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Tagebuch Dennger

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Wirbelwind

Re: Tagebuch Dennger
« Antwort #60 am: 05 August 2022, 07:36:06 »
@Cecilia18

AAAHHHH KORREKT, ich hab mich verschaut.
Ich hab mich an der untersten grenze orientiert was man PfändungsFREI haben kann (eigentrigger wahrscheinlich)

Mit dem Job stimme ich Dir zu, ich find es auch überflüßig.
Allerdings wäre es löblich zu versuchen trotzdem nach eigenem Dünken zu verschen dafür grade zu stehen ;)

Die Belastung ist "überflüßig", da stimme ich Dir zu, ist aber ebend dennoch ein feiner charakterzug ....

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Offline Olli

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Re: Tagebuch Dennger
« Antwort #61 am: 05 August 2022, 09:55:38 »
Hi!

Es ist schon eine Zeit lang her, dass wir darüber gesprochen haben. Von daher erinnere ich mich nur vage an Details. Zum Einen hat Dennis doch sein Studium zum Master. Ich sehe das schon als Fulltimejob an. Dann hat er einen Teilzeitjob, den er teils abends und nachts ausübt (?). Jetzt noch einen Minijob oben drauf zu legen, empfinde ich für Dennis schon als zu viel. Da besteht die Gefahr der Überforderung.
Von daher sehe ich hier keinen Sinn darin diesen Minijob auszuführen. Er kann mehr Schaden anrichten, als er "wiedergutmachen" kann.
Zudem hat er ja nun auch einmal die Woche wieder die Selbstheilungsgruppe (SHG) ... ;)

Bin gespannt, wie sich Dennis entscheidet.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Tagebuch Dennger
« Antwort #62 am: 05 August 2022, 19:23:52 »

Guten Abend,

ich bin weiterhin spielfrei und bin auch heute an einem Wettbüro vorbei gegangen, wo ich die Gedanken hatte, dass wenn ich wieder spielen würde, eine zweite Chance der Lebensverwirklichung versagen würde.
Daher möchte ich nicht mehr spielen gehen.

Danke, für die Ratschläge und Informationsweitervermittlungen bezüglich des 450€ - Jobs etc.
Den Job habe ich noch nicht angenommen, habe mir Zeit übers Wochenende dafür genommen; aber tendiere momentan dazu, dass ich ihn nicht annehmen werde.

Mit dem nicht pfänbaren Betrag kann ich auf keden Fall gut leben.
Ich habe vorher irgendwie mit knapp Tausend Euro weniger gelebt.

Es ist eine massive Erleichterung für mich, wenn ich von meinem eigens verdientem Gehalt endlich etwas zum Leben übrig haben werde.
Ich muss dann auch nicht noch weiter Plasma-Spenden und einen Mini-Job annehmen.
Das Studium reicht eigentlich zusätzlich zu meiner 20 Std.-Stelle.

Meine Freundin bemerkt auch schon, dass ich positiver gestimmt bin, was ihr sehr gut gefällt.
Endlich scheint es, dass der extrovertierte, lebensfrohe, mutige und lustige Dennis wieder zum Vorschein kommt.
Dies soll so durch weitere Spielabstinenz beibehalten und ausgebaut werden.

Auch danke nochmals vielmals an die hiesige Community!


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Wirbelwind

Re: Tagebuch Dennger
« Antwort #63 am: 05 August 2022, 19:49:33 »
Gerne gerne :)

Zur Plasmaspende würde ich an deiner  stelle trotzdem gehen, erstens ist es eine gute sache und zweitens bekommst du direkt ne Info falls mal was nicht in Ordnung ist ;)

Versuch doch das geld mit einem EXPLIZIETEN ZIEL -zb. Essen gehen mit Deiner freundin- beiseite zu legen :)

Re: Tagebuch Dennger
« Antwort #64 am: 12 August 2022, 08:08:28 »
Guten Morgen,

die letzten Morgen hatte ich vor dem Auwachen immer wieder negative Gedanken zum Geld und Angstzustände, dass die Kreditraten wie ich mir das vorgenommen hatte, nicht mehr bezahlt werden.
Ich bin eigentlich immer derjenige gewesen, der solche Sachen ordnungsgemäß bezahlt hat.
Nun soll das nicht mehr der Fall sein.

Diese seltsamen Gedanken verleiten mich wieder zu Flashbacks, in denen ich Geld beim Wetten verloren habe und es triggern mich wieder Sportnachrichten.
Ich bin sogar am überlegen, ob ich den 450€-Job doch annehme und ihn bei der Privatinsolvenz wieder kündige.
Was aber bestimmt bei der/dem InsolvenzverwalterIn Argwohn auslösen wird.

Das Geld, bzw. das nicht Haben des Geldes evoziert wieder einen Gewissen Druck bei mir.
Obwohl ich der Verfassung bin, dass "Sein" wichtiger ist als "Haben", denke ich trotzdem über dieses blöde Suchtmittel nach.

Somit gestaltet sich eine fokussierte Literaturrecherche sich gerade relativ schwierig für meine Masterarbeit.

Spielen kann aber auch keine Lösung sein.
Ich wünsche euch gute 24h.

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Offline Wolke 7

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Re: Tagebuch Dennger
« Antwort #65 am: 12 August 2022, 08:31:25 »
Moin,

Zitat
die letzten Morgen hatte ich vor dem Auwachen immer wieder negative Gedanken zum Geld und Angstzustände, dass die Kreditraten wie ich mir das vorgenommen hatte, nicht mehr bezahlt werden.

Entsprechen denn diese Träume der Realität? Kannst du die Raten nicht bezahlen ,hast du vor sie nicht mehr zu bezahlen oder ist es Angst ,dass das eintreten könnte.

Re: Tagebuch Dennger
« Antwort #66 am: 12 August 2022, 08:37:53 »
Moin,

die Forderungsschreiben von der Schuldnerberatung sind raus und ich soll dementsprechend die Raten nicht mehr bezahlen.
Auch wenn es erst in drei oder vier Monaten zur Privatinsolvenz kommt, soll ich sie ab jetzt nicht mehr tilgen.

Dementsprechend wird auch ab dem 15ten das alte Konto gekündigt und ein Neues als P-Konto bei einer neuen Bank eingerichtet.
Gerade dieser Schritt sollte mich beruhigen, da ich wieder Geld zum Leben haben werde, aber irgendwie beunruhigt es mich doch, dass ich diesen Verpflichtungen nicht nachkommen werde.

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Offline Wolke 7

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Re: Tagebuch Dennger
« Antwort #67 am: 12 August 2022, 08:55:56 »
Wie geht es dir denn mit dem Gedanken, dass das Geld jetzt erstmal bei dir bleibt? Hast du Angst es zu verwetten?

Die Schuldnerberatung hat ja alles organisiert und es ist alles rechtens,auch wenn den Kreditgebern das nicht gefällt.  Und das das nicht bezahlen bei dir Unwohlsein auslöst ,kann ich verstehen. 

Aber du musst an dich denken, deine Gesundheit,denn so ein Leben am unteren Limit und 2 Nebenjobs und Studium bedeuten auch Druck und Stress.

Die Kreditgeber bekommen ja ihr Geld durch dein Insolvenzverfahren. Zwar nicht alles ,aber damit können die ganz gut leben. Davon hängt kein Leben ,keine Gesundheit ab. Aber bei dir. Deswegen ist es genau richtig, wie du es jetzt mit der Schuldnerberatung zusammen machst.

Und nimm den 2. Nebenjob nicht an. Das bringt dir keine finanziellen Vorteile.....und du setzt dich noch mehr unter Druck ,auch wenn ich deine Einstellung sehr gut finde,weil du alles weiter abbezahlen willst.

Warte die 3 Monate jetzt ab und dann siehst du ,wie es weitergeht.  Hauptsache du zockst nicht. Leg das Geld beiseite, aber genieße mal nen Kaffee auswärts oder kauf dir was kleines schönes, was du dir in den letzten Monaten nicht leisten konntest. Ansonsten mach nichts,was der Privatinsolvenz schaden könnte und somit später dir.

LG


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Offline Olli

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Re: Tagebuch Dennger
« Antwort #68 am: 12 August 2022, 11:37:32 »
Wir bescheißen uns selbst immer und immer wieder FÜR die Suchtausübung und schaden uns damit massivst selbst.

Wieso solltest Du diese "Kompetenz" nun nicht mal zu Deinen Gunsten nutzen? Sage Dir einfach, dass Du nach der Insolvenz Deine Schulden trotzdem tilgst! Wer weiss? Vielleicht machst Du das ja wirklich?

Bis dahin werden sich ja auch Deine Rahmenbedingungen, so hoffe ich, gravierend verändert haben.

Die Überlegung den Nebenjob jetzt anzunehmen, sehe ich als selbstschädigend an. Lasse das bitte sein! Jetzt ist nicht die Zeit an Andere zu denken, sondern einzig und alleine an Dich!
« Letzte Änderung: 12 August 2022, 15:36:09 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Wirbelwind

Re: Tagebuch Dennger
« Antwort #69 am: 12 August 2022, 13:20:18 »
VOLL Zustimm  8)

Re: Tagebuch Dennger
« Antwort #70 am: 14 August 2022, 09:44:34 »
Guten Morgen,

entschuldige, dass ich mich jetzt erst auf die Ratschläge rückmelde, aber ich brauchte etwas Bedenkzeit.

Mir geht´s eigentlich ganz gut mit dem Gedanken, dass Geld übrig bleibt; es motiviert mich sogar und niederschlägt mich hoffentlich nicht mehr, wie die Gedanken über das nicht vorhandene Geld die ich an den letzten anderen Monatsanfängen hatte.

Ihr habt total Recht, dass dieser zweite Nebenjob mir noch mehr Stress auslösen wird.
Schon der Gedanke darüber, ob ich den annehmen sollte, hat bei mir ein Stresspensum ausgelöst.

Aus dem ausgelösten Stresspensum, hab ich mich gestern am See wieder instensiv mit NFL(Football) informativ auseinandergesetzt.
Das tat mir gar nicht gut und hat bei mir einen Spieldruck entwickeln lassen.

Man kann sich das metaphorisch so ausdenken, als wenn ein Black Jack - oder Pokersüchtiger sich Bücher über das Spiel anschauen würde.
Das triggert immens. Genau so wie das Schauen eines Spiels davon.

Nun werde ich dem Sport nun auch absagen dürfen.
Das Treiben von Sport soll mir wieder andere posivitve Glücksgefühle auslösen.

Nun werde ich den Job doch nicht annehmen, morgen dort absagen, mich auf meine Masterarbeit fokussieren, keinen Football gucken, somit hoffentlich weiterhin spielfrei bleiben und euch (und mir) gute abstinente 24h wünschen.

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Offline Wolke 7

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Re: Tagebuch Dennger
« Antwort #71 am: 14 August 2022, 10:34:52 »
Am See sollst du entspannen......lass doch dein Handy mal zuhause, wenn du unterwegs bist. Schwimmen, grillen,  mit Freunden quatschen,was trinken,Fußball ,Volleyball,Boule oder Federball spielen, lesen , was schlafen......sowas gehört zu nem Tag am See.

LG

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Offline Olli

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Re: Tagebuch Dennger
« Antwort #72 am: 14 August 2022, 11:05:32 »
Es war einmal ein "Sport". Es lebte mal alleine und dann wieder zusammengerottet als Mannschaft. Der Sport machte Spaß, denn man konnte hier vollkommen ungefährlich seine eigenen Grenzen ausloten, indem man gegen jemanden anderen antrat. Je nach Sportart bezogen sich die Grenzen mal auf die körperliche, dann wieder auf die geistige Komponente.

Eines schönen Tages gab es Streit in der Hölle, ob man die Wettstreitigkeiten nicht ausnutzen könne und so entstand die Wette.
Einige Höllenhunde gingen an die Oberfläche und suggerierten, dass man auch als Unsportlicher mitmachen könne. Dazu brauchte man nur sein Wissen über vergangene Sportereignisse - über Sportler, über Manager, über Ver- und Ankäufe und tausende andere Sachen nutzen, und schon war man selbst mittendrin. Dass man dabei Geld einsetzen konnte, dass war eher nebensächlich. Also für den Sportbegeisterten und nicht für die Höllenhunde. Die nämlich hatten die Büchse der Pandora geöffnet und nutzen daraus die Gier. Einmal für sich selbst und dann wieder als Alibi für die Unschuldigen. Wie sollten die sich sonst das Herauswerfen des Geldes aus dem eigenen Existenzfenster erklären?

Aus dem einstigen Spaß des Mitfieberns beim Sport war längst etwas Anderes geworden - das Fiebern um die Wette. Alles war nur noch damit verknüpft. Das Wissen über den Sport war auch längst unnötig geworden. Wer hat denn Wissen über eine Drittligajugendmannschaft auf Kronos, dem Planten der Klingonen? Selbst die Sportart interessierte noch irgendwen ...

Der Teufel hat die Scheuklappen erfunden, Gott hat ihnen aber Schlaufen gegeben, mit denen man sie nicht nur anlegen, sondern auch wieder entfernen kann. Macht man Letzteres, dann kann man erkennen, dass die Schöpfung so viele schöne Dinge geschaffen hat, dass "Sport" darin wie ein Tropfen Wasser in einem Meer verschwindet.
Wäre es nicht Zeitverschwendung nun nach diesem Tropfen zu suchen, wenn man doch in dem Meer baden könnte?

Es war einmal ein Lebensabschnitt ... schon vorbei ...hier kommt der Nächste ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Tagebuch Dennger
« Antwort #73 am: 14 August 2022, 11:25:00 »
Chapeau; lieber Olli!

Mögen deine geistreichen niedergeschriebenen Worte bei mir eine Gesinnung finden, dass Sport kein fundamentales Interessensgebiet sein muss und bei mir durch das Anschauen Schädliches bewirkt.
Das ist ein gbesonders gut geschriebener Text von Dir, der mich zum Nachdenken anregt.
Vielen lieben Dank dafür.

Herzlichst, Dennis

Re: Tagebuch Dennger
« Antwort #74 am: 16 August 2022, 09:02:29 »
Guten Morgen,

ich habe den Nebenjob nun abgesagt, meinen Kontowechsel durchgeführt, so dass ich nun das alte Konto nicht mehr benutzen werden und keine Raten abgezogen werden können; und es geht mir gut dabei.
Eine Entlastung ist meinerseits zu spüren.

Zudem schaue ich gerade keinen Sport, informiere mich nicht darüber und treibe diesen viel mehr.
Das entspannt mich sehr.

Ich will die Höllenhunde nicht füttern.
Denn das Leben bietet eine vollen See weiterer interessanter Bereiche, welchen ich nachgehen kann, wobei ich da auf den Tropfen, das Anschaeun von Leistungssport, durchaus verzichten kann bzw. von meiner Seite auch sogar muss.
Denn ich will weiterhin abstinent bleiben und nicht die Sucht füttern.

Die Sucht ist bei mir die größte selbst gewählte Unfreiheit, welche jede Vorstellungskraft eines selbstgewählten Exils sprengt.
Nun heißt es die Ketten der Sucht zu sprengen und alles Mögliche dafür zu tun, in gewissermaßen auch nicht zu tun, damit der neue Lebensabschnitt beginnen kann.

 

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