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Thema Rückfall und was mir dazu einfällt ...
flute8-:
Vermutlich bringt es mir wenig diese Erkenntnis. Es ist vermutlich die Angst in mir, dass ich irgendwann wieder die Kontrolle verlieren könnte, die mich auf diese Gedanken bringen. Ich will diese Angst irgendwie loswerden, aber sie schlummert in mir. Ist es eine gesunde Angst, die ich entwickelt habe? Benötige ich sie ein Leben lang, damit ich meine Sucht, die ebenfalls in mir derzeit begraben liegt, nicht wieder auferstehen zu lassen?
In den vergangenen Abstinenzphasen war es die Angst, dass mich Familie und Frau verlässt, damit ich nicht spiele. Wirklich nachhaltig war es damals nicht.
Der letzte Rückfall war irgendwie anders und ich versuche für mich herauszufinden, was genau anders ist. Was hat mich gedanklich stabiler gemacht? Ich fühl mich irgendwie sicherer, aber zugleich auch nicht, da diese Angst in mir mir täglich bewusst macht, dass ich am Ball bleiben muss und auf mich achten.
Und Wolke ja diese Fragen stelle ich mir derzeit ja auch und deswegen schreibe ich. Was ist, wenn die Prozesse enden? Ich will damit offiziell nächstes Jahr abschließen. Egal was daraus wird rede ich mir ein Aber was wenn ich einen von vielen Prozessen verliere? Was wird das in mir auslösen? Falle ich in ein Loch, weil ich mir doch Hoffnung gemacht habe einen Teil meines verzockten Geldes wieder zurückzubekommen?
Das Geldmanagement habe ich in Prinzip nicht ganz abgegeben, sondern lasse sie kontrollieren. Ich führe alles selber durch, habe meine Karte, aber dieses OBanking ist für mich zu gefährlich. Die Angst davor zu gross, wenn ich ein Rückfall habe innerhalb kürzester Zeit einen großen Schaden anzurichten. Eine Art Risikominimierung. Mein letzter Rückfall beruhte auch auf der Annahme, dass nun alle online Casinos ein Limit von 1000€ haben und man nicht mehr zocken kann. Leider musste ich feststellen, dass es weiterhin möglich war dadrüber zu gehen und das man als Laie im Dschungel der Casinos noch Detektivarbeit leisten muss um herauszufinden welche Casinos eine Lizenz haben oder nicht.
Suchtdruck habe ich nicht, aber ich mache mir Druck, weil ich gerne meiner kleinen Familie ein Haus kaufen würde, aber ich finanziell nicht die 10% Summe aufbringen kann für einen Hauskredit. In meinem Freundeskreis haben fast alle ein Haus mit Garten. Das setzt mich unter Druck und ich bin traurig darüber, dass ich das meiner Familie nicht bieten kann, obwohl ich es könnte, wenn ich nicht gezockt hätte.
PS: was ich für meine Abstinenz tue? Ich mache meine Therapie, ich mache regelmäßig bis zu 3 x die Woche Sport mit anderen und ich verbringe viel Zeit mit meiner kleinen Familie.
Und tatsächlich habe ich eine ähnliche Kindheit gehabt. Backgammon gehörte zu meinem Lieblingsspielen, genau so wie virtuelle Games usw. Drogenabhängigkeit meines Bruders usw.
Vielen Dank für eure Antworten. Frohe Weihnachten auch an euch. ✌️
will:
Ok, da gehts dann um Geld für das Nest.
Du musst dir dein Nest verdienen und nicht erspielen.
Angenommen du schaffst es das Haus zu erspielen, meinst du du würdest dann nie wieder spielen? Es hat ja funktioniert wieso sollte es nicht nochmal funktionieren?
flute8-:
Diesen Punkt habe ich längst überschritten.
Also ich weis, dass ich niemals durchs zocken gewinnen kann. Das habe ich ja schon 5 x gehabt. Es gibt in mir keine Hoffnung, dass ich durch ein Gewinn jemals meine Situation verbessern kann.
Die ist längst ausgestorben. Diese Hoffnung habe ich mit meinem letzten Rückfall endgültig getötet. Aber es gibt sicherlich weitere Punkte, die ich herausfinden möchte. Die vermutlich als Auslöser gelten können. Die Art der Belohnung für gutes Spsrverhalten-> Schulden abbauen -> häufigster Grund für einen Rückfall bei mir habe ich durch meine Frau abgesichert.
will:
Ja Schulden können triggern klar. Aber wie gesagt Geld durch Geld vermehren zu wollen ist absolut nicht normal. Das ist immer mit Risiko verbunden. Das weiß ein gesunder Kopf. Das weißt auch Du.
Du kannst das Risiko noch weiter minimieren indem du so lebst wie es dein Geldbeutel die erlaubt. Auch wenns dabei einschränkungen gibt. Dafür hast du Sicherheit und musst keine Angst haben.
flute8-:
Nur abschließend muss ich auf deinen Abschlusssatz von deinem vorherigen Post eingehen.
„Wenn man seine "Krankheit" vesteht, braucht man keine Angst mehr haben. Ich habe keine Angst davor Rückfällig zu werden weil ich meine Krankheit verstehe.“
Ich verstehe meine Krankheit ja zum Teil und genau aus dem Grund habe ich Angst rückfällig zu werden, da ich genau weiß was diese Sucht in mir macht. Wenn ich keine Angst hätte, so denke ich, dann würde ich mir wieder einreden, dass ich doch alles unter Kontrolle habe und wieder spielen könnte. Wie die x anderen versuche kontrolliert spielen zu wollen. Aber auf der anderen Seite bin ich genervt davon, dass ich mir um solche Dinge Gedanken mache. Manchmal wünsche ich mir nicht besorgt zu sein. Einfach gedanklich frei davon zu sein.
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