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Wolfgang mein Tagebuch

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #75 am: 10 Juli 2021, 13:21:22 »
Hallo Ilona!

In diese Richtung ging auch meine Vermutung. Gibt leider nichts mehr was es nicht gibt.
Vielen Dank!

Wolfgang

 
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

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Offline TAL

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #76 am: 10 Juli 2021, 13:34:34 »
Hallo Wolfgang,

die 'Versteckt'-Funktion ist etwas, was jeder Benutzer in seinem Profil einstellen kann, wenn er nicht möchte, daß sein Onlinestatus gesehen wird. Dann steht man nicht mehr rot in der Userliste, wenn man online ist, sondern gehört zu den Versteckten, ohne namentlich erwähnt zu werden.
Ich selbst habe die Funktion nicht aktiviert, aber dies so einzustellen kann viele Gründe haben. Entweder, man will nicht, daß andere sehen, was man gerade tut oder liest, oder man möchte generell seinen Status geheimhalten. Privatsphäre eben. Sobald man etwas postet, sehen andere natürlich trotzdem, daß man da ist.

Dies ist eine Einstellung, die jeder vornehmen kann, und das hat nicht unbedingt etwas mit Spammern oder Trollen zu tun. Unter Anderem ist auch Olli 'versteckt' unterwegs

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Offline Ilona

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #77 am: 10 Juli 2021, 13:38:29 »
Hm, ich sehe aber eher User als versteckt angezeigt, die nicht anmeldet sind und deren IP Mittelamerika o.ä. ist.
LG Ilona

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Offline TAL

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #78 am: 10 Juli 2021, 13:47:41 »
Ich kann natürlich nicht sehen, wer sich hier noch so rumtreibt, aber auch einige der 'regulären' Leute haben es absichtlich so eingestellt, weil es ihnen offenbar lieber ist, wenn sie nicht angezeigt werden.

Du gehst auf "Profil", dann auf "Benutzerkonto", und da nimmst du den Haken raus bei "Anderen Benutzern Ihren Onlinestatus zeigen". Damit bist du dann einer der Versteckten, und wirst nicht mehr namentlich angezeigt, wenn du online kommst. Und man kann auch durch Anklicken deines Namens nicht mehr sehen, was du gerade tust.


Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #79 am: 10 Juli 2021, 16:33:03 »
@ Tal und Ilona

Danke für die Information. Zusammengefasst also eine Funktion für die Guten und weniger Guten. Olli zählt schon mal zu den Guten ;)


Wolfgang
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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #80 am: 13 Juli 2021, 16:40:21 »
Vorhin mal wieder eine ausgiebige Runde gedreht. Jetzt ist mir etwas flau im Magen, vertrage das derzeitige Wetter nicht so richtig. Blutdruck mal oben und dann mal unten, Puls ebenso. Habe das Teufelchen heute auf meiner Runde dabei gehabt, musste paar Fragen klären. Mein Auto ist ja repariert und würde wahrscheinlich den TÜV Termin in paar Monaten schadlos überstehen. Trotzdem ist es schon 16 Jahre alt und ich spiele mit dem Gedanken (nur mit dem Gedanken), mir ein anderes zu gönnen. Dabei dachte ich an Leasing und habe diesbezüglich auch schon etwas gestöbert. Mein Zigarettenkonsum hat sich deutlich verringert und wenn ich es ganz sein lasse, dann könnte ich mit dem gesparten Geld die Leasingrate bezahlen.
Darüber habe ich mal mit dem Teufelchen gesprochen. Seine Vorstellungen gingen erwartungsgemäß in eine andere Richtung. "Das Auto fährt doch erstmal, kannst doch weiter sparen und in einem Jahr denkst du nochmal drüber nach. Wer weiß, wie du in einem Jahr über OASIS denkst. Beides geht nicht, das sollte dir klar sein".
Jetzt sitze ich hier und merke, das ich diesem Teufelchen noch recht viel Aufmerksamkeit schenke. Seine Meinung hat noch Gewicht. Ich habe ihm aber auch deutlich gesagt, das ich 40 Jahre nach seiner Pfeife getanzt bin und mein Leben seinen Interessen geopfert habe. Darauf habe ich keinen Bock mehr. Aber ich bot ihm an, wir können trotzdem Freunde bleiben. Er überlegt es sich und will zumindest für den Rest des Tages die Klappe halten.

Wolfgang
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Offline Ilona

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #81 am: 13 Juli 2021, 18:46:21 »
Jetzt sitze ich hier und merke, das ich diesem Teufelchen noch recht viel Aufmerksamkeit schenke.

Und Lebenszeit schenkst du ihm auch! Dem Teufelchen, das eigentlich nie wirklich dein Freund war. Oder?  Wie wäre es außerdem mit festeren Ansagen: Du hältst jetzt die Klappe! Und basta!

LG Ilona



Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #82 am: 13 Juli 2021, 22:26:49 »
Hallo Ilona,

ist es schon einmal vorgekommen, das ein Teufelchen Beiträge löscht ;)  Möglicherweise hat sich Ollis` Tag so fortgesetzt wie er begann. Das endete in einer klaren Ansage an mich und ich fand das sehr erfrischend ;)

Leider bekommt er noch Aufmerksamkeit und damit natürlich Lebenszeit. Wenn auch in einer anderen Form. Aber ich setze mich mit ihm auseinander, denn er wird mich nicht  verlassen. Mein Psychologe meinte, es kostet Kraft, jeden Tag einen Feind zu bekämpfen. Also sehe ich ihn nicht als Feind, sondern als jemand mit dem ich auskommen muss. Immer im Wissen, er hat mein bisheriges Leben ruiniert.
Und glaube mir Ilona, ich habe ihm schon Dinge entgegengebrüllt,  die ich hier nicht wiedergeben kann. Irgendwann werde ich nur noch müde über ihn lächeln, aber soweit bin ich noch nicht.

Liebe Grüße

Wolfgang
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Offline Ilona

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #83 am: 13 Juli 2021, 22:41:40 »
Na ja, ich meinte nicht löschen. Eher an die kurze Leine nehmen!
LG Ilona

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Offline Olli

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #84 am: 14 Juli 2021, 06:46:05 »
Hi Wolfgang!

Gut, dass Du meinen gelöschten Beitrag so interpretiert hast, wie ich ihn gemeint hatte. Mir ist aber kurz nach dem Absenden aufgefallen, dass Du ihn auch als negativ hättest interpretieren können. Daher habe ich ihn wieder gelöscht.
Soll ich den Link für den Mitgliedsantrag noch mal einstellen? :)

Zitat
Mein Psychologe meinte, es kostet Kraft, jeden Tag einen Feind zu bekämpfen. Also sehe ich ihn nicht als Feind, sondern als jemand mit dem ich auskommen muss. Immer im Wissen, er hat mein bisheriges Leben ruiniert.

Guter Psychologe ... ;)
Es ist einerseits gut, wenn das Teufelchen auf Distanz gehalten wird. Doch ihn nur negativ zu betrachten bringt auch nichts.
Wasser ... es ist lebensspendend, hat diverse Aggregatzustände ... bla bla bla ... und Du kannst darin ertrinken.
So ist es auch mit dem Teufelchen. Auch er hat gute Seiten. Je lauter er wird, desdo mehr ist er ein Indikator dafür, dass da etwas in Schieflage ist in Dir.
Von daher ist es wichtig, ihn als Freund zu akzeptieren. Doch ich glaube, davon bist Du noch weit entfernt.
Um das zu erreichen, musst Du Dir selbst verzeihen können.
« Letzte Änderung: 14 Juli 2021, 06:56:12 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline andreasg

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Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #85 am: 14 Juli 2021, 09:11:40 »
Hallo ihr Lieben,

ich denke beim Lesen gerade an einen Ausflug von mir in die Altmark, in der Stadt Gardelegen. Dort stand ich vor dem Rathaus, sah mir die Rolandfigur an, knipste mein Foto. Da sprach ein Passant mich an, und verwies auf den Eulenspiegel , der dem Roland im Nacken sitzt. Also, der Roland, der Hüter und Ehrenritter der Hansestädte, und der Narr, der sich genau auf die Stellen setzt, in der die Obrigkeit sich der Töricht, dem Stolz geschlagen gibt.
Ich liebe diese Geschichten, weil sie ja eine Sozialkritik beinhalten.

Es ist doch die Ausgewogenheit des gesunden Menschen, seine guten wie negativen Seiten anzunehmen, und sie in sich zu integrieren. Persönlich dachte ich früher: "wenn ich es nur schaffe, ein Gutmensch zu sein, würde ich die Anerkennung und Wertschätzung erhalten, nach der ich mich so sehne. Aber wenn ich es Heute mitbekomme, daß meine "Gutmütigkeit" ausgenutzt wird, dann balle ich schon einmal die Fäuse, auch wenn meine Argumente, Grenzen zu setzen, verbal ablaufen. Will sagen, ich habe einen Standpunkt, und dazu stehe ich!

Liebe Grüße
Andreas

Da fällt mir noch ein Song von Rammstein ein, bei der nicht Till Lindemann, sondern unisono die Fans im Stadion singen...  ;D 8) :P
« Letzte Änderung: 14 Juli 2021, 09:18:07 von andreasg »
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #86 am: 14 Juli 2021, 10:46:14 »
Das Teufelchen muss als imaginärer Täter und Anstifter herhalten. Und es hilft tatsächlich manchmal, um das eigene Versagen abzuschwächen. Aber letztlich war ich es der versagt hat. Und genau das kann ich mir (noch) nicht verzeihen. Aber ich bin kein Umfaller, jetzt nicht mehr. Ihr werdet mich hier nicht mehr los.
Der Antrag auf Mitgliedschaft geht noch diese Woche raus.


Wolfgang


"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #87 am: 14 Juli 2021, 14:06:50 »
Als Versager habe ich mich kaum gefühlt. Eher als jemand, der seinem Schicksal ausgeliefert ist
Zu schwach um ein Glücksspielfreies leben zu führen.

Das war eine ganz große langanhaltende Täuschung durch das Teufelchen. Mittlerweile ist es fast verstummt. Nur manchmal schickt es mir Träume vom großen Millionengewinn im Lotto.

Gebe ich wieder Glücksspielfutter für das Teufelchen, wird es sich damit nicht zufrieden geben.

Viele Grüße


Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #88 am: 15 Juli 2021, 13:15:42 »
@Balduin

Als Versager habe ich mich gefühlt, wenn es nach einer Spielpause wieder losging. Zu schwach um ein Glücksspielfreies Leben zu führen, kann man auch sagen. Was ich schon alles versucht habe, geht auf keine Kuhhaut. Aber immer ohne wirklich dahinter zu stehen.
Stehe ich diesmal wirklich hinter dem was ich derzeit tue? Das frage ich mich eventuell noch zu oft. Nicht jeder Tag ist gleich und die Gedanken sind dann entsprechend unterschiedlich.
Ich spiele nicht und mich interessieren auch keine Quoten. Ich nehme psychologische Hilfe in Anspruch und habe mich denen die mir nahestehen offenbart. Ich habe eine andere Tagesstruktur und wieder Freude am Dasein. Und trotzdem ertappe ich mich manchmal bei dem Gedanken, es irgendwann mit überschaubaren Einsatz und kontrolliert nochmal versuchen zu können. Totaler Schwachsinn und dieses Denken geht mir auch echt auf den Senkel. Kann ich nicht "einfach" gedanklich damit abschließen? Welche Fehlfunktion verleitet mich trotz schlimmster Erfahrungen zu solchen Gedanken? Stimmt etwas mit meinem Belohnungssystem nicht? Ich gönne mir doch hin und wieder etwas und spüre auch das Gute im Neuen. Aber irgendwas fehlt und hinterlässt eine Lücke, welche ich mit diesen ätzenden Gedanken versuche auszufüllen. Das wird es wohl sein. Habe mir vorhin eine CD zur Entspannung gekauft und teste sie heute Abend.

Wolfgang
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

Re: Wolfgang mein Tagebuch
« Antwort #89 am: 15 Juli 2021, 14:14:24 »
Ja, solche Gedanken kann man nicht rational erklären.
Warum fragen wir uns immer wieder, trotz anderer Erfahrungen, warum es nicht vielleicht doch möglich sein soll irgendwann wieder kleine Einsätze kontrolliert zu tätigen.
Das ist die Sucht. Der innere Spieler. Er schickt uns diese Gedanken.
Jahrzehntelang haben wir unser Gehirn aufs Spielen programmiert. Haben uns an die Gefühle gewöhnt, die mit dem Spiel zusammenhängen.

Haben wir uns zu einem abstinenten Leben entscheiden, fängt der innere Spieler an, uns mit verschieden Methoden zu torpedieren. Er hat manchmal auch ganz gute Argumente (incl. dass wir uns besser fühlen, wenn wir mal ein kleines Spiel riskieren oder das es schade wäre um das ganze Poker- und Sportwissen) - rationales diskutieren hilft da nicht weiter.
Aber sei dir gewiss, der innere Spieler wird leiser, die Fragen und kritischen Situationen werden weniger.

Wenn man so lange seiner Spielsucht gefrönt hat, sind die Auslöser und Ursachen vielleicht schon gar nicht mehr so nah.
Ich habe gespielt, weil ich es so gewöhnt war. Wollte ich nicht mehr spielen habe ich Druck verspürt. Dann das Gefühl der Erleichterung, wenn die erste Münze im Automaten war und später wieder der Katzenjammer.

Jetzt bin ich raus aus der Spirale, aber hinter dem Berg ruft es manchmal: "Komm zurück, beim nächsten Mal wird es anders" - wie sagt man so schön: "Verarschen kann ich mich allein, da brauch ich keinen anderen dazu" Ein Sprichwort mit viel Wahrheit. Nur dass ich mich jetzt nicht mehr selbst verarschen möchte.

 

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