
« Antwort #28 am: 18 Dezember 2020, 21:48:04 »
Was hieraus geworden, Levi’s? Schlimm dass Leute immer nach Rat suchen und sich dann einfach verpissen

*

Offline Olli

  • *****
  • 6.759
Re: spielsüchtiger Partner - verzweifelt
« Antwort #29 am: 19 Dezember 2020, 07:32:43 »
Hi!

Tja, so ist das nun mal. Da wir aber die Beweggründe nicht kennen, macht es auch keinen Sinn dies zu kritisieren.
Vielleicht magst Du Dich ja mal in einem eigenen Thread vorstellen?
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

 

Wir danken dem AOK Bundesverband für die Finanzierung des technischen Updates dieses Forums