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Thema Rückfall und was mir dazu einfällt ...

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Olli:
Hi Danger!


--- Zitat ---Zum Beispiel den Tipp mit der Spardose von ihm ist ja eigentlich ziemlich gut, weil man das Geld was man eigentlich verspielt hätte dann in der Spardose hat. Sollte jetzt keine Diskussion werden wollte nur mal meine Gedanken Gänge dazu äußern.
--- Ende Zitat ---

Es ist doch gut, wenn Ansichten geteilt werden ...

Die Spardose finde ich auch nicht gut. Hier wird nur das Suchtmittel gehortet. Das hat nichts mit Geldmanagement zu tun.
Ein anderer YT-ber hat das aufgegriffen und packt nun immer Geld in eine Spardose bevor er seine Glücksspielsessions zeigt.
Irre sowas ... und für diejenigen, die am Anfang stehen, sehr gefährlich.
Suchtdruck möchte ausgehalten werden, bevor er weniger wird. Was ist da eine selbst auferlegte kleine Hürde, von der vielleicht noch niemand weiss, wenn der Suchtdruck gerade nicht ausgehalten werden kann? Dann wird das Sparschwein geknackt und es steht sofort Suchtmittel zur Verfügung ... Juchuuuu ... auf in die "Kaffeebud" ... ! :)
Das ist alles nicht durchdacht ...

Lilaneu:
Ich finde die App leider nicht.
Mir wird nur Eishockey angezeigt

Olli:
Anscheinend wurde der Vertrieb eingestellt? Die Seiten sind nicht mehr online.

Anthrazit80:
Ich kann aus meiner Erfahrung dazu sagen, dass ein Rückfall rückwirkend betrachtet gar nicht so schlimm war, weil er Teil des Weges/der Lösung war / ist. Bei mir zumindest.

Er war Teil meiner Lernkurve um immer mehr zu verstehen, dass Glücksspiel keinen guten Ausgang hat und auch sonst nichts Gutes dabei ist.

flute87:
Also vorweg. Ich hatte bisher 5 Rückfälle. Der letzte war Ende Januar.

1. Rückfall -> Familie half mir finanziell, sodass der Rückfall relativ zeitnah erfolgte, aber das Ganze sich solange hinzog bis man es finanziell noch tragen konnte

Musste selber beichten, weil „ausweglose Sitaution“

2. Rückfall -> konnte durch Einstieg in den Beruf und den Umzug in eine andere Stadt meine Geldnot begründen, sodass ich meine Sucht verborgen habe.

Bei den ersten beiden Rückfällen habe ich noch gar nicht meine Sucht realisiert. Realisiert vllt schon, aber nicht damit gerechnet, dass ich so skrupellos sein kann bzw. nicht aufhören.

3. Rückfall -> Familie half erneut. Dieses Mal war die Summe schon 5 stellig. Meine Mutter weigerte sich mir zu helfen und übergab die Verantwortung meinem älteren Bruder. Sie lieh ihm das Geld. Außerdem half mir die Familie meiner jetzigen Frau mir finanziell.
Die Abstinenz hielt 1-2 Jährchen. Durch einen großen Einstiegsgehalt und der Stabilisierung der Finanzen habe ich mir erneut eingeredet, dass ich jetzt „moderat“ spielen kann. Der eine Gewinn der mich sofort schuldenfrei machen könnte, das waren so die Gedanken…

Musste selber beichten, da ausweglose Situation

4. Rückfall
Dieses Mal wurde es absolut ekelhaft. Keine Kredite mehr bekommen (absolut am Limit) und die Kreditkarte der eigenen Frau geplündert, meinen Bruder belogen und das Geld, welches ich anlegen sollte, verzockt. Das gemeinsame Konto mit meiner Frau bis zum Anschlag geplündert.

Frau geahnt und dann musste ich es zugeben, weil wieder auswegslose Situation. Meine Frau hat mich aus unserer gemeinsamen Wohnung rausgeschmissen, sodass ich mit Anfang 30 zu meinem Bruder ziehen musste. Ab diesem Zeitpunkt war ich persönlich für mich am Tiefpunkt gelangt. Motivationsgruppe aufgesucht und konnte dann aus bestimmten Gründen nicht die Therapie starten. Dachte tatsächlich, dass ich nie wieder spielen werde, weil ich doch gesehen habe, was mit mir passiert, wenn ich wieder spiele. Dass ich meine Familie und Frau verlieren kann/werde. Habe danach eigentlich meine Frau drum gebeten, dass sie jeden Monat mein Konto überprüfen soll. Sie vertraute mir nach knapp 1 Jahr und dachte wohl, dass ich clean bin und bleibe.

5. Doch 1an halb Jahre später kurz nach Heirat und Geburt wieder rückfällig geworden. Und dieses Mal habe ich mir eingestanden, dass ich immer auf mich aufpassen muss, dass ich nie davon reden kann, dass ich nie wieder spielen werde. Dass es kein kontrolliertes Spielen für mich gibt. Dass die kleinste Summe reicht um wieder von 0 auf 100 zu gehen. Mein Onlinebanking kann ich nur unter Aufsicht nutzen. Ich persönlich will auch nie wieder Zugang zu meinem Online Banking haben, weil ich viel zu große Angst davor habe, dass ich eines Tages wieder anfällig werde. Ich mache auch eine Therapie seit einigen Monaten und besuche täglich dieses Forum. Oft lese ich mir einfach nur die Beträge durch. Das hält mich immer wieder auf dem Laufenden und erinnert mich daran, dass ich immer aufpassen muss.


Was ich mich jetzt nach dem 5. Rückfall frage und vllt waren da schon einige von euch. Ist es die absolute finale Erkenntnis? Als geheilt würde ich mich nicht bezeichnen, aber bin ich gewappnet? Kann ich mir jemals wieder zutrauen meine Finanzen „online“ selber zu verwalten oder ist für einen Zocker wie mich das Online Banking nur ein Schluck Bier für den Alkoholiker?
Im nächsten Jahr werde ich auch einige Prozesse führen gegen OC mit Hilfe von Prozessfnanzierern. Sind es zum Teil deren Bedingungen (nicht wieder zocken) gewesen, die mich davon abhalten weiter zu zocken?
Ich bin irgendwie immer noch auf Ursachenforschung und bin manchmal am grübeln.

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