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Wolfgang mein Tagebuch

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Wolfgang:
Was für ein Tag bisher.

Nachts kein Auge zugemacht und seit Stunden versucht der Nachbar mit einer offensichtlich unbrauchbaren Bohrmaschine Löscher in die Wand zu stanzen.
Also erstmal eine Runde an die frische Luft, aber der Kreislauf spielt verrückt. Ins Auto und paar Einkäufe erledigt. Dann geht die Temperaturanzeige in den roten Bereich, weil der Lüfter nicht mehr anspringt.
Das Teufelchen nutzt die Gelegenheit und bettelt in mir bestens bekannter Manier.  Ich sage "du Depp kannst mich mal kreuzweise" und gehe rüber zum Nachbar und helfe uns beiden.


Wolfgang

Olli:
Jetzt versuchen zwei mit einer unbrauchbaren Bohrmaschine Löcher in die Wand zu stanzen ... :)
Der Eine hält die Bohrmaschine, der Andere die Wand ... ;)

Rüber zu gehen, war meine erste Idee beim Lesen. ;)

Wolfgang:
Hallo Olli,

wenn ich jemanden beim Arbeiten zuschaue, dann nervt der Krach nicht mehr so sehr ;D

Unbrauchbar war übrigens nicht nur die Bohrmaschine, sondern auch die Bohrer hatten schon bessere Zeiten erlebt. Auf mein Gehör kann ich mich also noch verlassen.
Mein Hilfe beschränkte sich  zugegebenermaßen in der Leihe einer geeigneten Bohrmaschine samt neuwertigen Bohrer. Und nach dem letzten versenkten Dübel hatten alle ihre verdiente Ruhe.

Tag 17 Spielfrei


Wolfgang

Aciric:
Glückwunsch, more to come!

Das gute ist, dass wenn du dich mal dort wg. erneuter Ruhestörung melden solltest, sie dir sicher gern entgegenkommen, weil du so hilfsbereit bist :).

Schöne Grüße

Wolfgang:
@Aciric

Hier gehen die Uhren in Sachen Hilfsbereitschaft noch etwas anders  ;)

Allerdings sagt es auch einiges über mein derzeitiges Nervenkostüm aus. Ich vermisse die bisher gekannte "Belohnung" und das macht mich etwas dünnhäutig. Ich mache mir Notizen über meine Gedanken und Gefühle in der jeweiligen Situation. Das ist wichtig für mich und die anstehenden Gespräche mit dem Psychologen. Momentan bin ich etwas von der Rolle. Die Wucht der Gedanken an die verlorene Zeit erreicht mich und zieht mich runter.
Aber diese Gefühle durchlebe ich, ohne die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Und das lässt trotz mieser Grundstimmung genug Raum für positive Gedanken. Jetzt eine solche Phase ohne Spiel zu erleben, ist mir jedenfalls tausendmal lieber als mit Spiel. Es ist eine andere Art der Niedergeschlagenheit, als ich sie vom Spielen her kannte. Mein jetziges Tun mündet nicht mehr in Selbstvorwürfen, sondern in eine gewisse Art von Stolz. Und das ist der entscheidende Unterschied. So, und jetzt versuche ich zu schlafen.


Wolfram

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