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Hier kommt mein Tagebuch zum verarbeiten

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Wirbelwind

Re: Hier kommt mein Tagebuch zum verarbeiten
« Antwort #75 am: 12 August 2022, 13:21:49 »
DITO ! :)

Wolke hat auch von Tagesgeldkonto geschrieben, wie genau funktioniert das, wo macht dann das, wieviel zinsen, verfügbarkeit ?

Re: Hier kommt mein Tagebuch zum verarbeiten
« Antwort #76 am: 12 August 2022, 13:57:12 »
Du kannst bei Deiner Bank zusätzlich zu Deinem Konto ein Tagesgeldkonto eröffnen.
Im Online banking kann ich somit per Übertrag von normalen Konto auf das Tagesgeldkonto überweisen. Somit ist das auch nicht sofort verfügbar, sondern müsste erst wieder vom einem Konto zum anderen zurück überwiesen werden.
Damit habe ich dann auch erstmal keine Möglichkeit, am Geldautomaten daran zu gehen.
Naja, Zinsen. Also bei meiner Bank kommt da nicht viel bei rum. Aber vielleicht ändert sich das ja. Mir geht es primär gar nicht darum, sondern das ich gesondert sehen kann, was ich zur Seite gelegt habe und was noch sonst verfügbar für den Monat ist. Das finde ich übersichtlicher.

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Wirbelwind

Re: Hier kommt mein Tagebuch zum verarbeiten
« Antwort #77 am: 12 August 2022, 14:12:19 »
jupp, danke dir. Da bin ich halt noch die jüngere Variante von mir, aufm Sparbuch gabs noch zinsen aber dat is ja 20 jahre her  :'( ::) 8)
Ich denke ich nehm dann auch die Variante unterkonto

Re: Hier kommt mein Tagebuch zum verarbeiten
« Antwort #78 am: 10 September 2022, 13:45:19 »
Guten Tag zusammen,

Nach einiger Zeit melde ich mich mal wieder.

Heute sind es auf den Tag genau 3 Monate her, dass ich das letzte Mal gespielt habe.

Es geht mir ausgesprochen gut, kein Druck, kein Verlangen. Ich bin anscheinend einer der glücklicheren Menschen, die es nicht so schwer hatten wie manch andere. Woran es liegt, vermag ich beim besten Willen nicht erklären.
Ich muss für mich zugeben, ich habe zum richtigen Zeitpunkt den Absprung geschafft, denn in den wenigen Monaten habe ich so viel geschafft, was ich mit dem spielen natürlich nie geschafft hätte. Nur sieht man es erst, wenn man einige Zeit da durch ist. Die Sucht ist ein Teufel, man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht, denkt, man kommt da nie heraus.
Doch, alle können da raus. Wirklich! Jeder kann es schaffen, davon bin ich überzeugt. An alle, die gerade erst angefangen haben: Haltet durch, es wird nach ein paar Wochen etwas besser und wenn Ihr die ersten Erfolge seht, haltet daran fest. Seht was Ihr schafft. Tag für Tag.

Re: Hier kommt mein Tagebuch zum verarbeiten
« Antwort #79 am: 13 September 2022, 17:16:34 »
Hallo Ungenau,

schön, dass es dir so gut geht.

Ich kann dasselbe von mir behaupten. Es geht mir ohne das Spielen sooo gut. Bei mir sind es jetzt über 5 Monate. Klar, es ändert am eigentlichen Leben nicht viel, ich meine die Zeit, vor der Spielsucht und jetzt wieder. Doch diese 3 Jahre inzwischen, wo mich die Spielsucht immer mehr gepackt hatte, waren die Hölle für mich. Deswegen genieße ich meine Abstinenz um so mehr, obwohl ich aktuell wieder mal 3 Köpfe, 6 Hände und Füße gebrauchen könnte😁. Doch ich schaffe alles viel leichter, da ich ja meine Zeit NICHT mehr mit spielen vergeude. Wenn es wirklich zuviel wird, sage ich einfach NEIN, STOPP!

Ich wünsche dir/ uns allen, von ganzem Herzen, eine tolle, weiterhin, spielfreie Zeit.

Alles Liebe, Hope

Re: Hier kommt mein Tagebuch zum verarbeiten
« Antwort #80 am: 12 Oktober 2022, 19:45:19 »
Hallo zusammen,

Ich melde mich mal wieder.

Mittlerweile sind 4 Monate und 2 Tage vergangen, seitdem ich das letzte Mal einen Automaten bedient habe.
Kurze Zeit, viel hat sich verändert.

Mein Leben ist wieder lebenswert, ich kann wieder aktiv am Leben teilhaben, eben weil jetzt wieder genug Geld da ist. Ich bin wieder aufmerksamer geworden und beobachte dir Welt wieder mit meinen alten Augen.
Die Tilgung meiner Schulden geht sehr gut voran. Ende November fällt schon mal ein etwas größerer Teil weg und den Rest, wenn ich wirklich eisern dranbleibe, bis nächstes Jahr im Juni. Dann sind alle Altlasten weg und es ist genug da zum Leben.
Ich habe wieder ein gutes Gefühl für Geld bekommen und gehe achtsamer damit um. Etwas gespart habe ich auch, wenn mal was anfällt. Das alles beruhigt einem doch mehr.

Hin und wieder denkt man an das Spielen, es ist jedoch kein Druck, eher eine Erleichterung, eben weil man sieht, dass es einem doch so viel besser geht.

Mein Defizit, welches ich wohl mit dem spielen ausgleichen wollte, war meine Unzufriedenheit, ich hatte neue Schritte eingeläutet und war nicht zufrieden, weil ich dadurch eher 10 Schritte rückentwicklung dadurch hatte und das hat mich gefrustet.
Das dies natürlich ein totaler Kreislauf ist, der überhaupt nicht positiv ist, muss ich keinem erzählen.

An alle, die gerade noch am Anfang stehen: der Anfang ist das schwierigste. Es ist irgendwie, wie mit dem Rauchen aufzuhören. Die ersten Wochen sind brutal, dann wird es leichter.
Denkt immer daran: Eure Probleme lösen sich mit dem Spielen nicht auf, sie werden nur schlimmer. Niemals wird es ein gutes Ende nehmen.
Wir alle haben die Kraft, da raus zu kommen und zu sehen, dass das Leben doch so viel mehr bietet, als in irgendwelchen dunklen Hallen abzuhängen oder stundenlang am Handy oder PC. Die Zeit kommt nie wieder zurück.

Ich hoffe, allen geht es gut.

Re: Hier kommt mein Tagebuch zum verarbeiten
« Antwort #81 am: 22 Dezember 2022, 02:32:33 »
Ich melde mich mal wieder nach einer etwas längeren Zeit.

Jetzt sind es 6,5 Monate her, wo ich das letzte Mal gespielt habe und ich denke, ich habe das gröbste überstanden. Hoffe ich zumindest.

Ich denke zwar hin und wieder an das Spielen, das entspannte daddeln, aber dann verküpfe ich das gleich mit den negativen Folgen. Ist das der Durchbruch? Habe ich es endlich geschafft?
Ich habe in den letzten Monaten soviel aufgearbeitet, Schulden abbezahlt, und ich konnte mir sogar schon etwas beiseite legen und mir auch mal was leisten.

Das einzige, was mir auffällt, ist, ich kann mich schwer für neue Dinge, oder eher meine alten Hobbys begeistern. Ich nehme es mir immer wieder vor, aber irgendwie bleibe ich dann in einer Schleife hängen. Ich weiß nicht, wieso das so ist.
Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich im Winter eh immer etwas "fauler" bin, als sonst.

Geht das jemanden auch so? Und wenn ja, wie habt ihr das überwunden? Gibt es da irgendwelche Tricks?

Wie geht es euch allen grundsätzlich so? Ich hoffe, ihr seid alle stabil geblieben.

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Offline Olli

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Re: Hier kommt mein Tagebuch zum verarbeiten
« Antwort #82 am: 22 Dezember 2022, 07:51:09 »
Guten Morgen!

Schön, dass Du Dich wieder meldest.

Zitat
Ist das der Durchbruch? Habe ich es endlich geschafft?

Die Übergänge in die Sucht sind fließend und zeitintensiv. Hier erkennt man auch keine Ziellinie mit einem Band, gegen welches man laufen muss.
Wozu ist es also auf dem Weg aus der Sucht auf einmal wichtig, dieses Band auf der Brust zu spüren?
Die gesamte bisherige Strecke liegt bereits hinter Dir. Es gab Höhen und es gab Tiefen. Der Untergrund machte das Laufen mal schwieriger und mal einfacher. Die Sonne knallte mal so richtig und dann wieder liefst Du im Schattem. Die Luftfeuchtigkeit tat ihr Übriges.
All das ist egal, weil Du eben nicht stehen geblieben bist - Du bist Deinen Weg gelaufen.

Die Erfahrung des Glücksspiels steckt in uns. Manche nennen es das Suchtgedächtnis. Von den Synapsen erzähle ich hier und da auch schon mal, die einerseits verkümmern, andererseits aber auch ewig bestehen bleiben, weil sie sich ihre Stellung mit bestimmten Situationen und Gefühlen teilen.
Ein Teil der Sucht wird daher immer ins uns verbleiben. Daher sollten wir auch in Zukunft immer auf uns achten.

Zitat
Ich habe in den letzten Monaten soviel aufgearbeitet, Schulden abbezahlt, und ich konnte mir sogar schon etwas beiseite legen und mir auch mal was leisten.

Das hier ... einen Satz später ... ist das Wichtige ... Du handelst wieder nach Deinen Werten, bist stolz auf das Erreichte und Du genießt den Erfolg.

Ich erzähle Dir aber nichts Neues ... wieso hättest Du diese beiden Sätze sonst genau in dieser Reihenfolge und mit dem Inhalt schreiben sollen? :)

Immer schön weiter machen ... mit "leben" ...

Joooo .... Lust und Unlust geben sich schon mal die Türklinke in die Hand. Vielleicht haben die alten Hobbies ja ihren Reiz für Dich verloren?
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Hier kommt mein Tagebuch zum verarbeiten
« Antwort #83 am: 13 Februar 2023, 21:59:07 »
Da bin ich mal wieder.

Etwas über 8 Monate ist es nun her und ich bin weiterhin "trocken".
Ich würde gerne euch allen Tipps geben, aber ich denke, meine Tipps oder mein Werdegang war glücklich gestaltet. Ich habe 2 Gespräche in der SHG gemacht, aber gemerkt, dass es nichts für mich ist. Ich war schon immer ein Einzelkämpfer und habe mir gesagt :" Du hast Dich da alleine rein getreten, jetzt musst Du auch alleine wieder raus!" klar, einige Freunde wissen von meinem "Geheimnis", jedoch ist das mittlerweile so in den Hintergrund getreten, dass das Thema so gut wie nie angesprochen wird.

Was das finanzielle betrifft: in 4 Monaten ist alles abbezahlt. Endlich!
Ich bin endlich wieder in meinen Sportmodus gefallen, neues Rad, alten Sport wieder angefangen, Figur etwas aufgehübscht (mit dem Alter wird es ja nicht leichter) und lasse mich so gut wie nie aus der Ruhe bringen.

Ich hoffe, das bleibt so und ich bekomme niemals einen Suchtdruck. Oder ich hatte ihn, habe ihn jedoch nicht so wahr genommen. Ich weiß es leider nicht.


Die wichtigste Message ist aber: Man lebt wieder!
Das, was wir jahrelang in den dunklen Hallen, oder alleine vor dem Handy gemacht haben, ist doch kein Leben gewesen.
3,5 Wochen fast kein Geld zu haben für 2 Tage "Spaß"? Das kann es nicht sein.

Ich hoffe, allen die abstinent sind, bleiben es auch weiterhin.

 

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