Guten Morgen!
Ich behaupte immer, dass ich keinen Rückfall gehabt habe. Dabei habe ich über 20 Jahre gespielt und hatte zwischendurch auch spielfrei Phasen. Auch ich habe mir hunderte Male gesagt: Nie wieder - aus und vorbei! - um dann ein paar Tage oder auch Wochen später doch wieder vor dem Automaten zu hängen.
Das war anders, als ich eines Morgens kurz nach Mitternacht aus der Halle kam - fast das gesamte Gehalt, welches tags zuvor erst eingegangen war, versemmelt.
Was war anders? Ich hatte mir die Erlaubnis entzogen wieder in das Hamsterrad zu springen, wenn mir danach war. Es war mir egal, ob ich einen Verlust verspüren würde - ob ich Suchtdruck bekomme - es war mir egal, was nun auf mich zukommen würde.
Meine Kraft - meine Energien wollte ich nicht mehr in die Aufrechterhaltung der Sucht stecken, sondern in Dinge, die mir gut tun würden.
Diese innere Erlaubnis steht heute immer noch. Es ist viel passiert, was ich durchaus auch als Ausrede zum Spielen hätte nutzen können - doch ich habe es nicht getan. Mein Erfolg bestätigt mich und lässt mich positiv in die Zukunft blicken.
Wenn ich nun lese, wie Du da mit Engelchen und Teufelchen spielst - selbst mit den Gefühlen, die dabei aufkommen - dann sehe ich Dich noch auf kurz vor Mitternacht meines Entscheidungsvortages. Die Erlaubnis ist noch vorhanden.
Mache doch mal das Gedankenexperiment und stelle Dir vor, dass Du Dir die Erlaubnis entziehst. Versuche es so real wie möglich werden zu lassen, ganz real wird es ja nicht werden, da das Gedankenexperiment selbst zeitlich befristet ist.
Schreibe Dir mal eine Liste dabei, welche Vor- und Nachteile nun auf Dich zukommen werden.
Schreibe alles auf, was Dir so durch den Kopf geht. Versuche noch keine Bewertung rein zu bringen. Sammle einfach mal Deine emotionalen und rationalen Fakten.
Komme damit heute abend ins Webmeeting.
https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php/topic,4941.0.html#newWenn derjenige Zeit und Lust hat, dann ist noch ein Trader dabei ...