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Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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An diesem heutigen Tag

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #180 am: 31 Januar 2023, 12:43:43 »
.... denke ich an einen lieben Freud, der mir den Satz gesagt hat: "wenn es dir schlecht geht, dann gehe in ein Meeting, und wenn es dir gut geht, dann laufe in ein Meeting"!

Bin Heute früh aufgewacht, habe ohne zu knören der Pflegerin die Tür geöffnet, wir haben bei herzlich lachen müssen, sie will mal wieder mit mir einen Kaffee trinken !

Habe meine Wäsche in die Maschine getan, dann am Rechner mein Haushaltsbuch für Februar vorbereitet, - es sieht gut aus, trotz vieler Abbuchungen, gerade für Wohnung, Einrichtung und auch Hobby (Fotografie und Eisenbahn )),

für meine Esssuchtgruppe habe ich im Dienstbüro angerufen, Einwahldaten korrigieren ... Literatur für die Gruppe bestellt,

im Möbelhaus angerufen, nach meinem Springboxbett recherchiert: Ankunft zum 21.02.2023 erwartet, kann so vorbereitende Arbeiten organisieren (Teppichfliesen zum Verlegen liegen bereit) , und habe mein Erscheinen für Heute in der Spielsucht - SHG angekündigt. , und vorher noch der Pflege Bescheid gegeben, daß ich so gut versorgt bin.
Die Wäsche ist im Bad zum Trocknen aufgehängt, nun gibt es gleich Mittagessen, (von der Pflegerin ist das Gemüse vorbereitet, brauche nur noch warmmachen),

Ich bin gerade dafür dankbar.

s24h  ;)
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Wirbelwind

Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #181 am: 31 Januar 2023, 13:16:43 »
.... denke ich an einen lieben Freud, der mir den Satz gesagt hat: "wenn es dir schlecht geht, dann gehe in ein Meeting, und wenn es dir gut geht, dann laufe in ein Meeting"!

Toller freund, und wieder habe ich etwas von DIR mitgenommen am heutigen Tag  :)

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #182 am: 07 Februar 2023, 15:46:11 »
.... bin ich wieder einmal genervt, über den Typen, der mich da im Spiegel so unausgeschlaften anschielt. Ich weiß, dafür habe ich mein Morgenlied, daß ich laut und gerne im Bad anstimme, um auf Touren zu kommen. Heute blieb ich ruhig. Ich erwartete meine Pflegerin,. Hat sie Betroffene im Erdebebengebiet, und ist es erst einmal angemessen ruhig zu sein, und sie zu  fragen, und meine Stimmung stieg wieder an.

Ich fing an, meine Termine zu checken, während sie das Frühstück zubereitete, Morgen ist wieder die Makulardegenenerierierungsspritze an der Reihe, übermorgen das Arztgeapäch. Mit dem Hausarzt will ich über den Langzeitblutzuckerwert sprechen, weil ich gerade in Sorge über mein Lymphödem habe, und der Podologe auch noch ein Rezept braucht. Der Pflege habe ich das Geld gezahlt, daß für Zusatzmedikamente für die Sammlung der Herz - Kreislauf - Medikamente angewandt werden, das spart das mühsame Ersuchen eines Termins beim Neurologen, für eine Packung Placebo ... ja, das ist gerade meine Hauptbeschäftigung.

Alls ich letzte Woche eines Abends auf die Pflegerin wartete, und keine "unnütze Site" im Internet aufmachen wollte, ging ich auf das Portal des Eisenbahnkuriers. Dort zugleich zu den Neuheiten bei DVD und Downloads. Es wurde eine DVD zu dem Thema "Eisenbahnen im Prielitzer Land" angeboten. Da habe ich den Zeigefinger über den Mund gelegt, und überlegt, wer um alles in der Welt sich für solch einen Film  interessiert? "Eigentlich zu blöde, aber ... "
Ich glaube, ich habe eine Minute so dagesessen, und mich in den Zeigefinger reingefressen. Nur hin und her die Gedanken. Ich wollte noch zum Nachbarschaftstreffen, nachdem die Pflegerin gegangen ist, mich darauf konzntrieren, eben darauf, daßich gut versorgt bin, aber die Minute - hörte nicht auf:

wie war es, als ich völlig unvermittelt vor Spielstätten stand, und noch nicht einmal wußte, wie ich dort, vor die Eingangstür der Halle hingekommen war, was hat dannund dort mein Kopf mit mir gemacht? Was habe ich getan, um eine eine Entscheidung zu finden, eine Rolle als Punchingball anzunehmen, oder einen Entschluß für mein Leben zu finden?

Ich konnte meine Emotionen nicht mehr steuern, es kam einfach so über mich. Alsich das Bestellfurmular ausfüllte, habe ich nocht nicht einmal das Häkchen für die Annahme der Geschäftsbedingungen vergessen, es ging alles einwandfrei.
Ich weiß nicht, ob ich wieder einmal auf einem Kleinstadtbahnhof , irgendwo mittig zwischen Hamburg und Berlin auf den Zug nach ? - warten werden, aber Hast und Unentschlossenheit haben mich in die Spielhölle gezwungen. Die Freiheit, mich entscheiden zu können, für einen Tag, für eine Stunde, eine Minute, das ist das ware Geschenk. Es bringt, so denke ich, eine Vision von Leben und Freude.

Danke für das Teilein
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #183 am: 19 Februar 2023, 11:02:26 »
.... stehen Wolken vor dem doch so gewünschten blauen Himmel, es ist grau, und meine Bewegungsfähigkeit leidet darunter.  Dann kommt die Frage: "brauche ich meine Spieler - Selbsthilfegruppe noch"? Die Antwort ist bildlich zu betrachten: mich ei Schietwetter auf den Weg zu machen, nur weil ich meine müden Knochen bewegen muß, bamit Athrose und Lendenwirbel mich nicht völlig bewegungsunfähig machen? Der Grübelautomat läuft auf Hochtouren, und ich brauche da noch nicht einmal meine Groschen reinwerfen.

Wenn ich an meinen ersten Besuch der SHG denke (31.08.1989), dann habe ich eigentlich nur noch statische Bilder davon im Kopf,: es war ein schöner Spätsommertag, die Wolken hingen schwarz und tief vor meinem Kopf, der Raum war verräuchert, aber die Fenster offen, so daß das Sonnenlich herein scheinen konnte. "Bin ich hier richtig? - waren meine ersten Worte... Ich bin gewiß, es gibt einen Gewissenssatz, der mir sagt: denke daran, als du das erste Mal ins Meeting gegangen bist. Wie hast du dich dabei gefühlt.

Das kann ich ja auch eigentlich Heute noch tun, aber es ist niemand mehr da, der zuhören mag. Vor Jahren war ich mal in einem Seniorenheim in Wolfsburg, da haben sich vertreter von Spielsuchthelfenden, Ärztin, Therapeuten, Sozialberatern und Betroffenen getroffen. Nur die Betroffenen Spieler waren alle in der ü50 Klasse,  also dem Heim nach passend, ein Seniorentreffen.

Ich mag es nicht, mir auf die Brust zu klopfen, und es tönen zu lassen, wie lange ich spielfrei bin, eben nur HEUTE, Einen Tag zur Zeit, und dennoch feiere ich meinen D - Day als eine Neugeburt. Mir fehlt gerade der Raum, in den ich hineingehen kann, und mit mir in Frieden zu sein. Ein Gruppenraum kann mir das ermöglichen. Aber der Gruppenraum der Selbsthilfe wünscht sich, daß Neue, Menschen die noch Hoffnung auf Leben haben, in die Gemeinschaften finden. 

Früher hatte ich Anrufe entgegen genommen, von Menschen, die Hilfe suchten: 01805...... weil der Automat kaputt war, der Bonus nicht gezahlt wurde, weil eine Angehörige sich aussprechen wollte... Das letztere konnte ich dann auch annehmen, wie auch Anrufe von Institutionen und Verbänden, die nach offen zugänglichen Daten fragten, um in Kontakt miit Spielsüchtigen zu kommen.

Heute macht Oasis den Kontakt, und das Büro ist in einem Briefkasten in einem Dorf bei La Valetta... ich verstehe das nicht mehr, und eigentlich zwickt mich mehr das Zipperlein des Älterwerdens. Zum Glüvk bin ich nur einer von vielen Spielsüchtigen, die den Weg in die Abstinenz zu einem entschieden sorgsamen und vertrauenswürdigendem Leben gefunden haben.

Wenn Baustellen auftreten, werden diese auch angegangen , und ich kann und darf um Hilfe bitten. Da fällt mir gerade mein bestelltes und in vorraus schon bezahltes Bochsspringgbett ein, daß nächte Wochen kommen soll, die Teppichfliesen,, die im Schlafzimmer ausgelegt werden müssen. Für mich ein Riesenthema, weil ich immer noch Angst vor meinem eig´genen Zutrauen habe. Das Verdrängen meiner Fähigkeiten ist mir nicht in die Wiege gelegt worden, und wenn denn doch, aus mir herraus geprügelt worden. Als älter werdender Mensch fange ich an, meine Kindheit zu sehen, und neu zu bgreifen. Ich freue mich, wenn ich draußen , da im Leben Kinder sehe, die ihr Leben lernen, begreifen können, ohne Angst vor quälnden Sanktionen habe zu müssen, aber genau diese Angst ist noch immer in mir.

Es ging als Kind aber auch dann wieder einmal gut. Als 9 jähriger fuhr ich mit der Mutter und den Schwestern zum Opa in das Ostfäliche Land. Der Zug nach Braunschweig wurde von einer Dieleslok V 200 gezogen, und eine Dampflok schob ihn nach. Dort sind wir in einen Schienbus VT 98. - Seit dem an bin ich Eisenbahnfan! (Das ist wie mit dem Plattenspieler, als ich die 10 Zoll Platte auflegte, und er den Arm richtig an den Anfang setzte, und es Ta - ta ta taa machte, aber das ist eine andere Geschichte).

Das Ostfälische? Wir lesen und hören im Nachbarschaftstreff Sagen aus Niedersachsen, da bin ich gerne dabei. Vor zwei Wochen war es, ich hatte noch kurz Zeit, und schate kurz in sie Seite des Eisenbahnkuriers. Da sah ich eine Neuerscheinung auf DVD: "Eisenbahnen im Prilitzer Land" - ich habe schon darüber geschrieben. Nun gucke ich jeden Tag in den Briefkasten ??? Zugegeben, ich bin nicht der einzige Senior, der verrückt nach Eisenbahn ist, dafür ist der Nachbarschaftstreff ja geeignet. Und es ist besser, sich über Eisenbahnen zu unterhalten, als über Krankheit, Sterben und Tod.

Ich habe meine Krankheit - Spielsucht - überlebt, ich habe mich nicht umgebracht, mein Herz schlägt wieder ruhig, der Kardiologe ist zufrieden. Ich habe meiner Selbsthilfegruppe, der Gemeinschaft, mein Leben zu verdanken, nicht mehr , nicht weniger, und das drücke ich oft emotionslos aus. Da sind die Notwendigkeiten des Lebens eben gefragt.

Morgens schreibe ich mein Haushaltsbuch. Wie sieht mein Bankkonto aus, hier = Onlinebanking, was kommt rein, was ist geplant, was ausgegeben, das alleine nimmt mir schon die Angst vor dem , was der Tag mir bringen wird, Ohne meine SHG hätte ich dieses Werkzeug nicht. Ich denke an den Freund, der mir vor bald 20 Jahren Unterstützung gegeben hat, als ich in die REHA - Klinik wg. Strukturellen Mängeln und Sozialen Ängsten ging, , und weiter, an all die Lebensgeschichten, die ich habe lesen dürfen, ja zugegeben, da gibt es ein Buch, in dem die lfinale Geschichte meine Lebensgeschichte ist. Die Lektoren waren trockene Spieler, die Dienst für die Gemeinschaft taten, ich bin gerade dabei, meine Kontaktliste vom alten Handy auf das neue Smarthone zu transportieren. Anrufe helfen dabei, mein Tag ist strukturierter denn zuvor, ich bin Sonntag vormittags aktiv, die Waschmachine wäscht, ich schreibe, das Mittagessen ist vorbereitet, ich brauche für Dinge die ich mir vornehme kine großen Versprechen mehr abgeben, nur einfach dabei sein, die Fußarbeit aber selber übernehmen, und ich habe den allergrößten Schatz, das Vertrauen, endlich verstanden und Wertgeschätzt zu werden, frei von Dünkeln und Ressertinents.

Ich brauche nur eine Tür zu öffnen, ja ich weiß, gerne in mein Tagebuch reinschreiben, auch wenn ich vorher nicht weiß, was ich eigentlich schreiben will.

Danke für das Teilen.

(nun auf Youtube noch die Symphonie Nr. 5 C - Moll, Op. 67 von Ludwig van Beethoven anhören)  8)
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #184 am: 05 März 2023, 11:07:05 »
.... will ich mich darauf besiinen, wie ich andere Menschen sehe und ihnen begegne. Ich verstehe es in meinem Verstand so: Ich bin der Spielsucht ledig, ich bin langjährig spielfrei, und eigentlich juckt mich dieses Thema gar nicht mehr. Ich habe andere Themen, wie das Älterwerden, die zunehmende Pflegebedürftigkeit, und den damit verbundenen offensichtlichen Rückzug aus der Gesellschaft. Das Gestern ist vorbei, unwiederbringlich. Vorhin habe ich einem Freund eine Whatsapp geschrieben, wie ich früher als jugentlicher am Schaukasten der angesehenen Stripteasebar hing, meinen Träumen nachging, und mich dann ich in eine Imbissstube verzog. (Ich glaube, da wo es "halbe" Hähnchen gab, hingen keine Daddelkästen, wegen der fettigen Finger, denke ich. Also der Hunger nach Liebe, der Schutz, meine Intimität zu bewahren, alles zu vergessen, besser zu verdrängen, und mir selbst mit Bratenfett einen Orden auf meinen Parka zu kleben, weil ich ja so einmalig und so unnahbar war, also, warum brauche ich dann noch Selbsthilfe, was kann mir dieses Forum hier noch geben?

Freitag war ich beim Doktor, wegen meiner Gefäßerkrankung an beiden Beinen. Die Kontrolle d.h. die Nachversorgung der Therapie mit Wassertabletten läuft, es ist gut zu wissen, daß ich gut versorgt bin! Die Arzthelferin bemerkte, daß ich immer so sauber und korrekt gekleidet bin. Ich habe vor Schreck fast einen Koller bekommen, also habe ich mein Bild von mir eigenmächtig destruktiviert. Wieder ein Schamgefühl, aber auch eine aufblühende Freude, ich werde gesehen, ich werde war genommen!

Nach dem Besuch beim Arzt ging ich zum Supermarkt, und sah dort, wie fast erwartet, den Verkäufer der Straßenzeitung am Blumenstand. Er war im Gespräch, und ich konnte ihm keine Begrüßung, keine lockeren Sprüche rauslocken. Da kam aus dem Laden meine Freundin von der Wassergymnastik raus, steuerte auf uns beide zu, im Ladeneingang wurde es eng,. So fragte ich sie, ob ich ihr einen Strauß Blumen schenken kann, und ihn, ob er einen Becher Kaffee möge. Dann verzog ich mich in den Laden, aber vorher noch schnell 2 (!)  Strauß Blumen in den Eikaufskorb. Bis auf einen Karton Pralines, der jetzt zur Deko in der Küche steht, habe ich nur die Dinge mitgenommen, die konform mit meiner Einkaufsliste waren. So kam ich zur Kasse, und das ist ein Brennpunkt, nicht nur für mich. Jetzt genau noch direkt vor der Kassiererin, die mich vor Wochen, Monaten regide zurückwies, weil ich ihr einen Flaps wegen den blöden Schild zur Kassesperre zurufen wollte. (Wenn ausf dem Schild steht "die Kasse ist geschlossen", aber sie rechnet noch Ware für einen Kunden ab, das Band ist davon proppenvoll, dann ist die Kasse nicht geschlossen) - so meine Besserwisserei und Wortklauberei, also wieder Schamgefühl an der Kasse. Alles ging flott durch, die Payback - App war zeitig eingestellt, dann nannte sie den Betrag, und ich bin ohnmächtig nach hinten abgesegelt... Als ich wieder zu mir kam, fragte ich die Kassiererin, was um alles in der Welt hier so teuer sei? Sie meine nur " Sie haben auch viel eingekauft", sah mich freundlich und bestimmt an, und wendete sich dem nächsten Kunden zu. Puh, ich packte meine Tasche ein, bestellte den Kaffee beim Bäcker, verabschiete mich so denn auch vom "Asphalt - Verkäufer", und zog Heim, aber vorher noch zur Wohnung der Bade - Freundin.

 Diese komplimierte mich in die Küche, versorgte den ihr zugehörigen Strauß, stellte mir einen Pott Kaffee hin, und bot sich später an, mir beim Umbau meiner Betten am Donnerstag zu helfen. Das hat mich platt gemacht, weil da eine "unlösbare" Aufgabe auf mich wartet. Alleine traue ich mir das nicht zu. Wen ich früher etwas alleine erledigen mußte, kam Kritik auf, daß ich zu ungeschickt, und zu unbeholfen wäre, also wieder Sprit fürs Schamgefühl. In den Kliniken und in der SHG habe ich gelernt, Projektarbeiten gemeinsam zu besorgen, jede, jeer nach iher, seiner Fähigkeit. Und so ist es auch bei Renovierung, und wie hier bei Möbelumbau. Meine Pflegesisponentin möchte auch eine Hilfskraft rekrutieren, eben für Donnerstag, wenn das Bochsspringbett geliefert, aufgestellt und eingestellt wird.

Nachdem dieses geklärt wurde, in der Erkenntnis, daß ich die kommende Woche viel zu haben werde, nicht nur ein Arztbesuch - und Möbelrücken, konnte ich den 2. Blumenstrauß aus der Folie befreien, und in der Vase drappieren. Ich tat es in dem Argument, nee - bist ja nicht für mich, ist ja für die Pflegerinnen, damit diese sich daran erfreuen. Als ich so weit alles beisammen hatte, setzte ich mich an den Rechner, gleich die Excel - Tabelle für das Haushaltsbuch aufgemacht, den Kassenbon rausgekramt, und dann sah ich die Bescherung: 17,98€ - ein Strauß Blumen kotet demnach 8,99€ Wieso habe ich sso schlurig und nicht gewissenhafr nach dem Preisschild geguckt, bevor dich die Blumen in den Warenkorb gelegt habe? - KEIN Schuldgefühl, nein, das will nicht klappen, versteh ich nicht???!

Vorgestern in der Videokonferenz, oder war es Gestern, das Betonen, sich selber mitzunehmen. Nicht mehr als glanzvoller Mittelpunkt des Geschehens, sondern sich einfach nur als Mensch, und diese Erkenntnis aufzuschreiben. Schreiben als ein glänzendes Werkzeug der Genesung . Es ist so wichtig, wie bei mir das Schreiben des Haushaltbuchs. Dann bekommen auch die Dinge, die auf dem Bon in einem EAN - Code verschlüsselt sind einen Namen. Ich habe bei all der verwirrenden Geschichte nicht gespielt, keinen Spieldruck verspürt, sonden nur einen kleinen Fingerzeig bekommen.

 Der Genesungsweg ist ein Weg aus der Egomanie, er lädt dazu ein, Wege gemeinsam zu gehen, so wie es ja auch in meiner Liblingsgeschichte steht,  die ich immer wieder am Küchenschrank lesen kann. In der Geschichte geht es um Wahrnehmung, Erkennen und Glauben, und vor allem um ein fantastisches Abendlied. Es gibt so viele Geheimnisse im Leben, die ich noch nicht erkannt habe, und vieles wird mir verborgen sein. Auch über Lilien gibt es eine Geschichte, und das ist eine Liebesgeschichte. Möglich, daß ich das vergessen, oder nicht beachtet habe,

Ich habe Heute nicht gespielt, ich bin Spielfrei, Einen Tag zur Zeit, und ich bin zutiefst dankbar für jeden Menschen, der mir die Tür zu Neuen Erkenntnissen und zu Wahrhaftigkeit zeigt

Von Herzen Danke an Euch
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Wirbelwind

Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #185 am: 05 März 2023, 12:00:11 »
Ich wünsche Dir eine Wärme gefüllte schöne nächste Woche mein lieber Andreas  :)

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Offline Ilona

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #186 am: 05 März 2023, 12:58:54 »
Lieber Andreas,
wenn ich deine Beiträge lese, dann hoffe ich immer, dass unsere Neulinge wahrnehmen, was ein alter Hase wie du einer bist, anders macht. Und dass sie daraus auch Schlüsse ziehen bzw. ihr eigenes Verhalten reflektieren. Du weißt wahrscheinlich gar nicht, was ich meine, weil es für dich selbstverständlich ist: Du denkst an andere, an das Gegenüber, versuchst anderen eine Freude zu machen, machst Geschenke, beteiligst dich an Gemeinschaftsaufgaben. Für mich ist es ein sehr entscheidendes Erfolgskriterium. Daran erkennt man relativ zuverlässig, ob jemand genesen ist oder noch nicht. Jedenfalls meiner Erfahrung nach.
Alles Gute weiterhin
LG Ilona
Juristische Beratung: Kanzlei Kraft, Geil und Kollegen / Bielefeld http://www.kguk.de/
Ansprechpartnerinn: Dr. Iris Ober und Juliane Brauckmann  (Fachanwältinnen für Bankenrecht)  Terminanfragen: 0521-529930
Weitere Infos  hier: https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?topic=3737.0

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #187 am: 14 März 2023, 10:21:09 »
Danke  Ilona, danke Wirbelwind für Eure Rückmeldungen. Ich freue mich, daß ihr Anteil nehmt, und mich hier auf meinem Genesungsweg begleitet.

Schreiben sollte keine Einmaligkeit bleiben, sondern es sollte Alltagsgebrauch werden, und das wichtigste ist, sich danach Zeit für Ruhe und Besinnung zu gönnen. .

Ich wünsche mir, daß mehr Teilnehmende sich hier in der Rubrik "Tagebuch" einbringen, vor alles auch, un das Leben - nach dem Spielen zu beschreiben, und einmal die Sorge um verspieltes Geld loszulassen.
Der Erfolg wird sich einstellen, wenn die Spielabstinenz Wirklichkeit eintritt.   :)
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #188 am: 14 März 2023, 11:13:07 »
... habe ich zuerst mein Haushaltsbuch geführt. Der dringende Grund ist der Online - Kauf eines Zweit - Smart - Phones mit Foto - Software und Zweitnummer, die ich schon beim Provider bestellt habe. Was für ein Gedanke, wenn ich hoffentlich bals wieder mein Leben in vollen Zügen genieße, und fahre dahin, wo mich niemand kennt; einfach einmal in Ruhe einen Tag genießen, ohne jeden Tag neu wieder gefordert zu sein. Meine Geschwister, Neffen, Nichte dürfen diese wissen, der Hausarzt zuallererst, der Pflegedienst, und gerne das Therapiezentrum für die Lymphdrainage.

In die City oder in die Außenbezirke der Stadt fahren geht Heute allesmale nur beschwerlich, wenn überhaupt. Stadtbahnen und Stadtbusse werden bestreikt, Regiobusse fahren, S - Bahn fährt, sofern Zugpersonal und Züge bereit stehen. Mich mit dem ÖPNV zu beschäftigen ist mir ein Hobby, und einmal nach Haldensleben fahren, und mir dort den Schuppen anzusehen, wo alle diese tollen Sachen lagern, für mich als Logistiker ein Träumchen. Das Berufsleben ist vorbei, ich bin in Rente!

Die Leidenschaft der Pensionäre ist ja auch Mülltrennung, wenn die Herrschaften im weißen Kittel sie nicht zum Rapport bitten. Früher ging das ganz einfach,: Biomüll, Altpapier, Batterien, Altglas, Altkleider,  Eektrogeräte, Wertstoff... Heute macht das der Pflegedienst, = unisono in den Restmüll mit dem Zeug, Früher habe ich das Rasenstück vor dem Haus von den Rückständen herrumfliegender gelber Säcke und Papierrückständen wie Zigarettenschachteln und Pizzabringdienstkartons befreit, Heute stemmen sich Athrose & Gonarthrose dagegen!

Bleibt nur noch übrig, morgens zu den Biohaferflocken die Lokalzeitung - online - zu lesen, und die berichten vom Streik im Öffentlichen Dienst. Heute ein Bild von Müllwerkerkern, die sich zwischen einen Wald von gelben und blauen Tonnen  positionieren. Ob die Hände in der Tashe weilten konnte ich nicht erkennen, aber der Ärger lag darin, daß siese Angestellten Öffentliches Eigentum für private Zwecke mißbrauchten. , alsi Gerätschaften der Bürger für ihre einenen Zwecke verwenden. Ich hoffe, das lässt sich ordentlich prüfen. Vor Jahren gab es schon eine Klage der Region, gegen eine Kolonne von Müllfahrzeugen, die die Region gewonnen hat.

Als ich im Arbeitskreis Arbeitslose war, mußten wir penibel darauf achten, daß wie die Vorgaben der Arbeitsagentur einhielten, wenn wir und vor den Türen dieser Behörde mit übergezogegen Katoffelsäcken ("faule Säcke") positionierten, also auf die Grundsätze der Demokratie achteten.

Ich gebe zu, daß ich früher neidisch war, auf Mnschen, die das Glück hatten, im ÖD zu arbeiten. Da war in den 1970er Jahren nach der Ölkriese ein sicherer Arbeitsplatz garantiert. Meine Arbeitslosigkeit in den 1970 er Jahren hat mich in  den Alkoholmissbrauch getrieben, und damit zuerst in den Sozialen Abstieg. Die Spielsucht war aber auch unterschwellig aktiv.

Ich erinnere mich an den Tag, als ich morgens um 8 Uhr mit Bergen an Papier dem Rentenberater in der Rentenversicherung gegenüber saß, und ihm meinen Antrag auf Verlängereung der Erwerbsminderungsrente vorlegte. Mit dem Satz: Wir beantragen die Altersrente wegen Schwerbehinderung , schob er mir den Packen Papier zurück. Die Rentenkasse ist bei uns in der Nähe vom Hbf, und der nächste RE - ug ging nach Hamburg!

Heute kann ich mit meiner Rente gut leben, ich genieße Vorsorgevorteile durch die Schwerbehinderung, bekomme Zuschüsse wie Sozialgeld zum Wohngeld, Vorzüge durch meinen Pflegegrad, wenn ich es bedenke, geht es mir finanziell so gut, wie noch nie im Leben!

Bei den Bildern der Streikenden kommen mir die Bilder der Streikenden Stalarbeiter der Krupp Werke  in Duisburg - Rheinhausen  im Jahr 1987 doch sehr gegesätzlich vor. Dieser damalige Streik gilt bis dato als der härteste Arbeitskampf der Bundesrepublik Deutschland, und der wurde nicht mit Händen in der Tasche und auf die Straße gesekten Blick ausgetragen.

Daß sich Menschen für ihr Leben, für ihre Ideale engagieren, ist aller Ehren Wert. Es ist aber auch darin bedingt, sein Herzblut mit einfließen zu lassen. Nur geballte Faus in der Hosentasche - das heißt die Wut runterzuschlucken, und zulassen, daß ein Zorngebilde die Seele zerfrisst.

Jaaa, ich weiß, das ist hier ein Spielsucht - Forum!!!  8)

Mit dem Spielen aufhören heißt aber auch seine Traumwelten verlassen, in denen alles in Ordnung ist, wenn nur das Spielsystem funktioniert!  Als mir das wieder und wieder zerbrochen wurde, hat sich die Wut zu Zorn gewandelt, ode hat der Groll mich selbst verletzt?  Soll ich das alles in meiner Seele verbrämen und ich bis zum Grab mit Schuld - und Minderwetigkeitsgefühlen plagen? Jetzt kommt der Ort, an dem ich Ruhe finden kann, mich hinsetzen still werden, und Kraft durch Überzeugung gewinnen kann. Die Hektik weicht von mir, ich gewinne Frieden und innere Stärke. Welche Wundertaten habe ich vollbracht, um mich in einem Beruf zu behaupten, welche Lehren gezogen, als ich aus dem Arbeitsmarkt ausschreiden mußte. was habe ich versäumt, als ich noch gespielt und gesoffen habe, worin liegt mein Verdienst, für Spielfreiheit.

Es gibt dafür ein Wort, das Wort wurde mir im Frühjahr 1967 zum Segen mitgegeben, auf dem Weg, in das Erwachsenenleben einzutreten. Es bedeutet, keine erhöhten Ansprüche mehr an mich selber stellen zu müssen, nicht mehr zu 150% zu funktionieren, einfach nur - dabeisein, und keine Angst mehr haben zu brauchen, aufrichtig und optimistisch meinen Weg zu gehen.

Let the sun shine in
« Letzte Änderung: 14 März 2023, 12:05:26 von andreasg »
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Offline Rubbel

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #189 am: 14 März 2023, 14:06:13 »
Hallo Du  ;D
*ich erinnere mich an den Tag ....*
Ab da geht's mir wie Dir! Als auch mittlerweile 100 Grad SBH steure ich ebenso auf meine Schwerbehindertenrente zu, und auch ich wünsche mir nichts sehnlicher als morgens aufzuwachen und mir sagen zu können: Keiner will mehr was von mir, ich brauch keine Leistung für die Gesellschaft mehr zu erbringen, der Tag gehört mir. Ich kann ihn genießen ohne inneren Druck und muss mit niemandem 'mithalten'. Sobald ich weiß, dass ich gut mit der SBH-Rente leben kann (brauch noch die Beratung bzw. jemand muss das ausrechnen), dann bin ich raus aus dem 'Arbeitsmarkt', mit Kusshand!
Ich wünsche mir, das klappt zum 31.12. d.J. Gespart hab ich DAFÜR flugs und diszipliniert nach all meinen Exzessen.
Es ist so wunderschön und das Leben um so viel entspannter, wenn das Spielen - nein, das Zocken ('spielen' ist eigentlich viel zu harmlos ausgedrückt - Vergangenheit ist.
Ich danke Dir für Deine Gedanken, damit wächst auch meine Freude wieder!
Und Dir wünsche ich alles, alles Liebe, und
dass es Dir gut gehen möge noch laaannnngggeeee Zeit (in dem Wissen, dass Du dafür sorgen wirst  :).
Herzliche Grüße!!!
R.
--Meist ist Geist geil--

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #190 am: 19 März 2023, 01:09:28 »
.... habe ich nachgedacht, welcher Song mich in meiner Spielerkarriere am meisten beeinflußt hat. Ich weiß eigentlich nur noch, daß ich nach dem Rhythmus der Musik die Risikotaste gedrückt hatte, und fühle diese immer noch nach im meiner Erinnerung.
An das Inhaltliche habe ich mir nichs gedacht, Heute aber umso mehr.

https://www.youtube.com/watch?v=xwBMrYJODmM

Die Zeit vergeht, alles hat seine Zeit, es ist jetzt dran, ein Gutenachtlied zu hören. es gibt so viele schöne, die in einen ruhigen Schlaf führen.

Gute Nacht
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #191 am: 26 März 2023, 12:23:13 »
.... bin ich etwas ko, aber das wird schon wieder. Ich sitze gerade am Rechner, im Radio ein Live - Konzert aus der Elbphie ... moderne Musik, auch das kommt gut bei mir an. Ich habe Gestern einen schönen Tag erlebt, und das will ich nicht als Selbstverständnis wissen, sondern mich einfach darauf freuen.

Seit Wochen habe ich mich auf einen Besuch meiner Esssuchtgemeinschaft in einer  anderen Stadt , 110 KM von Daheim entfernt. Bei all meinen Beschwerden, bei allen Unzulänglichkeiten, die die Bahn zu bieten hat, und bei der gegenwärtigen Streikwelle, kam dort noch die Sperrung des Bahnhofs wegen Bombenräumung vor. Das klang alles nach Absage, und in meiner schweren gesundheitlichen Verfassung schien es mir auch logisch daher zu kommen.

Nun habe ich zur Zeit mein Faible für Eisenbahnfilme auf Videos mit Führerstandmitfahrten in Mitteldeutschland konzentriert, aber es kann nicht das Gefühl ersetzen, an  eigenen Körper das Rattern der Schienen zu ersetzen. Also  auf die Seite des RE - Bahnunternehmens geguckt, nach Ersatzfahrplan für den SEV recherchiert, besser als in Stumpfsinn zu versinken. Nee, alles zu kompliziert, lieber Zuhause bleiben, und mich nach unendlich vielen Arzt - und Behandlungsterminen einmal erholen. Freitag Abend machte ich es mir am PC gemütlich, es wird ja frühlingshafter, und ich war bis ... im Netz. Als ich aufwachte,  war es 5:30 Uhr morgens. Ich noch für zwei Stunden ins Bett, und dann - fing ich an, mich für die Fahrt am Samstag zu rüsten.

Ich kenne das von mir. Wenn ich in eine Überforderung gehe, kommt der Schlaf. Der Schlaf versetzt mich in einen Ruhezustad, aber die REM - Phase ist dann sehr heftig. Die wilden Träume sind keine Erholung. Einmal das Bild: "Ich bin an einem großen Bahnhof, gut 700 KM von zu Hause entdernt, es ist dunkel, die Gleise sind fast menschenleer. Ich sitze im Nachtzug, dann stelle ich fest, es ist der falsche Zug, wieder aussteigen, wo steht nun der richtige, und wie kamme ich zum richtigen. Kann mir jemand Auskunft geben, fährt gleich dieser Zug ab, oder habe ich noch eine Chance"?  Nach dem nächtlichen Aufwachen der schnellr Gang zum Stillen Örtchen, dann die Erkenntnis, ich bin ja wohlbehalten Zuhause.
Das Fazit ist dann doch eindeutig: "Vorm Monitor einschlafen, das ergibt keine Alpträume...

Strukturelle Mängel  mögen zu einer Persönlichkeitsstörung gehören, oder eine Krankheitsbild darstellen. Was ich in der Selbsthilfe lerne ist. einen "Aktionsplan Struktur" aufzustellen, damit mein Tag an Konturen gewinnt. Also dann hat ein Tag Pflichen und Freizeit, Beziehungen und Alleinsein, Meditation und Aktion. Die Mahlzeiten fallen angemessen aus, und am Abend einfach ein wenig Musik hören, und ruhig werden. 

Hast und Unentschlossenheit führen zwanghaft bei mir in die Sucht, meine Realität, mich selber nicht aushalten zu können. Wie wird es sein, wenn ich aus dieser Schiene aussteige, meinen Arsxh auf 2 Stück Schienen setze und mich hahin bringen lasse, wohin es mir gut gehen kann.

Als ich eine Station vor dem Zielbahnhof den Ersatzbus bestieg, in der Sorge, stehen zu müssen, oder mit Hilfe meines Ausweises einen Sitzplatz zu ergattern , bot mir eine junge Frau den Platz neben mir an. Eine freundliche Geste, wir tauschten die Plätze, (damit ich sie nicht eiquetschen muß). Höflichkeit ist für mich keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Geschenk für meine Genesung.  Bombenentschärfungen bringen Sperrungen, und Sperrungen bringen Staus mit sich. Der Zielort lag in Ferne zum Bahnhof, ich rief die Organisatorin an. Da kam alsbald eine ortsansässige Teilnehmerin. Sie ergriff meine Hand, und so gingen wir - wie ein Liebespaar - zum Meetingsort.

Dort platzte ich in ein Arbeitsmeeting ein, nur kurze Grüße in die Runde blickend. Doch dann wurde ich warm , und der alte Kampfgeit kam in mir wieder auf, Was heißt es hier zu kämpfen, ich denke, es geht um Gefühle und ich habe gelernt, aufhören zu kämpfen, wenn es um Abstinenz geht. Ich kann und will nichts zu dem Treffen sagen, aber es ist eben die Gemeinschaft, die Menschen zusammenbringt, wel ja das Erkennen ein neues Vertrauen gibt.

Die Rühfahrt war einfacher: Mitfahrt im PKW, bis zur Stadtbahnhaltestelle meiner Heimatstadt. Vor Jahren - hat mich mal ein lieber Freund meiner Spielsucht - Gemeinschaft genau dort abgesetzt, soetwas kann ich nicht vergessen, da bleibt der Kopf klar. Ja, Mein Essverhalten sieht adipös aus, die Spielsucht sitzt aber im Kopf, und beeinträchtigt das ganze Gehirn. Zwischen Kopf und Bauch liegt das Herz, und das schlägt gerade ruhig. Meine Blutdruckwerke liegen bei "normal" ich fühle mich stabil, bekomme gerade ein Gefühl für Hunger, und darüber brauche ich nicht nachzudenken und zu grübeln.

Ich habe eine Erinnerung daran, als  ich im Rotlichtviertel durch die "Spielhallen - und Bordellstraße" ging, und nicht wußte, wie ich dort hinkam, daß ich nicht in Panik verfiel, sondern mich einfach spontan ins Kino - Center ging. Damals lief "Sister Acts" mit Whoppi Goldberg, und anschließend ging ich in eine Selbstgilfegruppe, in welche war nicht so entscheidend primär, es ging mir nur darum, mich selber auszuhalten, wenn es mir gerade gut geht.

Ich winkte den beiden Mitfahrenden an der Stadtbahnstation noch zu, dann würden sie weiter fahren, eben in die Stadt, wo "Elbphie" unübersehbar ist, aber das ist eine  andere Geschichte. :)

Danke für das Teilen
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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #192 am: 29 März 2023, 10:14:52 »
..... habe ich wieder zum Frühstück die Zeitung gelesen. Es ist womöglich besser, darauf zu verzichten, und sich einfach Naturfilme auf Videos anzusehen. Heute ist das Thema Fichtensterben und Holzverwertung im Harz dran! Also was macht Freude? Der Krieg geht in den 14. Monat, der Streik im ÖD ist nicht befriedigt, wo ist hier eigentlich welcher Schauplatz. Meine Schwester ist Tischlerin, hat sich eine schwere Verletzung am Daumen zugezogen, und lässt sich per Ferndiagnose über den Unfall aufklären, besser als stundenlang in arztlosen Krankenhausfluren rumzusitzen.
Nun gut, es gibt ja auch noch Fußball! Der Verein, dessen Namen ich nicht nennen möchte inzeniert gerade wieder einmal Weltuntergangsstellung, alias Selbstmitleid in höchster Qualität. Spielten die Protagonisten dort Fußball, statt sich gegenseitig abzuwatschen, würde das den Blätterwald entlasten, was ja dem Fichtenbestand im Walde gut tun würde.

Gestern auf der Heimfahrt hatte ich ein Gespräch über Sportwetten, und das insbesondere beim Billardsport - Snooker. Das Resümee  des Gesprächs lief darauf hin, daß die Mafia in Ostasien entscheidet, was mit dem Queue zu geschehen hat, wenn man sich bestechlich macht, und kaufen lässt. Das schmälert die Freude am Sportfernsehen, ich schaue ja immer gerne "Bares für Rares", da wird auch gezockt, und der Starhändler ist hin und wieder im Casino anzufinden. Aber was mich da reizt, ist das familiäre Ambiente, gerade wenn es um Beziehungen gibt.  Ich hatte ja einmal einen Steinggutteller aus dem Saarland mit Firmenlogo aus dem Saarland auf dem Straßenflohmarkt gefunden. Damit war eine Aktion für die Deutsche Krebshilfe verbunden. An meinem Spielfrei - Trockengeburtstag habe ich dorthin eine kleine Spende gegeben. Nun bekomme ich Post - und Zuwendung als ehemaliger Betroffener, und das ist es, was mich erfreut.

Gestern war ich ziemlich euphorisch, vielleicht ging ich jemanden, den ich sehr mag, auf die Nerven? Ich kann das aber in einem einfachen Gespräch mit ihm klären, und lasse verbal die Toten ihre Toten begraben, Vielleicht gibt mir das wieder inneren Frieden.  :)

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #193 am: 02 April 2023, 14:10:29 »
... klingelt das Telefo, und klingelt und klingelt. Ich meine das Fetnetzgerät, nicht das Handy. Ich habe keine Lust, den Hörer abzunehmen, mich zu melden, und zu sagen, "bitte entschuldige, ich möchte Heute meine Ruhe haben". Ruhe haben, wieso, warum, welhalb, - und überhaupt? Nein, ich möchte nur meine Ruhe haben.

Jetzt denke ich an den Scetch von Loriot, in dem der Mann sichtlich erschöpft im
sessel sitzt, und seine Frau ihn zu Aktivitäten animiert, "tu doch dieses, ober beschäftige Di mit jenem! Bis dem Mann der Kragen platzt, und er seine Ruhe lautstark für sich reklamiert. Das hat im Freundeskreis viel Kopfnicken bewirkt, und so nehme ich es auch.

Gestern Nacht klingelte es Sturm an der Tür, ich dachte, es brennt, Feuerwehreinsatz!. Nein es war der Nachbar, und der war sichtlich schwer angetrunken. Trotzdem habe ich die Tür geöffnet, war eben im Kopf auf Schlummerkurs, auch wenn ich am PC eingeschlafen bin. Ich ließ ihn rein, hörte mir seine Sprüche an, verbal aggessiv, aber ohne Angst, dann ging ich darauf ein, so nüchtern wie möglich. Und dann fand ich GTefallen daran, dem angeschickerten die Wahrheit zu sagen, so gut wie möglich. Natürlich war es eine Ausnahmesituation. Ich weiß nicht, ob er sich daran erinnern wird, und sich bei mir entschuldigen? Diese Wunschträume habe ich schon lange begraben. Er ist ein sehr liebenswerter, fürsorglicher Mensch, nur eben einsam. Die Einsamkeit verbindet. Wr wünscht sich eine Flasche als Braut, wer träumt davon, so viel zu gewinnen, daß endlich eine Frau dem Werben des zockenden Freiers nachgiebt?. Die Traumwelten sind schon lange hinter dem Horizont verschwunden. Die Nacht am Computer? Nee, lieber ins Bett, Decke übern Kopp, und wach bleiben, wenn die Stunde schlägt. Mogen bin ich womöglich wieder zugänglich, für Heute ist Cäsur angesagt.

Einen Tag zur Zeit










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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #194 am: 13 April 2023, 10:57:06 »
..... hat es um 7:50 Uhr an der Tür geklingelt. Ich verschlafen - bin schnell in den Morgenrock, und habe den Fahrern der Möbelspedition geöffnet. Die Jungs stellten die Kartonagen an den alten Kleiderschrank, der immerhin noch der Last des neuen standgehalten hat. Als ich später geschniegelt und erfrischt war, meldete sich via Nachricht der Freund, der den neuen Kleiderschrank aufbauen möchte. er wolle um 10:00 Uhr zur Besprechung kommen. Ich habe nun aber um 11:00 Uhr einen Termin im Nachbarschaftstreff zum Gedächtnistraining. Den habe ich mehr unverbindlich zugesagt. Aber ich brauche hier Training, denke an meine Medi-Box, die ich noch etwas gefüllt an den Pflegedienst zurück gegeben habe, und damit ein Chaos auslöste.

Also was tun? Der Freund klagte auch öfters über Gedächtnislücken, er könnte ja als Gat im Treffpunkt dabei sein. Soweit mein Gedanke. Nun bin ich ja der Typ, der andere manipuliert, weil er ja anderen etwas Gutes tun möchte, und dadurch erhofft, Annahme und Aufwertung zu bekommen. Also, es handelt sich um eine bewährte Suchtschiene. No eine Whattsapp, in der ich mein Anliegen klarer erörtere, ohne daß ich noch den Willen habe, den anderen manipulieren zu müssen, sondern ihn die freie Wahl zu ermöglichen.

Ich weiß, es ist so furchtbar kompliziert, ich muß innehalten, aber ich bin ja so gestrickt. Meine Einsamkeit resultiert ja daher, daß ich mit anderen etwas schönes, wertvolles erbauendes unternehmen möchte, und oft , nahezu immer auf Absagen stoße. Daß jemand für mich Kleiderschränke montiert, und jede finanzielle Zuwendung verweigert, ich mag das nicht analysieren. Ich weiß nur, ich habe in einem Finnanzplan dafür ein Raster, und eine Direktüberweisung bekomme ich auch mit Onlinebanking hin.

Aber, ich habe keine Macht über andere Menschen. Vielleicht verlagern wir unsere Besprechung in ein Restaurant, daß ein Ambiente hat, welches den Freund begeistert, und vielleicht schaffe ich es ja, mit meiner Schnkkarte schneller am Tresen zu zahlen, als er das Ged parat hat?

Eins ist sicher: Wenn ich mich selber dabei nicht mitnehme, mich nicht ernstnehme, und mich vergesse, dann gibt es einen Schuß in den Ofen.

Nun aber los, ich wollte ja zum ..... ?
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