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Wolfgang mein Tagebuch

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Offline Olli

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #45 am: 20 Juni 2021, 06:09:05 »
Moin Wolfgang!

Folgender Satz der Präambel der GA bewahrheitet sich bei Dir gerade mal wieder:

Zeit und Geld sind verspielt - unwiederbringlich, doch das Wertgefühl lässt sich wiederherstellen.

Da sage ich doch einfach nur: Danke fürs Teilen!
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #46 am: 20 Juni 2021, 20:07:13 »
Hallo Olli!

Die von mir geschilderten Gefühle sind nicht schön und belasten mich natürlich. Ich lerne noch die Vergangenheit als solche anzusehen und anzunehmen. Diese "was wäre gewesen, wenn" Gedanken  werden mich sicher noch eine Zeit beschäftigen.
Aber da die Zeit bekanntlich alle Wunden heilt, werde ich auch damit irgendwann meinen Frieden schließen können.
Die Veränderungen sind fließend und ich nehme sie nicht so wahr, wie ich es eigentlich sollte. Das Konto im Plus, Telefonate und Treffen mit Freunden, Spaziergänge und ein neues Selbstwertgefühl sind schon jetzt das bisherige Ergebnis meiner Entscheidung. Und weil es für immer ist, werden noch viele gute Dinge hinzukommen.

Tag 19 Spielfrei

Wolfgang
« Letzte Änderung: 20 Juni 2021, 22:18:56 von Wolfgang »
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #47 am: 20 Juni 2021, 22:46:46 »
Ich bin jetzt im meinem Tagebuch auf eine Aussage von Balduin gestoßen, in welcher er jegliches Spiel als "gefährlich" einstuft. Nun frage ich mich, gilt dies auch für Schach? Ich habe die Liebe zu diesem Spiel wiederentdeckt und sehe es eher als beruhigend. Olli wirft und ich ziehe. Er den Pfeil und ich die Figur. Aber ich stehe am Anfang und übersehe eventuell eine tiefere Bedeutung.


Wolfgang
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

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Offline andreasg

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #48 am: 20 Juni 2021, 23:11:52 »
Hallo Wolfgang,

als ich  den Weg in die Spieler - Selbsthilfe fand, hatte ich eine Freundschaft mit einem, der im Schach Erwin spielte,  das hat ihm damals positiven Auftrieb gegeben, eben den Weg aus der Isolation, in den Sport.

Gegen meinen jüngsten Neffen habe ich als Babysitter Schach gespielt. Als er in die Schule kam, habe ich das letzte Mal  gegen ihn gewonnen, da war er 7 Jahre alt. Seine Spiel Kultur habe ich bewundert, und von ihm viel gelernt. Er spielt erfolgreich im Verein, und ich-gegen den Computer. Es ist das einzige Spiel, dass ich installiert habe.

Liebe Grüße
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #49 am: 21 Juni 2021, 11:38:42 »
Hallo Andreas,

ich spielte auch einmal aktiv in einem Schachsportverein. Als die Zockerei dann komplett den Alltag bestimmte, trat ich dort aus. Ich dachte während einer Partie ans Zocken und schadete somit auch dem Team.  Kaufte mir einen Schachcomputer, welchen ich aber kaum nutzte. Jetzt habe ich wieder Zeit und Muße mich damit zu beschäftigen.
Aber ich erkenne den eigentlichen Kern deiner Nachricht: Es ist nicht nur SPIEL, sondern SPORT. Genau wie bei Olli auch. Und damit ist meine Frage beantwortet.
Vielen Dank!


Wolfgang
« Letzte Änderung: 21 Juni 2021, 11:50:35 von Wolfgang »
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #50 am: 21 Juni 2021, 12:37:47 »
Hey,
ob ein Spiel für Jemanden gefährlich ist, ist immer verschieden.
Es gibt auch Leute, die irgendwann wieder einen Lottoschein abgeben können, ohne dass sie in alte Muster verfallen.
Ich würde solche Risiken gerade in der Anfangsphase der Abstinenz nicht eingehen.

Aber Schach ist sicherlich kein Glücksspiel und unbedenklich.

Bei allen Tätigkeiten, die wir nach Abstinenz steigern, sollten wir jedoch beobachten ob diese eine Dominanz im Leben übernehmen. Wenn wir neue Tätigkeiten einsetzen, um Gefühle zu regulieren, sollten wir aufmerksam sein.

Viele Grüße

Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #51 am: 21 Juni 2021, 13:22:41 »
Hallo Balduin,

deine beiden letzten Sätze sind in Anbetracht meiner Vorgeschichte von besonderer Bedeutung. Hier gilt es wachsam zu bleiben.

Danke und viele Grüße

Wolfgang
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #52 am: 21 Juni 2021, 19:45:55 »
Hallo Wolfgang

Also ich sehe Schach nicht als gefährliches Spiel an. Ich spiele mit meinen Kids ja auch weiterhin Gesellschaftsspiele jeglicher Art ALSO Brettspiele und so.
Im Gegenteil es ist entweder beruhigend oder spannend oder lustig,  auf jeden Fall aber gesellig.

Liebe Grüße

Devilslady

Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #53 am: 21 Juni 2021, 20:05:44 »
Ich habe bereits als Kind ausgiebig Monopoly gespielt. Immer das Ziel alle Straßen und Bauwerke zu besitzen, reich zu werden mit Geschick und Würfelglück. Für die meisten gesellig, für mich ein Teil meiner Suchtgeschichte.

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Offline Olli

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #54 am: 21 Juni 2021, 20:27:55 »
Einer meiner Tanten hatte wohl prophetische Anwandlungen. Zu Weihnachten bekam ich mit ca. 9 Jahren ein Roulettspiel geschenkt.
Naja ... die Kristallkugel war wohl von der billigen Sorte, sonst hätte sie einen Geldautomaten erkennen lassen. Immerhin war die Richtung schon mal richtig ... ;)
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #55 am: 21 Juni 2021, 21:46:29 »
@Olli

An ein Roulettspiel war bei mir in dem Alter nicht zu denken. Das gab es nur beim Klassenfeind ;)


Tag 20 Spielfrei


Wolfgang
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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #56 am: 22 Juni 2021, 09:56:02 »
Hallo Wolfgang
Beim Klassenfeind soso da weiß ich woher du kommst ;) ich och.

Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #57 am: 22 Juni 2021, 22:48:09 »
Tag 21 Spielfrei

Heute die erste Sitzung beim Psychologen. Zunächst viel Papierkram mit über 100 Fragen zum ankreuzen. Die ersten beiden Sitzungen werden eine Art "Schnupperkurs", um zu sehen wie es passt.
Jedenfalls redete ich wie ein Wasserfall und die 90 Min. vergingen wie im Fluge. Ich denke es passt.
War dann noch beim Optiker zum Augentest. Die neue Brille wird somit das erste Utensil, was ich mir vom nicht verspielten Geld leisten kann. Sozusagen habe ich diesen Erfolg jetzt Tag für Tag vor Augen 8)


Wolfgang
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Offline andreasg

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #58 am: 23 Juni 2021, 09:49:21 »


An ein Roulettspiel war bei mir in dem Alter nicht zu denken. Das gab es nur beim Klassenfeind ;)


"Keine Macht für Niemand"  8) :)
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #59 am: 25 Juni 2021, 18:14:07 »
Tag 24 Spielfrei

Bis auf den nach wie vor fehlenden erholsamen Schlaf, geht es mir gut. Der mir zugelaufene junge Kater entpuppte sich jetzt als weiblich und trächtig. Jetzt macht mir die Tierliebe ganz schön zu schaffen, denn es hat sich unter den Vierbeinern herumgesprochen, das es hier was zu holen gibt ;D
Von Seiten des Tierschutzes kommt aber Unterstützung. Ich wurde gefragt, ob ich die Tiere selbst einfangen könnte. Das dürfte zumindest bei zweien funktionieren.
Die bestellte Brille ist in zwei Wochen fertig und dann sind paar Autoreparaturen fällig. Keine Ahnung wie ich das in der Zeit des Spielens hinbekommen habe. Aber Kredit oder Dispo ist eben schnell mal aufgestockt in solchen Fällen. Natürlich in einer Form, wo auch für das Spiel was abfällt. Ist schon schlimm, was Sucht aus und mit einem macht.
Meine persönlichen Notizen lassen eine eher gedrückte Grundstimmung vermuten. Das mag auch noch so sein, aber ich fühle ich mich frei und sicher.


Wolfgang












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(Theodor Heuss)

 

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