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An diesem heutigen Tag

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Offline Olli

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #195 am: 13 April 2023, 12:04:55 »
Was Du nicht willst, was man Dir angetan, das fügst Du irgendwann auch anderen an ... oder so ähnlich ... ;)

Ich erinnere mich noch ganz genau, wenn ich mit meinem Vater ausging. Wenn es dem Ende zuging, dann durfte ich nicht zur Toilette, denn dann bezahlte mein Vater die komplette Rechnung in der Zeit. Selbst wenn ich mal sagte, bevor wir loszogen: "Du bist eingeladen!", half das nicht.
So war ich eigentlich immer unentspannter, je später der Abend wurde. Permanant war ich auf dem Sprung, wie ein Revolverheld mein Portemonnaie zu zücken und abzudrücken. Nur selten habe ich das Duell gewonnen.

Na klar meinte er es gut ... irgendwie ... auf seine Art ... doch war es doch mir ein Bedürfnis ihn zu beschenken. Indem ich das nicht durfte, verletzte mich dieses Verhalten - meine Bedürfnisse wurden nicht berücksichtigt!

Auf der anderen Seite war ich da vielleicht auch zu sensibel. Denn ich gab ja auch - ohne etwas dafür haben zu wollen. Wie oft half ich meinem Vater? Am Haus und auf dem Grundstück? Besorgung von Material und Lieferung zur Baustelle? Beim Fliesenlegen und beim Verfugen? Bei den Angeboten, den Rechnungen und sonstigen Schriftsätzen? Am vermieteten Haus?
Es gab dafür natürlich finanzielle Zuwendungen (na ratet mal, wo die gelandet sind). Trotz alledem ... es war keine Selbstverständlichkeit.

Auch heute noch werde ich beschenkt. Für etwas, was ich als selbstverständlich ansehe. Aber ich weiss, dass dieses Geschenk eine Wertschätzung meiner Person ist - und so nehme ich das Geschenk an und die Wertschätzung obendrauf.

Lieber Andreas! Wenn Dir der Freund den Schrank für lau aufbaut, dann ist es ihm ein Bedürfnis Dir zu helfen! Er verlangt dafür keine Gegenleistung. Er bekommt sie aber trotzdem, denn er darf Zeit mit Dir verbringen! Konzentriere Dich auf diese Zeit und nicht auf das Zücken des Revolvers. Es könnte ansonsten passieren, dass Du das Wichtigste verpasst.

PS: Jetzt steht die falsche Weisheit da oben, ohne darauf eingegangenzu sein, wieso ich sie geschrieben habe. Also los ...: Ich habe die letzten 2 Wochen einige Male für meine Nichte gekocht (vegetarisch) und meine ältere Schwester war ein paar Mal beim Essen dabei.
Ihr war es unangenehm, dass ich diese immensen Kosten getragen habe. (Tatsächlich waren die Essen allesamt recht günstig gekocht und doch reichhaltig und nahrhaft) Also wollte sie den Einkauf für Ostermontag übernehmen. Sofort kam in mir der Wunsch auf das zu verweigern. Ich wollte schon den Mund aufmachen ... und nickte stattdessen. Das bereitete ihr mehr Freunde als eine weitere Einladung!
« Letzte Änderung: 13 April 2023, 12:12:58 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Wirbelwind

Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #196 am: 13 April 2023, 13:31:55 »
Hach Andreas, immer wieder schön zu lesen das ich nicht alleine bin mit meinem verquirlten positiven denkweise was permanent aneckt :)

Kleiner tIp; besorge doch eine kleine Anzahl an verschiedenen Kuchenstücken, KUCHEN geht IMMER !!!  ::) :) :) :)

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #197 am: 15 April 2023, 10:59:15 »
Hallo ihr Lieben, Danke für Euren zustimmenden Beitäge. Ja, ich gestehe, ich habe den Kuchen, den ich vom Nachbarschaftstreff mitgebracht habe, im Kühlschrank gelassen, nur ein Stück ist übrig geblieben. Aber - ich denke, das Problem könnte tiefer liegen, und ich kann es alleine nicht lösen.

Gestern kam der Freund um Schlag 10:00 Uhr, ging gleich ins Schlafzimmer, den Kleiderschrank zu fixieren. Er äußerte nach der Begrüßung seinen Wunsch, alleine werken zu wollen. Ich sah es ein, und widmete mich in meiner Wohnküche meinem Terminkalender. Ich hörte sein Schimpfen über die Unzulänglichkeiten, und ich hörte die Ansage der Telefonschleife der HNO - Praxis an, die als finale Möglichkeit, einen Termin zu ergattern, das Schreiben einer Email empfahl. So schimpften wir zu zweit, jeder in seiner Kadenz. Aber auch ein Anlaß, ihm nach dem Schreiben der Mail kurz aufzusuchen. Das jklärte die Situation bedeutend. Er versicherte mir, sorgsam mit sich umzugehen. Ich zog ab, mit der Tube Voltaren in der Hand, der Wundersalbe für agil bleibende Senioren! Um 11:20 klingelte es an der Tür. Die Haushälterin begrüßte mich mit einem strahlenden Lächeln. Ich bedeutete ihr, daß sie im Schlafzimmer nicht so putzen könne wie wohl erwartet, und sie sah , daß es so war, und beide begrüßten sich freundlich. Ich erwähnte kurz, daß es viel Arbeit für den Staubsauger geben würde, wenn der alte Teppichboden entfernt werden müsste, und fragte mein Smarthone, ob Jeff in seiner Garage noch welche übrig habe? Etwas Onlöine bestellen, ist einfach und bequem, aber - die Administratoren der Web - Sites lassen sich immer wieder Neues einfallen, und es kostete Zeit und Mühe, meine Bestellliste in Gänze zu erblicken, die Neubestellung aufzugeben, und was immer "Prime - Versand" ist, ich habe nicht den Kopf, mich damit auseinander zu setzten. Nachdem die Bestellung erfolgte, ging ich ins Schlafzimmer. Der Freund stand auf der Trittleiter, bohrte und schraubte die Winkeleisen für Stabilität un  das Dach des Schrankes, die Haushälterin hilt den Staubsauger, um die anfallenden Späne aufzusaugen. Ein Bild zum Schmunzeln, und für mich versöhnlich. Es wurde Mittagszeit, sie fragte nach meinem Essenswunsch, ich fragte den Freund. Er verneinte, sie kochte zwei Portionen, (Champignons mit Paprika und Zwiebeln, dazu Kartoffeln und Würstchen) - er verneinte....

Als der Schrank fest wie eine Deutsche Eiche stand, besprachen wir das weitere. Das einzige, was ich tun konnte war, ihm Anzuraten, Ruhe und Erholung zu finden, und sich nicht unter Druck zu setzten. - Reicht ja, wenn ich das tue.... Dienstg will er wiederkommen, und dann reicht es Kommoden leer zu räumen, sie zur Seite zu schieben, Teppichboden zu wechseln, Kommoden zurück, und damit aufzufüllen, was nötig wäre.
Hallo, ich habe einen gelinden Messihaushalt, aber eben auch die Schwierigkeit des Loslassens. Dazu brache ich Hilfe.

Ein paar Häuser weiter von mir wohnt eine Freundin von der Wassergymnastik. In solchen Dingen ist sie sehr regide und forsch, und verlangt nix anderes als einen Becher Kaffee, ... oder auch zwei ... Da ist etwas, was ich formal auch alleine kann, aber meine Emotionen blockieren mich. Gerade wenn es um persönliche Briefe meiner Ex - Frau geht, das tut fürchterlich weh!. Und hierfür, z.B. ist ein Beistand eine große Hilfe.

Die Anonymität als Schutz, und als ein Instrument der Würde anzuerkennen, das habe ich Gestern Abend wieder in der Videokonferenz erfahren. Ich finde es spannend, in der Beziehung, andere nicht mehr ausloten, abwägen, beurteilen , ergo manipulieren zu müssen. Ich bin gerade an dem Thema "Selbstzentriertheit" dran, und ich finde bei allem neue Sichtweisen. Ich habe für dieses komplizierte Thema einfach einen Fragenkatalog, daran kann ich arbeiten.

Mals sehen , zu viert im Restaurant zu sitzen, die Hoffnung ist jedenfalls schon in mir Wurzeln zu schlagen.

Danke für das Teilen
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Wirbelwind

Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #198 am: 27 April 2023, 13:33:22 »
HACH Andreas wo bist du hin O_O O_O

Es tut so gut, gutes zu tun :)

Bin ja schwer am räumen, ausmisten und und und....

Ich war jetzt 2 mal in der Tagesstätte hier direkt nebenan und hab paar puzzle, spielesammlung und so Kram vorbeigebracht und es tut so unsagbar gut :) :)

DANKE das es DICH gibt !!!

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #199 am: 29 April 2023, 11:40:20 »
... nee, Mittwoch war ich im Bahnhof, Reisezentrum. Habe mir dort eine Wartemarke für schwerbehinderte Menschen gezogen, und durfte feststellen, daß die Namenwahheit der Wartemarke gerechtfertingt war. Der Monitor an der Wand überschlug sich, viele wollen zum 1. Mai reisen, ich aber nach Himmelfahrt. Also warten. Vor mir zwei  Schalter, zwei Mitarbeiterinnen, kein Kunde. Ich ging nach vorne, fragte, ob das System eien Fehlerhätte, denn eigentlich genißen Schwerbehinderte ein Vorrecht. Nein keine Störung, könne vorne den Wartemarkenadministrator fragen, aber der kämpfte gerade geen ein mächtige Schlange an. Beide Mitarbeiterinnen hinter der Schalterscheibe führten ein angeregtes Gespräch, es war wohl angesagt, Ruhe zu bewahren. Ich schaute auf meine Wartemarkennummer, dann auf einmal die Nummer vor mir, beide Schalterdamen gingen in Betrieb, und dann durfte ich auch. Es war ein gutes positives Erlebnis, meine Gutschrift vorzulegen, die vom letzten Jahr war, und ich die Reise zum DT - Treffren der Anonymen - Spieler nicht antreten konnte, wegen meines Armbruchs. Nun verlangte ich eine Fahrkarte in eine andere Stadt, zum Deutschsprachigen Ländertreffen meiner Esssuchtgruppe. Im Grunde die selben Schritte, aber ohne dicken Gipsverband.

Dafür aber die Sozialen Ängste. Der Geist des Streiks schwebt über meinem armen Haupt. Was ist, wenn die EVG geau am Freitag nach Himmelfahrt streikt?, Versicherungen habe ich für Hotel und Reiserücktritt abgeschlossen, aber die "Höhere Gewalt"?  Gester, die Nacht drohte schlaflos zu werden, träumte ich von einer Busfahrt, in grünen Bus. Das letzte Mal habe ich im Bus eine Fahrt auf der BAB / im Spätsommer 2010 gehabt, zum Deutschlandtreffen der GA - Anonyme Spieler, nach Bad Kissingen. Nun steht Regensburg auf der Agenda.

Oder, weil ich ja gerne am Mittellandkanal spazieren gege, mit dem Bisi über Duisburg - Ruhrort, den Rhein hoch , weiter den Main, den Main - Donau - Kanal, dann hätte ich gleich eine Urlaubsreise.
"Es gibt immer einen Tee", nne e, einen Weg - haben wir in der Psychosomatischen gesungen, und diese Klinik liegt immer noch im Oberallgäu, und auch dort bin ich hingekommen.

Soziale Ängste als Krankheit - sind zu 98% unbegründet, habe ich dort in der Therapie erfahren, und das vor 15 Jahren. Der Supergau hat noch nicht stattgefunden!

"Gebe mir einen festen Punkt im All,
und ich hebe die Welt aus den Angeln" (Archimedes)

Einen Tag zur Zeit - nur für Heute
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #200 am: 07 Mai 2023, 19:00:33 »
....  süre ich, daß ich die Spur verloren habe. Ich sehe einen Bahnhof in der Heide vor mir, da fahren ICE - und schwere Güterzüge durch, und ich stehe am Bahnsteig, warte auf den Regio - Express, der mich abholt, und in ein geruhsameres Leben führt. An diesem Bahnhof habe ich Ende September 2021 gestanden, und ich war der einzige Mensch dort, dem es nicht so gut ging. Das Wetter war schön, die Umstehenden gesprächig, nur ich war introvertiert, quasi abwesend. Es war nach dem Deutschlandtreffen meiner Spielsucht - Gemeinschaft ...
Heute bin ich über eine Email gestolpert, die besagt, daß meine alte Email - Adresse nicht mehr bedient werden kann, es steht dort in Englicher Schrift, und ich kann nur erahnen, um was es sich handelt. Im Jahr 2019 wurde mein Rechner gehackt, und ich brauchte einen neuen Account. Das habe ich den Verantwortlichen Administratoren gemeldet, - und es gibt leider einen Zusammenhang zwischen den beiden Geschehnissen., daß allerdings nicht im Zusammenhang mit Cyberkriminellen zu stehen hat.
Denn, der 3. Punkt ist dann wieder persönlich, und ich  es in der Selbsthilfe gelernt habe.

Heute plagen mich mein Lymph - Ödem, meine Athrose in der Hüfte, meine Koliken, die Makulardegeneration, und und und , ja ich werde auch latent vergesslicher.Früher, als ich meine erste EDV - Schulung genoß, habe ich ein Ornigramm meiner Suchtstruktur erstellt. Das war 2001, ich weiß es noch, die Spielsucht im Kopf, in Esssucht im Zentrum, alle weiteren in der Peripherie. . Heute sind meine Beziehungssüchtigen Aspekte mir dazwischen gekommen, also da, wo das Herz sitzt.

In der Videokonferenz der Esssuchtgruppe eine junge Teilnehmerin, sie hatte viele fragen, und sah mich mit großen Augen aus dem Monitor heraus an. Dann die Pflegerin, die bereitete mein Abendessen, die braunen Augen glänzten, und ein Strahlen ging von ihrem Gesicht aus. "Ja, alter grauer Esel, sie könnte deine Enkeltochter sein" Als junger Mensch war ich nicht in der Liebe, und nun kommt etwas auf mich zu, daß ich mir vor 50 Jahren so sehr ersehnt habe.! . "Zeit und Geld sind verspielt, das Wertgefühl aber lässt sich zurück gewinnen (Präambel : GA - Anonyme Spieler) .
Es gibt 2 Süchte in mir, die ich knapp und mit viel Glück überlebt habe, die 3. wäre noch das Rauchen. Ja, ich freue mich auf meinen "Rauchfrei - Tag"  Ende Juni! .

Mit dem Spielen habe ich eigentlich - nix mehr am Hut. Nach dem Zoom - Meeting und der Verabschiedung der Pflegerin, bin ich ins Bad gegangen, habe mich vor den Spiegel gestellt, und die "Hallen - Arie" aus einer meiner Lieblingsopern gesungen. Natürlich im tiefsten Baßton. Es zu beschreiben ist schwiering, der Librettoschreiber wird seine Mühe gehabt haben, der Komponist wohl nicht, er war genial, er war Spielsüchtig!
Ein Lied von einer solch tiefen erotischen Spannung, au Backe, ich bin kein Heiliger, nur ein Suchender. Mir aber durch Gesang Entspannung zu besorgen, daß ich gut, und mich auf mich selber, auf meine Wurzeln und meinen Weg zu besinnen, ist umsomehr ein Geschenk.

In diesem Sinne - einen schönen Abend
« Letzte Änderung: 07 Mai 2023, 20:06:02 von andreasg »
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #201 am: 15 Mai 2023, 10:30:49 »
..... nee, das war Gestern, da habe ich mal über eine Fortsetzungsgeschichte nachgedacht: Ich hätte auf einem alten Fischerkahn angeheuert, (entweder als Smutje, oder als Hilfsmatrose, der an Außenwand Rost schruppt. Das Schiff fährt über eine tückische Passage, im Mittelmeer, und ein Shanty aus dem "Windjammer" vertreibt die Seekrankheit. Da taucht am Horizont ein Schlauchboot auf, darauf stehen gut 2 Dutzend Menschen, eineinander sich an den Armen klammernd,  und --- (Hier sollte jetzt die Fortsetzung der Geschichte stehen, und es ist etwas, was ich schon in der Schule sehr gut lösen konnte). Die Realität aber ist, es gibt keine zitierbare Fortsetzung. Es gibt nur noch Hass. Unendlich tiefgreifenden Hass! Der Hass schreit lauter als der Schirrocko, er bläst den Traum von Romantik, von Vernunft, und jeden Verstand einfach über Bord. Meine  Geschichte, mein Schreibtalent bleibt ungenügend, Schulnote 6! Ich habe einen Film über diese Geschichte gesehen, bei uns, im Gemeindehaus im Kirchencafé. Ja, ich habe Dienst in diesem Kirchencafé, ist ja mein Job, und meine Kirchengemeinde. Da war sogar ein Kapitän zur See, der die Geschichte aus der Sichtweise eines Schiffoffiziers auslegte, aber der Hass fing an, über den Kaffeetisch zu roumoren. Der Hass verhieß mich aufzustehen, und zu gehen, aber jemad fragte: "warum" Ich antwortete, ich kann nocht in der Athmosphäre des Hasses sein, und sah auf einmal ein, daß meine Gesprächspartnerin eine Psychotherapeutin war. Diese legte mir aus, daß der Hass durch Angst entsteht, und es womöglich Traumatas gibt, die diese quälende Angst auslöst. Also die Angst, daß sich schwarze Männer auf einem geflickten Schlauchboot am Leben festhalten?
Vorgestern hörte ich wieder eine Hassattacke, von einem Alkoholiker. Ich kannte da schon diesen Ausbruch von einer Alkoholikerin und Spielerin, es konnte mich eigentlich nicht erschüttern., aber es erinnerte mich an den Film, und daran, was ich eigentlich noch teilen wollte. Phhhhth, ich kann es ja einfach einmal hier hineinschreiben, unbeachtet dessen, was gerade damit passiert:

Die Kapitänin des Ficherschiffs ging an die Ladeklappe, öffnete diese, und reichte den Menschen unten am Wasser die Hand, die diese auch ergriffen. Ich nahm die Geste mit Bewunderung an, und dachte: mit einer solchen Frau würdei´ich gerne einmal auf große Fahrt gehen, das kann eine Chance für mich sein. Mein ganzes vermurkstes, verzocktes Leben, in dem ich nur abhängig sein drfte, was andere über mich denken und sagen würden, es ware dahin, in den Tiefen vor Lampedusa verschollen, und so klein, daß es in La Valetta in einen Briefkasten passen würde. Ein Mensch, nicht fiktiv, sondern aus Fleisch und Blut, erahnt was Liebe ist, und wird bereit zuzupacken.

Ja, das Zupacken habe ich in der Selbsthilfe gelernt,  dabei bin ich vielen wunderbaren Menschen begegnet, auch Menschen, die Heute frei sind von der Fessel ihrer Spielsucht. Es funktioniert eben, wenn wir eine Situation erkenen, die uns früher umgeworfen hat, und nun können wir einfach aufeinander zugehen, und anpacken.!


Gestern im Kirchencafé: die 1. Vorsitzende des Kirchenvorstands hielt eine Blutrede, zur Lage unserer Kirchengemeinde und der Kirchengemeinden der Region. Irgendwann legte sie ein Konzept aus, daß sie, bei aller Arbeit, bei allem Tun , alle Fäden in der Hand halten möchte! Ich dachte nach, und fragte mich, ob das bei Kirchens nicht einem der Übergeordneten  obliegt, jerade im Hinblick auf Himmelfahrt? Dahingehend habe ich in der Runde versucht, sie zu konfrontieren.! Da kam kein Hass, nein, da kam Wut. Sie teilte mir ihre Wut auf mich mit, und öffnete auch gleich eine Tür, die ich noch nicht gangbar enrennen kann. In der Klinik, in der Therapie habe ich gelernt, mit Wut konstruktiv umzugegen. Wut als eine heisende Chace zu sehen, zu begreigen, eben nichts verzagtes, sondern eine Herausfurderung. . Na ja, da schwebt mir gerade auch im Kopf rum, ich wollte gleich und eigentlich eine Email an die Pastorin schreiben, aber mich auch auf eine Reise nach Regensburg vorbereiten. Vielleicht treffe ich dort, in der Domstadt einen gewissen Markus, der spannende Geschichten von Schlepperbanden in Nordafrika kennt, auch das sind ja Fortsetzugsgeschichten.

Liebe Grüße und let the sun shine in
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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wirbelohneworte

Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #202 am: 26 Mai 2023, 14:55:49 »
Mein lieber Andreas,

Du hast das Herz auf dem rechten Fleck, pass bitte auf Dich auf und ich wünsche Dir alles erdenklich Gute
Gruß Ralf/Wirbelwind

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #203 am: 04 Juni 2023, 10:28:10 »
Danke Wirbelwind,,

aber schwer gerade daran zu glauben:
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #204 am: 04 Juni 2023, 11:06:47 »
..... entscheide ich mich, aufzuschreiben, was mich bedrückt, und ich der Meinung bin, es niemanden mitteielen zu können.

Meine Geschichte von der Vorstellung der Initiative "Seebrücke" in meiner Kirchengemeinde habe ich ja schon eingeschrieben, und ich habe von Euch keine Reaktionen erhalten. Das ist für mich ein Geschenk, es stellt eben dieses Schweigen keinen Widerspruch da, es ist völlig anders, als wenn politische Dogmen auf mich einprasseln, die das Geschmäckle der Mnipulation in sich tragen.
Ja, ich kenne den Kern der Forenarbeit und Sinn und Ziel der FAGS ineressieren mich sehr, und ich weiß, wie schwer es ist, wenn ein kleiner Kreis bedürftiger Menschen sich gegen den Lobbyismus der Gesellschaft stellt. Aber, es geht mir um höhere Werte:

Die Vorsteherin des Kirchenvorstandes stand im Kirchencafé auf, und berichtete von der großen Krise, die in den Gemeinden der Kirche herrst, nämlich den Mitgliederschwund. Dazu haben sich in unserem Beirk die noch vorhandenen Kirchengemeinden zusammen getroffen, und beschlossen, wie das alles gemeinsam geregelt werden könnte. Sie erwähnte mehrmals, daß es heftig, mehr als kontrovers zuging, und baute mit allerlei Geschirr aus dem Café ein Ornigramm auf, daß das Konstruft des Neuaufbaus bildlich darstelen sollte. Über allem steht eine Gremium, bei dem sie, die Kirchenvorsteherin alles in der Hand hat. Ein Strahen ging durch ihr gesicht dabei, und das referiering gelang ihr ferner spielend leicht. Meine gedanken gingen nun aber zu den anderen hin, die sich in ihrer Freizeit engagieren, aber nicht ganz oben in den Gremien den Daumen heben und senken können. Mir wurde mulmig, und ich hatte eine Frage auf den Lippen. Diese Frage stellte ich dann auch, am Ende ihres Referats: " bei all dem was ich gerade von Ihnen gehört habe, all den vielen Details , den noch offenen Fragen, glauben Sie, daß Sie das alles sicher in der Hand haben, oder gibt es noch jemanden, der dafür noch mehr Kompetenz hat, als Sie mitbringen können? -

 Ein Gedankenspung von mir, womöglich aus dem Zusammenhang gerissen: Ich möchte mal gerne Neapel besuchen, und live dabei sein, wenn der Vesuv einen Giga  Ausbruch zelebriert.

 Ach was, zurück, zu meiner Geschichte: Ich bin Spieler und mehrfach süchtig, ich bin in Selbsthilfegruppen aktiv, die als Höchste Autorität einen liebevollen Spirit heben,, der sich im Gewissen der Gruppe zeigt. Unsere betrauten Leiter sind nur Diener, sie herrschen nicht! Also hat jedes Gruppenmitglied einen Ort, einen Platz, wo er sicher und geborgen sein kann, und sich in seinen Fähigkeiten, Begabungen, und in seinem Genesungsweg zeigen kan, soviel, wie sie/er zu geben vermag. Ich muß gestehen, daß ich langjährige Erfahrungen als Gruppensprecher habe.

Als meine Politverdrossenheit ihre Krone erreichte (wg. "Faule Säcke" und "Sozialschmarotzer" einer mißlungenen Angenda) , habe ich Berufungen zum Wahlhelfer, und dann zum jeweiligen Wahlleiter erhalten. Das war manchmal mit richtig komplizierten Situationen verbunden, und dauerte bis in die Nacht, mir aber hat es das Gefühl zurück gegeben in einer parlamentarischen Demokratie. Will sagen, ich durfte es üben Gruppen zu leiten, Verantwortung auszuüben, aber auch für die Anliegen, die Bedfindlichkeiten der Gruppenmitglieder zu sorgen, und eimmer einen Konsenz finden,, damit sich kein Glied aus der Kette löst, und wir einen Zusammenhalt finden.

Die aufrausende Kaldaira, die viel Lava, Felsenbrocken, der schwarze Nebel über dem Golf von Neapel, der herbeistürmende Tsunami, alles komprimiert in einem Kirchecafé am Stadtrand irgendwo in Norddeutschland, ja wirklich, die Kircenvorsteherin hat alles gegeben, dieses Szenario anzubieten Ich weiß nicht mehr, wie oft sie die rechte Faust hob, und drohend den Zeigefinger ausstreckte, und "Herr G...." in meine Richtung ausrief,, ich weiß nur noch, daß es jedesmal sehr, sehr weh tat. Ich weiß auch noch, daß alles ringsrum schwieg, niemand anders hat in welche Richtung auch Position bezogen, selbst die 2. Dame vom KV nicht, jene die beim Dachverband der Selbsthilfegruppen angestellt ist, und die Gruppen samt und sonders kennt, die nach dem o.g. Schema arbeiten, und mit der ich viele gute Gespräche hatte, ces war sowohl Gebrüll als auch tiefes Schweigen im Raum. Meine Frage hat die Vorsitzende allerdings nicht beantwortet. Es wäre auch zu eindach gewesen. Die Antwort steht direkt in der Kirche, über dem Altarraum. Ich möchte sie allerdings hier nicht einstellen.

In einer solchen Situation gege ich wie ein Igel vor, ich rolle mich tief unf fest ein, zeige meine Stacheln, aber so klein und  bescheiden, Angst, ich könnte ven verletzen, aber weigere mich oft genug noch , zuzugeben, daß ich selbst verletztlich bin. Mein Schweigen war mehr die Angst, noch mehr Prügel zu beziegen, und daß sich diese Pein noch länger hinziehen möge. Irgendwann spärer, der Vorsitzenden Sturm hat sich gelegt, zeigte sie das Taufbecken einer Interessierten. Ja wirklich, sie kennt sich hervorragend in der Kirche aus.

Zwei Tage später war ich bem Psychotherapeuten. Er sprach von Narzisßmus, und daß ich die Kirchengemeinde meiden sollte. "Ja aber, ich muß doch alles erklären, ich habe es doch nicht böse gemeint, ich weiß gerade nicht, was ich verbrochen habe, aber ich will es auch nicht mehr wieder tun". Der ganze alte traumatisierte Quark meiner Kindheit kam hochgeschossen. NEIN! Im Hier und Jetzt leben, Einen Tag zur Zeit.

Der Grübelzwang ist noch gegenwärtig, es gibt Werkzeuge , damit umzugehen. Mein Lieblingswerkzeug ist das Schreiben, Das Schreiben gibt mir wieder Struktur., da kann ich dran glauben, und das ist meine Zuversicht. Ich brauche mir nur Zeit und Ruhe nehmen, um Frieden im Herzen zu finden. Der Rest wird gegeben.

Danke für das Teilen
« Letzte Änderung: 04 Juni 2023, 11:44:10 von andreasg »
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #205 am: 04 Juni 2023, 11:50:03 »
.... noch ein Nachtrag: es gibt einen Rocksong, der mich jedesmal wenn ich ihn höre mächtig angreift: "Sally Simpson" aus der Rockoper Tokky, von Pete Townshend, besser ist es final: "were not gonna take it" zu hören und zu sehen. Im Film fliegen dabei die kaputt getretenen Flipperautomaten über die Leinwand.

see me, feel me, touch me, hearl me
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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SuchtkrankerMensch

Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #206 am: 04 Juni 2023, 11:57:18 »
Danke für das Teilen

Danke DIR !!! für das mitteilen, mir macht es mit Tränen in den Augen HOFFNUNG....

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #207 am: 29 Juni 2023, 15:33:07 »


muß ich mich entschuldigen. Dafür, daß ich geschwiegen habe, und in meinem Tagebuch nicht mehr aktiv war. Ja, das letzte Thema beschäftigt mich immer noch sehr, obwohl ich daran gearbeitet habe, aber mehr noch, darüber in Ruhe nach einer Antwort gesucht, und diese auch gefunden zu haben. Da bin ich mir sicher.

Ich war bei der Trauerfeier des verstorbenen Ehemanns der Kirchenvorsteherin, ich habe ihr konduliert, und ihr dabei geraderaus gesagt, daß "er" sich wünschte, daß ich dabei wäre.. Sie hat es verstanden, da bin ich mir sicher.

Was ich der Witwe nicht sagte: ich kenne das, wenn vertraute Menschen ihr mir ihre Last überstülpen, mich verdammen, und in die Hölle wünschen würden. Ja ich kenne die Aggessionsschübe, ich habe sie an Leib und Seele erhahren.

Ich kenne die Szenen in meiner eigenen Ehe, als meine damalige Frau Projektionn auf ihren leiblichen Vater auf mich schob, und so ihren Groll, oder ihre Verzweiflung loswerden konnte. Unsere Ehe ist nicht daran gescheitert, daß ich meine Fressattacken verheimlicht hatte, sondern weil sie in die Nähe eines Klosters zug. einfach, um die bösen Gespenster sich vom missbrauchten Körper und der Seele fernzuhalten.

Als meine Mutter starb, rief mich eine Zeit nach der Trauerfeier meine jüngere Schwester an, und brüllte so ins Telefon, daß mir Übel und Angst und Bage wurde. Spontan dachte ich: "es gibt doch noch einen Menschen, der lauter als ich sein konnte", also ein Stolz auf meine "kleine" Schwester. Später wurde mir deutlich, daß sie nie die Nähe von der Mutter erfahren hat, die sie sich wünschte, und sie sah mich den meine Mutter in Gewahrsam nahm, als Ersatz für Vater und Ehemann.... Das hat sie mir später eingestanden.

Der Kirchenvorstehehin sagte ich später noch, daß ich mich nicht - für den Dinst eines Kirchenvorstehers bewerben werde, der einzige reale Grund ist meine Pflegebedürftigkeit und zunehmende Erkrankung, auf keinen Fall aber eine Kränkung.
Ich habe noch Schwierigkeiten wieder zu den Gottesdiensten zu gegen, und als Brücke habe ich mir vom Fotoshop einen Trinkbecher mit einem Bild vom Ostermorgen mit einem Spruch darauf, den vor 2027 Jahren ein Paul an hebräisch sprechende Menschen in Israel geschicht hat. Diesen Satz sage ich mir mehrmal tagtäglich, und der alleine vermittelt mir eine tiefe Standfestigkeit.

Gleich will ich los, das beste Eiscafé in unserer Stadt heimsuchen, ich habe meine Selbsthilfegruppe eingeladen. Bin gerade traurig, weil ein Freund abgesagt hat, aber ich mag mich nicht an Pflichtübungen festbeißen.
Ich freue mich auf Übermorgen, da ist ein Zoom - Arbeitsmeeting meiner Spieler - Selbsthilfegemeinschaft - also ei mir sehr vertrauter Kreis, und ich habe auch einen kleinen Grund, diesen Tag zu feiern, immer wieder: Einen Tag zur Zeit.
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #208 am: 10 Juli 2023, 12:18:09 »
.... bin ich so halb auf der Flucht - vor meiner Realität, und andernseits auch in meiner Wirklichkeit. Auf jeden Fall spüre ich den Druck, den die Wassertabletten auf mich ausüben, und meine Waage sagte mir Heute: warum! Also mein Gewicht richtig einzuordnen, und zu analysieren ,  das funktioniert nicht mit einem eifachen Gerät, auch wenn dieses Gerät Optionen für Wasser - und Fettanteile zu messen hat. Die Beschäftigung mit einer Personenwaage im Übermaß kannt ein Ausdruck von einer Suchterkrankung sein. Besser ist: der Brief vom Enddarmzentrum ist da, damit zum Arzt, und auch gleich beim Doktor nach einem Rezept für Orthopädische Schuhe nachfragen, aufgrund meines Lympfödems. Wasser bringt mich ja zum Laufen, aber gute und vor allem passende Schuhe würden mich viel sicherer machen, und bei reichhaltiger Bewegung wäre die Personenwaage ein chickes Dekoobjekt im Badezimmeer. So wie jetzt, erinnert es mich in der Ferne an einen Spielautomaten,: immer diese Anspannung, was für ein Ergebnis erfolgt, und immer dieder die Ernüchterung.

Gestern fand ich in meinem Briefkasten einen Film über "Eisenbahnen in der Priegnitz"  Als ich das Angebot im Portal sah, habe ich wirklich eine Mitute überlegt, ob ich mir die DVD zulege. Es ist sicher gut, sich eine Minute auf das Wesentliche, das eigentlich Wichtige im Leben gemacht. Wie jeden Werktag Morgen habe ich mein Haushaltsbuch geführt, Kontoauszg gecheckt, mit der Pflegerin den Essplan und den Arzttermin besprochen, alles Wege in eine gangbare Struktur. Gestern habe ich auch überlegt, wie ich meinen Terminkalender für das kommende Jahr gestalte. Ich denke an Brückenmotive: die Tower bRidge in London, die Hohenzollernbrücke in Köln, die Bürgermeister - Schmid - Brücke in Bremen, und die Eisenbahnbrüccke von Seehausen nach Wittenberge/Elbe.. Alles Bauwerke, die ich schon überquert habe., und viele weitere mehr. zuletzt die "Steinerne Brücke" in Regensburg. .

Aus der Suct aussteigen, heißt ja auch Hindernisse überwinden, und Brücken zu bauen, die uns , mich  daran gehindert haben, das Leben als Mensch unter Menschen zu leben. Und das ist mir nun einmal sehr wichtig geworden. Gestern habe ich über die Kirchenbesichtigung in  Perleberg (West - Brandenburg) nachgedacht. Diese exellente Auslegung, so viel Geschichte, Stadtlegenden, und das alles von einer Frau, die vom JobCenter als 1 € Kraft vermittelt wurde. Das, was ich dort gelernt habe, und das, was ich gefühlt habe am Elbstrand in Wittenberge, einen Tag nach der Urnenbeisetzung meiner Mutter, das sind mir Herzensschätze geworden.

Getzt kann ich mir ganz profan nach dem Mittagessen Zeit nehmen, mich auf das Bett zu legen, die DVD in den Recorder zu legen und einfach nur dabei entspannen. Was eine Realität ist, ich habe in meinem Leben wirklich viel schönes erfahren, und das darf und will ich nicht vergessen. Der Kampf üm Ärgernisse , um Kleinigkeiten , es ist vertaene Zeit, wie ein Ameisenhaufen, in den ich mich  hineinsetzte, und keine Ruhe finden will.

Nur für Heute
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: An diesem heutigen Tag
« Antwort #209 am: 22 Juli 2023, 11:05:29 »
.... habe ich mich auf meine neue Peronenwaage gestellt. Da ich ein adipöser Mensch bin, hielt ich in jeder Hand einige Luftballons, um mich besser auswieden zu können. Es kommt auf den Standpunkt an: wenn ich mich so hinstelle, drückt es zu sehr, und ein Schrittchen nach vorne, wird es leichter. Ein Albert Einstein hätte vielleicht seine Freude daran, mr die Gesetztgebung der Körpergewichtsarimetik auszulegen, aber für mich ist es Maskerade!

Die Realität ist: Gestern war vom Nachbarscaftstreff ein Restaurantbesuch beim Griechen geplant.  Da gemeinsame Mahlzeiten auf meinem Genesungsplan stehen, war ich gerne dabei, wenn auch mit viel Respekt. Bei der Auswahl des Lokals kamen einige Fragen auf, u.a. , ob es auch Seniorenteller gibt. Wir konnten uns davon überzeugen, und fanden in der Karte 4 entsprechende Menues. Ich war begeistert, und bin es immer noch. Wie immer - habe ich meinen Teller ratzekahl gegessen, aber bei eben geminderter Menge. Alles so weit , so gut. Eine Teilnehmerin hatte allerdings das große Menue bestellt, , Respekt, ich war froh, daß ich die Schüssel nicht vor mir hatte. Es wurde ein gemütlicher Abend, nicht einmal der Ouzo konnte mir etwas anhaben, alles gut vertragen!
Dann kam die Rechnung, jeder sein Menue. Alle - erwähnten den Seniorenteller, auch die Dame mit dem großen Menue. Der Kellner reklamierte den Gesammtbetrag, noch einmal die Rückfrage. Die Schüsseldame betonte, sie hätte den Seniorenteller gehabt. Die Auswahl des Säumenden fiel auf den 85 jährigen Senior, der seinen Seniorenteller nicht aufessen konnte, und Mühe durch seine zitternde Hand hatte. Meine linke Faust war schon geballt, um die Tischplatte auf Schagfestigkeit zu testen, da willigte er ein die Differenz zu begleichen. Da mußte ich scheigen. Mir kam mein alter Psychodoktor in den Sinn, der mich ja schwer konfrontierte, wenn ich mich für andere engagieren wollte. Also schieg ich. ggggr... Mit dem Senior hatte ich vereinbart, daß er mich mit der Taxe mit nach Hause nimmt. "natürlich will ich die Hälfte der Taxikosten tragen, aber vielleicht nimmt er mich ja wohlwollend gratis mit". Mein Kopf bekam auch wieder Futter, es ging ga um das Geld. Wir fuhren so los, und er erzählte von seinem Ärger über die Zeche. Ich konnte nur zuhören, aber ich weiß ja selber, daß im Zuhören eine Kraft wirkt. Kurz vor seinem Ziel sagte er nur kurz: "Andreas, kannst du die Taxe zahlen, und ich geb dir nächste Woche die Hälfte? Ich war erleichtert, Kopfkino war abgelaufen. Als ich in der Haustür stand dachte ich: "die Hälfte der Taxe mit oder ohne Trinkgeld, 10  oder 11 €"?, Habe ich nicht im Taxi erwähnt, daß ich Freifahrt im ÖPNV habe, aber daß die Taxen für mich in manchen Wegen, eine unersetztliche Hilfe sind?

Ich bin Spieler und süchtig, habe Heute nicht gespielt. Der Geiz ist der Motor meiner Spielsucht. Spontan dachte ich an  so manches Deutschlandtreffen meiner Spielsucht - Gemeinschaft, zu dem ich Mitfahrtgelegenheit hatte, ohne nur einen Pfennig dazutun mußte. Wenn ich gleich im Anschluß mein Haushaltsbuch führe, werde ich diese hier 22,00€ auf die Kostenseite setzen, und keine komplizierten Buchungen mit Wertberichtigungn  erstellen. Hauptsache, der Kopf fliegt mir nicht durch die Luft. Warum die Waage Heute Morgen 100 g weniger anzeigte, kann ich auch nicht verstehen, aber eines ist gewiss. Das Leben ist ein Lernprogramm, im Seniorenalter explicit mit besonderen Ansprüchen.

und Morgen wird die Sonne wieder aufgehen
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

 

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