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Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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An diesem heutigen Tag

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #225 am: 16 September 2023, 10:38:15 »
.... sitze ich hier in meiner Küche, warte auf ein gelbes Lieferauto mit roter Beschriftung, und auf ein Paket mit neuen Schuhen, Größe 49 - extra weit! Das hat mein Pflegedienst für mich auf meine Rechnung bestellt. Puh, bin ich neugierig, ob die Kähne passen werden, denn es wird kälter, und die ausgelatschten verdienen ihren Frieden.

Die Zeit vertreibe ich mir mit der Tageszeitung. Heute ging es wieder um den Stadtteil "hinter dem Bahnhof", meiner Heimatstadt. Der Stadtkämmerer verspricht viele Innovationen für Alkohol - Drogenabhängige, und auch wieder in Zusammenarbeit mit der Diakonie verbesserte Hilfen für obdachlose Menschen.  Ich dachte an meinen doch emotional geschriebenen Leserbrief an die Redaktion. Hat der etwa etwas bewirkt? Das wäre dem schon zuviel, denn es gibt gottlob viele Stimmen bei uns, die sich für Menschen in Not engagieren. Aber wer weiß: steter Tropfen höhlt den Stein, natürlich kostet das auch Geld.

Eine Kleinstadt in unserer Region erhöht den Steuersatz für "Geldspielautomaten mit Gewinnmöglichkeiten". Dieses mal nicht aus Gründen der "Prävention", sondern weil diejenige Kommune Geld braucht. Wenigstens lese ich da keine Ausreden,  aber alerdings auch, wie breit und doch dicht Spielstätten Heute gestreut sind. Immerhin gibt es Stimmen in dieser Gemeinde, das Geld für Suchtprävention zu investieren.
Die Hoffnung stirbt zulezt.

Nur für Heute
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #226 am: 17 September 2023, 10:16:37 »
.... habe ich zum Frühstück "freilaufende Eier" mit Quittensenf gegessen. Der Quittenbauer komt aus dem Raum Würzburg, also gut 360 Km von mir entfernt. Und so habe ich den Einkauf über Internet getätigt. Ich glaube meine Fahrten im Seniorenkreis zu Landhöfen  mit Mittagstisch bleibt nicht folgenlos. Es hilft mir, zu erkennen, welche Lebensmittel wertig und wichtig sind. Da ich zum Frühstück die Lokalzeitung lese, bekam ich einen Eindruck von einem Landwirt,, der die Wochenmärkte der Region mit frischen regionalen Obstprodukten beliefert, und dadurch Rang und Namen erworben hat. Der Landwirt beschreibt das, was ich als Junge auch kennen gelernt habe. Der Hunger der Nachkriegszeit, die damalige Wertigkeit von Lebensmitteln als Überlebenszweck, und die Bedeutung im Heute,  gerade für mich, wenn ich an meine Fast - Food - Zeit denke. Frische Lebensmittel kosten Geld, heutzutage viel Geld. Ich arme s Schwein, was nun. Gut, daß ich mein Haushaltsbuch führe, und sehe, was da alles an Geld drauf ist. Das wird nicht reichen, mich explizit in Bio - Läden einzukaufen, oder gar vermehrt Busfahrten zu unternehmen, aber es schafft mir jetzt kleine Inseln in der Landschaft des plastikverhüllten - Superarktsangebot.  Auch das sind für mich kleine Schritte auf dem Genesungsweg.

Danke
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #227 am: 23 September 2023, 11:09:57 »
.... heute Morgen habe ich zum Telefon gegriffen, und das hat 5 X tuut gemacht, und dann habe ich wieder aufgelegt. Vielleicht meldet sich zu Angerufene ja noch im Laufe des Tages. Eigentlich wollte ich gleich zum Eiscafé in der Nähe ihrer Wohnung fahren. Das werde ich wohl auch tun, bin ja dort seit über 45 Jahren Stammgast. Dem Pflegedienst ist das bekannt, und er fördert das ausdrücklich,. Wohl, weil der Weg am Reiterstadion vorbei führt, und das bringt einen auf Tab.
Die Dame, die ich zu treffen wünsche, hat bei mir die "Verhinderungspflege", eigentlich ist nicht viel zu tun, denn ich möchte mir so viel Eigenständigkeit bewahren, wie irgend möglich. Auber Eis zu zweit genießen ist besser, als es alleine zu tunn.
Wäre dieselbe Heute Morgen um 6 Uhr bei mir erschienen, hätte mir die Stützstrümpfe mit Zehenkappen angezogen, säße ich jetzt wahrscheinlich in der U - Bahn  in Hamburg. ...
Nun hat sie kurz angerufen, etwas angespannt, auf dem Weg zur Arbeit.
Blöderweise, oder weil ich so gestrickt bin, habe ich mich so geäußert, daß ich zögerlich ausdrückte, ob sie mir aus dem Weg gehen wolle, weil ..... ?  - Und genau darin liegt des Pudels Kern. Diese Angst, abgelehnt, abgewertet zu werden, nicht erst genommen und dafür abgewatscht zu werden. Nein, es ist ihre Angelegenheit, wenn sie an einem schönen frühherbstlichen Samstag zur Arbeit hezt, auch wenn ich sie lieber als Rentnerin im Club begrüßen möchte. Daß sie sehr engagiert ist, bezieht sich aber auf Gemeinschaften, da ist sie sehr gewissenhaft, in meinen Augen. Das Merkzeichen ist der Umgang mit Geld!. Bei Differenzen und unredlicher Kontoführung würde ich sofort informiert. Das ist eine Basis für unser Vertrauen.
Also ist es doch ein Geben und Nehmen auf Gegenseitigkeit, vielmehr noch ein Vertrauen im Erfahrung , Kraft und Hoffnung teilen. Meine Destruktivität, als meine Neigung zu Selbstverletzungen finden bei ihr kurze und prägnante Worte. So legt sie mir den Finger in die Wunde.

Gestern war ich wieder im CoDA Treffen. Nach drei Minuten des Schweigens habe ich das Treffen an mich genommen. Ich höre, daß ich ein geschätzter Meetingsleiter bin, und so hörte ich mir Gestern nach dem Treffen Worte des Dankes an. Es stehen zu lassen, nicht zu verwerfen, und es anzunehmen, ist die Kernaufgabe eines Spielsüchtigen Menschen. So können sich Co - abhängigkeit und Spielsucht begegnen. Aus persönlichen Gesprächen mit der zu Eis eingeladenen Dame weiß ich, daß ich mich fast in die Hosen scheixse, wenn es darum geht, ein Treffen zu leiten. Ud doch - es ist mein Ding, es ist meine Messlatte, aber, ich kann es nicht alleine bewältigen.

Heute las ich einen Beitrag auf ndr.de über eine Klinik mit Essstörungen, Anorrexi bei jungen Frauen. Ohne viel zu überlegen, schickte ich einen Link an eine vertraute Freundin nach Süddeutschland, die sich sozial schwer an diesem Thema orientiert. 

Was sagte meine Pflegerin Heute Morgen: "Sie sind ein großer kräftiger Bär", , was soll ich jungen mageren Mädels erzählen,? Daß sie keine Angst vor der Waage haben brauchen?. Meine Ausreden und Ausflüchte, wenn das Gerät nicht tut, was ich will, na ja, Heute Abend gibt es für mich diesbezüglich ein Jitzi - Treffen!

Vorher kommt die Pflerein zu mir. Ich soll ein Eis essen, und wenn nicht, dann wird es kitzelig für mch. Und da kennt sie keine Gnade!

Die Menschen sind einzigartige Wesen, aber in der Gemeinschaft einfach wunderbar. Diese und das Glück des Verstehens und später des Vertrauens zu lernen, das bringt mich wieder auf meinen Genesungsweg. .

Schade nicht in Hamburg zu sein, aber im Oktober geht es in die Eifel, das ist mir dann auch 80 € wert. Es kann aber auch geschehen, daß ich nicht aleine die Reise antreten muß: Gemeinsam schaffen wir das  :) ;)

Dankeschön
« Letzte Änderung: 23 September 2023, 11:14:36 von andreasg »
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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #228 am: 16 Oktober 2023, 11:20:00 »
... habe ich hier mehr gesehen, als nur die Überschriften der Beiträge, rechts im Register. Verdrhre Bilder - ja, das kenne ich ja auch - von mir. Eigentlich habe ich ja nix mehr zu melden. Das Leben ist öde und schmerzhaft, vor allem, das linke Bein steht im Dauerschmerz. Das einzige probate Schmerzmittel ist der Becher Kaffee morgens. Ahhhh, und dann?

Ich blicke hier rein, nicht mal was zum Schreiben?  Am Wochenende war Deutschlandtreffen der GA - Anonyme - Spieler. Ich bin Zuhause geblieben, aber in Gedanken bei den Freunden. Mein Indekation, bitte keine Ausrede: mein aktueller Gesundheitszustand. Ach ja, das liebe Herz, die Schilddrüse, aber - die Kolik ist zurückgegangen. Ich denke an den lieben Freund, und unser gemeinsames Thema: das Älterwerden. "auch ein Hippochonda darf einmal krank werden", solche Sätze fehlen mir einfach zum Leben. Gestern im Videomeeting haben wir über Sponsoring gesprochen. Eben über einen vertrauten Menschen, der hat, was mir felhlt. Mein Gedanke Gestern war, jemanden anzurufen, bevor ich am Computer einschlafe!
Das Gefäße in den Beinen machen mir ja am allermeisten Sorgen, aber das Thema ist Chefsache. Meinen Hausarzt kenne ich seit über 30 Jahren. Wenn ich es bedenke, im Nachbarschaftstreff habe ich zwei Damen, die mit ihm per Du sind. Aber, ich sehe auch hin, wenn er seine Hand an seine halblinke Brust hält, oder seinen Gesichtsausdruck dem Schmerz der Lendenwirbelsäule angleicht. Solidaritätsgemeinschaften sind wichtig.


Ich habe eine Nachricht von meinem persönlichen Lieblingsklinikum erhalten, (welches für Herzkatheter, Magenspiegelung, Pulmolatorvenenisolation, und auch für den Handwurzelbruch an mir tätig wurden. Aber diesesmal die Psychiartrie, einen Wunsch, Hilfe für Spielsüchtige Menschen für das Klinikum anzuwerben, die dererlei Hilfe benötigen. Ich habe auf unser Gruppengewissen verwiesen, und ich denke, daß wir Morgen einen Termin mit der Therapeutin finden. Es ist gut und wichtig, hier keinen Alleingang zu gehen. Was ist mit den Probanten, die ihre Therapie erfolgreich abgeschlossen haben, und wieder im gewohnten Umfeld Daheim ankommen. Die Spielstätten haben deshalb nicht geschlossen, die Software bietet noch jede Menge Lücken an, und auf Malta werden emsig neue Briefkästen aufgehängt?

In mir drängt sich gerade wieder eine Kernfrage, womöglich eine Gewissensfrage auf:
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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #229 am: 16 Oktober 2023, 12:03:55 »
.... nein in der Nacht zum Sonntag habe ich wachgelegen, und über meine Zeit im Kirchenchor nachgedacht, versonnen in meine Gefühle, nicht in die Strategien der Selbstherrlichkeiten. Dem Chor gehörte ich von 1995 - 2003 an. Nach meiner eingehenden Psychosomatischen Therapie in der Klinik habe ich kapituliert. Dieses Thema hatte nicht mur einen Grund: Zum einen habe ich keine Chorstimme, und ich kann nicht von einem Notenblatt absingen. Ich muß die Melodie hören, sie lernen und verinnerlichen, dann begreifen, und irgendwann kann ich das Stück auch mitsingen. Dabei passiert es, daß ich den hervorragenden Bass - Solisten abgebe, der mit seiner sonoren Simme den Konzertsaal zu Vibrieren bringt. Ähhh, im Kirchechor haben die Sophanistinnen die Daminanz, sie sind diejenigen, die die Leitmelodie singen... Darüber hinaus, weil ich dabei ja logisch meinen ureigenen Kadenzen habe erklingen lassen, fiel ich wohl der Chorleiterin unangenehm auf. Wenn am Ewigkeitssonntag das Kirchenkonzert war, stand ich etwas wackelig auf einem kleinen Holzpodest auf der Teeppe zur Kanzel, darauf habe ich mich immer konzenriert, und tie es immer noch, wenn ich auch übertragen, einen festen Standpunkt brauche. Nach dem Konzert gab es jedesmal Lob von der Chorleiterin, häääh? Das lag nach ihrem Benehmen daran, daß sie ja nur mit den Armen wedeln konnte, aber beim Gesang und Klang nicht mehr eingreifen konnte. Die Unsicherheit schand in mir, das Selbstvertrauen konnte wieder wachsen. Ich meiner Zeit im Chor habe ich demnach 9 Konzerte mitgesungen, nebst begleitender Musik im Gottesdienst. Gestern saß ich wieder auf der Kircenbank, hatte das Gesangbuch in der Hand und die angesagten Lieder hatten alle witgehend "Badewannencharakter". Ich habe einfach drauf los gesunen, was das Herz wollte, und die Stimmlage in meinem Körper ausballanciert, wie ich es in den Proben gelernt habe.

Ich bin gescheitert, aber ich habe trotz allem viel gelernt, für das ich dankbar bin. Hier im Tagebuch habe ich viel über meine Ambivalenz zu Glauben und Kirche eingebracht, das kochte wieder richtig durch. Ja, das Thema: das neue Kirchenfenster in  der Hauptkirche meiner Heimatstadt. Leute, ich stamme aus einer Graphikerfamilie, die trotz aller Dyfunktionalität in Sachen "bildende Kunst" etwas zu sagen hat. Da ich zwei linke Pfoten habe, ist malen nicht so meine Sache, allenfalls Therapeutsche Bilder in der Klinik, aber im Bilderlesen habe ich stets viel Lob und Anerkennung, sogar in der Schule erhalten. Der Satz:"was will der Künstler uns damit sagen"ß - ist mir fremd, denn wenn ich etwas in dem Bild entdecke, spricht es mich an, und das geht dann in meine Gefühlswelt. Darinnen wieder brodelt es ja heftig, und so schreibe ich es gere einmal auf. Zur Zeit bin ich mit einem Gemalde von Rembrandt beschäftigt, daß in der Eritage in St. Peterburg ausgestellt wird. Wann ich dahin komme, ich weiß es nicht, der Wunsch aber, der lebt schon in mir.

Was hat das für Rückschlüsse auf meine Genesung von der Spielsucht? Die Chorleiterin stammt aus einer Musikerfamilie, ihr Vater was Dirigent, er war der Dominator, und sie, seine Tochte konnte sich vor seiner Übermacht nur in Rauch aflösen. Ich weiß, eingedenk meiner Therapien, daß die Dame eine Projektion auf mich schob, und ich vermute, aus diemen Grunde. Nach einem Schlaganfall konnte sie dann auch das Rauchen aufgeben, für alle eine große Erleichterung.

Rembrandts Bild zeigt den Rücken eines Heimkehrers , der zu seinem Vater zurückgefunden hat. (ist gerade schwer zu schreiben, die Emotionen). Mein Wunsch ist, die Geschichte dazu von der Lektorenkanzel lesen zu dürfen. Ich bin mir sicher, es hat etwas mit Demut zu tun, ich brauche mich dabei mit zur Schow zu stellen, sondern einfach nur so zu geben, wie ich bin. Gestern konnte ich den Kernsatz der Geschichte offen aussprechen, kein Geheimnis mehr ein Bekenntnis. 

Das Leben geht weiter, trotz Krieg, trotz Klimawandel, trotz Ungerechtigkeiten, Manipulationen, es geht weiter, weil auch in schlafloser Nacht Träume wahr werden können.
Ach ja, nun raus auf den Balkon, Wäsche aufhängen, völlig losgelöst.

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #230 am: 22 Oktober 2023, 11:29:16 »
.... habe ich einen Betrag der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung gelesen, mit der Überschrift: "Schwarze Erziehung". Also eine Erziehung, die für die Kinder eine Schreckensherrschaft der Erziehungsberechtigten für ihre Seele ist. Also einmal in aller Bescheidenheit: Meine Zeit im Katholischen Kinderheim, (die Gesellschaft kennt den Missbrauch, der diesen Institutionen eigen ist), eine Mutter, die mich abstrafte, weil mein Vater eine andere Frau nahm, mein Vater, der mich zusammenschlug, weil ich einmal 5 DM gestohlen hatte, ein Schulrektor, der gleich zuschlug, und verbal keine Argumente nutzte, ein Pastor, der 104 X von "der Herr wird den nicht ungestraft lassn" - immer mit drohendem Zeigefinger, - bis ich aus der Kirche raus konfirmiert wurde!
In dem Artikel steht, daß die Betroffenen der "Schwarze Erziehung". Hilfe brauchen, aber nicht wissen woher.?  Ich kenne eine Selbsthilfegemeinschaft, die möglicherweise Hilfe anbieten kann, wenn es eben in der vorprogrammierten Beziehungsstörung zu Co - abhängigkeit kommen kann. Hier sind ja auch gerne die Angehörigen der Spielsüchtigen Menschen angesprochen.
Was hat das mit der Kirche zu tun? Gerade habe ich einen Fernsehgottesdienst gesehen, mit dem Thema: "Eingeladen sein". Da denke ich an das Treffen in der Selbsthilfegruppe, als die Therapeutin der Medizinischen Hochschule zu Besuch kam. Auch das war sehr bewegt und emotional. Es waren 5 Menschen im Raum, die Anzahl der leeren Stühle war wesentlich höher, das gestikulierte ich in meiner Stimmung.

Warum ist es so schwer, das zu tun, was einem gut tut, was einem hilft, was einem Spaß im Leben bereitet? Warum ist die Sehnsucht nach Schmerz so riesig, daß Menschen gezwungenermaßen dahinsiechen? Ich denke an den netten Fuhrunternehmer, der mir seine Zigarettenschachtel zeigte, und von Sucht sprach, oder meinen Nachbarn, den Sozialpädagogen, den ich am Wochenente aus dem Weg gehe, wegen seiner Trunkenheit.

Nur für Heute bin ich frei vom selbstzerstörerischen Glücksspiel,

ich glaube es wirklich, da steht eine Aufgabe dahinter, und um präzise zu sein, ein paar einfache Schritte zu gehen, um den Blick nach vorne zu richten.

Ich habe Angst! Angst vor dem Tag, an dem die Kirche bildlich umsetzen will, daß der Glube an die Liebe nichts als Fliegenschiß ist, weil wir ja alle ohnehin in der Hölle landen, wie im Konfa - Unterricht gelernt!  Ich denke gerade an das Hohelied der Liebe, aber das wurde ja Prinzessin Diana mit auf ihren letzten Weg mitgebeben. Darf ich als Kind geliebt sein. Wenn ich das spielsüchtige Menschen fragte, wurde ich ausgelacht. Ich kenne das: daß ich aus Unverständnis und Verzweiflung gelacht habe, ein Reflx vielleicht. Die schallende Ohrfeige vom Rektor tut mir noch immer weh...

Gestern habe ich eine Unterhaltung mit einem trockenen Alkoholiker via Video gehabt. Das hat mich wieder runtergebracht, und eingenordet. Der Punkt, um Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen zu können, ist, der Wunsch aus dem Leidensweg einen Genesungsweg zu formen, und sich einfach auf den Weg machen, seinen Frieden zu finden. Mein Weg beträgt eine Strecke von "60 Feld Wegs", wie weit das auch heutzutage gemessen wird, und kurz vor dem Ziel wird ein Abendlied im a Capella - Chor gesungen. Das konnte ich erst lernen, als ich an und mit meiner Spielfreiheit gearbeitet habe.

Die Depression, die mich morgens heimsucht wird im Badezimmer lauthals davongejagt, und gleich heißt es : Wäsche auf dem Balkon aufhängen, Altpapier und Altglas in die jeweiligen Container zu bringen, und mich auf den neuen Eisenbahnfilm , über die Bahnpost zu freuen, eben sich auf den Wegin eine Welt voller Leben zu machen.

Einen Tag zur Zeit
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #231 am: 23 Oktober 2023, 11:31:28 »
.... bin ich eigentlich viel gelöster und fühle mich freier. Habe vorhin noch meinen Terminkalender gesichtet, und als Pflichttermin den Mittwoch - zur Lymphdrainage ausgemacht. Ansonsten kann es ruhiger werden.
Frühstück und Nachrichten lesen, das was früher unisono funktionierte, ist nur noch ein Graus! Der zweite Beschäftigungsteil ist für die Moral zur Tagesstruktur nicht wirklich förderlich!

Von Freitag bis Dienstag gehe ich in Selbsthilfegruppen. Allerdings nur noch Dienstag in die Spieler SEH. Der Grund ist meine Schwerbehinderung, und eine gewisse Übermüdung, immer für den Ablauf verantwortlich zu sein. Das lässt sich via Zoom leichter bewerkstelligen, gerade, wenn sich eine Chair - Vorlage downloaden klässt.  Ich bin ja immer irgendwie unter Strom, wenn ich ein Meeting leiten darf, aber es ist und bleibt meine Hauptaufgabe, dieses auch anderen Gruppenmitgliedern zu ermöglichen!
Die Spielsucht ist ja eher eine schlechte Angewohnheit, als eine existenzzerstörerische tötlich verlaufende Krankheit, deshalb ist wohl auch das Interesse erher minder angesprochen? Natürlich ist es gut und rischtig, sich z.B. sportlich zu betätigen, als nur am Rechner zu sitzen, und von einer besseren Welt zu träumen. Aber solagen Nachricheten eingespielt werden, gerne als Eilmeldungen, dann bleibt nichts anderes mehr als die Flucht in eine Traumwelt.
Sie Selbsthilfegruppe bietet Solidarität, das gegenseitige Verstehen, die Annahme des Anderen, der die Schwierigkeiten hat, denen ich mich schon stellen mußte. Und der noch Spielende sagt mir dann auch: "Du bist nur eine Geldmünze von Deinem nächsten Rückfall entfernt"1 - Ich weiß gar nicht, was ich den Online - Spielern sagen soll?

Ich heiße Andreas, ich bin Spiler und süchtig, und nur durch die Lebe frei vom selbstzersstörerischen Glücksspiel. Ich weiß, daß meine Spielsucht sehr schwer zu behandeln ist, schwerer als bei einer stofflichen Sucht, und ich habe in der Spielsucht, und ihren Auswirkungen die größten Schamgefühle überhaupt.

Neulich habe ich ein touristisches Portrait der Insel Malta auf youtube gesehen, ich gebe zu, ich habe nur nach den Briefkästen der dortigen Häuser gestarrt,, eben dort, wo die Leiden der Spieler heutzutahe eingeworfen werden. Wie schön mag es sich auf den Faör - Inseln anfühlen? Etwas frischer, und mehr Schafe als Postkästen vor Ort?

Danke, daß ich hier in mein Tagebuch schreiben kasnn , Danke für Aufmerksamkeit

und schöne 24 Stunden


Wo steht mir der Sinn, wohin geht meine Reise noch? Gestern in der Nacht, nach einem Tag voller Ordnung schaffen, habe ich mir eine Eisenbahn - DVD angesehen. Dort wurde eine Hafenstadt gezeigt, und das macht Fernweh. Neben hochmodernen Lokomotiven leistete eine alte E - Lock (Baureihe 094 aus den Vorkriegsjahren) ihen schweren Dienst. Das Gefüge zwischen Alt und Jung kann funktionieren, und das in gemeinsamer Stärke.

Ich habe gut geschlafen , ja mit wirren kunterbunten Träumen, aber keinen Alptraum mehr. Trotzdem bin ich gespannt, was das Schlaflabor mir bringen kann, ich bin Heute offen, mein Leben neu zu entdecken und zu genießen.
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #232 am: 23 Oktober 2023, 12:55:46 »
In Deinen Worten sehr schön be- und geschrieben. Danke!
LG Roy
Ich bin kein Anwalt sondern gebe nur meine eigene Meinung wieder

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #233 am: 07 November 2023, 11:16:52 »
.... möchte ich nur kurz etwas hier einbringen:
Gestern war im Nachbarschaftstreff wieder Märchenstunde. Leider gingen die Plots nicht um Prinzessinen, die im Goldenen Käfig eingesprerrt waren, und wach geküsst werden wollen. Es ging um Fressen und gefressen werden, die Schale mit Keksen stand auch in meiner Nähe. Beim Zuhören mangelte es mir an Appetit, aber dann kamen die Pausen, und da wurde seniorengerecht - getrascht und getratscht. Ich bekam Gesäßschmerzen, wollte mir Erleichterung verschaffen, aber irgendwie wartete ich auf eine angenehme Geschichte, also einem Aschenputtel, daß sich in meine Arme schmiegt...
Die Initiatorin , also die Vorleserin sprach mich an. Ich hatte ihr ein Buch einer bekannten Sage geschenkt, mit einer Orientalischen Prinzessin: "Melechsala" , aber nicht mit Königssohn, sondern mit einem Mitteldeutschen Grafen und seiner Gräfin. Eine Dreiecksgeschichte eben, und durch 3 markante Berghöhen in die Landkarte ceingezeichnet.
Nebenbei bemerkt: mein Lieblingssagenheld stammt wohl vom Schweizerisch - Deutschen Rheinknie, war absolut kein Frauenheld, nur der "Gute Papa", aber sonst ein finsterer einäugiger Typ.

Wenn ich mich aber darauf konzentriere, welchen tiefen Inhalt Sagen verkörpern, dann wird es schwierig.  Zuerst wird beschrieben, daß und wie die Kreuzzüge der Ritterschaft gescheitert sind, und im Vorpann, wie abgrundtief das Altertum verschwand, und das Mittelalter aufblühte, aber auch so grausam, mit der Sehnsucht nach Liebenswürdigkeit.

Ich bin immer noch auf der Jagdd nach  Sorglosigkeit, Verständnis und Vertrauen, und ich habe die Wahl, mir jeden Morgen neu die Gewissheit zu geben, daß ich diese Schätze ja schon im Herzen habe, es aber meine Aufgabe ist, diese mit Leben zu füllen, und mich auf den Weg zu machen. Machmal nur ein Spaziergang, aber doch gleich zum Arzt, weil ich eine wunde Stelle hinterrücks habe. Zu meinem Husarzt habe ich Vertrauen, darauf kann ich mich besinnen.

Leider kenne ich Menschen, die rückfällig geworden sind, auch im Spielen, Menschen die jünger sind als ich, und sich schlicht und einfach aufgeben. Das tut mir weh, auch wenn mir oft die Solidarität fehlt, die ich früher hatte. Ich bin ein Pflegefall, bin Schwerbehindert, ich bin einsam, auch wenn ich unter Menschen bin. Der Kopf dreht sich wie eine Achterbahn, und manchmal wie eine Zentrifuge. Das Grübeln in der Nacht bildet eine Hürde, eine Mauer. Gut, daß ich Heute mit der Pflegeschwester wegen Terminabsprachen in Kontakt war, das schafft Verbindlichkeiten, Zutrauen. Alleine ist alles mehr als doppelt so schwe.

Heute Nachmittag ist SHG, das heißt: ein Spaziergang an der frischen LuftAustausch mit Menschen, die mein Problem kennen, und dem Tag eine konstruktive Struktur geben.

schöne 24 Stunden
Andreas
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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #234 am: 18 November 2023, 00:24:01 »
Hallo ihr Lieben,

ich lese gerade, um mich von meinen Unzulänglichkeiten abzuwenden, und erkenne, daß ich immer wieder die richtige Auflage auf die Stulle geschmiert bekomme....

Heute Morgen kam ein findiger und hilfsbereiter Nachbar, der sich anbot Elektroschrrott zum Wertstoffhof zu fahren. Noch am Morgen habe ich VHS - Recorder und Kassetten, einen alten DVD - Player, Zahnbürste und Rasierapperat rausgeholt. Den alten Fernseher holte er selbst aus meinem Keller. Der Nachbar brachte den Schrott runter, und ich gab ihm 20€ in die Hand, weil der Fernseher Entsorgungskosten - und der Transport Sprit forderte, der Betrag wie vereinbart. Nachmittags ging ich zum Altpapiercontainer, sammelte noch rumliegenden Müll von der Grünanlage aud, und warf diesen in den Restmüll. Halt: da lagen VHS - Recorder und Cassetten, Zahn - und Rasierapperat, gut sichtbar reingeschmissen. Der Fernseher allerdings fehlte?! Ich regte mich tierisch auf, deckte den Kram aber zu, und wußte permant nicht, ob ich die Kraft hätte, den Kollegen zusammen zu scxeissen!. Das Zeug gehört ja auf den Wetstoffhof, und die 20 € sind futsch! Im Treppenhaus dachte ich: wieder mehr Platz in meiner Messi - Bude, das zählt doch auch? Ich dachte an die Nachbarrinnen, die sich über den Nachbarn beklagte, ich dachte daran, als mir dieser Mensch einen schweren Einkauf vom Supermarkt nach Hause brachte, ich dachte und grübelte. ..
Heute Abend wählte ich mich in ein Zoom - Meeting ein: einfach nur zuhören und dabei sein... Der gestrige Tag war sehr anstrengend, mit Augenarzt, und Terminverschiebung im Therapiezentrum zur Rush hour - im Stau, einfach mal Ruhe finden, ins Meeting einwählen.:

Es waren schon 5 teilnehmende da, als ich mich einwählte, dann fragte ich, ob jemand das Meeting leitet. Das Schweigen veriet mir, daß ich die Meetingsleitung inne hatte.  Aslo kramte ich meine Chair - Vorlage raus, und so kam es in Gang. Irgenwann kam eine Störungsmeldung: jemand beklagte sich, daß ein Mitglied das Mikro offen hatte, - und ich versuchte als Leiter, eine Klärung herbeizuführen. Das gelang mir wohl auf. Danach konzentrierten sich die Wortmeldungen auf diese Störung, ein Mitglied schrieb eine böse Nachricht in den Chat. Es wurde über Gefühle gesprochen, Gefühle die im hier und jetzt liegen, und der Realität der Wahrheit sehr nahr kommen. Eben Gefühle, die in der Sucht versteckt, brach liegen, die übertüncht werden, von Glossen aus dem Alltag, von der Reflektion anderer Menschan. Gefühledie weit weit zurückgehen, als es lieber ist daran zu denken. (In der Zeitung sah ich ein Bild von einem kleinen Jungen, der weinend an der Wand stad, während eine Frau ihn mit dem Teppichklopfer bedrohte. Dieses Bild ist keine Traumwelt, sondern für mich in jeder Beziehung schmerzhafte Realität. Es auszuhalten ist fast unmöhlich.
Nun kommen die Gefühle, "ich habe wieder einmal alles falsch gemacht, ohne mich hätte es den Stress nicht gegeben, ware das Treffen harmonisch verlaufen, ich hätte mir einen verlässlichen Nachbarn suchen sollen, immerhin habe ich die 20 € nicht verzockt, ich will sie ja auch nicht zurück gewinnen"1

Es tut gut, ins  Forum glücksspielsucht.de zu gehen, einfach nur einmal herein schauen, und sich über nichts aufzuregen. Die Erkenntnis, Heute war es nicht langweilig, ich bin ja Rentner, - und die Erkenntnis, daß ich lernen durfte sind beruhigend. Vor allem das Geschenk das ich nach Ende des Zoom - Meetings erhilt, ein "Zauberwort", haben meinen Rhythmus wieder gebract.

Auch wenn es lang war,
von Herzen Danke, daß ich das teilen durfte

Andreas
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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #235 am: 20 November 2023, 23:58:23 »
.... stand der Termin bei der Zahnärztin an. Sie ist neu in der Praxis, und wohl ein  Mensch für besondere Fälle. Aber es geht bei mir ja nur darum, daß meine alte Prothese zerbissen ist, und die Krankenkasse mir eine neue bewilligt hat, nach Begutachtung durch den MDK. Also rein in die Praxis, Zahnersatz rausnehmen, und bitte neu anfertigen, und alles gut.
Für Heute hat das 3 1/2 Stunden gedauert. Alles Kronen und Silberkrönchen mußten raus, ein Provisorium mußte angefertigt werden, und das nur für den Oberkiefer, der Unterkiefer kommt mit einer leichteren Reparatur davon. Soweit die Zusage. Wenn die Behandlung mit schrerem Gerät ansteht, ich den Mund öffne, dann bin ich in Gedanken sofort auf dem Erbuferweg in Hamburg, und ich empfinde dabei meine Wege nach, die ich meistens in den 1970er bis 1980er Jahre gegangen bin. Eigentlich war der Elbuferweg seit meiner Kindheit an, immer etwas besonderes, mit dem Opa nach Schulau - Willkommhöft geradelt zu sein, zB., die Gedanken, die Gefühle von Geborgenheit bleiben.
Also lieg ich da im Zahnarztstuhl, die Augen geschlossen, und trümte mich in eine schmerzfreie Zeit hinein. Die Gerätschaften im Mund lösten abrupf ein Würgen aus, ich bekam Atemnot, und schrie auf, um den Hals freizukriegen. Die Zahnäztin verwies mich darauf, nicht zu schreien, ich dürfte aber pusten, und soll unbedingt die Zunge hinten halten, äächtttzz. Dann sagte sie mir, ich mache mir nur Streß! Sofort - kam mir der sympatische Yoga - Lehrer in den Sinn, und ich summte ein leises "ooommmmm"! Da fand ich meinen Humor wieder, und wurde so auch lockerer. Die Zahnäztin begriff, und gegesätzlich zu den oralen Gerätschaften wurde sie zärtlich, streichtele mir immer wieder über die Schulter. Das steckte auch die Assistentin an, ja ich weiß, welch unschätzbar hohen Verdienst Zahnarzthelferinnen für eine beruhigeende Behandlung haben.
Wenn ich doch einmal die Augen öffnete, sah ich am Monuór vor mir eine Fratze, einen offenen Mund, mit hellleuchtenden Zahnfragmenten... Ender der 1970er Jahren war ich bei einer Zahnärztin, die sich zur Behandlung bei mir auf den Schoß setzte - Schmerzen was wollt ihr noch bewirken. Und was macht der Spieler - der Andreas? Geht anschließend nicht mehr zu der Praxis! Angst vor Nähr, Angst vor positiver Zuwendung, Selbstverleugnung, Hass? - In der Spielhalle hatte ich keine Zahnschmerzen, Geld in die Automaten rein, Mund auf, die faulen Zahnstummel, ich habe beim Spielen keine Schmerzen gefühlt, nur Trostlosigkeit, die allein durch das Bmmeln der Kästen und dem mühsamen Gang zur Wechselmutti gestört wurde, ja die Alten Kameraden.

Zurück zur Gegenwart,: schwindelig auf den Stock gestützt verließ ich den Raum mit Designerstuhl und elektrischem Handwerkszeug, den Monitor kurz betrachtend. Die Zahärztin lobte mich mehrmals, Daß ich das so gut ausgehalten habe. Vielleicht erkenne ich einmal an, daß das kein Proformasatz ist.! Später in der Stadtbahn wurde mir direkt ein Sitzplatz freigemacht. Ich sagte "Danke" und nach dem Umsteigen in die nächste Bahn sagte ich "Bitte". Ich dachte während der Fahrt über die Zauberwörter nach, und deren wunderbare Wirkung, wenn sie offen und ehrlich ausgesprochen werden. Später kam ich auf den Wert: "Vertrauen" , und da dbin ich mir sicher, dieses Wort sollte ich in meinem Leben dazufügen,

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Offline Rubbel

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #236 am: 21 November 2023, 21:51:50 »
Hallo :)
Na, das war ja ein aufregender Zahnärztinnen-Besuch und eine aufregende Rückschau auf ein damaliges nicht nur 'dentales Erlebnis' :)
Eigentlich war die Zahnärztin damals übergriffig, sich auf Deinen Schoß zu setzen ... naja, die Welt ist kunterbunt.
Ich hatte mal einen Arzt, der super-super-lieb war, schön dazu - und fast hätte ich vergessen, dass ich mich nie wieder verlieben will. Als ich aber da raus kam, war ich wie berauscht: Er hatte nach der Untersuchung seinen Arm um mich gelegt und gesagt, dass diese Zeit der Untersuchung für ihn so angenehm gewesen sei. In dem Moment waren mir fast die Tränen gekommen, und bei der nächsten Sitzung beim Therapeuten hab ich das ganz verträumt erzählt ... und der fand das gar nicht lustig.
Er hat gesagt, der Arzt habe seine Grenzen überschritten, was er nicht dürfe.
Dennoch hab ich noch monatelang von ihm vor mich hin geträumt und gedacht: Sollte ich da noch mal hingehen? Was hieße das, und überhaupt ... was würde das mit mir machen?
Es war sicherlich gut und okay, dass Du damals nicht mehr dorthin gegangen bist :) - ich bin es zu diesem 'Traumarzt' auch nicht mehr.
Das ist auch schon ne Frage des Vertrauens, ich finde - da geht's schon los.
Es ist superschön, Aufmerksamkeit zu bekommen und zu geben - wie Du es in den Öffis erlebt hast.
Das verstehe ich, und das mache ich auch gerne und hab es auch gerne.
Vertrauen muss entstehen. Das ist keine Höflichkeit oder Aufmerksamkeit. Und ich glaube, da haben wir alle unseren Knacks weg.
Deshalb ist es für jeden schwierig zu erlangen und auch zu geben. Lernen, so denke ich, können wir es am besten selbst, bei uns selbst. Uns selbst vertrauen, vor allem unseren Empfindungen und Eindrücken. Wahrnehmen und drauf vertrauen.
Ich wünsch' Dir alles Gute.
Rubbel
« Letzte Änderung: 21 November 2023, 21:56:45 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #237 am: 23 November 2023, 13:12:35 »
Hallo Rubbel,

Danke für Deine Antwort. Ja, da ist etwas Wahres dran: die Ausgewogenheit zwischen Nähe und Distanz. Wenn ich an die beschriebene Situation damals denke, dann war ich doch sehr überrascht. Ich war noch keine 30 Jahre alt, hatt noch keine näheren Begegnungen mit Frauen, geschweige eine Liebesbeziehung. So kann es sein, daß ich von dem Gefühl - dem Glück - übermannt wurde, wohl doch kein hoffnungsloser Fall zu sein, also der Zombie, dem keine Liebe zustand. Dieses destruktive Denken konnte ich in dieser spontanen Situation schwerlich abstreifen, und auch nicht annehmen. Die Flucht ging wohl auf vertrautem Wege - in die Spielstätte.  Vor 32 Jahren war ich in einer Fachklinik für medizinische Hypnose. Dort habe ich an einem Sketch mitgewirkt, und meine Sketchteilnehmerin versuchte später Kontakt zu mir zu finden. Dabei pachte sie - berührte mich sexuell - und ich erstarrte zur Salzsäule. Aus Scham - vem vertrauten Gefühl schwieg ich darüber, mied aber den Kontakt zu der Mitpatientin. 12 Jahre später konnte ich in einer Fachklinik für Borderline meine Nähe - Distanz - Bedürfnisse aufarbeiten und klären. Das hilft mir noch Heute, und deshalb habe ich es hier auch wohl eingebracht.
Heute bei der Angiologin, gab die Arzthelferin vor, mich beim Strumpfausziehen sich auf meinen Schoß zu setzen. Ich mußte fast lachen, aber - ich will ja auch nur verstehen.

Liebe Grüße
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #238 am: 23 November 2023, 13:27:14 »
Lieber Andreas,

danke für deine so schön geschriebenen Beiträge.

Ich muss mal was zum Thema „Zahnarzt“ ergänzen. Ihr wisst ja, dass ich seit 1987 im Bereich Glücksspielsucht arbeite. In der Zeit habe ich viel erlebt und viele Erfahrung gesammelt. Das könnt ihr euch sicherlich vorstellen. Eine davon hat mit dem Thema Zahnarzt zu tun.

Meiner Erfahrung nach, haben Betroffene, die beginnen sich um ihre Gesundheit- und im Speziellen um ihre Zahngesundheit - zu kümmern, das Gröbste hinter sich. Während der Spielfreiheit verschieben sich Prioritäten. Man nimmt mehr wahr - auch an sich selbst - , man mag sich wieder, man freundet sich mit sich selbst an und geht fürsorglich und liebevoll mit sich um.

In diesem Sinne: nochmal danke für deine Geschichte Andreas.

Alles Liebe

Ilona
« Letzte Änderung: 23 November 2023, 16:11:55 von Ilona »
Juristische Beratung: Kanzlei Kraft, Geil und Kollegen / Bielefeld http://www.kguk.de/
Ansprechpartnerinn: Dr. Iris Ober und Juliane Brauckmann  (Fachanwältinnen für Bankenrecht)  Terminanfragen: 0521-529930
Weitere Infos  hier: https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?topic=3737.0

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Offline Olli

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #239 am: 23 November 2023, 15:53:19 »
Ausnahmen bestätigen die Regel! ;) Ich habe mich immer um meine Zähne gekümmert ... :) Allerdings bin ich auch ein Weichei, was Zahnschmerzen angeht ... :)

Als ich letztens das 2. Implantat eingesetzt bekommen hatte, da spürte ich an meiner linken Schulter, dass die Zahnarzthelferin Hilfe beim Tragen benötigte. Gutherzig wie ich nun mal bin, habe ich sie "unterstützt". Ich kann aber jetzt nicht sagen, dass ich froh gewesen wäre, wenn die Prozedur am Oberkiefer noch etwas länger gedauert hätte ... :)

Der eklatante Unterschied zu Andreas Erinnerungen ... die Gute hatte ohne Absicht gehandelt und so habe ich das auch ignoriert.

Ansonsten gebe ich Ilona Recht. Viele, die in der Sucht gefangen sind, vergessen sich um sich selbst zu kümmern. Sie verwahrlosen und kümmern sich weder um Hygiene, noch ordendliche Kleidung, noch um ihre Gesundheit. Das gilt selbstredend nicht pauschal, doch es kommt durchaus vor und das nicht mal selten.

Danke Dir. lieber Andreas, für das Teilen Deiner Erfahrungen!
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

 

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