.... bin ich ziemlich erschöpft, und es ist auch gut so. Gestern bin ich mit einer Gruppe des Nachbarschaftstreffs per Busfahrt zu einem Spargelhof an der Mittelweser gefahren. Ich habe die ganze Woche daran gearbeitet, wie ich es schaffen könnte, diese Tour abzusagen. Immer ein Magen - Darm - Grummeln im Bauch, immer der starke Ischiasschmerz, immer meine Termine im Kopf, immer wieder meine Unzulänglichkeiten, meine Aufschiebereien, weiter die Nachwehen der erlittenes Bandendiebstahls, und was sonst noch so alles Platz in meinem Kopf fand, und im Hinterkopf noch als Lagerbestand in mir nistet.
Den fälligen Betrag für den Ausflug, (ca. 70€ jabe ich schon im März überwiesen, also einige Zeit vor der Beraubung. Das blieb mir also erhalten. Was mich hinderte, Vorfreude zu empfinden, war das Gefühl der Überlastung,, der Wusch, einfach nur Ruhe zu haben, und nix anderes mehr.
Die Pflegerin kam sehr zeitig, bereitete mir die Haferflocken zu, kochte schönen Kaffee, und zog mir die Stützstrümpfe an. Ohne diese wäre es unmöglich gewesen, auf Reise zu gehen. Als ich soweit war, daß ich losgehen konnte, bedrückte mich mein Biorhythmus. Ich war im Grunde dankbar, noch eine Sitzung in Klausur erleben zu dürfen, aber als ich erleichtert das stille Örtchen verließ, war die Zeit schon wit vorrausgeschitten. Nun - wollte ich permant los, und nichts konnte mich hindern. Ich rief meinen Stamm - Taxi - Fahrer privat an, (er wohn schräg gegenüber), und der kam etwas verschlafen mit seinem Privat PKW an. Fünf Minuten vor der Abgahrt des Busses war ich am ZOB, und ab in den Bus, und meine Nachbargruppe begrüßte mich freudig.
Während der Bushahrt schate ich aus dem Fenster. Als der Bus die B6 hochkroch, und durch ein gigantisches Gewerbe - und Einkaufsgebiet fuhr, erblickte ich die obligatorischen Ami - Fressläden, zwischen den Baumärkten und Möbelhäusern. Richtig - die Symbole der Spielstättenbetreiber kamen, aber eigentlich nur flüchtig, und in gefühlter Dunkelheit. Als der Bus später links abbog und die holprige Moorstraße im gleichen mäßigen Tempo befuhr, hahm ich intuitiv die Landschaft in mir auf. Ich erinnerte mich an einen Schulausflug.. Da fuhr noch eine dampfbetriebene Lorenbahn über das Moor, was mich schier begeisterte!, aber Heute reihen sich die Birken eineinander. Später hielt der Bus auf einer Brücke, ein weiter Blick über die Weser, ferner minstestens fünf Storchennester in den Dörfern, es war wunderschön, einfach nur dahinzufahren.
Als wir am Spargelhof ankamen und in das Gasthaus gingen, wurde es uns alsbald klar, daß es wohl weitaus mehr Vorbestellungen als Plätze gab! Mir wurde ein Platz ganz hinten an dr Stirnseite angeboten, und doch quetsche sich sort jemand durch, um seinen Platz zu erreichen. Um das WC zu erreichen, mußte man quasi über einen dazugestellten Tisch steigen, so eng war alles. Dem entsprechend zog sich das 3 Gänge Menue in die Länge, Spargelsuppe, - lange Pause bis zum Hauptmenue, und das Dessert hätte ich fast versäumt, beim Stühle - und Tischerücken... Da blieb mir nur ein Löffelchen voll als Erinnerung zur Kulanz. Aber, alles war total frisch und lecker, ich bin positiv satt geworden, und freute mich auf die Rückreise. Zeit, um noch einmal in den Hofladen zu schauen blieb leider nicht mehr. Schae, denn das ist immer etwas gutes, vitale Lebensmittel vom Erzeuger zu beziehen.
Wir haben noch Zeit für einen Besuch am Steinhuder Meer gehabt, der Spazierweg an der Promenade tat mir sehr gut, der Schmerz schwand dahin, wenn ich geradeaus laufen konnte. Wir setzten und in ein Cafe, umd ich nahm einen Eiscafe, der seinen Namen wohl dadurch verdiente, daß der Kaffee eisgekühlt war. "Gehört da nicht auch noch eine Kugel eis hinein fragten wir uns"? Dem Preis von 9€ für den Becher entsprechend, eigentlich ein Ja!.
Ich kam pünktlich abends wieder daheim an. Die Bewegung an der frischen Luft, vor allem das Klettern aus dem Bus raus und wieder hinein, alle diese Dinge, die früher nebensächlich waren, nun aber reale Hürden sind, das stand mir nunmehr auf der Stirn..
Wenn ich daran denke, früher auf Radtouren an der Mittelweser und am Steinhuder Meer gewesen zu sein, und eine ungeheure Lebensfreude dabei entwicket zu haben, und mich nun selbst betrache dann:
Ich habe früher meine Aufflüge dringend gebraucht, um soviel Energie zu tanken, damit ich meine Spielsucht überleben konnte. Diese Zusage habe ich von einem Freund meiner Selbstfilfegruppe gehört, und diese mir auch so bewahrt.
Das selbstzerstörerische Glücksspiel ist von mir genomen worden, die Lebensfreude kammt immer wieder. Ich bauche nur meine Fußarbeit zu verrichen.
Einen Tag zur Zeit